RoboMaus - Kommentare

Alle Kommentare von RoboMaus

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    RoboMaus 03.07.2015, 19:20 Geändert 03.07.2015, 23:31
    über Drive

    So ein Auto hätte ich auch gerne: in voller Fahrt in die Seite eines stehenden Fahrzeuges donnern, das in hohem Bogen davonfliegt, und selbst keinen Kratzer. Ohne bull bar, versteht sich, und das Beste: Beide Scheinwerfer leuchten noch. Bei 'Drive' fallen solche Plotholes allerdings nicht ins Gewicht, ebensowenig wie die maue Story, die bestenfalls einen mittelmässigen Thriller gibt. Auch nicht das haarsträubende Ende (MASSIVER SPOILER): Der Held, den offenbar nichts aus der Fassung bringen kann, der jeden umgelegt hat, der ihm in die Quere kam, wird zum Treffen mit dem einzig verbliebenen Schurken geladen, wohl wissend was ihn da erwartet und lässt sich einfach abstechen??? Ja, ja, er teilt auch noch aus. Aber warum lässt er dann das Geld liegen? Ein richtig cooler Held eben (MASSIVER SPOILER ENDE).
    Hier geben einzig Atmo und Score den Ton an. Sicherlich bezeichnend, dass in einer getragenen Inszenierung auch noch Zeitlupe regelmässig als Stilmittel eingesetzt wird. Es war wohl noch nicht langsam genug. Das kontrastiert etwa ab der Mitte mit schonungslos brutalen Szenen - Kontrast als Stilmittel, und in der Tat wird es dann interessanter. Leider hat mich der Score von Anfang an nur genervt - wenn das im Radio käme, hätte ich beim zweiten Song den Sender gewechselt. Ist natürlich Geschmackssache, aber allein die zugegebenermassen interessante Atmo war dann doch zuwenig. Das hat mich nur bei 'Sin City' überzeugt.

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      RoboMaus 03.07.2015, 13:58 Geändert 03.07.2015, 23:27

      Das war's jetzt? Echt? Die erste Hälfte von 'Predestination' vergeht nur mit Bar-Talk und einer in Rückblenden erzählten Lebensgeschichte, die zunächst einen halbwegs interessanten Eindruck macht. Zur Mitte des Films fragt man sich aber spätestens, was das alles soll. Das wird im weiteren Verlauf ersichtlich, wobei recht schnell klar wird, worauf der Plot hinausläuft. Leider ist das viel zu abstrus und träge inszeniert, zu keinem Zeitpunkt spannend. Aber mal ehrlich (MASSIVER SPOILER): Ein bi-geschlechtlicher Typ, der zunächst als Frau startet, kehrt nach einer Geschlechtsumwandlung aus der Zukunft zurück, um sich selbst zu schwängern, nimmt dann das Kind, bringt es weiter in die Vergangenheit zurück, um es als sich selbst im Waisenhaus aufwachsen zu lassen? Und dann diese an den Haaren herbeigezogene Story wie er zum Bombenattentäter wird, der sich anscheinend selbst jagt, was natürlich alles das Kalkül seines fortgeschrittensten Stadiums ist? Mit dieser pseudo-philosophischen Diskussion der beiden ichs, ob er nun mehr Menschen gerettet als getötet hat? (MASSIVER SPOILER ENDE)
      Klingt wie aus einem Trash-Film, der das Zeitreisen-Paradoxon verarscht. Die Idee ist eigentlich nicht schlecht, aber die Umsetzung ist wohl für meine niederen Instinkte zu 'anspruchsvoll'. Entweder die Spierig-Brüder hätten den Inhalt spannender/intensiver umsetzen, oder gleich einen Trash-Film daraus machen sollen. So ist das weder Fisch noch Fleisch.

