RoboMaus - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+19 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+17 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning187 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina153 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines123 Vormerkungen
Alle Kommentare von RoboMaus
Das war es also - Boll's 'Meisterwerk'. Einigen respektierlichen guten Bewertungen nach hatte ich storytechnisch etwas mehr erwartet, aber hier bewegt sich Boll wie gewohnt weitgehend im Vakuum. Die ersten 20 Minuten vergehen mit einem klischeebeladenen Crashkurs in 'wie werde ich zum psychopathischen Amokläufer?' Eine Abfuhr hier, Elternschelte dort, ein Latte Macchiato, der nicht genug Schaum hat und eine langweilige Diskussion mit dem Kumpel über, ja, über was eigentlich? Doch....schon: Alles in allem Grund genug, eine halbe Stadt umzulegen. Dann legt er endlich los und um. Rein in den Laden - bumm, bumm. Raus auf die Strasse - bumm, bumm. Rein in den Laden....... Was, die Bullen kommen? Bumm, bumm. Selber schuld, wenn die nur einen Wagen schicken - sicher ist das die angemessene Reaktion, wenn einer die Strassen mit Leichen pflastert. Die Polizei ist eben überarbeitet. Eigentlich passiert sehr viel, aber doch wieder nichts Interessantes oder gar Spannendes, weil es immer dasselbe und komplett vorhersehbar ist. Was den Film trotz aller Defizite auszeichnet, ist seine schnörkellose Konsequenz und die letze Viertelstunde. Völlig unerwartet hat Boll doch noch ein paar gute Ideen und sogar einen Twist eingebaut. Schade - gerade als 'Rampage' interessant wurde, war er auch schon aus. Ein Anflug von Talent war immerhin zu sehen, so wie man es eben von einem Boll-Meisterwerk erwartet.
'Zeit der Kannibalen' besteht im Wesentlichen aus dämlichen Dialogen zu konstruierten Gesprächsthemen, die um einen skurril-humorigen Touch bemüht sind, leider aber nur langweilen. Die Story, oder was auch immer als Vehikel für das belanglose Gequatsche um Firmen-Interna benutzt wird, tritt von Anfang an auf der Stelle und ist null-komma-null interessant - bis auf die letzten 10 Minuten, aber das Ende ist dann umso enttäuschender. Deutsche, die sich im Billiglohn-Ausland arrogant aufführen, Hotelangestellte respektlos behandeln, Einrichtungsgegenstände demolieren und auch sonst über die Stränge schlagen - das hat durchaus Potential, aber abgegriffener als hier dargestellt geht es kaum noch. Der deutsche Film in bester Tradition - hölzern, langatmig, aufgesetzt, meistens nur bemüht witzig. O.k., der Gag über die ineffizienten Selbstmordattentäter in Afghanistan war gut - immerhin ein Lichtblick. Die MP-Vorhersage (7) kann man auch nach über 800 Bewertungen in die Tonne treten. Vielleicht sollten die mal am zugrundeliegenden Verknüpfungs-Algorithmus arbeiten. Jeder, der meinen Filmgeschmack nur halbwegs kennt, hätte mir sagen können, dass ich hier meine Zeit verschwende. Gell, Sachse?
Harmloser, netter Spass - durchaus familientauglich. Die Bösen sind nicht wirklich böse, die Provinzengländer lassen fünfe schon mal gerade sein, und der Dorfpolizist drückt gerne beide Augen zu. Schliesslich muss man zusammenhalten, wenn ein Mitglied der Gemeinde hart vom Schicksal getroffen wird und unverschuldet einen Haufen Schulden erbt. Da macht man zur Not auch Geld aus Gras. Dass denen der Strom für die massive Beleuchtung nicht abgestellt wurde.... Ab 6 Jahren - so lernen Kinder, was Gras und Space Tea ist.
Von der Art des Humors und der Skurriliät her ist 'In China essen sie Hunde' in etwa vergleichbar mit 'Adams Äpfel'. Beides dänische Produkte, und da kann man beinahe schon von einer guten Tradition reden. Die erste Hälfte lässt davon leider nur wenig von der Leine und ist kaum interessant oder witzig. Erst nach einer (zu) langen Anlaufphase entfaltet sich der leicht groteske, schwarze Humor mit einigen wirklich guten Einfällen. Insgesamt nicht so gut wie 'Adams Äpfel', da erst nach der Mitte gelungen, aber das lohnt sich auf alle Fälle. Freude an derbem, schwarzem Humor vorausgesetzt.
