Nospheratu99 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+40 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+10 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+9 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens162 Vormerkungen
-
One Battle After Another121 Vormerkungen
-
Bring Her Back99 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch87 Vormerkungen
-
Caught Stealing64 Vormerkungen
Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
„Normalo Superstar“ oder „Die Ode an den Durchschnitt“. Kleines, aber feines Filmchen mit interessanten sozialen Komponenten. Ich für meinen Teil denke ja, dass es den klassischen „Durchschnittsmenschen“ in Wirklichkeit gar nicht gibt, es ist eher eine fluide Gruppe von Menschen, die sich diesem Habitus mehr oder weniger stark annähern. Statistisch gesehen ist diese Gruppe natürlich interessant, da diese einen relativ großen Anteil der Konsumenten und Wähler stellen. Daher ist Thomas Müller (allein der Name passt nicht, im deutschsprachigen Raum sind „Schmied“ oder „Maier“ mit ihren unterschiedlichen Abwandlungen und Schreibweisen häufiger als „Müller“ anzutreffen) als die Fleisch gewordene Durchschnittlichkeit der Messias der Meinungsforscher. Wird von diesen sofort für ihre Zwecke eingespannt und ohne sein Wissen benutzt. Generell sind die letzten Jahre für Trendforscher denke ich schwierig - ich hatte da tendenziell das Gefühl, dass sich die Menschen zunehmend vom Durchschnitt entfernen, durch die Aufspaltung in immer kleinere Gruppen zerfasert das Bild des „klassischen“ Otto Normalverbrauchers mehr und mehr. Die klaren Fehlprognosen bei den letzten Wahlen sind für mich ein Synonym für diesen Trend. Eventuell wollen die Menschen einen Ausgleich zu den Anforderungen der Arbeitswelt nach Konformität in ihrem Freizeit- und Politikverhalten schaffen und eben nicht gleichgeschaltet agieren – und entfernen sich damit unbewusst von der Mitte. Aber gut, das ist natürlich reine Spekulation.
Und so wird der Begriff der „Durchschnittlichkeit“ in unserer Gesellschaft – wie auch in diesem Film – mit einem negativen Unterton verwendet, schließlich reagiert Thomas gekränkt, als sein Sohn ihn darauf aufmerksam macht. Ich persönlich halte die Durchschnittlichkeit weder für schlecht noch für gut – der Mensch ist nun mal wie er ist und viele Dinge lassen sich einfach nicht in statistische Zahlen fassen.
Inszeniert wurde gefällig und launig, zwischendurch gab es neben der ernsthaften Grundstimmung immer wieder ein paar Schmunzler, damit blieb die an sich etwas trockene Materie durchaus interessant. Die Botschaft und die Handlung fand ich ganz gut kolportiert und wenngleich der Streifen keinen Meilenstein des deutschen Kinos darstellt, so fand ich ihn für eine Sichtung doch recht unterhaltsam – eben wegen der aktuellen Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Ab der Entführung nimmt der Streifen leicht kafkaeske Züge an und gleitet ins Groteske ab, was ich aber nicht als massiv schlimm empfand.
Die Darsteller agierten soweit in Ordnung und waren bis auf Veronica Ferres gut gecastet – die war mir optisch etwas zu überdurchschnittlich und wollte zu Ollie Dietrich eigentlich nicht so recht passen. Aber gut, soll nichts Schlimmeres passieren als das.
Fazit: Für einmal Schauen ist der Streifen gut und unterhaltsam, für mehrfache Sichtungen eignet er sich definitiv nicht – über die unterschwellige Komik lacht man vielleicht noch ein zweites mal aber wenn man den Twist schon kennt, dann lahmt das Ding etwas. Aber eine sechs finde ich unter dem Strich durchaus gerechtfertigt.
>>>> Achtung!!! Enthält Spolier!!! <<<
Gesellschaftskritischer Film über die Erwartungshaltung von amerikanischen Eltern ihren Kindern gegenüber. Der schon oft kritisierte Perfektionismus treibt die Eltern in Stepford zu ungewöhnlichen Mitteln. Dabei wird Konformität als das höchste zu erreichende Ideal angesehen, der perfekte Nachwuchs sollte möglichst angepasst sein und bestenfalls ein Abbild der Eltern darstellen. Diese definieren sich hier über das Image der Kinder, streben bei diesen nach Perfektion – von der Norm abweichende Individualität und freie Entfaltung sind unerwünscht, es zählen Äußerlichkeiten, Erfolg und die Stellung innerhalb der Gemeinde. Von diesem Ideal abweichende Eigenschaften werden als minderwertig und abzulehnend angesehen. Ohne Rücksicht auf Verluste werden die etwas faschistoid angehauchten Ideale verfolgt und letztendlich erreicht, auch wenn dieser Weg zwangsläufig in eine Sackgasse führt.
Inszeniert wurde gefällig und langsam, mitunter wurde die Handlung nach meinem Geschmack sogar etwas zu behäbig vorangetrieben. Das schuf zwar eine ganz passable Atmosphäre, Spannung mochte aber kaum aufkommen. Auf explizite Szenen wurde vollkommen verzichtet und auch das Filmblut eher sparsam eingesetzt. Gerade die Szenen mit dem Motorrad-„unfall“ wenig erbaulich, da hätte man dem Ganzen schon gehörig mehr Nachdruck verleihen können. Die emotional-philosophische Komponente dafür stärker ausgearbeitet, eine für mich grundsätzlich zwar nicht schlechte Entscheidung, aber ein bisserl mehr Suspence hätte es schon sein können. Durch diese Umsetzung lahmte die Handlung stellenweise und der Streifen wirkte in seiner Gesamtheit dann etwas seicht und glattgebügelt. In dem Zusammenhang fällt mir immer das Wort „Vorabend-gerecht“ ein.
Die Darsteller in ihrer Gesamtheit agierten passabel, zwar nichts Oskar-reifes, aber immerhin durchgehend glaubwürdig und passend. Vor allem die Jugendlichen brachten die radikale Änderung von „rebellisch“ zu „angepasst“ recht gut. Unangefochtener Star des Films ist natürlich Barbara Eden, die verkörpert die Späthippie-Mutter sehr ansprechend, kolportiert deren Befindlichkeiten eigentlich immer sehr gut.
Fazit: Die vorgetragene Gesellschaftskritik wurde plakativ dargestellt, der Plot ist ja auch durchaus nicht uninteressant. Der Streifen strahlt auch wie gesagt auch eine gewisse Atmosphäre aus, durch seine relativ einfache Machart kommt er jedoch nie so richtig in die Gänge. Ich habe den schon seit vielen Jahren unter dem Alternativtitel "Die Kinder von Stepford" auf VHS, sehe ihn aber sehr selten und in den letzten Jahren mit zunehmender Lustlosigkeit. Eine unterdurchschnittliche Bewertung erscheint mir angebracht und auch eine Empfehlung möchte ich nur mit einigen Vorbehalten aussprechen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Eigenartiger Film. Grundsätzlich war die Geschichte ja ganz ok, aber die schrille und überkandidelte Umsetzung hat mich eigentlich so gar nicht angesprochen. Als dann noch die seltsamen Gesangseinlagen dazukamen, war die Sache für mich weitgehend erledigt.
Die Geschichte selbst im Gegensatz dazu recht putzig und mit guter Message. Es geht um die Gier, deren ungehemmtes Ausleben und die verdiente Strafe. Egal, ob es jetzt die Gier nach Erfolg (Violet), nach Nahrung (Augustus), nach Anerkennung (Mike) oder nach Aufmerksamkeit (Prinzessin Pondicherry) ist, die die Kinder antreibt, letzten Endes sind sie gierig und wollen immer mehr. Die Bescheidenheit und Bodenständigkeit Charlies unterscheidet ihn von den anderen Kindern und lässt ihn letzten Endes zum idealen Kandidaten für die Nachfolge des (letzten Endes ebenfalls kindlichen und unreifen) Willy Wonkas werden.
Was mich an dem Streifen überhaupt nicht angesprochen hat, war die Optik. Diese manische Umsetzung kam bei mir überhaupt nicht an, ab dem Betreten der Fabrik war es für mich eigentlich schon vorbei. Dabei wurde offenbar professionell gearbeitet, allein das Ergebnis entsprach so ganz und gar nicht meinem Geschmack. Lediglich die Tatsache, dass auf den anderen Sendern auch nichts Interessantes lief, hielt mich vom Umschalten ab. Und so lief das Ganze so vor sich hin bis es dann irgendwann mal aus war.
Die Darsteller brachten soweit ich das einschätzen konnte ganz gute Leistungen, passten sich dem übertriebenen und schrillen Gesamteindruck nahtlos an, was wohl gewollt zu sein schien. Vor allem Freddie Highmore und David Kelly ansprechend, Johnny Depp fiel hier ein wenig seiner Rolle zum Opfer, das kindliche und bisweilen infantile Gehabe gehörte wohl dazu, passt aber kaum für einen Fabrikbesitzer. Aber gut, hier sind wir ja in einem Märchen und da ist ja bekanntlich alles möglich. Alle anderen durchschnittlich beziehungsweise schwer einzuschätzen. Helena Bonham Carter in der ersten "normalen" Rolle, in der ich sie sah, bisher hatte sie eigentlich fast immer relativ schräge Charaktere gespielt.
