RaZer - Kommentare
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Alle Kommentare von RaZer
"Brawl in Cell Block 99" ist abseits seiner kompromisslosen Brutalität in erster Linie aufgrund seiner untypischen Besetzung erwähnenswert. Vince Vaughn kennt man eher als den sarkastisch zynischen Geschäftmann bzw. Chaot in Komödien oder auch mal einem Thriller, aber als kahlköpfigen Badass erwartet man ihn nicht. Das sind sonst eher Rollen, die die Jason Stathams dieser Welt für sich beanspruchen. Ähnliches gilt für Jennifer Carpenter, deren verletzliche, unterwürfige Rolle so gar nicht zu dem passt, was sie als Debra Morgan in "Dexter" und auch danach abgeliefert hat. Der Mut der Produzenten hat seinen Reiz, den Film retten, kann dieser Umstand allerdings nicht. Die mehr als zwei stündige Laufzeit ist in keinster Weise gerechtfertigt, denn viel oder gar etwas Neues hat der Streifen nicht zu erzählen. Die meiste Zeit eiert die Story frei von Logik in Schrittgeschwindigkeit vor sich hin. Erst im letzten Drittel werden die Dinge interessanter, dann nämlich, wenn Bradley schonungslos zur Rettung seiner Familie ausholt. Das Gewaltlevel ab diesem Punkt ist durchaus heftig und in seiner Intensität und Qualität inzwischen fast nur noch in asiatischen Produktionen anzutreffen. Ewig in die Länge gezogen werden die deftigen Gewaltspitzen allerdings nicht, der Zuschauer wird schnell vor vollendete Tatsachen gestellt und dann ist das Opfer (oder was davon übrig ist) auch schon wieder vergessen. Der titelgebende Zellenblock 99, in dem der kurze, brachiale Showdown seinen Lauf nimmt, könnte glatt einem Comic entsprungen sein, ebenso wie der exzentrische Leiter dieses sympathischen Etablissements.
Es ist ein Film, der allenfalls durch seine unverholene Härte in den Kampfszenen und dem nicht alltäglichen Cast einige Aufmerksamkeit erhält, aber sicher nicht dank seiner Story oder dem Spannungslevel, denn die sind beide eher dürftig.
Orwells Albtraum: Next Level. Andrew Niccol liefert mal wieder eine sterile und äußerst fiktive Zukunftvision ab, die abermals aktuelle Themen aufgreift und auf die Spitze treibt. Diesmal ist der Datensammelwahn unter dem Deckmantel der Sicherheit an der Reihe, die Abschaffung des Privatlebens und der Wunsch nach vollständger Kontrolle über das Leben aller Individuen. Die Welt von "Anon" ist der feuchte Traum eines jeden Geheinmdienstlers und Strafverfolgers, aber auch Ideologen und Werbeindustriellen. Alles gesehene wird gespeichert, Informationen direkt ins Auge projiziert, Privatsphäre ist abgeschafft, Verbrechen somit nicht mehr möglich. So zumindest die Theorie. Dumm nur, wenn das System angreifbar ist und Hacker nicht nur gespeicherte Bilder, sondern auch das aktuell Gesehene manipulieren können. Wer den eigenen Augen nicht mehr trauen kann, findet sich schnell in einem Albtraum wieder. Über die technischen Hintergründe schweigt sich der Film konsequent aus, was wahrscheinlich auch besser ist. Darum geht es eigentlich auch nicht, es geht um den Einfluss der Überwachungstechnolgie auf die Gesellschaft. Der vollständige Verlust der Privatsphäre macht aus den Menschen Roboter. Die Figuren sind unterkühlt, distanziert; Gefühlsausbrüche würden nur noch mehr Aufmerksamkeit erregen, und die will keiner. Es ist eine trost- und farblose Welt, die Niccol hier entwirft - eine seiner Spezialitäten. So spartanisch wie die Umgebung und die Einrichtung, ist auch die Inszenierung. Ein Effektfeuerwerk sollte niemand erwarten, der Film geht sehr sparsam mit dem Gaspedal um. Interessant ist die Prioritätensetzung der Strafverfolgungsbehörde, deren Vorgesetzter Anon (Amanda Seyfried) weniger wegen ihrer vermeintlichen Morde, als viel mehr wegen ihrer Anonymität aus dem Verkehr ziehen will. Ein "Fehler" im System ist inakzeptabel, wer sich nicht fügt und sein Leben nicht offenlegt, muss ein Verbrecher sein. Eine Haltung, die auch in der Realität längst um sich greift in der Welt. Diesbezüglich sagt Anon den besten Satz ganz zu Schluss: "Ich habe nichts zu verbergen, da ist nur nichts, das ich euch zeigen will." Eine höchst gesunde und vernünftige Einstellung, die leider zunehmend Feindseligkeit erfährt und in manchen Gesellschaftsschichten gar auf Unverständis stößt.
"A Breath Away" lebt von der Atmosphäre und der Ohnmacht der Protagonisten ernsthaft etwas gegen die Bedrohung tun zu können. Gegen einen gitftigen Nebel helfen nunmal keine Kugeln und Exlposionen, da heißt es kreativ werden, wenn man überleben will. Dass dabei im Dunkeln bleibt, was es mit dem Phänomen auf sich hat, ist vielleicht gar nicht so schlecht. Spannung ist durchaus vorhanden in diesem bedrohlichen und undurchsichtigen Szenario, mit der Logik hat es der Film allerdings nicht so. Viel künstliche Spannungserzeugung zu lasten der Glaubwürdigkeit. Dennoch sind besonders die Szenen im Nebel aufgrund der ständigen Bedrohung fesselnd und gut inszeniert. Das Ende ist eher suboptimal.
