RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

  • 6 .5

    Lasst euch vom deutschen Titel "Regeln der Gewalt" nicht beirren. Denn damit hat er herzlich wenig zu tun. Was euch hier eher erwartet, ist ein von Joseph Gordon Levitt toll vorgetragenes Drama mit Thriller-Heistelementen.

    Regisseur Scott Frank inszenierte den Streifen atmosphärisch dicht, seine Erzählweise aber ist bisweilen zu schleppend. Durch die Tatsache, dass die Hauptfigur Chris Pratt aufgrund eines Unfalls immer noch stark eingeschränkt und vergeßlich ist, erwartet man leicht ein zweites "Memento" oder zumindest einen Thriller, der einige Überraschungen parat hält. Die bleiben weitestgehend aus.

    Der Grund, warum der Film dennoch funktioniert sind die gut geschriebenen Dialoge und die auch bis in die Nebenrollen toll besetzten Darsteller. Vorallem Jeff Daniels als blinder, gitarrespielender, süffisanter Sidekick überzeugt.

    "Die Regeln der Gewalt" ist ein Film über Schuld, Sühne und Sehnsüchte, der zwar wohltuend zurückhaltend inszeniert, aber auch etwas langatmig vorgetragen wird.

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    • 7

      Wie weit würdest du gehen? Eine Frage, die der Film ständig und aus verschiedenen Perspektiven stellt und hinterfragt. Ich hatte hier mit einem genretypischen Vertreter gerechnet, der mich vielleicht unterhält aber keineswegs beschäftigt.
      Aber das tut er.

      Ein Haufen Verlierer wird hier zusammengeworfen. Die einen, weil sie zwar Kohle zuhauf haben, aber der Langeweile des Lebens überdrüssig sind. Sie verspüren keinen Nervenkitzel und sind aber ständig auf der Suche danach. Der andere hat Familie, verliert seinen Job und muss um seine Wohnung und Existenz bangen. Dazu gesellt sich ein Looser, der einfach Nichts hat und auf die Reihe bekommt. Da fällt es einem schwer wirklich Partei oder Sympathie bei den Charakteren zu ergreifen. Zumal hier eben auch nicht wirklich Partei seitens der Filmemacher ergriffen wird. Hier wird gut und böse, richtig und falsch durch die tolle Grundidee wild vermischt.

      Alle Darsteller machen ihre Sache dabei gut. Und man wird öfters zum Lachen aufgefordert als einen lieb ist. "Cheap Thrills" ist ein Film der nicht nur spannend erzählt und passabel inszeniert ist. Sondern stellt uns Menschen kritisch betrachtet als geldgeile, lüsterne, egoistische, süchtige Tiere hin. Ist die Käfigtür offen, brechen wir aus. Wie weit würdest du gehen?

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      • 0
        RolfMuller 08.02.2015, 10:52 Geändert 08.02.2015, 11:18
        über Beastly

        Es war mal wieder soweit! Ein Folterabend wurde einberufen. Nach langem Hin- und Herüberlegen zwischen Sharkscheißfilmen und diversen Asylummeisterwerken haben wir uns an "Beastly" herangetrauert.

        Ich habe mir so gedacht, so schlimm kann der doch gar nicht sein. Immerhin spielt ja Alex Pettyfer mit, den ich in "Tormented" durchaus unterhaltsam empfand. Aber doch kann er. Fast spielend leicht schafft es der Film wie kein anderer zu langweilen, zu nerven, und einen eigentlich fast sekündlich zum Kotzen anzuregen.

        Nach 15 Minuten wollte ich dann auch schon kapitulieren. Nachdem eine von den Olsens (wer auch immer) als Hexe vom Gothic-Winxx Club erschien, flehte ich nur noch um Erbarmen. Doch die Regeln des Folterabends kennen keine Gnade. Jeder Strutz muss zu Ende geschaut werden. Komme was wolle. Vielen Mist-Filmen kann ich etwas abgewinnen oder wenigstens müde darüber lächeln. Doch dieses Machwerk völliger Geistlosigkeit frisst sich locker und beherzt auf meine Hass-Liste. Die is noch gar nicht so prall gefüllt. Aber wenn man so eine Gurke auf die Welt loslässt, wo aber rein gar nichts stimmt, ist das wohl verdient. Die Story ist hanebüchen, die Inszenierung im Stile einer Bravo-Foto-Lovestory absolut amateurhaft, die Dialoge so weit vom Leben weg wie der Mond von der Erde. Da stimmt rein, aber auch wirklich rein gar nichts. Dieser ganze Schnulli wurde dann sogar noch frecherweise in unseren Kinos präsentiert.