Wie soll ich bewerten, nach dem ersten Eindruck wär das Machwerk für mich eine glatte Null, doch damit würde ich den Streifen wohl unter Wert schlagen. Ich vergebe also zwei Punkte für die Message, die Kostüme und die Darsteller. Der Aufwand der Produktion hätte sich wohl mehr verdient, aber wie gesagt spricht mich die Optik so ganz und gar nicht an. Die muss mal wohl mögen um das Ganze gut zu finden.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<<
Durchgängig launige und unterhaltsame Komödie über unheimliche Vorgänge rund um neue Nachbarn in einer amerikanischen Vorstadtidylle.
Dabei sind viele der Bewohner dieser Vorstadtstraße alles andere als gewöhnlich. Neben einer „normalen“ Familie leben hier ein exzentrischer alter Herr, ein Verschwörungstheoretiker, ein Armee-Veteran nebst seiner ziemlich unbedarften, um vieles jüngeren Frau und ein lockerer Jugendlicher, der sich über die Nachbarn gerne lustig macht. Doch alles wird getoppt von den unheimlichen Neuankömmlingen, die sich in einem Haus im Stile der Addams Family versteckt halten und nur nachts rauskommen. Diese erregen die Neugierde der Alteingesessenen und bieten Anlass zu allerhand Spekulationen und Mutmaßungen. Die Andersartigkeit macht sie in den Augen der Gemeinschaft (die in Wirklichkeit aber keine ist) zu Teufelsanbetern, Leichenfressern und wer weiß was noch. Die neugierigen Blicke grenzen bald an Spionage und gehen dann sogar darüber hinaus, als eine gesellschaftlich akzeptierte Annäherung mehr Fragen aufwirft als beantwortet.
Die Nachbarschaftsangelegenheiten sind ja auch in unseren Breiten so eine Sache, die Beziehung zu den Nachbarn können der Himmel oder die (hier angedeutete) Hölle sein. Hochzeiten wurden schon geschlossen und auch Gerichte jahrelang beschäftigt, kaum eine andere Beziehungsebene des Zusammenlebenns bietet eine derartige Bandbreite von Möglichkeiten. So auch in diesem Film, wo die „teuflischen“ Nachbarn eine besondere Facette beleuchten.
Das alles wie gesagt launig und humoristisch dargestellt, und auch wenn die großen Lacher ausbleiben, so verbreitet der Streifen doch eine latent heitere Atmosphäre voller witziger Ereignisse, die einen auch bei mehrfacher Sichtung immer wieder zum Schmunzeln bringen. Die Situationskomik wird durch ein paar Slapstick-Einlagen ergänzt, alles wie gesagt nicht der große Brüller, aber durchgehend unterhaltsam. Jedenfalls kippte die Komik nie ins Seichte oder Dümmliche ab, was sich der Film schon mal auf die Fahnen heften kann.
Der Streifen lebt vor allem von den Darstellern, allen voran Tom Hanks, der eigentlich schon durch seine bloße Präsenz Heiterkeit zu verbreiten im Stande ist. Oft ist es nur ein Blick oder eine zarte Geste, die das Vergnügen des Schauens steigert. Die anderen waren eher für den Brachialhumor zuständig, vor allem Rick Ducommuns Darstellung glitt oft ins Blödlerische ab, was sich aber in Grenzen hielt und die Stimmung nicht nachhaltig störte. Bruce Dern und Corey Feldman mehr als nur reine Stichwortgeber, hatten auch immer wieder lustige Momente.
Fazit: Ein durchaus empfehlenswerter Streifen, der auch bei mehrfacher Sichtung zu gefallen weiß. Ich habe den schon seit längerem auf DVD und schaue ihn gelegentlich sehr gerne. Nur sollte man immer wieder Zeit dazwischen vergehen lassen, sonst lahmt er etwas - wie gesagt fehlen die großen Schenkelklopfer. Ein Umstand, der ihm letzten Endes eine bessere Bewertung kostet, die siebeneinhalb finde ich angemessen.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<<
Atmosphärisch ansprechender Teil der Serie, der jedoch mit inhaltlichen Schwächen zu kämpfen hat. Kein Teil polarisiert bei mir so sehr wie dieser. Fangen wir einmal mit den Positiva an. Das sind vor allem die absolut tolle Atmosphäre auf dem Landsitz, die Anlage selber sowie die Personen. Da wären der kauzige Landlord, die lauernden Erben und das verunsicherte Personal, alle beäugen sich misstrauisch und schaffen damit eine eigene, latent spannende Atmosphäre. Dazu der aufgeweckte, interessierte und etwas verzogene Nachwuchs in Person des unterhaltsamen Alexander. All das schafft eine wohlschmeckende Melange an toller Atmosphäre, die einen eigentlich zu jedem Zeitpunkt bei Laune hält.
Die Darsteller in ihrer Gesamtheit ansprechend und glaubwürdig, Schwachstellen sind mir nach der mittlerweile x-ten Sichtung jedenfalls keine aufgefallen. Manche Rollen waren natürlich ein wenig eindimensional und stereotyp, aber das ist in diesen Filmen durchaus Usus. Bei der großen Anzahl von Personen kann man nicht jede ausgefeilt entwickeln, das würde den Rahmen des Streifens wohl sprengen. Das Stammpersonal aus den anderen Teilen wie man es kennt, da braucht es keine extra Erwähnung. Von den anderen hat mir besonders Ronnie Raymond gefallen, der hatte für seine jungen Jahre doch schon viel zu bieten. Aber auch James Robertson Justice ansprechend und unterhaltsam.
Die Schwächen des Teils waren vor allem im Plot zu finden. Vor allem der erste Mord nebst den Motiven und der Ausführung der Tat mehr als unglaubwürdig. Das widersprach eigentlich von vorne bis hinten jeglicher Logik, angefangen von der Frage, ob es denn nun eine geplante oder eine Affekthandlung war über die Ausführung (Eine Leiche wird am helllichten Tag aus einem Zug geworfen ohne dass einer der anderen Fahrgäste etwas davon bemerkt?) und das Versteck (warum gerade auf dem Anwesen, da hätte sich eigentlich jeder andere Ort besser geeignet) bis hin zur Auflösung (warum der Mordversuch an Miss Marple? – die tappte zu dieser Zeit ja genauso im Dunkeln wie die Polizei). Das wirkte von vorne bis hinten an den Haaren herbeigezogen und überzeugte mich eigentlich so gar nicht.
Fazit: Eine an sich schwache Kriminalgeschichte wurde durch die starke Atmosphäre und die tollen Charaktere ziemlich gerettet. Die guten Darsteller schafften einen unter dem Strich ansehnlichen Film, genauer nachdenken darf man darüber aber nicht. Eine passende Sonntag-Nachmittag-Unterhaltung, bei der man mit einem Auge zusieht und die Atmosphäre genießt. Eine Bewertung fällt schwer, eine leicht überdurchschnittliche fünfeinhalb kommt für mich gut hin, halten sich Positiva und Negativa doch in etwa die Waage. Margret Rutherford, James Robertson Justice und Ronnie Raymond lassen das Pendel aber ein wenig mehr in Richtung „gut“ ausschlagen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Anheimelndes modernes Märchen mit Charme und Herzenswärme. Ich muss jedoch in der richtigen Stimmung sein, um das hier Gezeigte zu mögen.
Der Film ist eigentlich soweit in Ordnung, diese vielen, fein nuancierten Kleinigkeiten machen einen sympathischen Eindruck und die zwar nicht immer nachvollziehbaren, aber eigentlich allesamt sympathischen Figuren schaffen eine heimelige und herzige Atmosphäre. Leider kann ich aber mit dem gezeigten Frauenbild nicht allzu viel anfangen, dieser Typ „Scheues Reh“ hat mich noch nie angesprochen. Im Gegenteil, ich fand dieses Herumgeeiere (speziell in zwischenmenschlichen Fragen) bei Frauen immer sehr mühsam und nerv tötend. Solche Damen hatten bei mir eigentlich keine Zukunft und oft sind nähere Beziehungen an deren unsicheren und wankelmütigen Verhalten gescheitert. Und so hätte wohl auch Amelie – hübsch hin oder her – kaum eine Chance auf ein weiteres Interesse von meiner Seite gehabt. Damit versagt leider auch dieser Film auf dieser Ebene bei mir fast völlig, so empfinde ich etwa die „Kommunikation“ zwischen Amelie und Nino bezüglich des Treffens als schleppend und mühsam – das hätte ich an Ninos Stelle wohl nicht mitgemacht. Witzig hingegen die Szenen in dem Cafe´, wobei die berufliche Tätigkeit Amelies schon mal ein Logikfehler zu sein scheint - gerade ein zurückhaltender und in sich gekehrter Mensch würde wohl kaum den eher kommunikativen Beruf einer Kellnerin wählen, bei dem eher Witz und Schlagfertigkeit gefragt sind. Ich denke, bei der ersten dummen Anmache durch distanzlose Gäste hätte sie wohl verängstigt das Weite gesucht.