Trifft leider nicht meinen Humor - ziemlich bescheuert, aber nicht bescheuert genug, um trashig-witzig zu sein. Da helfen auch die Tarantino-mässigen Gore-Einlagen und Sprechblasen beim Wegblasen der üblen Typen nicht. Wirkt auf mich wie eine lieblose Version von 'Kick-Ass' (den ich auch schon nicht besonders fand), bei der man versucht hat fehlenden Witz & Ideen mit Härte wettzumachen. Eine Komödie mehr, bei der es nichts zu lachen gab - hoffen wir auf die Nächste.
Lange habe ich mit dem Kommi zu 'Dirty Dancing' gezögert, und damit ein Stück Zeitgeschichte zum Besten zu geben. Ja, ich war damals im Kino, und vermutlich wie die meisten der anderen etwa 20 % Jungs im Publikum hatte ich keine Wahl. Aber der Reihe nach: Eines schönen Tages Ende 1987 sass ich mit ein paar Kumpels nichtsahnend in einer Bar, als eine Gruppe Frauen mit nur einem offensichtlichen Ziel hereinkam: sich den nächstbesten Kerl zu schnappen und mit ihm schnell zu verschwinden. Aus dem Gespräch mit der, die mich aussuchte, ergab sich immerhin noch, dass ein sagenhafter Film lief, den man unbedingt gesehen haben musste. Ich hatte keine Ahnung, wovon die Rede war, aber bald wusste ich es. Mit eben derselben war ich nämlich schon am nächsten Tag im Kino und traute meinen Augen nicht: die Pärchen waren mit allem Möglichen beschäftigt, nur nicht mit dem Film, und die meisten der Solo-Frauen liefen nach der Vorstellung wie hypnotisiert aus dem Kino in die Bars der Altstadt..... Das Spektakel wiederholte sich Abend für Abend. Das hatte sich natürlich herumgesprochen, was zur Entstehung regelrechter Abfangtrupps führte. Wilde Zeiten. Wenn ich den Film unter dem Eindruck des positiven Feelings beurteilen sollte, das er für alle direkt (d.h., Kinobesucher) und indirekt Beteiligten erzeugte, muss er eine glatte 10 bekommen, und dabei soll es bleiben. Der Film selbst, oder das wenige, das ich mitbekommen habe, gehört in die Kategorie, die ich mir niemals freiwillig anschauen würde - da sieht man wieder einmal, wie subjektiv Bewertungen ausfallen können :)
Das ist schon ein spürbarer Abfall im Vergleich zum ersten Teil. Ein typischer Nachfolger. Wenig interessant, kaum noch spannend, kaum gute Plotideen, dafür viel zu viel pseudowissenschaftliches Gelaber über parallele Realitäten und Raum-Zeit-Verschiebungen. Die CGI bei der Verengung der Räume und bei dem 'Wirbelwürfel' wirkt sowohl von der Idee als auch von der Optik her recht billig. Hier wären ein paar ordentliche Schockeffekte angebracht gewesen, aber da bewegt sich 'Cube 2' im Hochvakuum. Wahrscheinlich wurden die Effekte von der Verzerrung des Raum-Zeit-Kontinuums derart gekrümmt, dass sie unsichtbar wurden, und die Spannung ist durch ein Wurmloch entkommen. Bleibt die Hoffnung, dass Spannung & gekonnte Effekte durch quantenmechanische Materialisierung im dritten Teil wieder hervorkommen. Unter Einbeziehung wahrscheinlichkeitsstatistischer Algorithmen beträgt die Chance allerdings nur 1/60659.
Die Story bei solchen Katastrophenfilmen ist wirklich immer dieselbe: die Umwelt verändert sich zunächst schleichend, irgendein Wissenschaftler erkennt die Lage, wird aber von allen ignoriert bis das Unheil seinen Lauf nimmt. Der Wissenschaftler lässt nicht locker bis die Verantwortlichen endlich reagieren, auch unter dem Druck der sich mittlerweile zuspitzenden Ereignisse, als auch dem Dümmsten klar wird, dass er schleunigst seine Koffer packen sollte. Leider alles komplett vorhersehbar und dadurch überhaupt nicht spannend. Doch 'Dante's Peak' hat Pierce Brosnan, der dem Plot etwas Charisma und Leben verschafft und ihn dadurch aus dem uninteressanten Bereich hievt. Ach, war das schön, als er noch mit dem Panzer durch Moskau fuhr und dabei seine Krawatte zurechtgerückt hat....
