RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Der schmale Grat zwischen Genie und Wahnsinn wird in 'Proof' gut herausgearbeitet, aber dem Plot fehlt es an Würze. Überwiegend werden die Banalitäten des Alltags von zwei Mathe-Genies gezeigt: einerseits der Vater (Anthony Hopkins), dement, andererseits die Tochter (Gwyneth Paltrow) am Rand des Abgrunds zur Selbstzerstörung, wobei ihre "normale" Schwester versucht, sie aus Geldgier unter Kontrolle und in pychiatrische Betreuung zu bringen. Dann ist da noch der Mathe-Student Hal (solide: Jake Gyllenhaal), der Paltrow retten will. Damit sind schon 90 % der Story umrissen.
Leider ist der geniale mathematische Beweis nebensächlich. Vielmehr wird aus den Beziehungen und Spielchen der Protagonisten ein Drama konstruiert, dessen Handlung sich lange im Kreis dreht. Der Plot ist nicht flüssig, eher langatmig, und wirkt aus dem Leben der Protagonisten zusammengestückelt, was u.a. an den vielen Einblendungen aus der Vergangenheit liegt. Dramaturgisch ist 'Proof' enttäuschend.
Das ist schade, denn die Story hat ebenso wie der starke Cast viel Potential, das nicht genutzt wird.
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Dabei wäre es nicht schwer, aus dem Stoff eine packende und emotional tiefgehende Story zu machen - hier ist die Alternative:
Der geniale Beweis darf nicht nur ein McGuffin sein, sondern Gegenstand echter Inhalte. Er wird schon viel früher eingebracht und sorgt für Furore, die Hopkins & Paltrow ihre gebührende Anerkennung verschafft. Sie wird dadurch mental stabilisiert und erteilt der bösen Schwester zunächst eine Abfuhr. Durch den Gewinn eines Mathematik-Preises würde so viel Geld hereinkommen, dass Paltrow den Verkauf des geerbten Hauses verhindern und ihre Schwester auszahlen kann.
Gyllenhaal, der schon lange vorher eingezogen ist, wird zum stabilisierenden Faktor in Paltrows Leben und sorgt dafür, dass ihre Genialität in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Doch die immer wiederkehrenden Schattenseiten ihrer labilen Psyche nagen an ihm. Dunkle Wolken ziehen auf - er ist auch nur ein Mann und wird von der "bösen" Schwester erfolgreich ins Bett gelockt, was herauskommt. Dadurch gerät Paltrow außer Kontrolle und gelangt doch noch in die Obhut ihrer Schwester, die damit ihr Ziel erreicht hat. Schwere Medikamente stellen Paltrow ruhig, und sie sabbert vor sich hin - eine Hommage an den traurigen, aber genialen Schluss von 'Einer flog über's Kukucksnest' (1975).
Ein perfides Spiel: der Amerikaner Michael macht mit seiner mexikanischen Freundin Urlaub am Strand in Mexiko. Sie wird entführt, und er muss 5 kg Kokain in die USA bringen, wenn er sie wiedersehen will. Doch da ist mehr.....
'Crossing Point' ist ein intelligent aufgebauter Thriller, der Michaels Odyssee interessant und spannend umsetzt, wobei er schnell lernt, mit den Gegebenheiten umzugehen. Mit einem Rucksack voller Drogen durch Mexiko zu reisen gleicht beinahe schon einem Todesurteil, was der Film gut herausbringt: in solch einem Land kann man niemandem trauen, am wenigsten denen, die einen am freundlichsten behandeln.
Dazu wartet der Plot mit einigen Überraschungen auf, durch die er sich von den vorhersehbaren, nach dem üblichen Schema konstruierten Thrillern abhebt. Das Tempo ist gut gewählt - nie zu langsam, mit Phasen wohlgesetzter Action. Dass die Schauspieler völlig unbekannt sind, tut hier nichts zur Sache - eine solide Leistung reicht, um aus dem starken Drehbuch einen überzeugenden Film zu machen, der zu keiner Phase langweilt, auch wenn hier das Rad nicht neu erfunden wird.