Grundsätzlich finde ich die Produktion aber recht charmant, es ist wie gesagt eine Art modernes Märchen und französische Filme haben ja immer so ein gewisses Etwas (was man jetzt als gut oder schlecht empfinden kann, für mich passte es meistens und dann mag ich das auch). Der Erzähler aus dem Off auch gekonnt und recht charmant, da war viel Esprit dabei. Bei den Einmischungen Amelies in das Leben anderer Leute bin ich geteilter Meinung - einerseits kann man dem Geschick der Anderen schon mal auf die Sprünge helfen, andererseits empfinde ich es bisweilen auch als manipulativ und lehne es ab.
Die Darsteller auf insgesamt hohem Niveau, da steckte durchaus Qualität dahinter. Audrey Tautou als der Star des Films, bringt ihre Figur gekonnt und glaubwürdig, aber auch alle anderen durchaus ansprechend. Ich könnte jetzt niemanden speziell hervorheben, weder im Guten noch im Schlechten - das war eine mannschaftlich geschlossene Leistung, wie man im Sport sagen würde.
Fazit: Muss man mögen, um es gut zu finden. Ich für meinen Teil muss wie gesagt in der richtigen Stimmung sein, vor zwei Tagen auf ServusTV war ich es nicht so richtig und da ist das Ding so ziemlich an mir vorbeigezogen. Eine Bewertung erscheint schwer, vorbehaltslos empfehlen möchte ich diesen Streifen eigentlich nicht - ich vergebe mal eine fünf, weil mir jetzt gerade nichts Besseres einfällt.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<<
Found Footage der schwachen Art. Leider konnte der Streifen relativ wenig. Billige und vorhersehbare Jumpscares verbreiteten kaum Grusel, auch die Atmosphäre kam viel zu kurz. Und so plätscherte die seichte, vorhersehbare und irgendwie auch unglaubwürdige Handlung so dahin, bis dann nach einem schwachen Finale das Ende kam.
An sich habe ich ja nichts gegen den Found Footage-Stil, nur sollte man den bitte schön auch konsequent betreiben und nicht von herkömmlich gefilmten Rückblenden unterbrechen lassen, das passt in der hier gezeigten Form leider überhaupt nicht. Schließlich wird einem die Handlung ja als „echt“ verkauft und damit geht dieser Effekt dann so ziemlich den Bach runter. Grundsätzlich muss sich dieser Stil ja immer eine Frage gefallen lassen, nämlich warum trotz der beängstigenden Vorgänge immer noch weitergefilmt wird, normalerweise legt man da ja die Kamera zur Seite und gibt Fersengeld. Der Versuch einer Erklärung scheitert hier leider ziemlich, das „Wenn-die Kamera-läuft-kommen-die Geister-nicht“ wirkt ziemlich lahm. Auch das Logikloch mit den Geistererscheinungen auf Band ärgerlich – für den Zuseher sind sie zu sehen, für die Protagonisten aber wieder nicht, als sie das Band sichten. Also was nun, ist da jetzt was drauf oder nicht? Die Effekte auch relativ simpel und leicht als das zu erkennen, was sie sind – eben billig gemachte Filmeffekte. Das lässt kaum Stimmung aufkommen und die ungelenke Liebes-/Eifersuchtstory wertet das Ganze auch nicht unbedingt auf. Die unglaubwürdigen Darsteller nebst einer schlechten Synchronisierung geben dem Ganzen dann so ziemlich den Rest, damit fällt das Machwerk leider ziemlich durch.
Die Darsteller wie gesagt nicht eben auf dem Zenit ihres Schaffens, überkandidelte Passagen wechselten sich mit hölzernen Darbietungen ab, so richtig glaubwürdig war das alles nicht. Ob das jetzt an den handelnden Personen selber oder an der schwachen Synchronisation lag, kann ich nicht sagen, jedenfalls wirkten viele Passagen aufgesetzt. Besonders Eric Window in eigentlich jeder Szene ärgerlich, den aufgeblasenen Casanova nahm ich ihm eigentlich nicht ab. Der Rest farblos und unauffällig, einzig Dave Clark überzeugte in seinen wenigen Szenen.
Fazit: Leider fällt der Streifen in fast allen Belangen durch, lediglich ein paar ansprechende Szenen (zB. als der Gracy-Geist LyNette heimsucht) werten das ansonsten etwas trostlose Machwerk etwas auf. Atmosphäre konnte leider nie aufgebaut werden, ob das an der etwas lieblosen Inszenierung, den schwachen Darstellern oder der unglaubwürdigen Grundsituation lag, sollen andere beurteilen. An mir ist das Ding jedenfalls spurlos vorüber gezogen. Ich vergebe dem Ding eine wohlwollende eineinhalb, mehr ist für die paar ansprechenden Szenen leider nicht drin. Für eine bessere Bewertung ist der Streifen in seiner Gesamtheit zu oberflächlich und seicht.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<<
Gelungener Animations-Filmspaß. Der Streifen ist wirklich Stoff für die ganze Familie, lustige (und ein paar ernste) Passagen gab es für Kinder und für Erwachsene. Das alles garniert mit rasanter Action und gutem Slapstick. Leider war die beste Szene in der Fernseh-Übertragung nicht dabei, die war in der Kino-Version auch nur im Abspann zu sehen und wurde daher offenbar ausgespart. Ich rede von der Sequenz, in der sich Bob in sein mittlerweile zu kleines Trikot zwängen will. Nach einigen Anläufen schafft er es endlich und als er seinen Bauch entspannt, fliegt die Gürtelschnalle wie ein Gewehrkugel-Querschläger durchs Zimmer.
Aber auch so gab es viele Lacher. Meine Kinder und ich wurden gleichermaßen gut unterhalten, die Kinder lachten halt an anderen Stellen als die Erwachsenen. Anfangs noch etwas Alltagsroutinen-Frust-Tristesse, das kennt man ja aus dem eigenen Leben, doch dann nahm der Streifen aber relativ schnell Fahrt auf und damit stieg der Unterhaltungs-Faktor dann deutlich. Sehr gelungen etwa die Szene, als sich Bob und Helen im Wohnmobil streiten, welche Abfahrt sie in die Innenstadt nehmen sollen, dazwischen immer die „Sind wir schon da?“-Fragen der Kinder. Ein Klassiker des Familienausflugs gekonnt umgesetzt. Oder die leichten Eifersuchts-Anflüge Helens auf der Insel.
Was man den Streifen aber ankreiden muss, sind die zu langen Verfolgungsjagden auf der Insel und die zu starke Verstrickung in die „Nebenschauplätze“, etwa die Sache mit den Trikots, da flaut das Ding schon beim ersten mal Schauen ziemlich ab und wird bei mehrfacher Sichtung wohl recht schnell langweilig – daher lasse ich es einfach. Wobei die Kinder da wohl weniger anspruchsvoll sein werden. Aber fürs erste mal (also nach der Kino-Sichtung vor zehn Jahren eigentlich das zweite mal) war es in Ordnung und passte soweit.
Ansonsten wurde viel richtig gemacht und damit hat mich das Ding ganz gut unterhalten und auch die Kleinen waren begeistert. Überhaupt finde ich, dass Kinder ein relativ schwieriges Publikum sind, da muss einfach immer etwas passieren, um sie bei Laune zu halten. Man merkt sofort, wenn der Film für sie einen Durchhänger hat, ist irgendwie interessant zu beobachten. Hier hatte ich aber das Gefühl, dass die Aufmerksamkeit eigentlich den ganzen Film über relativ hoch blieb, das adelt den Streifen besonders bei meinen Kindern dann schon etwas.
Eine Bewertung erscheint schwierig, für die Kleinen wäre das Ding wohl eine glatte zehn, ich bin da schon etwas vorsichtiger und nehme die sechseinhalb, das kommt für mich hin.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Die für mich beste Poirot-Verfilmung. Albert Finney passt meines Erachtens besser für die Rolle des Detektives, mit der etwas tollpatschigen und tapsigen Interpretation Sir Peter Ustinovs in den anderen beiden Verfilmungen, die ich bisher sah, bin ich eigentlich nicht so ganz glücklich. Albert Finney bringt ihn ernsthafter und damit auch glaubwürdiger – und passt auch optisch besser zu dem in den Romanen beschriebenen Ermittler. Aber auch alle anderen Darsteller auf insgesamt hohem Niveau, die Besetzung ist mit ausschließlich bekannten und erfahrenen Schauspielern gespickt. Besonders gefallen haben mir dabei neben dem bereits angesprochenen Albert Finney vor allem Sean Connery, Anthony Perkins (in seiner Paraderolle als psychisch instabiler Antiheld) und Ingrid Bergmann – ihre Wandlungsfähigkeit überrascht mich immer wieder. Den Oskar bekam sie für mich zu Recht.
Der Streifen gewinnt aber vor allem mit seiner absolut tollen Atmosphäre, die Situation mit den Verhören in dem steckengebliebenen Zug und die Psychospielchen sind bei jeder Sichtung ein Hochgenuss. Wie etwa Poirot den Beschützerinstinkt Arbuthnots mit dem harschen Verhör von Mary Debenhams weckt und damit die Offenbarung der Affäre erzwingt. Aber auch alle anderen Verhöre spannend und interessant, bei Agatha Christie muss man ja immer hochkonzentriert sein, jedes Detail kann entscheidend sein.
