RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Harold Ramis muss nun wirklich nicht mehr beweisen, dass er starke Komödien machen kann (beide 'Gostbusters' 1984/89, 'Reine Nervensache', 1999). Ähnliches gilt für Jack Black, Oliver Platt, Olivia Wilde und Juno Temple, die in der Steinzeit- und Geschichts-Verulkung 'Year One' (2009) umherspringen. Bewaffnet mit Fell, Keule und allerlei Kostümen spielen sie sich durch den trashigen Plot, worin das nervende Gequatsche, die Flachgags und die dämlichen Sprüche schnell an den Rand des Erträglichen führen.
Bei Humor und Komödien weiß man nie, auch wenn sie mies bewertet sind. Doch in diesem Fall kann ich die 4,0 der Community nur unterstreichen. Etliche Bewertungen von 7-7,5 zeigen immerhin, dass man selbst das noch witzig finden kann - herzlichen Glückwunsch :)
Ein Haufen Leute sitzt in einem Zug, der fährt und fährt und fährt.....
Dazu wird geredet und geredet und geredet.....
Und es passiert lange nichts und nichts und wieder nichts......
......im verschneiten Charles Bronson-Western 'Nevada Pass' (1975), der erst am Schluss seiner Lethargie entsteigt.
Langatmiges, spannungsfreies Siebziger-Kino in Reinstform - könnte als Inspiration für Tarantinos 'The Hateful Eight' (2015) gedient haben.
Will Smith als Muskelpaket, im Einsatz gegen wildgewordene Roboter....
Im stark besetzten SF-Thriller 'I, Robot' (2004, Smith, Greenwood, Cromwell, LaBeouf, Moynahan) geht es abermals um die Gefahr des blinden Vertrauens auf das Heil der Technisierung. Roboter haben im Jahr 2035 in fast jedem Haushalt Einzug gehalten und spazieren für ihre Herren in der Stadt umher, doch der altmodische Cop Will Smith traut den Blechkameraden nicht und wittert eine Verschwörung.
Die Story verbindet SF-Elemente (fortgeschrittene Zukunftstechnologie) mit denen eines klassischen Thrillers (angeblicher Selbstmord, der eher nach Mord aussieht; Ermittlungsarbeit; Cop, der als einziger die Wahrheit ahnt, aber wie üblich von allen anderen als Spinner abgetan wird). Das hält sie durchgehend interessant, wobei die Handlung kaum vorhersehbar ist und nie zu viel preisgibt. Die Dialoge mit dem Robotor-Charakter "Sony" sind gut erdacht und manchmal witzig, ertappt er doch den Roboterhasser Smith immer wieder dabei, wie er ihn in den Unterhaltungen unbewusst jedesmal mehr als Menschen anspricht.
Dazu kommen spannende Sequenzen, in denen die zentrale Macht dem unbequemen Smith auf die Pelle rückt, der wiederum seinen Blech-Gegnern mit Muskelkraft, Dienstwaffe, Geschick und gelungener CGI ordentlich Saures gibt.
Will Smith überzeugt ebenso wie der Plot und die Umsetzung von Alex Proyas - sehenswerte, spannende SF-Unterhaltung, die nie langweilt und auch wiederholt zu genießen ist. Die Erstsichtung ist allerdings nicht zu toppen, weil die Spannung mit der allmählichen Enthüllung der wahren Umstände einhergeht.
Ein weiteres Projekt aus der Rubrik "Erfolgreicher Schauspieler schreibt sein eigenes Drehbuch und führt Regie, um sich selbst zu inszenieren". Billy Crystal war damals mit 'Harry & Sally' (1989) und 'City Slickers' (1991) auf dem Gipfel seines Erfolges, da packte er wie viele seiner Kollegen die Gelegenheit beim Schopf und machte seinen ersten eigenen Film. Bei Crystal kann das im Grunde nur eine Dramödie sein, und genau das repräsentiert 'Mr. Saturday Night' (1992). Die Story geht etwas in Richtung Chaplin, wobei Crystal die Rolle des gealterten, tragischen Comedians spielt, den kaum noch jemand sehen will, und dabei in Rückblenden seine Story erzählt.
Das Dilemma: Crystal ist eben nicht Chaplin, und das einzig Gelungene ist die Maske. Er sieht als gealterter Star wirklich überzeugend aus, doch der Plot bietet nur eine laue, nervend dialoglastige Geschichte, die nur selten Lacher hervorbringt. Der gesamte Film wirkt damit wie seine Prämisse: anstatt der Story des gealterten Comedians, die des überambitionierten Schauspielers, den kaum jemand sehen will.
Die meisten Projekte dieser Art floppen, weil gute Schauspieler eben nicht automatisch gute Regisseure und schon gar keine guten Drehbuchschreiber sind - so auch dieser Film: bei erstaunlichen 43 Mio.$, die Crystal für seinen Film auftrieb und die man ihm beim besten Willen nicht ansieht, spielte er gerade einmal 13 Mio.$ ein.
.......so bleibt nur der Dosenbeifall.
Die Geschichte des Tim Robbins alias Andy Dufresne im Gefängnis von Shawshank: Ende der Vierziger bringt er mutmaßlich seine Frau mit ihrem Liebhaber um und fährt ein.....