Zu unrecht unbekannt - ein echter Geheimtipp, z.Z. auf prime.
Einer der besseren unter den Kindergartenfilmen, sehr sympathisch. Eddie Murphy überzeugt als Arbeitsloser, der aus der Not eine KiTa bei sich zuhause aufmacht und allmählich zum Herrscher über das Chaos wird. Sehr stark ist dabei auch Steve Zahn als Trekkie und Naturtalent mit der richtigen Wellenlänge für die Kids.
Der Erfolg wird zum Ärgernis der verknöcherten Chefin eines großen Kindergartens, wo es ultradiszipliniert zugeht. Ihre treffende Diagnose der Abwanderung aus ihren Gefilden: "Die verkaufen Spaß" .....und darum geht es auch für den Zuschauer. Wer solchen Filmen nicht grundsätzlich abgeneigt ist ("Movie-Star wird zum Kinderhüter"), wird hier zwar keine tiefschürfenden Weisheiten vorfinden, aber gute Unterhaltung.
'Daddy Day Care' macht Spaß, ist von seinen Aussagen her nicht verkehrt, und liefert dazu einige gute Ideen, wenn man es selbst einmal mit einem Haufen Kindern zu tun bekommt.
Der Tag kommt früher als du denkst, wenn er nicht schon da ist......:)
Ein storytechnisch und dramaturgisch bestenfalls durchschnittlicher Western, worin etwas Anspruch eingeflochten ist, indem sich Clint Eastwood gegen Lynchjustiz seitens der Bevölkerung, wie auch von einem voreiligen Richter stellt.
In 'Hang 'em High' wird Eastwood zunächst fälschlicherweise gelyncht, dann aber von einem zufällig(!) in der Nähe weilenden Sheriff rechtzeitig vom Strick geholt. Danach wird er selbst Sheriff, doch der Richter hält ihn als ausführenden Vasallen für seine eigenen Interessen. Es entsteht eine Auseinandersetzung der beiden, die aber durchweg verbal und auf Sparflamme läuft. Zum Ausgleich darf sich Eastwood in eine Romanze begeben.
Der Plot präsentiert sich für einen Eastwood-Western ungewöhnlich bleiarm und phasenweise überraschend dialoglastig, was interessanter klingt als es ankommt.
Es enttäuscht etwas, den Mann, der den Italo-Western in den Jahren zuvor mit prägte, in einem eher langatmigen und spannungsfreien Western zu sehen, als der Italo-Western im selben Jahr mit 'Spiel mir das Lied vom Tod' (1968) seinen Höhepunkt erreichte. Doch anstelle von Eastwood räumten Charles Bronson und Henry Fonda in dem Sub-Genre die Lorbeeren ab.
Taiwan wurde Anfang des 20. Jh. von den Japanern besetzt, die die einheimischen Stämme militärisch schnell unter Kontrolle hatten und de facto als Arbeitskräfte versklavten. Damit entwaldeten sie Teile der Insel für den Holzhandel und entzogen den Einheimischen die Nahrungsgrundlage der Jagd.
Immerhin vereinten sie damit die Stämme, die vorher weitgehend damit beschäftigt waren sich gegenseitig zu jagen und die Köpfe getöteter Gegner ihrer Trophäensammlung hinzuzufügen. Die Natur des Menschen bleibt immer gleich, nur der Organisationsgrad und die Waffen ändern sich......
Im Jahre 1930 ertrugen es die Einheimischen nicht mehr und traten unter einem charismatischen Führer zu einem aussichtslosen Aufstand an, um wenigstens in Würde ihren Ahnen gegenübertreten zu können.