Ob es tatsächlich der letzte Film der Reihe sein wird, bezweilfe ich ja irgendwie. Spätestens wenn The Asylum durch das Aufbrechen von Münzautomaten nicht mehr genügend Geld für weitere filmische Verbrechen zusammenbekommt, werden die sehr schnell wieder anfangen Haie in Wirbelstürme zu packen. Über den sechsten Teil möchte ich ansonsten gar nichts weiter sagen, weil ich allen Sarkasmus längst bei der Kommentierung der Vorgänger verbraucht habe. Dass es geschafft wird, den längst zum Selbstzweck verkommenen Irrsinn hier endgütlig in nicht mehr zu erfassende Gefilde zu katapultieren und eine Art Super-Trash zu kreieren, ist auch klar. Die einzige Frage, die sich mir stellt, ist die nach den Drogen, die bei der Entstehung zum Einsatz kamen. Der Chemiker, der dieses neue Teufelzeug zusammengerührt hat, muss irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn pendeln. Hoffentlich erschafft er nicht versehentlich eine Zombiearmee, wenn der Stoff auf der Straße landet. Das Produktionsbudget abseits der Drogenbeschaffung dürfte ungefähr wieder bei ca. 10$ gelegen haben, von denen das meiste für die Gebühr des Internetkaffees draufgegangen sein dürfte, an dessen Rechner schnell die Effekte zusammengeklickt wurden.
Meine Kumpels und ich haben damals mit der Reihe angefangen und sie eisern durchgezogen. Ohne unsere sarkastischen Kommentare hätte ich das vermutlich auch nicht überlebt. Ruhe in Frieden Sharknado, und bitte komm nie wieder.
In einer (nahen) Zukunft, in der Wasser ein Luxusgut ist und die Anarchie in den Straßen regiert, ist der oberste Stock des Hotel Artemis eine Enklave der Ruhe und Ordnung inmitten des Chaos, allerdings nur für die gut betuchten Gestalten außerhalb des Gesetzes, die bereit sind die strenge Hausordnung zu akzeptieren. Wer das tut, dem wird geholfen, allen anderen geht es schlecht. "Hotel Artemis" ist in erster Linie ein Kammerspiel, in der zwielichtige Figuren so gut es geht die Füße still halten, um den Service von Jean Thomas (sehr gut: Jodie Foster) zu genießen. Bei dem Konfliktpotenzial zwischen den Gestalten hält der Hausfrieden freilich nicht lange, besonders wenn der städtische Unterweltboss persönlich eine Behandlung benötigt. Auch wenn es einige Actionsequenzen und Gewaltspitzen gibt, so lebt der Film in erster Linie von den Charakteren, die alle mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen haben. Der hochkarätige Cast löst das souverän. Dave Bautista kommt dabei nicht so recht aus seinem Drax-Modus raus, was meist unfreiwillig komisch wirkt. Erwähnenswert ist auch Sofia Boutella, die eine sehr heiße Vorstellung in ihrer Lieblingsrolle als Auftragskillerin abgibt. Ganz neu sind die meisten Ideen nicht, die ganze Organisation erinnert mich beispielsweise verdächtig an das "Continental" in "John Wick", nur eben etwas kleiner und ein paar Jahre in der Zukunft angesiedelt. Macht aber nix, der Film wirkt dennoch nicht abgegriffen, Drew Pearces Inszenierung ist auch sehr ordentlich.
Vieles mag nicht logisch sein, und vielleicht hätte manchmal etwas mehr Tempo nicht geschadet, doch Cast und Atmosphäre halten den Streifen auf einem sehr anständigen Level.
Wer schon immer wissen wollte wie ein Drehbuch von The Asylum aussehen würde, wenn es mit vernünftigem Budget und brauchbaren Schauspielern verfilmt werden würde, bekommt mit "Meg" die Antwort: Gut sieht es aus, aber Schrott bleibt es trotzdem. Mit beängstigend wenig Ironie und ungesund viel unfreiwilliger Komik wird der legendäre Megalodon auf die Menschheit losgelassen. Überflüssig zu erwähnen, dass dabei biologische und physikalische Gesetze keine Rolle spielen. Mit U-Booten wird binnen Minuten tausende Meter tief ab und wieder aufgetaucht, Mensch und Material machen das locker mit. Das würde ich allenfalls Chuck Norris zutrauen, und der braucht dafür auch kein Boot. Offensichtlich sind die Jungs also in der Lage U-Boote zu entwickeln, die zwar den unglaublichen Belastungen der Tiefsee standhalten, aber bei einem Haibiss jämmerlich überfordert sind. Soviel zur Prämisse. Der offenkundige Trashfaktor wird durch den Mangel an Selbstironie zum Problem, denn anstatt die Doofheit der Story zu zelebrieren oder wenigstens sarkastisch zu untermalen, soll eher davon abgelenkt werden, was freilich komplett misslingt. Der solide Cast zieht es halt den Vorgaben entsprechend durch, bessere Tage hat jeder von ihnen schon gesehen. Zumindest optisch kann der tief gefallene Jon Turteltaub annähernd überzeugen. Die Unterwasseraufnahmen sehen gut aus, die Effekte und Actiosequenzen lassen einigen Aufwand erkennen. Woran der Film neben der Fähigkeit zur Selbstverarsche noch krankt, ist die angestrebte niedrige Alterfreigabe, die ihn in seinen Möglichkeiten merklich beschneidet. Besonders der Angriff auf den Strand hätte mit Blick auf Alexandre Ajas "Piranha 3D" wesentlich interessanter aussehen können.
Edeltrash, dem leider etwas die Fähigkeit abgeht sich auch als solcher wahrzunehmen. Langweilige ist "Meg" eigentlich nie, aber eben so verflucht konstruiert und dämlich.
