Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
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Mein erster Harry Potter, den ich von Anfang bis Ende sah und ich wenn ich ehrlich sein soll, kann ich die Begeisterung für diese Filme nicht so richtig nachvollziehen. Klar, die Produktion ist eine hochwertige und die Ideen Rowlings sind ansprechend (vor allem diese vielen kleinen „Nebensächlichkeiten“ sehr nett), allein die Handlung hat mich nicht sonderlich überzeugt. Die dargestellte Bürokratisierung, die Reglementierung und das zunehmend reaktionären Verhalten der Führungsebene ist dabei für mich ein klarer Hinweis auf die (Fehl-)Entwicklungen der EU, in England werden diese Dinge mit grundsätzlich weniger Wohlwollen betrachtet als hierzulande (wohin das Negieren dieser Tendenzen führt, hat man ja gesehen). Ob das tatsächlich so intendiert war lasse ich einmal dahingestellt, eine solche Interpretation drängt sich mir jedoch förmlich auf, bietet Brüssel hier jedenfalls eine Menge an Angriffsfläche. Das Verhalten der Schulleiterin mit Fortgang des Streifens in diese Richtung gehend, auch der zunehmende Kontrollverlust und das daraus resultierende panikartige Verhalten des Ministers für mich ein klarer Fingerzeig. Die Umsetzung aber eher nicht nach meinem Geschmack, wirklich begeistert hat mich das alles nicht so richtig - obwohl ich die grundsätzliche Message durchaus nachvollziehen kann.
Regie und Inszenierung waren soweit gut, der Rhythmus passte und trieb die Handlung konsequent voran, Längen oder zu dynamisches Voranschreiten sind mir nicht aufgefallen. Auch das Drehbuch soweit in Ordnung, die Dialoge waren klar und auf das Wesentliche bezogen. Die Handlung hielt einen auch bei Laune, es passierte eigentlich ständig etwas. Die Vorgänge wurden gefällig erzählt, dabei war sogar ein wenig Tiefgang merkbar, jedenfalls kein klassischer seichter Teenie-Schall-und-Rauch.
Die Darsteller schlossen sich dem hohen Niveau der Produktion eigentlich durch die Bank an. Glaubwürdig wirkten sie eigentlich alle, Schwächen sind mir jedenfalls keine aufgefallen. Daniel Ratcliffe und Emma Watson trugen den Film gekonnt, meiner Ansicht nach werden sie zu Recht dafür gelobt. Aber auch alle anderen in Ordnung, vor allem Alan Rickman und Michael Gambon sehr überzeugend.
Fazit: In dem Streifen wurde viel richtig gemacht, das Gesamtergebnis ist wie gesagt überzeugend und schafft ein rundes und stimmiges Bild. Warum das Machwerk bei mir nicht so richtig zünden will, verstehe ich auch nicht, die gesamte Atmosphäre spricht mich irgendwie nicht so richtig an. Am ehesten noch liegt es am Plot und der Grundthematik, Optik und Personen stören mich weniger. Die Produktion in ihrer Gesamtheit wie gesagt gut und hochwertig, nichts wirkte billig oder zusammengeschustert, das passte eigentlich alles. Eine Benotung fällt mir daher schwer, objektiv gesehen ist hier nichts verkehrt. Ich denke, mit einer sechs ist das Ding gut bedient, mit einem besseren subjektiven Eindruck hätte ich wohl mehr zu vergeben gehabt.
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Durchwachsenes Ding. Interessant bei der Sache ist auf jeden Fall der reale Hintergrund und die Geschichte des Winchester-Hauses (s. dazu den Kommentar von teutonia.diabolus). Ich schwankte beim Lesen der Historie zwischen Mitleid und Belustigung über Sarah Winchester. Einerseits wohnt der Vorstellung, sich vor Geistern in einem verwinkelten Haus verstecken zu können (ich glaube nicht, dass sich feinstoffliche Wesen von Wänden abhalten lassen), eine kindlich-naive Drolligkeit inne, andererseits denke ich sehr wohl, dass man sich durch das Hineinsteigern in solche Denkweisen in reale Gefahr begeben kann. Die arme Frau lebte Zeit ihres Lebens in großer Angst, übersieht sie in ihrer Panik den wohl wichtigsten Aspekt: Nicht Waffen töten Menschen, sondern die Personen, die sie abfeuern (bzw. unsachgemäß mit diesen hantieren). So lud sie sich einen unnötigen Schuldkomplex auf, der sie wohl ihres Lebens nicht froh werden ließ.
Doch zurück zum Film. Ich kann mir denken, dass solche Legenden guten Stoff für Gruselgeschichten bieten und die Fantasie der Autoren anregen, leider ist die gegenständliche Geschichte eine der schwächeren.
Was haben wir? – Wir haben ein verwinkeltes Spukhaus, in dem wer weiß was für Sachen passiert sind. Wir haben eine eher unterdurchschnittliche Gruselgeschichte, eine Filmfirma mit wenig Budget und einen in jeder Position mit wenig talentierten Personen besetzten Mitarbeiterstab. Heraus gekommen ist dann dieses Machwerk, das in seiner Optik an einen mittelprächtigen siebziger-Jahre-Psychothriller erinnert, in Ansätzen zwar Spannung und Atmosphäre aufbauen, diese durch die einfache Machart aber nicht durchgehend halten kann. Der Schlussgag war das einzige Positivum, ansonsten fehlte es an eigentlich allen Ecken und Enden. Laue Effekte, eine wie gesagt schwache Geschichte und außer Tomas Boykin, der als einziger halbwegs ansprechend rüberkommt, unterdurchschnittliche Darsteller. Lira Kellerman ebenso wie Michael Holmes unterirdisch und eigentlich nur in der letzten Sequenz ansprechend. Patty Roberts schließt sich den beiden nahtlos an, wirkt in manchen Szenen sogar motorisch limitiert. Dazu kam eine grauenvolle Synchronisation, die jeden Darsteller noch eine zusätzliche Klasse schlechter erscheinen lässt.
Drehbuch und Regie nicht immer sattelfest, vor allem die Schnitte und die Perspektiven mitunter unpassend, verwirrten mich zwischenzeitlich unnötiger Weise. Ich hatte ständig das Gefühl, dass ich das alles schon mal irgendwo anders (und auch besser) gesehen hatte. Die Handlung nicht sonderlich ergiebig, die Inhaltsangabe passt auf einen Bierdeckel, da ist die Suppe – besonders im Mittelteil – schon relativ dünn. An die durch das Bild huschenden Schatten hatte ich mich nach zehn Minuten gewöhnt, die boten ab da keine Spannung mehr. Der Versuch, das Ganze noch mit eigenartigen Erscheinungen aufzupeppen, misslang leider auch.
Fazit: In seiner Gesamtheit konnte der Streifen nicht überzeugen, ist daher auch nicht sonderlich empfehlenswert.
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Mittelschlechte Action mit hanebüchener Story. Tut mir leid, aber mit dem Ding kann ich leider relativ wenig anfangen. Das größte Manko des Films war eindeutig die Optik, selten so schlechte Computeranimationen gesehen wie von dem Drachen. Auch die Ausstattung des geheimen Labors konnte die begrenzten Mittel des Films nicht verheimlichen. Allein die letzten Szenen im Helikopter und mit dem fliegenden Drachen ansprechend, da hatte mich der Steifen aber schon längst verloren (dazu dann auch die Szene, als der Wissenschaftler das Foto machen will und aus dem Helikopter fällt – das war Schmierenkomödie in Reinkultur). Dass ich nicht vorher umgeschaltet hatte war allein der Hoffnung geschuldet, dass vielleicht noch etwas Ansprechendes kommen könnte, erfüllt hat sich diese jedoch nur zu einem kleinen Teil. Es beginnt schon mit der anfänglichen Mittelalter-Sequenz, ich brauchte die nächsten zehn Minuten um allein das zu verdauen. Doch ebenso schlecht ging es dann noch weiter, auch kam in der unterirdischen Anlage kaum Stimmung auf. Garniert wurde das mit einer lauwarmen und vorhersehbaren Handlung, das konnte leider wenig. Vor allem die fehlende Atmosphäre wiegt für mich schwer, ohne diese komme ich einen Film nicht rein und dann ist das Zusehen keine wirkliche Freude.
Die Darsteller auch nicht das Gelbe von Ei, schwankten zwischen Überspielen (Robert Zachar) und einer blassen und unglaubwürdigen Darstellung (Marcus Aurelius, hat der in dem ganzen Film überhaupt einmal die Miene verzogen??). Einzig Dean Cain (den mag ich irgendwie) und Kristine Byers halbwegs in Ordnung - als wirklich gut möchte ich ihre Leistung jetzt auch nicht bezeichnen, aber unter den vielen schwachen Darbietungen waren sie noch die glaubwürdigsten. Robert DiTillio mit Licht und Schatten, die negativen Aspekte seiner Figur hatte er drauf. Alle anderen mehr oder weniger nur Statisten.
Drehbuch und Inszenierung ebenfalls schwach, aus dem unterdurchschnittlichen Plot lässt sich wohl nicht mehr herausholen. Die unglaubwürdige Handlung plätschert so dahin, Spannung kam wegen der vorhersehbaren und wenig innovativen Handlung kaum auf. Grobe Regiefehler sind mir keine aufgefallen, krass dümmliche Dialoge gab es auch keine, damit wurde zumindest hier die Pflicht erfüllt, mehr aber auch nicht.