Ein berührendes Thema, dessen Umsetzung leider nicht der Eposlänge von 2 ½ Stunden gerecht wird. Die erste Hälfte wird dominiert vom schleppend, teilweise hölzern inszenierten Alltag, durchsetzt mit pathetischen Dialogen und schmalzigem Streicher-Score. Während der folgenden Auseinandersetzungen bleibt die Handlung eher zäh, pathetisch, auch wenn Gewaltspitzen den Schleier der etwas dumpfen Inszenierung immer wieder durchdringen (bevorzugt: Kopfabhacken). An der vorgespielten Authentizität nagt u.a., dass die Japaner auch während des Kampfes als trottelige Dumpfbacken hingestellt werden, untermalt von einem völlig unpassenden, beschwingt-folkloristischen Score.
Schade - hier hängt der Anspruch weit höher, als das, was letztendlich erreicht wurde. Vielleicht hätte man bei diesem Thema (Krieg, Urwald, indigene Völker) Mel Gibson als Berater hinzuziehen sollen, aber dann wäre wohl schon das halbe Budget verbraucht gewesen.....
Rowan Atkinsons zweiter Spielfilm als Mr. Bean - er gewinnt eine Reise ans Meer nach Cannes und wird in Aktionen verwickelt, die ihn überall hinbringen, nur nicht an den Strand. Gelungene Komik wechselt sich mit unterhaltsamen Phasen ab, die seine Chaoten-Tour voranbringen. Dabei hat er ein paar wirklich starke Einlagen, wie die Darbietung als Playback-Opernsängerin auf der Straße - damit würde er wohl in jeder Fußgängerzone zum Abräumer.
Nebenher torpediert Bean die Filmaufnahmen eines gefeierten Regisseurs, überzeugend verkörpert von Willem Dafoe, der später auf den Filmfestspielen sein neuestes Werk präsentiert. Darauf baut die bärenstarke Schlussphase auf.
Dafoes Film ist mit typischen Kennzeichen eines Arthouse-Langweilers versehen: lahm, aber optisch ansprechend inszeniert, langatmige Dialoge, dazu eine Off-Stimme, die den Zuschauer mit schwülstig-intellektuellem Blabla zutextet. Bei den wiederholten Schwenks über das Publikum sieht man einen nach dem anderen einschlafen, doch zum Glück rettet Bean mit einem grandiosen Auftritt für sich und Dafoe den Tag, und zeigt ihm, wie man einen Film macht, der wirklich das Publikum begeistert.
Genial - was habe ich gelacht...... Bean, du sprichst mir aus der Seele. 10 Punkte wegen zwanzig genialen Minuten in einem ansonsten "nur" sehenswerten Film? Das geht in Ordnung :)
Sechs mehr oder weniger durchtrainierte Frauen wollen eine Höhle erkunden und machen sich das Leben durch Leichtsinn schwer. Dabei nehmen erfahrene Climber und Höhlengänger vorsätzlich Anfänger in ein unbekanntes Höhlensystem mit - das läuft jeglichem Verstand zuwider und kann nur in die Hosen gehen. So kämpft man sich durch enge Gänge und kreischt, dass es von den Wänden hallt.
Leider haben Klaustrophobie-Filme bei mir überhaupt keine Wirkung, ganz im Gegensatz zu Filmen, die Höhenangst schüren. Nach knapp einer Stunde, als das eindimensionale Gekrieche schon länger in Langeweile übergegangen war, werden endlich die unangenehmen Höhlenbewohner aktiv.
Im Grunde beginnt der (Horror-)Film erst jetzt und bietet noch eine halbe Stunde hautnahes Gruseln. Das ist überzeugend gemacht und rettet dem bis dahin kaum interessanten Plot insgesamt noch einen "ganz guten" Eindruck. Den Aspekt, (SPOILER), dass zwei der Frauen erst aus Versehen und dann gewollt von Mitgliedern der eigenen Truppe umgebracht werden (SPOILER ENDE),
finde ich allerdings überkonstruiert, dramaturgisch effektlos - das musste nun wirklich nicht sein.
Nur ein kurzer Gruselfilm, aber kein schlechter.
Jesse Eisenberg bekommt von zwei Gaunern eine nicht entfernbare Körperbombe umgeschnallt und muss innerhalb von zehn Stunden eine Bank für sie ausrauben. Mit seinem besten Kumpel macht er sich ans Werk.....