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      • 5 .5

        Vampir & Werwolf-Veräppelung im Found Footage Stil. Der trockene Humor hat ein paar Highlights, v.a. die Begegnungen mit den Werwölfen, aber ansonsten ist das für meinen Geschmack zu träge und kaum witzig. 'Herrlich schräg', 'urkomisch', 'genialer Klamauk' lauten dagegen die Urteile anderer - zum Glück gibt es keine einheitliche Definition von Humor :)

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        • 8 .5

          Ein richtig übler Psycho-Horror-Thriller. Einer der Filme, bei denen man die meiste Zeit über ein mulmiges Gefühl hat, weil er den Zuschauer auf gekonnte Weise am Geschehen teilhaben lässt, das permanent bedrohlich ist und immer schlimmer wird. Auch das Verdienst des hervorragend verstörenden Auftritts von Isabelle Fuhrman, damals 12 Jahre alt. Die Vorhersehbarkeit, in den meisten Fällen ein Manko, ist hier Teil des Spiels. Vorhersehbar ist allerdings nur was passiert, nicht wie es passiert. Daraus bezieht 'Orphan' die Spannung und setzt sich durch seinen erstaunlichen Ideenreichtum von der Durchschnittskost der meisten anderen Genrevertreter ab. Im Grunde wird bis 5 Minuten vor Schluss alles richtig gemacht, nur um ein dramaturgisch ideenloses Finale von der Stange anzustückeln, wie man es schon Dutzende Male gesehen hat. So fehlt leider das Tüpfelchen auf dem "i", ein kleiner Wermutstropfen in einem wohltuend üblen Filmerlebnis.

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            RoboMaus 02.07.2015, 08:31 Geändert 02.07.2015, 11:53

            James Garner als Top-Ermittler der Regierung in 'Fire in the Sky' war wohl auf der richtigen Fährte: die sechs Jungs haben 1975 die Alien-Story erfunden und sich die Tantiemen aus den Exklusiverträgen mit der Sensationspresse geteilt. Um allerdings einen Lügendetektortest zu bestehen, und zwar alle Beteiligten, muss man wirklich gut sein. Einige der Gruppe nahmen 1993 an einem neuen Lügendetektortest teil und haben auch den bestanden. Nicht so gut lief es für Travis Walton bei einem weiteren Test während einer Lügendetektor-Fernsehshow im Jahre 2008, als er für seine Entführungsgeschichte ein 'Falsch' bekam (http://www.skeptic.com/eskeptic/12-08-15/). War er nicht in Form, oder stimmen seine Anschuldigungen, die er im Nachhinein gegen den Sender erhob? Oder beides? Eines macht die Geschichte aber klar: Eine Ermittlungsbehörde, die diesen Fall als Betrug einstuft, muss im selben Atemzug eingestehen, dass Lügendetektortests grundsätzlich nicht vertrauenswürdig sind.
            Wie auch immer, ein guter Alien-Entführungsfilm muss nicht wahr sein, um zu punkten. Der Plot ist ein durchweg interessantes Katz- und Mausspiel der Holzfäller mit den Ermittlern, auch wenn er die Story im Grundtenor als authentisch verkaufen will. Bei den Vorgängen im Raumschiff hat man sich einiges einfallen lassen. Wer das gesehen hat, wird bei einer Begegnung mit einem Raumschiff wohl eher das Weite suchen, anstatt es wie Travis Walton aus der Nähe bestaunen zu wollen. Wenn es denn etwas zu bestaunen gab. Vielleicht bringt Walton noch eine neue 'wahre' Story, wenn er im hohen Alter nichts mehr zu verlieren hat und erklärt wie er den Lügendetektor überlistet hat. Ähnlich wie 'Patrick', der zugegeben hat, das bis dato 'eindeutigste' und von Experten für echt befundene Beweisphoto eines UFOs gefälscht zu haben. Doch auch diese Geschichte hat einen oder mehrere Haken (http://martinjclemens.com/is-the-petit-recain-ufo-photo-hoax-a-hoax-itself/).
            'Fire in the Sky' ist in erster Linie gute, solide Unterhaltung zu einem kontroversen Thema - nicht mehr und nicht weniger.