Einzig der Plot hat für mich ein paar Schwächen. Die meisten Informationen über die Vorgeschichte und die Verbindungen der Verdächtigen zu den Armstrongs werden relativ spät präsentiert, die meisten erst beim Showdown im Speisewagen. Dadurch wirkt die Lösung ein wenig an den Haaren herbeigezogen – ein Kritikpunkt, der viele Agatha-Christie-Werke betrifft. Auch beim gegenständlichen Werk ist das so und das kostet dem Ding dann auch die Höchstnote. Auch die Zahlenspielereien nicht ganz korrekt, eigentlich sind es ja dreizehn Verdächtige (nur werden die Andrenyis als eine "Partei" präsentiert, sie stechen ja auch gemeinsam zu).
Aber gut, das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau, so etwas lässt sich in vielen Krimi-Plots finden und bremst das Filmvergnügen hier eigentlich nicht wirklich. Grundsätzlich ist die Geschichte ja bekannt, man weiss ja, wer die Mörder sind. Trotzdem ist es jedes Mal ein Freude, den Streifen zu sichten, hier wurde viel richtig gemacht.
Fazit: Für mich ein Klassiker des Krimi-Genres. Kommt ohne Action aus, die Geschichte ist trotzdem spannend und durch die Verflechtungen interessant, hält mich auch bei der mittlerweile x-ten Sichtung immer noch die vollen zwei Stunden bei Laune. Absolut empfehlenswert.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!! <<<
Ein wirklicher Klassiker, der einen auch gute sechzig Jahre nach seinem Erscheinungsdatum absolut unterhalten kann. Angeblich sollen die Leute in den fünfziger Jahren bei der Premiere schreiend aus dem Kino gelaufen sein, was heutzutage, in Zeiten von CGI und Splatter, kaum vorstellbar erscheint. Trotzdem hatte der Streifen damals offenbar eine große Wirkung und gilt heute noch als stilbildend.
Ich für meinen Teil mag den Film sehr, hauptsächlich wegen der durchgehend guten Atmosphäre, das macht ihn für mehrmalige Sichtungen durchaus geeignet. Da sehe ich auch gerne über so manche Schwäche und die Fehler hinweg und gebe mich ganz der Stimmung hin. So ist die Annahme der drei Billionen Menschen bis zum Jahr 2000 eine zwar sehr ambitionierte, wahrscheinlich aber eher einem Übersetzungsfehler geschuldet (engl. Billion = dt. Milliarde). Oder etwa die Szene, in der sich das unterste Glied des Spinnenbeins plötzlich ohne erkennbaren Grund in Luft auflöst - ja das fällt auf, würde heutzutage wahrscheinlich nicht passieren, aber gut, Auge zugedrückt und weiterschauen. Auch die spröden, teilweise hölzernen Darbietungen von John Agar und Mara Corday mögen der damaligen Art zu Schauspielen geschuldet sein, von Leo G. Carroll ganz zu schweigen.
Sieht man darüber wie gesagt großzügig hinweg, wird man mit einem klassischen Filmgenuss und wohlig-grusligem Schauer belohnt, den es heutzutage eigentlich nur noch selten gibt. Es bleiben eigentlich nur wenige Fragen offen:
- Kann man einer Spinne eine Injektion verabreichen? (wegen Außenskelett und so .. muss mal bei Gelegenheit einen Tierarzt interviewen…)
- Wenn eine Spinne wächst, stößt sie den alten, zu kleinen Panzer ab. Eine Spinne dieser Größe hätte sich viele male „häuten“ müssen. Wo sind die abgestoßenen Panzer geblieben? Ich weiß, die Wüste ist groß, aber so groß?
- Angeblich ist am Schluss Clint Eastwood in seiner ersten Filmrolle zu sehen (spielt einen der Bomberpiloten). Den sieht man aber nur mit einer Fliegermaske, ich kann das also nicht verifizieren. Schaue ich da etwa auf die falsche Person?
Fragen über Fragen, aber eigentlich ist es ja völlig egal. Unter dem Strich bleibt ein sehenswerter und guter Film, der sich das Prädikat „Klassiker“ absolut verdient. Ich mag ihn einfach und schaue ihn zwischendurch immer wieder mal gerne. Eine Bewertung erscheint schwierig, weil man das Ding mit heutigen Maßstäben eigentlich nicht mehr messen kann. Ich schließe mich daher vorbehaltslos dem Vorschlag des MP-Algorithmus an und vergebe eine sieben, das ist meines Erachtens absolut vertretbar. Manchmal muss man der Technik halt einfach vertrauen, auch wenn es schwerfällt ;-)
>>> Achtung!! Enthält Spoiler!! <<<
Einer der wenigen Filme, die ich mir zehnmal hintereinander ansehen kann, ohne dass er langweilig wird. Es ist diese ruhige Andersartigkeit, die eine unglaubliche Faszination auf mich ausübt und der ich mich kaum entziehen kann.
Eigentlich beginnt der Streifen ja ziemlich unspektakulär, eine in einer finanziellen Notsituation befindliche Frau entwendet Geld und will sich mit ihrem Liebhaber eine gemeinsame Zukunft aufbauen. So weit, so langweilig. Doch dann steigt sie in einem einsamen Motel ab, das von einem psychisch gestörten Mann betrieben wird. Das Unglück nimmt seinen Lauf und im Film entspinnt sich eine interessante Dynamik und Atmosphäre. Erst viel später wird die Schizophrenie offensichtlich und die wahren Umstände kommen ans Licht.
Die Entscheidung, das Opfer zur eigentlichen Hauptperson zu machen, ist ungewöhnlich und bis heute selten. Meist sind es unbekannte und mitunter sogar namen- und gesichtslose Menschen, doch hier hat das Opfer ein Gesicht, eine Geschichte, eine klare und erkennbare Motivation. Das Hauptaugenmerk liegt anfangs nicht beim Täter, dieser rückt erst ganz zum Schluss in den Focus. Auch die Investigationen eigentlich nur ein Nebenschauplatz, diese werden im Vergleich mit der Vorgeschichte relativ schnell abgehandelt. Diese verschobene Betrachtungsweise hebt den Streifen von einem durchschnittlich gut inszenierten Thriller auf eine Stufe des besonderen, ja fast einzigartigen. Die Musik und die Aufmachung runden das Gesamtbild gut ab. Die Duschszene muss denke ich nicht extra erwähnt werden, die ist für mich sowieso ein Meilenstein der Filmgeschichte und schon oft rezensiert und durchgekaut worden. Interessant jedenfalls, dass sich die Brutalität zum großen Teil im Kopf des Zuschauers abspielt, zu SEHEN ist ja nicht viel. Trotzdem oder genau deswegen entfaltet diese Szene eine unglaubliche Wirkung, nicht umsonst wird diese oft kopiert (aber nur selten erreicht).
Antony Perkins, der Star des Streifens, wurde mit der Darstellung des sensiblen, am Tod der Mutter zerbrechenden Norman Bates einem größeren Publikum bekannt und konnte die Rolle des psychisch labilen Antihelden trotz entsprechenden Bemühungen seine ganze Karriere eigentlich nie wieder ablegen. Die eindrucksvolle Darstellung der hinter dem Babyface lauernden Gefahr gefällt mir eigentlich immer wieder und strömt latente Gefahr aus. Aber auch alle anderen glaubwürdig und solide, vor allem Martin Balsam und Janet Leigh.
Fazit: Ein wirklich guter und ansprechender Thriller, der vor allem durch die Thematik und seine Andersartigkeit punktet. Kann ich aus meiner Sicht jedem empfehlen, der auf gepflegte Spannung steht. Klar, wer Action, spritzendes Blut und Schiesserein sucht ist hier grundfalsch, der Streifen punktet auf anderen Ebenen, dafür hier umso stärker.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Schwaches Ding. Dabei begann es gar nicht so schlecht, die drei Nerds zu Anfang machten eigentlich Lust auf mehr, auch der Beginn mit der klassischen Musik recht ok. Ab dem Betreten des Hauses ging es aber kontinuierlich bergab, die Schockszenen leider ziemlich lahm und auch sonst gabs kaum Aufregendes. Das Ganze krankte an vielen Ecken und Enden, die schlimmsten Baustellen sind hier die bis auf Stephanie Greco unterirdischen Darsteller und das hanebüchene Drehbuch. Dieses ein besonderes Ärgernis, manche Dialoge waren an Dummheit kaum zu überbieten. Aber auch die Regie nicht wirklich das Gebe vom Ei, viele Szenen fielen von vorne bis hinten einfach durch und blieben völlig ohne Wirkung. Besonders die Todesszenen oft schwach, viele Dinge funktionieren in Echt nie und nimmer, etwa als sich der Hausmeister das Brunnenrohr in den Leib rennt oder die Szene mit dem durch das Drahtseil abgetrenntem Kopf. Dazwischen viele andere dumme Sequenzen, etwa die Blondine, die unmotiviert ins Bild spaziert, ihre (zugegebenermaßen schönen, aber nie und nimmer natürlich gewachsenen) Brüste in die Kamera hält und ebenso unmotiviert wieder abtritt – was sollte denn bitte das? Holprig und stolpernd quälte sich das Machwerk dann durch die weiteren Szenen, eine Unglaubwürdigkeit löste dabei die andere ab. Völlig unverständlich beispielsweise die Tatsache, dass die Gruppe selbst nach dem zweiten Todesfall keinen ernsthaften Versuch unternimmt, das Haus zu verlassen. Ein lapidarer Hinweis auf glühende Türbeschläge, das war dann alles.
