RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Hab zwar nicht kapiert worum es ging, aber die Action war o.k.
Ein sehr eindringlich erzähltes Kriegsdrama, gänzlich aus Sicht der Japaner, und eine starke Leistung des Duos Eastwood/Spielberg. 'Letters from Iwo Jima' liefert eine Erklärung für das, was die Amerikaner im Krieg mit Japan schwer beschäftigt hat, weshalb ein solch kleines Land von einer haushoch überlegenen Militärmacht kaum zu besiegen ist: Der extreme Militarismus und Patriotismus, wenn es denn korrekt dargestellt ist, stellt selbst die Nazis in den Schatten. Ohne zu zögern bringen sich japanische Offiziere, und mit ihnen das Gefolge lieber selbst um, als in Kriegsgefangenschaft zu geraten. Der Entmenschlichung ist kaum zu entkommen. Man bekommt den Eindruck einer 100 % gehirngewaschenen Armee, die sich aus reinem Patriotismus in ein Himmelfahrtskommando begibt und mit Begeisterung und letztem Einsatz den Amerikanern vor die MGs läuft.
Beinahe hätte das trotz aller Ausweglosigkeit für Japan zum Erfolg geführt, denn im anderen Teil der beiden Iwo Jima-Filme 'Flags of our Fathers' wird dargestellt, dass die Amerikaner kriegsmüde waren, die Finanzierung nur noch mit grösster Mühe zustande bekamen, und nahe daran waren, den Japanern ein Friedensangebot zu machen. Vielleicht wäre es auch dazu gekommen, wenn die Atombombe den Krieg nicht beendet hätte. Dennoch gab es auch in den Reihen der Japaner welche, die nicht bereit waren, ihr Leben im Sog des Patriotismus sinnlos zu opfern, und das Schicksal eines solchen 'Abweichlers' zieht sich wie ein roter Faden durch den Film. Man kann sich der Eindringlichkeit kaum entziehen, hofft und bangt mit dem 'armen Teufel'. Als er in einer Unterhaltung andeutete schon 5 Tage nichts mehr zu Essen und zu Trinken gehabt zu haben, musste ich erst einmal kräftig schlucken. Unterstrichen wird das noch durch den japanischen O-Ton mit englischen Untertiteln in der Version, die ich gesehen habe. Clint Eastwood hat im Alter von 70-80 seine stärksten Filme produziert (u.a. Gran Torino, The Changeling, Million Dollar Baby, Invictus) - 'Letters from Iwo Jima' ist ein Weiterer. Hut ab.
Natürlich sollte man bei SF-Filmen, die das Unmögliche projizieren, nicht nach der Logik fragen. Was hier gezeigt wird, ist lediglich ein interessantes Gedankenspiel zur Verschmelzung von menschlichem Geist oder Bewusstsein mit einem Quantencomputer unerhörter Rechenleistung, das überwiegend konsequent durchgespielt wird. Überwiegend. Doch selbst bei grösstem Wohlwollen kann man manchmal nur den Kopf schütteln - die Solarzellen als zentrale Energiequelle sind meistens so ausgerichtet, dass sie die Sonne überhaupt nicht aufnehmen können. Wie gesagt, lieber nicht zuviel fragen, und schon gar nicht nach den Details.....
Schön dargestellt sind die Auswirkungen dieser Verschmelzung, resultierend in einer grenzenloser Eröffnung neuer technologischer Horizonte. Doch natürlich gerät das Spiel ausser Kontrolle, und wieder einmal ist die Welt in Gefahr. Mit einer Mischung aus den 'Borg' (s. Star Trek) sowie der allmächtigen und allgegenwärtigen Nanotechnologie liegt nichts näher als die Weltherrschaft zu erlangen, und genau ab diesem Punkt verlässt 'Transcendence' seine konsequente Schiene. Obwohl die Dramaturgie auf auf einen spannenden Kampf um den Verbleib der Menschheit hinausläuft, verliert sich der Plot in metaphysischen Diskussionen, was nun Recht und Unrecht ist und wie dem drohenden Unheil wohl am besten zu begegnen ist. Die eher schleppende Umsetzung findet ihre Krönung in einem enttäuschenden Finale. Dennoch, aufgrund der ersten Hälfte und einiger wirklich guter, innovativer Ansätze ein sehenswerter Film.
