OUROBOROS - Kommentare
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Alle Kommentare von OUROBOROS
"Eine Revolution ist nicht ein Dinner, bei dem man die Gäste einlädt, sondern ein Kampf, bei dem man sie besiegt."
– Emiliano Zapata
Mexiko hat, neben anderen lateinamerikanischen Ländern, eine lange Geschichte struktureller Probleme, wie etwa die Benachteiligung von bestimmten Gruppen aufgrund ihrer Ethnie und Abstammung, Geschlecht oder wegen der Herkunft aus verarmten oder bildungsfernen Gesellschaftsschichten, die eine große soziale Ungerechtigkeit hervorgebracht hat. Das hat immer wieder zu blutigen Aufständen geführt.
Um dieses Thema in Form eines Essays genauer zu beleuchten, werde ich drei mexikanische Filme vorstellen, die ich zunächst nicht mit einem bestimmten Ziel ansah. Der Zufall führte mich dahin, zu entdecken, dass diese Filme dieselben Phänomene in unterschiedlichen Epochen der mexikanischen Geschichte abbilden. Dazu gehört ROMA, NUEVO ORDEN und DER WÜRGEENGEL.
https://www.moviepilot.de/news/essay-das-trauma-der-ewigen-revolution-im-mexikanischen-film-1140147
Drei beruflich erfolglose Astro-Ingenieure beobachten privat das All, mit zusammengewürfelten Equipment und ein wenig Erfindungsreichtum.
So sitzen sie des nachts in einem Volvo Kombi. Mike Webster ist neu zu dem Duo dazugestoßen, aber von Roy wird er ablehnend behandelt. Am besten kann man dieses Kammerduell vergleichen mit einer Anglertour. Man sitzt in der Stille an einem See im Nebel und wirft ab und zu die Route neu aus. Am Ende unterhält man sich über den guten Kaffee, die Lieblingsbiersorte oder das Equipment.
Die erste Hälfte kann vielen als unspektakulär und langweilig vorkommen, passiert außer Zwischenmenschlichem zwischen Männern fast nichts. Das kann aber auch gefallen. Als das Trio endlich die unausgesprochenen Probleme geklärt hat - da war ich kurz vor dem Einschlafen - da passiert das Unglaubliche, das sich vorher nur angedeutet hat. Blitzschnell bin ich wieder wach und will bis zum Ende Films auch nicht mehr die Augen schließen.
Anfangs wirkt COSMOS wie eine low-budget Version von CONTACT, aber das empathische spielende Trio schafft in der ersten Hälfte einen Team-Spirit zu erzeugen, der mitreißt, wenn man plötzlich in die staunenden Augen der Männer blickt, die auf einmal von Versagern zu Gewinnern werden könnten. Vielleicht wirkt die Begeisterung auf manche auch als Overacting, erscheint sie mir authentisch.
Das sich melodramatisch steigernde Kammerspiel gipfelt auf einem abschließendem Straßenrennen und zieht einen sensationell gelungenen Spannungsbogen auf, der bis zum Ende nur so berstet. Ich habe im melodramatischen Finale eine paar Tränen verdrückt, rein aus dem Was- wäre-wenn-Gefühl, welches für ein paar kurze Momente die Aussetzung meiner Ungläubigkeit bewirkt hat, so dass ich fühlen konnte, wie es wäre DAS mitzuerleben.
Doch auch das Ende zeigt nicht, was der Mainstream-Zuschauer sehen will. Dafür gibt es aber schon einige Filme. Die einen wird der Film mitten ins Herz treffen, andere werden ihn verschmähen.
Bei der Bewertung muss ich oft an THE MAN FROM EARTH denken, wo man auch mit geringen Mitteln kammerspielartig eine interessante Erzählung aufgebaut hat. COSMOS ist inhaltlich zwar nicht ganz so stark, aber der Minimalismus ist ebenfalls so gelungen, dass ich tatsächlich 8 Punkte gebe. Soviel Unterhaltung für sowenig Geld ist auch etwas Wert.
"Die Behandlung der Sklaven, ihr familiäres Leben und die Sklavenarbeit wurden schon oft in Filmen thematisiert. Ungewöhnlich neu ist der antithetische Aspekt der Rolle der christlichen Sklavenhalter und die Nicht-Verurteilung von Sklaverei durch die Bibel, welche hier mittels Zitaten in die Köpfe der Zuschauer einmassiert wird." - OS
Dies und weitere übersehene Aspekte gibt es hier in meinem Blogartikel:
https://www.moviepilot.de/news/film-emancipation-1139564
Eine abgelegene Blockhütte, ein Mann packt seine Sachen, offensichtlich ist er im Auszug begriffen, doch dann stoßen stückweise Freunde von ihm hinzu, die Prof. Dr. Oldman besuchen, um ihm einen Abschied zu bereiten. Immer wieder kommt die Frage auf, warum er denn nun weggehen wolle, bis er ein Spiel beginnt und die Frage stellt:
„Angenommen, ein Mensch aus der Altsteinzeit hätte bis heute überlebt, was wäre er für ein Mensch?“
Befähigt diese fiktive Frage zu beantworten sind die anwesenden Wissenschaftler, Harry (Biologe), Edith (Kunstwissenschaftlerin und bibelfeste Christin), Dan (Anthropologe), Sandy (Historikerin), Dr. Will Gruber (Psychologe), Art (Archäologe) und dessen Studentin Linda. Das Besondere am nun Folgenden ist, dass es der Protagonist schafft eine geheimnisvolle und interessante "Was wäre wenn"-Frage zum Diskurs zu stellen, bei welchem die Diskussionspartner ernsthaft versuchen auf die Thesen einzugehen, sie zu hinterfragen und zu kritisieren.