Die ersten zehn Minuten sind noch witzig und einfallsreich, doch dann lässt es schnell nach. Humor wird mit hektischem Gequatsche und albernen Aktionen erzeugt - meiner ist es leider nicht. Damit wird natürlich auch die abgedrehte Handlung uninteressant.
Für mein Empfinden ist das mangels Lachern langweilig, wegen den häufig aggressiv geführten Unterhaltungen sogar eher nervend, aber das sieht bei vielen sicher ganz anders aus - Humor ist bekanntlich eine sehr subjektive Angelegenheit :)
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Uups - gerade gesehen, dass Ben Stiller den produziert hat. Das erklärt natürlich einiges......
"Touch me, touch me, touch me, touch me, I wanna be dirty"
Susan Sarandons starker Auftritt als unschuldiges Mädchen in Tim Currys Tempel der bisexuellen Verführungen - Strapse tragen hier fast alle. Immer noch ein Vergnügen, wie auch Meat Loaf mit "Hot Patootie", und natürlich der "Time Warp"-Einstand von Tim Curry mit dem Erzähler: "It's just a jump to the left...." Wer kennt das nicht?
Die Horror-Musical-Komödie 'The Rocky Horror Picture Show' macht mit ihren guten Songs, witzigen Plotideen und der durchgeknallten Handlung Laune. Die Fans feiern diesen Film bis zum heutigen Tag, wobei das Kino-Publikum bei der Hochzeit am Anfang Reis durch die Gegend wirft - es gibt sogar einen Verhaltenskodex für die Besucher von einschlägigen Lichtspielhäusern (http://www.rockyhorror.com/participation/proplist.php). Hier darf man mit Fug und Recht von Kult sprechen.
Weil ich kein Fan bin, darf ich vielleicht auch sagen, dass die besten Ideen und starken Songs alle in den ersten zwei Dritteln stecken. Im Grunde ist es danach nur noch ein Gebade und Gehopse in Strapsen zu mittelmäßiger Musik. Doch das sei verziehen.
Vielleicht nicht so oft wie die Fans, aber alle paar Jahre sehe ich 'The Rocky Horror Picture Show' gerne wieder.
Eigentlich erwartete ich einen Musikfilm, oder einen, der mit Musik ein überzeugendes Thema unterstützt. Doch ich landete gegen meinen Willen im Arthaus. Wieder einmal, daher:
Robo verliert sich in den endlosen Gängen des Arthaus (IV).
Eines vorweg - die Bewertung hat nicht das Geringste mit der Qualität von Songs der Rolling Stones zu tun. Ich mag ihre Musik, bewundere die Leistung aus mittlerweile über fünf Jahrzehnten - da sieht diese "Musik-Doku" auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität wie eine Einladung an einen Filmfan aus.
Doch 'Sympathy for the Devil' ist eine riesige Enttäuschung. Das einzige Stones-Lied in diesem Film ist das Namensgebende, das von Anfang bis Ende in Übungssessions wiederholt wird. Da noch geübt wird, hört es sich entsprechend unausgereift an, was durch die ständigen Wiederholungen schnell zu nerven anfängt.
Dazu, und manchmal auch darüber, kommen Statements einer Off-Stimme, worin es hauptsächlich um gesellschaftliche und politische Themen von 1968 geht.
So interessant wie buntbedrucktes Klopapier.
Weil das noch nicht reicht, wird man zwischen den Sessions mit amateurhaften, theaterspielartigen Einschüben traktiert, die wohl gesellschaftlich-politische Botschaften übermitteln sollen.
So interessant wie unbedrucktes Klopapier.
Der Film war bestimmt ein Hit in end-Sechziger-Kommunen, wozu man sich einen abgekifft hatte und die Themen aufgriff, um sie die halbe Nacht durchzudiskutieren.
Nervtötend und schmerzhaft langweilig.