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              RoboMaus 29.06.2015, 07:40 Geändert 29.06.2015, 19:45

              Joseph Gordon-Levitt ('Inception') scheint Rollen in Filmen mit verschachtelter Handlung zu mögen. Auch 'Premium Rush' ist durch die vielen Rückblenden und schwer zu durchschauenden Beziehungen der Protagonisten nicht einfach zu verstehen. Was bei 'Inception' allerdings Programm ist, wirkt hier nur unnötig kompliziert, wie eine dünne Story auf komplex getrimmt.
              In Wahrheit dient der Plot hauptsächlich als Plattform für die waghalsigen und artistischen Bike-Verfolgungen, die so ziemlich alles bieten, was bei den entsprechenden Wettbewerben gezeigt wird. Von Anfang bis Ende des Films. Nett anzuschauen, aber insgesamt eher mager, ausser man kann den sich wiederholenden Fahrradstunts und dem durch sie verursachten Verkehrschaos etwas abgewinnen.

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                RoboMaus 27.06.2015, 14:28 Geändert 27.06.2015, 17:07

                Bei 6 Millionen verkauften Exemplaren des Buches in Deutschland gehöre ich wohl zu den wenigen Interessierten, die es nicht gelesen haben. Ob von der Vorlage oder nicht: Der Plot enthält offensichtlich einiges an Idealisierung und Verklärung. Woran man selbst in der aufgeklärten Zeit noch lange rätselte, nämlich dass der Pesterreger durch Flöhe, und die wiederum von Ratten übertragen werden, erkennt ein Einzelner in ein paar Tagen und befreit eine Stadt von der Pest. In ähnlichem Stil verläuft die erste erfolgreiche Blinddarmoperation, ja selbst der graue Star ist kein Problem. Aber kommt es darauf an? Für mich genauso wenig wie auf die Logik von Zeitreise-SF-Filmen.
                In 'Der Medicus' begeben wir uns in eine Legende nicht der Anfänge, sondern der Weiterführung der modernen Medizin, die ungefähr dort anfängt, wo die Römer aufgehört haben. Auch deren Skalpelle, Knochensägen und diverses chirurgisches Werkzeug könnte man durchaus heute noch verwenden.
                Der Film ist ein bildgewaltiges Spektakel, das in vielen Belangen zu überzeugen weiss. Eine geballte Ladung Mittelalter mit allem was dazu gehört: Armut, Dreck, religiöser Fanatismus, Tod, ebenso wie das zivilisierte und oppulente Leben in Isfahan, einer reichen Stadt im Orient, die kulturell dem Westen im 11. Jh. weit voraus war. All das eingefangen in grossartigen Bildern und Landschaftsaufnahmen, die eine starke Atmo liefern. Darin eingebettet entfaltet sich die berührende Story eines Jungen, der immer mit dem Rücken zur Wand steht, sich aber durch Beharrlichkeit und Intelligenz allmählich freischwimmt und hocharbeitet. Dabei lässt Philipp Stölzl kaum Längen aufkommen. Er nimmt den Zuschauer mit auf ein zweieinhalbstündiges Abenteuer hoher Intensität, das seinem Epos-Anspruch durchaus gerecht wird. Dazu noch ein Ben Kingley in guter Form, der den berühmten orientalischen Medicus Ibn Sina überzeugend verkörpert. Sehr gute Unterhaltung, zur Abwechslung einmal made in Germany.