Am liebsten würde ich mitdiskutieren, denn es werden Inhalte behandelt die ich bis zu dem Zeitpunkt in vielen Vorlesungen und Seminaren zu Anthropologie und Theologie hören durfte. So hat mich erst einmal verblüfft, dass man ein wenig der universitären Inhalte in ein Kammerspiel gepackt hat und deshalb kann ich auch bestätigen, dass die Antworten und Theorien nicht reine Fantasiekonstrukte sind, sondern etablierte Theorien. Natürlich haben Anthropologie und Theologie bzw. Religionswissenschaft einen schweren Stand gegenüber der naturwissenschaftlich ausgerichteten Archäologie, weil man bei ihnen viel mehr spekuliert - hatte da schon einige wütende Archäologen erlebt - aber die Spekulation findet immerhin auf Basis naturwissenschaftlicher Erkenntnisse statt. Da mangelt es einigen an Vorstellungskraft bzw. Transferleistung, Erkenntnisse der Ethnologie von indigenen Völker heute und in den letzten Jahrhunderten, die man sicher weiß auf frühe Kulturen zu übertragen. Überall auf der Welt zeigen die Menschen Parallelen in ihren Kulturen, die als Nachweis gelten können für ein universelles Kulturgut der Menschheit. Interdisziplinarität ist unbedingt bereichernd, auch wenn sie Streitereien provoziert, wie teilweise auch hier in der Runde dieses Films. So werden hier wichtige Einwürfe aus anderen Wissensgebieten wie der Psychologie, Mathematik, Biologie, Archäologie gemacht, die die Diskussion spannender machen.
Immer wieder muss man sich dazu ermahnen nicht von der Fiktionalität der Frage abzuweichen, denn sie ernst zunehmen bedeutete einen absoluten Widerspruch zur Forschungslage hinzunehmen. Es wäre einfach irreal anzunehmen, ein Mensch hätte 14.000 Jahre überlebt, wobei es sicher ein Genschalter gibt, weil es Lebeweisen auf der Erde gibt, die "potenziell" unsterblich sind, doch das schütz nicht vor dem Risiko durch einen Unfall oder Mutagen getötet zu werden. Soviel Glück wie Prof. Oldman kann man einfach nicht haben, unmöglich ist es aber nicht, auch wenn sehr unwahrscheinlich. Es geht ja auch nur um eine fiktive Frage des "Was wäre wenn", ein fiktionaler Diskurs, ähnlich den Dialogues des morts, eine Literaturgattung bei der man Montesquieu und Machiavelli oder Platon und Kant zusammen diskutieren lässt, obwohl diese sich zu Lebzeiten nicht begegnet sind oder sich nie begegnen hätten können.
Man muss also eine gewisse fiktive Annahme hinnehmen und die Ungläubigkeit bewusst aussetzen (Fiktionsvertrag), damit man darüber hinaus einen spannenden Diskurs ermöglichen kann, dessen Ergebnisse und Erkenntnisse dann aber auch wieder real weiterbringen können. Die metafiktionale Pointe des Film ist, dass wir als Zuschauer den Fiktionsvertrag genauso eingehen müssen, weil es sich ja um ein Schauspiel handelt, wie auch die Rolle eben den Fiktionsvertrag eingehen muss, um sich der Debatte zu stellen, als wäre Oldman tatsächlich 14.000 Jahre alt und würde nicht altern. Für uns Zuschauer ist es am Ende eine Metafiktion weil wir den Fiktionsvertrag über dem Fiktionsvertrag eingehen, also doppelt. Anders funktioniert der Film nicht für den Zuschauer.
Die meisten Diskutanten tun ihr Bestes, doch auch ihnen gelingt es nicht immer die Fiktionalität beizubehalten. Da ist aber auch nicht so einfach, denn zunehmend gewinnt man den Eindruck, dass Prof. Dr. Oldman darauf hinaus will die Fiktion wahr zu machen, statt nur aufrecht zu erhalten. Das treibt die Diskussion noch weiter an. An den Charakteren des Films kann man genau das beobachten, was ich auch in meinem Freundeskreis beobachten konnte.
Sowohl die Atheisten, Agnostiker, als auch die Theologen wurden durch Hypothesen aufgeschreckt, denen sie nicht mehr rational begegnen wollten. Mit einem atheistischen Freund war es gar nicht mehr möglich den Film weiterzuschauen, weil er nicht mehr aufhörte wütende Behauptungen von sich zugeben ohne darüber differenziert diskutieren zu wollen. Ich habe unter den Theologen eher weniger Aufregung wahrgenommen. Das liegt auch daran, dass Theologen entgegen der Wahrnehmung von außen, wissenschaftlich arbeiten können und auch keine Probleme haben Gott methodologisch in Frage zu stellen. Das betrifft jedoch nicht normale Gläubige und ausgenommen sind da auch amerikanische Theologen und Theologen aus Entwicklungsländern, denn die europäische Theologie gilt als aufgeklärter, säkularer und philosophischer, nähert sich Bibelthemen sowohl theologisch als auch historisch-kritisch, während in den USA wenig zwischen theologischer Perspektive und historischer Perspektive unterschieden wird. Es gibt also keine Tabus, auch nicht in der katholischen Theologie, alles was in der Bibel steht in Frage zu stellen.