Viel zu selten wird sich bei der Planung von Prequels die Frage gestellt, ob es denn wirklich einen Mehrwert hat den Ursprung einer Figur, einer Situation etc. zu erzählen. Das klare "Nein" im Falle der "Alien"-Franchise, das Ridley Scott konsequent ignoriert hat und mit einer peinlichen Vorstellung gnadenlos auf die Fresse gefallen ist, sollte als Mahnung dienen. Doch auch positive Vorzeichen sind kein Garant für den Erfolg, wie "Solo: A Star Wars Story" eindrucksvoll beweist. Etwas rätselhaft kommt es mir schon vor, dass die Origin-Story eines der beliebtesten Helden des Universums so krachend an den Kinokassen untergegangen ist, denn weder ist die Geschichte wirklich schlecht, noch gibt es etwas am Unterhaltungswert auszusetzen. Es werden einige Geheimnisse um Han gelüftet, ohne ihn komplett zu entmystifizieren. Der Respekt der Produzenten vor ihm, Chewi und Lando ist durchaus vorhanden, ein wenig Selbstironie fehlt auch nicht. Ähnlich wie "Rogue One", der als eine Art Kriegsfilm daherkam, geht auch "Solo" eine anderen Weg als die klassische "Star Wars"-Reihe. Hier ist es ein intergalaktisches Heist-Movie, das selten sein Tempo drosselt und nicht wenige rasante und spektakuläre Szenen bietet. Das Imperium spielt nur eine untergeordnete Rolle, hier bewegt man sich am Rand der Gesellschaft. Alden Ehrenreich spielt den jungen Han besser als befürchtet, Donald Glover als Lando ist sogar richtig gut. Fast Leid tun kann einem Emilia Clarke, deren Filmengagements trotz ordentlicher Leistungen unter keinem guten Stern stehen. Schon als Nachfolgerin von Linda Hamilton als Sarah Connor in "Terminator: Genisys" hat sie gut gearbeitet, nur wollte es keiner sehen. Hier ist es ganz ähnlich, wobei man ehrlicherweise sagen sollte, dass die Rolle der Qi’Ra nicht mehr als ein besseres Love Interrest für Han darstellt. Ron Howards Inszenierung ist handwerklich einwandfrei, die Optik ist durchweg gut.
Ich kann dem Film eigentlich nichts vorwerfen, was den Flop begründen würde. Doch vielleicht sind selbst die Fans inzwischen übersättigt von der Flut an Material, das Disney in den letzten Jahren raushaut. "Rogue One" konnte immerhin eine der größten (vermeintlichen) Schwächen im Originalfilm aufklären und hat deshalb eine ganz andere Existenzberechtigung als "Solo", der eben "nur" die Vorgeschichte einer Figur erzählt. Und obwohl diese gut ausgetüftelt und keinesfall platt wirkt, ist sie am Ende doch verzichtbar.
Dass Fortsetzungen eher selten an die inhaltliche Qualität des Originals anknüpfen können, ist allgemein bekannt. Auch "Sicario 2" bleibt von diesem Problem nicht verschont. Teil 1 hat zumindest in Ansätzen noch ein realistisches Bild vom brutalen und kompromisslosen Kampf gegen die Kartelle in Mexiko gezeichnet und zusätzlich durch seine geradlinige Story, trockene Coollness und kühlen Zynismus überzeugt. Cool und zynisch ist auch der zweiten Teil, alles andere bleibt leider auf der Strecke. Die Geschichte ist extrem konstruiert und wird im Verlauf dann noch unglaubwürdiger. Dass nebenbei kein sonderlich gutes Bild von Mexiko gezeichnet wird, überrascht dabei wenig. Die massive Korruption - auch oder besonders in Polizeibehörden - ist aber tatsächlich ein Problem, das den Aufbau einer Vertrauensbasis erheblich erschwert. Stefano Sollima versucht den handwerklich einwandfreien Stil von Denis Villeneuve zu übernehmen, was ihm ganz ordentlich gelingt. Die Inszenierung ist solide, die Actionszenen sehen gut aus. Das Fehlen von Emily Blunt hat mich anfangs etwas geärgert, allerdings war sie im Vorgänger auch nur als eine Art moralisches Gegenstück zum schonungslosen Treiben der CIA gedacht, was sie des öfteren etwas verloren hat wirken lassen. Für die Story war sie nicht wichtig und in der Welt der Kartelle, korrupten Cops und Geheimdienste ist ohnehin kein Platz für Moral und Idealismus, dementsprechend ist es nur Konsequent diese Komponente wegzulassen. Josh Brolin und Benicio del Toro als Vertreter einer anderen Weltsicht sind wieder an Bord und retten den mäßigen Storyverlauf ein wenig durch ihre Ausstrahlung.
Von einer Enttäuschung zu sprechen ist vielleicht etwas übertrieben, aber im Vergleich zum ersten Teil offenbaren sich hier besonders inhaltlich doch ganz schöne Schwächen, die sicher nicht nötig gewesen wären.
Solider und kurzweiliger Actiontrash, der gar nicht erst versucht etwas anderes sein zu wollen. Trotz einer brutal konstruierten und in vielerlei Hinsicht unglaubwürdigen und unlogischen Story kommt "The Hurricane Heist" auf einen netten Unterhaltungswert. Den eher farblosen Figuren werden ein paar Traumata angedichtet um ihnen etwas Tiefe zu verleihen, was freilich komplett misslingt, doch sie sind wenigstens nicht nervig. Maggie Grace sehe ich im Übrigen ganz gerne. Es bleibt ohnehin wenig Zeit über die ganzen Klischees und den sonstigen Blödsinn nachzudenken. Der Film hält das Tempo bewusst hoch um so zu tun, als wäre nix gewesen. Soll mir in dem Genre recht sein. Die Location inmitten eines Hurricanes hat schon ihren Reiz und sorgt für eine bedrohliche Atmosphäre, wenngleich die Autoren diese Form des Tropensturms und sein Kraftpotenzial des öfteren mit dem eines Tornados verwechseln. Doch als ob Unkenntnis über eine Thematik Hollywood jemals von etwas abgehalten hätte. Actionveteran Rob Cohen inszeniert die feuchtfröhliche und beizeiten unfreillig komische Jagd sehr ordentlich, die Effekte sind für das Budget akzeptabel. Einzig der Showdown, der zu großen Teilen mit CGI-Trucks realisiert wurde, die aussehen als würden sie aus einem alten "Grand Theft Auto"-Teil stammen, ist beängstigend schlecht. Aber dafür müssen die Dinger eine Art Teleportfunktion integriert haben, denn eben sind unsere Helden noch im Auge des Sturms... und zack ... fahren sie dem herrlichsten Sonnenuntergang entgegen. Hätten sie den Knopf mal eher gefunden...