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                  RoboMaus 26.06.2015, 07:15 Geändert 26.06.2015, 07:37

                  Die often gepriesene CGI dieses Haunted House-Werkes ist wirklich sauber gemacht, v.a. für die neunziger. Auch das Staraufgebot (L. Neeson, C. Zeta Jones) lässt den Zuschauer erwartungsvoll durch das Portal des Geisterschlosses treten. Doch was hier geboten wird ist eher maue Durchschnittskost mit Grusel auf Sparflamme. Der Plot setzt mehr auf das Acting der Stars, als durch gekonnte Inszenierung Spannung und Interesse zu erzeugen. Zudem sind weder Neeson noch Zeta Jones hier in ihrem Metier und werden ihren Rollen kaum gerecht. Bei Zeta Jones bekommt man den Eindruck, ihre grösste Furcht sei, dass ein Absatz ihrer High Heel Fashion Stiefel abbricht (was leider nicht passsiert). Wenn man nicht einmal bei den Schauspielern Furcht erkennt, wie soll das auf den Zuschauer überspringen? Für die CGI gibt es ein Extrapünktchen, aber ansonsten ist dieser Spukhausfilm uninteresssant.

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                    RoboMaus 25.06.2015, 23:15 Geändert 25.06.2015, 23:32

                    Zu Beginn noch eher unbestimmt, steigert sich 'Little Miss Sunshine' zu einer wahren Explosion von Anarchie und Witz, gepaart mit einer Entlarvung fragwürdiger amerikanischer Werte. Eine Familie, deren Mitglieder charakterlich kaum verschiedener sein könnten, begibt sich auf einen Trip quer durch Amerika, auf dem schiefgeht, was nur schiefgehen kann. Die Wende ergibt sich konsequenterweise am Tiefpunkt, auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, der in der Erkenntnis liegt nichts weniger als eine Familie zu sein. Eine Tatsache, die im Bestreben aller nach Individualität und der Verwirklichung der eigenen abstrusen bis kranken Ideen schon kaum einer mehr wahr genommen hat. Das kommt euch bekannt vor? Sollte es wohl auch.
                    Grossartige Mimik zum bösen Spiel (v.a. Steve Carell). Überraschungsmomente, wenn man sie nicht erwartet (oder hätte jemand geahnt, was aus dem Kofferraum fällt, als der Cop das Auto filzen wollte). Seit Längerem nicht mehr so gelacht wie in dieser feinsinnig-humorigen Road Movie-Komödie.

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                      RoboMaus 24.06.2015, 17:53 Geändert 10.12.2015, 13:01

                      Für die Freunde des gefühlsbetonten Kinos könnte 'Extremely Loud & Incredibly Close' höchsten Unterhaltungswert besitzen. Doch obwohl mir bei bewegenden Filmen oft die Tränen kommen, konnte mich der nicht erreichen. Für meinen Geschmack ist das einfach zu dick aufgetragen, eindimensional, überkonstruiert und hart an der Grenze zum Kitsch. Schade, 'Extremely Loud,...' behandelt eigentlich ein sehr ernstes Thema, nämlich die Traumatisierung eines Jungen (und seiner Mutter), der seinen Vater beim Zusammensturz der Türme vom 11. September verloren hat. Schade auch, dass die Stars Hanks, Bullock & Co dazu nichts Interessanteres abgeliefert haben.
                      Wenn einen solch ein Film auf der Emotions-Schiene nicht erreicht, wird der dünne Plot schnell langweilig. Der einzige Grund, weshalb ich nicht vorzeitig abgeschaltet habe, war die Neugier auf das, was der Schlüssel des Jungen und seine Suche nach dem passenden Schloss noch zum Vorschein bringt, was aber letztlich kaum von Bedeutung war. Allein der Weg ist Ziel und Therapie zugleich, (SPOILER) und geschickterweise hat sich seine Mutter auf diesem Weg gleich noch mittherapiert, was am Ende zur Wiederfindung der Beziehung von Mutter und Sohn führt. Ein überzeugendes Happy End sieht anders aus (SPOILER ENDE).
                      Hier hatte ich wesentlich mehr erwartet - vielleicht ist der Kommi daher umso enttäuschter. Die deutlich bessere Wahl zu diesem Thema ist 'Reign Over Me' (mit dem irreführenden deutschen Titel 'Die Liebe in mir', vermutlich der beste Film mit Adam Sandler).