Das interessanteste Detail war der Umstand, dass dieses Haus tatsächlich existiert und dass auf die wahren historischen Begebenheiten Bezug genommen wird, das hätte dem Machwerk eine gewisse Authentizität verleihen können. Leider verhagelte der hanebüchene Rest die Atmosphäre aber völlig und so blieb der Streifen in eigentlich allen Teilen weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Das Setting aber einer der wenigen Lichtblicke.
Die Darsteller passten sich dem niedrigen Niveau fast durch die Bank an, einzig Stephanie Greco zeigte halbwegs Ansprechendes. Alle anderen schwach, besonders negativ dabei Howard McNair, der sollte ernsthaft über einen Berufswechsel nachdenken - selten eine solch unglaubwürdige Darstellung gesehen.
Fazit: Eine an sich gute Idee wurde durch die billige und dümmliche Umsetzung vollkommen verschenkt. Das Drehbuch und die Regie unter jeder Kritik, ebenso wie die meisten Darsteller. Mit ein wenig mehr finanziellem Einsatz und einem erfahrenen Drehbuchschreiber hätte das schon was werden können, aber so konnte es gar nichts. Eine gute Kulisse und ein paar halbwegs passende Szenen sind für einen Langfilm einfach zu wenig. Die zwei Punkte vergebe ich für das Haus und die Hauptdarstellerin, mehr ist da beim besten Willen nicht drinnen.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<<
„X-Men“ meets „Back To The Future“. Wirklich glücklich bin ich mit diesem Ding eigentlich nicht. Klar, die Optik und die Spezialeffekte kommen wirklich gut rüber, allerdings ist der Plot schon relativ einfach gestrickt und der ganze Film eher auf Effekte und Optik als auf Handlung aufgebaut. Von dieser Seite her wirkte alles wie schon mal dagewesen und das besser und ausgefeilter. Ich muss gleich mal vorausschicken, dass ich kein ausgesuchter „X-Men“-Fan bin und ohne die Fanbrille zündet das Ding irgendwie nicht so richtig – wenngleich ich aber schon nachvollziehen kann, dass es jemandem gefällt, der für dieses Genre mehr übrig hat. Die Produktion ist ja durchaus hochwertig, auf Optik und Design wurde hier offenbar viel Wert gelegt, und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Trotzdem war die Handlungssuppe relativ dünn - ich glaube nicht, dass es eine weitere Sichtung von meiner Seite geben wird, zu langwierig und eindimensional ist mir die Handlung unter dem Strich.
Die Leistungen der Darsteller jedoch jedenfalls auf hohem Niveau, man setzte auf Erfahrung und Qualität und gewann damit. Hugh Jackman wie man ihn kennt, ebenso wie Hale Berry, Patrick Stewart, Ian McKellen und Jennifer Lawrence. Aber auch die junge Garde glaubwürdig und ansprechend in ihren eher eindimensionalen Rollen.
Eine Bewertung fällt schwer, sind doch die Optik, die Choreografie der Kampfszenen und die Spezialeffekte hochwertig und gut. Andererseits ist der Plot relativ einfach und wirkt künstlich in die Länge gezogen, um eben noch mehr Effekte hineinpacken zu können. Eine leicht überdurchschnittliche fünfeinhalb erscheint mir angemessen, mit weniger würde ich den Streifen wohl unter Wert schlagen, mehr hat sich der Plot aber nicht verdient.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Ansprechender SciFi-Spielfilm aus Versatzstücken von anderen Plots. Obwohl ich das alles irgendwo schon mal gesehen hatte, so versteht es Steven Spielberg wie kein Zweiter, mit den Emotionen der Zuschauer zu spielen und auf diese Weise das Bekannte doch ansprechend und interessant rüber zu bringen. Und so erlebt man während der zweieinhalb Stunden Freude, Belustigung, Trauer, Hoffnung und Bangen. Dies alles wurde in ruhigem Erzähltempo vorgetragen, damit wurde den Charakteren genügend Zeit zur Entwicklung gegeben, was wegen des Verzichts auf Stereotype auch nötig war. Ich fand jedoch rasch in den Film hinein und blieb wegen der durchgehend interessanten Atmosphäre eigentlich auch fast die ganze Zeit dabei. Die Grundaussage war durchaus klar erkennbar: Schafft man Leben, so ist man dafür verantwortlich. Die Swintons stehlen sich wegen emotionaler Überforderung aus dieser Verantwortung, setzen ihren Frankenstein-Sohn (der sich wie das Monster vergeblich nach elterlicher Liebe sehnt) wie Hänsel und Gretel im Wald aus (wenngleich auch nicht wie im Märchen wegen einem wirtschaftlichen Hintergrund) und glauben damit das Richtige (weil einzig mögliche) zu tun. David wird in weiterer Folge mit an Rassismus grenzender Anfeindung konfrontiert und schafft es nach einigen Irrungen und Wirrungen schlussendlich mit Hilfe von de facto göttlicher Macht, der kindlichen Liebe zu seiner Mutter Entfaltung zu verschaffen, also quasi ein „echtes“ Kind zu werden.
Haley Joel Osment brachte eine hervorragende Leistung und mimte das Cyborg-Kind absolut glaubwürdig - der hatte mich schon in „The Sixth Sence“ begeistert und lieferte auch hier eine tadellose Leistung ab. Jude Law ebenfalls ansprechend, brachte die Balance zwischen Mensch und Maschine sehr fein nuanciert und auf Top-Niveau. Die beiden degradierten die anderen zu Nebendarstellern, Frances O´Connor und Sam Roberts schienen zuweilen reine Stichwortgeber zu sein.
Die langsame und einfühlsame Inszenierung stellt schnell eine Beziehung mit der Hauptperson her, ließ mich mitunter mit David so richtig mitleiden. Ich glaube aber, dass der Streifen bei wiederholten Sichtungen Längen aufweisen würde, daher lasse ich das auch sein. Manche Szenen zogen sich schon auch bei der ersten Sichtung kaugummiartig dahin, verhagelten die Atmosphäre dadurch aber kaum (was bei mehrmaligem Schauen glaube ich aber sehr wohl der Fall wäre). An der Optik ist auch nichts auszusetzen, grundsätzlich finde ich den Streifen ganz gut gemacht. Wenngleich er auch nicht mein bevorzugtes Genre darstellt, war ich vom Dargebotenen durchaus angetan. Eine Bewertung fällt schwer - handwerklich ist er tatsächlich sehr gut und die Produktion ebenfalls eine hochwertige, da eigentlich an allen Stellen Könner saßen. Wie gesagt ist die Thematik nicht so die meine, daher vergebe ich eine Sieben, mit mehr Bezug dazu wäre es womöglich eine acht oder neun geworden.
Ansprechender dritter Teil, der sich thematisch und handwerklich am ersten orientiert. Dies empfinde ich als gute Entscheidung, zumal der Teil schon einiges mehr an Atmosphäre und Stimmung zu bieten hat als der zweite, an den ersten aber doch nicht ganz heranreicht. Er ist lauter, hektischer und schneller als der erste, die Romantik geht jedoch völlig ab und damit fehlt etwas zum runden Gesamtbild. Trotzdem habe ich die Bilder und die Stimmung eigentlich die vollen hundert Minuten genossen. Für mich taugt der Streifen durchaus für mehrere Sichtungen, zumal er keinerlei Längen aufweist, weil eigentlich immer etwas passiert.
Die Darsteller konnten mich größtenteils überzeugen. Joey Wang souverän wie in den anderen Teilen, ebenso wie Shun Lau. Tony Leung Chiu Wai hatte ein wenig mit seiner Rolle zu kämpfen (Fong wurde hier schon seeeeehr tollpatschig dargestellt), brachte es aber zumeist ganz passabel. Nina Li Chi passend in ihrer eindimensionalen Rolle, ebenso wie Siu-Ming Lau. Alle anderen soweit passabel.
Musik, Optik und Effekte waren wie immer DIE Lichtblicke des Films, kamen ansprechend und sympathisch daher, mit denen gewann der Streifen ungemein. Die Handlung lehnte sich wie gesagt stark am ersten Teil an, ebenso wie die Charaktere. Die diesbezügliche Kritik der anderen User kann ich durchaus nachvollziehen, ebenso deren schlechte Bewertungen. Für mich hat es aber soweit gepasst, ich mag diese Machart einfach (für jemanden, der dafür aber nicht so viel übrig hat, mag es jedoch abgekupfert und lau wirken, das sehe ich schon ein).