Lord C trifft den Nagel auf den Kopf - aus dieser Warte ist Casino ein ätzender Nerv-Film, und da schliesse ich mich an. Dagegen stehen rund 17.000 Bewertungen der Community mit Durchschnitt 7,9. Man kann es eben nie allen recht machen, und solange die grosse Mehrheit einen Film gut findet, ist er, objektiv gesehen, gut. Ob er mir nun gefällt oder nicht, oder ob anderen mein Kommi zu Casino gefällt oder nicht - von verschiedenen Meinungen lebt das Filmwesen und die darin eingebetteten Diskussionen. Es wäre doch schlimm, wenn alle denselben Geschmack hätten :)
Was geht ab im Casino in Las Vegas? Wie wird das Geld gemacht? Wie wird es verteilt? Was passiert mit Falschspielern? Wie hängt die Mafia mit drin? Wie schlagen die Behörden zu, wenn sie nicht mehr geschmiert werden? 'Casino' gibt (kaum überraschende) Antworten, die eher im Rahmen einer Milieustudie mit Dokucharakter liegen, als einer interessanten oder gar spannenden Story. Über volle 2 ¾ Stunden. Dazu die ätzenden Dialoge, die häufig als kreischende Streitgespräche geführt werden, sowie natürlich der Beziehungsstress und die familiären Verwerfungen, wenn die ganze Sache zusammenfällt. Für meinen Geschmack langatmiger als interessant, nerviger als unterhaltsam. Bei all der Liebe zum Detail: Ein Mafioso schiesst aus nächster Nähe seinem Opfer dreimal in den Kopf, legt die Einschussstelle an seine Jacke und es ist kein Tropfen Blut zu sehen??? Spätestens nach dieser Szene hätte ich abschalten sollen.
Der Film hat etwas, und wenn es nur Angelina Jolie als schärfster Roboter der Filmgeschichte ist. So was von....scharf.
Ja, sicher: Schrott-Story, dämliche Cyborg-Gefühlsduselei, lausige Effekte, ist aber stellenweise unfreiwillig so trashig, dass einige krasse Lacher dabei sind. U.a. ganz am Schluss, als (SPOILER) das Cyborg-Mensch-Liebespaar händchenhaltend in der Wüste beim Sonnenuntergang sitzt und die unveränderte Angelina Jolie nach dem Schnitt ihren um 50 Jahre gealterten Romeo liebevoll umpflegt, wobei die Maske so schlecht ist, dass er eher wie ein Zombie aussieht, als wie ein alter Opa (SPOILER ENDE). Zum wegbrechen. In der ersten Hälfte ist die Story sogar noch interessant, sackt dann aber auf null-Niveau ab und durchbricht hin und wieder die Grenze zum Trash. 'Cyborg 2' hat wirklich nichts, das man ernst nehmen darf, und wer mit dieser Einstellung herangeht, könnte sich gut unterhalten fühlen. Für Angelina Jolie-Fans ein Muss.
'Cube' ist ein Gefängnis der besonderen Art, in dem die sieben Gefangenen sich von Raum zu Raum bewegen, in der Hoffnung irgendwo herauszukommen. Perfiderweise sind die Räume mit Fallen gespickt, die sich aber mit logischen Ansätzen wenigstens teilweise vorhersehen lassen. Der Plot ist düster und bedrückend, auch weil man den Eindruck bekommt, dass die Gruppe sowieso keine Chance haben kann. Er ist auch einfallsreich und streckenweise spannend, weil man nicht weiss, welche üblen Überraschungen im nächsten Raum warten und wie man ihnen begegnen kann. Der Film schafft es, den Zuschauer in das Labyrinth der Räume hineinzuziehen, die Bedrohung zu spüren und ihn mitkriechen zu lassen, um die lauernde Gefahr möglichst zu unterwandern. Innovativ, wenn auch für meinen Geschmack leicht eindimensional.