'The Shawshank Redemption' (1994) hat eine stolze Laufzeit von zweieinviertel Stunden und nimmt sich entsprechend viel davon für die Beleuchtung seiner Charaktere - Zeit hat man im Knast ohnehin zur Genüge. So erfährt man viele Details über ihn und seine Mitinsassen, die sich entweder aus der kargen Handlung erschließen, oder aus der Erzählstimme von Morgen Freeman, der im Knast als gut verdienender Organisator begehrter Waren auftritt. Vor allem in der ersten Hälfte liegt der Fokus u.a. auf der Gewalt, die Robbins im Rahmen des typischen Knastklischees widerfährt: die sogenannten "Schwestern" haben ihn zum Ziel von Verprügeln und Vergewaltigen auserwählt - ehrlich gesagt, hätte mir das einmal gereicht.
Es irritiert, dass hier ein Zeitraum von zwanzig Jahren betrachtet wird, die Protagonisten aber nie älter werden, und schlüssig ist auch die Story nicht (SPOILER: wenn er die ganzen Jahre über beherrscht und kalkuliert seinen Fluchttunnel gegraben hat, ist seine Aufsässigkeit, die ihn immer wieder unnötig ins Loch gebracht und viel Zeit gekostet hat, kaum nachvollziehbar; SPOILER ENDE)
Vordergründig lebt dieser Plot von den vielen kleinen Episoden um das Schicksal mancher Insassen und um die Aktionen Robbins, mit denen er sich allmählich freischwimmt. Davon sind einige gelungen und berührend (sehr stark: das Freibier), doch es kommt überwiegend darauf an, ob man Charakterbeleuchtung, das Wechselspiel aus Hoffnung und Trostlosigkeit, wie auch das zyklische Aufrappeln nach Rückschlägen einer packenden Handlung vorzieht. Erst zum Ende entfaltet dieser Film seine mit Abstand beste Idee.
Nachdem ich 'The Shawshank Redemption' nun zum dritten Mal gesehen habe, überwiegt doch der Eindruck einer langatmig erzählten Geschichte, die inhaltlich wenig bietet, aber über die einfühlsame Darstellung der Charaktere und ihrer Aktionen, sowie mit den wenigen guten Plotideen einen "ganz guten" Eindruck hinterlässt. Gepackt, wie er es bei vielen anderen schafft, hat mich dieser Film nicht.
Wieder ein Film mit etwa gleich vielen starken, mittelmäßigen und schlechten Bewertungen, einer, der die Meinungen spaltet. Aus 'Before I Wake' (2016) kann man ein Filmelerlebnis mitnehmen, aber das gelingt offensichtlich nicht jedem. Mir schon, was bei polarisierenden Filmen selten genug vorkommt - wie schön :)
Regisseur und Drehbuchautor Mike Flanagan vereint leichte Fantasy-Elemente und Grusel in einem Plot, der sich stetig in der Intensität steigert und damit eine interessante Story aufzieht. Angenehm fällt auf, dass Flanagan nicht lange mit dem Kernpunkt der Geschichte hinter dem Berg hält (im Gegensatz zu vielen Gruselfilmen, in denen man zur Einführung zunächst eine halbe Stunde das belanglose Familienleben beleuchtet, bevor etwas Nennenswertes passiert).
Inhaltlich sollte man am besten nichts über diesen Film wissen, auch NICHT DIE MP-BESCHREIBUNG LESEN, damit sich die Wirkung voll entfalten kann. Der clevere Aufbau bedient sich zunächst nur der Fantasy-Elemente und kreiert eine wunderbare Atmosphäre, induziert aber gleichzeitig die Ahnung, dass noch Übles kommt - so steigern sich die Ereignisse und legen mit guten Ideen jedesmal eine Schippe drauf. Die Gruseleinlagen finde ich genau passend gesetzt und spannend gemacht.
Allerdings könnten Fans des Brachial-Horrors mit Gore, Splatter und heraushängendem Gedärm enttäuscht sein - derlei kommt hier nicht vor, und das hat 'Before I Wake' auch nicht nötig. Dieser Film lebt von seiner einnehmenden Handlung, sowie dem Kontrast aus subtilen Fantasy- und suggestiven Gruseleinlagen. Lediglich das viel kritisierte Ende ist storytechnisch wenig ausgereizt, zwar in Ordnung und vertretbar, aber da hätte für mein Empfinden mehr kommen müssen.
Eine Überraschung und echte Bereicherung am Firmament des Gruselfilms.
Weiter so, Mike Flanagan!
Ein ganz starker de Niro - lange habe ich ihn nicht in so einer intensiven Rolle gesehen. Er muss nicht viel sagen oder in glänzende Dialoge verfallen, um die volle Wirkung seiner Präsenz zu entfachen: de Niro ist mit einer unheimlichen Aura inszeniert und macht Angst als unnahbarer Magier, der die Skeptiker einschüchtert. Eine starke Leistung, auch des Spaniers Rodrigo Cortés im Regiestuhl.
Auf der anderen Seite stehen Sigourney Weaver und Cillian Murphy als Entlarver von Scharlatanen - ihr Credo: jeder vorgebliche echte Magier ist ein Betrüger, denn es gibt keine übernatürlichen Phänomene, auch nicht bei de Niro. Doch der erweist sich als überlegen und geht sogar in die Offensive.....