Grauenhaft......langweilig. Es ist dasselbe Prinzip wie durchgehend seit dem ersten Teil, nur dass nun bis auf das Ende so gut wie überhaupt nichts mehr passiert. Ich dachte eigentlich, dass es kaum noch langatmiger als Teil 3 werden kann, aber man wird doch immer wieder eines Besseren belehrt. Was mich am meisten überrascht, ist, dass die Macher das ihnen zur Verfügung gestellte Budget in solch haarsträubender Weise verpulvern, ohne dass irgendjemand auf die Idee kommt so etwas wie Gehalt, Spannung, oder gar eine Story einzubauen. 'Paranormal Activity 4' ist bestenfalls dann interessant, wenn man noch keinen der anderen Teile gesehen hat und falls man sich erschreckt, wenn ein kleiner Junge im Schlafanzug vom Infrarotlicht beleuchtet nachts die Treppe herunterkommt (nachdem minutenlang überhaupt nichts zu sehen ist)....
Tom Cruise als intelligenter, schusssicherer und unabhängiger Ermittler, der ein Komplott mit Beteiligung höchster Stellen aufdeckt. Die Old School Story ist nicht schlecht, aber für meinen Geschmack zu schleppend umgesetzt - Spannung kommt erst ganz am Schluss beim Showdown auf. Trotzdem wirkt 'Jack Reacher' auch bei der zweiten Sichtung nicht langatmig, auch wenn er noch eine Klasse unter den Top Filmen in dieser Kategorie steht (z.B. 'Bourne Identity' mit Matt Damon).
Ein guter Beitrag aus England, in dem v.a. die nie vorhersehbare Story und die Atmo in den schottischen Highlands überzeugen. Allerdings gibt es auch Haarsträubendes im Plot (SPOILER:): die beiden Typen, die zuerst die Bergsteiger umbringen wollten, hatten kein Motiv und konnten nichts mit der Entführung zu tun haben, da sie wiederum von den echten Entführern umgebracht wurden und diese nicht kannten. Bringt man in Schottland Leute einfach aus Lust und Laune um? (SPOILER ENDE)
Die Charaktere bleiben bis auf Melissa George leider blass, und das Acting wirkt manchmal etwas hölzern. Dennoch ist für Spannung gesorgt und der gute Plot lässt keine Langeweile aufkommen. Nach Säubern der Plotholes und mit besseren Schauspielern könnte das ein richtig guter Thriller werden.
Habe ich schon zuviele Zombie-Filme gesehen? Bei diesem neuerlichen Romero-Werk kam bei mir kaum Thrill oder Spannung auf. 'Land of the Dead' wirkt auf mich lieblos, routiniert heruntergespult, und damit er sich von der Flut der Zombie-Filme doch noch irgendwie abhebt, wird bei den Untoten so etwas wie Rest-Intelligenz sichtbar mit der sie die verbliebene Menschheit bedrohen. Anstelle ordentlicher Dramaturgie, die einem die Nackenhaare hochstehen lässt, setzt Romero fast gänzlich auf das Zusammenschiessen der sich nähernden Zombies. Kopfschuss. Jeder Schusss ein Treffer, dann knickt der der Zombie ein. Nächster. Doch so langsam sie sich bewegen, so schnell sind sie beim Zubeissen, wenn man sie in der dunklen Ecke übersehen hat - etwas Abwechslung muss schon sein. Romero begibt sich mit diesem Streifen beinahe schon auf das Niveau seiner billigen Nachahmer. The thrill is gone.
An Stars der 40er Jahre mangelt es hier nicht, allen voran Humphrey Bogart. Doch dieses Drama ist bis auf das Ende ein reines Kammerspiel und trägt eher Züge eines Theaterstücks. Entsprechend Dialog- und monologlastig ist der Aufbau und entsprechend karg ist der Plot. Wer das mag und wer v.a. im Film Noir zuhause ist, wird 'Key Largo' sicher besser bewerten, aber mir kam das so langweilig vor, dass ich drei Anläufe brauchte, um dieses Werk zu Ende zu sehen. Gefeilte Unterhaltungen allein machen wenigstens für mich noch keinen guten Film aus.