Leider wird die Theologin Edith im Stile einer US-amerikanischen Theologin dargestellt. Sie würde an deutschen Unis wegen ihrer Naivität und mangelnden Rationalität belächelt werden. Sie gleicht eher einer Pastorin bei den Adventisten oder religiösen Rechten. Auf der anderen Seite bekommt sie damit ihr Fett weg und es erinnert mich an meine theologischen Gespräche bei denen ich mit vollem Genuss Erschütterung und Glaubenskrisen bei Zeugen Jehovas auslöste. Ich bin gläubiger Panentheist und sehe die Wichtigkeit, die der Glauben und die Religion in der Menschheitsgeschichte z.B. als eine Art Proto-Aufklärung, aber ich kann es nicht ertragen, wenn Menschen so gläubig sind, dass es wider die Vernunft ist. Leider kommen zu den nativ Gläubigen in Religionen - was schon wahnhafte Züge hat - auch noch Gläubige von Verschwörungstheorien hinzu. Nicht missverstehen, man kann gläubig sein, ohne dass man verrückt ist. Nur ist das nicht so einfach zu bewerkstelligen.
Im Theologiestudium kam einige Frömmelnde und wollten katholische Religion studieren, aber nach zwei drei Monaten gaben die meisten auf mit einem Paukenschlag der Empörung "Das ist Ketzerei", "Griechisch ist die Schrift des Satans" (Das originale Neue Testament ist in Griechisch verfasst, so am Rande). Aber zum Glück dreht sich der Film hauptsächlich um das Wissenschaftliche und weniger um diese religiös verstörte Frau, die meinte sie würde als Wissenschaftlerin sprechen.
Ich kann den Film nicht oft genug sehen ohne wieder Inhalte zu entdecken, die mir noch nicht aufgefallen sind. Alljährlich ist es für mich ein Ritual mit neuen Bekannten und alten Freunden „The Man from Earth“ anzusehen und uns alleine von der filmischen Situation eine fiktive Frage zur Grundlage einer Debatte zu machen zu eigenen Fragen motivieren zu lassen.
Ich weiß nicht, wie ich damals an diesen Film kam und wie ich die ersten 10 Minuten überstand, bis ich mich an die verstaubte 90er-X-Factor-Optik gewöhnt hatte und diese Frage gestellt wurde, die mich dann über die folgenden 80 Minuten des Films weit hinaus nicht mehr losließ, aber gut und gerne hätte er länger dauern dürfen bzw. ich wünschte es gäbe einen Roman.
Wohlwollend gesagt ist der Film optisch und Schauspielerisch nicht unbedingt Oberklasse, eher schon B-Movie, doch da ich keinen besseren Film kenne, welcher eine solche Story mit einer fiktiven Frage in einem Kammerspiel verknüpft und dabei auf alles unerdenklich Ausschmückende verzichtet, was sonst zu einem Film gehört und stattdessen den Geist anregt den Schmuck im Kopf selbst zu erzeugen, vergebe ich volle Punktzahl für meinen Lieblingsfilm.
In Argentinien ist man dieser Tage gespannt, ob ARGENTINIEN 1985 einen Oscar erhalten wird. Hat die argentinische taz - pagina12 - den deutschen Vertreter IM WESTEN NICHTS NEUES verrissen und ihren Kandidaten frenetisch abgefeiert.
Dafür dass pagina12 eine linke Zeitung sein soll, ist man aber sehr nationalistisch chauvinistisch in Argentinien.
Auf eine argentinische Bekannte hin, habe ich mir das Werk angeschaut um etwas über die argentinische Geschichte zu erfahren. Die letzten 15 mit der Urteilsverkündung haben mich emotional mitgerissen, aber das lag rein an der melodramatischen Inszenierung und dass ich mich für eine argentinische Bekannte mitfreue, dass Argentinien seit 37 Jahre eine stabile Demokratie ist.
Über die Fälle habe ich zu wenig erfahren, überhaupt erfährt man zu wenig über alles. Ein solcher Film wäre auch zu kurz dafür, gefüllt hat man ihn aber mit mächtig viel unsinnigen Szenen, hätte ich mir mehr Gerichtsszenen erwünscht. Und der Film ist nicht besonders raffiniert in seiner Technik, dass ich irgendwo eine preisverdächtige Auszeichnung, ob Oscar, Bär oder Palme, vergeben würde. Ein zwei Szenebildern fand ich schön.
Ich arbeite gerade an einer Meta-Rezension über drei mexikanische Filme, die sich mit Militärdiktaturen und Revolutionen beschäftigen. Aus Argentinien 1985 kann ich nichts mitnehmen, was diese aufgrund von Parallelen nicht besser gemacht hätten.
Die Atmosphäre fand ich gelungen, den Fahrer sympathisch. So einen Van hätte ich auch gerne, deshalb bin ich gerne mit auf die Reise. Der Creature-Horror sieht toll aus, weil der Film auch schöne Farben, Landschaften und Szenenbildern mitbringt. Die Story ist sicher altbacken und tausend Mal gesehen, doch ich wollte ja auch kein tiefsinniges Drama sehen.
Mega Liste, sofort abonniert. Freundschaftsanfrage unterwegs. Ich war in den 90ern extremer Road Movie Fan und jetzt wollte ich eine Liste anfertigen. Deine ist mächtig und warum soll ich da in Konkurrenz gehen.
Deine Liste gefällt mir gut, ich war in den 90er ein Roadmovie Fan und jetzt wollte ich eine Liste anlegen, aber da ist ja eine, als warum sollte ich da in Konkurrenz gehen. Freundschaftsanfrage unterwegs.
Bø ist ein Dorf im Süden Norwegens und dünn besiedelt. Hier wohnt Glenn Thor, auch GT genannt mit seiner Autotuner-Clique.
Früher hasste ich immer die Autotuner vom Land, waren mir nicht gebildet genug, mein Elternhaus schaute auf diese Hobby auch eher missliebig. Verdrecken die Umwelt und machen nur Krach, sorgen für Tote auf der Landstraße. Ich glaube, dass ich da heute etwas toleranter bin, was diesen Menschenschlag betrifft. So manches Gefährt finde ich dann auch mega, aber selbst in so etwas Geld reinzustecken wäre mir zu schade.
