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Alle Kommentare von RaZer
Dem Dunklen Ritter steht das viktorianische Zeitalter ausgesprochen gut. Für Gotham, den ohnehin düsteren Moloch, gilt das um so mehr. "Batman: Gotham by Gaslight" ist ein sehr interessantes Projekt, das sich gleich noch Jack the Ripper als Gegenspieler ins Boot holt. Auf die sonst üblichen Comicschurken verzichtet der Film, wenn überhaupt, spielen bekannte Figuren ganz andere Rollen als sonst. Auch Batman hantiert weit weniger mit seinen Spielzeugen herum. Etwas gepflegter Steampunk fehlt natürlich nicht, aber ein dampfgetriebenes Batwing beispielsweise gibt's nicht zu sehen, was auch gar nicht zur Stimmung das Films gepasst hätte. Es ist als düstere Kriminalgeschichte konzipiert, und die Rolle steht dem Film sehr gut. Nur die Auflösung ist etwas dürftig, aber da hier viele Vorzeichen umgedreht werden, ist es letztendlich irgendwo folgerichtig gewesen die Geschichte so enden zu lassen.
Sicher einer der kreativsten Batman-Trickfilme überhaupt. Zwar längst nicht frei von einigen erzählerischen Schwächen, aber sehr frisch und ambitioniert.
Da waren die Fußstapfen von "The Raid" etwas zu groß. "Jailbreak" möchte auf den Zug der dreckigen, harten Actionfilme im Stil seines großen Vorbilds aufspringen, macht dabei aber nahezu alles falsch, was falsch zu machen geht. Am schlimmsten sind die völlig unpassenden und kolossal unlustigen Sprüche der völlig verpeilten Figuren. Wahrscheinlich legt da auch die unmotivierte deutsche Synchro ein Steinchen ran, auf jeden Fall ist das Gelaber unerträglich. Der Mix aus Action und Komödie funktioniert hier nicht eine Sekunde und zerstört jegliche Stimmung, so dass letztendlich nur mittelprächtiger Trash übrig bleibt. Ich erwarte in dem Genre von der Story nicht viel, aber die Logiklöcher, die sich hier auftun, sind schon heftig. Ein derart dämliches Verhalten der Protagonisten ist nicht mal mehr unfreiwillig komisch. Das Herzstück sind natürlich die Kämpfe, die beinahe nonstop auf den Zuschauer einprasseln. Ein paar Pünktchen kann der Streifen weingstens in der Hinsicht sammeln, allerdings sind die Choreos längst nicht immer hochwertig. Manchmal sieht das Gekloppe auch ziemlich unmotivert und chaotisch aus. Nebenbei hätte der Härtegrad gerne etwas höher sein können.
Er hat ein paar kleine Highlights, aber insgesamt ist "Jailbreak" ein überdrehter und unbeholfener Versuch einen Beitrag zum Actiongenre zu leisten.
"Accident Man" ist der Inbegriff eines soldien B-Movies voller cooler Sprüche, lässiger Typen, brutaler Fights und billiger Klischees. Die Story soll lediglich von einem Kampf zum nächsten führen, was in dem Genre völlig okay ist. Mit viel Selbstironie gibt's hier auf die Fresse, die Kampfchoreographien sind meist auch ziemlich gut. So ganz wird die Handbremse dabei leider nie gelöst, für ein paar Highlights reichts aber. Der Cast ist für so einen Film gar nicht übel, besonders Ray Stevenson ist eine coole Sau, die sich in solchen Rollen sichtlich wohl fühlt.
Hat sicher nicht das Zeug zum Klassiker, weiß aber, wie man Genrefans bei der Stange hält.
Guillermo del Toro, der es sich zur Aufgabe gemacht hat Märchen für Erwachsene wieder salonfähig zu machen und damit regelmäßig beachtliche Erfolge erzielt, schickt sich an nach seinen Ausflügen in andere Bereiche diese Mission wieder aufzunehmen. "Shapes of Water" ist eine schwermütige Ballade über die Liebe zweier auf ihre Art spezieller Individuen, die im wahrsten Sinne des Wortes aus verschiedenen Welten stammen und doch zusammen gehören. Eine schöne Geschichte über die Unvorhersehbarkeit des Lebens. Nach den teils überschwänglichen Reaktionen sage ich aber ganz ehrlich, dass del Toro hier nicht ansatzweise die Faszination von beispielsweise "Pans Labyrinth" erreicht. Liegt vielleicht daran, dass die Geschichte im Kern gar nicht so kreativ ist, sondern viel mit Klischees und Versatzstücken arbeitet, die lediglich eine elegante Verpackung erhalten haben (allerdings auch nicht immer). Die gediegene Erzählweise sorgt ebenfalls nicht unbedingt dafür, dass sich der Puls beschleunigt. Doch der Film setzt auch ganz andere Prioritäten. Es geht um Atmosphäre, um Detailverliebtheit und um die Dynamik zwischen den Figuren, die allesamt so ihre Probleme haben. Sally Hawkins und Doug Jones müssen gänzlich auf Sprache verzichten und können nur über Mimik und Gestik ihren Charakteren Tiefe verleihen. Besonders Hawkins liefert unter diesen schwierigen Bedingungen eine geniale Performance ab. Michael Shannon hat den undankbaren Part des Gegenspielers, der lehrbuchmäßig alle schlechten Eigenschaften eines Militärsgeheimdienstlers in sich vereint und eher etwas von einem Comicbösewicht hat. Nicht sonderlich subtil, aber eben ein typisches Werkzeug des Kalten Krieges. Die Atmosphäre der 60er fängt del Toro gut ein, die Ausstattung ist glaubwürdig und hochwertig. Seine Farbgebung ist trist, Grüntöne dominieren, Wärme wird allenfalls von den Figuren ausgestrahlt. Das passt in diese unsichere Zeit. Mit dem Soundtrack konnte ich mich nicht anfreunden, auch wenn er in die Zeit passt.
Komplett in seinen Bann konnte mich "Shape of Water" nicht ziehen, doch Cast, Optik und Atmoshäre sind über jeden Zweifel erhaben.
Der erste Teil wahr frisch und witzig, der zweite schon reichlich verkrampft und der dritte ist eigentlich nur noch die pure Verzweiflung. Wie konstruiert und unglaubwürdig die Bellas hier ein letztes Mal auf die Bühne gezerrt werden, tut streckenweise schon weh. Einmal mehr wird der Film vom sympathischen Cast um die großartige Anna Kendrick so halbwegs gerettet, die nach ihrer Degradierung in Teil 2 hier wieder zur Hauptfigur aufsteigt. Das tut der Dynamik gut, Hailee Steinfeld war der Aufgabe nicht gewachsen und kommt in der zweiten Reihe besser zur Geltung. Die Mädels sind nach wie vor ein cooler Haufen, werden nur leider durch ein uninspiriertes und nicht selten traurig schlechtes Drehbuch gescheucht. Von der Spontanität und Ungezwungenheit des ursprünglichen Films ist nichts mehr übrig, aber wo soll das auch herkommen? So viel gibt die Prämisse ja nun wirklich nicht her. Zumindest die Showeinlagen erreichen das gute Level der Vorgänger. Das wird nie meine Musik werden, aber ich erkenne an, dass das richtig gut gemacht ist. An Gags und Sprüchen mangelt es auch nicht, so wird die schlechte Story zumindest teilweise kaschiert. Das bittersüße Ende ist soweit okay, vielleicht etwas zu kitschig für meinen Geschmack, aber ich gehöre ja eigentlich auch nicht zur Zielgruppe.