        Und dann nimmt sich dieser Bullshit von modernem Märchen tatsächlich noch Ernst. Wenn ich nicht soviel kotzen müsste, würde mir glatt die Spucke wegbleiben.
        Wer mal so richtig Bock auf nen Scheißfilm hat, der sollte sogar um diesen einen weiten Bogen machen. Außer er steht auf Schmerzen oder diverse Gallensäfte müssen mal wieder ordentlich angeregt werden. Dann, ja dann ist er durchaus empfehlenswert.

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        • 8
          über Enemy

          Es ist eine Erfahrung. Lange habe ich keinen vergleichbaren Film wie "Enemy" gesehen. Regisseur Denis Villeneuve spinnt uns mit seiner ungemein starken Bildsprache und seinem dezenten aber drängenden Score schnell in das Geschehen ein. Er entfacht eine unheilvolle Sogwirkung, die ich in so einer Intensität seit David Lynch nicht mehr gesehen habe.

          Jake Gyllenhall spielt einen Geschichtslehrer, der jemanden in einem Video entdeckt, der ihm bis aufs Haar ähnelt. Er forscht nach und will sich mit ihm treffen... Gyllenhall liefert wieder mal eine starke Leistung ab. Und deutet an, dass er wohl die nächsten Jahre Hollywood schauspielerisch mitdominieren könnte und wohl einige Goldjungen seine Vitrinen schmücken werden.

          Lange bleibt unklar, worauf der Film hinaus will. Mystisch, fast kryptisch wirft er uns immer nur Brocken hin. Die Figuren lernt man nicht wirklich kennen. Die Szenen sind gedehnt, immerzu fast ausnahmslos in Erwartungshaltung verharrend. Das ist fast anstrengend. Mal kurz in die Chipstüte schauen, vergesst es. Pause drücken zum Pinkeln gehen, vergesst es. Nur mal dranzudenken, sich jetzt mal ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen, vergesst es. Aber selbst mit meiner ganzen mickrigen Armee an bereitgestellten Synapsen habe ich den Film nicht durchschauen können.

          Das aber stört mich nicht im Geringsten. Ich denke ich habe schon verstanden was der Film grundsätzlich sagen will. Darüber nachzudenken was wirklich ist, was nicht, macht mich nur ungemein fertig. Der Film lässt mich nicht los. Gefangen und ausgeliefert wie ein kleiner Käfer im Netz einer großen Spinne verwickelt er mich zusehends in Gedanken über den Film, aber auch über mein Leben. Vielleicht spinne ich auch einfach nur. Sagt es mir.

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          • 7 .5
            RolfMuller 25.01.2015, 11:31 Geändert 25.01.2015, 12:04

            Harry ist ein rüstiger Rentner und ehemaliger Marine, dem nicht mehr allzu viele Freuden im Leben vergönnt sind. Schach spielen mit einen seiner letzten verbliebenen Freunde Leonard hilft ihm über den Tod seiner Tochter und seiner Frau hinweg. Als auch sein Freund Opfer stumpfer Gewalt seitens der Jugendlichen in seinem völlig abgerissenen Wohnort wird sieht er rot. Die Polizei keineswegs unfähig, steht der arroganten, assozialen Jugendmeute aber völlig hilflos gegenüber. Harry Brown kann das nicht länger dulden.

            Michael Caine in der Rolle als Harry Brown macht sein Rolle ordentlich und gibt der Figur genügend Tiefe. Die Action ist überraschend stark, konsequent und weitestgehend realistisch. Der alte Rentner hätte doch sehr leicht zu einer Superheldenopa-Parodie verkommen können. Aber nein, er agiert zwar ungemein zielstrebig, aber in seinem Tempo und seinen Aktionen seinem Alter entsprechend. Das ist glaubhaft und gut inszeniert. Klar, die Jugendmeute ist schon sehr stark runterstilisiert und sehr klischeebeladen. Da bleibt einem Nichts anderes übrig, als zu hoffen, das Harry diese unnützen Bälger mal so richtig ordentlich durch die Mangel dreht.

