RolfMuller - Kommentare
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Alle Kommentare von RolfMuller
Was um Himmels Willen war denn das?
Jonathan Glazer, verantwortlicher Regisseur und Drehbuchautor, nimmt sich ein Brett und schreibt darauf klar und deutlich “Das ist Kunst“ und haut es uns sowas von vor die Omme. Entweder man geht K.O. oder aber man bleibt etwas beschädigt stehen und schaut sich gespannt sein Sci-Fi-Drama-Irgendwas an.
Visuell und akustisch ist das ein wahrlich berauschender Trip. Unheimlich faszinierend. Scarlett Johannson mimt hier ein männermordendes Alien. Doch wie das gemacht wurde hat man so sicherlich noch nicht gesehen. Absolut befremdlich und einnehmend entwickelt der Film eine soghafte Wirkung, der man sich auf Dauer nur schwer entziehen kann.
Erzählt wird hier nix. Doch wirklich verschlüsselt kommt der Film im Gegensatz zu vielen selbsternannten Arty-Farty-Filmchen auch nicht daher. Ganz im Gegenteil. Am Ende ergibt alles Sinn und wirft unbewusst viele Fragen über uns Menschen auf. Das ist schon stark. Klar ist aber auch, dass der Film sicherlich nicht jeden ansprechen wird. Die Erzählweise des Films ist sehr langsam, nahezu behäbig und man wird als Zuschauer oft im Regen stehengelassen, den man aber gerne erträgt.
So jetz hol ich mir aber erstmal en Splitter ausm Auge und wenn das Auge verheilt ist, lass ich mir das Brett wieder, vielleicht sogar gern immer wieder vor die Mappe hauen. Bis dann.
Was für ein geiler Scheissfilm. „Snatch“ gibt von der ersten bis zur letzten Minute Vollgas und verwickelt uns in eine Gaga-Dada-Story vom Allerfeinsten. Obwohl die Story tiefer hängt als sie wirklich ist, werden hier kleine und große Wendungen eingebaut die einen überraschen und herrlich amüsieren.
Der Cast ist spitze. Beim Statham Hab ich mal wieder gesehen, dass er eigentlich schon ein wenig mehr kann als in seiner heutigen „Ich hau allen aufs Maul“- Suppe rumzuschwimmen. Stephen Graham, der später in „Boardwalk Empire“ für Aufsehen sorgte find ich immer stark. Aber Brad Pitt toppt sie irgendwie alle. Ich muss bei jedem Wort, jedem Satz von ihm einfach loslachen, geht gar nicht anders. Und seine comichafte Rolle ist auch mega. Ein alles zernüschelnder nuschelnder Ire, der es faustdick hinter und zwischen den Ohren hat. Einfach nur herrlich.
Guy Ritchie zeigte hier nach seinem tollen „Bube, Dame, König, Gras“ was für ein sautalentierter Regisseur er ist. Geile Schnitte, coole Action, klasse Musik und Kamera. Hier passt einfach viel zusammen. Der Film ist von Anfang auf kultig getrimmt, hält dem Druck aber locker stand. Wieso macht der Guy kein geiles Zeug mehr. Ist die Madonna Schuld?
„Snatch - Schweine und Diamanten“ ist einfach ein sauunterhaltsamer Streifen, den man sich immer mal wieder auf die Augen hauen kann. Klasse.
Das ist doch mal ein genießbarer Schinken. Mit tollen Kostümen und schönem Setting ausgestattet wird uns hier eine Gesschichte von William Wilberforce, der das britische Parlament von der Abschaffung des Sklavenhandels überzeugen will, erzählt. Klingt trocken? Ist es auch.
Hier werden keine Sklaven ausgepeitscht, hier wird kein wirkliches Elend gezeigt. Alles funktioniert hier über Dialoge und das Schauspiel. Beides ist großartig. Ioan Gruffudd als Idealist Wiliam spielt wahrlich stark und aufopferungsvoll, auch Benedict Cumberbatch ist als sein Begleiter dabei, macht seine Sache gut, steht dabei aber klar im Schatten des Hauptdarstellers. Selbst die Nebendarsteller sind gut gewählt, einige Gesichter auch bekannt, und richtig schön charakteristisch ausgearbeitet.
„Amazing Grace“ ist ein kleines feines Kostümdrama, welches das Thema der Versklavung eben mal nicht reißerisch behandelt, eben aber dadurch auch Einiges an Spannung und Intensität einbüßt. Dennoch ein absolut genießbarer Schinken, der sich durch seine Ruhe und Reife auszeichnen kann.
1993 erschien ein Film, der uns damals Bausteine glotzen liess. Die Tricktechnik in Spielbergs „Jurassic Park“ war einfach eine Wucht und revolutionär. Die Nachfolger waren eher durchwachsen. Und überhaupt kann man heutzutage einfach keine tricktechnische Revolution wie damals erwarten. Und für heutige Maßstäbe macht „Jurassic World“ vieles richtig. Klar ist das hier ein Mainstream-Blockbuster, der das in jeder Sekunde seiner 125 Minuten auch zeigt. Aber er macht dennoch Spaß.