So hätte ich die Serie fast nicht geschaut, doch so krass ums Tuning geht es hier gar nicht und so Obertuner sind es jetzt auch nicht, eigentlich mehr eine Auto Gang, weil man in dieser Gegend ohne Auto nicht klarkommen würde. Ich bin zwar auf dem Land aufgewachsen, aber mit dem Auto konnte man in 15 Minuten in der Großstadt sein. In der Region Telemark Norwegen ist das völlig anders. Hier fährt man 15 Minuten bis zum nächsten Dorf. Dafür ist die Landschaft natürlich atemberaubend mit Meerblick, Fjorden und Bergalmen. Geprotzt hat man allerdings nicht mit den Panoramen, da hätte ich mir mehr gewünscht. Aber lustig ist, dass man einige Orte der Serie bei googlemaps finden kann z. B. die beliebte Tankstelle, die Kirche, die Autowerkstatt in der GT arbeitet sowie die Lackiererei wo Hege arbeiten.
Die erste Staffel beschäftigt sich hauptsächlich mit der Trennung von Ine und Glenn, was jetzt nicht so der tolle Beginn ist, aber auf diese Weise lernt man den sympathischen Glenn sehr gut kennen. Für die 7,5 Punkte habe ich mich sehr spät entschieden, weil die Serie am Ende ein rundes Ding wird. Das sehenswerte coming-of-age Drama über junge Menschen um die 20, am Ende der Welt, besitzt doch sehr viele leise Töne und kann Erfahrungen vermitteln. Das hat mich auch emotional abgeholt.
Trotzdem würde ich es nicht uneingeschränkt empfehlen, weil es keine spektakuläre Serie ist. Die Musikauswahl ist sehr gemischt und reicht von basslastigem Techno über Metall, Singer Songwriter bis zu norwegischem Folk, der so am Mumford and Sons etc. erinnert. Der Country-Folk-Rock passt auch einfach in diese Gegend.
Adrien Winckler, Autor in einer Schaffenskrise, wird von Albert Desiderio engagiert, um dessen Lebensgeschichte als Roman aufzuschreiben.
Die Erzählung beginnt zunächst als Liebesgeschichte zwischen Albert und Solange, die sich schon als Kinder ineinander verlieben. Solange ist die Tochter einer sogenannten Boche-Hure, einer Französin, die sich während des Zweiten Weltkriegs mit einem Deutschen Soldaten eingelassen hat. Dies wird in Frankreich als "collaboration horizontale" bzw. "collaboration feminine" bezeichnet und die Kinder, die aus diesen Beziehungen hervorgingen, wurden zu "enfants maudits" stigmatisiert. 200.000 solcher Kinder soll es gegeben haben. Die Mütter wurden, nach der Befreiung von der Deutschen Besatzung, in einem öffentlichen Spektakel auf die Straßen gezerrt, entkleidet, ihre Köpfe kahlgeschoren und zur Verhöhnung und Schändung der Meute ausgesetzt. Dass es auch Frauen gab, die gar keine andere Wahl hatten als den Besatzern Folge zu leisten, weil Männer sich nahmen was sie wollten, spielte damals keine Rolle.
Als Solange, ein sog. "verdammtes Kind", auf dem Schulweg von einer Kindermeute angegriffen wird, schreitet Albert ein und rettet sie. Bis dahin deutet die Erzählung eine Atmosphäre wie bei "La guerre des buttons" oder "Jeux interdites" an, eine Welt der Gewalt unter Kindern. Die beiden Kinder freunden sich an, sind von nun an nicht mehr voneinander zu trennen, verlieben sich ineinander und werden ein Teenie-Paar und schließlich ein Paar fürs Leben. Albert ist Solanges Held und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Diese Geschichte ist so rührselig, dass hier schon einige abspringen könnten, aber da würde man viel verpassen, denn es auf die Rührseligkeit folgt der Sündenfall. Das ist der Moment, wo die Serie einen Sog auslöst, dem man sich schwer entziehen kann. Schon ab Episode 4 werden einem Twists präsentiert, die bis zum Ende anhalten.
Ich rate dringend dazu, den Abspann zu schauen!
Solange, dargestellt von der Alyzée Costes, ist eine rothaarige Schönheit, die in den 60er und 70er Jahren als in lebendigen Technicolorfarben und im Giallo-Stil mit vielen Close-ups erotisch in Szene gesetzt wird. Dabei werden einem diese Jahrzehnte, in der Brigitte Bardot ein weltweit bekanntes Sexsymbol war, wieder zum Leben erweckt, inklusive der passenden Musik. Ich habe lange keinen Film mehr gesehen, der soviel Erotik, aber auch Gewalt transportiert, ohne billig zu sein. Das war Erotik zum Genießen. Die Gegenwart allerdings hat viel Blaufilter und in den ersten beiden Episoden noch nicht viel Bildgewalt zu bieten. Doch später entwickelt sich die Gegenwart zu einem Psycho-Thriller mit Suspense, surrealen Elementen, berauschenden Sounds und harten Rap-Beats.
Die Erzählung ist schon ein extremer Baukasten - man weiß nicht ob man sich in einem Krimi, einer Familienchronik oder einem Psychothriller befindet - doch das ist mit den vielen Erzählebenen so kongenial arrangiert, dass ich gleich anzweifelte, dass hier kein Roman vorliegt. Ein Roman liegt vor und wurde eigens für die Serie von einem bekannten französischen Ghostwriter geschrieben und unter dem Synonym "Mody" veröffentlicht, also dem Synonym des Autors in der Serie, der sich die Geschichte erzählen lies. Das ist nicht der einzige metafiktionale Kunstgriff, aber bevor ich noch etwas verrate, schaut man es sich besser selbst an.