Fazit: Empfehlen kann ich das Ding wegen der oben beschriebenen Schwächen eigentlich gar nicht. Als positiv möchte ich nur die Szenen am Ende anführen, retten können die das Machwerk aber auch nicht mehr, zu stark war ich dem Streifen da bereits abgeneigt. Einen Punkt vergebe ich für den Schluss und einen halben für den sympathischen Dean Cain, mehr ist da für mich eigentlich nicht drinnen.
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Ein schon etwas in die Jahre gekommener Teenie-Slasher, der bei mir jedoch immer noch ganz gut ankommt. Klar, sein Erscheinungsjahr kann der Streifen natürlich nicht verbergen, ich finde die siebziger-Jahre-Optik jedoch recht charmant, ist sie doch auch Teil meiner eigenen Lebensgeschichte. Der Schrecken liegt in diesem Streifen hauptsächlich am Verhalten und Aussehen Michael Myers. Manche Dinge sind allerdings erkennbar gealtert. Waren damals die roboterhaften Bewegungen und das durch die Maske ausdrucklose Gesicht noch ziemlich erschreckend, so hat man das heutzutage schon öfter – und bisweilen auch besser – gesehen, das lockt kaum mehr einen Hund hinter dem Ofen hervor. Das Aussehen und Verhalten Michael Myers´ ist Ausdruck einer kalten und berechnenden Psyche, die keine Empathie und keine Gnade kennt, ihr Ziel verfolgt und dies ohne erkennbares Mitgefühl auch erreicht. Ein Ausdruck der bereits damals zunehmenden auf logische Rationalität aufgebauten Gefühlskälte seinen Mitmenschen gegenüber, ein Trend, der sich in der Gesellschaft wie auch in den Filmen immer weiter fortsetzte. Interessant auch Tatsache, dass die jugendlichen Opfer ausschließlich trieb- und lasterhaft dargestellt wurden. Die Alkohol trinkenden, Drogen konsumierenden und sexuell aktiven Jugendlichen sterben allesamt, während die tugendhafte und jungfräuliche Protagonistin überlebt. Eine Sub-Botschaft? Gewollte Message, vielleicht Ausdruck der damals gegen die Hippie-Bewegung opponierende Mittelschicht? Viel ist darüber schon spekuliert und in den Streifen hinein interpretiert worden - ich überlasse diese Überlegungen gerne klügeren Leuten als ich es bin und sehe den Film lieber als das, was er für mich ist, nämlich ein atmosphärisch dichter und gut gemachter Psycho-Thriller.
Drehbuch und Inszenierung auf gutem Niveau, die gute und ansprechende Atmosphäre wird kontinuierlich aufgebaut und kommt auch bei mehrmaligen Sichtungen ansprechend daher. John Carpenter versteht es mit einfachen Mitteln, eine latent spannende und packende Stimmung zu erzeugen, die einen eigentlich zu jeder Zeit bei Laune hält. Erst gegen Schluss wird es bisweilen unglaubwürdig, das erste mal, als Laurie Michael die Stricknadel in den Hals sticht (eine Stricknadel ist stumpf und es braucht viel Kraft um das zu tun). Ebenso die Szene mit dem Kleiderbügel, der im Auge Michaels landet, der dies alles scheinbar unbeschadet überlebt, ebenso wie die Schüsse von Dr. Loomis und den Sturz vom Balkon. Dieses immer-wieder-Aufstehen wurde Jahre später mehrmals (zu Recht) persifliert.
Gegen die Darsteller lässt sich nichts sagen, außer dass die lasterhaften Jugendlichen zu plakativ dargestellt wurden, da gerieten die Darsteller mitunter ins Schwimmen. Jamie Lee Curtis und Donald Pleasence boten jedoch astreine Leistungen, ist jedes Mal eine Freude, deren Spiel zu sehen. Alle anderen durch die Bank guter Durchschnitt beziehungsweise zu kurz im Bild, um wirklich etwas sagen zu können.
Fazit: Ein für mich gut gealterter Psychothriller, der durch seine gute Atmosphäre immer noch zu gefallen weiß. Diese ist das große Plus des Films, manche Aussagen jedoch zu deutlich vorgetragen, bei weiterem Nachdenken offenbar er gewisse Schwächen. Die moralischen Grundwerte sind heutzutage nicht mehr so ganz aktuell. Trotzdem ist bei mir immer noch eine sechs durchaus vertretbar.
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Abendfüllender Akte X-Film mit einer das Paranormale nur leicht anhauchenden Handlung. Grundsätzlich kann man gegen den Film nichts sagen, war eigentlich durchgehend spannend und unterhaltsam, jedoch waren Scully und Mulder diesmal zwar auf der Jagd nach Übersinnlichem, überführten letzten Endes aber ganz und gar irdische Verbrecher – das hätte ich mir als Fan der Serie doch etwas anders gewünscht. Außerdem hatte Fox Mulder bei dem Streifen eine andere Synchronstimme, da wollte sich eigentlich bis zum Schluss bei mir kein richtiger Gewöhnungseffekt einstellen. Außerdem passte der Titel kaum zu der Handlung (Jenseits der Wahrheit - wie ist das in diesem Kontext zu verstehen???).
Inszenatorisch war es jedoch wie alle anderen Akte X-Sequels, da erwartete einen die bekannte Chris-Carter-Wertarbeit und damit konnte ich mich eigentlich auch ganz gut anfreunden. Aufbau und Verlauf jedenfalls ansprechend, der Plot könnte jedoch ein x-beliebiger Thriller sein. Einzig die (vermeintliche?) Hellsichtigkeit des Paters ein kleiner Hinweis auf die X-Akten, das wurde zwar bis zum Schluss leidlich ausgekostet und versucht entsprechend auszubauen (die Vertuschung der übersinnlichen Fähigkeiten durch Behörden und Presse ein klares Element der Serie), unter dem Strich bot es für mich aber zu wenig klassische X-Akten-Mystery. Dafür angedeutet explizites und ungewöhnlich rohes Verhalten Mulders, etwa als er den Kampfhund mit dem Hammer tötet (war zwar offscene, bin ich aber von der Serie ebenfalls nicht gewohnt).
Gegen die Darsteller lässt sich nichts sagen, David Duchovny und Gillian Anderson souverän wie man sie kennt, die beiden tragen den Film gekonnt wie in den Serienfolgen durch die 104 Minuten. Alle andern mittelprächtig, Billy Connolly dabei noch am herausragendsten, der brachte den gestrauchelten und von (vermeintlichen) Visionen heimgesuchten Pater glaubwürdig und überzeugend. Amanda Peet und Xzibit taten, was sie konnten und boten zwar keine überragende, für diesen Streifen aber ausreichende Schauspielkunst. Callum Keith Rennie punktete mit der Optik, gab einen passenden und latent Gefahr ausstrahlenden Bösewicht ab.
Fazit: Für Fans der Serie wie mich etwas enttäuschend, ich hätte mir mehr Paranormales gewünscht. Wäre es nicht als Teil der Akte X-Sequels präsentiert worden, hätte ich es wohl ganz gut gefunden, in dieser Form wurde meine Erwartungshaltung aber nicht wirklich erfüllt und somit enttäuschte mich das Machwerk etwas. Eine Bewertung ist aus diesen Gründen schwer, ich vergebe einmal eine fünf - für sich allein genommen denke ich zwar es damit unter Wert zu schlagen, meine nicht erfüllten Erwartungen lassen aber keine bessere Wertung zu.
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Gelungene Verfilmung des Erfolgsromans von Agatha Christie. Hier läuft viel zusammen, trotzdem kann der Streifen in seiner Gesamtheit nicht zu hundert Prozent mit den anderen beiden von mir erstandenen Verfilmungen („Mord im Orientexpress“ und „Tod am Nil“) mithalten. Natürlich schaffen die mediterrane Umgebung und die mondäne Bleibe ein relativ gutes und ansprechendes Flair, trotzdem ist der Plot im Vergleich aber eher einfach und die Auflösung am Ende eigentlich recht banal. Es fehlten weiters auch die vielen kleinen und unterschwelligen humorvollen Einlagen - die wenigen, die präsentiert wurden, kamen plakativ bis sogar ein wenig platt daher. Besonders die Figur Poirots wurde hier besonders tollpatschig und mitunter sogar leicht dümmlich dargestellt, musste diese den fehlenden Humor wohl etwas kompensieren – für mich hätte man jedoch darauf komplett verzichten können. Ist aber alles Jammern auf hohem Niveau, für sich allein genommen handelt es sich hier um einen guten und sehenswerten Streifen.
Gegen die Regiearbeit und das Drehbuch kann man außer den oben beschriebenen Schwächen eigentlich nichts sagen, der Rhythmus passte jedenfalls. Bei diesen Verfilmungen muss man ja ohnehin immer aufmerksam sein, weiß man ja nie, ob nicht diese oder jene Szene später von Belang sein wird. Die Dynamik steigerte sich mit Fortgang der Handlung, so soll es meines Erachtens auch sein. Bei der Auffindung der Leiche nahm der Film jedenfalls ordentlich Fahrt auf, dann ging es Schlag auf Schlag Richtung Auflösung, das letzte Drittel flog für mich nur so dahin. Trotzdem alles soweit klar erkennbar, die falschen Fährten wurden allesamt erklärt. Gewundert hat mich nur das Rätsel über die mittägliche Dusche, bei dieser Hitze und der körperlicher Betätigung ist das meiner Ansicht nach nichts umwerfend Ungewöhnliches.