Mehr als ein Film war mit dem Plot eigentlich nie drin. Entsprechend ungelenk sehen auch die Resultate der beiden Fortsetzungen aus. "Pitch Perfect 3" kann von Glück reden, dass das gesamte Ensemble wieder zusammengetrommelt werden konnte. So bleibt immerhin der Sympathiewert erhalten.
Eine erstaunlich heitere Anekdote aus dem sonst so düsteren Gotham. Um Humor war das "Batman"-Universums zwar noch nie verlegen, aber die Gagdichte von "Batman und Harley Quinn" ist eher ungewöhnlich. Batman und Nightwing haben ihre liebe Not die gute Harley zu bändigen, die immer einen dummen Spruch auf den Lippen oder eine irre Aktion im Repertoire hat. Reichlich albern, manchmal vielleicht auch etwas zu viel des Guten, doch die Fülle an Selbstironie ist schon ziemlich sympathisch. Es ist ein wenig schade, dass die Story mit dem Unterhaltungswert nicht mithalten kann.
J.J. Abrams macht als Oberhaupt der "Cloverfield"-Reihe den selben Fehler, mit dem auch Ridley Scott bei seiner "Alien"-Franchise böse auf die Fresse gefallen ist: Anstatt einige Dinge über die Herkunft ihrer Schöpfung im Dunkeln zu lassen, soll unbedingt der Urspung des Ganzen gezeigt werden, was zu arg lächerlichen Ideen führt. Es ist nicht verwunderlich, dass "The Cloverfield Paradox" keinen Kinostart erhalten hat, sondern direkt auf Netflix verramscht wird. Das gesamte Projekt wirkt verkrampft und unausgegoren.
Mir ist nicht klar, wie ein Teilchenbeschleuniger im Weltall das Energieproblem auf der Erde lösen soll, aber im Gegensatz zu den Autoren stecke ich nicht so tief drin in der Teilchen- und Quantenphysik. *zwinker* Wenn es dann losgeht mit Paralleluniversen und alternativen Realitäten dreht der Film vollends ab. Die Spaltung eines Higgs-Bosons führt zur Verschiebung der Realitäten, so so, na hoffentlich wissen die Jungs im CERN das auch. Das wäre alles kein Thema (schließlich bewegen wir uns hier im Science-Fiction-Genre und es gibt durchaus ernstzunehmende Theorien zu dem Thema), wenn sich der Film nicht so verflucht ernst nehmen würde und darüber hinaus brauchbare Figuren zu bieten hätte. Die Crew ist ein liebloses Sammelsurium an Klischees, ohne nennenswerten Sympathiewert. Chris O'Dowd ist noch der einzige, der ein wenig Spaß reinbringt. Der Rest ist austauschbar, nervig oder unsympathisch, manchmal alles zusammen. Trotz der mysteriösen Ereignisse und des interessanten Settings hapert es entsprechend gewaltig an Spannung und Atmosphäre. Einzig von der technischen Seite her gibt sich der Film keine Blöße. Die Effekte sind gut, die Ausstattung hochwertig, das merzt die inhaltlichen Schwächen und erzählerischen Defizite allerdings bei weitem nicht aus. Die sind viel zu gravierend.
Einen Gefallen wurde dem "Cloverfield"-Universum mit diesem Film sicher nicht getan. Die beiden Vorgänger, die sich der Monsterinvasion in höchst unterschiedlicher Art widmeten, hatten die Gemeinsamkeit, dass sie vor allem von der Ungewissheit lebten, vom Mysterium, das die Geschehnisse umgab. Dieser Schleier wurde jetzt ohne Not und höchst unbeholfen zerstört.
Das erstaunlich actionlastige Finale der "Maze Runner"-Reihe ist qualitativ seinen Vorgängern ebenbürtig. Von allen Young-Adult-Buchverfilmung, die nach dem "Die Tirbute von Panem"-Hype den Markt überschwemmt haben, bleibt "Maze Runner" die einzig annähernd gute, was sich auch im Erfolg wiederspiegelt. Obwohl die Geschichte auch derbe Logiklöcher hat, war immer Dynamik drin. Die Produzenten waren sich nie zu Schade auch derbere Szenen zu verarbeiten und sind an die Grenzen dessen gegangen, was in der lukativen Freigabe PG-13 bzw. FSK12 noch zulässig ist. Zum letzten Mal wird das auch hier durchgezogen. Im Kampf gegen das System, das zwar versucht die Menschheit vor der Seuche zu retten, dabei aber sehr zweifelhafte Methoden an den Tag legt, müssen Thomas und sein Team an die Schmerzgrenze gehen. Klar, dass das nicht alle überleben. Die Charaktere sind wie schon in den Vorgängern alle halbwegs erträglich, es gibt sogar ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Die eigentlich interessanteste Figur im dritten Teil ist Teresa, die nach dem bösen Verrat an ihren Freunden im zweiten Teil noch immer im Zwiespalt ist, ob es richtig war alles für ein höheres Ziel zu opfern. Das hätte gut werden können, wenn sie nicht so unsympathisch wäre. Ich mache Kaya Scodelario da gar keinen Vorwurf, sie stellt sich gut an, aber die Figurenzeichnung an sich ist einfach nicht mitreißend. Entsprechend ist Teresas Schicksal ziemlich egal. Außerordentlich bedauerlich ist darüber hinaus die maßlose Verschwendung von Walton Goggins. Technisch ist "Maze Runner 3 - Die Auserwählten in der Todeszone" dafür absolut auf der Höhe. Es gibt ein wahre Fülle an Actionszenen, die allesamt ziemlich gut aussehen. Mit so viel Krawall hab ich gar nicht gerechnet. Das Ende ist solide, wenigstens nicht komplett nach Lehrbuch.
Guter Schlusspunkt und glücklicherweise hat man davon abgesehen das Finale in zwei Filme zu aufzuteilen.
Eine reichlich lustlose Veranstaltung. Eine gewisse Wirkung dürfte "Mord im Orient Express" allenfalls dann entfalten, wenn man die Geschichte nicht kennt. Da diese aber relativ populär ist, wird das nur wenige Zuschauer betreffen. Doch selbst dann dürfte die Spannung bei dieser merkwürdig monotonen Inszenierung nicht ins unermessliche steigen. Trotz gutem Setting und schöner Ausstattung kommt wenig Atmosphäre auf. Der erlesene Cast klingt traumhaft, aber nicht einer der großen und zweifelsfrei fähigen Stars versprüht sonderlich Esprit. Für die meisten war das hier kein Herzensprojekt, sondern ein Gehaltsscheck, was man in nahezu jeder Szene merkt. Kenneth Branagh versucht als kauziger Detektiv Hercule Poirot auf den Spuren von Sherlock Holmes zu wandeln, geht dabei aber deutlich baden. Die Rolle steht ihm nicht wirklich, jedoch ist er der einzige, der sich ehrlich ins Zeug legt. Der Twist am Ende, der das Herzstück des Films ausmacht und um den eine ziemlich unglaubwürdige Verschwörung gezimmert wurde, funktioniert - wenn überhaupt, wie schon erwähnt - nur ein Mal.