Fazit: Man muss diese Art von Filmen mögen, um den Streifen gut zu finden. Für mich hat es sehr gepasst, daher auch die hohe Bewertung.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!! <<<
Der Streifen ist für mich eine liebevolle Kampfansage an das Bürgertum. Er zeigt das jugendliche Aufbegehren von ein paar jungen Erwachsenen, die mit den traditionellen Werten wenig anzufangen wissen. Sehen im Alkoholismus und Drogen einen gangbaren Weg. Stellen alles in Frage, kommen sich dabei überlegen vor und merken zum Teil erst zu spät, dass dieser selbstzerstörerische Modus Vivendi eine Einbahn-Sackgasse ist, aus der es kaum einen Weg zurück gibt. Dabei geht es mit einer mitunter recht harschen Ehrlichkeit zur Sache, Irvine Welsh scheint hier durchaus eigene Erfahrungen einfließen gelassen zu haben, und auch Danny Boyle zeigt die Situation ohne Euphemismen. Auch die Kiffer-Romantik sucht man hier vergebens. Die zerstörerische Kraft der Drogen offenbart sich am Tod des Babys und am offensichtlichen Verfall (und letztlich auch dem Ableben) Tommys.
Dennoch scheint die Läuterung für Mark zu gelingen, nach der Überdosis und dem kalten Entzug (beides sehr drastisch dargestellt) findet Mark wieder in die Spur, kann sich im London so etwas wie ein „normales“ Leben aufbauen. Als ihn seine Vergangenheit einholt, scheint das dicke Ende nah - mit einem waghalsigen Manöver schafft er sich jedoch seine falschen Freunde vom Hals und damit gelingt die Wende zurück ins Leben. Das jedoch nicht ohne noch einen kleinen Seitenhieb aufs Bürgertum abzusetzen („Ich habe meine Freunde für einen Haufen Geld verraten …. bald bin ich genauso wie ihr“).
Inszeniert wurde gut und interessant. Ob die Stimmung des Drogenmilieus gut eingefangen wurde, kann ich mangels eigener Erfahrungen nicht sagen, mir hat die Atmosphäre jedenfalls gefallen. Vor allem die Szene, als Mark in der Toilette nach den Opiumzäpfchen taucht, für mich ein Meilenstein der Kinematografie. Leider war der Schluss mit dem Drogendeal nicht so der Bringer, wirkte nicht so realistisch wie der Anfang. Die ersten beiden Drittel jedoch sehr gut, Tragik und Komik standen gut nebeneinander, zeigten das Leben wie es ist, manchmal schlimm und manchmal eben toll.
Sehr gute Leistungen von den Darstellern, Ewan McGregor glaubwürdig und überzeugend, ebenso wie Jonny Lee Miller und Ewen Bremner. Einzig Kevin McKidd hat mir weniger gefallen, was aber zugegebener Maßen Jammern auf hohem Niveau darstellt. Die absolut beste Leistung brachte für mich Robert Carlyle, der brachte den alkoholkranken Hooligan derartig eindringlich und latent ungut, dass man Begbie im echten Leben nicht begegnen, geschweige denn ihn zum Kumpel haben möchte. Alle anderen soweit solide.
Fazit: Ein absolut ungewöhnlicher, in seiner einzigartigen Ausprägung aber sehr empfehlenswerter Film. Die ansprechende Machart und die gekonnten Texte aus dem Off lassen ihn für mich zu etwas Besonderem aufsteigen. Ich mag ihn einfach. Leider ist das Schlussdrittel nicht so stimmig wie der Anfang, wirkte irgendwie draufgestoppelt, das kostet dem Streifen dann auch die Höchstnote. Über weite Strecken aber sehr gut und atmosphärisch dicht.
Seicht und schwach, leider kein großer Filmspaß. Dem Streifen fehlte schon einiges an Charisma, um mit anderen Animationsfilmen mithalten zu können. Erst am Schluss entfaltete sich ein gewisser Charme, doch da war dann auch nichts mehr zu retten. Zu uninteressant wurde die Handlung dargebracht und so plätscherte das Ding ohne große Höhepunkte dahin. Die infantilen Scherze entlockten mir nur ein müdes Grinsen, auch meine Kinder lachten nur selten, bei denen fiel das Ding offenbar genauso durch (nur die tumben und dickbäuchigen Riesen hatten es ihnen angetan, deren tollpatschige Art sorgte für den einen oder anderen Heiterkeitsausbruch). Es wirkte alles irgendwie bemüht, jedoch durch die einfallslose Darbietung wenig attraktiv, zu lieblos und wenig detailliert gestaltet war das Ganze. Einzig die Optik ansprechend, doch eine durchgehend gute Atmosphäre wollte sich trotzdem nicht einstellen. Eigentlich nicht empfehlenswert.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!! <<<<
Eigenartiger Film. Irgendwie schaffe ich es nicht, eine Message aus dem Film herauszufiltern oder dem Sinn des Ganzen auf den Grund zu gehen. Klar, der Streifen hat seine guten Momente, etwa die Skurrilität der Band-Auftritte nebst den ungewöhnlichen Erlebnissen dabei, die Stimmung innerhalb der Gruppe und die Beziehung der Bandmitglieder zueinander. Auch die Tristesse des hamburger Vororts sowie der familiären und persönlichen Situation ist einigermaßen gut widergegeben, das hat schon das Zeug zu einem echten Drama. Gleichzeitig versucht der Film aber auch, Distanz zu schaffen, etwa durch die Erzählung als Rahmenhandlung in Rückblenden und die Erzähler-Stimme aus dem Off (was jedoch nur zu Anfang gelingt). Jedes Element wäre für sich allein genommen ja ganz ansprechend und die witzigen Einfälle garnieren das recht gut, jedoch scheint der Film selbst nicht recht zu wissen, was er ist, was er sein will und was er beim Zuseher eigentlich bezwecken möchte.
Grundübel ist meiner Ansicht nach die Vermarktung, Komödie ist es definitiv keine. Am Ehesten noch eine Tragikkomödie, wobei die tragischen Elemente aber deutlich in der Überzahl sind. Die wenigen lustigen Einschübe zünden mal mehr, mal weniger und verbreiten eigentlich keine durchgehende Heiterkeit. Und so ließ mich der Streifen ob dieser Unentschlossenheit dann doch etwas ratlos zurück. Erst im Nachhinein erfuhr ich vom autobiografischen Hintergrund Heinz Strunk´s. Trotzdem kann ich mit dem Machwerk eigentlich nicht so richtig warm werden, kommt doch alles wie ein Sammelsurium von Jugenderinnerungen nebst einer künstlich zusammengestoppelten dramaturgischen Handlungslinie daher, die mich eigentlich nur selten berührt und noch seltener zum Lachen bringt.
Eigentlich lebt das Machwerk ausschließlich von den Darstellern, die dem Ganzen wenigstens ein bisschen Leben einhauchen. Vor allem Andreas Schmidt sehr gut, der hatte bei mir die meisten Lacher in seiner dankbaren Rolle. Für die Tragik waren vor allem Susanne Lothar und Livia Reinhard zuständig, die ihre Sache aber ebenso gut machten, jedenfalls verbreiteten sie ordentlich Depression. Anna Fischer herzig und lebhaft - und in mitten alldem ein solider Maxim Mehmet. Alle anderen zu kurz im Bild um wirklich etwas zu deren Darbietung sagen zu können.
Fazit: Eine vorbehaltslose Empfehlung möchte ich eigentlich nicht abgeben. Alles in allem wirkt der Film bemüht, aber glücklos. Vielleicht fehlt mir aber auch nur der Bezug zum Thema, ob die Verhältnisse in der Unterhaltungsbranche wirklich so sind, kann ich nicht sagen – vorstellbar ist es jedenfalls. Die Szenen in der Band größtenteils mittelmäßig unterhaltsam, der Rest mit einer ordentlichen Portion bonjour-Tristesse.
>>> Achtung!! Enthält Spoiler!!! <<<
Irgendwie ein typischer zweiter Teil. Wenngleich dieser dem ersten Teil punkto Ausstattung und Machart um nichts nachsteht, so fehlt diesem schon eine ziemliche Ecke von der Verve des Erstlings. Die Geschichte aber ansprechend und über weite Strecken so weit so gut erzählt, Längen gibt es nur beim Finale. Ab dem Zeitpunkt der Flucht aus der „Villa der Gerechtigkeit“ zieht sich das Ding phasenweise ein wenig und vor allem den Kampf mit dem Drachen hätte man straffen können – weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen. Ansonsten aber ebenso kurzweilig und ansprechend wie der erste Teil, mit recht einfachem, aber mitunter drolligem Humor, viel Martial Arts, einiges an Magie und Mythen sowie einer Liebesgeschichte. Auch diese nicht so zündend wie im ersten Teil, trotzdem aber soweit ansprechend. Der Humor um noch einen Tick einfacher, das ist zwar mitunter etwas mühsam („in die Brust werfen“ – wem ist denn bitte das eingefallen???), trübt die Stimmung aber nicht nachhaltig. Ein paar Szenen wurden recycelt (die Wölfe mit den leuchtenden Augen, die die beiden Protagonisten im nächtlichen Wald verfolgen), was mich aber auch nicht weiter störte. Sehr ansprechend jedenfalls wieder die Optik und die Atmosphäre, damit gewannen der erste und auch der zweite Teil ungemein, allein dafür bekommen diese Filme von mir die wohlwollenden Bewertungen. Dieser Teil ist diesbezüglich sogar noch ansprechender als der erste, da hatte man wegen des Erfolgs des Erstlings wohl mehr Budget locker machen können.