Die Darsteller kann man eigentlich nicht genug loben, die in ihrer Gesamtheit sehr erfahrende Besetzung bot allerhand Qualität und garantierte eine vergnügliche Mörderjagd. Peter Ustinov wie man ihn kennt, diesmal wie gesagt mehr in der tapsigen und tollpatschigen Richtung - das passte für mich so nicht immer, ist aber Geschmackssache. Alle anderen solide und glaubwürdig, Diana Rigg herrlich unsympathisch, so jemanden möchte ich nicht um mich haben. Jane Birkin mitleidserregend leidend und ebenso wie Maggie Smith sehr glaubwürdig. James Mason souverän wie man ihn kennt, einzig Nicholas Clay ein wenig blass, was aber nicht weiter störend auffiel.
Fazit: Der schwächste der drei meiner innehabenden Poirot-Verfilmungen, für sich alleine genommen aber immer noch überdurchschnittlich und absolut empfehlenswert. Meine Kritik zu Anfang wie gesagt auf hohem Niveau, und daher auch meine Bewertung. Sie sieben ist jedenfalls hochverdient (war auch der Vorschlag, der MP-Bewertungs-Algorithmus scheint mich gut zu kennen ;-)), für mich ist der Streifen wie auch die beiden anderen ein Klassiker.
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Ganz gut gemachter Monsterfilm mit gutem Anfang und (leider) schlechtem Ende. Der Film besticht vor allem durch die anfänglich gute Atmosphäre, der Spannungsaufbau gelingt wirklich hervorragend, besonders das erste Drittel durchgehend Interesse weckend. Man ahnt es ja schon zu Anfang, dennoch gestalten sich die Investigationen der Protagonisten auch bei mehrfacher Sichtung durchaus kurzweilig. Auch die Stimmung im Museum, die Rivalität der Wissenschaftler untereinander sowie die Vorbereitungen zur Eröffnungsfeier atmosphärisch in Ordnung. Mit Beginn der Panik verliert mich der Streifen dann aber regelmäßig, zum einen weil er ins klischeehafte abgleitet, zum anderen leistet sich der Plot ein paar Ungereimtheiten und die Schlussszenen stürzen in ihrer übertriebenen Darstellung leider ziemlich ab. Die Szenen in den Tunneln atmosphärisch schlecht und so dunkel, dass kaum etwas auszumachen ist. Klar, die Schemen sollten wohl die Phantasie der Zuschauer anregen, bei mir kam es aber nicht so gut rüber. Und schließlich das sich von selbst löschende (und offenbar auch kaum Hitze verströmende) Feuer und das brennende Monster, das selbst in dieser extremen Situation nur die Nahrungsaufnahme im Sinn hat, leider ärgerlich und unglaubwürdig (Warum verschont es eigentlich Margo, hatte die mal was mit John Whitney?).
Inszenatorisch war der Streifen größtenteils in Ordnung, die Entscheidung, das Monster in seiner ganzen Pracht erst gegen Ende zu zeigen, war eine gute. Leider war die Animation nicht das gelbe von Ei, die Bewegungen des Kothoga wirkten zeitweise plump und ungelenk. Dafür wars anständig designt, die Optik passte für mich. Gegen das Drehbuch lässt sich nichts sagen, die Dialoge kamen ansprechend daher, auch die Synchronisation ließ keine Wünsche offen, das hatte alles Hand und Fuß.
Von Seiten der Darsteller bekam man soweit ganz gute Leistungen geboten, nichts oskarreifes, aber immerhin glaubwürdig und solide bis in die kleinste Nebenrolle. Die Hauptrollen gut besetzt, Penelope Ann Miller und Tom Sizemore machten bis auf den Schluss in jeder Szene gute Figur, dann passten sie sich allerdings dem abflauenden Niveau nahtlos an.
Fazit: Wie gesagt verhunzte das unglaubwürdige und unpassende Ende den Film etwas, meist schalte ich ab der Panik ab. Zu vorhersagbar und klischeehaft ist das Ganze dann und letztendlich langatmig und auch langweilig. Die Actionszenen retten den Schluss leider auch nicht mehr, da hat mich das Ding dann schon wie gesagt verloren und dadurch wirkt das Ganze dann unglaubwürdig. Die sechs vergebe ich für die ersten beiden Drittel, wie gesagt finde ich die Investigationen recht ansprechend. Mit einem besseren Ende wären eine sieben oder acht drinnen gewesen.
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Einer der besten, wenn nicht sogar DER beste Werwolf-Film. Mich hat er eigentlich in fast allen Belangen überzeugt und auch bei der mittlerweile dritten Sichtung die vollen 120 Minuten bei Laune gehalten. Geht es dabei doch weniger um das Zuschaustellen von Effekten, Gewalt und Blut, der Streifen beinhaltet eher eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik und philosophischer Denkansätze. So kann etwa Will seinen Job nur behalten (beziehungsweise sich verbessern), indem er ein gewisses Aggressionspotential entfaltet, sowohl gegenüber seinem Chef als auch seinem karrieregeilen Kollegen. Dessen „böses“ Verhalten treibt ihn zu ungewöhnlichen und für ihn untypischen Taten, versucht ihm dieser nicht nur seinen Job, sondern auch seine Frau streitig zu machen und gibt seiner kriselnden Ehe letzten Endes damit den Rest. Die „tierischen“ Eigenschaften helfen, sich gegen die Gegner zu behaupten, eine interessante Metapher zur Geschäftswelt, in der ja mitunter auch wie im Tierreich das Mantra des „fressens und gefressen-werdens“ gelebt wird. Dabei verschwimmen die Grundsätze von Gut und Böse, schließlich ist ein Raubtier, das zum Nahrungserwerb tötet, ja auch nicht per se böse, dient das vorgeblich „böse“ Verhalten ja ausschließlich dem eigenen Überleben. Stewarts Verhalten jedoch ist jedenfalls böse zu nennen, geht es doch weit über das normale und gesunde Konkurrenzdenken hinaus. Das betont aggressive Verhalten bei der Metamorphose zum Tier ist ein weiteres Zeichen seines bösen Wesens, zum Schluss erhält er die gerechte Strafe.
Inszeniert wurde mit durchgehend guter Atmosphäre, wenn auch mit ein paar Ungereimtheiten. So gut und behaglich das Nobel-Hotel am Central Park ja ist, bezweifle ich doch, dass es sich Will auf längere Sicht leisten kann – ok, er verdient gut, aber so gut...? Ein kleiner Regiefehler passierte auch, als mitten in der zunehmenden Mondphase zwischendurch ein abnehmender Mond gezeigt wurde. Aber gut, das ist natürlich Kritik auf hohem Niveau, viele andere positive Dinge machen das mehr als wett. So etwa das gute Drehbuch, das viele ansprechende Passagen bietet. Man denke nur an die Szene, als Will sein „Revier markiert“, das hatte etwas, dafür lebt man als Cineast. Aber auch die sehr gute Maske wirklich ansprechend, man sah die Stufen der Transformation, je mehr der Mond zunahm. Explizite Gewalt war hier nicht notwendig, spielte sich die Aggression doch mehr auf der abstrakten Ebene ab. Damit gewann der Film ungemein an Niveau und hob sich damit wohltuend von seinen Genrekollegen ab, das gefiel mir sehr.
Auf hohem Niveau auch die Riege der Darsteller, denen die Spielfreude anzusehen war – jeder brachte eine überdurchschnittliche Leistung. Allen voran Jack Nicholson, der wirkte, als ob ihm seine Rolle auf den Leib geschrieben worden wäre. Klar spielt er sich etwas in den Vordergrund, dafür kennt man ihn und genau dafür wurde er auch verpflichtet – jedenfalls trägt er seine Rolle gekonnt und in eigentlich jeder Szene stilsicher durch den Film. Aber auch alle anderen brauchten sich nicht zu verstecken, alles in Allem gab der Cast ein rundes und ausgewogenes Bild ab. In einem Cameo-Auftritt ist übrigens ein junger und damals unbekannter David Schwimmer zu sehen.
Fazit: Wie ich bereits in der Einleitung schrieb, für mich der beste Werwolf-Film, den ich bisher sah. Mit dem guten Plot und der hervorragenden Umsetzung ist er absolut für mehrmalige Sichtungen geeignet, besticht mit seiner durchgehend guten Atmosphäre und seinem interessanten Denkansatz. Der Cast ein absolutes Sahnehäubchen, machen den Streifen zu einem sehr empfehlenswerten Machwerk.
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Netter kleiner Film, nicht mehr und nicht weniger. Obwohl diese Liebeskomödien eigentlich nicht so mein bevorzugtes Genre sind, hat er mich durch die ansprechenden Bilder und die Wohlfühl-Atmosphäre doch recht gut unterhalten. Wenngleich Handlung und Machart nichts Besonderes sind und den Streifen dadurch eher zur durchschnittlichen Dutzendware verkommen lassen, so hat er aber auch seine guten Momente.
Fangen wir einmal mit den Positiva an: Das ist vor allem einmal die Optik, die Toskana wurde schön porträtiert und weckt Urlaubserinnerungen. Die Atmosphäre ist mit den überwiegend warmen Farbtönen ebenfalls ansprechend, weckte auch bei der mittlerweile dritten Sichtung ein gutes Gefühl in mir. Die Darsteller soweit in Ordnung, brachten die fast durch die Bank sympathischen Charaktere glaubwürdig und gut. Die Rhythmik der Handlung war ebenfalls in Ordnung, mir sind weder Längen noch hektische Schnitte aufgefallen.