Während es eine gefühlte Ewigkeit dauert eh der Film so richtig aus dem Quark kommt legt er dann doch ein ziemliches Tempo vor. Die Darsteller nerven zumindest nicht. Selbst Chris Pratt als übergeiler Superweiber- und Dinodompteur spielt seinen Part mit einem Augenzwinkern und gefällt in der Rolle als unerschrockener obercooler Survival-Nature-Boy. Der Rest des Castes ist bekannt und wird leider weitestegehend verschenkt. Omar Sy lacht sich die ganze Zeit eins ins Fäustchen, während sich der gute Vincent D`Onofrio sich die Oberlippe leckt um die ganze Zeit möglichst fies daherzukommen.
Die Story, die wahrscheinlich nicht tiefgründiger als ein Dinosaurierfigurbattle zwischen zwei grenzdebilen 5-Jährigen namens Kevin und Timothy im Kindergarten ist, erfüllt dennoch Ihren Zweck und hinterfragt die Sensationslüsternheit der Menschen ein wenig. Zudem werden viele schöne Hinweise auf den ersten Teil gelegt, mal witzig, mal musikalisch, da fühlte man sich schon ein wenig wie zu Hause. Letztendlich ist der Film inhaltlich nur ein auf neu und modern getrimmtes Spektakel von „Jurassic Park“.
Die Tricks sind stark, haben aber bei Weitem nicht das Ausmaß welches man 1993 erblickte. Man ist von dem CGI, auch wenn es hier weitestegehend gut gemacht ist, einfach übersättigt. Aber es wird der Tag kommen, da bin ich mir sicher, da werd ich dem scheiss CGI zujubeln. Phasenweise war das hier schon großartig. Und das 3D war 1A. Klar und ohne Kopfschmerzen.
Am Ende bleibt ein unterhaltsamer Blockbuster stehen, der hier und da ein wenig Potential verschenkt und der keineswegs an den tollen ersten Teil anknüpfen kann. Spaß aber macht er dennoch. Und das ist trotz der kleinen Ärgerlichkeiten die Hauptsache.
Als Kultthriller von Paul Schrader wird er gepriesen. Für mich nur bedingt zu Recht.
Der Streifen, welcher wohl eher als Drama statt als Thriller zu begreifen ist, ist schick inszeniert und ruhig fast schon langatmig erzählt. John LeTour, gut gespielt von Willem Dafoe, ist ein Drogenkurier. Seine eigene Vergangenheit und das Geschäft ist hart. Ein Mord in der Drogenszene ändert schlagartig seine Situation und seine Ansichten.
Der Film braucht einfach zu lang um ein wenig Fahrt aufzunehmen. Zwar spielen alle Darsteller wie Susan Sarandon und Willem Dafoe durch die Bank weg gut und glaubhaft, allerdings fällt es dennoch schwer mit diesen Figuren mitzufühlen oder sich mit Ihnen zu identifizieren. Zwar wirken die Charaktere und deren Dialoge tatsächlich wie aus dem Leben gegriffen, allerdings sind mir die Figurenzeichnungen mitunter zu sperrig. Und bis wirklich etwas Erwähnenswertes passiert plätschert der Film durch mehr oder weniger interessante Dialoge und der Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsaussichten von John LeTour so dahin. Das ist nicht wirklich spannend.
Spannend wird er dann doch noch ohne zu überraschen und weiß auch da vorallem in seiner Inszenierung zu überzeugen.
"Light Sleeper" macht passenderweise tatsächlich leicht schläfrig. Ein durchaus kleiner, feiner, schicker Film, der aber sehr langatmig vorgetragen wird und nur wenig Interessantes zu erzählen hat.
"Honeymoon" erzählt eine Story, die locker in einer Folge Outer Limits oder X-Factor hätte abgehandelt werden können in knapp 90 Minuten. Und das merkt man. Klar ist es schön, wenn man Wert auf eine gute Figurenzeichnung legt um den folgenden Horror effektiver zu gestalten.
Man lernt das Paar Paul und Bea, welche in die Flitterwochen in ein kleines Häuschen an einem abgelegenen See fährt kennen, aber nicht lieben. Die Schauspieler machen ihre Sache ordentlich, aber wenn dann zum Zehnten Mal der Sabber ausgetauscht wird und geschmachtet wird, das sogar Schmetterlinge kotzen, dann ist es schon eher nervig, als sympathisch. Sicherlich sieht das jeder anders.
Nach endlosen 45 Minuten Besabber und Gebrabbel passiert ja doch was. Und das ist gar nicht so verkehrt. Durchaus wird dann eine bedrohliche Atmosphäre heraufbeschworen und der Zuschauer wird doch ein wenig angefixt. Denn als Pauls Frau nach einer vermeintlichen Schlafwandelaktion zurückkehrt, dann kotzen die Schmetterlinge nicht mehr. Bea verändert sich und verhält sich zusehends merkwürdiger. Das spielt die Rose Leslie schon ganz gut und lässt einen hin und wieder ein wenig frösteln. Naja, vielleicht wars auch nur kalt in der Bude.
"Honeymoon" ist ein durchaus passabel inszenierter und gespielter Horror-Streifen, der allerdings Ewigkeiten braucht in die Gänge zu kommen um dann eine ausgelutschte Story zu erzählen, die mit dem aufgesetzten vermeintlich offenen Ende Fragen offen lassen will, wo einen die Antworten aber nicht wirklich interessieren.
Das war endlich mal wieder hintersinniges durchgestyltes Sci-Fi-Kino, wie man ihn schon längere Zeit nicht gesehen hat.
Alex Garland, der vorher Drehbücher für vermeintlich leichte Kost wie "Dredd", "The Beach" und "28 Days Later" verfasste, liefert hier ein beeindruckendes Regiedebüt ab. Verantwortlich zeigt er sich auch für die Idee der durchdachten wenn auch nicht gänzlich neuen Grundgeschichte.