SPOILER SPOILER SPOILER
Ich finde das Thema "Nein heißt Nein" hier trotz der nicht zu rechtfertigenden Gewalt sehr gut verarbeitet. Es regt auf jeden Fall dazu an, sich über das Thema Gewalt an Frauen Gedanken zu machen, auch im Bezug auf die "collaboration horizontale", welche tatsächliche viele Menschen traumatisiert und ins Unglück gestürzt hat. Die Geschichte ist somit teilweise sogar glaubwürdig, ist die Dramaturgie aber viel zu außergewöhnlich, dass es ein echter Vorfall gewesen sein kann.
Hätte ich die erste Episode noch mit 6 Punkten bewertet, hebt spätestens nach der zweiten Episode die Erzählung so ab, dass ich zum Schluss bei 9,5 Punkten lande. Das bedeutet, dass dieses Werk exzellent ist und man darf es getrost als Kunstwerk betrachten.
Episode aus der Anthologieserie "Into the Dark".
Fands langweilig, gibt bessere Episoden.
DSDS ist die einzige Sendung, die ich auf RTL wenigstens teilweise schaue, aber Dieter Bohlen - Respekt vor seiner Leistung und seinem Erfolg - kann ich nicht leiden. Seine Kompositionen halte ich fast alle für so anspruchsvoll, wie einen Cheeseburger aus dem McDoof.
Katja kannte ich bisher nicht. In der Jury zeigt sie sich als Person, die selbst peinlich schlechten Kandidaten noch Wertschätzung entgegenbringt oder schweigt, bevor sie etwas Schlechtes über sie sagt.
Wenn jemand behauptet, dass man vertrauliche Nachrichten nicht veröffentlich, dann gilt das sicher nicht für dieses spezielle Milieu innerhalb dieser Branche und diesem TV-Sender, der auch für Big Brother und das Dschungelcamp verantwortlich ist. "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" das gilt für diese Branche.
In diesem Sinne hat Katja mal ordentlich aufgemischt. ich glaube nicht, dass er gegen Katja medial eine Chance hat, denn sie ist ihm - was social networking betrifft - überlegen.
Dieter Bohlen ist halt von kindlicher Prägung ein Sexist, genauso wie Gottschalk. Die lernen es auch nicht mehr, im Gegenteil, sie verteidigen ihr altersengstirnige Verhalten noch. Im Gegensatz zu Gottschalk, hat aber Bohlen noch volle Kontrolle über seine geistige Ressourcen.
Es ist fast 30 Jahre her, dass ich den Film das letzte Mal gesehen habe, sogar im Beisein von Kujau, auf einer Vernissage im Püttlinger Kulturbahnhof. Da ich die Tage FAKING HITLER gesehen habe mit Moritz Bleibtreu als Kujau (statt Uwe Ochsenknecht) und Lars Eidinger als Journalist (statt Goetz George) musste ich zeitnah ein Review von SCHTONK! angehen.
Als genial gilt für mich die gesamte Introszene mit der Feuerbestattung Adolf Hitlers und Eva Braun. Die kann man einfach nicht besser und schwarzhumoriger gestalten. Das sollte man einfach gesehen haben. So etwas gehört in die Filmgeschichte.
Lange Zeit habe ich SCHTONK! die Stange gehalten, es ist auch immer noch ein Film mit herausragenden Szenenbildern wie der Friedhof in Ostdeutschland, der Blick von der Carina II auf Blankenese, die völlig nackte Veronica Ferres bei der Aktmalerei und das Nazi-Schloss. Ein solche schöne Szene wie die mit dem Fest auf Schloss Drachenburg (Königswinter) habe ich selten gesehen. Die Drachenburg wurde öfter schon als Kulisse bei BABYLON BERLIN und BARES FÜR RARES verwendet, überhaupt ist sie eine der häufig verwendeten Filmkulissen.
Die komödiantischen Einlagen von Goetz George, Uwe Ochsenknecht und Harald Juhnke sind jedoch aus heutiger Sicht völlig unlustig, weil sie aus einer Steifheit und mangelnden Authentizität heraus erfolgen. Juhnke wäre da noch der beste Mime gewesen, wenn seine Rolle nur lustiger geschrieben worden wäre. Das Staraufgebot u.a. mit weiteren wie Ulrich Mühe und Christiane Hörbiger kann hier auch nichts retten. Alles wirkt geradezu aufgesetzt. Gefallen haben mir nur die zwei Oberen des Nazivereins, die mich an Waldorf und Statler aus der Muppet Show erinnerten. Bei FAKING HITLER fehlte mir die pointierte Darstellung der damaligen naziunterwanderten Gesellschaft, in der es noch offiziell Hitler-Fanclubs und Seilschaften gab, die bis in die höheren politischen Ämter und wirtschaftlichen Eliten reichten. SCHTONK! traute sich zwar einen Bezug zu dem Ministerpräsidenten Baden-Württembergs herzustellen, aber so subtil, dass man keinem wehtut. Heute denkt man sich nicht mal was dabei.
Insgesamt ist FAKING HITLER das Werk, das es vor allem mit mehr Hintergrundinformationen schafft zu unterhalten und zu informieren. SCHTONK! ist einfach viel zu kurz, das Ende viel zu harmlos. Die satirischen Leistungen von Bleibtreu und Eidinger sind zeitgemäß und passen sich der insgesamt komischen Inszenierung an, gegen die SCHTONK! komödiantisch so amateurhaft wie eine Büttenrede aus dem Karneval wirkt.