Daraus resultiert ein hochinteressanter Plot, der die knappen zwei Stunden wie im Flug vergehen lässt, wobei die Spannungsschraube kontinuierlich angezogen wird. Geschickt verschleiert man das Geheimnis um de Niros Fähigkeiten und zieht immer wieder ein As des Unerwarteten aus dem Ärmel.
'Red Lights' (2012) lebt nicht durch Dialoge oder Charakterbeleuchtungen, sondern allein von seiner Handlung und der damit erzeugten Spannung, sowie von einem überragend wirkenden de Niro. Vielleicht ist das ein Grund, weshalb diese Art von Kino bei vielen nicht so gut ankommt, wobei jemand schreibt: "Dummer Film, völlig uninteressant. Robert de Niro hat kaum Text......." Ich bin dagegen heilfroh, dass er hier einmal nicht mit hektischem Gerede und Streitereien herumnervt - des einen Freud, des anderen Leid :)
Ein anderer, leidlich sichtbarer Grund, ist das Ende. Nachdem 'Red Lights' lange alles richtig gemacht hat, erwartete ich ein packendes Finale. Doch stattdessen kommt eine hanebüchene, völlig unpassende Action-Prügeleinlage mit Murphy, worauf eine verworrene Auflösung folgt, deren dicht gedrängte Inhalte zum Ende kaum einen Sinn ergeben - als ob das Budget ausgegangen wäre und man an einem Tag zu Ende drehen musste. Daher las ich das Finale auf Wikipedia nach, aber auch dort wirkt es unausgegoren. Schade, schade, das hat dieser Film nicht verdient.
Dennoch, insgesamt ausgezeichnete Unterhaltung, die in einer Reihe mit den starken Magier-Filmen wie 'Prestige' (2006), 'Now You See Me' (2013), oder 'The Illusionist' (2010) steht.
Will Ferrell und Mark Wahlberg buhlen um die Vorherrschaft in der Gunst von zwei Kindern. Ferrell hat sich nach Jahren als Stiefvater endlich einen guten Stand bei den Kids erarbeitet und ist Mamis "Fels in der Brandung", da kommt der Herumtreiber und leibliche Daddy Wahlberg zu Besuch.....
Der Anfang ist mit Ferrells Aktionen und den Kindern noch witzig, liefert einen hoffnungsvollen Einstieg. Doch mit dem Auftreten von Wahlberg hält ein alberner, dialoglastiger Humor Einzug, der überhaupt nicht meiner ist. Zur Mitte fängt das Gequatsche schließlich zu nerven an, da helfen auch die wenigen gelungenen Einlagen der Situationskomik kaum.
So ist das bei Komödien, die nicht zünden: lachst du nicht, langweilst du dich.
'Parked' (2010) habe ich nur wegen Colm Meaney angeschaut, der mir als "klassischer" Ire in Nebenrollen etlicher Filmen gefällt. In dieser irisch-finnischen Low Budget-Produktion hat er die Hauptrolle als obdachloser Uhrmacher, dem nur noch sein Auto verblieben ist, das er auf einem Parkplatz in Dublin abgestellt hat und worin er wohnt - daher der Filmtitel.
Wir befinden uns im depressiven Sozialdrama, das auch Phasen der Hoffnung eingestreut hat - da fragt man sich, ob das evtl. die jeweiligen finnischen und irischen Anteile spiegelt. Die Handlung ist leider sehr dünn und kommt im langsamen Tempo nur schleppend voran. Es geht hier eher um die Darstellung eines Obdachlosenmilieus, wie man es auf abgelegenen Parkplätzen antreffen kann, wo sich auch Drogenhandel und -konsum ansiedeln. Dabei wird man mit den Problemen und Abgründen konfrontiert, die sich Menschen in dieser Situation stellen - nebenher wird jedoch eine einfühlsame Geschichte erzählt, die für Meaney eine Option bietet, aus seinem Dilemma zu entkommen (deshalb insgesamt noch ein "geht so").
Letztlich erzählt einem 'Parked' nichts, das in irgendeiner Form überrascht, weder werden Hintergründe erläutert. Zudem wirkt die sehr träge Erzählform einschläfernd. Eine Doku zu diesem Thema wäre wohl die bessere Wahl gewesen.
Ein sympathischer Nicolas Cage und eine sympathische Bridget Fonda, die in der RomCom '2 Millionen $ Trinkgeld' (1994) gegen eine zickig-überdrehte Rosie Perez und einen klebrigen Stanley Tucci antreten. Die Story ist nett, doch es fehlen gute Plotideen und das wirklich berührende Moment, um diesen Film aus dem Mittelmaß des Genres zu heben.
Zudem wird es nur selten witzig, doch die ansprechende Handlung reicht für akzeptable Unterhaltung mit einem sichtbar unterforderten Nic Cage.
Nicole Kidman - drei Jahre nach 'The Others' (2001) wieder einmal in einem Psycho-Mystery-Thriller. 'Birth' (2004) ist unter Filmfans nur wenig bekannt und wird von manchem gar als Geheimtipp gehandelt.