Caleb, gewinnt einen firmeninternen Wettbewerb und darf zum Firmenchef Nathan reisen. Dort soll er "Ava", Nathans neuestes Robotermodell testen. Caleb soll testen, ob "Ava" ein Bewusstsein hat. Ob er sie wirklich von einem Menschen unterscheiden kann. Daraus entwickelt sich ein stimmungsvoller spannender Thriller.
Die Inszenierung ist reduziert und setzt trotz pompöser Landschaft und Forschungseinrichtung Nathans auf eine realistische, ruhige Erzählweise. Damit so etwas funktioniert müssen auch die Schauspieler funktionieren. Und das tun Sie. Alicia Vikander als "Ava" und Oscar Isaac als "Nathan" können hier vollends überzeugen. Die Figurenzeichnung überrascht und die Dialoge wechseln zwischen hochphilophischen Zitaten und erdiger Neuzeitsprache hin und her, ohne unser Gehirn überzustrapazieren.
Das Sounddesign und die Effekte sind zurückhaltend, aber sehr effektiv. Die Erscheinung von Ava ist faszinierend und das unterstreicht das sorgfältig herausgearbeitete Design.
Die große Stärke von "Ex Machina" ist allerdings der besondere Umgang mit der doch eigentlich schon ziemlich augenudelten Roboter-Mensch-Story. Denn Garland bezieht uns ein. Denn die Fragen, die im Film gestellt werden, die werden auch uns gestellt. Wenn man plötzlich Empathie mit "Ava" entwickelt, wenn man die Menschen und die technologische Entwicklung hinterfragt. Garland ist kein Lehrer, der uns was vorkaut was wir runterwürgen sollen. Er ist ein Visionär, der uns miterleben und mitdenken lassen möchte, er lässt Fragen bewusst offen ohne in den Zwang zu kommen, diese selbst beantworten zu müssen.
"Ex Machina" ist ein spannender, zurückhaltend inszenierter Film, der mit einer vermeintlich ausgedienten Story bewegen und zum Nachdenken anregen kann.
Der zweite Teil war der erste Film meines großen Sohnes im Kino. Er bestaunte den Film und war 90 Minuten hin und weg. Größtenteils ist dieser nicht nur wegen den recht gelungenen 3-D Animationen gegen Ende des Films eher auf Jüngere zugeschnitten, als der noch etwas bissigere erste Teil.
Überhaupt hat der erste Teil einfach mehr Gags zu bieten, die auch nicht allzu plump daherkommen wie in diesem Nachfolger. Dennoch unterhält der Film ganz gut und zeigt hin und wieder den für Spongebob so typischen im besten Sinne grenzbescheuerten Humor.
Antonio Banderas spielt den Piraten Burger Beard mit Hingabe und herrlich überzeichnet und kindgerecht. Der macht schon Spaß.
Die Jungen staunen und lachen, die Alten schmunzeln hier ab und zu immerhin.
Was will man denn mehr?
Der Junior amüsiert sich über den auf den pobackenden hüpfenden Schwamm und den Seestern. Der Papa über Hasselhoffs Brusttorpedo und den Kater nach 12 Eisbechern. ;)
Einfach herrlich wie hier natürlich auf nem Niveau flach wie ein Surfbrett Gags nonstop für Jung und Alt präsentiert werden. Hin und wieder werden ansatzweise sogar Tugenden vermittelt, man ist dabei aber natürlich so pädagogisch wertvoll wie Gunnery Sergeant Hartmann in einer Kitagruppe.
Nette Nebengeschichte dazu. Meinen Sohn muss ich ja nun (ob ich will oder nicht, hehe) häufiger auch mal die Zeitschrift holen. Und letztens ein Sohn zu seiner Mama "Ich möchte die Zeitung hier (Spongebob-Zeitung mit ner Super-Schwamm-Rakete drin)". Die Mama schaut es leicht entsetzt an, tut es zurück holt eine Zeitschrift mit Hasen drauf vor (mit einer Schultafel als Extra, tooooll). Sie packt die Hasenzeitschrift in den Einkaufswagen und das Kind fängt an zu weinen. Was ich damit sagen will?
Von Spongebob lernen wir nix. Aber dafür bietet er eben anarchischen, sinnfreien Spaß ohne Zwänge und Regeln. Ja und auch das brauchen Kinder. Und ab und zu auch ich. :)
Sicherlich der beste Celentano. Ich liebe diesen Film. Warum? Weil dieser Adriano einfach einzigartig ist. Eine Type und in einem Atemzug mit Bud Spencer und Terence Hill zu nennen.
Klar, die Story ist austauschbar, aber eben die Charaktere nicht. Ornella Muti ist eine Augenweide und spielt das taffe Naivchen einfach entzückend. Aber auch die Nebenrollen sind toll besetzt und versprühen einen liebevollen spröden Charme. Die Synchro tut ihr Übriges. Adrianos Stimme ist so herrlich unverkennbar und rotztrocken. Die und natürlich auch die Dialoge machen ungemein viel Spaß. Oft banal hinausposaunt sind diese nicht immer ohne Hintersinn. "Du kannst mit Tieren reden. Die hören auch. Sind ja keine Menschen!" Aber alles wird eben getragen von diesem einzigartigen immerzu grolligen Adriano Celentano, der auch mit seiner Körpersprache stets zum Schmunzeln anregt. Legendär wie er Holz hackt und vorallem die Trauben zerstampft.