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                        RoboMaus 24.06.2015, 07:10 Geändert 24.06.2015, 08:19

                        Ein Polizeifilm im Dokustil mit Wackelkamera, ähnlich 'Tropa de Elite' oder 'The Hurt Locker'. Mich stört an diesen Filmen, dass sie meist nur aus einer Aneinanderreihung von Einsätzen und Episoden des Lebens bestehen, ohne Story oder kaum einen Zusammenhang. 'Tropa de Elite' hat hier noch am meisten zu bieten.
                        Wer gerne auf Streife in L.A. mitfahren will, ab und zu in ein Feuergefecht und andere Auseinandersetzungen verwickelt werden möchte, mit ein Bisschen Teilnahme am Familienleben der Cops, ist bei 'End of Watch' und Gyllenhaal/Pena genau richtig. Zu Ententanz und Hochzeitstorte. Dazu noch anregende Diskussionen der beiden über Beziehungen, Gott und die Welt, während der Streifenwagen gemütlich durch die Strassen von L.A. rollt, jäh unterbrochen von einer blechernen Stimme aus dem Funkgerät, die den nächsten Einsatzort verkündet.....wie schade, ich war schon fast eingeschlafen.
                        "Die Bösen greifen von vorne an, die Vorgesetzten kommen von hinten", meinte der Sergeant, als er die übereifrigen Streifencops zusammenstauchte. Da ist etwas Wahres dran, nicht nur bei der Polizei - leider war das dialogmässig mit Abstand das Interessanteste, ansonsten empfand ich den Plot durchgehend als flach und zu langatmig.

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                          RoboMaus 23.06.2015, 08:51 Geändert 23.06.2015, 15:45

                          Was ist das ultimative Zugpferd des Auftragslovers, mit dem auch die schwierigsten Fälle geknackt werden? Richtig: 'Dirty Dancing'. Man finde heraus, dass das 'Opfer' ein Fan ist, gebe zu erkennen, dass einem der Film gefällt, lasse zufällig die DVD-Schachtel aus der Tasche fallen, und schon hat man 50 Sympathiepunkte bei der Frau gesammelt. Klingt wie das abgedroschenste Klischee seit 1987, als Patrick Swayze die Frauen in den Kinos begeisterte, hat aber etwas Wahres. So wie die vielen anderen Einschmeichelmethoden, die uns 'Der Auftragslover' näherbringt. Sehr amüsant und lehrreich zugleich. Weil er richtig gut ist, hat Romain Duris natürlich auch die wichtigsten Tanzsequenzen aus 'Dirty Dancing' gelernt; die Szene, in der er mit freiem Oberkörper im Hotelzimmer übt, hat tatsächlich eine enorme Ästhetik. Als echter Profi muss er das können und im passenden Moment einsetzen.......dafür, dass der kommt, wird schon gesorgt.
                          Da beim 'Problemfall' sämtliche Register gezogen werden müssen, bietet der amüsante Plot immer etwas Neues und läuft konsequent auf das unvermeidliche Ende zu. Was im Finale passiert, ist schon früh klar, aber hier kommt es auf das 'wie' an. So wird es dann weder kitschig, noch aufgebauscht, eher zum Mitfühlen und sogar etwas erhebend. Die Franzosen werden ihrem Ruf als 'Love-Champions' auch in der filmischen Umsetzung gerecht.

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                            • 4 .5

                              Al Pacino scheint sich in den letzten Jahren seine Drehbücher wohl nicht mehr heraussuchen zu können. Sein Einsatz ist gut, doch der wirre und wenig glaubwürdige Plot wird an Flachheit nur noch von der Inszenierung übertroffen, die nie Spannung erzeugt. Das sollte wohl so eine Art Manipulations-Psychothriller à la 'Schweigen der Lämmer' werden, bleibt aber schon im Ansatz stecken. Die Zeit der Mafia-Epen ist für Pacino wohl endgültig vorbei....