Die Prämisse ist durchaus ansprechend: ein zehnjähriger Junge verkündet Kidman, dass er ihr vor zehn Jahren verstorbener Ehemann Sean sei (d.h., reinkarniert) und rät ihr dringend von der Heirat mit dem gegenwärtigen Kandidaten ab. Zuerst ignoriert sie ihn, geht dann aber der Sache nach.......
Positiv ist zu vernehmen, dass die Handlung ihr Geheimnis um den Jungen lange clever verschleiert. Das hält den Plot interessant, was mit einer überzeugenden Leistung der Schauspieler einhergeht - neben Kidman vor allem von Cameron Bright als zehnjähriger Sean (der im selben Jahr als übler, hundemeuchelnder Junge in 'Butterfly Effect' zu sehen war). Dadurch steigt die Bereitschaft, bis zum Ende am Ball zu bleiben, obwohl die Umsetzung dem eher entgegenwirkt. Die ist leider weniger ansprechend, charakterisiert durch zähen Handlungsfortschritt, lange Einstellungen und langsames Tempo. Um das mit einem Beispiel zu verdeutlichen: während Kidman in der Oper sitzt, hält die Kamera knapp zwei(!) Minuten ununterbrochen auf ihr fragendes Gesicht. Gewiss ein legitimes, betonendes Stilmittel, aber man kann es auch übertreiben.
Das Ende ist leider die komplette Enttäuschung und hinterlässt das Gefühl, dass es 'Birth' letztlich doch nicht wert war. Gerade noch ein "geht so", trotz der sehr langatmigen Inszenierung und des unbefriedigenden Finales, da über weite Strecken interessant.
Geheimtipp? Eher nicht.
Wieder ein ausgelobter Klassiker (Kritiker: 8,1!!), mit dem ich überhaupt nichts anfangen kann. Gewiss - hier wird eine Startruppe der damaligen Schauspieler aufgefahren (Bronson, Coburn, McQueen, Garner, Attenborough), aber ansonsten? Die Stars sind Teil einer Ansammlung gefangener, alliierter Offiziere und werden in einem Nazi-Lager interniert. Die Offiziere sind notorische Ausbrecher, woraus sich ein Katz- und Mausspiel mit den Nazis ergibt.
Das klingt interessant und birgt viel Potential für einen packenden, vielleicht auch witzigen Plot, aber davon ist nichts zu sehen. Die Handlung entwickelt überhaupt keinen Drive, keine Spannung (bzw. erst viel zu spät), und dümpelt mit belanglosen Aktionen & Dialogen vor sich hin. Das Katz- und Mausspiel hat keine guten Ideen, sondern stellt eher plump die Aufsässigkeit der Alliierten dar, was in manchen Szenen wohl komisch wirken soll, aber von Lachern weit entfernt ist.
Im Gegenteil, diese verfehlte Komik suggeriert eher ein unrealistisches, locker angelegtes Feriencamp, worin sich die Nazis als Aufpasser bereitwillig in die Mätzchen der unartigen Alliierten-Bengel begeben und mitspielen. Dabei überrascht, dass die Nazis ihnen nach einer Schandtat nicht auch noch den Hintern versohlen *Ironie off*.
'Gesprengte Ketten' (1963) repäsentiert in seiner gesamten Anlage aufgeblähtes, langatmiges, ideen- und witzloses Hollywood-Kino jener Zeit, worin außer Langeweile in Überlänge kaum etwas zu erkennen ist. "True Story" hin oder her.
Für eine detaillierte, überaus treffende Analyse dieses Werkes empfehle ich den Kommentar von TheDrPepperPower, chronologisch 14 Stellen unter meinem.
'P.S., I Love You' (2007) - was soll man von einem so betitelten Film schon anderes erwarten als die x-te, mehr oder weniger amüsante RomCom, die man zur Unterhaltung einmal durchrauschen lässt und von der so gut wie nichts hängenbleibt?
Doch bei diesem Film ist das anders, weil er eben keine RomCom im herkömmlichen Sinne ist, sondern eine sehr gute, romantische Idee mit einem blendend aufgelegten Cast umsetzt: Gerard Butler und Hillary Swank sind ein unzertrennliches Paar; dann stirbt Butler an einem Gehirntumor, bereitet aber vor seinem Ableben heimlich eine Serie von Briefen vor, die er Swan posthum durch einen mysteriösen Boten zukommen lässt. Darin schickt er sie zu Orten und Aktionen, die ihr letztendlich helfen sollen, aus der Trauer um ihn zu entkommen. Man erfährt dabei aus Rückblenden die wichtigsten Stationen ihrer gemeinsamen Zeit, wobei vor allem Butler mit einigen starken Einlagen überzeugt. Er hat sogar eine beeindruckende, erdige Rockstimme (wenn das wirklich seine Stimme ist), wohingegen man die zwei Gesangseinlagen von Swank besser weggelassen hätte. Dazu macht auch Kathy Bates als Swanks Mutter eine gute und witzige Figur.
Die Ideen aus diesen Briefen finde ich stark erdacht und umgesetzt, so dass der Plot selbst bei vollen zwei Stunden Laufzeit (ohne Abspann) keine Längen aufweist. Dazu kommt ein leichtes Detektiv-Element, weil man doch am Grübeln ist, wer aus Swanks Kreis die Briefe zustellt und das mit Butler vorbereitet hat.