Ich habe den ersten Teil (mittelprächtig) bewertet und auch einen Kommentar dazu geschrieben, d.h. ich muss den irgendwann mal gesehen haben. Erinnern kann ich mich an nichts, aber wenn er so nichtssagend war wie die Fortsetzung, ist das auch kein Wunder. "Sherlock Gnomes" fällt in der mittlerweile beträchtlichen Masse an Animationsfilmen praktisch nicht auf. Weder sind die Ideen sonderlich originell, noch wird man mit den Figuren warm. Darüber hinaus zünden nur wenige Gags. Manchmal werden solche Filme durch ikonische Sidekicks gerettet, doch die dafür infrage kommenden Wichtel bekommen zu wenig Spielraum um diese Aufgabe zu übernehmen. Dass in der deutschen Fassung David Nathan seiner Aufgabe als Stimme von Johnny Depp auch hier nachkommt, ist das einzig echte Highlight. Die Darstellung des Moriarty ist nebenbei bemerkt mehr als nur peinlich.
Eine von inzwischen vielen grauen Mäusen im Genre.
Für ein nettes Heist-Movie bin ich immer zu haben, warum es dem Film allerdings aufgebürdet wird mit dem Name "Ocean" hausieren zu gehen, erschließt sich mir nicht ganz. Es mag vermarktungstechnisch zwar verlockend sein, doch zwangsläufig muss sich "Ocean's 8" dann auch dem Vergleich mit Soderberghs herrlich genialer Trilogie stellen, und den verlieren die acht Weiber gnadenlos. Charisma und Coolnessfaktor können zu keiner Zeit mit Dannys Team mithalten, und der Plan selbst hat auch nicht den Esprit. Immerhin dürfen zwei alte Weggefährten mal kurz vorbei schauen, einer davon hat sogar richtig was zu tun. Dennoch ist es ärgerlich, wie sich Gary Ross und Co. unter dem Deckmantel der Frauenpower an den Erfolgszug hängen wollen, es aber nicht für nötig halten den eigentlichen Namensgeber wenigstens kurz einzubauen und schlimmer noch: ihn sogar ganz von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Wobei ich glaube, dass dahingehend das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Als eigenständiger Film würde der Streifen besser wegkommen, denn die Besetzung ist alles andere als übel. Bullock und Blanchett sind nicht Clooney und Pitt, können aber als smartes Verbrecherduo ganz gut unterhalten, dasselbe gilt für Bonham Carter und Hathaway, die sich allerdings auch kaum aus ihren Wohfühlzonen herausbewegen. Rihannas peinlicher Auftritt als billige Klischee-Hackerin ist hingegen vergessenswert. Der Coup an sich ist ganz nett, ohne zu glänzen. Vielfach wird der Vorwurf laut, dass alles zu glatt gehen würde, doch das war in den drei Vorgängern ähnlich und mich hat das nie gestört. Der kleine Twist am Ende ist eher wenig überraschend, wenn man das Genre kennt. Einen doppelten Boden gibt es da eigentlich immer.
Unterhaltsam ja, aber kein würdiger "Ocean"-Film.
Pascal Laugier hält sich mal wieder nicht lange mit trägen Einführungen auf. Nach kurzer Erwärmung geht es direkt und wenig zimperlich zur Sache. Dabei ist die erste Filmhälfte sehr atmosphärisch mit einer kleinen Prise Mindfuck. Eine Zeit lang ist tatsächlich nicht ganz klar, was zur Hölle da los ist. Mit wenig subtilem Jumpscare wir zu diesem Zeitpunkt noch versucht etwas mehr Nervenkitzel zu generieren. Die Auflösung des Ganzen, die eine 180°-Wende der Story zur Folge hat, ist zwar ein inzwischen bekanntes Stilmittel von Laugier, doch zum ersten Mal gelingt es ihm hier wirklich das auch gut und sauber zu präsentieren. (Zumindest weit besser als in "Martyrs", in dem er sich irgendwann völlig verrannt hat.) Da ergeben dann einige Ungereimtheiten auch plötzlich Sinn - wenn man das so nennen kann. Danach ist zwar die Atmosphäre dahin, dafür zieht das Tempo an und es geht vom Mindfuck weg und hin zum Terror. Und daran wird dann auch nicht gespart. Langeweile ist entsprechend zu keiner Zeit ein Thema. Ärgerlich sind nur die unvermeidlichen Klischees, die sich mehr und mehr in den Film schleichen.
"Ghostland" geht in eine völlig andere Richtung, als ich erwartet habe und ist dabei handwerklich gut, inhaltlich nicht völlig plump und letztendlich auch gar nicht so schlecht gespielt. Für einen Horrorfilm ist das fast schon ein Adelsprädikat.
