Punsha - Kommentare
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Alle Kommentare von Punsha
Bester Petzold. Unbedingt sehenswert.
Gondry war nie erfinderischer, nie verrückter, nie lästiger, leider auch nie banaler, dafür auch schon deutlich emotionaler. Die ungekürzte internationale Fassung hätte wohl nur noch mehr geschadet. Nur für große Fans - oder besser formuliert: Größere Fans als mich.
Schöner Zufall, denn genau das haben wir mit unserer Dozentin gestern auch besprochen. Erschreckend ist aber auch, wie viele der asiatischen Filme in unserem Lehrplan nicht mal bei Moviepilot eingetragen sind. :|
Hoffentlich. Länger würde ich mich sowieso nicht an ne Serie binden.
Er wird mir immer sympathischer.
Obgleich das Publikum gleich zu Beginn nach den ersten aufregenden Kamerafahrten spürt eine neue, fremde Welt zu betreten, wirkt das All für seine Protagonisten in seiner betörenden Schönheit und angenehmen Ruhe bereits vertraut, in gewisser Weise sogar heimisch. Dr. Ryan Stone (bemüht weder wimmerndes Schwächesymbol noch simpler Weaver-Verschnitt zu sein: Sandra Bullock) erledigt, noch gefasst, ihre Arbeiten am Shuttle, während ihr Kollege Matt Kowalski (etwas zu aalglatt: George Clooney) in aller Routine Anekdoten aus seinem Privatleben schwadroniert. Was wenige Minuten später jedoch folgt, ist ein absolut schweißtreibender, bombastischer und befremdlicher Albtraum im Nichts, der, wenn milliardenschwere Konstruktionen im Bruchteil einer Sekunde zerstört werden und hochqualifizierte Wissenschaftler, monatelang auf ihre Mission vorbereitet, ihr Leben lassen müssen, zumindest infrage stellt, ob der Mensch wirklich in den Kosmos gehört. Und auch der Zuschauer wird gerüttelt und geschüttelt, dass es ihm schlecht wird, mehrmals in die schwerelose Perspektive des Astronauten versetzt und in herrlichen Plansequenzen in die unendliche Ausweglosigkeit geführt. Man ist durchaus geneigt zu sagen, Alfonso Cuarón ist mit "Gravity" endlich der langersehnte Blockbuster des Jahres gelungen, der über die volle Laufzeit staunen, schwitzen, bangen, hoffen und leiden lässt, denn obgleich der Film nicht immer bekannten Mechanismen entfliehen kann und mit seinem hollywoodesquen Optimismus mit dem Feuer spielt, ist die sinnliche Erfahrung, die er seinem Publikum gibt, vollkommenes Neuland auf dem Weg zur Normalität, zur Heimat, zur Wiedergeburt, zum Anfang aller Existenz.