Herzerwärmende, sympathische Unterhaltung mit einem Schuss gelungenen Humors, wobei die Taschentücher nicht trocken bleiben.....
James Camerons 'Abyss' (1989) - der Mann hatte und hat unzweifelhaft ein Händchen für phantasievoll und packend dargestellte SF-Inhalte. Auch die Idee zu diesem Film, um eine friedliche Alien-Präsenz in unserem Ozean, ist bestechend und in ihrer Umsetzung für die Tricktechnik der späten 80er sehr ansprechend.
Allerdings tauchen die Aliens bis kurz vor Schluss nur sporadisch auf, was 'Abyss' eher zu einem Unterwasser-Thriller macht, der zu 80 % von den Problemen und Auseinandersetzungen innerhalb der Besatzung einer Station am Meeresboden lebt. Es geht um die Bergung von Atomraketen aus einem gesunkenen US-U-Boot, wobei der böse Michael "Kyle Reese" Biehn als Offizier der Armee eine Atombombe unter Wasser zünden will (was nun wirklich auch für den härtesten Hardliner in dieser Situation keinen Sinn ergibt, aber wir sind eben beim Film). Ed Harris und Mary Elizabeth Mastrantonio, die als Zwillingsschwester von Geena Davis durchgehen könnte, wollen das verhindern - mehr passiert hier inhaltlich bis kurz vor Schluss nicht.
Dadurch ergibt sich ein für Cameron ungewohntes, recht eindimensionales Hin und Her der Guten und Bösen, wobei die Handlung nur zäh vorankommt und phasenweise lange auf der Stelle tritt. Erst im letzten Viertel kommen wirklich interessante und packende Inhalte, wobei auch die Rolle der Aliens für den Plot endlich Bedeutung und Screentime erlangt - das allein schon macht den Film sehenswert.
Die Bewertung bezieht sich nur auf die Kinofassung.
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Der DC läuft etwa eine halbe Stunde länger, was aus meiner Sicht keine Bereicherung darstellt. Nicht umsonst wollte man die später eingefügten Sequenzen dem Publikum ersparen, wobei der Film mit zweieinviertel Stunden im Kino bereits eine stolze Lauflänge aufweist. Das zusätzliche Material vertieft lediglich die schon ausreichend gezeichneten Charaktere und deren Auseinandersetzungen, sowie das Geplänkel von Russen und Amerikanern an der Oberfläche. Das mag in einem Gesellschaftsdrama angehen, aber wozu muss man einen SF-Film mit so etwas verwässern, worin die eigentlichen SF-Inhalte ohnehin schon dünn gesäht sind?
'Fringe' (2008-2012) bietet auch in der zweiten Staffel einfallsreiche SF-Unterhaltung, die weiterhin Fälle mit üblen übernatürlichen Erscheinungen in einen übergeordneten Rahmen stellt. Der verlagert sich allerdings von den undurchsichtigen Machenschaften der quasi allmächtigen Firma Massive Dynamics zu Interaktionen mit dem Paralleluniversum, die zum Ende der Staffel immer dominanter werden. Dadurch bekommt man auch mehr von Leonard "Mr. Spock" Nimoy als zwielichtige, mächtige Figur im Spiel zwischen den Universen zu sehen, eine Bereicherung für die Serie.
Während die Fälle mit clever erdachten SF-Inhalten aufgezogen sind, hat mir die allmähliche Betonung auf das Paralleluniversum weniger gefallen. In dieser Spiegelwelt der unseren gibt es zu viele Widersprüche, die das Ganze manchmal haltlos konstruiert, wenig durchdacht erscheinen lassen. Dadurch driftet die Handlung manchmal ins Hanebüchene und lässt die Faszination etwas bröckeln. Es wäre inhaltlich besser bzw. nachvollziehbarer gewesen, Massive Dynamics als Quelle gewisser übler Aktionen allmählich zu verdichten und ihre Rolle zu vergrößern (oder das Paralleluniversum so zu gestalten, dass es überzeugend wirkt).
Trotzdem, über die 23 Folgen der Staffel, immer noch sehenswerte, d.h., spannende und interessante SF-Unterhaltung.
Warum habe ich das nur angeschaut? Nachdem der Nachfolger des gelungenen 'Insidious' (2010) schon absackte, gab es in 'Chapter 3' (2015) nicht viel zu erwarten.
.....und in der Tat: der Storyaufbau mit der Teen-Protagonistin, die ihre Mutter im Jenseits kontaktieren will, legt den komplett vorhersehbaren Plot schon in den ersten zehn Minuten aus. Der Rest wird mit langweiligen Genre-Stereotypen aufgefüllt, worin nicht einmal die obligatorischen Geisterjäger fehlen, die natürlich keine Ahnung haben und zum ersten Mal mit einem "echten" Dämonen konfrontiert werden.
....und wieder zieht jemand mit der Lampe los, um etwas Licht in die Unterwelt zu bringen, was wenigstens im letzten Drittel noch für ein wenig Spannung sorgt, doch unter dem Strich hat diese Einfallslosigkeit nur den Geschmack von aufgewärmtem Kaffee, der seit Stunden auf der Heizplatte vor sich hindampft.