            Mit "Harry Brown" bekommt man einen harten, düsteren, konsequenten Selsbtjustiz-Thriller serviert, der fesselt und nebenbei, wenn auch oberflächlich, Kritik an unserem Rechts- und Gesellschaftssystem übt.

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            • 5 .5
              RolfMuller 18.01.2015, 11:38 Geändert 19.01.2015, 11:11

              Die Idee der Erschaffung eines menschlichen Tausendfüßlers klingt so bescheuert, das musste ich mir einfach antun. Und man bekommt auch einiges an Unterhaltung geboten.

              Der Film in traditioneller ARD-Fernsehoptik liefert uns strunzdoofe Hauptcharaktere, die in einer völlig hirnrissigen Story von Dr. Heiter glücklicherweise zu einem Tausendfüßler zusammenoperiert werden. Scheiss drauf! Auf eine komische nicht nachzuvollziehende Art und Weise hat mich das unterhalten. Vorallem Dieter Laser als Dr. Heiter spielt den irren Füßlerfetischisten so drastisch überzeichnet, das es einfach Spaß macht. Der hat meines Erachtens auch nicht ganz umsonst ein paar kleine (wahrscheinlich völlig unwichtige) Preise dafür erhalten.

              Am Ende bleibt ein charmanter Scheissfilm, der durchaus unterhalten kann.

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              • 2

                Das Beste an dem zweiten Teil ist wohl der hässlichste (und doch keineswegs untalentierte) Hauptdarsteller der Filmgeschichte. Ein unfassbar ekliger kleiner dauerschwitzender Gnom, der seine Rolle nicht nur optisch auf den Zuschauer glaubhaft überträgt.

                Sonst ist der Film kann man hier schon passenderweise sagen, ziemlicher Dünnschiss. Da wird mit Blut, Scheisse, Urin und anderen aus den Körpern und in den Körpern gelangenden Flüssigkeiten in bisweilen sogar erlesenen Schwarz-Weiß-Bildern nur so um sich geschmissen. Alles natürlich gänzlich frei von Sinn und Verstand. Auch ein ironischer Ansatz, den man in Teil 1 durchaus hineininterpretieren kann, fehlt hier nahezu völlig.

                Wer auf scheiss Filme mit viel Scheisse steht, der kann hiermit scheisse viel Spaß haben. Der Rest wohl eher nicht. Apropos ich muss mal...

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                • 5 .5
                  RolfMuller 08.01.2015, 20:42 Geändert 08.01.2015, 20:44

                  "Expendables 3" ist klar der schwächste Teil der unterhaltsamen Reihe um die von Stallone zusammengescharte Altherren-Söldnertruppe. Es ist schön dass Wesley Synipes mit an Bord ist, der sich auch herrlich selbst parodiert. Antonio Banderas darf Barney Ross und Co. und mitunter auch uns gehörig auf den Sack gehen. Mel Gibson darf den Bösewicht mimen und macht das auch schön ironisch und unterhaltsam. Die meisten Sprüche der Söldnertruppe sitzen und es ist einfach immer wieder toll diese alten Haudegen auf der großen Leinwand zu sehen. Da sitz ich doch die meiste Zeit schmunzelnd in meinem Kinosessel, weil man merkt, dass die Jungs echt Spass hatten, den Streifen abzukurbeln.

                  Was mir missfällt ist neben der bisweilen ermüdenden Action allerdings der Einbau der neuen Teenie-Gruppe. Die sind alle so interessant wie Michaela Schäfer angezogen und notwendig wie eine Flasche Wein in der Wüste. Warum in aller Welt hat man die eingebaut? Sympathisch wie ein Einlauf und mit ner Ausstrahlung wie en leerer Kasten Bier nerven die sich durch den Film und zerstören nebenbei das geile Konzept der Expendables. Eben die alten Recken vereint zu sehen, wie sie sinnlos um sich quatschen und ballern. Das will ich sehen. Und nicht irgendwelche Actionsternchen von morgen, die man nicht mal nachts leuchten sieht.