Die Wikinger lassen es krachen - im ebenso allseitig verrissenen 'Pathfinder' (2007) hat mir das sehr gut gefallen, aber bei 'Northmen' bin ich mit raus. Dabei fängt der Film interessant und bildgewaltig an, bietet in der ersten Hälfte gute Unterhaltung - bis an den Punkt, wo die rumänischen(?) Söldner des schottischen Königs nach Einnahme des Turms dem Wikinger-Häuflein folgen, um die gefangene Tochter zu holen.
Die Aktionen werden von hier an bis zum Ende in beinahe linearer Weise immer unglaubwürdiger, widersprüchlicher, und dabei billiger inszeniert. Die Szene am Schluss setzt dem Ganzen die Krone auf, womit 'Northmen' endgültig zum unfreiwillig witzigen Trashfilm mutiert:
(SPOILER) der Wikinger-Anführer springt in auswegloser Situation von einer 100m hohen Klippe in die tosenden Wellen, während die Kameraden noch zögern ihm nachzugehen. Als sie es kurz darauf machen, hat der Wunderknabe bereits ein Boot organisiert und rudert in der Brandung, um seine Leute aufzunehmen.....(SPOILER ENDE).
Streckenweise nicht übel, manchmal sogar witzig, aber einmal reicht.
Zuletzt 'Love Eternal' (2013) - das hängt natürlich immer von der Stimmung ab, aber der Typ ist so was von schön schwarzhumorig, wenn er die Leichen seiner Freundinnen "abschleppt", dass schon mal das Zwerchfell vibriert :)
Oh Mann, das Teil ist so 80ies.... beinahe schon ein Kulturgut. 'Weird Science' enthält so viele Zitate der Zeit, u.a. den im Jahr zuvor erschienen 'Terminator' (1984), dass er schon allein dadurch interessant wird.
Als Trash-Komödie muss der Film durch den Humor überzeugen, außer man ist auf einem Retro- oder Nostalgietrip - je nach Alter....
Bei mir wäre es Letzteres, aber so richtig zünden will das nicht (mehr), nicht einmal mit einer Flasche Wein intus. Meistens albern, manchmal witzig, aber das muss jeder für sich selbst ausmachen. Humor brauchen wir nicht zu diskutieren......
Wer auf auf die Achtziger immer noch oder wieder steht, sollte sich das auf jeden Fall anschauen.
Robo verliert sich in den endlosen Gängen des Arthaus (III)..... 'Short Term 12', ein Film, der von über 1000 Usern mit 7,9 bewertet ist.
"Du musst ein Arschloch sein, bevor du ihr Freund wirst."
Es dreht sich um ein Heim für schwererziehbare Jugendliche, worin Brie Larson als erfahrene Erzieherin auftritt. Zufällig habe ich auch Kids in dem Alter - das reicht mir eigentlich schon und gibt eine Ahnung davon, wie die verschärfte Version in solch einem Heim aussehen muss.
Der Film vermittelt in erster Line die trostlose Situation, in der sich die Kids befinden, weil sie viel zu lange grauenhaften Zuständen ausgesetzt waren - das drückt sich wohl kaum besser aus als in dem Hip Hop-Song, den sich der farbige Junge ausgedacht hat, um seine immer noch tiefsitzende Pein darzustellen.
Mit "Stille Helden" sind die Erzieher gemeint, die sich dieser Situation aufopfernd stellen und nichts unversucht lassen, um die Schützlinge aus ihrer Lethargie zu führen. Das ist äusserst lobens- und anerkennenswert, zugleich aber mit einer Erzieher-Beziehungskiste einziger Gegenstand dieses Doku-Dramas, das sehr eindimensional wirkt.
Die trockene Handlung beschreibt hauptsächlich den Alltag, die Frustration und die unvermeidlichen Rückschläge, wobei das Tempo sehr langsam bleibt. Wenn ich den hehren Anspruch ausblende, bleibt hier nichts, das mich vom cineastischen Standpunkt aus interessiert.
Vor der Leistung solcher Heimerzieher ziehe ich den Hut, aber das beinhaltet wohl kaum, dass ich mich 1 ½ Stunden mit der zähen Darstellung dieser Thematik langweilen muss. Vier Punkte für den Film und einen für den Anspruch.