Große Namen, aber nicht viel dahinter. Es mag kein Totalausfall sein, das verbietet sich bei den beteiligten Personen, doch die Luft nach oben ist praktisch grenzenlos.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" ist eine zutiefst ernste Angelegenheit, die den Humor teils sehr brachial als Ventil nutzt, um sich Gehör zu verschaffen. Nicht selten bleibt das Lachen im Hals stecken, wenn man mal genau darüber nachdenkt, was da eigentlich gerade passiert. Frances McDormand liefert als rustikale Mutter Mildred Hayes, deren Tochter auf brutalste Weise ermordet wurde, ohne dass ein Täter ermittelt werden konnte, die vielleicht beste Performance ihrer ohnehin beeindruckenden Karriere ab. Die facettenreiche Figur, die einen Ausweg aus der nagenden Ungewissheit und dem Gefühl der Ohnmacht sucht und im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf unkonventionelle Art den Sheriff unter Druck setzt, ist brilliant konzipiert und gespielt. Woody Harrelson muss als besagter Sheriff sein Versagen rechtfertigen. Doch obwohl Bill Willoughby ein anständiger Mann ist, den dieser Fall keinesfalls kalt lässt, unternimmt er doch erstaunlich wenig und ist eigentlich auch gar nicht dazu in der Lage. Auch wenn er die Anfeindungen in der Kleinstadt gegenüber Mildred verurteilt, bleibt er passiv. Doch er hat natürlich mit dem Fluch eines Provinzsheriffs zu kämpfen: Seine Deputies sind beileibe keine Hilfe bei einem so wichtigen Fall. Den Vogel schießt Sam Rockwell ab, der als hitzköpfiger und komplett inkompetenter Officer Jason Dixon eine ähnlich markante Leistung abliefert, wie McDormand. Seiner Figur ist als einziger eine echte Entwicklung vorbestimmt, eine, die so gar nicht zu erwarten war. Alle anderen bewegen sich wie auf Schienen und wollen einfach nur ihr Leben weiter leben. Die vielen teils erstaunlich guten Gags können die Bitterkeit der Geschichte nicht ewig übertünchen. Am Ende siegt doch die Verzweiflung und führt auf einen dunklen Pfad. Auch wenn sich die beiden gebrochenen Seelen noch eine Hintertür offen lassen, so ist der Weg denke ich klar.
Martin McDonagh präsentiert hier kein ganz alltägliches Filmerlebnis. Eine Geschichte voller Wut, Schuld und Verzweiflung, aus der es auch mit unkonventionellen Mitteln kein entrinnen gibt. Der Film ist mit seiner Kernaussage entwaffnend ehrlich: Manchmal bist du einfach machtlos.
Bester Film:
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Blade Runner 2049
Logan - The Wolverine
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Star Wars Episode VIII - Die letzten Jedi
Thor Ragnarok
T2 Trainspotting
Manchester by the Sea
John Wick: Kapitel 2
Wonder Woman
Hell or High Water
Beste Regie:
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Denis Villeneuve (Blade Runner 2049)
James Mangold (Logan - The Wolverine)
Rian Johnson (Star Wars Episode VIII - Die letzten Jedi)
Danny Boyle (T2 Trainspotting)
Kenneth Lonergan (Manchester by the Sea)
Patty Jenkins (Wonder Woman)
Edgar Wright (Baby Driver)
Luc Besson (Valerian - Die Stadt der tausend Planeten)
Andy Muschietti (Es)
David Mackenzie (Hell or High Water)
Bestes Drehbuch:
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Blade Runner 2049
Logan - The Wolverine
T2 Trainspotting
Wonder Woman
Baby Driver
Manchester by the Sea
Hell or High Water
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten
Es
Jungle
Bester Darsteller:
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Ryan Gosling (Blade Runner 2049)
Hugh Jackman (Logan - The Wolverine)
Keanu Reeves (John Wick: Kapitel 2)
Ewan McGregor (T2 Trainspotting)
Casey Affleck (Manchester by the Sea)
Ansel Elgort (Baby Driver)
Jeff Bridges (Hell or High Water)
Bill Skarsgård (Es)
James McAvoy (Split)
Daniel Radcliff (Jungle)
Beste Darstellerin:
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Ana de Armas (Blade Runner 2049)
Dafne Keen (Logan - The Wolverine)
Gal Gadot (Wonder Woman)
Daisy Ridley (Star Wars Episode VIII - Die letzten Jedi)
Noomi Rapace (What Happend to Monday?)
Charlize Theron (Atomic Blonde)
Julianne Moore (Kingsman 2 - The Golden Circle)
Michelle Williams (Manchester by the Sea)
Rebecca Ferguson (Life)
Kaya Scodelario (Pirates of the Carribbean 5: Salazars Rache)
Kreativster/Ambitioniertester Film:
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The Girl with all the Gifts
Split
What Happened to Monday?
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Bester Independentfilm:
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Bester Animationsfilm:
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Ich - Einfach unverbesserlich 3
Coco
The Lego Batman Movie
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Bestes Design:
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Blade Runner 2049
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Star Wars Episode VIII - Die letzten Jedi
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten
Pirates of the Carribbean 5: Salazars Rache
Bester Ton:
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Blade Runner 2049
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Star Wars Episode VIII - Die letzten Jedi
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten
Transformers 5: The Last Knight
Beste Musik:
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Blade Runner 2049
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Star Wars Episode VIII - Die letzten Jedi
Thor Ragnarok
Baby Driver
Bester Schnitt:
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Blade Runner 2049
Logan - The Wolverine
Star Wars Episode VIII - Die letzten Jedi
John Wick: Kapitel 2
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten
Beste Effekte:
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Blade Runner 2049
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Star Wars Episode VIII - Die letzten Jedi
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten
Transformers 5: The Last Knight
Beste Kamera:
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Blade Runner 2049
Logan - The Wolverine
Star Wars Episode VIII - Die letzten Jedi
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten
Baby Driver
Beste Serie:
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Game of Thrones
Westworld
Marvel's The Punisher
Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.
Orphan Black
Bester Seriendarsteller:
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Jon Bernthal (Marvel's The Punisher)
Toby Stephens (Black Sails)
Peter Dinklage (Game of Thrones)
Travis Fimmel (Vikings)
Clarke Gregg (Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.)
Beste Seriendarstellerin:
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Evan Rachel Wood (Westworld)
Thandie Newton (Westworld)
Chloe Bennet (Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.)
