Nospheratu99 - Kommentare

Alle Kommentare von Nospheratu99

  • 6 .5

    >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
    Gelungener Mystery, der auf wahren Begebenheiten basiert. Obwohl der Streifen besonders bei mehrfacher Sichtung einiges an Leerlauf bietet, konnte er mich durch die ansprechende Stimmung und die dichte Atmosphäre eigentlich immer gut bei Laune halten, sodass die besonders im Mittelteil auftretenden Längen das Gesamterlebnis nicht sonderlich beeinträchtigten. Das Thema wurde jedenfalls recht gut beackert, ein besonderes Highlight dabei natürlich die Tatsache, dass der Streifen zum Gutteil auf realen Ereignissen beruht. Klar wurden diese filmgerecht wohl einigermaßen aufgepeppt, wahrscheinlich ist das echte Leben für die Leinwand einfach nicht spektakulär genug. Über die filmtypischen Ungereimtheiten besonders am Ende möchte ich mich daher nicht weiter auslassen, diese findet man ja in eigentlich jedem zweiten Streifen und nimmt sie halt einfach mal hin.
    Inszenatorisch könnte der Film natürlich als eine bessere und längere Akte X-Folge durchgehen - dass er im Fahrwasser der Serie schwimmt, kann er in keiner Weise verheimlichen. Trotzdem möchte ich Mark Pellington keinesfalls Plagiat oder Nachmacherei unterstellen, eine gewisse Anlehnung ist aber schon erkennbar. Pellington kostet die Laufzeit jedenfalls gut aus und räumt den Befindlichkeiten der Protagonisten ausreichend Raum ein, was einerseits zu den oben bemängelten Längen führte, andererseits die Motivation und den Charakter der Personen nachvollziehbar ausarbeitet. Dadurch hebt sich der Streifen von anderen Produktionen dieser Art etwas ab, die sich diese Zeit oftmals nicht nehmen, dafür die grusligen Aspekte reißerischer und expliziter darstellen und sich damit eher der Effekthascherei hingeben. Im gegenständlichen Film wird der Mottenmann jedoch eigentlich nie richtig gezeigt, wirkt zwar bedrohlich aber nie aggressiv und das unterscheidet letzten Endes die Mystery vom Horror.
    Dieser Machart wurde dann auch beim Cast Rechnung getragen, hier wurden offenbar eher Charakter- als Horror/Actionschauspieler verpflichtet. Diese fanden die entsprechenden darstellerischen Möglichkeiten vor und wussten diese auch zu nutzen. Richard Gere schafft es wie immer, trotz seines eher sparsamen Stils viel an Antrieb und menschlicher Zeichnung zu kolportieren. Aber auch Laura Linney und vor allem Will Patton sehr gut, letzterer überzeugte mich sehr in seiner zugegebenermaßen dankbaren Rolle. Debrah Messing ließ den „Will&Grace“-Schwachsinn vollkommen vergessen und kam in ihrer kleinen Rolle ebenso gut zur Geltung wie Alan Bates.
    Fazit: Mystery wie sie sein soll. Klar hat der Streifen seine Schwächen, dafür entschädigten die oben beschriebenen Stärken aber über Gebühr. Trotzdem sollte man mehrfache Sichtungen nur mit viel Zeit dazwischen angehen, sonst könnte dann und wann schon mal Langeweile aufkommen. Für Genießer des Genres und der Atmosphäre geht es aber auch öfter. Eine Empfehlung kann ich für Genrefreunde ruhigen Gewissens aussprechen.

    5
    • 1 .5

      >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
      Und noch so ein drittklassiges Zombie-Filmchen, diesmal aus Taiwan. Dabei begann es relativ ansprechend, die Szenen im Kaufhaus ließen einen besseren Streifen erhoffen, als es letzten Endes dann wurde. Besonders die Verbrecher waren derart übertrieben dargestellt, dass der Streifen nahezu zur Face verkam, aber auch die Polizisten standen dem nur wenig nach. Ob das den minder talentierten Darstellern oder der grottigen Synchronisation geschuldet war, sollen andere entscheiden. Wohl eine Mischung von beidem. Die einfache Handlung selbst wirkte uninspiriert und vorhersehbar, in solchen Teilen weiß man schon zu Anfang, wer überleben und wer zum Zombie mutieren wird. Dazu kamen dann noch lächerliche Dialoge und unglaubwürdige Handlungskleinigkeiten (etwa der Polizist, der seine Martial-Arts-Fertigkeiten auch noch als Infizierter ausübt, während die anderen Zombies motorisch eher eingeschränkt sind).
      Und so lavierte sich der Streifen von einer wackligen Szene zu anderen, bis er dann irgendwann mal nach einer zugegeben passablen Schlussszene dann zu Ende war. Auch der Titel schien nicht sonderlich gut gewählt, schließlich beschränkt sich die Ausbreitung des Virus ja nur auf einen einzigen Bezirk von Taipeh, von einem „World War“ kann also nicht wirklich die Rede sein. Aber sei´s drum, das macht es dann auch nicht mehr aus.
      Conclusio: Da war fast gar nichts. Je eine gute Anfangs- und Schlusssequenz sind für sechsundachtzig Minuten einfach zu wenig. Für diese gebe ich die eineinhalb Punkte, mehr ist da beim besten Willen nicht drin.

      5
      • 8 .5

        >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
        Hat mir gefallen. Vor allem die düstere und latent bedrohliche Atmosphäre ein Traum, damit gewann der Streifen ungemein. Es ist diese ständige Präsenz von etwas Unfassbarem und Unheimlichen, man ahnt ständig, dass da mehr im Busch ist, ohne jedoch konkrete Anhaltspunkte zu haben. Dazu die gekonnten Rückblenden und Traumsequenzen - dass Daniels sein Päckchen mit sich herumschleppt, ist von Anfang an klar, trotzdem überraschte mich das Ende (natürlich nur beim ersten mal Schauen, dann klarerweise nicht mehr). Dazu die tolle Landschaft und die Abgeschiedenheit der Insel, diese ein besonderes Leckerli. Das Wissen, dass man sich in Gefahr befindet, diese aber nicht erkennen kann, nicht wegkommt und sich auch nicht verstecken kann. Dies eine schöne Metapher für die posttraumatischen Belastungsstörungen Laeddis, der sich davor ja auch nicht verstecken oder diesen durch Flucht entkommen kann.
        Scorsese verflicht eine ansprechende Handlung mit entsprechender Stimmung und mitunter sogar eher billiger Effekthascherei (das permanente Regenwetter wirkt zwar gut, ist in dieser Ausprägung und Intensität jedoch nur wenig glaubhaft), was unter dem Strich aber sehr gut bei mir ankommt. Getragen durch einen sehr guten Soundtrack wird ein Gespinst aus Psychosen, Lügen und Irrungen entflochten, letzten Endes kann man weder seinen, noch Daniels´ Sinnen wirklich trauen. Ich muss ja gestehen, manche Dinge auch nach mehrfacher Sichtung noch nicht ganz verstanden zu haben, die Abgrenzung zwischen realen und metaphorischen Bildern gelingt nicht immer ganz. Das mein einziger Kritikpunkt an Scorsese, da macht er es dem Zuseher nicht gerade leicht. So sehe ich die Höhle beispielsweise als eine Metapher auf Laeddis´ Unterbewusstsein, verborgen und schwer zu erreichen, sie beinhaltet jedoch versteckte Traumata und letztlich auch verklausulierte Antworten.
        Ein weiteres Goodie für mich der Cast, hier wurde bis in die kleinste Nebenrolle gut besetzt. Ruffalo und di Caprio harmonierten ebenso gut wie Kingsley und von Sydow, keiner drängte sich in den Vordergrund, sie ergänzten einander wirklich passend. Aber auch die kleineren Rollen gut gespielt, Michelle Williams etwa in der ersten Rolle, in der sie mir wirklich gut gefällt. Allrounder Ted Levine natürlich ebenso eine Bank wie Emily Mortimer, die beiden sind für mich klassische Mosaiksteinchen, fallen nicht weiter auf, aber ohne sie würde etwas fehlen.
        Fazit: Gefällt auch bei der zehnten Sichtung. Für diesen Streifen möchte ich eine klare Empfehlung aussprechen, Freunde des gepflegten Psychothrills sollten hier voll auf ihre Kosten kommen. Wie so manch anderer Film läuft der bei mir ständig Gefahr, dass ich ihn „totsehe“, also quasi bis zum Erbrechen schaue. Mehr als eine Sichtung braucht es wegen der verwinkelten Machart und der Vielschichtigkeit der Handlung meiner Ansicht aber schon.