Was mir jedoch weniger gefallen hat, war das schon fast genüssliche Auskosten sämtlicher italienischer Klischees, das wirkte stellenweise überzeichnet und unrealistisch. So etwa die drei recht notgeil wirkenden Männer, die Frances in Rom verfolgen und sie letztlich in die Arme Marcellos treiben - das war ziemlich peinlich und verhagelte die Stimmung für die nächsten Minuten. Auch die Frau in dem Brunnen für mich unpassend, das hätte man sich sparen können – klar, Hommage an Fellini und so, ich brauchte das für mich aber nicht wirklich. Auch die Hurra-Posen Frances nach dem Tete-a-Tete mit Marcello nah an der Grenze zur Peinlichkeit, führen sich Frauen nach einem Aufriss immer so auf? – ich glaube kaum... Ebenso die Vorhersehbarkeit der Handlung - klar, Mr. Right kommt spät, knapp vor Schluss, doch mit schon fast unerbittlicher Sicherheit.
Drehbuch und Inszenierung soweit in Ordnung, wie gesagt wird die Handlung gut und konsequent vorangetrieben, und auch mit Wohlfühl-Atmosphäre wurde nicht gespart. Dumme oder nichtssagende Dialoge gab es nur wenige, und selbst die fielen nicht weiter störend auf. Glücklicherweise rutsche der Streifen weder in eine schnulzige Liebes-Schmonzette, noch in eine dümmlich-seichte Klamotte ab, die Macher gingen hier kein Wagnis ein und gewannen damit.
Fazit: Wenngleich das Ding in seiner Gesamtheit nur Mittelmass ist, so schafft er es durchaus, seine Stärken gekonnt auszuspielen und dadurch ein angenehmes und positives Gefühl zu hinterlassen. Klar hat der Streifen auch seine Schwächen, über die muss man halt großzügig hinwegsehen. Dann ist er für Zwischendurch und Seelentrost jedenfalls geeignet, höhere Ansprüche darf man aber keine stellen. Meine etwas zurückhaltende Benotung ist zum Teil auch der Tatsache geschuldet, dass ich zu diesem Genre generell weniger Zugang habe. Meine Gattin hätte wohl eine sechs oder sieben vergeben, für mich war aber einfach nicht mehr drin.
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Eigentlich ganz guter Hounted-House-Film, der jedoch mit seinen bescheidenen Mitteln und den schlechten Darstellern nicht wirklich gut ankommt. Gut, der Plot war auch relativ simpel und dadurch ziemlich vorhersehbar, doch durch die gekonnten Schockeffekte und die durchgehend spannende Atmosphäre konnte der Streifen bei mir durchaus punkten. Leider verhagelten die unglaubwürdigen Darsteller das Ganze von Anfang bis Ende. Angefangen hat es schon beim Cast – selten ein so seltsames Film-Paar wie Bill Oberst Jr. und Courtney Abbiati gesehen. Abgesehen von dem deutlich erkennbaren Altersunterschied war sie um gut einen halben Kopf größer als er und auch optisch passten die beiden so überhaupt nicht zueinander. Ok, wo die Liebe hinfällt und so weiter..., ich für meinen Teil kann mir aber kaum vorstellen, dass die beiden in irgendeinem Universum zusammen finden. Dann die Kinder – Alli und Kyle schienen kaum jünger zu sein als Carrie, in welchem Alter hat sie sie bekommen, mit acht? – Also das passte für mich hinten und vorne nicht. Einziger halbwegs erkennbarer Lichtblick war für mich Carey van Dyke, der brachte den Deputy so weit so gut, wenngleich seine Figur (wie auch alle anderen) von der Synchronisation ziemlich geschändet wurde. Diese in ihrer Gesamtheit ein weiteres Ärgernis - ich meine, es kann doch nicht so schwer sein, halbwegs gute Synchronsprecher aufzutreiben!
Dazwischen ein paar Regiefehler, wie die sich von Geisterhand hinauf und hinunter ziehende Bettdecke in der Szene zwischen Carrie und Ali im Kinderzimmer, als die Mutter der Tochter versucht Mut zuzusprechen. Manche Effekte einfach unglaubwürdig, etwa die Blutspritzer, als der Gärtner von der Gartenschere aufgeschlitzt wird - keine Ahnung was das für Zeug war, das auf den Baum spritzte, das Ketchup war da wohl ausgegangen. Die Maske auch nicht das Gelbe vom Ei, wenngleich die Effekte durch die Art der Darbietung durchaus gruslig ankamen. Für sich allein genommen waren die Hexen ja bessere Halloween-Masken, aber im Kontext und der überraschenden Präsentation konnte das schon was. Die gelungene Regiearbeit von Shane van Dyke war überhaupt DER Lichtpunkt des Streifens, rettete einiges und bewahrte diesen vor dem Absturz. Trotzdem konnte er die geringen Mittel nicht übertünchen, man sah dem Film das knappe Budget an eigentlich allen Ecken und Enden an.
Gegen das Drehbuch kann man nicht wirklich etwas sagen, zwar nichts Oskar-Reifes, aber bis auf wenige Ausrutscher zumindest keine dummen oder nichtssagenden Dialoge, das habe ich in anderen B-Filmen schon schlechter erlebt.
Fazit: Mit ein wenig mehr finanziellem Einsatz und besseren und besser gecasteten Darstellern hätte das ein durchaus passabler Hounted-House-Film werden können. Mit dem dargebotenen Personal scheiterte das Ding aber ziemlich, letzten Endes ging da leider viel schief. Sieht man darüber aber großzügig hinweg (was meinereinem nicht so richtig gelang), wird man mit einem passablen und soliden Grusler beglückt, der seine Stärken ganz gut ausspielen kann. Leider sind die Schwächen für mich aber auch nicht zu übersehen, daher wird es lediglich eine vier.
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Mein zweitliebster Polt. Was Machart und Qualität betrifft, korreliert er mit den anderen Teilen, auch hier wird Wert auf die Darstellung der ländlich-entschleunigten Lebensweise gelegt. Die Dorfgemeinschaft wird als homogen und in sich verschworen dargestellt, die wenigen Außenseiter jedoch ohne echte Chance auf Integration. Diese werden in Person des behinderten Willi und des Taugenichts Rudi Riebel dargestellt. Beide Unfalltode werden nicht betrauert, ja sogar mit einer an Erleichterung grenzender Gefälligkeit zur Kenntnis genommen, handelt es sich ja „nur“ um einen Behinderten, einen „nutzlosen Esser“ und einen Hallodri, der der Dorfgemeinschaft mit seinen Machenschaften letztendlich auch nur auf der Tasche liegt. Beide erbringen keinerlei Leistungen. Das widerspricht den Grundwerten der Dorfgemeinschaft, wo ja jeder „anständige Mensch eine anständige Arbeit zu haben hat“. Empathie mit den Schwächeren fehlt hier völlig, sie werden an den Rand gedrängt und bestenfalls ignoriert (siehe die mangelnde Hilfsbereitschaft beim Unfalltod Willis). Die Hilfsbereitschaft Frau Raabs, die damals das ausgesetzte Kind (Willi) angenommen hat, wird sogar einmal als „Dummheit“ bezeichnet. Sogar die Jüngeren und Jüngsten sind Teil dieser Einstellung, einzige Ausnahme ist vielleicht noch der Motorradclub, doch der kümmert sich ohnehin wenig um die Angelegenheiten der Gemeinschaft.
Die Gesellschaftskritik mit dem Umgang von Schwächeren und Gestrauchelten ist dabei unübersehbar und wird soweit so gut kolportiert, meinereinem mitunter sogar etwas zu stark plakatiert.
Die Riege der Darsteller wusste wie immer zu gefallen, das Stammpersonal aus den anderen Teilen glaubwürdig und solide wie man sie kennt, aber auch die anderen Kräfte sehr gut. In diesem Teil wurde das Who is Who der arrivierten österreichischen Darsteller aufgefahren, Peter Simonischek glänzte ebenso wie Erni Mangold und Julia Gschnitzer, die sich mit Nebenrollen zufrieden geben mussten.
Fazit: Ein guter und empfehlenswerter Teil der Polt-Reihe, für mich der wie gesagt zweitbeste bislang. Stake gesellschaftliche Aussagen kombiniert mit den gewohnt anschaulichen und anheimelnden Bildern der Retzer Gegend, was wiederum angenehme und anspruchvolle Unterhaltung garantiert.
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Vorab muss ich sagen, dass das der erste Teil der Ouija-Reihe ist, den ich sah, ich daher keine Vergleichsmöglichkeit mit den anderen Teilen habe und diesen daher allein für sich bewerte.
Ich sah einen guten Grusler mit ein paar ansprechenden Effekten, der keinem weh tut und eigentlich genau das liefert, was man sich vom Titel her vorstellt. Interessant schon zu Anfang, als die Tricks der Schwindel-Seance gezeigt wurden, alles eigentlich relativ einfach und doch effektvoll. Da kam ich schon mal gut in dem Streifen an und auch danach hielt er mich durch die gute Atmosphäre, die ansprechend ausgearbeiteten Charaktere und die tolle sechziger-Jahre-Optik eigentlich die ganzen hundert Minuten durch bei Laune. Klar, der Plot war (außer dem Schlussgag) einigermaßen vorhersehbar, wie gesagt bekam ich genau das geliefert, was ich erwartet hatte – eine gut gemachte Mischung aus Spukhaus und Exorzist. Die Effekte sind soweit so gut in die Handlung eingebettet - ich hatte nie das Gefühl, dass manches zum Selbstzweck verkommt. Sehr gruslig etwa die Szenen, an denen die besessene Doris an der Wand und der Zimmerdecke entlang krabbelt. Auf explizite Ekel-Szenen wurde dankenswerter Weise verzichtet, obwohl die Szenen in der abgemauerten Folterkammer schon ordentlich beklemmend wirkten. Inszenatorisch kann man jedenfalls nicht meckern, das kam alles sehr stimmig und gut daher.