Tatiana Maslany (Orphan Black)
Maisie Williams (Game of Thrones)
Mehr als zehn Jahre sind seit Narutos und Hinatas Hochzeit, die den schönen Abschluss von "Naruto Shippuden" gebildet hat, vergangen. Naruto und seine Freunde sind fast alle Eltern und besetzen wichtige Positionen im Dorf. Konoha ist dank des stabilen Friedens enorm gewachsen und gleicht einer modernen Metropole. Es ist keine Überraschung, dass Narutos Traum Hokage zu werden in Erfüllung gegangen ist, eine all zu gute Figur gibt er zu Filmbeginn allerdings nicht ab. Er ersäuft in Arbeit, hat praktisch keine Zeit für Hinata und die beiden gemeinsamen Kinder und beschäfftigt ein ganzes Heer an Schattendoppelgängern, um überhaupt hinterher zu kommen. Die verantwortungsvolle Aufgabe hat ihn sichtlich verändert und nimmt ihn gänzlich in Anspruch, vom Naruto der vergangenen Tage ist nicht viel übrig geblieben. Vor allem sein titelgebender Sohn Boruto hadert - nicht ganz unberechtigt - mit der Situation, gar nicht so sehr für sich selbst, als viel mehr für seine kleine Schwester Himawari, von der er meint, dass sie ihren Vater braucht. Dabei hat er es auch so schon schwer genug: Als Sohn des Hokage und Kriegshelden Naruto wird er nicht nur mit einer enormen Erwartungshaltung konfrontiert, auch argwöhnische Blicke muss er über sich ergehen lassen. Obwohl er ein ähnlicher Wirbelwind wie Naruto in seine Jugend ist (mit etwas mehr Talent aber weniger Ehrgeiz), soll sein Ninjaweg ein anderer sein. Das Amt des Hokage reizt ihn überhaupt nicht, das überlässt er lieber Teamkameradin Sarada, der Tochter von Sasuke und Sakura, die wesentlich mehr Interesse daran zeigt. Um seinen Vater dennoch zu beeindrucken, sucht er Sasuke auf, um sein Schüler zu werden. Bei all den Charaktereinführungen und Entwicklungen gerät der Gegenspieler im Film fast zu Nebensache. Wäre da nicht der spektakuläre Showdown, der zeigt, dass Naruto und Sasuke noch immer nahezu konkurrenzlos sind und als Team nach wie vor perfekt harmonieren. Boruto wird dieser Kampf in vielerlei Hinsicht die Augen öffnen und das Verhältnis zu seinem Vater nachhaltig beeinflussen.
Die Veröffentlichungspolitik der "Naruto"-Filme ist auf den ersten Blick rätselhaft. Wie schon der Vorgänger "The Last - Naruto the Movie" greift er der Handlung zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung weit voraus. (Er feierte seine Prämiere, als der vierte Ninjaweltkrieg in "Naruto Shippuden" noch in vollem Gange war.) Im Übrigen spielt er nicht mal zwischen "Naruto Shippuden" und "Boruto - Naruto Next Generations" sondern noch ein ganzes Stück später. Sinnvoll einzuordnen ist er handlungsmäßig erst, wenn Boruto die Ninja-Akademie abgeschlossen hat, die er in der ersten Folge des Animes ja gerade erst frisch besucht. Sinn ergibt das erst in Verbindung mit den Releasezeiten der Mangas, die logischerweise wesentlich früher erscheinen.
Ich war skeptisch, doch das Konzept funktioniert auch mit dem Nachwuchs unserer Freunde noch. Der Soundtrack ist ebenfalls wieder hervorragend.
[ENTHÄLT SPOILER!]
„The Last: Naruto the Movie“ ist der einzige „Naruto“-Film, der direkten Einfluss auf die Handlung der Serie nimmt. Alle Vorgänger waren allenfalls nette Anekdoten, die keinerlei Bedeutung für die ursprüngliche Geschichte hatten, mitunter gar nicht in die Zeitlinie gepasst haben und so letztendlich verzichtbar waren. Hier ist das anders, denn es wird nicht nur Bezug auf den vierten großen Ninjakrieges genommen, der hier bereits zwei Jahre her ist, auch Narutos Zukunft wird entscheidend beeinflusst. Endlich erkennt er, was die herzensgute Hinata seit so langer Zeit schon für ihn empfindet und gesteht sich selbst ein, dass er eigentlich ähnlich fühlt, es nur nicht wahrgenommen hat. (Wie er all die Zeit so blind sein konnte, obwohl die Zeichen mehr als offensichtlich waren – besonders beim Angriff von Pain auf Konoha -, steht auf einem anderen Blatt.) Im Film wird entsprechend die Grundlage für die letzten sechs Folgen von "Naruto Shippuden" und den Nachfolger „Boruto – Naruto Next Generations“ gelegt. Das ist mitunter ziemlich kitschig und klischeebelastet, doch das muss wohl einfach so sein. Auf jeden Fall ist es schön zu sehen, wie der ewige Kindskopf und die schüchterne Schönheit harmonieren und zueinander finden. Nebenbei hat Naruto die Zeit nach dem Krieg offensichtlich genutzt um seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln, denn er kann das Rasengan und das Rasen-Shuriken inzwischen ohne Schattendoppelgänger uneingeschränkt erschaffen und einsetzen. Somit ist er noch weitaus stärker geworden. Es ist ein wenig schade, dass Sasuke hier kaum eine Rolle spielt. Mehr als ein Kurzauftritt ist ihm nicht vergönnt.
Purer Fanservice, wer sollte da etwas dagegen haben?
[ENTHÄLT SPOILER!]
Der zweieinhalbjährige Zeitsprung nach der letzten „Naruto“-Folge hat der Geschichte gut getan. Alle haben sich enorm weiter entwickelt und sind erwachsener geworden. Selbst Naruto ist nicht mehr ganz der Hitzkopf und legt zusehends ein beeindruckendes Talent an den Tag, wenn es darum geht Fähigkeiten zu entwickeln und gekonnt einzusetzen. Sein kometenhafter Aufstieg geht allerdings einher mit vielen Höhen und Tiefen. Die Story wird zu einem Feuerwerk aus überraschenden Wendungen, witzigen Highlights, triumphalen Siegen, bitteren Tragödien, heftigen Auseinandersetzungen und großartigen zwischenmenschlichen Situationen. Naruto und seinen Freunden werden gewaltige Geheimnisse und bittere Wahrheiten erfahren, die ihre Welt für immer verändern.