        5
        • 6

          >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
          Mochte mir ganz gut gefallen. Nach der positiven Erfahrung von „Abgrundtief“ hatte ich natürlich entsprechende Erwartungen, die aber ganz gut erfüllt worden sind. Was ich jedoch ein wenig vermisste war der Lokalkolorit, der war beim Vorgänger stärker ausgeprägt, da sah man mehr von der Landschaft. Ich mag die Gegend rund um den Bodensee besonders, damit hat diese Filmreihe bei mir einen besonderen Stein im Brett. Dafür war die Handlung hier nun ausgefeilter und facettenreicher, das Rätsel um Zeiler´s Vater wurde nun endgültig gelöst. Zeiler selbst fiel in überwunden geglaubte Verhaltensmuster zurück, war sogar noch einen Tick verstockter als zuvor. Interessanter Weise schien der Plot von wahren Begebenheiten inspiriert, ich meine mich an einen Erbschleicher-Skandal in diesem Raum erinnern zu können. Ob Timo Berndt so etwas schon beim ersten Teil im Hinterkopf herumspukte?
          Die Darsteller aus den anderen Teilen wie man sie kennt - Waldstetten, Koeberlin und Prinz solide und glaubwürdig. August Schmölzer sehe ich sowieso immer wieder gerne, auch wenn er hier nicht seine beste Leistung erbringt. Ulrike Beimpold soweit so gut, eklatante Schwächen lediglich bei Christian Strasser, der wirkte besonders in den emotionalen Situationen überfordert und hölzern.
          Conclusio: Kann man trotz der hauptabendgerechten Machart eigentlich schon empfehlen, er steht dem Vorgänger in nichts nach. Man sollte sich jedoch über die Teile davor zumindest ein wenig vorinformieren, ansonsten könnte die Handlung konstruiert und überladen wirken, bei zu wenig ausgearbeiteten Charakteren. Trotzdem lohnt allein schon die spannende Handlung eine Sichtung, in meine DVD-Sammlung wird der Streifen bzw. die Serie aber wohl keine Aufnahme finden.

          6
          • 5 .5

            >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
            Mittelprächtiger Bond-Film. Fangen wir einmal mit den Positiva an: Das sind für mich eindeutig die Optik und die Actionszenen. Dem Streifen war ja ein recht üppiges Budget zugestanden worden und das sah man diesem auch in eigentlich jeder Szene an. Die Bilder schufen eine durchaus ansprechende Atmosphäre und damit konnte der Film schon einigermaßen punkten. Erwärmen konnte ich mich auch für die Actionszenen, zumal diese richtig dosiert eingesetzt wurden. Diese halfen auch über die mitunter sprunghafte Handlung hinweg. Was ich in diesem Teil jedoch scherzhaft vermisste, war ein passabler Antagonist. Damit meine ich jetzt nicht in erster Linie die fehlende Leinwandpräsenz von Christoph Waltz (wohin ist der Verve von „Inglorious Bastards“ oder sein Auftreten in „Django“ verschwunden?), sondern vielmehr die mangelnde Motivation und fehlende Durchschlagskraft von Blofeld/Oberhauser. Dessen Verhalten wirkte seltsam banal bis mitunter sogar lustlos, er konnte zu keiner Zeit ernsthafte Gefahr ausstrahlen. Natürlich war die Folterszene fies, letztlich wurde der Bösewicht aber relativ leicht zur Strecke gebracht. So wurde die Anlage in der Wüste mit einem einzigen (!) Schuss in die Luft gesprengt und die wie auf dem Präsentierteller stehenden Wachen relativ einfach erschossen. Überhaupt lief es in diesem Teil für Bond erstaunlich glatt, er schien irgendwie nur selten vor ernsthafte Probleme gestellt. Lediglich die Auseinandersetzungen mit Mr. Hinks (Dave Bautista) brachten ihn zeitweise in Bedrängnis, ansonsten löste er den Fall mit eigentlich nur einer Hand (mit der anderen streichelte er Madeleine). Dafür eine etwas verzwicktere Investigationen, doch auch hier ließen sich die Rätsel vergleichsweise einfach lösen, letztendlich passierte das in einer Art Schnitzeljagd.
            Mendes möchte ich dabei keinen Vorwurf machen, er konnte aus einer recht einfallslosen Handlung noch das ein oder andere herauskitzeln, vor allem die Reminiszenzen an seine Vorgänger immer wieder nett anzusehen. Trotzdem verkam der Streifen nicht zu einer reinen Hommage, da hatte er meiner Ansicht nach ein ganz gutes Händchen für die richtige Mischung.
            Die Darsteller mühten sich nach Kräften um eine gute Vorstellung, allein es gelang es nicht immer. Von Christoph Waltz war ich wie gesagt einigermaßen enttäuscht - die Frage, ob er seinen Charme verloren hat oder einfach seiner wenig plausiblen Rolle zum Opfer fiel, wird er sicher besser beantworten können als ich. Craig, Wishlaw und Fiennes wie man sie aus den Vorgängern kennt, einigermaßen passabel, wenngleich nicht herausragend.
            Conclusio: Mit einem besser aufgestellten Bösewicht hätte das ein wirklich würdiger Vertreter der Bond-Reihe werden können, in der gezeigten Form scheiterte man ein wenig und blieb hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Obwohl ich dem Film schon etwas abgewinnen kann, konnte mich die irgendwie nichtssagende Handlung nicht so recht begeistern. Schlecht war es nicht, aber gut (im Vergleich mit den anderen Bond-Filmen) auch nicht.
            PS. Die Hütte am Altausseer See gibt es tatsächlich, ist in Wirklichkeit ein Ausflugsrestaurant.

            6
            • 0 .5

              >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
              Dieser Streifen bestätigt eigentlich jedes negative Vorurteil, das jemals gegen B-Filme geäußert wurde. Hier passte eigentlich fast gar nichts. Talentbefreite Darsteller, ein schwaches Drehbuch, das einen dummen Dialog nach dem anderen liefert und extrem schlechte Computeranimationen. Lediglich in den Halluzinations-Sequenzen konnte so etwas wie Atmosphäre aufgebaut werden, doch diese war dann spätestens nach dem nächsten miesen Effekt wieder dahin. Die recht einfach gehaltene und trotzdem nicht wirklich plausible Handlung gab dem Ding dann den Rest, da ging das Boot mit Mann und Maus unter. Ein besonderer Kritikpunkt ist die grottenschlechte Synchronisation, die kostete den Darstellern das letzte Fünkchen Präsenz, unpassende Stimmen mischten sich mit schlechter Sprachqualität.
              Conclusio: Nicht zu empfehlen, Finger weg. Für die Halluzinations-Sequenzen vergebe ich einen halben Gnadenpunkt, ansonsten hat der Streifen Asylum-Niveau.

              5
              • 3 .5
                Nospheratu99 22.01.2018, 07:51 Geändert 22.01.2018, 07:53

                >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
                Der Streifen ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie man eine eigentlich gute Idee kolossal in den Sand setzen kann. Es hätte ja alles so schön werden können: Ein guter Einfall, bekannte Darsteller und ein beachtliches Budget, eigentlich gute Voraussetzungen für eine brauchbare Performance. Der Film begann auch relativ ansprechend, der Plot erzeugte Interesse und hatte gute Lacher parat. Damit kam ich gut in dem Gezeigten an und konnte durchaus Sympathien dafür aufbauen. Später jedoch bekam das Drehbuch leider Schlagseite in Richtung billigen Klamauk, dessen Gags zum einen recht dünn gesät waren und zum anderen auch nicht so recht zündeten, sodass der Film mehr und mehr zum Ärgernis wurde. Eigentlich kann man ab der Szene im Kaufhaus schon ausschalten, danach kommt nicht mehr viel Ansprechendes. Garniert durch schlechte Computereffekte und dummdreiste Handlung, stürzte das Machwerk leider völlig ab und hinterließ mich nahezu fassungslos.
                Die Darsteller konnten den Karren nicht mehr aus dem Dreck ziehen. David Duchovny sollte wohl eine Agent-Molder-Karikatur abgeben, jedenfalls war sein Charakter stark an diesen angelehnt. Da sich Gillian Anderson für den Schmarrn wohl nicht zur Verfügung stellen wollte, wurde Julianne Moore als eine vom Typ her ähnliche Darstellerin verpflichtet. Leider ist sie, obwohl ich sie grundsätzlich mag, im Komödienfach nicht sonderlich gut aufgehoben, sie schafft es einfach nicht, Pointen gekonnt zu setzen. Vor allem gegen Ende versagte sie in dieser Hinsicht mehr und mehr, ihr zappeliges Spiel hatte sogar etwas Hilfloses. Seann William Scott, zu dieser Zeit eigentlich auf leicht debile Charaktere abboniert, machte ebenso wenig Laune wie die College-Nerds, deren dümmliches Verhalten zu übertrieben und damit auch nicht lustig dargestellt wurde. Einzig Orlando Jones zündete in der Anfangsphase so richtig, der kann Klamauk und hatte damit auch die meisten und besten Lacher auf seiner Seite.
                Fazit: Ganz gut angefangen und leider stark nachgelassen. Zu Anfang war ich geneigt, dem Streifen eine fünf oder sechs zuzugestehen, nach der letzten halben bis dreiviertel Stunde nivellierte ich ordentlich nach unten. Die dreieinhalb Punkte gebe ich für die professionelle Produktion und die recht gute Synchronisation. Mehr ist da leider nicht drinnen.