                  Sly hau die Teeniebande bitte wieder raus. Und ruf stattdessen lieber Steven Seagal, Jackie Chan, Michael Dudikoff, Carl Weathers und wie die alle heißen an. Die sind günstiger und geiler.
                  Dann wird das auch wieder was.

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                  • 8 .5
                    RolfMuller 08.01.2015, 19:09 Geändert 08.01.2015, 19:09

                    Wahrhaftig wunderschön. Bei der Inhaltsangabe von "Ame & Yuki - Die Wolfskinder" war ich doch sehr skeptisch. Eine Frau, die Kinder mit einem Wolfsmann zeugt. Die Kinder müssen sich irgendwann entscheiden, ob Sie eher Wolf oder eher Mensch sein wollen.

                    Das klang mir doch arg nach vorprogrammierten Kitsch und märchenhafter Verklärung. Doch nichts da. Sehr nah am richtigen Leben dran liefert uns der Anime nicht nur tolle Animationen und ganz starke Landschaftsaufnahmen untermalt mit traumhaften Klängen. Er zeigt uns auch die Welt und das Leben in seiner ganzen Schönheit und Tragik, ohne eben zu verklären oder gar zu verdramatisieren. Man lacht und fiebert mit den kleinen Wolfskindern und seiner Mutter mit. Das ist mir so intensiv noch nie vorher mit animierten oder gezeichneten Figuren passiert.

                    Und weil er so schön ist, und das Wort schön auch zurecht hier fast in jedem Kommentar auftaucht. Und weil das Wort schön so schön ist. Sag ich es noch einmal. Der Film ist einfach schön. Wunderschön.

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                    • 6
                      über Fall 39

                      Wer einen grundsoliden Horror-Thriller ohne jegliche Innovation sehen möchte kann sich gerne "Fall 39" anschauen. Der Film macht so gut wie nichts verkehrt.

                      Die Verantwortlichen scheinen aber selbst etwas Angst vor Ihrem Projekt bekommenzu haben. Angst davor, das Projekt etwas mutiger anzugehen. Vielleicht auch Angst davor Fehler zu machen. So weiß man eigentlich schon recht früh Bescheid wohin der Film einen mitnehmen will. Er schafft es aber dennoch, dass man mitgeht. Unterhaltsam ist er. Eine bedrohliche Atmosphäre erzeugt er auch. Auch die Besetzung ist ok. Frau Zellweger nimmt man die herzensgute Sozialarbeiterin ab. Der bis dato unbekannte Bradley Cooper ist eher verschenkt. Jodelle Ferland sticht als vermeintlich gebeuteltes Kind heraus und erzeugt bisweilen schon ein wenig Gänsehaut.

                      Der Film geht in allen Belangen in Ordnung. Kann aber auch in keinem Bereich eine bleibende eigene Spur hinterlassen.

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                      • 7

                        "Gone Girl - das perfekte Opfer" - der perfekte Film?
                        Sicherlich nicht. Gut aber ist er allemal.

                        Fängt der Film doch fast zu gemächlich an wird man von Fincher immer weiter eingesponnen, bis man sich aus seinen Fesseln kaum noch lösen kann und gebannt dem Ende entgegenfiebert. Die Inszenierung ist stark. Ben Affleck spielt den etwas abgetakelten Verlierertyp annehmbar. Rosamunde Pike hingegen spielt sehr stark auf. Und erinnert ein wenig an das grandiose Spiel von Sharon Stone in "Basic Instinct".

                        Die Buchvorlage kenne ich nicht. Kennt man diese, wird man aber sicherlich kaum noch überrascht. Der Film zielt es darauf ab den Zuschauer gehörig an der Nase herumzuführen. Das schafft er auch. Aber eine Zweitsichtung wird sich trotz der stilsicheren Inszenierung wohl kaum lohnen.