Reinhold Messner - eine lebende Legende mit immer noch vollem, wallendem Haar im Alter von heute 73 Jahren, nur etwas ergraut. Die Höhenstrahlung auf den unzähligen erklommenen Berggipfeln scheint ihm nichts ausgemacht zu haben......
Das erinnert mich an einen vollhaarigen kasachischen Geologen, der in den frühen 60ern in der Nähe des sowjetischen Atomtestgeländes Semipalatinsk arbeitete und in den 90ern voller Stolz erzählte, dass er einen Atompilz sah. Mein Chef meinte damals, wir sollten dort auch ein Projekt aufziehen - vielleicht würden dann meine Haare zurückkommen :D
Diese Messner-Doku von 2012 zeigt den Bergsteiger von kleinauf, verwendet die erste halbe Stunde nur auf sein familiäres Umfeld als Kind und Jugendlicher, was mit nachgestellten Szenen und Originalphotos gezeigt wird, von ihm und einem Bruder kommentiert. Man erfährt, dass der Vater auch in den 50ern noch ein Nazi war und der Bruder Höhenangst hatte, so dass es am kleinen Reinhold war, die Welt der Berge zu erklimmen..... na, ja.
Nach dem ersten Drittel wird es interessanter, da nun seine eigentlichen Leistungen im Himalaya in den Vordergrund rücken. Das gibt durch die Interviews und Kommentare der Beteiligten einen guten Eindruck der damaligen Situationen, bleibt aber weiterhin an vielen Details hängen, auch privaten, die wohl eher für Messner-Biographen oder Bergsteiger interessant sind.
Eine der Lebensleistung Messners angemessene Doku, aber für mein Empfinden zu kommentarlastig, mit Inhalten, die es z.T. in dieser Ausführlichkeit nicht gebraucht hätte. Das verwässert leider den Gesamteindruck - hier wäre weniger mehr gewesen.
Götz George ist mir immer noch einer der liebsten deutschen Schauspieler - dieses Jahr würde er 80....
Mit seinem lockeren, sympathischen, aber doch kantigen Auftreten gewinnt er auch in der Komödie 'Schokolade für den Chef' (2008) als Unternehmer der ersten Stunde, der immer noch ein Familienimperium führt, aber mit Stoppelbart, wilder Frisur und Trainingsanzug das Angeben den anderen überlässt.
Eine Schokoladenfabrik in seinem Besitz schreibt rote Zahlen und soll abgestoßen werden, doch der alte Fuchs riecht, dass etwas faul ist, lässt sich dort inkognito als Chauffeur anheuern. Als deutsche TV-Produktion kann dieser Film in der etwas hölzern-biederen Umsetzung nicht über seinen Schatten springen, wozu auch der altbackene Score beiträgt. Der rangiert von der Untermalung einer Quizsendung bis zu weichgespültem Gedudel, was wohl für die Zielgruppe eines betagten Fernsehpublikums unvermeidbar ist.
Aber er hat eine ansprechende, interessante, wenn auch vorhersehbare Story, deren Humor einige Lacher hervorbringt, und mit Götz George ein robustes Pferd im Stall, auf das man immer setzen kann. Vor allem das sympathische Ende hat mir gut gefallen.
Ordentliche Unterhaltung, trotz deutschem TV-Format.
Es gibt wohl keinen Film, der so nah an meinem Beruf als Explorations-Geologe ist, wie 'Gold' (2016). Im Verlauf meiner Tätigkeit habe ich für Bergbauunternehmen mehrere Millionen Unzen Gold im Gestein gefunden und war auch viel im Junior-Explorationsgeschäft unterwegs, worum es in 'Gold' geht. Die Hype-/Goldgräberstimmung im Explorations-Finanzsektor kommt gut heraus: solche Projekte sind kostspielig und haben vor allem am Anfang ein hohes Risiko. Daher ist es in dieser Phase immer schwer, die nötige Finanzierung aufzutreiben. Wenn man allerdings den Fondsmanagern und Großanlegern ein lukratives Projekt mit guten Ergebnissen schmackhaft machen kann, fließt das Geld irgendwann von alleine, und sie rennen einem die Tür ein. Dabei spielen Enthusiasten, die technisch keine Ahnung haben, aber den Explorations-Finanzmarkt sehr gut kennen (wie im Film von Matthew McConaughey dargestellt), oft eine entscheidende Rolle.
In den Neunzigern gab es McConaugheys Firma wirklich, bekannt unter dem Namen "Bre-X". Damals wurden ca. 12 Mrd. US-$ an Aktienwert vernichtet, bevor die Firma pleite ging, weil die Bohrproben mit Gold versetzt wurden und das herauskam. Heute ist so etwas nicht mehr möglich, weil die Börsenaufsicht im Zuge des Skandals Regularien erstellte, wonach veröffentlichte Ressouren-Kalkulationen von unabhängigen Geo-Firmen erstellt werden müssen, die auch mit nicht manipulierbaren Stichproben nachanalysieren.