War doch o.k. Etwas Neues oder Originelles dürfte hier sowieso keiner erwarten, und wenn man mit der Einstellung herangeht, wird man auch nicht enttäuscht. Die Aufnahmen im Höhlensystem sorgen für eine gute Optik, und spannend wird es auch ab und zu. Keine Ahnung, warum ich an diesem Film nicht muniere, dass er aus Genre-Versatzstücken dreist zusammengeschustert ist und man das alles schon besser gesehen hat. Vielleicht, weil ich nur das erwartet hatte, nicht enttäuscht wurde und mich auch nicht gelangweilt habe :)
Ein durchschnittliches Action-Abenteuer mit 08/15-Story und recht netten Action-Szenen, das es nicht lohnt darauf näher einzugehen. Genau die Sorte Film, die man nach einem Mal Ansehen bald wieder vergessen hat, die aber gut genug unterhält, um sich an einem regnerischen Sonntagmorgen nicht zu langweilen - falls man nicht in die Kirche geht....
Wie man an den ambivalenten Kommis hier im Forum sehen kann, scheiden sich beim Humor wieder einmal die Geister. Eigentlich mag ich derben, schwarzen Humor und die Verulkung von Doppelmoral - die Amerikaner bieten dafür ja eine lohnende Zielscheibe. Doch ist bei 'Borat' einiges einfach zu aufgesetzt, zu ausgewalzt dargestellt, als das ich es lustig finden könnte (z.B. die 'Ringkampf'-Szene im Hotel). Andererseits gibt es durchaus interessante und originelle Ansätze, aber so richtig wollte der Funke zur Lachparade bei mir nicht überspringen. Ein Film, bei dem ich durchaus verstehen kann, weshalb einer null Punkte gibt, aber ebenso die 10er.
Ein schön erzähltes Westerndrama. Tommy Lee Jones liess einst seine Familie im Stich, um sich Indianern anzuschliessen und mit ihnen zu leben. Nun kommt er zu seiner verbitterten Tochter zurück und muss erleben wie marodierende Menschenhändler seine Enkelin entführen. Da ist natürlich Verfolgung und Rettung angesagt, mit allem, was er bei den Indianern gelernt hat. Die Atmo ist ruhig und getragen, schafft es aber nicht, dass 'The Missing' davon leben kann (wie z.B. in 'Der mit dem Wolf tanzt') und die nur wenig interessante Story zu ersetzen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Plot über mehr als zwei Stunden hinzieht und streckenweise Langatmigkeit erzeugt, die aber zum Glück immer wieder von interessanten Aktionen in der Auseinandersetzung mit den Menschenhändlern durchbrochen wird. Das Beste an diesem Film ist die Performance von Tommy Lee Jones, der den Indianer aus Überzeugung ausgezeichnet spielt, aber das allein reicht leider nicht für einen gut unterhaltsamen Film.
Liam Neeson als unheimlicher Bestatter in einem Mystery- oder gar Horrorfilm ('Horror' ist die übliche MP-Fehleinordnung und kann gestrichen werden). Ich muss zugeben, dass ich etwas mehr erwartet habe. Gefühlt die Hälfte des Plots wird darauf verwendet, dass Neeson seinem Opfer einredet, sie sei schon tot. Die Spannung bezieht sich daraus, dass sie eventuell dahinterkommt, dass das alles nur das Werk eines Psychopathen ist. Oder hat er doch die Gabe, mit Toten zu reden, und alles ist 'real'? Die Idee ist sehr gut, aber die Umsetzung ist weder spannend noch inhaltlich überzeugend. Die meisten hier im Forum munieren zurecht die vielen Widersprüche, die der Film bewusst einsetzt, damit nicht zu schnell (oder überhaupt) klar wird, ob das nun ein Mystery- oder ein Psychodrama ist. Für mich wäre das noch o.k., wenn der Plot nicht so statisch wäre und etwas mehr Fleisch am Knochen hätte. Gute Unterhaltung sieht anders aus.