Viele, die Adriano heutzutage erstmals erleben wird er vielleicht nicht mehr begeistern können. Aber ich mit meiner fetten Nostalgiebrille auf meinem Gesichtserker finde ihn und wenige seiner Filme auch heute noch megaspaßig und in seiner Art und Weise einzigartig und unerreicht.
"Knockin on Heavens Door" ist einer der wenigen deutschen Produktionen, die großen Vorbildern nacheifern und dabei nicht scheitern. Trotz mitunter verkrampft auf kultig machend, macht der Film von vorne bis hinten einfach Spaß.
Die Story ist natürtlich traurig gewählt und ich finde es eher gut, dass dramatische traurige Momente oft nur angeschnitten werden oder gar trotz der erschreckenden Situation der Männer mit einem Augenzwinkern präsentiert werden. Männer, die mit dem Tod konfrontiert werden und dadurch erst richtig anfangen zu leben. Jan Josef Liefers überzeugt in seiner Rolle als unsicherer, ängstlicher Totgeglaubter. Und Til Schweiger konnte man damals tatsächlich noch ertragen und vorallem auch verstehen. Da fragt man sich schon manchmal ob er danach in die Nuschelschule gegangen ist oder was da vorgefallen ist.
Abgerundet wird das sympathische Roadmovie durch gute Musikbeiträge und total überzeichnete Charaktere, die zwar massiv an der Glaubwürdigkeit des Filmes rütteln, aber dennoch viel Laune machen. Moritz Bleibtreu als Abdul ist einfach herrlich. "Geiler Anzug, den der da anträgt" und "Ich muss gleich mal rasten" sind nur 2 Zitate von vielen, bei denen ich immer wieder schmunzeln muss. Klar, der Humor könnte aufgrund der Thematik tiefsinniger und subtiler sein, lockert die Sache durch seine Holzhammerartigkeit und Direktheit aber auch ungemein auf. Und man konnte tatsächlich Rutger Hauer dazu bringen in einer deutschen Produktion mitzuwirken.
Als ganz großer Wurf wird "Knockin on Heavens Door" sicherlich nicht in Erinnerung bleiben, aber sicherlich als immerzu unterhaltsamer deutscher Film, der nicht an seinen eigenen Ambitionen scheitert. Und das ist doch schon mal aller Ehrten wert.
Ich tat mich lange schwer mit "Breaking Bad". Vorallem die erste Staffel war zwar ok, aber da hatte ich mir nach den vielen Lobhudeleien doch viel mehr erhofft.
Die letzte Staffel aber ist so ziemlich der Knaller. Würde ich den Schnitt der Staffeln nehmen würde die Serie wohl nicht über 8 hinauskommen
(Staffel 1: 7,0 / Staffel 2: 7,5 / Staffel 3: 8,0 / Staffel 4: 7,5 / Staffel 5: 10,0 ).
Allerdings ist die Serie rückblickend einfach sehr speziell und sonderbar und wohl kaum mit einer anderen Serie vergleichbar. Die Figurenentwicklung und das damit verbundene Schauspiel von Bryan Cranston ist genial. Und dachte man anfangs noch Aaron Paul sei überfordert, so zeigt auch er gegen Ende der Serie, dass er richtig was auf dem Kasten hat und mit Cranston mithalten kann. Überhaupt sind die Darsteller durch die Bank klasse besetzt und liefern einen guten Job ab. Mit Danny Trejo findet auch ein B-Movie-Star Platz in der Serie.
Man hat einfach das Gefühl, das "Breaking Bad" von Anfang bis Ende durchgesponnen wurde, obwohl es zwischendrin wohl viele Änderungen im Skript gegeben haben soll. Aber rückblickend bleibt bei mir vorallem haften, dass ich mich auf der Arbeit oft dabei ertappt habe, wie ich mich auf den Feierabend und somit auf eine nächste Folge "Breaking Bad" gefreut habe. Und sie hinterlässt eben dadurch eine Lücke. Selten hatte ich die nächste Folge so sehr hertbeigesehnt, während mir das bereits Gesehene im Kopf rumspukte.
"Breaking Bad" ist eine absolute zurecht in den Himmel gelobte Ausnahmeerscheinung, die durch eine famose Figurenentwicklung und ihren Umgang mit Extremsituationen glänzt und niemanden so recht gefallen will außer sich selbst.
Vielen Dank an Jacko für den Tipp und die treffende Kritik. Die australische Fernsehproduktion von 1986 hat auch mir gefallen und hätte definitiv viel mehr Aufmerksamkeit verdient. "Fortress" entpuppt sich nämlich als eine Mischung aus "die Goonies" und die "Kinder des Zorns". Aber nicht falsch verstehen, denn lustig geht es hier sogar nicht zu.
Sally Jones, gespielt von Rachel Ward wird mitsamt ihrer Klasse von skrupellosen Männern mit Tiermasken entführt. Daraus entwickelt sich ein durch und durch spannender Survival-Abenteuer-Thriller. Konsequent und mitunter drastisch werden extreme Situationen geschildert und vorallem für die Zeit mit ansehnlichen Effekten gezeigt. Hin und wieder hinkt das Schauspiel, auch bei Rachel Ward. Da entgleisen die Gesichtszüge doch hin und wieder etwas übertrieben. Trotzdessen bleibt der Streifen immerzu glaubhaft und die Aktionen der Täter und Opfer weitestgehend nachvollziehbar, was viel zur ordentlichen Atmosphäre des Films beiträgt. Die Musik wechselt zwischen bei solcher Art von Filmen für die Zeit typisch eingestreuten hohen 80-Synthies, aber auch zeitlosen beängstigenden Klängen hin und her.