                6
                • 7 .5

                  >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
                  In diesem Film geht es um Machtmissbrauch, wie er in vielen Ausbildungsstätten seiner Zeit Gang und Gäbe war. Heute ist das in dieser Form wohl eher nicht mehr möglich, dennoch fließt bei der Benotung von Schülern mitunter noch ein gewisser Sympathie-Faktor mit ein. Eingedenk meiner eigenen Schulzeit konnte da die Note schon um ein bis zwei Grade je danach differenzieren, ob man dem Lehrer zu Gesicht stand oder nicht. Sogar Falco trug diesem Umstand in dem Song „Nie mehr Schule“ Rechnung („…Du hast die Wahl – willst Du Segen oder Qual – verärgere Deine Lehrer nicht…“). Meiner Ansicht nach dürfte die Leistungsüberprüfung niemals von dem Ausbildner selbst durchgeführt werden - die fairste Methode wäre, die Schularbeiten von einem anderen Lehrer beurteilen zu lassen.
                  Und so kämpft Kurt Gerber mit bzw. gegen seinen Mathematik-Lehrer, Professor Kupfer. Dass er da auf dem kürzeren Ast sitzt, weiß jeder, der in schon mal in einer ähnlichen Lage war. Erschwerend kommt hinzu, dass es zu dieser Zeit noch keine Kultur des Scheiterns gab, ein Durchfallen war eine mittlere Katastrophe und nicht gerade ein Umstand, der mehr oder minder achselzuckend zur Kenntnis genommen wurde wie heute - abgesehen davon, dass sich ein Schüler heutzutage der Leistung schon massiv enthalten müsste um durchzufallen, mit den heutigen Regelungen ist das - so wie ich diese verstanden habe - de facto ja kaum mehr möglich.
                  Wie auch immer, Kurt Gerber kämpft an mehreren Fronten. Gegen Gott Kupfer, um seine große Liebe Lisa und mit dem Druck aus seinem Elternhaus. Probleme, die viele Heranwachsende haben, Gerber zerbricht letzten Endes daran. Torberg, zur Zeit des Verfassens noch nicht lange aus dem Ausbildungsbetrieb ausgeschieden (er hatte sein Studium nach drei Semestern abgebrochen), rechnet in diesem Roman mit den Gepflogenheiten des (damaligen) Bildungssystems ab und lässt die Geschichte tragisch enden. Schneyder und Glück orientierten sich bei der Filmadaption relativ genau an der Buchvorlage, was der Produktion eine gewisse Nachvollziehbarkeit verlieh. Dazu kamen ein ruhiger Aufbau und sorgfältige Charakterentwicklungen.
                  Besonders hervorheben möchte ich die Darstellung Werner Kreindls, der gab einen derart unguten Gott Kupfer, dass man diesen Menschen aus tiefster Seele verabscheut. Zu Recht wurde seine Leistung ausgezeichnet, Tonfall, Mimik und Gestik kamen dabei aus einem Guss, dass es einem kalt den Rücken hinunterläuft. Aber auch Gabriel Barylli gelang eine Talentprobe, der gefiel mir hier auch ganz gut, obwohl ich ihn ansonsten eher weniger mag. Doris Mayer mit guter Leinwandpräsenz, alle anderen zumindest nicht im Negativen auffällig.
                  Fazit: Ein recht empfehlenswerter Film, der mit guten Darstellern und einer dichten Atmosphäre recht viel aus dem klassischen Stoff herausholen kann. Sehe ich als Alternativprogramm immer wieder gerne.

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                  • 5
                    über Focus

                    >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
                    Nette Romanze im gehobenen Gaunermilieu, nicht mehr und nicht weniger. Dabei wurde in bewährter Ocean´s ….. – Manier vorgegangen, zwar nicht direkt abgekupfert, die Parallelen waren aber unübersehbar. Allein die Romanze wurde hier mehr in den Fokus (sic!) gerückt, dafür hatten die Handlungselemente der Gaunereien schon ordentlich Schlagseite Richtung Unglaubwürdigkeit. Besonders die Wettszene beim Super-Bowl-Finale zwar recht spannend und mitreißend, jedoch rückwirkend betrachtet voller Ungereimtheiten - ich glaube nicht, dass sich das in dieser Form planen lässt. Und mit dem Brustschuss möchte ich erst gar nicht anfangen, da wurde versucht, die Täuschung an die Spitze zu treiben, was meiner Ansicht nach ganz und gar misslang. Und so lavierte sich die Handlung zwischen recht wackeligen Einlagen und charmantem zwischenmenschlichen Spiel durch die Laufzeit, konnte dabei mal mehr, mal weniger unterhalten.
                    Dafür wurden die romantischen und menschlichen Reaktionen recht schön ausgearbeitet, diese waren nicht nur nachvollziehbar, sondern von einer geradezu wohltuenden Einfachheit. Menschen - und besonders einander liebende Menschen - manipulieren sich gegenseitig zu jeder Zeit, meistens unbewusst, hier jedoch psychisch geplant und rückwirkend auch erklärt. Die Interaktion der beiden Hauptdarsteller war die Rettung des Streifens, ohne den gefinkelten Psycho-Tanz und die beiden gut aufgelegten Hauptdarsteller wäre der Streifen wohl relativ schnell angesoffen. Smith und Robbie retteten den Film aber weitgehend, auch die sonstigen skurrilen Figuren (herrlich etwa die anzüglichen, aber trotzdem charmanten Reden von Farhed) konnten durchaus punkten. Warum der Vater schlussendlich das Geld komplett an sich nahm war mir nicht ganz klar, ein klein wenig hätte er dem Sohnemann schon lassen können.
                    Fazit: „Oceans-…. für Arme“ war es unter dem Strich dann doch nicht, obwohl man bei manchen Passagen schon ziemlich in dessen Nähe kam. Für Liebhaber von romantischen Filmen sicherlich interessanter als für Suspence-Fans, diese Furche wurde dann doch deutlich stärker beackert. Meiner Ansicht nach wurde hier aus zwei relativ ausgelutschten Genres doch noch etwas herausgeholt, allein dafür möchte ich den Film schon nicht abstrafen. Gut agierende Darsteller hielten den Streifen auf einem recht passablen Niveau und bewahrten die Produktion vor dem Absturz. Mehr als eine solide fünf ist für mich aber trotzdem nicht drin.

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                    • 7

                      >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
                      Der Streifen wird vor allem von den ausgezeichneten Leistungen der Darsteller getragen. Curd Jürgens, dessen latent melancholisches Gehabe nicht für alle seiner Rollen passte, hatte den Werner von Basil hier sehr gut ausgestaltet. Jenen gebrochenen Charakter, dessen Leidenweg schon Generationen von Rezensenten beschäftigte. Mario Adorf ebenso passend in seiner dankbaren Rolle, die kauzigen Personen scheinen ihm sehr zu liegen. Am meisten gefiel mir jedoch der erblondete Hans-Jörg Felmy als Nazischerge. Sein betont kultiviertes und fast schon amikal zu nennendes Benehmen strahlte weit mehr Gefahr aus, als es ein rohes und aggressives Spiel getan hätte. Alle anderen passend und durch die Bank positiv auffällig.
                      Die Handlung selber finde ich eigentlich nicht sonderlich spannend, bei näherer Betrachtung sogar eher banal und nichtssagend. Für mich stellt diese lediglich ein weiteres Nazi-Drama dar, wie es davor schon viele gab und danach noch viel mehr gegeben hatte. Interessant jedoch die Fixierung auf das Schachspiel, die der angeschlagenen Psyche von Basils sowohl weiter zusetzt, ihr andererseits aber auch Halt gibt. Eine starke Hinwendung zu diesem Spiel kann für den Geist sowohl befruchtend als auch zerstörerisch wirken. Vor vielen Jahren habe ich in einem Jugendlager eine in diese Richtung gehende Erfahrung gemacht. Das Wetter war ausnehmend schlecht, eigentlich hat es bis auf wenige Unterbrechungen drei Wochen lang durchgeregnet. Neben den üblichen Aktivitäten wie Auflügen oder Wanderungen, die von den Erziehern aber auch weitgehend abgesagt werden mussten, blieben uns über weite Strecken zum Zeitvertreib nur Aktivitäten innerhalb des Gebäudes. Es gab auch eine große Auswahl an Gesellschaftsspielen, letzten Endes fokussierte sich eine Gruppe Jungs aber auf das Schachspiel. Wir trugen Turniere aus und machten auch Teamspiele, indem wir Mannschaften wählten, die gegeneinander spielten. Dabei wurden Züge intern besprochen und diskutiert, manchmal wurden die Diskussionen auch recht emotional geführt und bisweilen drohten diese sogar handgreiflich zu werden. Mit einem Wort, wir setzten uns recht intensiv mit dem Spiel auseinander. Das ging dann so weit, dass wir sämtliche anderen Aktivitäten (und manchmal sogar das Essen) verweigerten um mehr Zeit für das Schachspiel aufwenden zu können. Sogar in der Nacht ließ es mich manchmal nicht schlafen, ich sah vor meinem geistigen Auge ständig das Schachbrett, rekapitulierte dabei die Partien des Tages, was mich zum Teil in helle Aufregung versetzte und nicht schlafen ließ. Den anderen ging es zum Teil nicht anders und der Schlafentzug ließ uns nur noch stärker in das Spiel „hineinkippen“. Nach meiner Heimkehr verschwanden die Symptome aber bald wieder, die fehlende Gruppendynamik ließ mein Interesse bald wieder erlahmen. Heute denke ich, dass wenn wir unser Verhalten über Wochen oder Monate beibehalten hätten, wir womöglich in ernste psychische Schwierigkeiten hätten kommen können. Insofern kann ich von Basils Verhalten und Befinden natürlich absolut nachvollziehen.
                      Drehbuch und Inszenierung orientierten sich stark an Zweigs Novelle und brachten die Handlung soweit so gut auf die Leinwand. Die Befindlichkeiten wurden wie gesagt sehr gut kolportiert und wirkten daher glaubwürdig und interessant.
                      Conclusio: Ein eigentlich durchschnittliches Stück wurde durch gute Schauspieler weitgehend um mindestens eine Klasse gehoben. Mit meinen persönlichen Erfahrungen wirkt es nachvollziehbar und erzeugt einen bleibenden Nachhall, womit es in seiner Gesamtheit schon ganz gut punktet. Sehe ich immer wieder gerne und kann es auch durchaus empfehlen.