Klassisches Rape-and-Revenge-Movie, das strikt dem einzig möglichen Muster folgt. Überraschungen gibt es dementsprechend keine, eine Gewisse Faszination geht allenfalls vom großzügigen Zurechtbiegen biologischer und physikalischer Gesetze aus. Einen Sturz aus dieser Höhe auf diese Art zu überleben, ist nicht realistisch und selbst wenn, hätten die krasse Verletzung und der massive Blutverlust (die gute Frau verliert den Bildern nach zu urteilen locker das doppelte dessen, was ein Körper normalerweise hat) das nachträglich schnell geändert. Die sehr abenteuerliche Verarztung des Ganzen klammere ich gleich komplett aus. Aber in dem Genre mit Logik zu kommen, ist natürlich auch unvernünftig von mir. Die Inszenierung an sich ist gut, Kamera und Optik wirken zu keiner Zeit billig. An Gewaltspitzen, die allesamt handwerklich einwandfrei sind, mangelt es nicht, ein Gewaltporno wie beispielsweise die "I Spit on your Grave"-Reihe ist es dann aber nicht. Vor allem bei den sexuell motivierten Szenen hält sich "Revenge" zurück, dafür wird beim Rache-Teil dann der blutigen Fantasie gefrönt. Die ausnahmslos undankbaren Rollen werden vom Cast ordentlich verkörpert. Die hübsche Matilda Anna Ingrid Lutz, die dem Voyeurismus des Zuschauer natürlich ein Stück weit ausgeliefert wird durch ihre knappen Outfits und dem halbnackten Rachefeldzug, kommt immernoch besser weg als Kevin Janssens, der mit komplett nacktem Arsch in den letzten Kampf ziehen muss. Der Showdown ist dabei durchaus spannend, bis dahin gibt es allerdings wenig Nervenkitzel und viel Routine.
Johnny Knoxville wird in seinem Leben nicht mehr richtig erwachsen. Finde ich gut, geht mir ja ähnlich. "Action Point" ist ein abgespecktes "Jackass" mit ein wenig Handlung außenrum. Dass er hier als Großvater seiner Enkelin in Rückblenden von seinen Eskapaden erzählt, könnte in der Realität eines Tages tatsächlich so ähnlich passieren. Irgendwann schildert er seinem Nachwuchs vielleicht tatsächlich den Irrsinn, den er mit den anderen Kaputten bei "Jackass" abgezogen hat (sofern die das nicht schon längst aus dem Netz kennen). Von der alten Garde ist außer Chris Pontius, der sich auch noch immer für nichts zu schade ist, leider keiner dabei. Die jungen Darsteller, die er hier vornehmlich um sich versammelt hat, sind aber ähnlich verpeilt. Es ist ein locker leichtes, sehr heiteres Filmchen mit stetem Augenzwinkern, das besonders mit seinem Slapstick zu punkten versucht. Knoxville schont sich nicht. Es lohnt sich auch immer den Hintergrund im Auge zu behalten, da passieren oft die besten Sachen. Der Vergnügungspark mag nüchtern betrachtet wirklich eine latente Todesfalle sein, Unterhaltsam ist er deshalb umso mehr. Und D.C. sagt etwas, das nur all zu wahr ist: "Damals gab es noch so Kleinigkeiten wie Eigenverantwortlichkeit. Wenn man mal nicht aufpasste und sich verletzte, rief man nicht gleichen einen Anwalt an oder die Medien. Man klopfte sich einfach den Staub ab und prahlte damit vor seinen dämlichen kleinen Freunden." Tja, die Zeiten sind tatsächlich vorbei. Bei den Amis mag das noch schlimmer sein, weil dort eine ganze (Anwalt-)Industrie von der Dummheit der Menschen lebt, aber weit davon entfernt sind wir hier auch nicht mehr.
Ein Feel-Good-Movie für (in erster Linie) Kerle, deren inneres Kind noch ziemlich aktiv ist. Also gehöre ich genau zur Zielgruppe, vielleicht finde ich den Streifen deshalb so sympathisch.
Jetzt, wo Groening bei Netflix einen Fuß in der Tür hat, könnte er ja mal leise anfragen, wie es mit einer echten Fortsetzung von Futurama aussieht.
"Flammendes Inferno" trifft "Stirb langsam", nur stammt das Script offenbar von einem Zwölfjährigen, der irgendwo in der 80ern hängengeblieben ist. Vielleicht sollte ich auch Drehbuchautor werden, inzwischen kommt man da auch ohne jegliche Idee nur mit Copy & Paste sehr gut über die Runden. "Skyscraper" lässt nicht das kleinste, nicht mal das aller winzigste billige Katastrophen- bzw. Actionfilmklischee zur künstlichen Spannungserzeugung aus. Als hätte eine schlecht programmierte KI sämtliche Filme des Genres analysiert und anschließend aus der Essenz einen eigenen generiert. Nun bin ich der Letzte, der nicht über eine schwache Story hinweg sehen könnte, solange die Action und der Unterhaltungswert stimmen. Meine Affinität zu Michael Bays Werken, aus der ich nie einen Hehl gemacht habe, dürfte Beweis genug sein, doch auch ich hab meine Grenzen. Und diese touchiert "Skyscaper" nicht nur permanent, er durchbricht sie teils brachial. Thurbers Inszenierung mag technisch einwandfrei sein, die Effekte sind teils spektakulär (Stichwort: Kugel), doch es fehlt in der strunzdummen Handlung jegliche Ironie. Vermeintlich spannende Szenen sind so erbärmlich schlecht konstruiert, das ist nicht mal mehr unfreiwillig komisch - ein dauerhaftes Facepalm-Festival. Man kann prinzipiell in jeder Szene genau vorhersagen, was als nächstes passieren wird und hofft gleichzeitig darauf, dass es doch anders kommt. Kommt es aber nicht... nicht ein Mal... es passiert ausnahmslos immer genau das, was in solchen Filmen immer passiert. Kreativität ist dementsprechend allenfalls mit dem Mikroskop auffindbar, die Suche nach Realismus verbietet sich natürlich völlig. Dwayne Johnson baut inzwischen etwas zu sehr darauf, dass seine Coolness- und Sympathiewerte alles schon irgendwie zusammenhalten werden. Als traumatisierter Ex-Agent (Was auch sonst?), der seine Familie retten will, die sich selbstverständlich in dem brennenden Wolkenkratzer befindet (Welch Überraschung!) ist er komplett farblos und austauschbar. Alle fünf Minuten hängt er über einem anderen Abgrund, ein cooler Spruch kommt ihm dabei aber nicht über die Lippen. Seine Gegenspieler, eine Truppe internationaler Söldner, die natürlich spielend leicht das System des Wolkenkratzers übernehmen konnten (Is klar!), sind wohl irgend einem schlechten Comic entsprungen und peinlich bis in die Haarspitzen. Wie soll bei so viel Ranz Spannung aufkommen? Der Kampf in der Kugel ist - aufgrund der netten optischen Spielereien - das einzig echte Highlight.