Sehr bewegend. 'It's a Wonderful Life' ist nicht die erwartet kitschige Weihnachtsgeschichte mit amerikanischer Kleinstadtmentalität, sondern eine stark aufgebaute Story mit Tiefgang, der man sich kaum entziehen kann. Sie ist auch ein Ausflug in die Welt der mittleren 40er Jahre, in der sich viele heute verlorene Details widerspiegeln, z.B., dass die Hupe der Autos eher nach einem warnenden Zug oder Nebelhorn klingt. Sie ist aber auch erstaunlich nahe an der heutigen Realität, v.a. im Bereich der Bank- und Finanzgeschäfte. Der Film vermittelt Hoffnung ebenso wie Hoffnungslosigkeit, Mut und Widerstand ebenso wie Resignation, Trauer wie Freude. Ein echtes Erlebnis.
'The Impossible' überzeugt vor allem durch die herausragende schauspielerische Leistung von Naomi Watts und die realistische Inszenierung der Flutkatastrophe. Doch ob wahr oder nicht - die unglaubwürdig erscheinende und teilweise kitschige Story ist einfach zu dünn, um über zwei Stunden zu interessieren oder gar Spannung zu erzeugen. Dazu ist sie stellenweise kaum nachvollziehbar: (SPOILER:) ein Familienvater überlässt seine zwei traumatisierten Kinder (5 und 7 J.) ihrem ungewissen Schicksal auf einem Sammeltransport, nur um allein nach seiner Frau und einem weiteren Kind in der verwüsteten Landschaft zu suchen. Obwohl die Chance, sie dort zu finden gegen null geht und obwohl überall schon Suchtrupps die Gegend nach Überlebenden durchkämmen. Welch ein Held. Dennoch konzentriert er sich im Verlauf nur auf die Krankenhäuser, wohin er seine beiden Kinder auf der Suche ohne Weiteres hätte mitnehmen können. Natürlich findet sich die ganze Famile wie durch ein Wunder genau vor dem Krankenhaus wieder, in dem seine Frau liegt, und natürlich nur weil der Kleinste ausgerechnet dort vom Laster springt um zu pinkeln (SPOILER ENDE). Warum auch nicht? Ein Sechser im Lotto ist auch nichts Ungewöhnliches, ausser man kreuzt nur fünf Zahlen an....
Dass ich das noch erleben durfte: ein Film mit Eddie Murphy, in dem er nicht mit überdrehtem Dauergequatsche nervt. Ja, o.k., ansonsten ist 'Imagine That' die reichlich durchschnittliche familientaugliche Story, die das alte Klischee vom überarbeiteten Vater aufarbeitet, der seine Tochter selbst in der Zeit vernachlässigt, die er von seiner Ex-Frau für sie zugeteilt bekommt. Dennoch gibt es hier ein paar nette Einfälle zur Welt der Aktien-Trader, verbunden mit übersinnlicher kindlicher Intuition, die die Trader auf Trab bringt. Nichts Tiefschürfendes, sondern gute Famlienunterhaltung. Wer allerdings die grimassierende Quasselstrippe aus den 80ern-90ern erwartet dürfte enttäuscht sein - oder überrascht, dass Eddie Murphy tatsächlich auch als solider Schauspieler taugt.
Fade, bemüht witzige Effekthascherei. Der dritte Teil von 'Iron Man' bleibt storytechnisch im zähen Marvel-Einheitsbrei stecken und hebt zu keiner Zeit ab. Dafür darf man an den psychischen Problemen des Superhelden teilhaben und sich daran erfreuen, wie das Iron Man-Suit angeflogen kommt und sich ihm mal mehr, mal weniger vollständig anpasst. Wie interessant. Das einzige Highlight setzt Ben Kingsely also pseudo-Terrorist. Das Konzept, eine flache Story und weitgehend fehlende Spannung oder schauspielerische Anforderungungen durch CGI und Rasanz zu ersetzen, ging auch in diesem Streifen auf. Marvel hat damit ein $ 200 Mio. Budget etwa verdoppelt, und solange das so bleibt, dürfen wir uns an weiteren Werken dieser Art erfreuen, oder sie gelangweilt zur Kenntnis nehmen.