Auf einer Auktion lernten sie sich hassen und lieben und erleben auf ihrer, wenn man so will, ganz privaten Auktion um ihr eigenes Haus ihr bitteres Ende. Er (Michael Douglas: Wie immer zügellos, nur etwas unter seiner Klischee-Rolle leidend) ist ein Workaholic, ein Mann der Eitelkeit mit traditionellen Ansichten, was die Geschlechterrollen angeht. Sie (Kathleen Turner: verabscheuend und bemitleidenswert zugleich) hingegen sieht sich als eine starke Frau, eine Frau mit Wünschen und Träumen, die sich selbst verwirklichen will und die Ehe als Gefängnis sieht. Zwei Menschen, die gemeinsam für den ewigen Lebensbund nicht geschaffen sind, dennoch in den Hafen einfuhren und nun wortwörtlich um ihr Überleben kämpfen müssen - Danny DeVitos "Der Rosenkrieg" steht also in der Tradition der berühmtesten Ehedramen ("Wer hat Angst vor Virginia Woolf") und allem, was davor und danach kam ("Eyes Wide Shut", "Revolutionary Road", "Die Verachtung", "Blue Valentine" u.a.). Oft kracht und poltert es gewaltig, Möbelstücke zerfallen in ihre Einzelteile, geliebte Erbstücke gehen zu Bruch und die beiden Akteure dürfen sich die Seele aus dem Hals schreien, um irgendwie noch miteinander kommunizieren zu können, und so wird auch hier der eheliche Zwist unglaublich grotesk auf die Spitze getrieben - womöglich in seiner einschneidendsten und kreativsten Form. Wenn ein ganzes Haus dem Erdboden gleich gemacht wird, eine Gehässigkeit der anderen folgt und sogar die Haustiere ihr Ableben fürchten müssen, nur weil sich zwei Liebende so gar nicht mehr grün sind, dann möchte man meinen, Danny DeVito meißelt mit "Der Rosenkrieg" seinen Grabstein auf die Ehe, doch bedenkt man, dass diese gegenseitige Zerfleischung kein direktes Resultat der Ehe, sondern vielmehr ein Resultat der Scheidung ist und dass sich DeVitos anfängliche Casanova-Figur letztlich selbst als glücklich verheirateter Ehemann erweist, so stellt man fest, dass hier nicht die Ehe an sich grausam ist, sondern das komplizierte Scheidungsprozedere mit den ungenügsamen Besitzansprüchen des Menschen. Sei es Haus, Portmonnaie oder sogar das Kommando beim Sex: Keiner von beiden möchte dem anderen etwas abtreten, dabei bedeutet Ehe ein Leben miteinander zu teilen. So wird der Film oft von Zynikern als Schwarze Komödie erfasst und missverstanden, wohingegen DeVitos Blick doch gänzlich in die gegensätzliche Richtung geht. Als sich Mann und Frau letztendlich nach monatelangem Krieg, den Abgrund vor Augen, zögernd und verlegen immer noch ihre gegenseitige Liebe gestehen, dann entfaltet "Der Rosenkrieg" inmitten des Hasses endgültig sein romantisches Potential, das an die ewige Liebe glauben lässt. Vielleicht nicht so routiniert und selbstverständlich wie das "Bis gleich, Schatz" zum Feierabend, aber mindestens genauso stark und ehrlich wie der Kuss an Heiligabend.
Wer schaut auch kein "Breaking Bad"? Bitte melden. :)
Wat? Fat Tony ist tot? Da merkt man erstmal, wie lange man keine Simpsons mehr geguckt hat...
Hm, schwierig. Das Original besticht vor allem durch seinen alten Charme, gleichzeitig nagt aber auch der Zahn der Zeit an seiner veralteten, simplifizierten Psychologie. Ob allerdings einer wie Ross da mehr herausholen kann, wage ich stark zu bezweifeln.
Zehn Jahre lang lebt ein junges Mädchen auf einem Boot, ohne jemals in die Zivilisation zu gelangen, ohne jemals Erde unter ihren Füßen gespürt zu haben. Umsorgt und erzogen wird sie von einem alten Mann, der sie innig liebt. Die Zweisamkeit scheint harmonisch, die Gesellschaft kann beiden gestohlen bleiben - bis ein junger Fischer auf das Boot kommt, das Mädchen sich verliebt und die Insel der Geborgenheit zum Gefängnis wird. Ausgesprochen wortkarg präsentiert sich Kim Ki-duks soziologisches Gedankenexperiment "Hwal" beinahe schon meditativ, in malerisch schönen Bildern und gespickt mit einer Vielzahl an herrlichen Metaphern über die Gegensätzlichkeit der Dinge. Während der titelgebende Bogen gleichzeitig als heiteres Musikinstrument wie als gefährliche Waffe dient, ist auch die Gesamtsituation ein romantisch-gefühlvoller wie grauenhaft-tragischer Blick zugleich. Der alte Mann ist liebevoller Vater und selbstsüchtiger Tyrann und seine Wahrsagungen stehen auf Messers Schneide zwischen blinden Verständnis und großer Gefahr. Diese ständigen Widersprüche spiegeln auch das disharmonische Innenleben der Protagonistin wieder, die sich von ihrer Kindheit verabschiedet, rebelliert und schließlich innig zerrissen ihre eigenen Entscheidungen treffen muss, genau wie der alte Herr gezwungen ist, das Seil zu durchtrennen und loszulassen. Wenngleich durch seinen Schauplatz merklich limitiert, eine wunderbar stimmige Parabel aufs Erwachsenwerden.