Auch von der schauspielerischen Seite her ist der zweite Teil mit dem ersten durchaus vergleichbar, die Darstellungen waren soweit in Ordnung. Vor allem die Martial Arts wieder gut choreografiert und gekonnt umgesetzt. Leslie Cheung und Joey Wang trugen den Film wie schon den ersten Teil gekonnt durch die eindreiviertel Stunden, wurden dabei von den anderen aber auch sehr gut unterstützt. Diese füllten ihre Rollen soweit so gut aus, eklatante Schwächen sind mir keine aufgefallen. Ein Extra-Lob auch an die Synchronisation, das habe ich schon mal schlechter erlebt.
Fazit: Hat mich nicht ganz so begeistert wie der erste Teil, trotzdem finde ich diesen Film sehr empfehlenswert. Die Längen am Schluss kosten ihn leider etwas, bestechend aber wie gesagt die Optik und die Kraft der Bilder, damit taugt er auch zu mehrmaligen Ansehen. Über den doch recht einfachen Humor muss man halt großzügig hinwegsehen, aber das ist in vielen asiatischen Filmen so. Eine sieben kann ich guten Gewissens vergeben.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<<
Bemühter, letzten Endes aber mittelprächtiger sechziger-Jahre-Horror. Licht und Schatten sind hier meiner Ansicht nach in etwa zu gleichen Teilen repräsentiert. In „Rosemarie´s Baby“ wird eine an sich gute Geschichte durch ein paar unglaubwürdige Passagen ziemlich abgewertet und lässt mich mit indifferenten Gefühlen zurück. Es beginnt schon mit der Empfängnis selber - die alptraumhafte Sequenz an sich schon mal ein Highlight dieses Films, die Szenen hatten eine unglaubliche Wirkung. Dann die Ernüchterung, als Guy Rosemarie eröffnet, den Akt während ihrer Bewusstlosigkeit vollzogen zu haben. Ihre Reaktion unrealistisch bis dorthinaus – nämlich dass kaum eine kam. Die meisten Frauen, die ich kenne, hätten da wohl ganz anders reagiert. Entweder gingen in den sechzigern die Uhren da etwas anders oder Rosemaries Kinderwunsch ist derart stark, dass die das hinnimmt. Dass eine werdende Mutter Alkohol trinkt und Zigarrenrauch ausgesetzt wird mag ja den Zeiten geschuldet sein, aber die (Nicht-)Reaktion hat mich schon etwas überrascht. Und dass sie sich so mir nichts, dir nichts ihre Lebensumstände diktieren lässt (Abkehr von den bisherigen Freunden, Wechsel des Frauenarztes, der wiederum eigenartige Medikation vornimmt, ect…) lässt entweder auf ein sehr schwaches Selbstbewusstsein oder ein gewisses Desinteresse den eigenen Befindlichkeiten gegenüber schließen, was sich aber mit ihren sonstigen Charaktereigenschaften nicht so richtig vereinbaren lässt. Weiters die wiederholten Rituale hinter der durchlässigen Wand: Geht man davon aus, dass Guy mit den Satanisten von Anfang an gemeinsame Sache macht, so hätte er denen ja wohl einen Hinweis gegeben, diese die Geräusche künftig zu vermeiden um weiteren Irritationen vorzubeugen – geschehen ist aber nichts. Das habe ich eigentlich nicht so recht verstanden, der lapidare Hinweis auf die Schallplatte eher unglaubwürdig (wird aber von Rosemarie trotzdem einfach akzeptiert).
Die Atmosphäre ist auch nicht so prägsam, dass sie mich von Anfang bis Ende in ihren Bann zieht. Wohl ist die Grundstimmung durchaus ansprechend, im Vergleich zu anderen Polanski-Filmen und auch anderen Streifen der sechziger Jahre aber - bis auf die letzte halbe Stunde - eher oberflächlich und für dieses Thema zu locker. Dann nahm der Film aber durchaus Fahrt auf und fesselte mich.
Das größte Plus des Streifens aber sind die guten Leitungen der Schauspieler. Mia Farrow und John Cassavates spielten sehr gut und trugen den Streifen auch über so manch wacklige Sequenz wohlbehalten hinweg. Ruth Gordon und Sidney Blackmer für mein Dafürhalten phasenweise zu überkandidelt - ob die Darstellung realistisch ist oder nicht, kann ich allerdings nicht sagen, vielleicht waren die Menschen in dieser Gesellschaftsschicht damals so. Ralph Bellamy und Maurice Evans solide und glaubwürdig.
Fazit: Eine an sich gute Geschichte, leider verhagelten die oben genannten Schwächen die Atmosphäre etwas und damit wollte der Streifen bei mir über weite Strecken nicht so richtig zünden. Erst die letzte halbe Stunde packend und interessant. Eine uneingeschränkte Empfehlung möchte ich daher nicht abgeben, definitiv abraten aber auch nicht. Die fünfeinhalb erscheint mir angemessen.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!! <<<<
Und hier haben wir eine weitere der in den achtziger Jahren so beliebten amerikanischen Teenager-Komödien. Hat mich diese bei der Erstsichtung vor mittlerweile mehr als zwanzig Jahren noch nicht so sehr vom Hocker gerissen, kann ich dem phasenweise vorgetragenen skurrilen Humor mittlerweile doch etwas abgewinnen. Über weite Strecken überwiegt aber der seichte und dümmliche Teenager-Humor, was die Freude an dem Streifen dann aber doch nachhaltig trübt.
Die Handlung beleuchtet die „klassischen“ Probleme Heranwachsender, wie etwa Schulstress, Probleme mit dem persönlichen Umfeld, der erste Liebeskummer sowie Sinnkrisen. Vorgetragen aber auf eine lockere und lebensbejahende Art und Weise, das gute Ende ist zu eigentlich jedem Zeitpunkt vorhersehbar.
Die Darsteller auf ganz gutem Niveau, auffällig ein junger John Cusack, der später zum Teenie-Star avancieren sollte. Trotzdem gefielen mir David Odgen Stiers und Curtis Armstrong (der war für den skurrilen Humor zuständig und hat das sehr anständig gemacht) besser, auch Diane Franklin süß und ansprechend.
Fazit: Ein paar wirklich gute Momente mit teils gelungenen running Gags stehen hier eindeutig längeren Phasen von seichtem Teenie-Geblödel gegenüber. Eine unterdurchschnitte Bewertung erscheint angebracht, höhere Ansprüche stellt der Streifen definitiv nicht. Mit viel sentimentalem Wohlwollen gebe ich eine viereinhalb, das kommt für mich hin.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Auf dem Nibelungenlied basierendes Heldenepos. Ich möchte mich jetzt nicht über die (fehlende) Werkstreue auslassen, gibt es bei diesem Stoff doch mehrere Versionen und grundsätzlich habe ich ja auch gar nichts gegen eine gewisse künstlerische Freiheit und ein wenig (oder auch mehr) Interpretationsspielraum. Das gehört zu einem Film dazu und es sei den Filmschaffenden auch gegönnt (und von ihnen auch durchaus gewünscht).
Leider ist das Ergebnis in diesem Fall nicht überzeugend. Der Plot war ja ganz ok, meine Kritikpunkte sind andere. Das sind allen voran das Drehbuch und die mitunter schon seeeeehr saloppen Dialoge. Ich glaube kaum, dass zu dieser Zeit jemand so mit einem König oder einem Prinzen geredet hätte wie es Erik/Siegfried tat. Von den Damen ganz zu schweigen. Einzig Hagen und Eyvind befleißigten sich einer angemessenen Sprache und diese beiden Figuren kamen auch als einzige halbwegs authentisch daher, der Rest einfach nur ärgerlich. Die Computer-Effekte ebenfalls nicht das Gelbe vom Ei, da hatte man 2004 doch schon bessere Möglichkeiten. So geriet der Kampf mit dem Drachen nicht so richtig ansehnlich, das packte mich nicht wirklich. Der Drache überhaupt schlecht designt und choreografiert, wirkte auf mich wie Smaugs inzestuöser und debiler Cousin.
Positiv hervorzuheben war jedenfalls die Atmosphäre, die hielt mich im ersten Teil noch davon ab, den Sender zu wechseln, den zweiten Teil mochte ich mir dann aber nicht mehr ansehen. Zu sehr hatten mich die schnoddrigen Dialoge bereits verärgert, da halfen dann auch die ansprechende Optik und die bisweilen gute Stimmung nicht mehr aus.
Licht und Schatten bei den Schauspielern. Benno Fürmann für mich hier eine glatte Fehlbesetzung, sein recht poppig angelegter Siegfried passte mir gar nicht. Dafür wie gesagt Julian Sands und Max von Sydow DIE Lichtblicke des Streifens, die beiden brachten ihre Rollen wohltuend klassisch und damit auch überzeugend. Gefallen hat mir auch Sean Higgs. Die Damen mittelprächtig, Kristanna Loken sehr schön und ansprechend, hatte mit dem Drehbuch aber ebenso zu kämpfen wie Alicia Witt. Die anderen mit Höhen und Tiefen, zum Teil in Ordnung, zum Teil irrlichterten sie geradezu durchs Bild.