Dass ich den Film besonders mag, liegt daran, dass er fast schon dokumentarisch das Schicksal von Entwicklungshelfern und Ärzten zeigt, die in Afrika ihren Dienst tun und an den gesellschaftspolitischen Umständen verzweifeln, was sich auch auf deren Familie auswirkt.
Man braucht unbedingt ein großes Interesse dafür und einen wachsames Auge, um den semi-fiktionalen Blick hinter die Kulissen der Entwicklungshilfe auch anzunehmen, zu beobachten und darüber nachzudenken. Da wird schon einiges an Kritik geliefert und eine völlig defizitäre Welt gezeigt.
Als Zugabe erhält man eine Erzählung, die sich an Joseph Conrads Kernidee aus HERZ DER FINSTERNIS orientiert, welche auch Pate für APOKALYPSE NOW stand. SCHLAFKRANKHEIT habe ich meditativ also in einer schläfrigen Atmosphäre genossen, um dem Protagonisten bei seiner Reise folgen zu können.
Übrigens gibt es hier einen wunderbaren Artikel von einem Moviepiloten:
https://www.moviepilot.de/news/das-wahre-gesicht-der-entwicklungshilfe-in-afrika-120266
John wurde als Kind von eingem Gangsterboss (Peter Mullan) adoptiert, welcher seine Eltern getötet hat. Sein Schicksal sollte es werden ein genauso eiskalter Killer zu werden, wie der Rest seiner Familie, doch er verweigert sich und flüchtet in Richtung Norden.
Gleich schon in der ersten Szene hatte ich die Befürchtung es handele sich hier um ein grobschnittig inszeniertes Werk, aber das ändert sich recht schnell, wenn man die weite See und das zerklüftete Panorama des grönländischen Küstendorfes erblickt.
Die Flucht aus dem alten Leben, für das er nicht geschaffen ist, führt ihn zur letzten Siedlung der Menschheit, quasi nach Thule. In dem Fischerdorf am Ende der Welt lernt er Jungen Caleb kennen, für den er schnell zu Vaterfigur wird. Beiden gemeinsam ist, dass sie mit ihren Vätern kein Glück hatten. Calebs Mutter Lia ist wenige Tage zu vor verwitwet, allerdings sind das für sie eher glückliche Umstände.
Von Anfang an schwebt jedoch ein Damoklesschwert über dem so sensiblen Versuch des Beziehungsaufbaus zwischen dem Fremden, der Mutter und ihrem Sohn. Zum einen ist Leas Vater der patriarchalisch gestrickte Dorfpfarrer, der seiner Tochter einen neuen Ehemann diktiert, nämlich ihr Schwager, welcher genauso so gefühlsbehindert ist, wie ihr verstorbener Ehemann, zum anderen ist Johns Gangster-Stiefbruder ihm auf den Versen, denn sein Ausstieg wird als Verrat an der Familie gesehen.
Eine angenehm ruhende Atmosphäre entsteht hier, mit beschaulichen Momenten unter der knapp über dem Horizont hängenden Mitternachtssonne, welche oft von grauen Wolken bedeckt ist. Visuell ist das Werk also ansprechend und vom Tempo ordentlich kontemplativ, zum Mitdenken und Mitfühlen geeignet. Tatsächlich kommt es mir so vor als hätte der Film 120 Minuten statt 90 Minuten gedauert, in diesem Fall als positiver Aspekt. Wer das nicht mag oder nicht in der Stimmung dafür ist, sollte den Film eher nicht anschauen. Am Schluss steigt das Tempo und die Spannung kurze Zeit.
SPOILER SPOILER SPOILER
Was mir leider zu kurz kommt ist, dass man hier das Bild des edlen Kriminellen bedient. Immerhin hat John mindestens 20 Jahre dreckige Jobs erledigt und Menschen getötet. Seine Biografie und seine Wandlung bestehen aus kurzen Rückblenden, die zwar wohl gewählt sind, aber keine Festigung seine Charakters ermöglichen können. Zugespitzt wird seine Wandlung jedoch in der Szene, als er den Vater eines Kleinkindes tötet und sich dem kleinen Jungen gegenübersieht und in dem Perspektivwechsel die Parallelen zu seiner Biografie erkennt.
Es gelingt dem Film dadurch eine moralische Reflexion über die Frage anzustoßen, inwieweit man dafür selbst verantwortlich sein kann, wenn man von Kind auf in ein Milieu gebannt wurde, in welchem die Umwelt einen dazu prägt und zwingt kriminelle Handlungen zu begehen oder wahlweise selbst bestraft zu werden.
Dachte ich während des Films oft daran, dass dieser Film resozialisierte Ex-Gefängnisinsassen dabei helfen kann eine hoffnungsvolle Perspektive für die Zukunft zu entwickeln, wird zum Ende ein Pointe gesetzt, die in der Legitimation von Selbstjustiz gipfelt, denn nachdem "die Bösen" in Komplizenschaft ermordet wurden, gründet man auf diesem Akt eine Familie.
Diese unmoralische Botschaft lehne ich ab, weshalb ich einen Punkt in Abzug bringe.
In dem Film CONTRA wird die marokkanischstämmige muslimische Studienanfängerin Naima Hamid an der Frankfurter Goethe Universität von Juraprofessor Richard Pohl während einer Vorlesung rassistisch beleidigt. Durch die sozialen Medien verbreiten sich die Szenen per Video rasant, so dass die Universität gezwungen ist ein Disziplinarverfahren einzuleiten. Von wem würde man sich nicht lieber beleidigen lassen als von Christoph Maria Herbst. Ein Besprechung des Films und des Themas mit meiner streitbaren Meinung, hier im Blog:
https://www.moviepilot.de/news/film-contra-1139566
Ein Lob auf die US amerikanische Esskultur, wider den exaltierten und affektierten Chic der Haute Cuisine wird der Cheeseburger im Sinne von Make America Great Again als Krönung serviert.