Auch wenn es kaum zu glauben ist: Jane Fonda war bei der Produktion von 'Peace, Love & Misunderstanding' schon 73 Jahre alt und legt ein beeindruckendes Zeugnis ab für die Kunst der modernen Gesichtschirugie. Hut ab vor den Chirurgen, aber auch vor Jane, die ein Glanzlicht in dieser ansonsten durchschnittlichen Reminiszenz an die US-Hippiezeiten Ende der 60er Jahre setzt. Natürlich hat die lebhafte Oma ihren gut beleuchteten 'Grow Room' im Keller, sie dealt und lebt auch sonst jede Nuance des Geistes jener Zeit, im Kreise Gleichgesinnter. Ihre Tochter, die mit dieser Kultur überhaupt nichts am Hut hat, kommt erst nach zwanzig Jahren mit zwei erwachsenen Kindern einmal zu Besuch und muss mitansehen, wie Jane die Kids allmählich für ihre 'lockere' Sache fasziniert. Aus diesen unterhaltsamen Gegensätzen lebt der Film, driftet aber mehr und mehr in die Romanzen ab, auf die sich die drei Ankömmlinge in der Hippie-Kommune einlassen. Wie das ausgeht, kann man sich an drei Fingern abzählen....
'Enough' gibt leider nicht den erhofft spannenden Rachethriller, sondern einen Plot, der an vielen Stellen unglaubwürdig und einfallslos ist. Viel zu spät, eigentlich erst kurz vor dem Ende, setzt das Substanzielle dieser Story ein, indem J.Lo. zurückfighted und sich ansatzweise ein Katz- und Mausspiel entwickelt. Zuvor hat der Streifen kaum Spannung, ist häufig inkonsequent und vorhersehbar, obwohl die Story nicht uninteressant ist. Daraus hätte man viel mehr machen können, was aber nicht an der oft gescholtenen J.Lo liegt, sondern an Drehbuch und Regie.
Liebevoll gemacht, mit vielen netten Einfällen, dazu witzig und leicht überdreht. Animationsfilme sind normalerweise nicht meine Richtung, aber diesem hier sieht man es an, dass die Macher sich angestrengt haben. Gute Ideen stecken auch in Details, die eher am Rande stehen und die man nicht unbedingt sofort beachtet. Der Score ist natürlich nicht jedermanns Sache, aber die Songs passen recht gut und stören nicht, obwohl ich eine härtere Gangart gewählt hätte. 'Hell's Bells' wäre doch nicht verkehrt in einer Monster-Persiflage? Die Fortsetzung ist schon gebucht :)
Ich weiss nicht - dieser Cusack-Hangover-Hot Tub-Humor will bei mir einfach nicht so recht zünden. Nicht, dass Schwachsinn nicht gut sein könnte. Oder genial. Aber das hier ist gerade einmal mauer Schwachsinn, der sich mehr oder weniger in der Grenzregion zur Langeweile bewegt. 'Hot Tub' hat auch kaum so etwas wie einen Erinnerungswert an die 80er - das wirkt alles irgendwie bescheuert-verklärt. Von wegen Chicks, die einem die Bude einrennen. Damals war ich um die 20, und die Aids-Panik war ein echter Party-Killer. Eine Ausnahme war die glorreiche Zeit Ende 1987, als 'Dirty Dancing' herauskam (s. Kommi dort). Meinen älteren Brüdern nach würde 'Hot Tub' wohl eher in die 70er passen, aber das würde ihn auch nicht witziger machen.