Rawson Marshall Thurber ist dreißig Jahre zu spät dran. In den späten 80ern hätte man ihn den Streifen so durchgehen lassen können, doch heute wirkt daran alles antiquiert, steif, einfallslos. Ich lasse das auch nicht als Hommage durchgehen, dazu fehlt die Selbstironie. Das ist nichts weiter als pure Faulheit und Ignoranz. Äußerlich zwar sehr schön verpackt, aber im inneren fast ungenießbar.
Oft ist zu lesen, dass "Mission: Impossible - Fallout" der bislang beste Teil der Reihe sei. Eine Einschätzung, die ich so nicht teilen kann. Der inzwischen sechste Teil um den kreativen Actionjunkie und Weltenretter Ethan Hunt kämpft massiv mit Ermüdungserscheinungen. Wieder gibt es eine nukleare Bedrohung, wieder wird Ethan diskreditiert und von den eigenen Leuten verdächtigt, wieder werden doppelte und dreifache Spielchen gespielt, die inzwischen ziemlich schnell zu durchschauen sind. Man dreht sich einfach nur noch munter im Kreis, zu viele Schnörkel bei zu wenig neuen Ideen.
Dass das Drehbuch anfangs keine vierzig Seiten hatte und die Story während des Drehs entsprechend immer nur durch spontane Entscheidungen weitergeführt wurde, ist deutlich anzumerken. Kreativität ist nicht die Stärke des Films. Selbst die Actionsequenzen waren schon mal einfallsreicher. Angesichts so spektakulärer Szenen wie der Kletteraktion am Burj Khalifa in "Phantom Protokoll" oder der Infiltration eines startenden Airbus A400M aus "Rogue Nation" wirkt eine Verfolgungsjagd durch Paris beinahe konventionell. Schade, dass die im ersten Trailer gezeigte LKW-Szene dem eigenwilligen Produktionsstil zum Opfer gefallen ist. Ist "Fallout" deshalb ein Totalausfall? Nein, das sicher nicht. Als flotter Actionfilm geht er immernoch locker durch die Decke, bringt viele altbekannter Figuren mit und lässt wenig Raum für Leerlauf. Die Action ist top inszeniert trotz unzähliger Klischees. Auch dass direkt Bezug auf den Vorgänger "Rogue Nation" genommen wird, gefällt mir. Solomon Lane war ja in der Tat ein schön fieser und gefährlicher Gegenspieler, dessen Macht nun noch viel weiter reicht als angenommen. Doch von den vielen Wendungen, die die Geschichte mitbringt, ist keine wirklich überraschend. Wer den "M:I"-Stil kennt, wird von keiner der Enthüllungen ernsthaft erstaunt sein.
Tom Cruise steht seine Lieblingsrolle noch immer ausgezeichnet. Im Verbund mit dem zweiten Urgestein der Reihe Ving Rhames und dem längst nicht mehr wegzudenkenden Simon Pegg kann er die einfallslose Story etwas auffangen. Das Fehlen von Jeremy Renner wird erwartungsgemäß nicht sonderlich gut kompensiert. Sein Quasi-Esatz Henry Cavill ist als unsympathisches CIA-Arschloch hoffnungslos überfordert und komplett fehlbesetzt. Auch die Rückkehr von Rebecca Ferguson, die im Vorgänger noch allen die Show stahl, wirkt nicht ganz so glücklich und sehr gezwungen. Diese Figur hätte eine bessere Geschichte verdient gehabt. Das kleine Wiedersehen mit Michelle Monaghan hatte dagegen etwas sehr sympathisches. Vermeintlich hat sie sich mit diesem Auftritt engültig von der Reihe verabschiedet, zumindest fühlt es sich so an.
Prinzipiell hat "Mission: Impossible" immernoch Potenzial, die Figuren und die praktisch unbegrenzten Möglichkeiten an technischen Spielereien machen es möglich. Die Verantwortlichen müssen nur aufhören immer die selben Dinge vor lediglich wechselnden Kulissen zu tun. Einfach anzufangen und sehen was dabei herauskommt, wird die Reihe absehbar in den Ruin treiben. Niemand hat etwas gegen ein wenig Flexibilität, doch eine klare Vorstellung wo die Reise hingehen soll, sollte definitiv vorhanden sein. Sonst enpuppen sich vermeintlich gute Ideen schnell als pures Recyclingmaterial und verlieren ihren Reiz. Noch ist Langeweile trotz dieser sorglosen Herangehensweise kein Faktor, aber ich hab mich besonders bei den beiden Vorgängern besser amüsiert. Und Brian de Palmas Erstling bleibt ohnehin unerreicht.