Sicher hätte ich den auch lieber gegessen, alleine schon weil ich um mein Leben fürchte, aber er sah auch lecker aus. Naja, die Abbildungen von BK und McD Burger sehen auch immer lecker aus, aber meist wird man enttäuscht schon beim ersten Biss. Ich habe zwar einiges an Etiquette und Kultur von meinem Großvater gelernt, doch dieses überkandidelte Speisen in der Haute Cuisine habe ich nie als Essen wahrgenommen. Als Kunst hat es für mich nachvollziehbaren Charakter, aber der Film trifft ganz gut die vielen überspannten Kritiker auf der einen Seite, auf der anderen Seite werden die Kunstbanausen der Gourmet-Schickeria auf die Schippe genommen. Ralph Fiennes trägt den Film mit seinem charmant psychopathischen Spiel, weit vor den anderen Mimen.
Nun habe ich wenig Interesse an dieser Kunst der Haute Cuisine, weshalb ich auch keine Antipathien gegen ihre Fans aufgebaut habe. So bleibt mir ein wenig die ganz heiße Freude auf die Zerstörung der Haute-Bourgeoisie versagt und die Sozialkritik erreicht mich nicht ganz.
Bei BIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE TUGEND DER IGNORANZ) fühlte ich mich mit der Kritikerschelte (Zerstörung der Existenz von Künstlern) doch besser aufgehoben.
SCHTONK! die originale Verfilmung Konrad Kujaus Hitler Tagebücher Coups habe ich am 06.12.1994 zum zweiten Mal gesehen und zwar im Rahmen einer Vernissage mit Werken und Filmbeschau im Püttlinger Kulturbahnhof. Ein alter Freund von mir, der damals im Kulturamt der der Kleinstadt ein Praktikum absolvierte hat mich informiert und wir waren zusammen hin.
Es wurde nach dem Film sogar ein längeres Gespräch mit Kujau und dem ein oder anderen Getränk möglich, da so viele Besucher gar nicht gekommen waren. Dabei ließ er einige Geschichten vom Stapel, bei welchen es einem wirklich schwer fiel zu unterscheiden was Wahrheit und was Dichtung war. Interessant waren die Ausführungen zu seinen Fälschungstechniken und vor allem was für Stories seine Opfer geglaubt haben. Davon werden in FAKING HITLER mehr präsentiert als in SCHTONK!
SCHTONK! ist natürlich eine Kurzform, aber die hat Power und es gibt viele Fremdschäm-Komödien-Elemente, die unvergessen bleiben. FAKING HITLER toppt SCHTONK! zwar nicht, aber die Miniserie ist sehr unterhaltsam, hat viel Humor, bietet viele Informationen drum herum und besonders interessant ist die Bei-Story mit der jungen Journalistin, die eigentlich zum Fall des beliebten Schauspielers Horst Tappert (Derrick) recherchieren soll, welcher Mitglied der Waffen-SS gewesen sein soll. Ihr Vater, ein renommierter Juraprofessor in Hamburg steht ebenfalls in Verdacht Mitglied bei der Waffen-SS gewesen zu sein. Die Tochter - Grüne, Atomkraftgegnerin, Antifa - ist nun in einer schwierigen Situation. Gerade in dieser Lage lernte sie das Mitglied einer jüdischen Nazi-Jäger-Gruppe kennen, der sie mit Informationen versorgt. Die Hitlertagebücher und die Recherchen zu der SS-Mitgliedschaft von deutschen Prominenten überkreuzen sich.
Die Dramaturgie macht Spaß und wem die 80er Version zu schwer zugänglich ist, der kann sich hier historisch bilden, auch wenn es eine Produktion von RTL ist. Bildung und RTL kommen selten in einem Satz vor, aber hier auch gute Unterhaltung gelungen, die auch von der Qualität der Inszenierung an DEUTSCHLAND 83 und Nachfolger erinnert. Musikalisch mag ich die 80er eigentlich nicht so, aber hier hat man doch angenehme Titel ausgewählt.
Lars Eidinger und Moritz Bleibtreu liefern eine geniale Perfomance aber, den Überraschungsgast Hape Kerkeling habe ich erst nach dem dritten Hinschauen erkannt. Habe ich beklagt, dass er nach langer Abwesenheit in Filmen erstmal eine bedauerlich kränkliche Performance beim BOANDLKRAMER hingelegt hatte. Doch hier hat er mich total überzeugt in der Gastrolle als grüner Fundi.
Sehenswert!
Der 1. FC Saarbrücken hat traditionell die Farben blau-schwarz und der gelbe Löwe im Saarbrücker Wappen auf der linken Brust ist deutlich erkennbar.
Die 10-20 Fans, die man gesehen hat, sind eine Beleidigung für die Tausenden von Fans, die wöchentlich das Stadion im Ludwigspark besuchen. Außerdem lachen uns die Lauterer aus, genauso wie die Münchner Löwen, wenn sie die falschen Farben sehen. Da hätte man doch mehr Atmosphäre transportieren können. Sicher hätten auch echte Fans beim TATORT mitgespielt. Ein zwei Spieler hätte man auch zeigen können.
Die Hooligans waren noch relativ authentisch dargestellt, aber ansonsten ist das für mich der schwächste Saar-Tatort von den 10 letzten.
Null Lokalkolorit erkennbar.
Wenn man die Anime Filme, außer AKIRA und GHOST IN THE SHELL herausnimmt, dann habe ich 85% davon gesehen. Ich werde die Liste aber noch genauer anschauen, denn da waren ein paar dabei, die ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Schau auch bei mir in meiner KI Liste mal, die sind sich ziemlich ähnlich.