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                        • 7
                          RolfMuller 02.01.2015, 11:10 Geändert 02.01.2015, 11:29

                          "Das Mädchen Wadjda" ist einfach ein kleiner feiner schöner Film. Die Story ist sehr einfach gehalten. Das 10-jährige Mädchen Wadjda, welche in Saudi-Arabien lebt möchte unbedingt ein Fahrrad kaufen. Da stellen sich Ihr gleich mehrere Probleme in den Weg. Sie hat weder Geld noch die gesellschaftliche Akzeptanz ihren Mädchenhintern auf einen Fahrradsattel hieven zu dürfen.

                          Auch wenn das Erzähltempo ruhig etwas höher hätte angeschlagen werden können, entwickelt sich mit der Zeit eine sympathische, bisweilen lustige und auch traurige Geschichte. Das liegt vorallem an Waad Mohammed, die Ihre Rolle Wadjda mit sehr viel Seele ausfüllt. Man muss sie einfach gern haben. Überhaupt sind alle Darsteller gut gewählt und wissen ihren Part überzeugend darzustellen.

                          Richtig spannend ist Wadjdas Weg an sich nicht, aber eben die Steine die sie in den Weg gelegt bekommt. Da ist man schon noch erstaunt, welche Zustände in Saudi-Arabien heute noch vorherrschen und auch noch gepriesen werden. Umso erfreulicher ist die Grundaussage des Films, der es schafft nahezu ohne Kitsch den wichtigsten Glauben der Menschen in den Vordergrund zu stellen. Nämlich den Glauben an sich selbst.

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                          • 5 .5

                            Optisch ein wahrhaftiger Leckerbissen. Das Märchen "Schneewittchen und die 7 Zwerge" wird hier düster, aber auch fantasievoll neu adaptiert. Vergisst dabei aber die Vorlage keineswegs. Die wichtigsten Inhalte des klassischen Märchens bleiben erfreulicherweise erhalten. Ich habe ein seelenloses Machwerk erwartet. Doch das ist es keineswegs. Die Atmosphäre ist stimmig und saugt einen regelrecht ein.

                            Chris Hemsworth als Jäger ist passend besetzt und Charlize Theron liefert eine herrlich überdrehte Vorstellung als böse Hexe ab. Kristen Stewart ist rein optisch auch ein gut gewähltes Schneewittchen. Allerdings schaut sie dauernd und in jeder Lage wie ein lippenstiftverschmierter Briefkasten drein und verdirbt einen fast den Spass. Ihr kauft man die Rolle als kampferprobtes Schneewittchen einfach nicht ab. Schon fast lächerlich ihr Aufruf zur Schlacht gegen Ende des Films. Da hat der Regisseur Rupert Sanders wohl etwas zuviel Gefallen an der guten Kristen verspürt.

                            Dennoch ist "Snow White and the Huntsman" ein netter, überraschungsfreier Zeitvertreib, der es bisweilen sogar schafft einen in seine Märchenwelt zu entführen.

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                            • 4

                              Nicht gänzlich frei von Charme kämpft sich eine Gesichts5 als "Nummer 4" durch eine 0815-Story im "H2O-Plötzlich Meerjungfau gesucht"-Look.

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                              • 5 .5

                                Das Wichtigste zuerst. Maniac, die 2 Euro kannste behalten. ;)

                                "Kinder wie du kotzen mich an!" So sensibel geht hier ein Sportlehrer mit seinem gemobbten Schüler um. Das klingt erstmal traurig ist hier aber ziemlich lustig.

                                In "Tormented" muss man sich erstmal reinsehen. Es hat schon eine Weile gedauert bis der britische Humor bei mir angekommen ist.
                                Ein dicker asthmatischer Geist, rächt sich an seinen gemeinen total bescheuerten Mitschülern, die ihn in den Selbstmord getrieben haben. Ja nee is klar!

                                Aber tatsächlich funktioniert der Streifen als überspitzte Horrorsatire gar nicht mal so schlecht. Alle Figuren sind zwar dermaßen überzeichnet, irgendwie beschleicht einen aber immer das Gefühl solchen Leuten schonmal tatsächlich begegnet zu sein. Da werden einfach alle Typen zusammengetrommelt, die eine gut geführte Schule ebenso zu bieten hat. Die Vorzeigestreberin, der bratzdoofe Atzensportler, der fiese Gangleader, der unsensible Sportlehrer, der begriffsstutzige Direx, 3 lebensverneinende Grableuchten... Und alle warten Sie auf den dicken asthmatischen Geist, der aber zum Tauchen noch artig seine Taucherbrille aufzieht. Klingt bescheuert. Ist auch so. Ist aber auch spaßig.