Ein Film voller netter Gesten, sympathisch und witzig.
Zwei Jungs aus dem damaligen Ostberlin wollen direkt nach dem Mauerfall nach San Francisco - so weit nach Westen wie möglich, aber das Geld reicht nur für ein Ticket nach New York. Im Winter 1990 machen sie sich auf den Weg und müssen in Amerika ständig Geld für die Weiterreise auftreiben.....
Eine deutsche Road Movie-Komödie mit einer Reihe guter Ideen und Szenen, die Spaß machen und manchmal auch ans Herz gehen. Die Szene mit dem selbstgemachten Film der beiden aus der Zeit kurz vor dem Mauerfall, und wie die Amerikaner darauf reagieren, trieb mir wieder die Tränen in die Augen - wie damals am 9. November 1989, als die Mauer wirklich fiel und ich fassungslos vor dem Fernseher saß.
Da sind ein paar Merkwürdigkeiten, z.B., dass dort Schnee liegt, aber das Verhalten (Baden, Motorradfahren) und die Kleidung in manchen Situationen dem Sommer entsprechen. Doch darüber kann man hinwegsehen.
Unterhaltsam, lustig, stellenweise auch ergreifend. Alles richtig gemacht, Schweighöfer & Co. - es gibt sie noch, die gute Komödie aus deutschen Landen :)
Robo verliert sich in den endlosen Gängen des Arthaus (II).....
Sah ich das richtig? Gleich zu Beginn sagt die Off-Stimme "Es gibt Nahrungsmittel....", wonach die Kamera über einen asiatischen Marktstand mit gehäuteten Hunden schwenkt, und der Metzger dahinter einem Hund die Haut abzieht..... dazu der getragene Streicher-Score. Das nenne ich mutig.
8 von 16 bewertenden Freunden gaben Höchstnoten von 8,5-9,5. Was, also, ist dran an 'Perfect Sense', das mir ohne Zweifel entgangen sein muss?
Der Plot vermischt ein Beziehungsdrama mit einem SF-Gedankenspiel. Bis kurz vor der Mitte passiert kaum Nennenswertes, außer dass sich Ewan McGregor und Eva Green näherkommen (Bond-Girl aus 'Casino Royale', 2006). Dazu darf man Chefkoch McGregor in seinem Restaurant in die Töpfe schauen. Hund hat er nicht auf dem Menü.
Dann setzt das SF-Szenario ein: die Menschen verlieren durch eine weltweite Epidemie nach und nach ihre Sinne wie Geschmack, Riechen, Hören , begleitet von unkontrollierbaren, extremen Wutausbrüchen. O.k., eine nette Idee, aber Thrill oder Spannung im Sinne eines SF-"Infizierten"-Films kommt hier nicht auf. Während die Zivilisation auseinanderfällt, vertiefen McGregor und Green ihre Beziehung, was auf die Message hinausläuft: die Liebe ist das stärkste Gefühl von allen und hält selbst dann, wenn die Sinne der physischen Wahrnehmung verlorengehen.
Wer von Luft und Liebe leben kann, mag das gut finden, aber ich brauche etwas Fleisch am Knochen, wenngleich es nicht unbedingt Hund sein muss:)
Robo verliert sich in den endlosen Gängen des Arthaus....
Auf diesen Film habe ich gewartet: so depri, dass es eigentlich nur noch schwarzhumorig sein kann. Allerdings ist man sich bei 'Love Eternal' nie sicher, ob das nun eine Art Sarkasmus, oder doch ernst gemeint ist - mir kann es egal sein, denn ich finde den Film witzig...... nicht, dass jetzt einer damit kommt, ich hätte ihn falsch verstanden, oder müsste Hilfe aufsuchen, weil ich über so etwas lachen kann. Nee, das lasse ich mir nicht kaputtmachen: ein Arthaus-Film, der 7 Punkte wert ist - den Tag müsste ich rot im Kalender anstreichen.