Vorruhestand. Und der Tag hat wieder 24 Stunden, die jenseits von Schrebergarten, Kneipe und dem alltäglichen an die Wand starren, einfach nicht vorübergehen wollen. Der Hut passt wie angegossen, der Gartenzwerg steht an seinem für ihn vorgesehenen Platz und die Einfahrt vor dem klinischen Gebäudekomplex der Nachbarn ist stets sauber und geräumt. Michael Schorr skizziert in seinem mehrfach prämierten Drama "Schultze gets the blues" das deutsche Kleinbürgerleben als ein tristes und trostloses Dahinvegetieren im Traditionellem und Bekannten, dessen einziger Halt traurigerweise die Arbeit ist. In quälend langen Einstellungen fängt er die innere und äußere Leere des abgeschiedenen Dorfes und seiner Einwohner ein - mittendrin Horst Krause als Schultze, der langsam an der Monotonie seines Lebens zweifelt, seinen Musikgeschmack verändert und schließlich einen Neustart in den USA versucht. Höflich mit dem Hut grüßend, wagt er sich frohen Mutes andere Menschen zu treffen und neue Herausforderungen zu meistern, die jedoch meist mit Rückschlägen einhergehen, die ihn allein in der Fremde immer verlorener wirken lassen. Nein, sein Trip ist nicht gerade von Spaß und Heiterkeit geprägt, sein einziger Halt bleibt seine Musik, bis er sie findet - und erlöst wird. Und wenn am Ende die heimische Blaskapelle Schultzes Musik spielt, hat sein Leben doch für einen Moment, und mag er noch so klein sein, eine Spur hinterlassen und bei seinen Mitmenschen ein wenig Veränderung bewirkt, bis der Trauerzug am Horizont vorübergezogen ist und das Windrad weiter seine alten Kreise zieht.
Wieder den Score aus Thin Red Line zitiert ... ich hasse sowas.
Das ist definitiv die sinnloseste Liste, die du je gemacht hast. :DD
Aber vielleicht auch die amüsanteste... und du hast Ahnung von Fußball. Wahrscheinlich auch mehr als so mancher Mann, der damit ständig hausieren geht. I'm impressed.
286 Kommentare - Was ist nur mit euch los?
Ein biblischer Mythos, eine antike Sage, eine Gewaltstudie und ein Abgesang auf (große) Schwänze verirrt sich im Bangkok der Gegenwart, in dunklen Räumen, in engen Gasen, in psychedelischen Clubs, in der Hölle (?). Unglaublich schwülstig, unglaublich kräftezehrend, unglaublich fesselnd. Sicherlich bietet Refns neuster Streich in seiner expliziten Gewaltdarstellung, seinen sperrigen Figuren und dem hemmungslosen Nacheifern seiner Vorbilder enorme Angriffsflächen, seine kluge, fundierte Regie jedoch ist über jeden Zweifel erhaben und evoziert letztlich, sich allen entnervten Skeptikern zum Trotz im Strudel des Bösen zu verlieren.