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                      • 6

                        >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
                        Gelungene schwarze Komödie. Diese englischen Kriminalkomödien gefallen mir schon allein wegen des Settings und des unterschwelligen Humors. Dabei unterscheiden sie sich wohltuend vom amerikanischen Holzhammer-Humor, der mitunter zu dick aufträgt und die Laune dann nicht so richtig anspringen will. Klar, die großen Brüller waren jetzt nicht dabei, dafür entschädigte eine latent launige Grundstimmung, die die Handlung mit einigem Verve präsentiert und die ganze Laufzeit über zu gefallen weiß. Da störte es auch wenig, dass sich der Pfarrteich nebst den Blaualgen reichlich mit Leichen füllte, die das Ablassen des Wassers natürlich verunmöglichten. Eine gute Rhythmik und feine Atmosphäre rundeten das Gesamtbild schön ab. Vor allem die lockere Nonchalance konnte mich rundherum überzeugen und machte den Film zu einem ansprechenden Sehvergnügen.
                        Der Cast konnte sich sehen lassen. Rowan Atkinson gab hier keinen verblödeten Mister Bean-Verschnitt, brillierte dafür in der Rolle des reichlich weltfremden Pfarrers, der nach und nach wieder zurück in die reale Welt findet. Dabei überlässt er Maggie Smith und Kirstin Scott Thomas das humorige Feld fast zur Gänze, die beiden hatten die meisten Gags und Schmunzler. Sie trugen den Film sehr gut, vor allem Maggie Smith gefiel in der Rolle der mörderischen Mary Poppins. Patrick Swayze solide wenngleich manchmal zu bemüht lustig, um wirklich gut anzukommen, dafür Emilia Fox passend.
                        Conclusio: Für einmal schauen passt es absolut, die Gangs punkten vor allem mit dem Überraschungseffekt. Kennt man diese schon, dann weiß ich nicht, ob sie dann auch noch zünden. Dafür Stimmung und Atmosphäre wirklich toll - wenn man dieses südenglische Flair a´ la Agatha Christie mag, dann ist man bei diesem Streifen sicherlich gut aufgehoben.

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                        • 4

                          >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
                          Uninspirierter Entführungs-Thriller mit Mystery-Elementen. Der Streifen konnte zu Anfang eine recht gute Atmosphäre aufbauen und mit den verschneiten Bildern eine durchaus ansprechende Stimmung vermitteln. Obwohl bei den Charakteren durch die Bank Stereotypen bemüht wurden (allen voran die sexy Babysitterin, das hatten wir doch schon ein paarmal), wollte der Grundtenor durchaus passend erscheinen. Leider versandete die Handlung im weiteren Verlauf zusehends, zu einer ziemlich vorhersehbaren und altbackenen Story kamen vor allem im Mittelteil kaum neue Erkenntnisse - so etwa beackerten Koski und Connors Fährten, die sich schon vor Minuten als Sackgassen herausgestellt hatten. Damit wirkte gerade der Mittelteil künstlich in die Länge gezogen und somit verkam der Streifen zu einem zwar optisch ansprechenden, aber eben doch Langweiler, der deutliche Längen aufwies. Das Finale zog dann wieder an und lieferte mit dem Schlussgag sogar eine kleine Überraschung, die Kohlen wurden damit aber nicht mehr aus dem Feuer geholt. Lediglich die Finte, die zum Geständnis führte, recht pfiffig.
                          Licht und Schatten bei den Darstellern, vor allem von Jon Voight war ich etwas enttäuscht. Der schien mit den Jahren seine Leinwandpräsenz eingebüßt zu haben – wenn ich da an seine Auftritte in „Mission: Impossible“ oder „Anaconda“ denke, dann fehlt ihm hier schon einiges. Er wirkt abgehalftert und motivationslos, konnte nicht an die Leistungen früherer Filme anschließen. Skyler Shaye ebenso unglaubwürdig, bemüht aber glücklos. Dafür der Rest in Ordnung, besonders Dermot Mulroney und Julian Morris habe ich positiv empfunden.
                          Fazit: War so eine Art „CSI meets Akte X“, für beide Serien jedoch eher schwächeren Episoden. Für einen Thriller war der Film zu spannungsarm, für Mystery zu wenig mysteriös. Der gute Beginn und das überraschende Ende konnten leider nicht mehr viel retten, der Leerlauf dazwischen war einfach zu groß.

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                            >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
                            Generationenwechsel beim MI6. Dieser Teil ist ein eher klassisch gehaltener James Bond, und ein recht unterhaltsamer. Anders als beim Vorgänger wurde hier weniger auf brachiale Action gesetzt (lediglich die Anfangs- und Schlusssequenz natürlich maßlos übertrieben, aber das kennt man ja), sondern mit ansprechenden Bildern eine gute Atmosphäre geschaffen, die mit den Teilen der sechziger und siebziger Jahre durchaus mithalten konnte. Dazu kam eine wohltuende Einfachheit der Ausstattung, Herr Bond musste sich mit einem Sender und einer personalisierten Pistole zufrieden geben, nicht einmal explosive Büromittel wurden ihm zugestanden. Man mochte ob des spartanischen Equipments schon fast Mitleid mit dem armen Geheimagenten bekommen, so musste dieser in weiterer Folge sogar auf seinen eigentlich bereits ausrangierten Aston Martin zurückgreifen. Dafür bot man uns eine ausgefeilte Handlung und eine ansprechende Titelsequenz.
                            Als positiv empfand ich hier auch die Tatsache, dass nicht alles glatt und am Schnürchen ablief, in diesem Teil wurden eher Pleiten, Pech und Pannen geboten, für Bond eher untypisch und erfrischend anders. Da wurde danebengeschossen, falsche Entscheidungen getroffen und Anfängerfehler begangen. Es lief längst nicht alles rund, bot Verbesserungspotential in Hülle und Fülle und zu guter Letzt war auch ein gewisser Generationenkonflikt zu bemerken. Ich will mich jetzt nicht über Glaubwürdigkeit oder Plausibilität auslassen, das wäre bei einem Bond ohnehin vergebliche Liebesmüh´, aber hier hatte ich das Gefühl, dass es lebensechter zugeht als in so manch anderem Teil (zB. war in der Anfangssequenz doch glatt ein Magazin mal leergeschossen, das habe ich bei Bond ja noch nie gesehen ;-)).
                            Die Ecken und Kanten Bonds wurden hier (sogar im Vergleich zu den Craig-Vorgängern) ziemlich abgeschliffen, man sah wieder mehr den weltmännischen Gentleman früherer Jahre, der sowohl die investigativen als auch die brutalen Komponenten zu bedienen versteht. Sein Gegner ebenfalls auf höherem intellektuellem Niveau - warum man diesem jedoch einen homoerotischen Anstrich verpasste, ist mir jedoch nur wenig erklärlich. Wohl ein Zeichen der Zeit.
                            Die Machart bot auch den Darstellern wieder mehr Raum zur Entfaltung und dieser wurde durch die Bank auch genutzt. Besonders Javier Bardem bot eine weitere Kostprobe seiner Wandlungsfähigkeit, die mir immer wieder Respekt abringt. Aber auch Ralph Fiennes und Ben Wishaw ebenso gut aufgelegt wie das Stammpersonal, das mit der klassischen Inszenierung offenbar mehr Freude hatte als mit der Haudrauf-Action.
                            Fazit: Wieder mehr „Back to The Roots“, was ich als durchaus gelungen empfunden habe. Gute Atmosphäre ein ausgewogenes Tempo lassen diesen Teil zu einem der besseren der Bond-Neuzeit werden. Auf die Optik und den Song wurde wieder mehr Wert gelegt und das tat dem Streifen auch gut. Mit Krachern wie „Octopussy“ oder „Moonraker“ kann er sich natürlich nicht messen, für mich stellt er aber eine Spitze in einer ansonsten eher abwärts verlaufenden Kurve der Bond-Filme dar.