Nach seiner langen Trainingsreise nimmt Naruto nun endlich wieder Anlauf, um Sasuke zurückzuholen, der noch immer auf dunklen Pfaden an der Seite Orochimarus wandelt und nur die Rache an seinem Bruder Itashi für das Massaker an seiner Familie im Sinn hat. Sakura hat inzwischen ihre Bestimmung als Arztninja gefunden, nachdem sie in „Naruto“ nie auch nur ansatzweise mit Naruto und Sasuke mithalten konnte. Zusammen mit den neu hinzustoßenden Sai und Yamato bilden sie ein neues provisorisches Team 7, um ihren Freund endlich nach Hause zu holen. Die beiden Neuen sind anfangs wenig sympathisch, was in den ersten Folgen eine gewisse Ernüchterung bei mir aufkommen ließ. Wenn man sich aber erstmal da durchgequält hat, wird es schnell wieder besser. Dass sie jedoch immer noch nicht in der Lage sind Sasuke zurückzuholen, wird schnell und unsanft klar. Sein Hass auf seinen Bruder Itashi ist zu groß, als dass er sich von seinem Racheplan abbringen ließe. Naruto muss also noch stärker werden und endlich lernen den Fuchsgeist zu kontrollieren. Das Auftauchen der mysteriösen Organisation Akatsuki, die weltweit Menschen wie Naruto, die einen der neun Bijuugeister in sich tragen, sammelt, macht alles noch viel schwieriger. Konoha muss einige traurige Verluste im Kampf gegen diesen Feind hinnehmen. Sasuke kann also erstmal unbehelligt von Naruto sein Ziel verfolgen und macht sich nach seinem Sieg über Orochimaru auf den Weg um endlich Itashi zu konfrontieren, der nebenbei auch ein Mitglied bei Akatzuki ist. Viele Kämpfe und Trainingseinheiten später kommt es zur entscheidenden Phase der Story. Während Sasuke Itashi endlich stellt und eine schockierende Wahrheit über ihn und seine Familie schlucken muss, die ihn dazu verleitet seine Heimat Konoha zerstören zu wollen, attackiert der vermeintliche Akatsuki-Anführer Pain Konoha und vernichtet es nahezu. Naruto wird zum Held, weil er das schlimmste verhindert und zumindest die Leben aller im Dorf retten kann. Was dann folgt, ist eine wahre Kaskade an sich überschlagenden Handlungen voller Manipulationen, Verrat und lange gehegter Pläne, die schlussendlich im vierten großen Ninjakrieg gipfeln, der die gesamte zweite Hälfte des Animes einnehmen wird. Der Feind erweist sich als sehr trickreich und perfide, in dem er Doppelgänger zur Infiltration und tote Kameraden als wiedererweckte Marionetten einsetzt und so die Allianz der fünf großen Shinobireiche empfindlich trifft. Naruto soll von diesem Konflikt fern gehalten werden, weil er und sein Bijuu das Ziel sind, doch das geht natürlich nicht lange gut. Als er erfährt, dass all seine Freunde kämpfen, gibt es für ihn kein Halten mehr. Ohne sein Eingreifen, wären auch alle dem Untergang geweiht gewesen. Mit seinen neuen Kräften – er kontrolliert inzwischen seinen Bijuu-Geist - kann er zumindest vorläufig das Blatt wenden, doch der Feind ist mächtig und spielt einen Trumpf nach dem anderen aus. Besonders Kakashi wird von der Identität eines Widersachers schwer erschüttert. Währenddessen bekommt Sasuke vom ebenfalls auferstandenen Itashi eine Lektion, die ihn abermals zum Umdenken bewegt und seine Pläne Konoha zu zerstören aufgeben lässt. Der Krieg neigt sich dem Höhepunkt entgegen, als selbst Naruto dem Gegner kaum noch standhalten kann. Es ist der pure Gänsehautfaktor, wenn Sasuke in der schier aussichtslosen Situation ganz unvermittelt zum Kampf dazu stößt, zu verstehen gibt, dass helfen will und so Naruto, Sakura und Sasuke endlich als Team 7 wiedervereint sind um ihre letzte gemeinsame und zugleich wichtigste Mission zu erfüllen. Es ist am Ende ein etwas zu wirres Konstrukt, was auf der Seite der Bösen zusammengeschustert wurde. Immer wenn ein übermächtiger Gegner besiegt ist, taucht der nächste auf, der noch stärker ist und seinen Vorgänger nur benutzt hat. Diese Spirale dreht sich ein paar Mal munter bis der eigentliche Oberboss endlich auftaucht, der leider etwas Drive vermissen lässt. Der Kampf von Team 7 gegen Kaguya ist dennoch sehenswert. Es verwundert nicht, dass nach dem schweren Sieg die Sache noch nicht ausgestanden ist, denn Sasukes und Narutos Vorstellungen über die zukünftige Ordnung der Welt gehen noch immer auseinander, was zum unausweichlichen finalen Kampf der beiden Rivalen an alt bekannter Stelle führt. Der spektakuläre Schlagabtausch, der zeigt, dass in dieser Welt keiner mehr den beiden das Wasser reichen kann, endet kräftetechnisch in einem Unentschieden, das beide einen Arm kostet. Naruto darf sich dennoch als Sieger fühlen, weil Sasuke endlich einsieht, dass Naruto trotz aller Konflikte stets zu ihm gehalten hat und dessen Weltanschauung tatsächlich zu einer besseren Welt führen kann. Auch erkennt er, dass Sakura ihn trotz seiner stets abweisenden Haltung ihr gegenüber, die sogar einen Mordversuch beinhaltet, noch immer liebt, was ihn zurück ins Licht führt. So endet der vierte große Ninjakrieg mit einem großen, jedoch verlustreichen Sieg, der auch einige bekannte Opfer gefordert hat. Narutos grenzenloser Wille, unerschütterlicher Optimismus und bedingungslose Freundschaft zu seinen Kameraden haben sich ausgezahlt. Er hat selbst Feinde zu Freunden gemacht und die Welt geeint. Seinem Ziel Hokage zu werden, steht nichts mehr im Weg.
Nach dem Ende des Krieges lassen die Macher den Anime langsam ausklingen. Es werden nur kurz die Folgen angerissen, dann erleben wir einen weiteren Zeitsprung von ungefähr zwei Jahren und sehen Sasuke, der seit seiner Begnadigung versucht mit sich ins Reine zu kommen und Konoha erneut verlassen hat (diesmal mit Einverständnis) um es von außen zu beschützen. Auch Shikamaru bekommt nochmal einen eigenen Arc, bevor die letzten paar Folgen dann ganz der Hochzeit von Naruto und Hinata gewidmet sind („The Last: Naruto the Movie“ zeigt, wie sie endlich zueinander finden.) Für mich mutet es noch immer etwas befremdlich an, dass Naruto in diesen letzten ca. 20 Episoden zusammen auf vielleicht noch 4-5 Minuten Screentime kommt. Sehr merkwürdige Entscheidung. Schön ist allerdings, dass der Humor in diesen letzten Folgen wieder verstärkt Einzug hält, der ja verständlicherweise während des Krieges etwas zurückgefahren wurde. Es ist wunderbar witzig, wie alle auf der Suche nach dem perfekten Hochzeitsgeschenk durchdrehen. Besonders Lee geht durch die Decke und lässt Tenten verzweifeln. Ganz nebenbei hält auch die Liebe bei den anderen langsam Einzug. Die sich bereits lange andeutende Romanze zwischen Shikamaru und Temari steht hier stellvertretend für das endgültige Erwachsenwerden unsere Freunde und wird herrlich sympathisch und witzig in die Wege geleitet. Wenn dann in der letzten Episode fast alle wichtigen Charaktere nochmal zusammenkommen um das Hochzeitspaar zu feiern, dann darf man definitiv von einem schönen Ende sprechen. Sehr schade fand ich nur, dass Sasuke nicht auftaucht, sondern nur einen Brief schickt.
Ich zähle „Naruto Shippuden“ ohne Zweifel zu den Top 5 meiner Lieblingsanimes, was aber nicht heißt, dass er keine Schwächen und nervige Eigenschaften hätte. Allein die Anzahl der Rückblenden, Nebenhandlungen und sonstiger Verzögerungen der Geschichte nimmt teils bizarre Formen an. Die ungefähr 250 Episoden, die der Krieg einnimmt, schießen den Vogel ab, weil die eigentliche Story in weniger als der Hälfte dieser Folgen wirklich vorangetrieben wird. Die Masse an Filler-Episoden, die ständig die Hauptstory zerreißt, ist massiv. Mitunter muss man zwanzig Folgen am Stück über sich ergehen lassen, die einen kein Stück weiter in der Geschichte bringen. Das zeigt sicher, wie viele Gedanken man sich beim Entwurf der Story und der Welt gemacht hat und einiges davon ist durchaus interessant, z.B. die Vorgeschichten von Kakashi und Itashi, auch die Chuunin-Auswahlprüfung, die während Narutos Abwesenheit abgehalten wurden, sind sehenswert. Aber oft wird der Bogen einfach überspannt, viele Rückblenden sind zu lang oder unwichtig, einige werden auch an die fünf Mal oder öfter wiederholt. Der Erzählfluss ist entsprechend meist stark eingeschränkt. Da muss man sich dann eben durchkämpfen, als Belohnung bekommt man eine großartige Geschichte, voller Action, Humor, Herz und Gefühl geboten, die von tollen Charakteren durchzogen ist, die teils wunderbare Entwicklungen nehmen. Dazu sind der Zeichenstil und der Soundtrack wie schon im Vorgänger erstklassig. Trotz des vielen Leerlaufs gingen die 500 Episoden eigentlich zu schnell rum, ich war nachdem Ende jedenfalls erstmal deprimiert. Doch der geneigte Fan kann sich zumindest ein wenig mit der Fortsetzung „Boruto – Naruto Next Generations“ trösten, in denen die Kinder unserer Freunde auf die Welt losgelassen werden. Ob er das Level von „Shippuden“ erreichen kann, bezweifle ich zwar noch, doch Naruto und Co. leben darin weiter, und allein deshalb bleibe ich dran.