                                Aus dem Thema Mobbing hätte man auch ein gefühlvolles Drama oder ein knallharten Revenge-Streifen machen können. Doch beides ist er und will er auch gar nicht sein. Er ist weder gruselig, nur leidlich spannend und erzeugt keinerlei Mitgefühl. Doch begegnet er dem Thema so direkt und respektlos, das es Spass macht den dicken asthmatischen Geist bei seinen meist auch nur durchschnittlich inszenierten Racheakten zu begleiten. Den erhobenen Zeigefinger lässt er stecken. Und wenn er mal gezückt wird, wird er sogleich abgesäbelt!

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                                  RolfMuller 22.12.2014, 13:55 Geändert 22.12.2014, 13:56
                                  über Ali

                                  Es ist schwer einem Sportler, einem Menschen wie Muhammad Ali gerecht zu werden und dessen bewegtes Leben in einem Film einzufangen.

                                  Michael Mann hat es versucht und pickt sich dabei auch Alis wohl intensivste und denkwürdigste Zeitspanne heraus. Das ist ein richtige Entscheidung. Genauso wie die Besetzung des Hauptdarstellers. Unfassbar wie der ehemalige "Prince von Bel Air" körperlich und auch schauspielerisch zugelegt hat. Will Smith kann den Film tragen. Das Setting ist stark und Michael Mann schafft es mit einem tollen Setting, stilsicherer Inszenierung und passender Musikuntermalung uns problemlos in die Zeit hineinzuversetzen.

                                  Die Story an sich besitzt aber zu viele Brüche und ist der Vielzahl dessen was passiert geschuldet, zu sprunghaft und unentschlossen wird ein Abriss von Muhammad Alis Leben gezeigt. Da wird von Alis Frauen bis hin zur religiösen Ansicht und den tollen Boxkämpfen alles mit reingepackt. Das Eine bedingt sicherlich im Leben auch das Andere. Aber hier hätte man sich doch eher auf Wesentliches beschränken sollen. Denn so fehlt dem Film nämlich das, was das wahre Leben des Schwergewichtsweltmeisters im Boxen nämlich beinhaltete. Gänsehautmomente! Diese bekommt man z.B. hervorragend in der sensationellen Doku "When We Were Kings - Einst waren wir Könige" vermittelt.

                                  "Ali" ist sicherlich ein guter Film, der aber an der Größe und dem Wirken von Muhammad Ali beinahe scheitert.

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                                    Herzlich willkommen in der Malick School of Life
                                    RIIIIINNNNGGGGG!!!!
                                    Erste Stunde Geographie und Biologie im Block: Der Lehrer flüstert, ich versteh ihn kaum. Und wenn, was will er mir sagen. Was hat des jetzt mit den Bildern zu tun. Kann der mal aufhören zu flüstern. Zum Glück ist die Stunde gleich vorbei.
                                    RIIIIINNNNGGGGG!!!!
                                    Auf zur zweiten Stunde Ethik& Religion: Oh Gott, oh Gott! Schlaf ich gleich ein oder höre ich der flüsternden Stimme weiter zu?
                                    RIIIIINNNNGGGGG!!!!
                                    Ah wieder wach und ab zur dritten Stunde, Kunst: Geile Bilder, das kann man wohl sagen, wenn bloß diese flüsternde Stimme nicht wäre.
                                    RIIIIINNNNGGGGG!!!!
                                    Endlich vorbei und ab ins richtige Leben.