Technisch ist das gut getroffen - warum dann nur ein mittelmäßiger Film? McConaughey als Enthusiast darzustellen, ist kein Fehler, aber dass er ständig an der Grenze zum Overacting wandelt, oft auch darüber, wirkt auf mich eher nervend als unterhaltend. Zudem tritt die Handlung phasenweise zu lange auf der Stelle, bringt kaum interessante Inhalte und versucht nur, von McConaughey zu leben. So kann storytechnisch auch kaum Spannung entstehen: gerade beim kritischen Teil, wo der Skandal auffliegt, wurde großes Potential auf einen wirklich packenden Plot verschenkt (z.B.: die Anzeichen verdichten sich, es wird langsam kritisch, Panik bricht bei den Insidern aus, Schlüsselpersonen sterben, usw.). Doch davon kommt nichts: von einem Moment auf den anderen bricht der Skandal über McConaughey herein - das war's.
Als Blick in die Branche der wilden 90er ist 'Gold' gelungen, aber dramaturgisch nutzt er die Möglichkeiten leider nicht und beibt blass.
Türkische Einwanderung und die kulturellen Hindernisse - 'Almanya - Willkommen in Deutschland' (2011) stellt gut dar, dass die Einwanderungswelle der 60er-70er auf deutsches Werben von Arbeitskräften im Ausland hin erfolgte. Der Plot folgt einer türkischen Familie auf ihrer Odyssee und versucht das in eine humorige Form zu packen.
Bei den kulturellen Differenzen ergibt sich riesiges Potential für eine gelungene Kömödie, doch genau daran hapert es: die Situationskomik ist bestenfalls albern, aber nicht witzig, zumindest nicht in meiner Wahrnehmung. Zudem sind Schauspiel und Dialoge oft hölzern und staksig, wie man es von deutschen Produktionen gewohnt ist, was umso mehr am Eindruck nagt, da es kaum etwas zu lachen gibt.
Es bleibt leider nur eine gute Grundidee, die jedoch an ihre Umsetzung so sehr krankt, dass es tatsächlich anstrengt, sich das anzuschauen - wie jeder Film, der witzig sein will, aber nicht witzig wirkt.
"Wir sind eine Familie" - auf dieses Gefühl kommt es am meisten an, wenn man eine schlagkräftige Truppe bilden will. Ein solches Team aus guten Spielern kann eins aus Superstars schlagen, die nicht aufeinander aufbauen oder unmotiviert einsteigen, weil sie den Gegener unterschätzen.
An das entscheidende Spiel im Eishockey bei der Olympiade 1980 in Lake Placid (USA) kann ich mich noch gut erinnern - als Teen gesehen. Es war eines der spannendsten Spiele, das ich je im Sport erlebt habe. Die unschlagbaren Sowjets treten gegen eine No-Name-Mannschaft der Amerikaner an (deren beste Spieler zogen die nationale Eishockeyliga der Nationalmannschaft vor). Die Begeisterung des heimischen Publikums und die Spannung waren grenzenlos, weil die Amerikaner tatsächlich mithalten konnten und die Sowjets nervös wurden. Vielleicht in keinem anderen Sportereignis war die Rolle des Publikums so wichtig - der heimische Hexenkessel entfesselte die Amerikaner zu 100 %, während er am Selbstbewusstsein der Sowjets nagte. Nur so konnte das Unvorstellbare, der denkbar knappe und zittrige Sieg des US-Teams gelingen.
'Miracle' (2004) stellt vor allem den speziell für diese Aufgabe angeheuerten, knallharten Trainer und Strategen Herb Brooks heraus, grandios verkörpert von Kurt Russell. Brooks Leistung ähnelt in der Größe der von Otto Rehagel, als er die technisch mittelmäßigen Griechen im Fußball nur mit einer Defensiv-Strategie und Disziplin 2004 zum Europameister machte.
Die etwas schleppende Umsetzung verdeutlicht lange vor allem Brooks' eisenharten Charakter und Methoden, auch seine persönlichen Angelegenheiten (Auseinandersetzungen mit seiner Frau), aber bewegt sich inhaltlich ansonsten kaum. Das packende Sportdrama ist bis weit über die Mitte somit leider nicht zu erkennen. Erst im letzten Viertel gelingt das mit dem nachgespielten Entscheidungsspiel und der Vorbereitung darauf.
.....natürlich kein Vergleich damit, es live gesehen zu haben, aber eine gute Darstellung dieses Stücks Sportgeschichte.
"Red Bull Media House presents": Snowboarder toben sich im tiefen Schnee aus und zeigen ein paar Kunststückchen. Damit es nicht zu eintönig wird, gibt es dazwischen etwas Segeln auf dem einsamen Pazifik (wo angeblich mitten im Ozean Seevögel auftauchen....), etwas Lagerfeuer und Gitarre. Das Ganze wird untermalt vom pseudoanspruchsvollen Bla Bla der Offstimme, ähnlich wie in Arthouse-Filmen, über Grenzen, die der Mensch ausloten muss, weil ihm die Wahrheit vorenthalten wird usw.. Dazu dürfen hohle Allerweltssprüche natürlich nicht fehlen, wie
"die Kräfte, die auf die Erde wirken, sind beeindruckend"
"wenn etwas nicht klappt, versuche ich es trotzdem - ich suche einfach weiter nach der Wahrheit"
Wenn man Snowboarden selbst betreibt, mag das interessant sein, doch ansonsten langweilt 'The Fourth Phase' (2016) schnell, und es bleiben nur ein paar schöne Landschaftsaufnahmen. Es ist leider zu offensichtlich, dass man hier nicht ein Ereignis filmt oder dokumentiert, sondern gewisse Aktivitäten selbst zusammenstellt, um sie mit einer nervenden Pseudo-Philosophie über echte Werte, Grenzen und Wahrheit zu unterlegen, und um das Bullen-Design auf dem Hubschrauber in Szene zu setzen.