Ein Mann Mitte zwanzig kommt nicht über den Tod seiner Mutter hinweg und will sich umbringen. Dabei entdeckt er, dass es auch anderen so geht und findet Gefallen daran, die Leichen von Selbstmörderinnen zu sich nach Hause zu holen. Zumindest, bis sie anfangen zu müffeln - dann wird es Zeit für Nachschub. Der Plot macht alles richtig, bis auf das vergeigte Ende:
(SPOILER): Warum musste der Kerl Hoffnung schöpfen und seine letzte "Partnerin im Tod" retten? Alles andere als ein krachendes Finale Furioso, das dem Zuschauer den Tod der Frau mit dem des Mannes um die Ohren schlägt, ist hier fehl am Platz. Was soll nach dieser endlos-depri-Schleife die banale Message, dass es doch immer Hoffnung gibt? (SPOILER ENDE)
Ja, das Ende: So billig. So einfallslos. So gewöhnlich. Und ich dachte, im Arthaus entkommt man gerade dem Billigen, Einfallslosen, Gewöhnlichen. Wo bleibt das provozierende, vor den Kopf schlagende Finale, das dieser Film verdient hat? Es hätte ihm vielleicht die 10/10 gebracht.
Das zweite Düsentriebwerk im Garten und zwei Stunden Rätselraten im Hasenkostüm, worin wir uns weitere zwei Schritte der Apokalypse nähern?
Nichts, das ich mehr bräuchte ;-)
Voll Proll.
Hier wird wirklich kaum ein Fettnäpfchen und Klischee des Fäkalhumors ausgelassen. Doch 'Der Chaos Dad' hat viele Momente, die auch ohne Fäkal-Anspruch witzig sind und zünden. Allein der Anfang mit Sandlers Teen-Phase ist so grotesk derb und daneben, dass es schon wieder zum Brüllen ist.
Leider sackt der Plot zwischendurch ein paarmal ab und dümpelt vor sich hin, doch abgesehen davon und von manchen ausgetretenen Pipikaka-Einlagen wie Gruppen-Weit-/Hochpinkeln, überzeugen die Gags und Adam Sandlers Anarcho-Stil. Dazu gibt es einen bemerkenswert scharfen Auftritt von Susan Sarandon, die zu dem Zeitpunkt unfassbare 65 Jahre alt war. Was heutzutage alles möglich ist.....
Eine Komödie muss nicht mehr, als mich zum Lachen bringen - lieber 'Der Chaos Dad', auch wenn ich die meisten Fäkaleinlagen einfallslos finde, als diese langweiligen harm- und witzlosen Genrevertreter, die das Gefühl von Zeitverschwendung hinterlassen.
Bei mir scheiterte es nicht an der Technologie, sondern daran, dass die Filme das Potential kaum nutzen.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen schaust du in den Fernseher wie durch ein Fenster, hinter dem sich das Geschehen in 3D eröffnet. Nur in seltenen Szenen ereignet sich etwas vor dem Bildschirm. Gerade bei Horror-/SF-Filmen könnte man damit Effekte erzeugen, die einen aus dem Sessel heben, aber es kommt so gut wie nichts, das es wert wäre, zwei Stunden mit dieser Brille angestrengt in den Fernseher zu starren.
Aus demselben Grund gehe ich nicht mehr ins Kino-3D, wie übrigens auch nicht meine Teen-Kids....
Eine französische Familie, in der Vater, Mutter und der 10jährige Sohn taub sind, die 16jährige Tochter aber normal hören und sprechen kann, betreibt Landwirtschaft, doch der Vater will für das Bürgermeisteramt kandidieren, und die Tochter wird vom Lehrer als Gesangstalent entdeckt. Sie findet sich im Spagat zwischen der Unterstützung ihrer Familie, der Möglichkeit einer höheren Gesangsschule und ihrer ersten Liebe....