Jeden Thrillerfan sei "Fortress" wärmstens ans Herz gelegt. Seine gnadenlose Konsequenz und trotz vermeintlich simplen Plots verliehene Tiefe machen den Streifen absolut sehenswert.
Was soll man denn von diesem Film nur halten? "The Nines" ist ein mutiger, sehr unkonventioneller Episodenfilm. Ryan Reynolds spielt hier drei unterschiedliche Charaktere oder besser gesagt er lebt 3 unterschiedliche Leben. Er macht seine Sache auch ordentlich. Genauso wie der Regisseur John August, der uns hier vom Stil aber auch vom Inhalt her drei völlig unterschiedliche Episoden präsentiert, die miteinander irgendwie vernetzt sind.
Um Gary, einen drogenabhängigen abgewrackten TV-Star, dreht es sich in Episode 1. Dann darf Ryan den Gavin mimen. Einen Regisseur, der unbedingt seine Serie ins Fernsehen bekommen will. Und zu guter Letzt spielt er den erfolgreichen Rollenspieleentwickler Gabriel. Es gibt eine Verbindung zwischen den drei Leben und die Zahl 9 taucht immer wieder auf und spielt eine gewichtige Rolle.
Man bleibt am Ball, weil man wissen will, wie der Film ausgehen wird. Bis dahin wird es auch nie wirklich uninteressant. Mystische, spannende Szenen wechseln sich mit bissigen und lustigen Dialogen ab. Gut inszeniert und gespielt liefert der Film handwerklich eigentlich kaum Gründe diesen zu bemängeln.
Allerdings ist die Auflösung der durchaus sehenswerten Episoden tatsächlich nur schwer zu schlucken. Ich finde Sie nicht schwer zu verstehen. Aber Sie ist schon sehr sehr transzendell und lässt die drei Geschichten tatsächlich ein wenig sinnlos erscheinen. Denn die Geschichten hätten im Nachhinein auch völlig beliebig andere Geschichten sein können. Das sich hier viele veralbert vorkommen bzw. sich hier die Geister scheiden, kann ich durchaus nachvollziehen.
Aufgrund der mutigen Herangehensweise und ansehnlichen Umsetzung kann man diesen Streifen auf jeden Fall weiterempfehlen. Doch wie kaum ein anderer wird er den Zuschauer danach entweder beglückt oder verärgert zurücklassen. Bei mir traf beides zu.
Schöne Liste.
Meine sieht so aus (denke ich, Mangaumsetzungen ausgenommen):
1. Watchmen
2. Sin City
3. BLADE
4. The Dark Knight
5. A History of Violence
6. 30 Days of Night
7. 300
8. Spider Man 2
9. Judge Dredd (ja der mit Stallone)
10. BLADE 2
Habe viele aber noch nicht gesehen (Avengers, Guardians, etc.). Hoffe dabei, dass sich "Snowpiercer" hier einreihen wird.
Die Listen sind eh sehr individuell zu betrachten. Ich finde Wesley als BLADE einfach nur super, find die Comicfigur fett und Wesley passt da wunderbar rein. Wolverine find ich auch klasse, konnte mich aber mit Hugh Jackman nie so richtig anfreunden. Der von WATCHMEN hätte besser gepasst, wie hieß der Typ noch gleich...
Ein insgesamt enttäuschender Beitrag zur WM 2014 in Brasilien. Das Vorhaben von Niko Apel und Daniel Cohn-Bendit ist sehr löblich und hochinteressant. Denn vor 40 Jahren schuf die brasilianische Fußballlegende Sócrates die Democracia Corinthiana. Politik und Fußball vermischen sich im Fußball, vorallem in Brasilien oft. Die Filmemacher wollten wissen, wieviel vom demokratischen Geist von Sócrates heutzutage übriggeblieben ist.
Der ehemalige brasilianische Nationalspieler sollte Daniel Cohn-Bendit ursprünglich begleiten. Leider verstarb dieser schon 2011 in Folge seiner langjährigen Alkoholsucht. Und genau das scheint tragischerweise auch das Problem zu sein. Denn man scheint zwar immer dabei, aber nur selten mittendrin zu sein. Die Leidenschaft wird zwar gezeigt, aber sie erreicht uns nicht. Interessant ist, dass keine Spielszene der WM gezeigt wird. Das ist als Fußballfan befremdlich, aber in diesem Fall sicherlich verzeihlich. Die vielen Gespräche, die im Film geführt werden sind oft dröge und erweiterten mein Wissen über ein hochinteressantes, mir noch ziemlich fremden, Thema kaum.
Die Stärken des Dokumentar-Road-Movies sind eindeutig die Szenen, in denen der keineswegs unsympathisch wirkende Daniel Cohn-Bendit nicht aktiv am Geschehen teilnimmt. Da wird über Fußball und Politik gerappt und alle Altersklassen sind euphorisch dabei. Da wird Fußball in den Hinterhöfen gespielt und nebenbei darüber geredet. Da werden scheinbar unvermittelt Stimmungen und Emotionen eingefangen. Und ja in diesen Augenblicken funktioniert der Film.