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                                RoboMaus 20.06.2015, 10:16 Geändert 15.07.2019, 18:33

                                Wieder einmal ein Kultfilm, mit dem ich überhaupt nichts anfangen kann, bei dem mir aber klar ist, weshalb die Kritiken so gut sind. Vor allem bei einigen der Buddies, deren Vorlieben mir nach vielen Kommis einigermaßen bekannt sind. Der feinsinnig-träge Inszenierstil der Coen-Brüder ist nichts für jeden, und der Humor, der dahintersteckt, erreicht nur selten meine Synapsen. Wahrscheinlich bleibt es mir für den Rest meines Lebens verborgen, was daran witzig oder Besonderes sein soll, wenn einer auf den Teppich pinkelt. Die beste Szene war noch die, als der Chaot aus Versehen das Auto des Nachbarn demoliert, aber ansonsten fühlte ich mich wie in einem Meer aus Langeweile, und ein langweiliger Film ist subjektiv gesehen schwach. Das ist der feine Unterschied zu 'schlecht', denn das ist er gewiss nicht, sonst gäbe es nicht zigtausende sehr guter Bewertungen. Auf absehbare Zeit war das gewiss mein letzter Versuch mit den Coen-Brüdern, die jedoch meinen vollsten Respekt geniessen - sie machen Filme, die sehr erfolgreich sind und teilweise Kultstatus erlangt haben. Da kann ich nur den Hut ziehen und gleichzeitig mit dem Kopf schütteln :)

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                                  Da bekommt man den Eindruck: je schlechter das politische Klima der Supermächte, desto dämlicher die Russen in den amerikanischen Filmen. Wo man früher mit McClane fieberte, regieren jetzt alberne Klischees und eine kitschige Vater-Sohn-Geschichte in der Aufarbeitung beim Russen-Abmähen. Die Krönung der Dämlichkeiten war allerdings das Sprühmittel zum Neutralisieren radioaktiver Strahlung in der Anlage von Tschernobyl. Eigentlich der Stoff, aus dem guter Trash ist. Wer zwischen den Zeilen liest, ahnt es schon - von Spannung keine Spur, aber was bleibt dann noch? Natürlich die Action, und die ist absolut zeitgemäss. Immer wieder erstaunlich, wie man die obligatorische Auto-/Truck-Verfolgungsjagd jedesmal noch aufwändiger und atemberaubender inszeniert, und wie Bruce Willis letztendlich noch zum tauglichen Superhelden mutiert ist, der selbst die Avengers wie eine schlappe Truppe aussehen lässt. Immerhin wird es nicht langweilig.
                                  Bruce Willis hat die 'Die Hard'-Reihe mit dieser Fortsetzung wohl zum Schaffott geführt, und falls nicht, wird sie hoffentlich bei einer weiteren Fortsetzung dieser Art den unwürdigen Tod finden.

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                                    RoboMaus 15.06.2015, 08:06 Geändert 15.06.2015, 08:17

                                    Abgedreht-britischer Humor mit Samuel L. Jackson als amerikanisches Element und Drogenkoch im versyphten Liverpool, in etwa vergleichbar mit 'Bube, Dame, König, grAs'. Der Streifen ist zwar durch die Einführung einer neuen synthetischen Wunderdroge und die Jagd darauf einigermassen unterhaltsam, trifft aber meinen Humor nur selten. Ist nicht seine Schuld - wer über diese Art von Klamauk lachen kann, dürfte hier bestens aufgehoben sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass durch Jackson einiges an Sprachwitz und Kultur-Kontrast in der O-Version eingebracht ist, was in der deutschen Übersetzung zwangsläufig glattgebügelt wurde.