Helen Mirren und der Kampf der IRA.....
Ein gelobter, aber nur von 23 Usern bewerteter Film.... Vorhersage 8,0....
'Some Mother's Son' (1996) betrachtet die Auseinandersetzung der IRA mit den Briten auch vom Standpunkt der Mütter, deren Söhne gefangen und eingesperrt wurden. Weil sie sich nicht als Kriminelle, sondern als Kriegsgefangene betrachten, weigern sie sich, die Sträflingsuniform anzuziehen. Ein britischer Hardliner will sie brechen, während Helen Mirren die üblen Zustände in die Außenwelt trägt.
Gewiss ist das anspruchsvoll, will Menschlichkeit im Konflikt vermitteln und involviert die (mit)leidenden Mütter, was dem Ganzen eine besondere Note verleiht. Wenn man es aus dieser Warte sieht, ist der Plot natürlich höchst lobenswert.
Doch es geht hier nur um eine Alltäglichkeit in der Auseinandersetzung der IRA mit den Briten, die auf knapp zwei Stunden beleuchtet wird: der Kampf um die Änderung der Zustände im Gefängnis, was inhaltlich sehr dünn wirkt. Zudem kommt die Inszenierung kaum über TV-Format hinaus, wobei die Eindimensionalität, der zähe Handlungsfortschritt und das langsame Tempo diesen Film nicht gerade zu einem Erlebnis machen.
Gut gemeint, aber zu langatmig und thematisch zu dünn.
Sigourney Weaver: "Das ist sogar noch deprimierender, als ich gedacht habe" :D
....zum Glück rasiere ich mich trocken, sonst wäre ich vielleicht auch noch auf dumme Gedanken gekommen....
'Imaginary Heroes' (2004) ist so depressiv, dass er teilweise schon wieder witzig ist, und das ist wohl auch beabsichtigt, zumindest wird er auf MP korrekt als Dramödie geführt. Er lebt zuvorderst von einer sehr starken Weaver, komplettiert von Emile Hirsch, Jeff Daniels und Michelle Williams als überzeugende Depri-Familie.
Hirschs Bruder, ein Überflieger im Schwimmen und Daddy Daniels große Hoffnung auf Familien-Lorbeeren, hat genug vom Leben, bläst sich ein Loch in den Kopf. Fortan ist Trübsal blasen angesagt, wobei jeder mit der Balastung auf seine Weise fertig wird - oder auch nicht. Der Humor kommt beinahe versteckt, subtil, wird gewiss nicht von jedem wahrgenommen und ist eher zur Auflockerung eingesetzt. Im Kern ist 'Imaginary Heroes' tatsächlich eher ein Schicksals-/Familiendrama, das den Weg der Betroffenen nachzeichnet. Das geschieht für meinen Geschmack deutlich zu schleppend, um die depressive Note zu verstärken. Weniger davon, vor allem in der zweiten Hälfte, und mehr des gelungenen Humors, dann hätte das ein ausgezeichneter Film werden können.
Auch so ist dieser kaum bekannte Film mit seinem umso bekannteren Cast ein kleiner Geheimtipp :)
"Einen Trinkspruch - auf Anti-Depressiva"
"Agent Triple X" - keine Erfindung von Rob Cohen und Vin Diesel, sondern zuerst als russische Gegenspielerin (Barbara Bach) von Roger Moore im James Bond-Klassiker 'The Spy Who Loved Me' (1977) eingeführt. Der zitiert wiederum aus dem Klassiker '20.000 Meilen unter dem Meer', indem er Curd Jürgens als modernen Kapitän Nemo präsentiert, der mit seiner technisch weit überlegenen Meeres-Hightech die Ozeane und die Supermächte unsicher macht.....
In der ersten Hälfte überzeugt dieser Bond mit kolossalen Settings aus dem alten Ägypten, vor allem in der Auseinandersetzung mit dem "Beißer" im Tempel von Karnak. Auch sonst kommen ein paar gute Ideen und einige Lacher, was diesen Bond als einen der besseren herausstellt. Dazu passt auch der starke Titelsong 'Nobody does it better' von Carly Simon.
Andererseits ist es storytechnisch wirklich immer dasselbe, mit nur minimalen Variationen und stereotypen Verhaltensweisen der Charaktere. Vor allem bei Barbara Bach, die eher eine Dummchenrolle hat, wäre mehr Biss kein Fehler
.....und am Ende fliegt wieder alles in die Luft.
Unter dem Strich: gute Unterhaltung, die man sich in nicht zu kleinem Abstand auch wiederholt anschauen kann.