Gegen das Drehbuch lässt sich ebenfalls nichts sagen, die Dialoge wirkten glaubwürdig und kamen auch soweit so gut bei mir an. Die Rätsel lösten sich am Ende alle auf, der offene Schluss war wohl für weitere Teile erforderlich, störte mich jedenfalls nicht. Passend ebenfalls die Rhythmik, mich hat der Streifen wie gesagt eigentlich immer bei Laune gehalten, Längen oder hektische Schnitte sind mir keine aufgefallen. Die Synchronisation auch in Ordnung.
Gute Leistungen gab es auch von Seiten der Darsteller, die Charaktere waren gut ausgearbeitet und ansprechend dargestellt. Vor allem Lulu Wilson sehr gut, Kinderrollen sind ja immer so eine Sache. Aber auch alle anderen passend, keiner spielte sich in den Vordergrund, die Schauspieler harmonierten wie die Teile eines Puzzles. Henry Thomas zurückhaltend und gut, ebenso wie Elizabeth Reaser, die verkörperte die in prekären wirtschaftlichen lebende und zur Überforderung neigende Witwe und Mutter gut und glaubwürdig. Auch Annalise Basso überzeugend als in schwierigen Familienverhältnissen lebender Teenager.
Fazit: Ein empfehlenswerter Durchschnitts-Grusler, der durch die gute Atmosphäre und die ansprechenden Leistungen aller Beteiligten zu gefallen weiß. Der Plot ist wie gesagt etwas vorhersehbar, was man als Stärke oder Schwäche sehen kann – jedenfalls bekommt man genau das geliefert, was man an der Kinokasse bestellt hat. Für Hardcore- oder Splatter-Fans wohl zu seicht und leichtgängig, für mich hat es aber ganz gut gepasst. Eine leicht überdurchschnittliche Bewertung erscheint mir am passendsten, die sechseinhalb ist meiner Ansicht nach hochverdient.
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Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich dieses Machwerk überhaupt mit einem Kommentar würdigen soll. Verdient hat es das definitiv nicht, doch ein paar Worte möchte ich dazu schon loswerden.
Dies ist einer der wenigen Filme, die ich mir nicht bis zum Ende angetan habe – einfach weil ich finde, dass das Leben viel zu kurz für so einen Schwachsinn ist. Klar habe ich mir beim „Herrn der Ringe“ schon dann und wann die Frage gestellt, wie wohl eine zeitgenössische Armee gegen die Orcs und Konsorten bestehen würde, aber so eine Umsetzung habe ich mir dann doch nicht gewünscht.
An diesem Film hat mir eigentlich gar nichts gefallen. Null Atmosphäre, dämliche Dialoge, ein paar Regiefehler (mit dabei etwa der Klassiker, das sich von Zauberhand nachladende Feuerwaffenmagazin), hilflose Darsteller und eine schaurige Synchronisation. Die Maske ebenfalls limitiert, gegen die Orcs im Herr der Ringe wirken diese hier wie Strohpuppen in Halloween-Masken.
Wie gesagt habe ich nach etwa einer halben Stunde bei der ersten Werbepause das Handtuch geworfen und den Sender gewechselt, da konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass noch etwas kommen könnte, das diesen Streifen noch vor dem totalen Absturz bewahrt. Sogar meine schon sehr niedrig angesetzte Erwartungshaltung war da schon weit unterboten. Normalerweise finde ich an den meisten B-Filmen irgendetwas Positives, hier habe ich allerdings kaum etwas gefunden, außer dass ich ein paar mal schmunzeln musste – dafür vergebe ich den einen Punkt, im Normalfall ist das aber eine glatte Null.
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Typischer B-(eigentlich eher C-)Horrorfilm mit allen genretypischen Elementen. Die Grundaussage ist dabei noch einer der Highlights, Kritik wird an der gentechnischen Veränderung von Nutztieren zum Zwecke der Ertragsoptimierung geübt (im Film geschieht das zwar zum Zwecke der Steigerung der jägerischen Herausforderung, was dann erst recht dekadent daherkommt und die Kritik sogar noch steigert). Auch das Aussetzen regionalfremder Arten in Lebensräumen, etwa dem Nilbarsch im Viktoriasee, wird thematisiert und dessen Gefahren gezeigt. Was damals in Afrika wohl in guter Absicht geschah, entwickelte sich zur ökologischen Katastrophe. Eine solche ist in weiterer Folge wohl auch in diesem Streifen zu erwarten, wird wohl die Vermehrung der gentechnisch veränderten Art kaum aufzuhalten sein, eine ähnliche beziehungsweise sogar schlimmere Situation wie am Viktoriasee scheint unausweichlich.
Positiv hervorheben möchte ich auch die Atmosphäre, die Stimmung in den Sümpfen von Louisiana mit ihren abgeschieden lebenden Einwohnern wurde gut eingefangen.
Damit ist die Liste der Positiva aber auch schon wieder zu Ende, der Rest von dem Ding ist einfach nur schlecht und dumm.
Fangen wir einmal mit dem Drehbuch an: hier reiht sich ein dämlicher Dialog an den nächsten, kaum eine Szene kommt realistisch daher - besonders ärgerlich dabei die Schlussszene, als der Riesenfisch zerfetzt im Ventilator hängt, da entwickelt sich doch unmittelbar daran tatsächlich eine lockerer Flirt unter den Jungverliebten, die eigentlich um ihr Leben schwimmen sollten. Aber auch mittendrin stolperte das Skript von einer Dämlichkeit in die nächste, dazu kamen eine vorhersehbare Handlung und stereotype Charaktere, die meisten der Personen waren wohl allein dem Zweck des Gefressen-Werdens dienlich.
Die Darsteller standen dem Drehbuch hilflos gegenüber, keiner wirkte wirklich glaubwürdig, die meisten scheiterten kolossal. Am ehesten kam noch Tory Kittles mit dem Ding zurecht, war dabei aber noch der Einäugige unter den Blinden. Besonders die Damen allesamt unterirdisch, wobei K. D. Aubert noch am wenigsten schlimm auffiel, bot sie zumindest was fürs Auge und war dabei doch zumindest ein wenig mehr als ein reiner optischer Aufputz.
Besonders negativ aufgefallen sind mir aber die computeranimierten Killerfische, die hatten zwar eine halbwegs coole Optik (und erinnerten in ihrer Körperform sogar ein wenig an den Nilbarsch), die Bewegungen waren jedoch so etwas von unnatürlich, dass sie eigentlich nie furchterregend wirkten.
Fazit: Die oben beschriebenen Schwächen versauen den Film leider ziemlich, der eigentlich zwar gar nicht so übel beginnt, nach dem ersten Drittel aber weitgehend abstürzt. Spätestens ab Minute zwanzig steht der weitere Verlauf eigentlich schon fest und bietet kaum noch Überraschungen. Für mehrfache Sichtungen ist er de facto ungeeignet, beinhaltet er doch neben literweise Filmblut und ein paar lauen Action-Einlagen fast nichts. Die zwei Punkte vergebe ich für die Message (wobei ich wiederum kaum glaube, dass sich die Macher darüber tiefergehende Gedanken gemacht haben) und die phasenweise recht ansprechende Stimmung mit der Sumpf-Optik. Mehr ist da beim besten Willen nicht drinnen.
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Hier sehen wir ein bildgewaltiges Science-Fiction/Fantasy-Abenteuer mit guten Ansätzen, letztlich aber durchschnittlicher Qualität. Man kann den Film in seiner Umsetzung durchaus als stilbildend bezeichnen, leider ist jedoch nicht alles gelungen. Hauptkritikpunkt meinerseits ist die Nicht-Erfüllung des eigenen Anspruchs, letzten Endes scheitert der Film leider genau daran. Selbst wenn die Optik in bis dahin nicht erreichte Qualitäten vordringt, so wirkt das Erscheinungsbild vieler der Personen nicht realistisch sowie die Bewegungen zum Teil unnatürlich. Die Charaktere kommen teils überspielt und aufgesetzt daher, ob das an der überzeichneten Optik oder den unpassenden Synchronstimmen lag, kann ich jetzt nicht sagen, wohl eine Mischung aus beidem. Besonders negativ aufgefallen sind mir General Hein und – wenngleich etwas weniger schlimm aber doch merkbar – der junge Draufgänger Neil. Auch die Actionsequenzen oft nicht realistisch, man denke nur an die Autofahrt zum Hangar, das geht in Echt nie und nimmer. Oder etwa der Flug durch das Wrack des Raumschiffs in der Wüste, als die Phantome angreifen. Dafür die Phantome selber und die Außerirdischen kreativ gemacht und optisch ansprechend umgesetzt.
Letzten Endes ist der Streifen aber eben, was er ist, ein zugegebenermaßen überdurchschnittlicher Zeichentrickfilm, eine teilrealistisch gezeichnete Zukunftsvision. Von der von den Machern angestrebten perfekten Illusion ist er jedoch meilenweit entfernt, zu unrealistisch ist das alles über weite Strecken in seiner Optik und Darbietung. Trotzdem Hut ab vor der Vision, allein der Versuch und das Wagnis ehrt die Hersteller.