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                                      RoboMaus 14.06.2015, 17:12 Geändert 15.06.2015, 08:09

                                      Norah Jones in der Hauptrolle eines subtilen Beziehungsfilmes mit Jude Law, Natalie Portman und Rachel Weisz in weiteren Rollen. Hier ist die erste Reihe am Start, auch im Score. Die entspannte Musik von Norah Jones gefällt mir, was mich auf diesen Film neugierig gemacht hat. Leider ist der Plot noch entspannter als ihre Songs, und sehr dialoglastig. Beziehungstalk zu Blaubeerkuchen und Lounge Drinks - für meinen Geschmack viel zu eintönig und wenig interessant. Aus diesem Cast hätte man mehr machen können.

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                                        RoboMaus 13.06.2015, 11:26 Geändert 23.06.2015, 15:53

                                        Adam Sandler in einer ernsthaften Rolle? Das sollte er öfter machen, denn seine Leistung als 'Psycho-Wrack', das die gesamte Familie beim Terroranschlag des 11. September im Flugzeug verloren hat, ist wirklich überzeugend. Dafür einen Extrapunkt. Leider ist, wie so oft, der deutsche Titel irreführend und suggeriert ein Sandler-Schnulzen-Drama o.ä. - da werden viele schon abwinken.
                                        Nicht so überzeugend fand ich den Plot, der zu viele Längen aufweist und manchmal weder etwas aussagt, noch unterhaltsam wirkt. Beispielsweise ist die Nebengeschichte, in der sich sein Zahnarztfreund mit seinen Kollegen herumärgert und das 'Geschoss' dem Zahnarzt ständig einen blasen will, völlig unglaubwürdig und keine Spur witzig. Ebenso wie das Ende (SPOILER): Ein Richter überlässt die Entscheidung denen, die die Klage einreichen bzw. unterstützen, in der Erwartung, dass sie ihre Haltung überdenken??? Natürlich kommt es doch noch zum schnellen Sinneswandel, und die, die Sandler zunächst in die Psychiatrie wegsperren wollten, lassen ihn draussen (SPOILER ENDE).
                                        Etwas zuviel Kitsch zu einem erzwungenen Happy End. Das Thema hätte einen besseren Plot verdient, doch auch wenn es kaum zu glauben ist: Sandler rettet ihn. Hoffentlich wählt er bei seinem nächsten ernsthaften Einsatz ein besseres Drehbuch.
                                        ...und völlig unerwartet setzt der Abspann noch ein Highlight: die Pearl Jam-Version von 'Love Reign Over Me', ursprünglich von The Who. Es ist das Lied, das Sandler auf Kopfhörer hört (im Original), wenn ihm der Stress zuviel wird, und wonach der Film offensichtlich bennannt ist.

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                                            RoboMaus 10.06.2015, 14:11 Geändert 24.07.2019, 15:34

                                            "Nach anfänglichen Bedenken kann Skeeter Aibileen für ihr Buch gewinnen und schließlich will auch die resolute Minny ihre Geschichte erzählen." So in der MP-Beschreibung zu 'The Help' - als das passiert und die eigentliche Story somit einsetzt, ist schon eine Stunde vergangen. Vorher passiert - nichts. Ich griff schon zur DVD-Schachtel, um zu sehen ob ich im richtigen Film bin, denn bis dahin ist er nur mit uninteressanten, langweiligen Banalitäten angefüllt. Gut, dass ich nicht abgeschaltet habe, denn der Rest beinhaltet die starke Story, von der die Kommis hier schwärmen. Auch die Schauspieler laufen zu Hochform auf, allen voran Octavia Spencer, die die aufrührerische Minny spielt. Dieser Teil von 'The Help' fängt den Moment ein, der in den Südstaaten der USA zum Ende der Rassentrennung führte, als Martin Luther King ermordet wurde und die Zeit reif wurde, das System zu kippen. Sein Einfluss zog sich durch alle Schichten der schwarzen Gesellschaft, bis hin zu den Dienstmädchen, die hier beleuchtet werden. Eine ab der 55. Minute gut umgesetzte Story zum Mitfühlen, zum Mitbefreien, und daher allemal sehenswert. Schade, dass die Macher meinten, dem Film ein leichtes Epos-Format geben und ihn auf 2 1/4 Stunden aufblasen zu müssen. 4 Punkte für die langatmige und viel zu lange Einführung, 8 für den Rest.