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                            • 5

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                              Nettes kleines Filmchen für zwischendurch, das keinem weh tut und halbwegs gut zu unterhalten weiß. Das Spannen des Suspence-Bogens nahm zwar einen Gutteil der Spieldauer ein, dafür war die letzte halbe Stunde dann recht erquicklich und belohnte einen für die etwas laue Zeit davor. Die Handlung bedient das Motto: „Gut geklaut ist besser als schlecht selbst erdacht“ und liefert ein Sammelsurium von Versatzstücken anderer Autoren. Ich möchte da „Das Ding aus einer anderen Welt“, „Contact“ und den Roswell-Mythos nennen, mit etwas Überlegung würde mir sicher noch das eine oder andere einfallen. Positiv bemerken möchte ich jedenfalls, dass das Alien hier nicht als böses bzw. hungriges Wesen gezeigt wurde, sondern eher hilflos und schutzbedürftig wirkte. Die negativen Auswirkungen des Kontakts boten eine Parabel auf die Entdeckung Amerikas, als die Ureinwohner in Massen an für uns Europäer eigentlich harmlosen Krankheiten starben, weil sie keinerlei Immunisierung dagegen hatten.
                              Obwohl der Cast mit James „Stargate“ Spader einen recht prominenten Darsteller aufbieten konnte, roch die Produktion stark nach hauptabend-fernsehtauglichem B-Film. Besonders die Effekte nicht gerade erstklassig, so etwas haben wir schon im Jahrzehnt davor besser gesehen. Unter dem Strich konnte man mit dem Gebotenen aber ganz zufrieden sein, es kam keinesfalls billig oder einfallslos, jedenfalls aber eher einfach daher. Besonders die Bilder und Einstellungen waren ganz in Ordnung, das habe ich schon schlechter gesehen. Ronald Krauss hat mit Darko Suvak einen guten Griff getan und lehnt sich ansonsten auch nicht weit aus dem Fenster, bleibt im Rahmen seiner Möglichkeiten und somit passt es dann auch.
                              Conclusio: Für eine passable Fernseh-Unterhaltung taugt der Streifen allemal, in die DVD würde ich aber nicht extra investieren. Der Steifen hat seine Stärken und Schwächen, bleibt in diesen jedoch ausgewogen. Eine durchschnittliche Fünf ist die logische Bewertung.
                              PS. Carl Lewis? Ist das bei Wikipedia falsch verlinkt oder wirkt hier tatsächlich der ehemalige Leichtathlet mit?

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                                Leichtgängige Komödie aus den späten fünfziger Jahren. Diese setzt vor allem auf Optik und latente Fröhlichkeit, garniert wird die anspruchslose Handlung mit lauwarmen Witzen und albernen Kalauern. Diese wirkten bisweilen improvisiert und aus dem Stegreif heraus, was mal besser, mal nicht so gut ankam.
                                Früher habe ich Machwerke dieser Art mit einiger Geringschätzung gestraft und sie als seichte Unterhaltung für geistig Minderbemittelte erachtet. Heute bin ich unseren Altvorderen gegenüber in dieser Hinsicht viel milder gestimmt, zumal man sich die damaligen Verhältnisse vor Augen führen muss. Da war eine Generation der Nachkriegstristesse noch nicht so richtig entwachsen und auch der wirtschaftliche Aufschwung war beileibe noch nicht bei allen angekommen. Die meisten arbeiteten viel und hart bei kargem Lohn (wir reden da von einer achtundvierzig-Stunden-Woche bei gerade mal zwei Wochen Urlaub im Jahr), wollten im Kino lieber ein Stück heile Welt sehen und sich musikalisch unterhalten lassen. Drama gab es im echten Leben ja schon zur Genüge, da kamen die hübschen Bilder und Operettenklänge zur Ablenkung wohl gerade recht.
                                Auf dieser Schiene fährt der Streifen aber auch heutzutage noch ganz gut, verbreitet er doch durchgehend heiteren Frohsinn und vertreibt sogar die regnerische Sonntag-Nachmittags-Tristesse relativ leicht. Ja, die Handlung ist seicht bis hanebüchen und die Gags blieben bis auf wenige Ausnahmen reichlich flach („Kein Kampieren im freien Feld - wir übernachten besser hier in diesem Gasthof, schließlich wollen wir unsere Erholung ja nicht bis zum völligen Zusammenbruch betreiben“). Trotzdem versprüht der Streifen einen gewissen Charme und zauberte mir dann und wann ein Lächeln ins Gesicht. Die netten Landschaftsaufnahmen schufen ein bonvivantes Urlaubsgefühl, womit der Film dann doch den einen oder anderen Sympathie-Punkt einfahren kann.
                                Die Darsteller sind allesamt bekannt, neben den klassischen Größen wie Heinz Erhardt, Joachim Kuhlenkampff (der hat eine tolle Leinwand- und Bühnenpräsenz), Wolf Albach-Retty, Waltraud Haas und Christiane Hörbiger durfte auch ein junger Peter Kraus den einen oder anderen Schlager trällern. Der sollte wohl jüngeres Publikum in die Kinosäle locken, ob das letzten Endes auch geklappt hat, kann ich nicht sagen.
                                Fazit: Der Streifen war fürs Wohlfühl-Kino gemacht und soweit ich das beurteilen kann hat er seine Mission auch soweit so gut erfüllt. Höheren Ansprüchen kann und soll er wohl auch nicht gerecht werden, seine Stärke ist der Seelentrost und die spielt er auch gekonnt aus. Zu jeder Gefühlslage würde ich ihn natürlich nicht sehen wollen, des letzten trüben Sonntags hat es aber gepasst. Eine Bewertung fällt schwer, ich gebe einmal eine leicht überdurchschnittliche fünfeinhalb, das sollte hinkommen.

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                                • 9 .5

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                                  Eine Perle des Coming-Of-Age-Films, für mich eigentlich DER Vertreter des Genres. Mir ist jede Sichtung ein Hochgenuss, der Streifen bringt da bei mir eine besondere Saite zum Klingen, zumal ich in meiner Kindheit und Jugend ebenfalls Teil eines solchen liederlichen Kleeblatts war. Natürlich weniger dramatisch und gänzlich ohne jene Klassenunterschiede, die dem Film diese bittersüße Note geben. In gewissen Teilen aber durchaus wiedererkennbar, wenngleich wir nicht so ein cooles Baumhaus als „Gangversteck“ hatten. Natürlich sind viele Dinge in der Erinnerung verklärt und realistischer Weise muss man sagen, dass es auch damals gewisse Probleme gab, die rückblickend jedoch niemals so schlimm empfunden werden. Anders als im Film wurde der Kontakt bei uns niemals beendet und auch wenn wir uns jetzt klarerweise nicht mehr so oft sehen (jeder hat ja seine beruflichen und familiären Verpflichtungen), so gelingt es uns manchmal nach ein paar Drinks, uns in das damalige Lebensgefühl „zurückzubeamen“. In ganz seltenen Fällen rollen dann ob der vergangenen Zeiten sogar ein paar Tränen ins Bier, aber dem Grunde nach sind wir alle mit unseren jetzigen Leben zufrieden.
                                  Doch zurück zum Film. Reiner schafft es ausnehmend gut, die Befindlichkeiten Heranwachsender darzustellen, wobei man aber auch die Leistungen der Darsteller nicht genug loben kann. Besonders die Kinderdarsteller herausragend, kein Wunder, dass diese später zu Stars werden sollten. Sutherland hatte das Glück, mit den „Lost Boys“ nur ein Jahr später in einem ähnlichen Kracher mitzuwirken. Dass sich Kaliber wie Richard Dreyfuss und John Cusack mit Nebenrollen zufrieden geben mussten, sagt ja schon mal einiges aus. Die traurige Vita Phoenix´ gibt dem Ganzen noch eine zusätzlich Dramatik, was man dem Streifen natürlich nicht anlasten kann. Die Atmosphäre wird jedenfalls durchgehend hoch gehalten und macht den Streifen zu etwas Besonderem. Die gelungene Musikuntermalung und die herrlichen Landschaftsaufnahmen tun ihr übriges, heraus kommt ein stimmungsvolles und wunderbares Werk, das die Filmlandschaft enorm bereichert. Dramatik und Wohlfühl-Aspekte halten sich die Waage, gerade diese ausgewogene Melange macht es aus. Interessanter Weise sind die King-Verfilmungen abseits des Horror-Genres die Besseren, sein Suspence kommt auf dem Schirm nicht so gut an wie auf dem Papier. Er hat da so ein Faible für problembehaftete Charaktere und bringt diese auch scharf konturiert und glaubwürdig.
                                  Einziger Negativpunkt ist die Maske. Besonders die Kinder sind ausnehmend schlecht geschminkt, vor allem Corey Feldman sieht in manchen Szenen mit seinen knallroten Lippen eher wie eine Drag Queen als ein Lausbub aus. Hat das bei den Dreharbeiten keiner gesehen? Ist mir unverständlich, wie das bei einer ansonsten hochwertigen Produktion passieren kann.
                                  Fazit: Einer meiner Lieblingsfilme und das nicht nur wegen des persönlichen Bezugs. Lediglich die Maske kostet dem Streifen die Höchstnote, ansonsten passt hier alles.