'Verstehen Sie die Béliers?' ist vordergründig als Komödie ausgewiesen, wirkt aber durch nicht verstandene Gebärdensprache und scheinbar zwecklose Aktionen, wie die Bürgermeisterkandidatur, lediglich etwas skurril - witzig ist das nicht (keine Lacher). Das Drama um die Tochter ist kaum interessant, geschweige denn mitreißend, besitzt keine Tiefe und entwickelt erst ganz am Ende eine bewegende Szene mit ihrem Gesangsvortrag. Der Plot will von allem etwas bieten, scheitert aber daran, den gesellschaftlichen Anspruch mit Humor und einer Coming-of-Age-Story wirksam zu vereinen.
Als Komödie enttäuschend, als Drama belanglos und zu oberflächlich.
Die verspätete, französische Antwort auf 'Spinal Tap' (1984), allerdings eher klamaukartig, während die Engländer ihre Metal-Parodie mit feinsinnigem Brithumor bestückten.
Der Humor lebt aus dem Kontrast von Metal und "normaler" Kultur, vor allem auf dem Land, wobei die Jungs der Metalband auch als Chaoten-Quartett auftreten - Slapstick mit Todesfolge nicht ausgeschlossen. Inhaltlich bleibt 'Happy Metal' im "gesitteten" Bereich: hier gibt es keinen offenen oder verdeckten Sarkasmus, und es wird auch niemandem wehgetan, was durchaus ein Kritikpunkt ist - es hätte ruhig etwas derber zugehen können.
Wie jede Komödie steht und fällt auch 'Happy Metal' mit der Qualität seiner Gags, womit dieser Film punkten kann. Aus der sympathischen Grundstimmung heraus gibt es genug starke Ideen, die den Eindruck einer ordentlichen Komödie liefern. Dabei ist es unerheblich, ob man die Musik mag oder nicht, denn die Auftritte sind kurz und rar gesäht. Zudem wird nicht nur Metal gespielt.....
Eine weitere gelungene Komödie unserer Nachbarn :)
'Garfield' hat vor allem im ersten Drittel ein paar starke und witzige Szenen - danach geschickterweise nur noch dann, wenn der Plot gerade so weit abgesackt ist, dass es allmählich langweilt. Leider wird der Film dem Comic (zum Lesen) kaum gerecht - Humor und Handlung bleiben überwiegend flach, noch unterstrichen von der albernen Gottschalk-Synchro für Garfield.
Schade - in voller Absicht wurde der Geist der Garfield-Comics (seit 1978) geopfert, um einen möglichst kindgerechten Film daraus zu machen. Immerhin funktioniert das für Kinder, und es gibt immer wieder etwas zu lachen, so dass der Eindruck noch ein "geht so" ist. Der echte Garfield-Film muss allerdings erst noch gemacht werden.
'The Score' gewinnt weniger mit Inhalten, als mit einer erstklassigen Riege an Schauspielern und seiner sympathischen, entspannten Stimmung. Da ist zuvorderst ein Ed Norton, der eine Glanzleistung in der Rolle als Fake-Behinderter abgibt (ähnlich gut wie Sean Penn in 'Ich bin Sam', 2001), sowie de Niro und Marlon Brando, die auch mit durchschnittlichen Leistungen überzeugen. Sehr gut gefallen hat mir dazu Angela Basset (die Tina Turner-Darstellerin im Biopic von 1993) als Jazz-Sängerin und besorgte Freundin von de Niro.
Inhaltlich wird ein typischer Heist-Movie geboten, der den Ablauf von Planung und Durchführung des großen Coups routiniert darstellt. Hier kommt weder etwas Neues noch irgendwelche Überraschungen, wobei die lockere Atmosphäre ein positives Element abgibt - beispielsweise wird in diesem Film nicht herumgebrüllt (für mich ab einem gewissen Level ein Graus, gerade in etlichen de Niro-Filmen).
Immerhin genügt die Handlung als Fundament kurzweiliger Unterhaltung (6,0), die der Cast zu einem sehenswerten Film aufwertet - auch nach dem dritten Mal.
Was gibt's besseres als auf dem Sofa liegen und Lasagne futtern, und natürlich dabei Filme sehen?
Garfield - eins meiner großen Vorbilder ;-)