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                                              RoboMaus 09.06.2015, 17:50 Geändert 09.06.2015, 21:19

                                              "Can you love me again?' erklingt es im Abspann - ich schätze, Tom Cruise bekommt das hin, auch wenn die Frau ihn nicht (er)kennt. Doch der Reihe nach: "Live.Die.Repeat" verschmilzt einige wesentliche Elemente des SF-Genre wie Alien-Invasion, Zeitschleifen, drohender Weltuntergang, Weltrettung und bastelt daraus eine interessante Story. Nicht so stark wie 'War of the Worlds', aber besser als 'Oblivion', um bei Tom Cruise & SF zu bleiben. Die Auseinandersetzungen mit den Aliens sind gut gemacht, aber für meinen Geschmack wiederholt sich die Zeitschleife zu oft, was den Aufbau eines Spannungsbogens verhindert. Gefühlt sieht man etwa die Hälfte des Films zweimal, manches dreimal oder öfters, und selbst das Ende ist dann auch keine Überraschung mehr. Packend ist dieser SF-Actioner daher leider nicht, aber die Optik stimmt, mit einer Reihe netter CGI-Ideen. Also, Grossfernseher oder Leinwand bereit machen, Bier auf, anschnallen, und Live-Die-Repeat.

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                                                RoboMaus 09.06.2015, 08:26 Geändert 09.06.2015, 08:58

                                                Ein netter Versuch der Franzosen, ihr militärisches Engagement im Mittleren Osten darzustellen. Die Befreiungsaktion einer Geisel aus den Händen der Taliban in West-Pakistan und die anschliessende Flucht nach Afghanistan sind jedoch recht eindimensional geraten und kaum spannend. Dem Plot fehlt der Fluss und (irgendeine) Thematik ausserhalb der Auseinandersetzung mit den 'Bösen'. Dazu kommt eine oft völlig unrealistische Darstellung der Schiessereien, die verhindert, dass man diesen Streifen ernst nehmen oder sich in den Plot versetzen könnte: Eine Handvoll Franzosen steht breitbeinig-heroisch frei in der Landschaft, ohne jegliche Deckung und ballert auf die sich nähernden Taliban, die zu Dutzenden anrücken. Kopfschütteln statt Spannung. Abwinken statt Interesse. Die mögen vielleicht mit einer Steinzeitmentalität daherkommen, haben aber auch automatische Waffen. Wenn sich die französischen Spezialkräfte wirklich so dämlich anstellen, wären sie im richtigen Leben nach zehn Sekunden durchsiebt. Manche vergleichen das hier mit Rambo oder Rambo-Manier, aber es ist deutlich darunter. Luc Besson hätte das besser gemacht...

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                                                  Robert De Niro als renitenter, pomadiger Italo-Amerikaner mit der wohl dämlichsten Anmache der Filmgeschichte, und das komplett über die erste halbe Stunde von 'New York, New York'. Endloses, dummes Gelaber - nerviger geht es kaum. Als ich es nicht mehr ertragen konnte, habe ich abgeschaltet....

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                                                    Bei Gelegenheit mitgeschaut. Film Noir - hätte ich vorher wissen müssen, denn den Plot empfand ich als sehr schleppend und flach. Lediglich Clive Owen als superschneller und kaum zu beirrender Croupier konnte mich hier überzeugen, ansonsten viel zu langatmig.

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