Beim schnellen Durchschauen, habe ich REAL HUMANS vermisst (nicht HUMANS, das war dabei und EVA, BLACK MIRROR sowie YEARS AND YEARS. Letztgenannte Miniserie klingt nicht danach ob sie sowas enthält, weil sie die Politik einer britischen trumpistischen Ministerpräsidentin prophezeit. Im Style von BLACK MIRROR sehen wir 10-20 Jahre in die Zukunft und erleben eine Familie sowie deren Umfeld. Die Tochter der Familie entscheidet sich irgendwann für Implantate und so eine Art google-Brille. Überhaupt wäre sie gerne eher eine Maschine als ein Mensch.
Ich finde den film zwar ausgezeichnet, aber begeistert hat er mich ebenso wenig wie emotional berührt.
Er erzählt eine tragische, manchmal komische Geschichte und das in einer entspannten beschaulichen Art. Für mich ist nicht nachvollziehbar warum diese Ereignisse geschehen, welche das Schicksal zweier Nebendarsteller deutlich beeinflussen. Natürlich hat die Geschichte zwischen den beiden Ex-Kumpels was ganz sensitives, das mit wachem Auge und feinem Gehör wahrgenommen werden muss. Der Genuss lag für mich in der Beschaulichkeit und Einfachheit der Dinge.
Ich weiß nicht mehr dazu zu sagen, ohne etwas herbei zu fantasieren.
Ein Pärchen begibt sich auf eine Tour in den Wald. Diese Art Filme mag ich sehr, auch wenn sie meistens gerade solide sind und von Film-Gourmets verachtet werden.
Hab mich auf ein Waldabenteuer gefreut, bekam dann auch schöne Kulissen in atmosphärischer Inszenierung zu sehen. Sieht auf den ersten Blick aus, als könnte da sogar Niveau bei rauskommen. Doch dann wird schnell klar: Er ist ein nerviger egoistischer unempathischer Vollidiot. Sie ist absolut depressiv, gut sie kann nichts dafür, aber sympathisch macht das halt auch nicht. Das erzählerische Grundgerüst für einen soliden Thriller mit zwei zu quälenden Protagonisten ist also abzusehen.
Leider steigert sich die Dümmlichkeit des Films unaufhaltsam. Nichts gegen eine einfach gestrickte Story, aber diese ist wirklich zu flach, da kann der anfänglich neugierig machende Creature-Horror-Element auch nichts mehr retten.
Bei Paramount+ sollte man aufpassen, was man schaut. Das war schwach.
Miren Rojo ist Studentin für Journalismus und Praktikantin bei der Zeitung SUR in Malaga. Dort beginnt sie sich für den Fall des verschwundenen sechsjährigen Amaya zu interessieren. Hinter der Entführung wird ein Ring Menschenhändler vermutet, die über eine Internetplattform Filme mit sexueller Gewalt an Frauen und Kindern verbreiten.
Miren scheint selbst das Opfer einer Vergewaltigung geworden zu sein. Mehr erfährt man leider über ihre Biografie nicht, außer dass sie die Telefonanrufe ihrer Mutter nicht entgegen nimmt.
Malaga ist schön bunt, auch im Winter und bis auf unerwartete Kälteeinbrüche im Winter hat es dort ein Klima wie in Kalifornien. Es sieht auch ein bisschen so aus. Somit bietet Malaga eine teilweise sonnigen Schauplatz für ein schauriges Kriminaldrama. Amaya verschwindet während dem Heiligen-Drei-Königs-Umzug mitten in der Innenstadt. Ich wusste nicht, dass man das Dreikönigsfest, anders als in Deutschland, in Spanien so ausgelassen feiert wie bei uns Karneval. Themenwagen fahren durch die Stadt und es werden Süßigkeiten in die Menge geworfen. Als der Vater von Amaya einen Luftballon für sie kaufen will, lässt er sie kurz von der Hand.
Gefallen hat mir der ganze Fall schon, weil er zum einen anders gelagert ist als gedacht. Es gibt dafür schon nach der zweiten Episode einen Twist und einen weiteren in der fünften Episode. Ansonsten passieren Tragödien, wie man sie sich schlimmer nicht ausmalen kann. Die Miniserie bietet genug Zeit sich in die Situationen der Betroffenen hineinzuversetzen, wobei mich die Zeitsprünge von 2010 zu 2019, zurück zu 2011, dann nach 2016 und das ganze nochmal vorn absolut genervt haben, weshalb ich einen ganzen Punkt abziehe bei meiner Wertung. Nur manchmal hat das wirklich Sinn ergeben, ansonsten hat es mir die Stimmung zerstört. Um die Erzählung aufzugeben hatte sie aber doch viel zu interessante Inhalte. Ab Episode 5 geht die Dramaturgie einen gewohnten Gang, so dass die Spannung im letzten Drittel stetig ansteigt.
Das Ermittlerduo hat zwar einige Screentime, doch ihre Biografie existiert nicht. Überhaupt ist das hier ein Manko aller Protagonisten.
Musste man sich in der letzten Zeit die Frage stellen, ob es „Im Netflix-Stream nichts Neues?“ gibt, wagte sich der Streaminganbieter an die Verfilmung des Klassikers des Anti-Kriegsfilms „Im Westen nichts Neues“ und schickt das Werk sogar ins Oscarrennen 2022 für Deutschland. Meine Rezension: https://www.moviepilot.de/news/film-im-westen-nichts-neues-1139567
Mein Mega Blogartikel zu DEVS... lang aber auch mit vielen Informationen über und um das Thema und einem Easteregg.
https://ouroborosforum.wordpress.com/2023/10/23/das-orakel-von-redwood-forest/