Am Ende bleibt aber eine zwar interessante, aber gerade deshalb auch enttäuschende Dokumentation zurück, die den Geist von Sócrates zwar aufflackern lässt, aber diesen sicherlich nicht gerecht wird und keineswegs manifestiert. Schade.
Erik will seinem Vater nacheifern und unbedingt ein großer Sportjournalist werden. Doch entweder er bekommt keine gute Story oder aber er darf Sie nicht veröffentlichen. Eines Abends findet er den verprügelten "Champ", wie ihn jeder im Viertel, nennt und hilft Ihm. Sogleich wittert er die Chance auf eine große Story. Denn der "Champ" Bob Satterfield soll eigentlich schon lange verstorben sein.
Eins vorweg die Story soll zwar auf wahren Tatsachen basieren, ist dennoch kaum überraschend und vorhersehbar wie ein K.O.-Sieg von Mike Tyson zu seinen besten Zeiten. Dennoch funktioniert der Film. Er ist sehr ruhig, phasenweise zu ruhig erzählt, aber sehr liebevoll und präzise aufbereitet. Auch die beiden Hauptdarsteller machen Ihre Sache gut. Josh Hartnett passt einfach prima in die Rolle des verunsicherten halb schmierigen Möchtegern-Super-Journalisten Erik. Samuel Lee Jackson kann man endlich mal wieder in einer tollen Rolle bewundern. Der mimt den "Champ" auch wie ein Champ. Zerbrechlich, unnachgiebig, besoffen, verloren, witzig, charmant, verrückt. Das alles bringt er in die Rolle rein und schlägt sich tapfer bis zur letzten Runde.
Der Film fokusiert sich auch nicht vollends auf die Grundgeschichte, sondern übt nebenbei noch Kritik an unserer verbrauchten und verruchten Medien-und Journalismuslandschaft. Die Charaktere in der Geschichte sind lebendig, müssen Entscheidungen treffen und mit den Konsequenzen leben. Letztendlich ist "The "Champ" gar kein Sportfilm. Sondern eher ein Drama, welches uns belehrt ohne uns auf den Boxsack zu gehen, weil es den Kitsch nahezu vermeidet wie damals Ali harten Händen von Foreman. Auch wenn ganz große Emotionen ausbleiben. Dennoch zeigt und sagt uns der Film (wenn auch auf einer recht primitiven Art und Weise), wer wir sind, wer wir sein wollen, wie wir sein müssen. Aber vorallem wer wir sein können.
Jeder kann ein "Champ" sein, ohne zu lügen, sich zu verstellen und ohne seine Ideale aus den Augen zu verlieren. Das ist wichtig, das ist nett und ruhig umgesetzt, ohne diese Botschaft penetrant gegen den Kopf zu hämmern.
Einer der letzten Filme von Paul Walker. Und er macht seine Sache für seine Verhältnisse wirklich gut und überzeugt als Vater, der seine Tochter um jeden Preis retten will.
Die Story, ist schon arg konstruiert. Seine Frau bekommt ein Baby, stirbt dabei und vor der Tür des Krankenhauses wütet Hurricane Kathrina. Dieser bricht über das Krankenhaus herein. Das Baby, welches künstlich beatmet wird, wird nach der Evakuierung zurückgelassen und Paul Walker muss das Kind ins Trockne bringen. Das muss man sich schon ein wenig drauf einlassen. Das Setting ist dabei gut gewählt. Ein halb überflutetes völlig leeres dunkles Krankenhaus. Das hat schon was. In seinen stärksten Momenten erinnert der Film ein wenig an das überragende Spiel "Last of Us".
Woran der Film krankt ist gar nicht mal die überkonstruierte Grundstory und wie erwähnt auch nicht Paul Walker. Das Ganze ist einfach nicht glaubhaft genug und schleppt sich auch die meiste Zeit durch. Da werden Rückblenden eingestreut, die den Film auch auf Filmlänge strecken, aber nur wenig zu begeistern wissen. Da kurbelt sich der Paul (um die Beatmungmaschine unter Strom zu halten) noch anfangs minutiös und sekundengenau einen ab, nur um den Zuschauer dann Logiklöcher zu präsentieren, indem er sich scheinbar durchs Krankenhaus beamen kann.
Gegen Ende zieht der Film dann noch mal ein wenig an der Spannungschraube, was ihm leider viel zu spät, ganz gut bekommt. Das Ende ist erwartbar, versucht ergereifend zu sein und geht wenigstens nicht gänzlich belanglos an einen vorbei.
Am Ende bleibt Durchschnittskost, mit einer größtenteils langatmigen Story frei von Überraschungen, einem guten Paul Walker und einem stimmigen Setting.
Das war ja eine ziemliche, ach was red ich eine Mega-Enttäuschung. Denn hier geben sich immerhin unter anderem Woody Harrelson, Sigourney Weaver, Anne Heche die Klinke in die Hand. Bis in die Nebenrollen ist der toll besetzt. Und Woody Harrelson spielt das menschenhassende egozentrische Arschloch wirklich überzeugend. Aber das wars dann auch schon.