Dialoglastiger Beziehungskram mit fader Story im künstlerisch angehauchten Milieu, immerhin mit einiger Finesse inszeniert. Julia Roberts spielt hier wohl in Ihrer 'intellektuellsten' Rolle, aber das macht diesen zähen Streifen auch nicht interessanter. Wer schläft mit wem, wer spannt wem den Partner aus und was sagt er/sie dabei? Wer das spannend findet, und das dürften den vielen Top-Bewertungen nach nicht wenige sein, ist hier bestens aufgehoben. Für meinen Geschmack ist das gerade einmal die Soße auf einem Steak, das man mit der Lupe suchen muss.
'Inside Man' ist ein solide gemachter, gut durchdachter Thriller, 100 % Old School. Cast und Plot sorgen über volle zwei Stunden für eine gesunde Grundspannung und lassen nie Langeweile aufkommen. Allerdings fehlen die wirklich guten Highlights, die diesen Film in eine höhere Bewertung bringen könnten. Warum einer mit soviel Cleverness überhaupt ein Dokument aufhebt, das im Grunde nutzlos ist und nur masssiv schaden kann, ist mir schleierhaft. Spätestens die Erben des Bankchefs hätten es in die Hände bekommen und gesehen, worauf der Reichtum beruht. Kaum vorstellbar, dass einer so ein Bild von sich hinterlassen will.....
Die Mischung aus gesellschaftskritischem Drama und RomCom beginnt mit einer starken Einführung der Charaktere und macht Appetit auf ein Dinner der etwas anderen Art. Jeder geladene Teilnehmer muss einen schrulligen oder überdrehten Typ mitbringen, dessen Gebaren oder Aufführungen von den ‚normalen‘ Teilnehmern bewertet werden, was in eine Ehrung als grösster Dummkopf münden soll. Leider flacht der Plot nach der ersten Viertelstunde stark ab und verliert sich in Aktionen der Protagonisten im Vorfeld des Dinners, wobei der schrullige Typ seinem Partner immer mehr Probleme einbrockt und dessen Leben aus den Fugen zu geraten scheint. Der Humor ist in dieser Phase für meinen Geschmack zu aufgesetzt, und die Story mit der eingebauten RomCom uninteressant. Etwas müder wäre ich nach einer Stunde ausgestiegen, doch das Durchhalten hat sich gelohnt: mit dem eigentlichen Dinner kommt wieder Leben in ‚Dinner for Schmucks‘. Die Charaktere sind scharf gezeichnet, die Aktionen pointiert und witzig, und natürlich darf man erwarten, dass das Dinner nicht seinen geplanten Verlauf nimmt....
Insgesamt immer noch ein guter Film, der aber viel Potential verschenkt, indem er das Dinner viel zu kurz hält, anstatt die anwesenden Charaktere bzw. deren Witz, Charme und Aktionen ausführlicher darzustellen. Das Entlarven der fragwürdigen Moral der Veranstalter hätte viel subtiler und einfallsreicher gestaltet werden können. So kommt auf knapp zwei Stunden Laufzeit eine Stunde Leerlauf, den man sich hätte schenken können, doch allein die liebevoll gemachten Mäusedioramen vom Vorspann und während des Dinners sind einen Extrapunkt wert (sagt RoboMaus).
Mehr Rom als Com, aber mit einer starken & witzigen Szene als (SPOILER:) Hugh Grant vor seiner Wohnung nichtsahnend der Reportermeute zum Opfer fällt, danach Julia Roberts, sowie sein Mitbewohner, der die Gelegenheit nutzt und seine knackigen Arschbacken präsentiert (SPOILER ENDE). Julia Roberts spielt sich wohl ein Stück weit selbst, was die Probleme mit dem Berühmtsein und die ständige Flucht vor den Reportern angeht. Ansonsten ist die Story nur auf den 'Annäherungsprozess' von Grant und Roberts zugeschnitten. Sicher ein Highlight für hartgesottene RomCom-Fans.