In meiner wäre wohl lediglich Cole, Tremayne, Rosenfield (und Jerry Horne) aufgetaucht. Interessant wie verschieden man doch das ein oder andere wahrnimmt. Mir gefällt aber ganz besonders, dass Dick Tremayne bei dir Erwähnung gefunden hat, der mich, im Gegensatz zu Nadine (die ich einfach nur nervig fand) immer auf amüsante Weise unterhalten konnte. Schockiert bin ich hingegen davon, dass sonst keiner von der Polizei-Truppe dabei ist. Harry, Lucy und Andy wären wohl alle drei in meiner Top10, ebenso wie Audrey, Maddy, Leland und Harold Smith (und deine drei Genannten). 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10 - Komplett. :)
Endlich.
??? Musikalisch hat man sich da aber keine Mühe gegeben.
Hmmmm ... Zweitsichtung von diesem hier oder Zweitsichung von "The King's Speech"? Wird was wiederholt?
Wieder einmal haben die guten Amerikaner die bösen deutschen besiegt in einem Film, der so viel mit der Historie gemein hat wie Brad Pitt mit einem Apachen. Aus dem ernstesten Kapitel jüngster Menschheitsgeschichte fabriziert Quentin Tarantino in "Inglourious Basterds" einen Mordsspaß, der im Œuvre des leidenschaftlichen Filmfreaks weiterhin seinesgleichen sucht. Zu keinem Zeitpunkt wird hier ein ernster Ton angeschlagen und lediglich vereinzelt bemüht sich Tarantino ein auch nur leidlich differenziertes Bild der Nationalsozialisten wiederzugeben. Scheinbar völlig unbeachtet des heiklen Themas erzählt er scham- wie tabulos vom märchenhaften Untergang der Nazis, auf das sich die Amerikaner stolz wie eh und je auf die Schulter klopfen können. Und das ist alles gut so. Wenn Woche für Woche die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender von "Unsere Mütter, Unsere Väter" und Konsorten, von Zeitzeugen-Dokus und Hitlers Nachkommen blockiert werden, wenn den darauffolgenden Generationen tagtäglich eingetrichtert wird, nicht vergessen zu dürfen, dann möchte ich manchmal um Hilfe schreien, dann möchte ich für ein paar Stunden den Schrecken des 20. Jahrhunderts vergessen, über die Hitler-Karikatur lachen, mit der spitzbübischen Art des Judenjägers sympathisieren, einfach genießen, wie Tarantino mit heller Freude als Antwort auf all die bedeutungsschwangeren und (schein-)moralisierenden Produktionen alles auf den Kopf stellt. Klingt ein wenig nach Rodriguez-Klamauk, wären da nicht mehr als eine handvoll perfekt konzipierter Einzelszenen, die an dramatischer, inszenatorischer und schauspielerischer Intensität kaum zu überbieten sind und ein Nazi-Märchen zu einem modernen Kunstwerk machen, über das man nicht nur unbefangen lachen kann, sondern auch mit offenem Mund und glänzenden Augen staunen darf.
Ich will sehen. Alle. Jetzt.
Oho, sehr schön. Mal schauen, ob mir da was einfällt. Eine Bitte: Die Texte sollten wieder vorerst anonym bleiben.
Gerade "Eat Drink Man Woman" hat mir in Lees Gesamtwerk weniger gefallen, weil da das Drehbuch komplett die Oberhand hat und Emotionen leider nur zweitrangig sind. Insgesamt geht sein konstruiertes Puzzlespiel so auf, dass seine Intention den Zuschauer erreicht, aber mir hätte es deutlich besser gefallen, wenn sich die Story völlig losgelöst von Lees zielgerichteten Denken entwickelt hätte. Jedenfalls hab ich es nicht so empfunden. Der Rest geht absolut in Ordnung (4, 8 und 11 fehlen mir noch). Super Regisseur!
An die wandelnden Fernsehzeitungen: Kann mich heute nicht zwischen "Ghost Dog" und "13 Assassins" entscheiden. Wird einer von beiden demnächst nochmal wiederholt? Ist Letzterer vielleicht geschnitten?