[ENTHÄLT SPOILER!]
Mit Kenntnis der gesamten Story lässt sich sagen, dass „Naruto“ letztendlich nur die überlange Einleitung zum wesentlich umfangreicheren und epischeren „Naruto Shippuden“ ist, die ihre Daseinsberechtigung trotz einiger Schwächen jedoch absolut verdient. Der Anime nimmt sich viel Zeit für seine Geschichte und die Figuren und sorgt so dafür, dass sie einem fast alle ans Herz wachsen. Die hier geschaffene Welt der Ninjas steckt voller cooler Ideen, spektakulärer Kampftechniken (Jutsus) und schräger Figuren.
Kindskopf Naruto, ein Junge aus dem Ninjadorf Konoha, dessen Talent als Shinobi anfangs eher dürftig und Intelligenz mittelprächtig sind, der dafür aber einen unerschütterlichen Willen und ein großes Herz besitzt, wird auf die Welt losgelassen und an der Seite seiner Freunde eine Entwicklung nehmen, die ihres Gleichen sucht. Eines Tages Hokage (eine Art Oberhaupt der ortsansässigen Ninjas) zu werden, ist sein großer Traum, der nicht ganz ohne Grund von den meisten belächelt wird. Seine Geschichte ist bis dahin im Grunde traurig: aufgewachsen ohne Eltern trägt er zu allem Überfluss auch noch den neunschwänzigen Fuchsgeist in sich, ein Monster, das einst das Dorf angriff und nur besiegt werden konnte, weil er vom vierten Hokage in Naruto versiegelt wurde. Diese Kreatur sorgt nun dafür, dass alle ihn meiden und fürchten, denn die Kräfte, die in ihm schlummern sind gewaltig und kaum zu kontrollieren. Als Taugenichts und Unruhestifter verschrien, kann erst sein Sensei Iruka ihn auf den rechten Pfad bringen und so einer Lawine lostreten. Als frisch gebackener Shinobi kommt er zusammen mit der temperamentvollen Sakura und dem unterkühlten Sasuke in Team 7, das vom Eliteninja Kakashi angeführt wird, dem wohl lässigsten Shinobi in Konoha. Dieses Team wird in der Folge eine turbulente Geschichte voller Höhen und Tiefen erleben. Die Chemie zwischen den drei jungen Shinobi stimmt anfangs nur bedingt. Naruto steht auf Sakura, die hat aber nur Augen für Sasuke, der wiederum interessiert sich nur für die Rache an seinem Bruder Itashi, der seine ganze Familie mit Ausnahme von ihm ausgelöscht hat. Besonders Narutos ungestüme Art bringt nicht selten Probleme mit sich. Trotzdem rauft sich das Team immer wieder zusammen, erledigt selbst schwierige Missionen und besonders Naruto wird stärker und stärker. Mit seinen Schattendoppelgängern und später dem Rasengan wird er ein ernstzunehmender Gegner, der Naturtalent Sasuke zunehmend den Rang abzulaufen droht. Die Rivalität und bei Zeiten komplizierte Beziehung der beiden ist das zentrale Element der Story, die irgendwann eskaliert. Um nicht abgehängt zu werden, verlässt Sasuke unerlaubt das Dorf um sich dem Bösen Orochimaru anzuschließen, weil dieser ihm Macht verspricht. Damit begibt er sich auf einen dunklen Pfad und leitet die eigentliche Haupthandlung ein. Naruto schwört Sakura ihn zurückzuholen, was in einem harten Kampf gipfelt und Naruto am Ende vorläufig scheitern lässt. Aufgeben kommt für ihn aber nicht in Frage und somit werden er und Sakura jahrelang mit dieser scheinbar aussichtslosen Aufgabe beschäftigt sein und viele Rückschläge wegstecken müssen. Naruto schafft es trotz seiner teils sehr nervigen Art mit seinem unerschütterlichen Optimismus und Durchhaltevermögen mehr und mehr Anerkennung zu finden und die Leute zu inspirieren und mitzureißen, was sicher seine hervorstechendsten Eigenschaft und gleichzeitig auch das Rezept seines Erfolges ist.
Der Kern der Geschichte ist durchaus düster, doch für Spaß bleibt immer mehr als genug Platz. Dafür sorgen schon die Figuren, besonders die gleichaltrigen Kollegen von Team 7, Shikamaru, Choji, Ino, Kiba, Shino, Hinata, Lee, Neji und Tenten sind allesamt großartig konzipierte Charaktere, von denen jeder einen anderen Vogel hat, manche mehr (Lee), manche weniger (Shikamaru). Zusammen mit ihren Senseis und den anderen teils sehr abgefahrenen Figuren ergeben sich da immer wieder genial witzige Szenen. Wie üblich bei so lange laufenden Animes, wird die Story durch viele Filler-Episoden und Rückblenden zerrissen. Besonders merkwürdig mutet es an, dass die Hauptstory mit Folge 135 erstmal abgeschlossen ist und bis zur finalen Folge 220 dann nur noch Nebenhandlungen folgen, die keine Fortschritte für die Handlung oder die Charakterentwicklung bringen. Einzig die Figuren werden so noch ein wenig näher beleuchtet, was im Hinblick auf den späteren Storyverlauf in „Naruto Shippuden“ gar nicht schlecht ist. Der Zeichenstil ist gut, der Soundtrack unschlagbar. Eigentlich mag ich auch die deutschen Stimmen, es ist nur bedauerlich, dass die Dialogzensuren dort sehr bizarre Züge annehmen. Ein runder Anime mit viel Gefühl, Herz, Witz, Action und kleinen Schwächen, die zu verschmerzen sind.
"Good Time" klingt zwar sehr interessant, konnte mich dann aber mit der Inszenierung nicht überzeugen. Ben Safdie und Joshua Safdie mischen - ob nun freiwillig oder nicht vermag ich nicht zu sagen - irgendwie die Stile von Nicolas Winding Refn, Denis Villeneuve und den Coen-Brüdern, was gut gemeint und sehr ambitioniert ist, aber nicht wirklich funktioniert. Das größte Problem sind die Figuren, die einfach keine Sympathien wecken. Aus Robert Pattinson ist zwar inzwischen sowas wie ein Schauspieler geworden, aber seine Rolle Connie Nikas ist ein farbloser, nerviger Typ, der keinen Funken Charisma hat. Das macht es nicht ganz einfach seiner nächtlichen Odyssee etwas abzugewinnen. Besonders vor dem Hintergrund, dass auch die Bekanntschaften, die er so macht, keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. So plätschert der Film vor sich hin und kann wenigstens mit seiner Atmosphäre, dem Farbenspiel und dem passenden Soundtrack ein paar Punkte sammeln. Das Ende kommt dann reichlich abrupt und lässt einige Handlungsstränge ins Leere laufen. Fast so, als hätten die Verantwortlichen plötzlich selbst das Interesse verloren. Ein Stilmittel, auf das auch die Coens gerne zurückgreifen und mit dem ich noch nie so ganz warm geworden bin.