                                    Das liest sich jetzt vielleicht härter als es ist. Aber Malicks Werk hat mich überhaupt nicht bzw. nur wenig gepackt. Das alles war mir zu trocken, auch zu bedeutungsschwanger. Er zeigt uns zwar scheinbar Alles. Doch hatte ich Nichts zum Greifen, zum Daranfesthalten. Das er das Leben begreiflich machen kann, erlebt man in der Mitte des Films. Da wird das Leben gezeigt, und ansatzweise lässt er es uns auch mitfühlen. Da werden mit großartigen Kamerafahrten nahezu unvergessliche Bilder von heranwachsenden toll aufspielenden Kindern gezeigt. Unbekümmert! Verspielt! Verletzlich! Das ist das Leben! Das ist stark! Davon hätte ich nur gerne mehr gesehen. Für den Rest geh ich in die Schule. Vielleicht nicht unbedingt in Malick seine.

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                                      Bis heute einer der besten Actionfilme aller Zeiten! Ich wollte als kleiner Zwerg immer so sein wie Edward Furlong in diesem Film. Fand das einfach nur stark wie der kleine rebellische Möchtegern-Coolie mit seinem Moped rumbrettert, coole Sprüche raushaut und Arnie Faxen beibringt. ;) Schade was aus ihm geworden ist. Über die spätere Besetzung seiner Rolle mit Nick Stahl braucht man glaube ich keine Worte verlieren. Aber nicht nur aus nostalgischen Gründen bekommt der Film das Herz von mir. Sondern weil er nach wie vor einfach super funktioniert. Er nutzt sich überhaupt nicht ab. Perfekt benutze ich bei Filmen äußerst selten. Hier passt das Wort wie Arnies Faust aufs Blechauge! Die ersten beiden Terminatorteile werden auch noch die nächsten 100 Jahre schramm- und schadlos überstehen und eine Referenz darstellen!

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                                        Eins vorweg. Die Inszenierung, das Setting, die Musik, der Cast. Alles saustark. Das viktorianische London wurde selten so stimmungsvoll dargestellt. Dazu schlüpfen Josh Hartnett als Gunslinger, Eva Green als schizophrene besessene Vanessa Ives und Timothy Dalton als stoischer Sir Malcolm in Rollen, wie für sie gemacht.

                                        Das einzig Störende hier ist die Grundstory an sich. Das ist alles zu sprunghaft, das reisst nicht mit. Und das ist aus oben genannten Gründen ungemein schade. Einige Folgen sind wahnsinnig stark von Anfang bis Ende, andere wiederum fast todsterbenslangweilig. Und man fragt sich oftmals, was das Gesehene mit dem großen Ganzen zu tun hat.

                                        Doch gibt es wiederum Szenen, die Gänsehaut auslösen. Dabei dachte ich fast schon mir wurde die Erpelhaut heimlich wegtransplantiert. Das hatte ich schon ewig nicht mehr. Doch wenn Eva Green, die hier einfach überragend agiert, ihre schizophrenen Anfälle bekommt, dann läufts mir tatsächlich kalt den Rücken runter. Hier tauchen auch etliche passabel animierte Monster auf. Angst bekommt man allerdings nur vor Eva Green. Schon sie allein macht die Serie sehenswert. Wenn die Grundgeschichte noch stringenter erzählt und vorallem verfolgt wird dann könnte "Penny Dreadful" noch richtig was taugen.

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                                        • 5
                                          RolfMuller 11.12.2014, 18:10 Geändert 11.12.2014, 18:31

                                          Hemlock Grove bietet interessante Charaktere und Figuren. Verschenkt aber ungemein viel Potential! So richtig will die Serie einfach nicht aus dem Quark kommen. Man wird einfach zu oft im Unklaren gelassen, auf was es hier eigentlich hinauslaufen soll! Das ist vielleicht anfangs spannend. Wenn man in einen Haufen Mist etwas suchen soll, dann ist man anfangs schon etwas aufgeregt ob man was findet. Aber wenn man ewig nichts findet dann frustriert das schon ein wenig. Nichtsdestotrotz hat die Serie durchaus auch Schauwerte. Die Jungdarsteller heben sich tatsächlich mal ein wenig von den typischen glattgebügelten Seriendarstellern ab. Die Dialoge, das Setting un die Effekte sind sicherlich nicht der Knaller aber durchaus annehmbar. Es hapert am großen Ganzen. Die letzten beiden Folgen allerdings waren überraschenderweise doch ziemlich unterhaltsam und lassen erahnen was möglich ist. Das lässt mich doch auf eine gute zweite Staffel hoffen.