Ant-Man hat sich schon bei seinem ersten Abenteuer als Klassenclown des MCU in Stellung gebracht und behauptet diese Position jetzt sehr effektiv. "Ant-Man and the Wasp" setzt wie schon der Vorgänger auf konsequente Selbstironie, eine heitere Grundstimmung und kreative Action. Die Spielereien mit der Größeveränderung sorgen ein Mal mehr für einen optisch grandiosen Spaß. Besonders die Verfolgungsjagden wirken durch diesen Aspekt frisch und cool, sowas bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Dass das selbst für Comicverhältnisse nicht alltäglich ist, macht genau den Reiz aus. Wenn nicht gerade Witze gerissen werden, gibt's Actioneinlagen, der Film ist stets bemüht Unterhaltungswert und Tempo hochzuhalten. Der Humor mag oft infantil sein, doch das ist der Streifen generell und macht auch keinen Hehl daraus. Finde ich sympathisch, so eine Story, die den Naturwissenschaften böse in die Nüsse tritt, muss mit Augenzwinkern verkauft werden. Einen klassischen Gegenspieler haben Scott und seine Leute hier nicht, was angesichts des schwachen Antagonisten aus dem ersten Teil eine gute Idee war. Es eröffnet eine etwas andere Möglichkeit der Erzählstruktur, und da Ant-Man ohnehin so gar keine typischer Superheld ist, passt das gut zusammen. Der Cast hatte jedenfalls wieder Spaß an dem chaotischen Trip, die Chemie zwischen den Figuren wirkt stimmig. Paul Rudd wurde nicht umsonst aus der Komödie-Ecke geholt, um den leicht verpeilten Scott Lang zu spielen. Zusammen mit der abermals coolen Evangeline Lilly und einem grimmigen Michael Douglas bildet er wieder ein sympathisch ungleiches Team mit jeder Menge Frotzeleien. Wunderbar sind auch Michael Peña und seine beiden Kumpels, die als geschwätzige und dezent merkwürdige Sidekicks gerne mal kleine Gags einstreuen. Walton Goggins' beispielloses Schauspieltalent wird im Kino wohl nicht mehr angemessen gewürdigt werden. Zumindest gebe ich die Hoffnung diesbezüglich langsam auf angesichts dessen, dass er hier wieder nur einen unwichtigen Standardbösewicht verkörpern darf.
Es passt vieles zusammen, manches sogar besser als im ersten Teil. Die Optik ist großartig, der Humor frisch und die Story zumindest nicht langweilig. Wer es mit der Physik hält, wird um einige Schmerzen nicht herum kommen, doch bei derart viel Ironie dürften die auch schnell wieder abklingen. Ein ikonischer Soundtrack ist leider auch diesem MCU-Vertreter nicht vergönnt, doch von Filmreihen "Iron Man" und "Guardians of the Galaxy" mal abgesehen, war das schon immer eine Schwäche von Marvel. Da das für mich aber der mehr oder weniger einzig echte Kritikpunkt an diesem heiteren Geikel ist, lasse ich das mal nur als Randnotiz stehen.
Der dritte Teil der sympathisch chaotischen Monsterhommage erinnert qualitätsmäßig wieder eher an den ersten, was der Reihe nur gut tun kann. Draculas unsäglich nerviger Enkel Dennis, der im Vorgänger eine zentrale Rolle gespielt hat und den gesamten Film damit derb belastete, ist hier kein großer Faktor mehr. Diesmal stehen Dracula und seine Kumpels wieder im Fokus, wie sich das gehört. "Hotel Transsilvanien 3" spielt dabei wieder wunderbar mit den Monster-Klischees, spart nicht an Selbstironie und hat abermals herrlich doofe und schräge Einfälle. Die besten Gags passieren meist ganz beiläufig. Mein Highlight ist die Gremlin Airline, die in puncto Chaos und Wahnsinn Sonys Antwort auf die Minions sein könnte (Minions auf Speed sozusagen). Die Story ist genretypisch eher schlicht gehalten mit ein paar Moralpredigten für die Kleinen, doch das stört bei der Gagdichte eigentlich nicht. Und wann sieht man schon mal Dracula bei einem DJ-Battle mit Van Helsing?
Asimovs Albtraum ist nicht mehr fern. Eine KI, die menschliche Gefühle simulieren kann, wird sich auch wie ein Mensch verhalten und seinem Schöpfer gegebenenfalls entwachsen. Was Alex Garland in "Ex Machina" auf sehr elegante und eindrückliche Art und Weise gezeigt hat, gerät in "Tau" zum plumpen Unterhaltungskino ohne Logik. Alex, der vermeintlich geniale Schöpfer der KI Tau, entführt Menschen um Daten zu sammeln und sein Projekt zu verbessern. So weit, so sinnlos, denn der Tests, die er Julia machen lässt, hätte er auch problemlos legal mit Freiwilligen durchführen können. Seine Schöpfung Tau, die verdächtig an HAL aus "2001: Odyssee im Weltraum" erinnert, dient als Wachhund, hat aber eine Affinität zu Musik, ist neugierig und beeinflussbar. Ein denkbar schlechter Wächter. Maika Monroe als taffe Julia ist noch am ehesten zu gebrauchen, ansonsten bedient der Film viele Klischees und macht deutlich, dass der Autor eigentlich gar keine Ahnung vom Thema hat.
Künstliche Intelligenz bietet gleichermaßen Chancen und Gefahren, ernsthaft aufgegriffen wird hier keins von beiden. Mitnehmen, kann man aus diesem Streifen folglich nichts, aber scheinbar war das auch gar nicht geplant. Und so lange Alexa und Co. noch kein rotes Auge besitzen, sind wir ja sicher...
Von den "New Kids"-Erfindern ist keine gehaltvolle Unterhaltung zu erwarten, dementsprechend verwundert es nicht, dass sich "Der Low-Budget Stuntman" wieder als ziemlich harter Trash präsentiert. Zwar weniger brachial, was den Humor angeht, aber genauso asozial wie die fünf Chaoten aus Maaskantje. So richtig viel passiert nicht, die meiste Zeit steht Ron in schlechten Stuntdouble-Outfits in der Gegend rum und säuft, während sich sein körperlicher Verfall rapide beschleunigt. Die Actionszenen sind auf eine billige Art ganz gut geworden, über die Story muss hier ansonsten kein Wort gesagt werden.
Der Humor ist und bleibt sehr speziell, eben konsequent proletenhaft, doch in einer feuchtfröhlichen Runde mit den richtige Leuten, geht das mal in Ordnung.