Welch eine gigantische, pathetische Alien-Beziehungssülze. 'The Host' versucht vor allem darzustellen, wie es ist, mit einem Alien klarzukommen, der im Körper sitzt und mit dem man so etwas wie eine Beziehung aufbaut. Die Atmo schwankt zwischen end-sechziger Hippie-Feeling in einer Widerstands-Kommune und der epischen Verbindung von Alien und Mensch, was in vielen Belangen widersprüchlich daherkommt. Auch an der äusserst mageren Invasionsstory ist kaum etwas stimmig. Die wichtigste Frage scheint zu sein: soll der besetzte Körper nun den Freund des zurückgedrängten Menschen küssen oder den Typ, in den sich das Alien verliebt hat. Oder beide? Oder überhaupt keinen? Sorry, Freunde des gefühlsbetonten Kinos, aber lieber würde ich mir fünfmal hintereinander 'Hachiko' anschauen, als noch einmal diesen ausgemachten Mist.
Ein blasser De Niro in einem noch blasseren Psycho-Thriller, (SPOILER) mit dem unvermeidlichen Schizo-Twist am Ende (SPOILER ENDE). Das beste an diesem Langweiler ist der beeindruckende Auftritt von Dakota Fanning. Wer sehen möchte wie die damals Elfjährige einen verdienten Altstar an die Wand spielt, könnte das interessant finden. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu bewundern.
Im Spukhaus nichts Neues. 'The Haunting in Connecticut' hat durchaus gute Ansätze, macht aber viel zu wenig daraus, v.a. in Punkto Spannungsaufau und Schockeffekte. Z.B. (SPOILER), dass die im Haus versteckten Leichen von dem ohnehin prädestinierten Matt mit der Axt aus der Wand gehackt werden, immer mehr zum Vorschein kommen und schliesslich aus der Wand purzeln, ist reichlich unspektakulär (SPOILER ENDE).
Standesgemäss inszeniert, hätte eine der Leichen der Mutter unerwartet vor die Füsse fallen sollen, oder der Familie aus der morschen Decke auf den Frühstückstisch, wobei sich z.B. der Löffel im Honigtopf der Leiche in das offene Auge bohrt. Die anderen Leichen müssten dann zum Vorschein kommen, wenn ohnehin schon Panik herrscht, um den Schockeffekt zu steigern. Leider ist von ordentlicher Horror-Dramaturgie kaum etwas zu sehen, aber der Plot ist wenigstens interessant genug um nicht zu langweilen.
Allmählich sind die Tränen getrocknet und die Augen wieder klar, bereit ein paar Zeilen zu hinterlassen.....
Für die meisten Hundehalter ist 'Hachiko' sicher nahe am Nonplusultra, und wahrlich: von allen Tierfilmen die ich gesehen habe, ist das wohl der Herzerweichendste. Er zehrt allein von der gefühlsbetonten Darstellung und Umsetzung dieser wahren Begebenheit, so etwas wie 'Das Piano' für Tierliebhaber. Allerdings fragte ich mich zwischendurch, ob denn noch irgendetwas anderes passiert, als dass der Hund am Bahnhof auf sein Herrchen wartet. Dem ist nicht so, und da ich nicht das Gefühl habe, dass meine Wüstenrennmäuse das für mich machen würden, oder überhaupt auf irgendetwas anderes warten als auf ihr Futter, fehlte mir wohl der hundertprozentige Identifikationspunkt, um das restlos gut zu finden. Trotzdem, wenn auch eindimensional, ist 'Hachiko' gut gemacht und auch für nicht-Hundehalter keinesfalls langweilig.
Selbst als (damals 65-jähriger) Charmeur macht der Haudegen Clint Eastwood eine sehr gute Figur. Auch die befürchtete Schnulze bleibt aus, dafür bietet Eastwood einen Plot, der die subtile Story langsam aufbaut und immer für interessante Facetten sorgt. Völlig ohne Action. Dadurch unterscheidet er sich z.B. von 'Das Piano', der fast nur auf der Gefühlsebene abläuft. Vielleicht ist das der Grund, weshalb 'The Bridges of Madison County' bei Männern überdurchschnittlich gut wegkommt (bei Frauen umgekehrt), wie es ElmStreet84 im Kommi vor mir andeutet. Leider stehen Romanzen nur am Rande meiner Geschmackspalette - sonst hätte ich wahrscheinlich noch 1-2 Punkte mehr vergeben.