Da hatte ich mir irgendwie mehr versprochen.
Korea bleibt die Nummer 1 bei stylischen Actionthrillern. "The Villainess" peitscht seine Heldin durch eine finstere Welt voller Verrat, Lügen und Gewalt. Die getriebene und gepeinigte Seele, die Zeit ihres Lebens nur benutzt und manipuliert wurde, holt nun zum großen Gegenschlag aus. Dabei ist der Film keinesfalls zimperlich, weder im Ungang mit Sook-Hee und ihren Nächsten, noch mit ihren Gegenspielern. Er offenbart großes Geschick beim präsentieren der Actionszenen. Allein die starke Ego-Shooter-Szene zu Beginn zeigt, dass Regisseur, Stuntkoordinator und Kameramann verstanden haben, worauf es im Genre ankommt. Rasant, brutal, toll choreographiert und die Kamera immer mittendrin. Die Story kämpft leider trotz vieler Wendungen und zahlreicher Schauplätze mit einigen Längen. Der beständige, nahtlose Übergang zwischen Gegenwart und Rückblenden erfordert viel Aufmerksamkeit, sonst verliert man in der verschnörkelten Geschichte schnell den Überblick. Sicher ist der eine oder andere Twist etwas zu viel des Guten. Eine halbe Stunde weniger hätten zumindest der Dynamik gut getan.
Trotz schwächen in der Story (besonders gegen Ende) ist "The Villainess" großartiges Kino mit genialen Actionszenen, einer sympathischen Hauptfigur und bedrückend düsterer Atmosphäre. Schade, dass er zum Schluss etwas übers Ziel hinaus schießt.
"6 Days" liefert einen unspektakulären Blick auf die Geschehnisse im April/Mai 1980 in London. Das ist auch die einzig richtige Herangehensweise, überdramatisierte Heldenmythen braucht da niemand. Der Film verlässt sich darauf, dass das Szenario an sich genug Spannung erzeugt und verzichtet auf künstlich aufgebauschte Einzelschicksale. Die unterschiedlichen Taktiken im Umgang mit einer Geißelnahme laufen hier parallel, ohne sich ins Gehege zu kommen. Die komplizierten politischen Mechanismen und Zuständigkeiten werden angerissen aber nicht vertieft, so kommt keine künstliche Langweile auf. Während die Polizei versucht Zeit zu gewinnen und um eine unblutige Lösung bemüht ist, bereitet sich der SAS in mehreren Szenarien auf die Stürmung vor. Das wirkt nüchtern und realistisch. Die Geißelnehmer werden nicht wie Comicbösewichte dargestellt, sondern bekommen durchaus etwas Raum für die Erklärung ihres verzweifelten, falschen Verhaltens. Der Zugriff des SAS wirkt dann etwas chaotisch, ist aber gut inszeniert und beschönigt nichts. Der gute Cast spielt das solide runter, es drängelt sich keiner in der Vordergrund.
Es ist kein Film, der in irgend einer Form hervorsticht, doch ich glaube das war auch gar nicht das Ziel. So ein Tragödie, die auf wahren Begebnissen beruht, verlangt einen nüchternen Umgang, etwas, das Hollywood gerne mal leichtfertig beiseite wischt. Hier wird darauf aber Wert gelegt, das sollte man honorieren.
Pixar arbeitet immernoch am besten, wenn es neue Wege beschreitet und sich inspirieren lässt, anstatt lieblose Sequels zu vergangen Erfolgen rauszuhauen (Stichwort: "Cars"-Reihe). "Coco" ist ein weiterer Beweis dafür, dass das Studio seine Kraft auf neuen Stoff konzentrieren sollte. Wie die mexikanische Tradition des Día de los Muertos hier verarbeitet wird und als Grundlage für einen spaßigen und doch gehaltvollen Film dient, ist Zeichentrick- bzw. Animationskunst erster Güte. Wenn Miguel, der den irrationalen Zwängen und Erwartungen seiner Familie zu entkommen versucht, dabei versehentlich ins Reich der Toten gerät und seiner teils sehr verpeilten, bereits verstorbenen Angehörigen trifft, dann darf man über die Kreativität und den liebenswert legeren Umgang mit dem Tod gerne staunen. Verpackt ist dieser interessante Trip in einer Geschichte rund um die Bedeutung von Familie, Lebenszielen und Träumen, die nebenbei einige Twists bereit hält. Trotz des ernsten Untertons kommt der Humor nie zu kurz, die Figuren sind witzig und schräg, Miguel selbst ist vielleicht ein wenig bieder. Mit der musikalischen Untermalung konnte ich nicht ganz so viel Anfangen, aber das Genre muss einem auch liegen.
In den vergangen Jahren saß längt nicht jeder Schuss des einst unangefochtenen Genrekönigs, doch Pixar hat den Weg zurück zu alter Stärke längst gefunden. Mit "Coco" ist ein unetrhaltsamer und kreativer Film gelungen, der eine wichtige Botschaft in sich trägt. Der Kitsch-Faktor ist mitunter etwas hoch, doch dabei sollte die Zielgruppe bedacht werden, und die ist nunmal empfänglich für Übertreibungen.
So ein Heist-Movie geht eigentlich immer. Es ist kein "Ocean's Eleven", was Steven Soderbergh bei seiner Rückkehr in diese Gefilde anbietet, aber er weiß schon noch, worauf es im Genre ankommt. Solange die Figuren sympathisch sind und der Plan einfallsreich ist, gerät der Rest zur Nebensache. "Logan Lucky" erfüllt dies, allein Daniel Craig als Safeknacker Joe Bang und seine beiden verpeilten Brüder sind schon den Blick wert. Der Cast ist gut. Dem Raubzug an sich liegen ein paar sehr konstruierte Elemte zu Grunde, doch das war in solchen Filmen selten anders und den Unterhaltungswert mindert das kaum.
Ein kurzweiliger Vertreter des Genres, der das Rad nicht neu erfindet, aber immerhin weiß, wie man es benutzt.
Es ist erstaunlich wie es "Schneemann" trotz ausgezeichneter Voraussetzungen nicht schafft dem Thriller-Genre eines neues Highlight hinzuzufügen. Der Film hätte ein "Se7en" im hohen Norden werden können, der mit seiner Atmosphäre das Blut in den Adern gefrieren lässt. Nun weiß ich nicht, ob sich bereits die Vorlage in Nichtigkeiten verliert oder ob nur die Verfilmung derart merkwürdige Prioritäten setzt. Letztendlich spielt es auch keine Rolle wer das Potenzial verschleudert hat. Die Geschichte schwimmt in Klischees, allein Detective Harry Holes ist das Abziehbild tausender abgewrackter, versoffener Cops, die nur aus der Finsternis eines abgefuckten Falls noch Lebenkraft schöpfen und natürlich eine Ex-Frau und ein entfremdetes Kind haben. Nebenbei darf natürlich ein junger eifriger Kollege (oder hier eine Kollegin) nicht fehlen. Das behäbige Tempo und die uninterssanten Nebenhandlungen verhindern, dass der Streifen fahrt aufnimmt. Trotz dem starken Cast und der kalten Atmosphäre des winterlichen Oslo, was beides perfekt zum Genre passt, ist "Schneemann" dehalb nur einer von vielen Thrillern, die sich um einen Serienkiller drehen. Die faszinierend bedrohliche Aura, die beispielsweise Fincher mit seinem Jon Doe erreicht hat, erlangt Tomas Alfredson hier nicht im Ansatz, dazu ist sein Killer viel zu einfallslos und plump dargestellt. Das Ende ist dann auch dementsprechend mau.