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                                  • 4 .5

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                                    Vorausschickend sei gesagt, dass das der erste Teil der Reihe ist, den ich sah. Dieser Umstand war aber nicht weiter störend, einerseits läuft der Streifen ja unter dem Motto „Wie alles begann“, andererseits bekommt man alle für das Verständnis der Handlung erforderlichen Informationen geliefert.
                                    Zweifellos hat der Streifen seine guten Momente, und selbst wenn er sich in keiner Weise von anderen Genre-Vertretern unterscheidet, so konnte er phasenweise durchaus überzeugen. In seiner Gesamtheit wollte er aber nicht so recht munden, zu oft gesehen und damit schon ziemlich ausgelutscht waren vor allem die Schockeffekte, um wirklichen Grusel aufbauen zu können. Dazu kam ein latentes Fehlen von Atmosphäre, obwohl die Versuche eines Aufbaus durchaus erkennbar waren. Dafür wurden alle Klischees des Genres abgearbeitet, womit Whannel seine Pflicht zwar erfüllt hat, die Kür ihm aber nicht so recht gelingen mochte. Dabei möchte ich ihm ein gewisses Talent ja nicht absprechen, für einen echten Knaller hat es bei diesem Film aber nicht gereicht. Zu vorhersehbar waren die Handlung und die Suspence-Einlagen um eine wirklich gute Kritik zu rechtfertigen. Und so verkam der Streifen in seiner Gesamtheit zum Prädikat „bemüht, aber glücklos“ und blieb in seiner Gesamtheit eher schwach. Ich hatte mich etwa den ganzen Film über gefragt, ob es mit dieser Atemmaske irgendetwas auf sich hätte, die gab es aber wohl ausschließlich der schaurigen Optik wegen. Schade, da hätte man was draus machen können.
                                    Das Bemühen war auch bei den Darstellern erkennbar, und auch gegen die Synchronisation möchte ich nichts Schlechtes sagen. Stefanie Scott und Dermot Mulroney brachten ebenso solide Leistungen wie Lin Shaye, das hatte durchaus Hand und Fuß. Auch Hayley Kiyoko in ihrer kleinen Rolle durchaus glaubwürdig, einzig Whannell und Sampson etwas zu übertrieben nerdig in ihren eigentlich recht dankbaren Rollen. Vor allem die gegenseitigen Streitereien hätte man sich sparen können, das kam nicht gut an.
                                    Drehbuch und Regie verbreiteten ein wenig den Mief des Einheitsbreis, eventuell hätte da ein erfahrener Regisseur mehr herausholen können. Warum Whannell sein Werk im eigenen Saft schmoren ließ, kann ich eigentlich nicht ganz nachvollziehen. Eventuell hatte es aber auch ganz profane Gründe (Stichwort Personalkosten), wer weiß schon, was da im Hintergrund abgelaufen ist. Trotzdem möchte ich den Streifen aber nicht als misslungen oder billig bezeichnen.
                                    Conclusio: Kann man sich ohne zu veröden durchaus geben, wenn sonst nichts Besseres läuft. In seiner Gesamtheit reißt es einen aber nicht vom Hocker, geboten wird die genretypische Hausmannskost, solide, aber eben nichts Besonderes. Eine leicht unterdurchschnittliche Benotung halte ich für angemessen.

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                                    • 6 .5
                                      über Moon

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                                      Ja, der Streifen hat seine Fehler und ja, optisch ist auch das eine oder andere schiefgegangen. Ich möchte mich an dieser Stelle auch nicht weiter darüber auslassen, was und warum dies und jenes jetzt nicht passt, denn es geht hier nicht in erster Linie um die Logik, nicht um Optik, sondern allein um die Frage, ob und wie sehr man seinen Sinnen, seinen Erinnerungen und seinem Umfeld vertrauen kann.
                                      Das Konzept ist ebenfalls nicht umwerfend innovativ, Jones erfindet nicht einmal eine einzige Speiche des Rades neu, rollt es aber weiter als viele andere Bearbeitungen dieses Themas. Am Anfang stand Ash (der Androide von „Alien“), dann nahm sich „Blade Runner“ des Themas an und nun auch „Moon“ vor etwas weniger als zehn Jahren. „Moon" rückt den Menschen Bell in den Mittelpunkt, lässt ihn hoffen, bangen und letzten Endes auch verstehen. Seine Existenz wird offenbar, die unter keinem guten Stern begann und wohl auch unter einem weiteren schlechten Stern enden wird. Ein Mann, der die Arschkarte des Daseins gezogen hat und das im Verlauf des Streifens erst so richtig begreift.
                                      Rockwell bietet uns dabei ein Kammerspiel der Extraklasse, schleppt seinen sich auflösenden Körper halluzinierend und seinen „Nachfolger“ ignorierend auf gewundenen Pfaden durch die Station, begleitet nur von einem Roboter und seiner eigenen, zerfallenden Psyche. Macht dabei zwei Entwicklungen ein und desselben Charakters gleichzeitig durch. Dabei sieht man, dass der Klon, obschon genetisch ident, doch eigene Wesenszüge zeigt und von seinen eigenen Erfahrungen zumindest in demselben Maße geprägt wird wie von der physischen Grundstruktur. Der Geist ist hier zumindest ebenso stark und wichtig wie die Materie, steht aber denke ich nicht über ihr. GERTY ist eine interessante „Figur“, zu gleichen Teilen liebende und umsorgende Mutter sowie brachialer Kerkermeister. Ein lernendes Wesen, das, vor neue Herausforderungen gestellt, seine eingeschränkte Empathie wie die „beiden“ anderen Protagonisten weiterentwickelt und letzten Endes zu deren Verbündeten, ja fast schon zum Freund wird.
                                      Conclusio: Hat mir gefallen. Ich finde den Zugang zum Thema ansprechend und gekonnt. Das traurige Ende passt zum problembehafteten Rest. Die Logikfehler waren merkbar, störten das Gesamtbild aber nur wenig, zumal die Grundthematik gut und ansprechend beackert wurde.

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                                        Nospheratu99 03.01.2018, 09:10 Geändert 03.01.2018, 09:11

                                        >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
                                        Besson präsentiert uns hier einen James Bond der Zukunft inklusive Weltrettung und schlussendlichem zwischenmenschlichem Naheverhältnis zur Filmschönen. Geht dabei phantasievoll und launig zur Sache, indem er eine Menge schräger Charaktere und finsterer Gesellen auf uns loslässt, die einem die zwei Stunden wie im Fluge vergehen lassen. Dass er dabei mit Ruby etwas über das Ziel hinausschießt, stört ebenso wie die etwas vorhersehbare, ja fast banale Handlung weniger als das etwas unfertige Ende. Ich meine, die böse Kugel wurde gestoppt, hängt nun zweiundsechzig Kilometer über den Pyramiden von Giseh …. Fein, und nun? Bleibt die da nun für immer und ewige Zeiten hängen, wird die zu einem zweiten Mond oder etwa mit einer gigantischen Steinschleuder zurück ins All geschossen? --- Man weiß es nicht und wird es wohl nie erfahren. Dafür erfahren wir, dass Leeloo letzten Endes dann doch flachgelegt wurde und Mr. Dallas den Dank des universellen Präsidenten daher nicht entgegennehmen kann. Naja, auch ein schöner Abschluss. Bis dahin jedoch viel launiges Gerenne und Geballer, das die zwei Stunden wie gesagt ausnehmend gut unterhält. Der Stilmix zwischen altertümlichen Geheimnissen und futuristischen Bösewichten wusste, getragen durch eine gelungene Optik und wunderbare Soundeffekte durchgehend zu gefallen. Gewürzt wurde mit allerhand Querverweisen und Anspielungen auf andere Produktionen (ein besonderes Leckerli etwa der Prinzessin-Leia-Gedächtnishaarschnitt von Major Iceborg oder der Alien-hafte Körperbau der Diva Plavalaguna), da bewies Besson ein gutes Händchen für Sci-Fi-Nerds wie mich. Dazu noch herrlich witzige Einzeiler von allen Beteiligten, da hatte jeder seine eigenen Lacher, das peppte den Gesamteindruck ungemein auf und tat so der Produktion auch gut.
                                        Gecastet wurde ebenfalls ausgezeichnet - jeder tat, was er am Besten konnte. Willis gibt uns einen Hyperspace-James-Bond mit Ecken und Kanten, noch bevor der „echte“ Bond diese erhielt. Jovovich pendelte zwischen Martial-Arts-Amazone und schwachem, aber charmantem Weibchen, bringt damit sowohl die Saiten von bewunderndem Aufschauen als auch männlichem Beschützerinstinkt zum Klingen - dass sich Dallas in sie verliebt, ist absolut nachvollziehbar. Dazu noch Oldman als fieser Schurke, der sich für Geld zum Dienstboten eines gesichts- und namenlosen Bösen macht. Dazwischen die etwas übertriebene Kasperliade von Tucker, auf die ich noch am ehesten hätte verzichten können (besonders seine Stimmer nervte mit Fortdauer ziemlich – bsssssssss -, dafür sein Spiel herausragend).
                                        Fazit: Mächtiger Badabummms. Den Streifen mochte ich schon bei seinem Erscheinen und daran hat sich bis heute nichts geändert. In den vergangenen Jahren lief ich Gefahr, ihn totzusehen, doch eine mehrjährige Abstinenz erhielt mir die Freude an dem Streifen. Letztens wieder mal im TV gesehen, konnte er mich wie damals im Kino sofort in seinen Bann ziehen. Die oben beschriebenen, kleinen Schwächen kosten ihm zwar die Höchstnote, mit einer soliden acht ist er aber denke ich gut bedient.