Denn hier wird uns keine ergreifende Geschichte erzählt. Der Film ist weder wirklich Cop-Thriller, aber auch nicht wirklich Drama. Woody Harrelson spielt hier ein Arschloch und das ist er den ganzen Film über. Da findet so gut wie keine Figurenentwicklung statt. Und es reihen sich zu allem Überfluss langweilige Szenen an überflüssige Szenen, die im Nachhinein irgendwie überhaupt gar Nichts zur Sache tun. Wenn der gute Woody seinen Woodpecker zum zigsten Mal irgendwo versenkt und sich den 879. Drink hinunterkippt, dann langweilt das irgendwann nur noch und man fragt sich ernsthaft was das soll. Den Streifen hält man eigentlich nur dadurch durch, weil man denkt und hofft, da kommt doch noch was. Das kann doch jetzt nicht wirklich alles sein? Doch es ist alles.
Soviel vergeudetes Potential habe ich leider selten zu Gesicht bekommen. Da hat man ein spannendes Grundkonzept mit richtig guten Darstellern und kocht da so ne Brühe zusammen. Fast gänzlich ungenießbar.
Was habe ich nicht alles Schlechtes über den Film gehört. Dementsprechend war meine Erwartung ziemlich gedämpft. Der Anfang überraschte mich dann gleich, da er mich tatsächlich packte. Bryan Heisenberg darf diesesmal im Atomkraftwerk arbeiten und den durch und durch Guten Spielen. Das spielt er auch souverän im Walter-White-Modus runter.
SCHBEULERWARNUNG!
Nach seinem Ableben bricht tatsächlich der Film ein wenig ein. Das liegt gar nicht daran, das Heisenberg fehlt, sondern eher daran was uns hinterlassen wurde. Eine absolut nichtssagende Dachpappe von Schauspieler sollen wir den Film weiterbegleiten. Der zudem einfach nichts aufm Kasten hat, außer der Sohn von Heisenberg zu sein. Die Dialoge und Situationen, in denen wir ihn begleiten sind bisweilen stumpfsinnig und fast schon ärgerlich und so überraschend wie ein Kaffeeklatsch bei Oma.
Aber dann kommt er. GODZILLA. Und wie. Regisseur Gareth Edwards, der mit seiner Low-Budget-Produktion MONSTERS vorallem in Sachen Atmosphäre und situative Spannung punkten konnte, stellt auch hier unter Beweis zu was er Im Stande sein kann. Das sind einfach tolle (wenn auch mitunter arschdunkle) Bilder, die der Größe und Macht des kultigen Urviehs einfach nur gerecht werden. Er beherrscht es einfach Spannung von großen Momenten aufzubauen und diese dann explodieren zu lassen. Das hat den Vorteil das die hervorragend inszenierte Action sich nicht abnutzt und man der am Ende einsetzenden Zerstörungsorgie gebannt folgt.
Gebt dem Gareth ainfach mal ein Haufen Kohle und freie Hand, denn bei diesem Film merkt man einfach, dass viele Geldgeber an einem Tisch saßen und massenzuschauerfreundliche Prioritäten gesetzt haben. Denn von Gareth Edwards, da bin ich felsenfest überzeugt, kann man noch Einiges erwarten. Vorausgesetzt er findet ein wenig Kohle und verliert nicht sich selbst.
Der Anfang des Films ist klasse. In einem alten quadratischen Format und schwarz-weiß gefilmt stellt sich uns der Scharlatan Oscar Diggs vor. Sehr sympathisch durch James Franco verkörpert. Er bringt den augenzwinkernden, frechen Scharlatan ganz gut rüber und sorgt für jede Menge Schmunzler. Der Übergang in die Welt von Oz ist toll gelöst. Er taucht in die Welt ein und das Format weitet sich zu einem 16:9-Format aus. Und das Grau bekommt immer mehr Farbe. Und wird bunter und bunter und bunter und buuuuunter......
Da hauts einen doch glatt die Pupillenmurmeln ausm Gesichtskasten. Welche Drogen haben denn bitte schön die Visual Effects-Nasen genommen. Das tut tatsächlich weh. Und es fällt einen ungemein schwer sich daran zu gewöhnen.
Das ist bedauerlich, da wie erwähnt James Franco zu Gefallen weiß und auch die namhaften Nebendarsteller einen passablen Job hinlegen. Die Geschichte kennt jeder und wird wenig einfallsreich präsentiert, erfüllt aber immerhin ihren Zweck. Manche Ideen sind durchaus nicht verkehrt und wissen die kleinen, aber auch großen Zuschauer zu begeistern. Zwischendrin verspürt man auch so etwas wie Charme, die Kostümierung und auch die wenigen handgemachten Requisiten sind liebevoll gemacht. Allerdings wird der Charme durch diesen CG-BREI immer wieder torpediert.
Insgesamt bleibt eine belanglose Interpretation des zeitlosen Klassikers über, der durch seine gut aufgelegten Darsteller streckenweise unterhalten kann. Eine zweite Sichtung mit Pillen mit wahrnehmungsverzerrenden Auswirkungen sei dazu durchaus zu empfehlen. Vielleicht kann man damit dieser ärgerlichen bonbonbunten Ozwelt etwas abgewinnen.
Die Asiaten, die machen manchmal Sachen.
Ne Story gibt es hier eigentlich nicht wirklich. Hier reihen sich einfach ein paar Zufälle in Hongkong aneinander und der Regisseur Johnnie To tobt sich mit seinen gut aufgelegten Schauspielern mal ordentlich auf dem Spielplatz Hongkong aus. Das ist so selbstbewusst durchgezogen, das man entweder sagt:
"Oh Jonnie! Aber hast du kein Gewissen
Oh Jonnie! Ja, dann kannst du dich verpissen!"