Fazit: Schade, das hätte mit einem passenden Drehbuch ein wirklich guter Film werden können. Leider verhagelten die plakative Jugendsprache und der zu saloppe Umgang der Protagonisten untereinander das Machwerk ziemlich, das kommt weder realistisch noch cool daher, sondern einfach nur schwach und unglaubwürdig. Entschädigten mich die ansprechende Optik und die phasenweise recht gute Atmosphäre anfangs noch dafür, traten mit Fortdauer des Streifens die Negativa dann stärker in den Vordergrund und damit verlor mich der Film so ziemlich. Mehr als eine dreieinhalb ist für mich daher nicht drinnen.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Recht schwache Komödie vor jedoch ansprechender Kulisse. Die Jugendfreigabe an sich zeigt ja schon, für welches Publikum der Streifen gemacht ist, wahrscheinlich bin ich da schon etwas zu alt dafür. Gefallen hat mir vor allen die Umgebung - die Landschaft und die Dörfer Alaskas wurden schön und stimmungsvoll proträtiert (zumindest stelle ich es mir dort so vor).
Ansonsten zeigt der Streifen aber eigentlich all jenes, was ich an amerikanischen Komödien im Allgemeinen nicht mag: Dümmlicher und schlaffer Wortwitz, der nicht zündet; mittelprächtiger, weil übertriebener und bis ins Manische gehender Slapstick; eine hanebüchene Handlung, in der eigentlich kaum etwas plausibel oder realistisch erscheint; Und zu guter Letzt bemühte, aber bis auf wenige Ausnahmen hilflose Darsteller.
Diese Melange bot eigentlich wenig Ansprechendes, allein die Hoffnung auf ein spannendes Finale und die wie gesagt schöne Landschaft hielten mich ab, den Sender zu wechseln. Von den Darstellern überzeugte einzig James Coburn, der hatte den einen oder anderen Lacher und brachte seine Rolle eigentlich gut rüber. Cuba Gooding Jr., grundsätzlich kein schlechter Darsteller, hatte so seine liebe Not mit seinem Charakter und überzeugte mich eigentlich nicht (er ist einfach nicht komisch - warum der immer wieder Komödienrollen annimmt, ist mir ein Rätsel). Im Vergleich dazu wirkte die computeranimierte Mimik der Hunde viel besser, Tiere wirken in diesen Situationen immer recht drollig. Joana Bacalso und Michelle Nichols eindimensional und blass, und auch die aufgedrehte Energie Sisqos vermochte keine rechte Heiterkeit zu verbreiten.
Inszenierung und Drehbuch sind hier bestenfalls durchschnittlich, die Rhythmik passte soweit, doch für eine Komödie gab es eindeutig zu wenig Lacher. Klar, eine latente Heiterkeit wurde verbreitet, doch unter dem Strich blieb alles zu seicht und verkam damit zur Duzendware, an die sich zu erinnern es kaum lohnt. Es war alles nett und gefällig, aber eben nichts Herausragendes. Ob es an dem an sich schon mittelprächtigen Plot oder dem seichten Humor lag, sollen andere beurteilen.
Fazit: Eine bemühte Komödie, die zwar gute Ansätze zeigt, aber eigentlich nie so recht zünden will. Ein paar gelegentliche Schmunzler sind für 100 Minuten einfach zu wenig. Einzig die Landschaftsaufnahmen gefielen durch die Bank, dafür und für James Coburn vergebe ich mit viel Wohlwollen die dreieinhalb Punkte. Unter dem Strich für eine Komödie aber relativ schwach, außer ein wenig Wohlfühl-Stimmung kam da nicht viel. Schade, da wäre wohl mehr drinnen gewesen.
>>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Ganz gut gemachtes Sportlerdrama. Wenngleich ich nicht ein allzu großer Fan des Frauenboxens bin, so hat mich der Streifen doch einigermaßen gut unterhalten. Vor allem die Dialoge zwischen Frankie und Eddie, den beiden mürrischen „Nicht-Freunden“ hielten mich immer wieder bei Laune, ist Eddie doch das personifizierte unruhige Gewissen Frankies.
Auch die Nebenschauplätze soweit ok, der triste Job und die prekäre Lebens- und Familiensituation Maggies ganz gut gebracht, wenngleich manchmal ein wenig zu plakativ dargestellt. Trotzdem brachte die eindringliche Darstellung einiges an Atmosphäre, damit gewann der Streifen einiges. Diese überhaupt das große Plus des Films, die Stimmung in dem Box-Studio wurde gut eingefangen und auch die Hintergründe des Boxsports etwas gezeigt. Diese sind mir ohnehin manchmal unklar, gibt es da eine Rangliste oder wer entscheidet, wer gegen wen antreten darf? Fixe Bestimmungen scheint es da nicht zu geben, der Sportler ist hier wohl auf einen guten Manager beziehungsweise dessen gute Kontakte zu einem Promotor angewiesen. Jedenfalls scheint er sich selbst durch gute Leistungen nicht selber zu qualifizieren oder sich ein Antrittsrecht erkämpfen zu können. Das ist eine Sache, die mich am Boxsport generell ein wenig stört, gibt diese Intransparenz dieser Sportart doch etwas Unseriöses und Zwielichtiges.
Doch zurück zum Film: Die Leistungen der handelnden Personen waren durch die Bank sehr gut, vier Oskars gewinnt man nicht so nebenher. Bei Regie und Drehbuch gabs nichts zu meckern, die Dialoge kamen gut rüber und trugen die Handlung gekonnt dahin. Einzig das Ende zu melodramatisch, das klassische Hollywood-Tränendrüsen-Finale hat mich eigentlich nicht so angesprochen.
Besonders das Spiel zwischen Clint Eastwood und Morgan Freeman sehr ansprechend, die beiden brachten ihre Charaktere gekonnt und glaubwürdig. Der eigentliche Star des Films war aber Hillary Swank, ihre Darstellung wurde zu Recht mit dem Oskar belohnt, sie wurde von den beiden Altstars aber auch bestens unterstützt. Die beiden spielten ihre Parts ruhig und damit sehr wirkungsvoll, arbeiten Hillary Swank dabei gut zu. Alle anderen zu kurz im Bild um zu ihnen wirklich etwas sagen zu können.
Fazit: Ein wirklich empfehlenswerter Film, mit etwas mehr Zugang zum Grundthema hätte er einer meiner Lieblingsfilme werden können, wie gesagt kann ich dem Frauenboxen aber nicht wirklich etwas abgewinnen. Die Produktion jedenfalls hochwertig, man sah, dass in jedem Teil des Teams Könner am Werk waren. Schön zu sehen, dass Filme mit Handlung, guter Entwicklung der Charaktere und einer guten Stimmung auch ohne hochgepuschte Spezialeffekte auskommen und trotzdem Überdurchschnittliches bieten können.
>>>> Achtung!! Enthält Spoiler!!! <<<<
Durchgehend unterhaltsamer Film mit guter Aussage. Auch wenn der Film in manchen Passagen mitunter etwas schwächelt, unterhält er mich nach der x-ten Sichtung eigentlich immer noch ganz passabel. Besonders Rodney Dangerfield ist immer wieder für Lacher gut, er ist einer der wenigen, die sowohl den Wortwitz als auch Slapstick gut können, das findet man selten. Alle anderen mit eher durchschnittlicher Komik, Robert Downey jr. dabei noch mit der besten Leistung in seiner zugegebenermaßen diesbezüglich dankbarsten Rolle.
Ansonsten reiht sich der Streifen nahtlos in die lange Reihe der achtziger-Jahre- Jugendkomödien ein, stellt dabei aber noch eine der besseren dar. Die Komik verkommt sehr selten zum dümmlichen Klamauk (etwa als Thornton die Schaufel Erde auf Dr. Barbay wirft), und trotz der Machart als Komödie hat der Streifen eine durchaus ernsthafte Message, nämlich dass Bildung wichtig ist und man sich im Leben auch mal anstrengen muss. Damit hebt sich der Streifen wohltuend von so manchen Genrekollegen ab, die außer billigem Klamauk kaum etwas zu bieten haben. Unter dem Strich bleibt er aber leichtgängig und mitunter auch seicht, eben vergnüglich, zu viel Tiefgang hätte dem Ding wohl mehr geschadet als genützt. Die durchgängige Wohlfühlatmosphäre und Lebendfreude jedenfalls ein Positivum. Das Ende jedoch wie so oft bestenfalls durchschnittlich und vorhersagbar - alles wird gut, Vater und Sohn vertragen sich, der Papi schafft den tollen Sprung und beide bekommen ihre Traumfrauen. Die Unsympathen fügen sich ihrer Niederlage.
Fazit: Ein durchaus würdiger Vertreter seiner Zunft. Diese muss man allerdings mögen, um ihn gut zu finden, bei mir ist das immer stark stimmungsabhängig. Klar hat er seine Schwächen, die Grundaussage finde ich jedoch gut. Eine etwas überdurchschnittliche Bewertung hat er sich verdient, die sechs erscheint mir angebracht. Als Opener für einen vergnüglichen Komödienabend jedenfalls empfehlenswert, die charmante achtziger-Jahre-Optik für mich dabei ein zusätzliches Plus.