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                                        • Ein Faktotum der österreichischen Filmgeschichte. Interessant an seiner Vita ist die weitreichende Bandbreite seiner Filme, sind darin doch gute und hochwertige Produktionen zu finden, aber auch solche von eher zweifelhafter Qualität. Jeder wird wohl wissen, wovon ich rede – klar, die Wirtinnen-Filme, Softporno-Klamotten mit eigenartigen humoristischen Einlagen (heutzutage würde man wohl Trash dazu sagen). Diese wurden noch bis in die neunziger Jahre zur Touristenbelustigung als regionales Kuriosum im pörtschacher Kino gespielt, heutzutage kräht natürlich kein Hahn mehr danach. Es finden sich in seinem Schaffen aber auch Klassiker wie „Hallo Dienstmann“, mit „Lumpazivagabundus“ eine sehr gelungene Nestroy-Verfilmung oder der „Bockerer“.
                                          Franz Antel stammt aus einer Zeit, in der Kunstschaffende keinerlei soziale Absicherung genossen und daher privat vorsorgen mussten. Da er nicht annahm älter als fünfundachtzig Jahre alt zu werden, hatte er seine Rentenversicherung lediglich bis zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen. Tatsächlich erreichte er aber mit vierundneunzig Lenzen ein weitaus höheres Alter. Und obwohl er auch noch im Rentenalter arbeitete (das Bockerer-Quartett entstammt komplett diesem Lebensabschnitt), beendete er sein Leben in prekärer wirtschaftlicher Lage und war auf Mildtätigkeit von Freunden und Bekannten angewiesen.
                                          Ich erinnere mich noch an einen Auftritt Antels in „Phettbergs nette-Leit-Show“ etwa Mitte der neunziger Jahre. Dabei plauderte ein sichtlich genervter Franz Antel mit Hermes Phettberg über sein filmisches Schaffen. Das Gespräch lief trotzdem einigermaßen amikal ab, bis Herr Phettberg auf ebenjene Wirtinnen-Filme zu sprechen kam. Herr Antel reagierte ungehalten: „Ich weiß nicht, warum mich jeder auf die Wirtinnen-Filme anspricht … was soll denn das? Schaun Sie, Herr Phettberg, …“ langsam redete er sich in Rage, „ich habe ja viele Filme gemacht, so an die hundert und eines kann ich Ihnen sagen: Es waren auch GUTE Filme dabei!!!“. Er will weiterreden, wird jedoch vom Gelächter des Publikums unterbrochen. Dann erkannte er, was er da eben gesagt hatte und musste schmunzeln. Der Ärger war verflogen. „ja, und auch weniger gute…“, vollendet er, achselzuckend und gemeinsam mit dem Publikum lachend seine Rede.
                                          Daneben war er auch Teil des gesellschaftlichen Leben Wiens. Seine After-Opernball-Gulasch-Partys waren für manche Promis ein größeres Event als der Opernball selber und auch sein Engagement beim ältesten Fußballclub Österreichs verschaffte diesem eine neuerliche Popularität. Und auch wenn man ihm in manchen Dingen unrecht tat (so wurde er wegen der Soft-Sex-Komödien in den hiesigen Gazetten als „Lust-Greis“ verunglimpft), so liebte und schätzte er die heimische Kunstlandschaft und bereicherte sie mit seinem Wirken sehr. Seine zum Teil abwertenden bis gehässigen Wortspenden waren wohl einem gewissen Frust über die fehlende Anerkennung geschuldet, trotzdem möchte ich ihn in der heimischen Film-Melange nicht missen. Sein Ehrengrab am wiener Zentralfriedhof besteht meiner Ansicht nach zu Recht. Und wer weiß, vielleicht bringt der ORF eines Tages sogar eine Wirtinnen-Filmretrospektive…. ;-)

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                                            Womöglich ist die Suche nach dem Paradies nur in einem selber sinnvoll – und selbst dort aller Wahrscheinlichkeit nach vergebens. Ein Zustand der vollkommenen emotionalen, wirtschaftlichen und menschlichen Erfüllung ist de facto unmöglich zu erreichen und wenn überhaupt, dann meiner Ansicht nach nur über die völlige eigene Anspruchslosigkeit. Aber wer will das schon?
                                            Und so sucht Richard sein persönliches Paradies eben in Asien und findet den titelgebenden Strand. Und nicht nur den. Darauf befindet sich eine illustre Gruppe von Aussteigern, die sich die völlige Abkehr von den Mühsalen dieser Welt auf die Fahnen geschrieben hat und sich als die ultimative Spaßgesellschaft erleben will. Dass dieses Vorhaben auf lange Sicht zum Scheitern verurteilt ist, begreifen die Mitglieder der Gruppe erst spät. Allein Sal verweigert sich der Erkenntnis völlig und will das Scheitern bis zum Schluss nicht wahrhaben. Wahrscheinlich stirbt sie einsam und verlassen auf diesem Eiland.
                                            Daneben geht Boyle der Frage nach, ob eine kleine Gruppe Menschen eine bessere Gesellschaft bilden kann als eine große. Die gesuchten Verbesserungen sind jedoch nicht einmal in Ansätzen vorhanden, letzten Endes führt die Suche nach einer schon fast kindlichen Unschuld genau in die falsche Richtung. Der Wunsch nach Befreiung von menschlichen Verpflichtungen verroht die Mitglieder der Gruppe emotional, auftretende Probleme werden mit Gewalt ferngehalten und sei es um den Preis des Leidens anderer Mitglieder. Wäre ohne Richards Auftauchen das große Ende ausgeblieben? – Wohl kaum, der Selbstmord von Daffy ist letztlich Ausdruck der Unmöglichkeit einer solchen Unternehmung. Zu sehr ist der westliche Mensch von den Errungenschaften der Zivilisation und der Leistungsteilung und Spezialisierung abhängig, um auf lange Sicht in einem solchen Umfeld wie „dem Strand“ glücklich sein zu können. Schließlich haben auch Robinson Crusoe und Chuck Noland ihre Inseln eher als Gefängnis denn als Paradies empfunden.
                                            Boyle treibt die Handlung konsequent in Richtung der Dystrophie, des Versagens der Gruppe in sich. Geht dabei zumeist gut nuanciert und gefühlvoll zur Sache, leistet sich dazwischen aber immer wieder unglaubwürdige Passagen. Richards rapider geistiger Verfall etwa, als er auf den Beobachtungsposten verbannt wird, sowie dessen ebenso rasante psychische Gesundung nach dem russischen Roulette, ja das war schon seeeeehr wenig plausibel. Oder die „friedlichen“ Cannabisbauern, diese schwankten je nach dramaturgischer Anforderung zwischen Toleranz und Aggression, auch das konnte ich nur schwer nachvollziehen.
                                            Optisch und atmosphärisch aber allererste Sahne, die gezeigten Bilder gefielen mir von der ersten bis zur letzten Minute, auch die Musik passte ausnehmend gut. Des Weiteren fand ich die Auseinandersetzung mit der Spaßgesellschaft wirklich interessant, den Subtext mochte ich jedenfalls sehr. Darsteller und Synchronisation ebenfalls auf hohen Niveau, da kann man an eigentlich keinem der Akteure etwas aussetzen. Wären da nicht die oben beschriebenen dramaturgischen Schwächen, hätte ich gut und gerne eine zehn vergeben, so bleibt es bei der Acht.

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                                              >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
                                              Ganz gut gemachter Werwolffilm, der sich einiger Anleihen von Grimms Märchen (Rotkäppchen) bedient. Ich mochte die Atmosphäre von Anfang an, auch die Effekte konnten sich sehen lassen. Diese verkamen eigentlich nie zu einem computergenerierten Bildgewitter, sondern fügten sich gut in die Handlung ein. Diese wurde unaufgeregt vorangetrieben, ein schön erzähltes Märchen mit etwas grusligem Aufputz, das auch die Charakterentwicklung nicht gänzlich außen vor ließ. Es gab ja fast durch die Bank edelmütige Menschen zu sehen, tiefe Abgründe taten sich nicht auf. Sogar der von seiner Aufgabe zerfressene und etwas übermotivierte Pater Salomon machte da keine Ausnahme, hatte er doch letzten Endes gute Absichten (auch wenn diese letzten Endes unter dem Motto „gut gemeint“ liefen).
                                              Selbst wenn die Handlung weitgehend unter „Schema F“ ablief, konnte man gegen die Inszenierung eigentlich nichts sagen. Höchst putzig etwa die Traumsequenz mit der Großmutter, da hatte mich das Drehbuch schon auf der falschen Fährte. Der Streifen gewann auch ungemein durch die liebevoll gestalteten Kulissen und Kostüme, so etwas kommt bei mir eigentlich immer gut an.
                                              Interessant finde ich im Zusammenhang mit den Grimms Märchen die FSK12. In den Druckversionen der Märchen, die man ja oft viel jüngeren Lesern (die meisten sind ja noch im Kindesalter) zur Verfügung stellt, werden vielfach viel explizitere Schilderungen geboten als es die Bilder in diesem Streifen zeigen (Blut sah man generell wenig und die Gewalt war immer nur off-Screen, oft sogar nur angedeutet). Trotzdem sind die Bücher im Gegensatz zum Film nicht indiziert. Aber vielleicht kommen die Worte, wenn sie von Mama vorgelesen werden, nicht so schlimm an wie die Bilder in einem Film, die ich persönlich in diesem Fall als wesentlich harmloser wahrgenommen habe.
                                              Die Darsteller mit Licht und Schatten. Gary Oldman eine Klasse für sich, brillierte in seiner dankbaren Rolle wie in eigentlich allen seinen Auftritten, die ich bisher sah. Der Rest nicht immer sattelfest, vor allem die jungen Herren (Shiloh Fernandez und Max Irons) wirkten ein wenig schaumgebremst, da hätten es mehr Emotionen doch gebracht. Die Damen vor allem schön, besonders von Amanda Seyfried kam auf der emotionalen Seite für eine Hauptrolle zu wenig. Von Virginia Madsen habe ich auch schon bessere Leistungen gesehen, dafür Julie Christie soweit in Ordnung (und so eine fesche Großmutter sah ich selten).
                                              Fazit: Für eine einmalige Sichtung durchaus empfehlenswert. Die Handlung sollte durch die Märchen größtenteils bekannt sein, wenngleich die Frage, wer der „Bösewicht“ denn ist, einen doch recht lange bei Laune hält. Mich hat die Auflösung überrascht, wenngleich es nachträglich betrachtet ja eigentlich logisch ist. Die Machart und die Stimmung wollten auch gefallen, jedenfalls nicht schlechter als bei vielen anderen Genre-Vertretern.