Die Handlung selber stellt eine Art futuristischer Schnitzeljagd dar, erst viel später nach der Erstsichtung erfuhr ich die Hintergründe und dass der Plot eigentlich ein Computerspiel ist. Der Ausgang war von Anfang an relativ klar, die Rettung der Erde gelingt in letzter Sekunde - das ist in diesen Machwerken eigentlich immer so, brachte daher kaum ein Mehr an Spannung. Trotzdem ist der Film allein wegen der Bilder, der Einfälle und den esoterisch angehauchten Ansätzen interessant und damit durchaus für mehrere Sichtungen geeignet. Ob die philosophischen Einschübe passend sind oder nicht (kann mir jemand sagen, ob es diese bioätherischen Wellenmuster tatsächlich gibt oder eine Erfindung der Macher sind?), kann ich mangels besserem Wissen nicht sagen, erklärt und dargestellt wurde es jedenfalls einigermaßen plausibel und für mich soweit nachvollziehbar. Der Handlung zu folgen ist jedenfalls leicht, die Aufmerksamkeit sollte wohl eher auf der Optik und der Umsetzung liegen.
Eine Benotung zu finden ist schwierig, ist der Streifen doch der erste in dieser Machart. Nimmt man die Positiva und Negativa in Relation zu einander, so ist meiner Meinung nach eine überdurchschnittliche Bewertung angebracht. Die sechseinhalb erscheinen mir in Summe passend.
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Durchgehend unterhaltsame Spionagekomödie und der erste größere Erfolg Hitchcocks, der davor mit den „39 Stufen“ bereits auf sich aufmerksam gemacht hatte. Bei der Bewertung muss man sich natürlich das Erscheinungsjahr vor Augen halten und dass damals hinsichtlich der Darstellung sowohl der Spannungs- als auch der Komödienelemente noch andere Maßstäbe gegolten hatten (die dem Jahrgang geschuldete schlechte Bild- und Tonqualität möchte ich hier nicht extra thematisieren). Nach dem heutigen Geschmack sind hier manche Dinge über-, andere hingegen unterbetont - trotzdem funktioniert der Streifen heutzutage eigentlich immer noch so weit so gut, präsentiert sich spannend, leichtgängig und unterhaltsam. Klar, die großen Schenkelklopfer sind hier nicht dabei, schmunzeln musste ich aber immer wieder über die beiden Engländer. Mr. Charters rührt keine Mine, nicht einmal als er angeschossen wird und auch Mr. Caldicutt in jeder Szene die Ruhe selbst, lediglich beim Thema Cricket werden sie mitunter von den Emotionen übermannt (man erkennt das am Hochziehen der linken Augenbraue ;-)). Die Synchronisation leider nicht das Gelbe vom Ei, ob das an den bereits angesprochenen anderen damaligen Anforderungen an die Sprecher, deren Leistung an sich oder der Tontechnik liegt, kann ich nicht sagen.
Von den Darstellern gab es eigentlich durch die Bank ganz gute Leistungen, vor allem Michael Redgrave und Margret Lockwood herzig und sympathisch. Paul Lucas stilsicher und glaubwürdig, ebenso wie Dame May Whitty. Von Naunton Wayne und Basil Redfort war ich wie gesagt an meisten angetan, die brachten die Parodie der kauzigen Engländer wirklich gut. Alle anderen bemüht und für damalige Verhältnisse sicher gut, heutzutage würde man manches aber wohl anders machen.
Inszenatorisch kann man den Streifen auch als gelungen bezeichnen, die Handschrift und der besondere Stil Hitchcocks sind hier bereits stark erkennbar. Die Auflösung des Rätsels erfolgt Anfang des letzten Drittels, ab dann war es spannend, ob die Mission und die Rettung der Protagonisten gelingen würde.
Fazit: Ein in die Jahre gekommener, aber immer noch recht unterhaltsamer Streifen, genau das Richtige für einen verregneten Sonntag Nachmittag. Im Vergleich mit anderen Hitchcock-Produktionen aber relativ schwach - bin mir hinsichtlich der Bewertung unschlüssig, ich vergebe einmal eine viereinhalb, weil mir nichts Besseres einfällt. Anderslautende Vorschläge sind jedoch jederzeit herzlich willkommen.
Gefällt mir eigentlich immer noch. Klar, den Slapstick und die Situationskomik muss man mögen um den Film gut zu finden, für mich passt es aber auch heute noch. Sogar die Gesangs- und Tanzeinlagen stören mich hier nicht (normalerweise mag ich das weniger). Leider kommen die Wortspielereien in der deutschen Übersetzung nicht so gut (no na), wurden aber so weit so gut gelöst.
Jim Carey als Comicfigur, das passt wie die Faust aufs Auge – und wie in einem Comic geht es auch zu, geboten wird vor allem überzeichneter und greller Humor, der auf seiner eigene Art und Weise charmant ist. Die relativ einfache und plakative Geschichte passt auch dazu. Kann ihn eigentlich fast uneingeschränkt empfehlen, wie gesagt, die Machart muss man natürlich mögen.
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Sehr gut gemachte Gesellschaftssatire. In diesem Streifen ist eigentlich nichts so wie es gemäß den Regeln des „perfekten“ Lebens amerikanischer Träume sein sollte. Homo-Ehe, devastierte Familienverhältnisse, Drogenkonsum, orientierungslose Teenager und gegenseitige Geringschätzung bis hin zur Gewaltbereitschaft, das sind die Zutaten zu diesem tragisch-komischen Cocktail. Schonungslos wird dabei mit dem amerikanischem Traum abgerechnet, die Schwächen der Protagonisten vor ihnen hergetrieben. Dabei wurden die Verhältnisse mit einer augenzwinkernden Nonchalance präsentiert, die das Gezeigte in zwar lockerem, aber nicht weniger tragischem Licht erscheinen lässt. Leise Hoffnung besteht sogar nach dem gewaltsamen Tod Lesters, auch wenn ich auf den ersten Blick keinem der Protagonisten gute Chancen einräumen möchte. Zu sehr sind die Verhältnisse bereits aus dem Ruder gelaufen um wirklich noch wieder in die Spur finden zu können - trotzdem lässt einen der Streifen mit einem guten Gefühl zurück, stirbt doch Lester mit einem Lächeln auf den Lippen, so verkehrt konnte zumindest seine Änderung doch nicht gewesen sein.
Inszeniert wurde unaufgeregt und einfühlsam, man kann die Befindlichkeiten der Leute jederzeit nachvollziehen, den einen mehr (auf Grund meiner persönlichen Situation ist das für mich natürlich Lester), den anderen weniger (für mich Carolyn, so ein besessener Erfolgshunger ist mir eher fremd). Unter der idyllischen Fassade brodeln die Zerwürfnisse, jeder strebt nach dem Richtigen und tut letzten Endes das Falsche. Man schwankt zwischen Mitleid mit den Protagonisten und Amüsement über ihrem hilflosen Streben nach dem perfekten Leben. Dabei gleitet das Machwerk weder in dümmlichen Klamauk noch in abgrundtiefe Tristesse ab, ohne jedoch seicht zu wirken. Eine Balance, die ich bisher in wenigen Filmen sah. Gezeigt wurde das Geschehen in ansprechenden Bildern - mit der Optik gewinnt der Streifen überhaupt sehr, vor allem die surrealen (Tag-)Traumsequenzen von berückender Schönheit und Eindringlichkeit. Die haben es mir besonders angetan.
Die Darsteller ebenfalls auf hohem Niveau, man sieht einiges an Spielfreude und Qualität. Kevin Spacey den ganzen Film über sehr solide, manövriert den sein Leben ändernden Midlife-Crisis-gebeutelten Endvierziger stilsicher und glaubwürdig durch den ganzen Streifen. Wes Bentley ruhig und ausdrucksstark, hat mir gefallen. Aber auch alle anderen auf wie gesagt hohem Niveau, da wurde bis in die kleinste Nebenrolle gut gecastet. Die beste Leistung erbrachte meines Erachtens aber Annette Benning, die spielte die unsichere, neurotische und zickige Ehefrau wirklich gekonnt, das war zum Teil grusliger als die Darbietungen in manchen Horror-Streifen.
Fazit: Ein absolut empfehlenswerter Film, der auch gut für mehrmaliges Schauen taugt. Die oben beschriebenen Stärken erschaffen eine gute und interessante Atmosphäre, das kann ich mir ruhig öfters ansehen.
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Gelungenes Remake des Craven-Klassikers. Besonders gefallen haben mir Optik und die Machart an sich, die Stimmung in der Wüstenlandschaft wurde gut eingefangen und sorgt für latentes Unwohlsein, wird doch die Hilflosigkeit der Familie eindringlich dargestellt. Wenngleich der Kampf gegen die Mutanten mitunter zu drastisch und explizit dargestellt wurde und damit etwas zu stark in Richtung billiger Effekthascherei geht, so kam unter dem Strich doch ein rundes und stimmiges Werk heraus. Die Kritik an der Unsicherheit der Atomnutzung ist unübersehbar, die mutierten Bewohner der Bergarbeiterstadt stehen für all die Verlierer der atomaren Nutzung, all die Krebstoten und Verstrahlten. Sie verloren durch die Verstrahlung ihr Leben und ihre Zukunft, letztendlich auch ihre Menschlichkeit. Degeneriert und zu so etwas wie wilden Tieren verkommen, fallen sie über die (vermeintlichen) Gewinner der Atomnutzung her. Der Handyverkäufer, dessen Produkte mit Atomstrom betrieben werden. Der reaktionäre Polizist, der für Zucht und Ordnung sorgt, und für demonstrierende Atomgegner liebend gerne zum Gummiknüppel greift. Und wie den Mutanten die Zukunft genommen wurde, versuchen sie auch den Menschen die Zukunft zu nehmen, entführen deren Baby. Letzten Endes jedoch ohne Chance auf Erfolg, ihre Vernichtung erfolgt zum Teil auch von innen, etwa als sich Ruby für die Menschen opfert. Interessant auch die Wandlung Dougs vom Pazifisten zum Kämpfer, als er einsieht, dass die Situation wohl nicht ausdiskutiert werden kann. Auch die Vergeltung Brendas mit der Spitzhacke ein starkes Motiv.