Die Skandinavier - Meister der Filme mit depressiven Charakteren. 'Smilla's Sense for Snow' ist aber kein Sozialdrama, das einem den Rest gibt, sondern ein feiner Thriller, ruhig, clever aufgebaut, der die Fakten nur allmählich preisgibt und nie vorhersehbar ist. Julia Ormond spielt einen Eisberg, den wohl die Meisten gerne zum Schmelzen bringen würden. Gegen alle Widerstände geht sie dem Tod eines Jungen nach, der ihr zugelaufen ist und um den sie sich gekümmert hat. Interessant und spannend bis auf das Ende, in dem so etwas wie ein Showdown angesetzt wird, der aber bestenfalls mittelmässig ist und mit dem der Plot seine clevere Schiene verlässt. Leider auch seine bis dato konsequente Anlage. Dennoch alles in allem ein guter FIlm.
Einer der Filme, die man schon vom Titel her kennt, lange bevor die Sichtung erfolgt. Dazu noch der Hype und die unzähligen guten Bewertungen - für Filminteressierte eigentlich ein Muss. Dagegen stehen der Terry Gillam/Monthy Python-Humor, über den ich noch nie lachen konnte - aber vielleicht dieses Mal, mit einem Johnny Depp, der sein Können nirgends mehr unter Beweis stellen muss? Hoch gepokert......und verloren. Zwei ständig zugedröhnte Typen, die sich torkelnd oder kriechend durch die Gegend bewegen, oder ihr Auto mehr oder weniger gerade auf der Strasse halten und sich dabei noch mehr Stoff 'reinziehen? Dazu das ätzende Gelaber? Dämliche Anmache von Frauen? Ein Bulle, der sich als Schwuler entpuppt und das Strafmaß für eine 'Gefälligkeit' fallen lässt? Sorry, für meinen Geschmack viel zu aufgesetzt und keine Spur witzig. Humor kennt eben keine Objektivität.
Die Tasche pink, ein winziger Hund darin, der sich bereitwillig zum Transport verpacken lässt, getragen von einer irrationalen Enddreissigerin, die alles daran setzt, ihr Leben grundlos zu ruinieren. Nur ein Haufen Klischees oder doch erstaunliche Realität in unserer Gesellschaft? Wer einmal einen kleinen Teil seines Lebens mit solch einer Frau verbrachte, oder es zumindest versuchte, dürfte wohl zu Letzterem tendieren. Charlize Theron spielt den Charakter absolut glaubwürdig, doch die Story hält trotz des interessanten Ansatzes keine Überraschungen bereit (darin unterscheidet sie sich dann doch vom echten Leben...). Witzig ist der Plot auch nicht, und trotz des Prädikats 'Komödie' fand ich nicht eine Szene zum Lachen. Wer am Ende mit Charlize im Bett landet, ist spätestens schon ab der Mitte klar. In einem früheren Kommi lobt (!) jemand 'dramaturgische Zurückhaltung' - im factum stimme ich voll zu, nur nicht in der Wertung. Dennoch ist 'Young Adult' trotz des etwas flachen und vorhersehbaren Plots ein interessanter Film mit dem scharf und treffend gezeichneten Porträt eines Teiles der Gesellschaft.
Trab, trab, gähn, und da waren die Äuglein zu. Die Szene mit Jeff Bridges und Matt Damon auf Pferden, die MP in der Leiste unter 'News zum Film' gewählt hat, könnte stellvertretender nicht sein.
Auf der Suche dem Mörder des Vaters eines Mädchens ist der Weg das Ziel (des Films). Mit zunächst einem und dann zwei Haudegen zieht sie beschaulich durch das Land, wobei die Pferde kaum über das Traben hinauskommen. Hier wird mehr geredet, als dass Dinge passieren - da ist man schon froh, wenn überhaupt etwas passiert. Das sind dann Momente, in denen der Film durchaus zu überzeugen weiss, aber es sind nicht viele. Wer in 'True Grit' einen clever aufgebauten Plot, evtl. einen Twist, oder wenigstens Spannung erhofft (von Action brauchen wir gar nicht erst reden), ist fehl am Platz. Also ich, aber hinterher ist man immer klüger, obwohl mich das Prädikat 'Coen-Brüder' stutzig gemacht hat. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt, die Langatmigkeit dafür nie.