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                                                Neben „Die Rechte Und Die Linke Hand Des Teufels“ eine der besseren Italo-Western-Parodien. Hier lief viel zusammen, die ganze Inszenierung wollte mir durch die latent launige Umsetzung gefallen. Die Handlung an sich hätte ja einen ernsthaften Western-Krimi abgeben können, nur wurde das Ganze hier ordentlich durch den Kakao gezogen. Interessanter Weise scheint es bei diesem Streifen zwei Schnitt- und Synchronfassungen zu geben, meine DVD weicht von dem im Fernsehen gezeigten Streifen schon etwas ab (meine VHS-Kassette ist leider den Weg allen Irdischen gegangen und so habe ich mir die DVD besorgt). Die - vermutlich nachträglich - aufgepeppte Fassung war etwas gestrafft und mit mehr und witzigeren Sprüchen versehen. Die schnoddrige Redeweise passte für Terence Hill wie die Faust aufs Auge. Was ich wo anders (zB. bei Celentano) nicht so mag, finde ich bei Hill wirklich gelungen. Die DVD-Fassung scheint sich jedoch mehr am italienischen Original zu orientieren, viele Gags fehlen und werden von mir auch schmerzlich vermisst. Und auch wenn die höhere Gagdichte der zweiten Version ihren Preis hat (manchmal reden die Personen und bewegen dabei die Lippen nicht oder man sieht den Wortführer nur von hinten), so mochte ich darüber großzügig hinwegsehen. Das Gehaue am Schluss immer wieder spaßig, besonders wenn die Padres in das Geschehen eingreifen. Das ist Slapstick pur, gut gemacht und auch beim zehnten mal ansehen witzig.
                                                Bud Spencer und Terence Hill taten, wofür man sie kennt und schätzt. Spencer gibt uns den latent schlecht gelaunten und bärbeißigen Banditen, Hill den gewitzten und charmanten Bruder. Der Rest fügt sich gut ein, Pizzutti musste in dem Streifen für seine Verhältnisse erstaunlich wenig Prügel einstecken, hatte aber auch weniger Screentime als sonst. Die anderen mehr oder weniger ebenfalls nur Watschenmänner, wobei Tony Norton noch das Glück hatte in DER Szene des Films mitzuwirken (Das Pokerspiel und Duell mit Wildcat Hendricks).
                                                Inszenatorisch unterschied er sich kaum vom oben genannten Erstling, das Erfolgsrezept wurde mit einer anderen Geschichte einfach ebenso erfolgreich fortgesetzt. Eine für mich weise Entscheidung, viele andere Produktionen hinken den beiden mehr schlecht als recht hinterher. Für mich sind es Meilensteine der Parodien und aus meinem Filmuniversum kaum wegzudenken. Allein die DVD Schnitt- und Synchronfassung mit weniger Lachern, ich weine meiner VHS noch ein wenig hinterher.
                                                Fazit: Obwohl es sich hier um eine absolut empfehlenswerte Parodie handelt, kann diese den Erstling punkto Gags und Atmosphäre nicht toppen. Wobei man den Prügel-Slapstick natürlich mögen muss, in jeder Stimmung möchte ich das auch nicht sehen. Für einen vergnüglichen Sonntag Nachmittag aber genau richtig.

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                                                  War ganz lustig. Obwohl der Streifen unbestreitbar seine Schwächen hat, konnte er durch die latent launige Umsetzung eigentlich ganz gut punkten. Die Monster (besonders die der zweiten Generation) jedoch leider nicht gelungen, insgesamt wirkten sie in ihren Bewegungen eher plump und lahm, hatten nicht mal im Ansatz die Dynamik wie im ersten Teil. Die von Earl an den Tag gelegte Angst vor den Dingern wirkte dadurch etwas übertrieben und nur wenig glaubwürdig. Dafür die Gags mitunter durchaus ansprechend, etwa wie Earl nach der ersten Explosion den Regenschirm aufspannt und von Grady erstaunt gemustert wird. Ein paar Sekunden später wusste Grady, warum Earl das tat.
                                                  Unter dem Strich war der Streifen aber eher mittelprächtig, und das Prädikat ist noch zu seinen Gunsten ausgesprochen. Besonders die handgemachten Monster zwar ganz nett anzusehen, aber wie gesagt nur wenig furchteinflössend. Über die computeranimierten Zweibeiner breite ich lieber den Mantel des Schweigens. Dafür hatten sie einen gewissen ekligen Charme. Die Beziehung der Personen untereinander und die Charakterentwicklung waren ebenfalls nur wenig entwickelt, das sollte wohl vom Erstling bekannt sein. Manche Gags saßen aber wirklich gut und so plätscherte die Handlung latent fröhlich und gutgelaunt dahin. Der ordentliche Kawumm am Ende setzte einen guten Schlusspunkt.
                                                  Die Darsteller gaben ihr Bestes und das tat dem Streifen gut. Fred Ward hatte die meisten Sympathien, er hat ein Talent für unterschwelligen Humor, das mag ich. Da reicht oft nur ein Blick oder eine verstohlene Geste und man schmunzelt. Helen Shaver wie in jeder Rolle ein Hingucker der Extraklasse, die hat bei mir sowieso immer einen Stein im Brett. Michael Gross ließ sehr schnell den Familienbanden-Vater vergessen, auch er hatte seine Momente (etwa als er sich über die fehlenden Informationen auslässt). Einzig Christopher Gartin oftmals zu bemüht lustig um wirklich Lacher zu generieren.
                                                  Fazit: Für eine einzige vergnügliche Sichtung kann ich ihn schon empfehlen und obwohl der Streifen kaum etwas für die Geschichtsbücher darstellen wird mochte ich ihn eigentlich von Anfang an. An den Erstling kommt er jedoch in keiner Weise heran, sowohl von der Machart als auch von Effekten fehlte da schon einiges. Die Entscheidung der Video-Veröffentlichung (ohne Kino) war daher sicherlich eine gute.

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                                                    Nospheratu99 29.11.2017, 08:38 Geändert 29.11.2017, 08:39
                                                    über Risen

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                                                    Inhaltsleere Zombie-Action der mittelprächtigen Art. Natürlich sah man dem Ding sein mageres Budget schon stark an, jedoch besannen sich die Macher auf ihre Stärken und damit war es dann auch halbwegs in Ordnung. Mit einem völligen Verzicht auf computeranimierte Effekte konnte der Streifen letzten Endes dann doch noch einigermaßen punkten, man hatte das gesparte Geld offenbar in die mit viel Liebe zum Detail gestalteten Kulissen und eine ansehnliche Menge an Statisten gesteckt. Bei der Maske hatte man jedoch noch etwas Luft nach oben, die Zombies wirkten zum Teil nur irgendwie angemalt - vor allem das „Blut“ hatte eine derart intensive Rottönung, dass man den Effekt relativ leicht als solchen durchschauen konnte.
                                                    Obwohl der im deutschen Sprachraum verwendete Titel „World Of The Living Dead“ wohl einen Hauch Romero in die Sache zu bringen versuchte, war relativ leicht erkennbar, dass Romero mit dem Ding wenig zu schaffen hat. Regie und Drehbuch hatten die für B-Filme typischen Schwächen, phasenweise wollte es mir aber trotzdem recht gut gefallen. Vor allem die Szenen im Gemeindezentrum recht ansprechend, da wurde doch tatsächlich der Versuch unternommen, nachvollziehbare menschliche Reaktionen im Zeichen der Gefährdung darzustellen. Und obwohl diese zum Teil nur schwach und blass blieben, so möchte ich den Machern zumindest den Versuch hoch anrechnen. Dazwischen viel Gerenne und die üblichen teils genrebedingten Logiklöcher, phasenweise aber doch recht ansprechend. Die Schlussszene beklemmend und bedrückend, die war eigentlich das Beste an dem Film. Einer Aussage enthält sich der Streifen ebenso fast gänzlich - wenn man unbedingt will kann man Kritik am leichtfertigen Umgang der Industrie mit gesundheitsgefährdenden Stoffen hineininterpretieren, aber das ist schon relativ weit hergeholt, wird dieses Thema doch nur als Handlungsöffner verwendet. Eventuell gäbe es auch das stark befehlsorientierte und wenig empathische Verhalten des Soldaten am Habitat zu bemerken, aber selbst das nur mit viel Wohlwollen.
                                                    Die Darsteller agierten mal besser, mal schlechter, wobei sich die Synchronisation auch hier nicht mit Ruhm bekleckerte. Ich habe diesbezüglich zwar schon Schlimmeres erlebt, aber von „gut“ sind wir hier noch etwas entfernt. Positiv sind mir Audrey Davis, Mohammed Ahmed und der Darsteller des Scherriffs aufgefallen - alle anderen zwar nicht berauschend, aber zumindest nicht im Negativen auffällig.
                                                    Fazit: Habe ich schon schlechter erlebt. Obwohl der Streifen sicher nur für eingefleischte Genre-Fans empfehlenswert erscheint, werden zumindest diese zeitweise ihre Freude daran haben. Splatter und Action zumindest nicht unterrepräsentiert, wobei ich persönlich die off-screen angedeutete Gewalt eindrücklicher als die tatsächlich gezeigte empfand.

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