Inszeniert wurde wie gesagt spannend, gruslig und sehr explizit, das kommt in weiten Teilen recht gut bei mir an. Der Beginn jedenfalls recht ansprechend, holt mich ganz gut ab, mit weiterer Fortdauer aber zu viel des Gemetzels, damit verkommt der Film zu einer reinen Blutoper. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen, Alexandre Aja reizt das für mich zu stark aus – aber ok, es ist nun mal ein Horrorfilm und Geschmäcker sind bekanntlich ja verschieben.
Von darstellerischer Seite gab es weitgehend gute Leistungen, eklatante Schwächen sind mir jedenfalls keine aufgefallen. Besonders ansprechend die Maske der Mutanten, diese kamen absolut glaubwürdig rüber und strahlen eine ständige Bedrohung und latenten Grusel aus. Ted Levine wie man ihn kennt, solide und passend.
Fazit: Für Genre-Liebhaber sicherlich ein absolutes Muss, für meinereinen, der eher auf gepflegtes Mystery abfährt, besonders gegen Ende zu viel Blut und Gewalt. Wenngleich die Intention der Macher klar erkennbar ist und eindringlich plakatiert wurde, so hat mich der Streifen durch die übertriebene Gewaltdarstellung gegen Ende verloren, das wirkte in dieser Ausprägung nicht mehr realistisch.
Für mich der schwächste der ersten drei Teile. Fangen wir mal mit den Positiva an: Das waren für mich in erster Linie die Leistungen von Terence Knox und Rosalind Allen. Die beiden trugen den Film gekonnt und schafften es auch, so manche Schwäche des Drehbuchs zu meistern und den Nimbus des zweitklassigen und billigen phasenweise stark abzumildern. Auch die Optik und die Landschaftsaufnahmen soweit in Ordnung, die Stimmung einer amerikanischen Kleinstadt im Mittelwesten wurde gut eingefangen und widergegeben.
Licht und Schatten bei den Effekten, manche wirkten gut (etwa das aus dem ersten Teil bekannte Durchwühlen unter der Erde oder die elektrischen Entladungen), andere weniger und mache waren einfach nur grottenschlecht (etwa als sich die Maispflanze wie ein Speer durch den Reporter bohrt). Das hätte man anders und zum Teil besser machen können.
Und damit wären wir auch schon bei den Negativa: Diese waren zuallererst in der Handlung zu finden, die war zum Teil stark unglaubwürdig. Die offenbar traumatisierten Kinder etwa werden einfach nur kurz medizinisch untersucht, mit einem Lolli getröstet und in den Nachbarort verfrachtet – eine unrealistischere Vorgehensweise wäre wohl kaum möglich gewesen. Ebenso wurden im Fortgang der Handlung Dinge angerissen, später aber nicht weiterverfolgt (zB. die abgehackte Hand, die Danny und Lacy vom Sex abhält, wurde später nicht mehr erwähnt; und auch die nicht ins Gesamtbild passenden Szenen in der Kirche, als der Besucher am Nasenbluten stirbt, auch er fand später keine Erwähnung mehr – wozu war das gut?).
Aber auch die Darstellung von Ryan Bollman nicht sonderlich gruslig, er wirkte bemüht, kam aber eigentlich nie an die Eindringlichkeit der Darstellung von John Franklin und Coutney Gains im ersten Teil heran. Das Gothic-Outfit ebenfalls unpassend, Micah ist ja kein Teufelsanbeter, sondern ein dem Wahn verfallener religiöser Eiferer. Die besessenen Kinder ohne erkennbare Aktivitäten, standen meist nur irgendwie in der Gegend herum, wirkten dabei wie Zombies. Paul Scherrer ebenfalls blass und schwach, im ganzen Film de facto ohne Mimik, er gefiel mir am wenigsten. Christie Clark als in der Furche blühende Orchidee solide.
Diese und viele andere Schwachstellen verhagelten den Streifen leider ziemlich, das kam in seiner Gesamtheit wirr und billig-effekthaschend bei mir an. Sehr wacklig jedenfalls. Machte die Anfangsszene mit der Entdeckung der ermordeten Erwachsenen noch Lust auf den Streifen, so verkam der Rest zu einer durchwachsenen Angelegenheit mit zwar guten Ansätzen, wirre und nicht plausible Handlungsteile ließen ihn mit Fortdauer mehr und mehr versanden.
Eine uneingeschränkte Empfehlung möchte ich daher eigentlich nicht abgeben, nicht nur gegen die anderen Teile wirkt er schwach und unglaubwürdig. Unter dem Strich blieb er viel schuldig, mehr als die zweieinhalb für die Hauptdarsteller, ein paar Effekte und die Landschaftsaufnahmen ist da bei mir leider nicht drinnen.
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Den fand ich bei der Erstsichtung absolut genial, mit jeder weiteren verlor er aber mehr und mehr. Die eigentümliche Handlung ist mehr ein Sammelsurium an eigenwilligen Szenen, von denen manche gut, andere weniger gut wirken. Dabei beginnt der Film sehr gut, baut im weiteren Verlauf jedoch stark ab. Besonders die vegetarischen Untergrundkämpfer ein Graus, das konnte wenig. Da hatte ich dann das Gefühl, dass der Streifen sein Pulver verschossen hatte und wartete eigentlich nur mehr auf das Ende.
Sehr gut jedoch das Haus und seine Bewohner. Hier wird ein streng hierarchisches System dargestellt, mit einem Fleischer als Chef, Vermieter und Versorger der Hausparteien. Er sorgt mit eigenwilligen Methoden für die fleischliche Nahrungsakquise, hortet dabei die vegetarische Nahrung, steuert damit eine Verknappung und hält sich die Parteien damit bei der Stange. Nur einer kann sich diesem System entziehen. Der Selbstversorger lebt jedoch in devastierten Verhältnissen, fristet sein Dasein außerhalb der „Gesellschaft“ im überfluteten Keller, weggesperrt und ignoriert wie ein schmutziger Clochard. Im obersten Stock hingegen die Tochter des Fleischers, eine Künstlerin, verehrt aber letzten Endes ebenfalls isoliert in einem Elfenbeinturm. Dazwischen die übrigen gesellschaftlichen Schichten, die Spielzeug-Hersteller (also die Industrie), der Arbeiter mit großer Familie und die heruntergekommenen Adeligen. Alle haben ihrem Platz in dem Haus, leben mit und unter der Herrschaft desjenigen, der die Nahrungszufuhr kontrolliert, wie es in prekären Zeiten eben so ist. Die Revolution von außerhalb, gesteuert und initiiert von der Künstlerin, die die Zustände nicht mehr so einfach hinnehmen will.
Das große Plus des Films ist die Optik, die sepiafarbenen Bilder kamen bei mir sehr gut an, wenngleich sie mich nicht den ganzen Film bei Laune halten konnten. Wie gesagt gab es ansprechende und weniger ansprechende Szenen und Sequenzen. Überwogen zu Anfang noch die trefflichen und guten, so nahmen mit Fortdauer des Streifens die weniger passenden überhand. Damit verhagelte das Ding die Atmosphäre leider sehr, und wenngleich der völlige Absturz dann doch ausblieb, so wollte er mir bei den wiederholten Sichtungen eigentlich nicht mehr so recht gefallen.
Die Leistung der Schauspieler ist schwer einzuschätzen. Überragend jedenfalls Dominique Pinon in seiner dankbaren Rolle. Ebenfalls gut die Darstellerin der Julie, brachte eine stimmige und ausgewogene Leistung. Jean-Claude Dreyfus durchgehend grobschlächtig und unsympathisch, auch das will gelernt sein. Alle anderen Durchschnitt bis mittelprächtig.
Fazit: Kein uninteressanter Film, bei wiederholter Sichtung missfiel er mir aber wie gesagt zusehends. Klar, es gibt gute Momente und eine ansprechende Optik, in seiner Gesamtheit waren die Positiva aber zu dünn gesät, um mich zu einer wirklich guten Bewertung zu bewegen. Ich hätte ihn knapp unterdurchschnittlich gesehen, eine viereinhalb trifft es meiner Ansicht nach am Besten.
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Durchgehend lustige und teils schwarzhumorige Komödie. Kirk Jones präsentiert uns hier einen herzerwärmenden Streifen über einen Lotto-Jackpot. Dabei wurde weder mit Klamauk, noch mit Kritik an der Bürokratie gespart, die die Dorfbewohner zu sehr ungewöhnlichen Maßnahmen veranlasst. Dabei wurde das Leben auf dem Land mitten im irischen Nirgendwo und seine teils schrulligen, aber größtenteils liebenswürdigen Einwohner liebevoll dargestellt. Die Atmosphäre war anheimelnd, täuschte aber nicht über die wirtschaftlich prekären Verhältnisse hinweg, in denen sich die Protagonisten befinden. Da kam dieser Gewinn gerade recht, wenngleich auch richtigerweise gemutmaßt wurde, dass dieser die Dorfgemeinschaft wohl verändern würde, und vermutlich nicht zum Besseren (die Abwanderung wäre wohl ein schwer zu verkraftender Schlag für das Dorf). Zumindest die beiden Liebenden kamen schlussendlich zusammen.