Oliver Stone macht Geschichte lebendig. Von Anfang an präsentiert er ein oppulent inszeniertes Epos mit hervorragendem Cast, das aber nicht überladen ist. Alle grossen Heerführer müssen ebenso gewissenlos wie charismatisch gewesen sein, und genau diese Merkmale arbeitet Stone mit Colin Farrell gut heraus. Ebenso hat mich Angelina Jolie als Alexanders ehrgeizige Mutter überzeugt. Erstaunlich ist auch die Authentizität der Schlachtordnung und Ausrüstung - Stone hat das Kriegswesen der Zeit gut recherchiert und filmisch umgesetzt. Der Plot wirkt selbst über Eposlänge nie langatmig, sondern immer interessant, straff und konsequent, und das obwohl er einige der 'klassischen' Alexander-Highlights weglässt (z.B., wie er den gordischen Knoten löst). Nachdem er die Macht übernommen hat, beginnt die Story schon mit der Entscheidungsschlacht gegen den Perserkönig und konzentriert sich hauptsächlich auf das, was folgte. Dazu gehört auch sein verirrter Kriegszug in Indien. Dies ist wohl der einzige Kritikpunkt, denn die frühen Aufeinandertreffen mit den Persern und die ersten Erfolge drücken die Wucht, mit der er in die Geschichte tritt, am besten aus.
Ein würdiges Monument für Alexander den Grossen.
ENTHÄLT SPOILER.
Die Scheidung hat sich dann erübrigt.....
Dieses Psychodrama erzählt von einer Frau, die in ihrem Ort nicht gerade beliebt ist und von den Bewohnern bestenfalls gemieden wird. Ihr Haus ist mit roter Farbe beschmiert. Erst nach und nach ergibt die in der Retrospective erzählte Story, die mit der Geburt ihres Sohnes beginnt, dass der Sohn ein Problemkind ist und in der Schule ein Massaker veranstaltet hat. Die Menschen, deren Kinder dabei getötet wurden, machen ihr nun das Leben zur Hölle und setzen somit das Werk des Sohnes fort. Der ist nämlich ein kleiner Teufel und zu keinerlei Kooperation bereit. Alle Güte und Versuche, ihn in ein funktionierendes Familienleben zu integrieren, scheitern. Einzig der Vater hat etwas Erfolg und fasziniert ihn für Pfeil und Bogen, das er ausgiebig übt. Irgendwann geht er damit in die Schule und schliesst sich mit einigen Kindern ein, die er erbarmungslos niederstreckt - zuvor räumt er noch in der eigenen Familie auf...
Der Plot ist langsam aufgebaut und streckenweise schwer zu verdauen - definitiv kein Film zur reinen Unterhaltung. Die Story bringt gut heraus, dass zum Amokläufer auch ein gewisser genetischer Anteil gehört, oder gehören kann. Ein grundsätzlicher Charakter ist von Geburt an vorhanden, und dessen Auswirkung wird duch Erziehung vermindert oder verstärkt, oder man kämpft gegen Windmühlen wie in diesem Fall.
Was ich nicht nachvollziehen konnte ist, dass die Frau nach dem Massaker nicht wegzog und sich dem Spiessrutenlaufen hingibt. Anderswo wäre evtl. auch irgendwann bekannt was passiert ist, aber wenigstens hätte niemand eine persönliche Verbindung dazu.
'Margin Call' ist langsam, obwohl er die Entwicklung von nur einem Tag in den gesamten Plot packt. Es ist der Tag vor dem Beginn des grossen Crashs Ende 2008. Immerhin braucht man keine Angst zu haben, nicht mitzukommen, denn was (im Film) den Crash auslöst, wird auf höchst simple Art verpackt und mehrmals erläutert. Der Preis ist ein Plot, dem jeglicher Drive fehlt und der nie spannened wird, und das bei solch einem hochbrisanten Thema. Erschwerend kommt hinzu, dass die Aktionen und Konsequenzen immer klar sind und Überraschungen praktisch ausgeschlossen bleiben. Immerhin ist er interessant genug, um nicht zu langweilen, aber man verabschiedet sich mit dem Gefühl, dass 'Margin Call' einiges schuldig bleibt.
Im Osten nichts neues. Die Koreaner haben im Grusel- wie auch im Action-Thriller-Bereich durchaus gute und sogar innovative Filme geliefert. Hier gibt es eher Durchschnittsware, die allerdings durch ordentliche Schauspieler und ansehnliche CGI noch unterhaltsam ist. Ein 45 kg-Frauenpower-Leichtgewicht zeigt den harten Jungs wie man Bohrgestänge zusammenschraubt, Öl findet, und wie man einem Monster beikommt, das einer Mischung aus Seekuh und Kobra ähnelt. Unfreiwillig komisch und kaum gruselig, robbt es sich durch die Gänge der Bohrinsel und hinterlässt ordentlich Schleim. Eher trashig-amüsant als spannned.