Ein Horrofilm, in dem mal nicht übermäßig geschrien oder gejammert wird, ist von Natur aus schon interessant. Und obwohl "A Quiet Place" nicht ganz alltäglich daherkommt und durchaus Spannung bieten kann, so kämpft er genauso mit der mauen Logik, wie praktisch alle seine Genrekollegen. Der (offensichtlich) außerirrdische Feind ist blind und jagt ausschließlich nach Gehör, dementsprechend ist absolute Stille das Gebot der Stunde. Theoretisch könnte man dieses vorhersehbare Verhalten prima nutzen um die Kreturen in die Falle zu locken, aber vielleicht übersehe ich bei dem Gedankengang irgendwas. Und wie die den Mais ernten wollen ohne Lärm zu verursachen, hätte mich auch brennend interessiert. Die Atmosphäre des Film ist nicht schlecht, jedes Geräusch lässt einen zusammenzucken und der Cast spielt das auch weitgehend gut. Dass Emily Blunts Rolle Evelyn in dieser beschissenen Zeit wieder unbedingt schwanger sein musste, ging mir ziemlich auf den Zeiger, aber scheinbar war das für die Dramaturgie unbedingt nötig. Ich habe mir überlegt, dass ich mir so ein Vieh als Haustier halten würde um es von Zeit zu Zeit von der Leine zu lassen. Ist bestimmt ganz angenehm, wenn die Mitmenschen in der Umgebung mal die Fresse müssen, wenn sie nicht zerfleischt werden wollen.
Horror der besseren, hochwertigeren Sorte: Nette Idee, optisch ansprechend und keinesfalls langweilig, aber eben auch oft unlogisch und lächerlich.
Mir kommt gerade derb das Kotzen, denn heute ist kein 1. April, verdammt. Ich bin zutiefst enttäuscht von Joss Whedon. Der Mann, der selbst immer in erster Linie als Fan und weniger als Produzent und Regisseur wahrgenommen wird, rammt den echten Fans brutal das Messer in den Rücken und gibt sich der missbilligenden Haltung Hollywoods gegenüber alten Projekten hin. Ohne mich, die neue Buffy kann er sich dahin schieben, wo keine Sonne scheint. Bleibt für mich nur zu hoffen, dass andere das auch so sehen und er mit dieser hinterfotzigen Nummer hart auf die Fresse fällt. Es gibt nur eine Buffy, und die hat ihren Dienst 2003 ehrenhaft beendet.
Lange unter meinem Radar geflogen, trotz interessantem Plot und gutem Cast. "Whiskey Tango Foxtrot" will zwar im Kern eine Komödie sein, die immer wieder entsprechend heitere Szenen verbreitet, dabei aber ihren ernsten Hintergrund nicht der kompletten Albernheit preisgibt. Tina Fey kann mitunter anstrengend sein, als unzufriedene Journalistin, die unbedarft den Job als Kriegsberichterstatterin in Afghanistan annimmt, macht sie sich jedoch erstaunlich gut. Wenn sie das erste Mal den fremden Boden betritt und aus Unerfahrenheit Fehler begeht, die in dieser Region tödlich enden können, wird auch dem Zuschauer bewusst, dass hier keine locker leichte Kost serviert wird. Die mehr oder weniger latente Gefahrenlage ist immer spürbar, auch wenn gelegentliche Auflockerungen davon ablenken sollen. Der Film versucht zwar halbwegs wertungsfrei mit der afghanischen Kultur umzugehen, so ganz gelingt das freilich nicht. Ein gewisser Argwohn ist zu spüren, was aber bei Dingen wie beispielsweise dem absolut abartigen Frauenbild auch irgendwo verständlich ist. Ein wenig irritiert hat mich Alfred Molina als afghanischer Minister, obwohl ich ihn eigentlich als Schauspieler schätze, hat er da überhaupt nicht reingepasst. Dafür ist Martin Freeman in einer überraschend lässigen Rolle zu sehen. Die Inszenierung ist technisch anständig für eine Komödie.
Ich kenne die Memoiren der echten Kim Baker (noch) nicht, kann also keine Aussage darüber treffen wie akkurat hier Elemente daraus eingeflossen sind. Dass viel hinzugedichtet wurde, steht für mich aber eigentlich außer Frage.
Der Kampf ums Überleben fördert die hässliche Seite des menschlichen Daseins zu Tage. Dazu gehören Kannibalismus ebenso wie Machtspielchen und Rachegelüste. Gegen die Natur kommt keiner an. Vor diesem Hintergrund hätte "The Bad Batch" ein abgefuckter, blutig triefender Adrenalinkick werden können, doch der Film geht einen anderen, unspektakulären Weg. Mit stoischer Gelassenheit zeigt er die Facetten des Überlebens der Ausgestoßenen in dieser gottverlassenen Wüste. Das Abtrennen und Verarbeiten menschlicher Gliedmaßen geschied ebenso beiläufig, wie das Sammeln von Müll. Der Alltag da draußen ist hart und grausam, doch niemand macht groß Aufhebens davon. Es ist kein Ort für Ideale und Tabus. Diese Selbstverständlichkeit macht ein Stück weit die Faszination des Films aus, der insgesamt eher zäh daherkommt. Gesprochen wird wenig, tiefgründige Dialoge finden schon gar nicht statt. Für Selbstfindungstrips ist kein Platz in diesem rauen Terrain. Rockwell alias Keanu Reeves nutzt den Wunsch der Menschen nach etwas Ruhe und Komfort aus und baut sich ein kleines Imperium, in der er als eine Art Sektenführer regiert. Der Böse in der Geschichte ist er aber ebenso wenig wie Joe (Jason Momoa), der zwar zu den Kannibalen gehört, aber verzweifelt nach seiner Tochter(?) sucht. Der Film nimmt keine Wertung vor sondern zeigt nur, was passieren könnte/würde, wenn Menschen sich selbst überlassen werden. Samantha (Suki Waterhouse) ist nur das Transportmedium, mit dem der Zuschauer durch diesen bizarren Mikrokosmos geführt wird.
Bahnbrechende Erkenntnisse oder stilistische Neuerungen liefert Ana Lily Amirpour hier freilich nicht. Ihre Abhandlung über die menschliche Existenz fern jeglicher Regeln und den Annehmlichkeiten der Zivilisation ist solide inszeniert und erfreulich wenig effekthascherisch. Die zwei Stunden Laufzeit kann sie damit aber kaum füllen, was den Film auch irgendwo zu einer Geduldsprobe macht.