Inszeniert wurde fein und wie gesagt durchgehend launig, so blieb eine latent lockere Atmosphäre aufrecht, sogar das tragische Ableben der „Hexe“ störte die Stimmung kaum. Die clownesken Einschübe rundeten das Bild ab, ein Brüller etwa der Motorrad fahrende Nackte. Aber auch ein paar andere Szenen wirklich unterhaltsam. Vor allem der unterschwellige Humor passend, dadurch gewinnt der Streifen für mich ungemein. Die Charaktere wurden ob ihrer Vielzahl mitunter zwar recht einfach dargestellt, was das Gesamtbild jedoch kaum störte. Die Hauptpersonen waren jedenfalls gut und scharf gezeichnet, die waren wirklich liebenswürdig. Gegen Ende wurden die Töne dann etwas leiser und philosophischer, wenngleich auch keine wirkliche Tragik aufkam. Die tollen Landschaftsaufnahmen und die ansprechende Musik rundeten das Gesamterlebnis schön ab.
Wegen der Darsteller gab es auch nichts zu meckern, Ian Bannen und David Kelly brachten gute und glaubhafte Leistungen, gerade in den zum Teil schrägen Slapstick-Szenen manövrierten sie sich stilsicher durch das Geschehen. Dadurch wirkten auch diese Szenen nicht plump oder platt, fügten sich nahtlos ins übrige Geschehen ein. Die Nebenrollen jedoch nicht immer sattelfest, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Der Schweinezüchter und die Schöne beispielsweise wirkten manchmal ein wenig verkrampft.
Fazit: Ein wirklich empfehlenswerter Film, der nett und herzerwärmend daher kommt. Wenngleich er wenig Potential für mehrere Sichtungen bietet, so macht er durch seine überraschenden und witzigen Einfälle großen Spaß. Kennt man die Überraschungen erst einmal, dann ist es nur mehr der halbe Spaß (viele Gags kamen unterwartet punkten mit dem Überraschungseffekt), mit seiner guten Atmosphäre kann er aber auch da zumindest zum Teil sicherlich noch gefallen.
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Spannender und gut gemachter Justiz-Thriller. Wenngleich die Lösung schlussendlich ein wenig lahmt, so hält der Streifen das Spannungsniveau durch die eigentlich ganze Laufzeit hoch und schafft damit eine gute und unterhaltsame Stimmung. Und das ohne großartige Action, die Spannung hängt am Duell der beiden Kontrahenten, besonders die Szenen im Gerichtssaal fesselnd. Dabei hängt es letztendlich an der Frage, wo denn die Mordwaffe hin verschwunden ist. Dafür die Figuren soweit scharf gezeichnet, die Charaktere gut entwickelt und glaubhaft gebracht. Der Staatsanwalt, der glaubt, noch einen schnellen Erfolg verbuchen zu können, später dann aber den Freispruch weder mit seiner Karriere, noch mit seinem Gewissen vereinbaren kann und alles auf eine Karte setzt. Der intellektuell überlegene Verbrecher mit seinem perfiden Plan, scheitert letzten Endes an seiner Überheblichkeit. Dazwischen all die Durchschnittstypen, der verzweifelte Polizist, die Karriere-Tussi und der ärgerliche Boss, der letzten Endes doch auf Willy Beachums´ Seite steht, ihm seinen Fehler verzeiht und zu ihm hält.
In der Handlung gabs leider die eine oder andere Schwäche, vor allem der springende Punkt, das Austauschen der Waffe, nur wenig glaubwürdig (schließlich lag es nicht im Einflussbereich Ted Crawfords, dass Ron Nunally zu dem Einsatz gerufen wurde - das mit Zufall zu erklären, holpert für mich ein wenig). Auch die Logikfolge, wie Beachum zu der richterlichen Verfügung kam, etwas weit hergeholt, auch da geriet das Logikgebäude für mich etwas ins Wanken.
Der Streifen lebt vor allem von den Darstellern, die ihre Sache allesamt sehr gut machten. Anthony Hopkins wie immer sehr glaubhaft in der Darstellung des mental auf hohem Niveau agierenden Verbrechers, der am Ende über seine Geringschätzung anderer stolpert. Ryan Gosling als zu Anfang überheblicher, später idealistischer Staatsanwalt, der eine vermeintlich leichte Aufgabe auf die zu leichte Schulter nimmt. Rosamunde Pike solide in ihrer etwas eindimensionalen und dankbaren Rolle, ebenso wie Billy Burke. Alle anderen zu kurz im Bild, um sie wirklich einschätzen zu können, Schwächen sind mir aber keine aufgefallen. Davis Strathairn souverän wie man ihn kennt.
Fazit: Ja, der Streifen hat seine Schwächen, rumpelt teilweise schwer durch die oben beschriebenen Schlaglöcher. Trotzdem bleibt die interessante Atmosphäre latent hoch, hat mich auch bei der zweiten Sichtung recht gut unterhalten. Empfehlen möchte ich ihn eigentlich schon, allein durch die gekonnten Wendungen hebt er sich von anderen Machwerken dieser Art schon ein wenig ab. Lebt dabei wie gesagt von der gekonnten Leistung der beiden Hauptdarsteller, die sich in guter Spiellaune präsentieren und ihre Stärken gekonnt abrufen. Eine sechs scheint mir angemessen, ohne die Plot-Schwächen wäre es wohl mehr geworden.
Herzige alte und durchgehend unterhaltsame Kriminalkomödie. Ich brauchte zwar etwas, um in die Darstellung und die Machart „hineinzukommen“, doch mit Fortdauer der Handlung entfaltete der Streifen seinen eigenen, launigen Charme. Natürlich sind viele Dinge nicht mehr zeitgemäß, und auch die Art der Darstellung war damals eine ganz andere, trotzdem hat mich der Film eigentlich über die ganze Laufzeit ganz gut bei Laune gehalten. Manche Gags jedoch einfach bis infantil, damals waren die Komödien wahrscheinlich weniger „erwachsen“ als heute, doch das passte irgendwie ganz gut und wegen des Erscheinungsjahrs sah ich in weiten Teilen großzügig darüber hinweg. Dennoch verkam es stellenweise zu dümmlichem Klamauk, besonders die Szenen im Büro zündeten eigentlich nicht. Oder etwa der blinde Passagier im Koffer, das war recht nett, aber schon recht einfach gedacht. Oder die Maske – den angeklebten Bärten sah man die einfache Machart schon an. Die vielen Wendungen aber durchaus pfiffig, das hatte einen gewissen Unterhaltungswert. Die Sache mit dem durch Spekulation bedrohten Vermögen damals wie heute hochaktuell - interessant, dass keine Währung genannt wurde, der Streifen war wohl für den gesamten deutschsprachigen Raum konzipiert. Die Liebesszenen hölzern bis gekünstelt, aber ok, es ist ja eine Komödie und kein Liebesfilm.
Wenngleich das Ding für einmal Schauen durchaus passend ist, so würden mich mehrmalige Sichtungen dann doch langweilen. Zu einfach ist die Darstellung und zu sehr ist der Streifen schon in die Jahre gekommen. Für Kinder und Halbwüchsige mag es heutzutage ja noch passen - kaum vorstellbar, dass er damals für Erwachsene gemacht war. Eine knapp überdurchschnittliche Bewertung erscheint mir für den Streifen passend. Heutzutage würde so ein Film wahrscheinlich mit Bomben und Granaten durchfallen, mit einem nostalgisch zugedrückten Auge und wie gesagt einer einzigen Sichtung passt es aber halbwegs.
Vor Kurzem wieder gesehen und eigentlich nicht (mehr) angetan gewesen. Wenngleich das Grundthema viel Wahres über den Alltag und die damit verbundenen Probleme Heranwachsender zeigt, so gleitet die Darstellung oft in dümmliche Teenager-Possen ab und damit verliert das Ding ungemein. Ja, damals als selber Teenager und junger Erwachsener habe ich das Ganze noch spaßig und launig empfunden, heutzutage (gute zwanzig Jahre später) empfinde ich es einfach nur seicht, oberflächlich und dumm. Schafften es andere Machwerke Hughes´ noch, in mir auch heutzutage noch (hauptsächlich nostalgisch bedingt, aber egal) positive Empfindungen auszulösen, so ist das bei diesem Streifen eindeutig nicht so. Der Mensch verändert sich eben und manche Dinge werden dann als vollkommen unattraktiv empfunden, so auch dieses hier.
Dabei ist die Produktion an sich keine schlechte, angefangen von den Darstellern über das Grundthema bis hin zur Optik (ok, die ist klarerweise achtziger-Jahre-Oldschool, aber das war damals eben so und in dem Streifen auch so weit so gut gemacht) und der Aussage („Teenager haben´s schwer“). Absolut unpassend hingegen die Umsetzung, manche Gags entlocken mir maximal ein müdes Lächeln, andere wären wegen der zu starken Übertreibung geeignet, um Zahnschmerzen zu verursachen. Die locker-leichte und oberflächliche Gesamtdarbietung stinkt heutzutage bei mir leider vollkommen ab, verkommt über weite Strecken zu seichtem Jugend-Klamauk. (Siehe dazu den Kommentar vom User „Civil War“, der hat das meiner Ansicht nach gut auf den Punkt gebracht).
Fazit: Der Streifen hat im Laufe der Jahre stark verloren, ist nach meiner heutigen Einschätzung leider nicht (mehr) empfehlenswert. Ich vergebe mit Nostalgie-Bonus eine dreieinhalb, ohne wäre es wohl deutlich weniger.