Oder aber man lässt sich darauf ein. Ich habe mich nach zugegebenermaßen anfänglichem Zögern für die zweite Variante entschieden. Und ich habe es nicht bereut.
"Sparrow" ist ein Film für Cineasten. Toll bebildert, mit einer Menge kurioser, lustiger, aber auch emotionaler Momente gesegnet, macht der Film von vorne bis hinten einfach Laune. Und bietet trotz aber auch aufgrund einiger gewöhnungsbedürftiger Szenen eine willkommene, erfrischende Abwechslung in der manchmal doch so brachliegenden Filmlandschaft.
Manchmal hat man mit dem Griff in die Wühltische diverser Elektromärkte Glück. Hier eher nicht.
"Kill Kill Faster Faster" ist ein ambitionierter Low-Budget-Streifen, der schon in Sachen Inszenierung eifrig die Qualiät wechselt. Da wechseln sich starke Kameraeinstellungen ab mit welchen, die direkt aus einem Porno stammen können. So ziehen sich diese Qualiätätsunterschiede durch den ganzen Film. Die Story ist nämlich, auch wenn Sie dick aufgetragen ist, gar nicht mal so verkehrt, wird aber viel zu unentschlossen vorgetragen. Joe hat seine Frau umgebracht, schreibt im Knast darüber. Jemand will den Kram verfilmen und holt ihn dafür aus dem Knast. Dieser muss sich nun immer wieder seiner Geschichte stellen. Da kann man schon was draus backen.
Aber kommt mal ein wenig Spannung auf wird diese sofort wieder verjagt. Vom Erzählstil und auch von der optischen Präsenz bietet er durchaus gute Ansätze. Aber auch da ist er zu unentschlossen. Mal kommt es einen vor eine ultracoole Möchtegern-Comicverfilmung und mal einen krampfhaften Versuch eines Real-Life-Dramas zu sehen. Dann möchte der Film möglichst nachvollziehbar erscheinen bietet aber Gefängniswärter, die es anscheinend hinnehmen können wie sich ein Gefangener selbst umgebracht und sich dabei noch selbst ins Gesicht geschissen hat. Ja nee is klar. Soll vorkommen.
Im Endeffekt bleibt ein unentschlossener unausgegorener Genremix mit lediglich guten Ansätzen zurück, der in so einem Wühltisch diverser Elektromärkte tatsächlich ganz gut aufgehoben ist.
Jeder, der den Film liebt, wird diese Serie hassen. Denn die ersten Folgen liefert die Serie eine 1:1 Kopie des Films ab. Nur eben in schlecht. Hätte man wie bei "Fargo" nur den Kosmos benutzt, aber nicht haargenau dieselbe Story, könnte man der Serie vielleicht etwas abgewinnen. Oder ihr wenigstens verzeihen.
Ich fand den Film auch toll. Deshalb war ich an der Serie auch interessiert. Die beiden Hauptdarsteller sind ja noch erträglich besetzt, aber kommen natürlich an George und Quentin in keinsterweise heran. In Nebenrollen kann man noch Don Johnson und Robert Patrick bestaunen. Bestaunen vorallem deshalb, wie schlecht Sie hier Ihre Sachen machen. Die deutsche Synchro, das wurde hier zurecht schon angeprangert, ist unter aller Kanone und tut ihr Übriges. Ab Folge 7 beginnt dann die Eigenständigkeit der Serie. Dann wird diese kurzzeitig auch ein wenig unterhaltsamer. Aber insgesamt ist die Story sowas von überdreht und hanebüchen, da fallen dem Vampir glatt die Eckzähne raus.
Wenn man 5 Tequilas zuviel im Blut hat und nur noch kramphaft ein Auge mit verschwommenen Blick auf die Glotze bekommt, dann kann man diesen Schwachsinn und dieser total unnützen, überflüssigen fast schon dreistfrechen Variation vom genialen Originalfilm viellicht etwas abgewinnen. Aber nur vielleicht.
Prost!
"Sleep Tight" ist ein etwas anderer Thriller. Denn die ganze Zeit ist man bei Hausmeister César, der seinen Lebenssinn darin sieht, glückliche Menschen zu zerstören. Kaum eine Szene spielt ohne ihn. So muss man sich mit dem kauzigen, absolut lebensverneinenden Typen wohl oder übel auseinandersetzen.
Luis Tosar spielt das "Hausmonster unter dem Bett" überzeugend. Ruhig, besonnen und mit akribischer Planung legt er sich seine Opfer und seine Zuschauer zurecht. Es ist immer interessant zu verfolgen, was César plant, um seine Mieter das Leben zur Hölle zu machen. Er kennt nur ein Ziel. Menschen unglücklich zu machen. Er mag es nicht, wenn Sie lachen, wenn Sie glücklich sind. Und er geht dabei soweit, wie er eben gehen muss. Das Befremdliche und dabei Besondere hierbei ist, das man gar nicht so recht weiß, wer sympathsicher ist, der lebensverneinende Hausmeister oder die dauergrinsenden Mieter, die so tun, als wären Sie die glücklichsten Menschen der Welt. Jeder macht jedem etwas vor.
"Sleep Tight" ist damit nicht nur ein plumper Psychothriller, sondern ein Film, der einen nicht nur dazu verleiten wird öfters mal unter sein Bett nachzuschauen, sondern, auch hinter die Gesichter, die einen anschauen.