Ich war überrascht von den sehr mäßigen Bewertungen hier, nach der Sichtung muss aber auch ich zugeben, dass die Nummer - wenn überhaupt - nur minimal über dem Durchschnitt liegt, und das auch nur dank der Location und Leuten wie Fassbender, Ferguson und Gainsbourg.
Sehr fieses Szenario, das schon von Natur aus für eine beklemmende Atmosphäre sorgt. Davon zehrt "47 Meters Down" auch die gesamte Filmlänge, denn weder das Script noch die Figuren sind der Rede wert. Die Unterwasseraufnahmen sind gut und zusammen mit der langsam ausgehenden Atemluft und der allgegewärtigen Gefahr eines Haiangriffs ergeben sich spannenden Momente, die von den beiden Weibern leider immer wieder duch dämliche Aktionen gestört werden. Doch wer so blöd ist sich mit diesem schrottigen Kahn in einem verrosteten Käfig auf Tauchgang zu Weißen Haien zu begeben, der handelt ohnehin nicht logisch. Wenigstens sind die beiden Schwestern nicht gänzlich unsympathisch. Über das Ende habe ich mich geärgert, weil sich der Streifen dann des billigsten aller Horrorklischees bedient um den Zuschauer für dumm zu verkaufen.
Technisch gut und atmosphärisch top, der Rest ist ausbaufähig. Hinterlässt ein unangenehmes Gefühl, besser nicht vorm nächsten Badeurlaub anschauen. ;)
Von der nostalgischen Grundstimmung des Vorgängers "Das Erwachen der Macht" distanziert sich "Die letzten Jedi" ein wenig. Dazu gehört vor allem, dass die "Altlasten" allmählich aussortiert werden, was dem Fanservice von Episode VII entgegen wirkt. Es ist zu spüren, dass der Weg endgültig frei gemacht werden soll für eine neue Generation. Wenn man fies ist, könnte man dann allerdings die Frage stellen, wieso trotz der offensichtlichen Absicht einer Neuausrichtung Episode VIII vom Verlauf her stark an "Das Imperium schlägt zurück" erinnert. Den Rebellen wird hier ein Ding nach dem anderen reingewürgt. Bereits der Vorgänger hat sich ja sehr viel vom Original abgeschaut. Diese Strukturen lassen sich scheinbar nicht so leicht aufbrechen.
Episode VIII ist ein "Star Wars"-Film durch und durch, mit allem was dazu gehört: gewaltige Weltraumschlachten, stylisch durchchoreographierte Laserschwertkämpfe, der ewigen Kampf gut gegen böse, toller Soundtrack und natürlich (unfreiwillige) Helden. Luke Skywalkers Rückkehr überstrahlt sicher alles, auch wenn er als desillusionierter letzter echter Jedi nicht ganz den Einfluss nimmt, den sich der ein oder andere Fan vielleicht versprochen hat. Es hat meiner Meinung nach durchaus seinen Reiz den einstigen Helden etwas zu entmystifizieren, besonders vor dem Hintergrund, dass vor allem Rey weiter aufgebaut werden soll. Daisy Ridley ist und bleibt ein echter Gewinn für die Reihe und ist neben Oscar Isaac als Poe Dameron sicher die schillernste Figur der neuen Saga. Allenfalls der sehr gut aufgelegte BB-8 stiehlt den beiden die Show. Kylo Ren sollte ebenfalls lobend erwähnt werden. Zumindest in Teilen wird versucht ihm eine gewisse Tiefe und innere Zerissenheit anzudichten. Letztendlich bleibt das halbherzig und ein Darth Vader wird er nicht mehr, dazu fehlt Adam Driver schlicht die Ausstrahlung. Ich habe mich gewundert, warum so wenig Spoiler und Memes im Netz kursieren, die Antwort darauf ist relativ unspektakulär: Es gibt einfach nicht viel zu Spoilern. Bahnbrechende Wahrheiten zaubert Rian Johnson hier nicht aus dem Hut, was sicher gar keine so üble Entscheidung war, denn was hätte er schon präsentieren können, was nicht schon in irgend einer Fantheorie prophezeit worden wäre. Dann lieber den Ball flach halten und den Kurs beibehalten. Damit kann ich leben. Dem Humor wird erstaunlich viel Raum gegeben, manche Gags sind richtig gut, allerdings sollte die Dosierung zukünftig nicht noch weiter erhöht werden. Vom Ende bin nicht so überzeugt, da wurden Chancen liegen gelassen.
Die Seele der Reihe lebt weiter, das ist die gute Nachricht. Trotz der in erster Linie finanziellen Interessen wird das Material nicht verheizt. Der Kniefall, den Episode VII vor der ursprünglichen Trilogie hingelegt hat, wiederholt sich hier nicht, doch das Herz schlägt in der selben Frequenz. Mir hat "Das Erwachen der Macht" einen Tick besser gefallen, doch das sind letzendlich nur Nuancen. Über den Schluss kann man streiten.
Bei verlassenen Waldhütten denkt man immer erstmal an billigen Horror, doch "Enter Nowhere" will damit gar nichts zu tun haben und entwirft stattdessen eine erstaunlich fesselnde Geschichte, die einige Überraschungen bereit hält. Die kalte, mysteriöse Atmosphäre sorgt gemeinsam mit der langsam ans Licht kommenden (und ziemlich abgefuckten) Wahrheit für eine konstant gute Spannung. Hilfreich ist dabei auch der Cast, der unaufdringlich ohne Overacting und sonstigen Nervereien auskommt. Freilich wirft so eine Story Fragen auf, die der Film aber dergestalt umschifft, als dass er gar nicht darauf eingeht. Das mag etwa bequem sein, aber immer noch besser als sich in einer absurden Erklärung zu verlieren. Logik bekommt man in so ein Konstrukt ohnehin nicht verbaut. Da lieber etwas Mindfuck und gut ist.
Eine positive Überraschung. Kann an meiner geringen Erwartungshaltung liegen, doch einige Dinge, die der Film präsentiert hat, hätte ich so nicht erwartet.
Wenn die CIA im Spiel ist, wird es immer schmutzig, ansonsten ist "American Assassin" Standardware im Action- bzw. Thrillergenre. Die Story holt sich ihre Daseinsberechtigung aus den aktuellen politischen Entwicklungen und verarbeitet sie reichlich plump und stereotyp zu einer Hetzjagd um die Welt. Das reicht für einen klischeebelasteten aber rasanten Film, der leider ohne Ironie und Sympathieträger auskommen muss. Dylan O'Brien schafft es nicht diesem Mitch Rapp eine Seele zu verleihen und Michael Keaton als selbstgefälliges, arrogantes CIA-Arschloch ist zwar voll dabei, allerdings ist die Rolle irgendwo unter seiner Würde. Die Actionszenen sind kompromisslos gehalten, etwas Feinschliff hätte aber gut getan.
Kein Film, der in die Geschichte eingehen wird. Für Genrefans als einmalige Sache mag es gehen.