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                                          • 8 .5
                                            RolfMuller 11.12.2014, 17:58 Geändert 11.12.2014, 21:29

                                            Großartig! "Perfect Sense" ist einer der seltenen Filme der Anspruch mit Unterhaltung nahezu mühelos vereint. Ewan Mc Gregor als Michael und Eva Green als Susan liefern uns hier eine toll gespielte und vorallem auch nachvollziehbare Liebesgeschichte ab. Die beiden lernen sich bei Ausbruch einer unerforschten und unbekannten Krankheit kennen. Plötzlich können die Menschen nicht mehr riechen. Nach und nach betrifft es immer mehr Menschen und immer mehr ihrer Sinne gehen verloren. Ein Prüfstein für die frisch entstandene Liebe zwischen Susan und Michael.

                                            Auch wenn der Score fast ins Kitschige driftet findet hier verklärte Hollywoodromantik keinen Platz. Die Liebesgeschichte der beiden ist so authentisch inszeniert, gespielt und geschrieben, das man mitfühlen muss. Toll ist auch das Spiel mit den Sinnen. Er zeigt uns nicht nur den Verlust. Er lässt uns teilhaben. Und darüber nachdenken. Was sind wir ohne unsere Sinne? Was bleibt, wenn eigentlich nichts mehr da ist?

                                            Neben einer wahrhaftigen, ehrlichen Liebesgeschichte wird uns hier eine erschreckend realistische Dystopie geboten. Bevor man seine Sinne verliert, sollte man diesen Film gesehen haben. Unbedingt!

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                                            • 6 .5
                                              RolfMuller 07.12.2014, 18:04 Geändert 07.12.2014, 18:27

                                              Bereits 1957 schuf Dr. Seuss die Romanvorlage zu diesem Film. Der Roman wurde Kult. 1966 entstand eine Zeichentrickverfilmung, die fortan jedes Jahr zu Weihnachten in den USA lief und läuft. Die Romanvorlage wurde verblüffenderweise erst 2000 in Deutschland veröffentlicht. In dem Jahr wo dieses Werk entstand. Welch ein Zufall.

                                              Als ich den Film vor einigen Jahren sah musste ich öfters abschalten. Denn gerade in den ersten Minuten wird einem Einiges zugemutet. Menschen mit komischen Schnuten (genannt "Whos") und überkitschten komischen Klamotten hausen in einer quietschbunten Welt. Das Treiben ist bunt und hektisch. Unterstützend dazu gibt es noch wirre Kamerafahrten genau da hindurch. Nachdem man sich etwas daran gewöhnt hat und die Verkrampfung sich im Finger, der beharrlich auf den Ausschalter der Fernbedienung verweilt, löst, kann man einen herrlich aufgelegten Jim Carrey als Grinch bewundern. Der Grinch will nämlich genau diese verdammt netten Leute in ihren kitschigen Häusern sabotieren und Ihnen Weihnachten aufgrund eigener schlechter Erfahrungen mal ordentlich vermiesen. Und das macht Spass. Eine Paraderolle für Carrey. Bis zur Unkenntlichkeit maskiert lässt er sich nicht davon abbringen sein ganzes Repertoire an gesichtlichen und körperlichen Verrenkungen darzubieten. Ich liebe den Kerl einfach. Eben auch dafür. Aber auch sonst ist die Figur einfach herrlich grantig und schwarzhumorig. Da bleibt auch der Wortwitz nicht auf der Strecke.

                                              Jim Carrey macht diesen Film sehenswert, denn ist er nicht zu sehen ist der Rest des Films bis auf seinen herrlichen Hund Max eher nervig, was vielleicht an dem sehr derb gehaltenen comichaften Stil liegt. Der optisch durchaus seine Reize bietet (Oskars für Kostümdesign, beste Szenerie, MakeUp) aber inhaltlich überhaupt nicht mitreissen kann. Allein die Rolle des Mädchens, durch Taylor Momsen verkörpert ist so stilisiert, da kann keine Sympathie entstehen. Auch wenn sie niedlich ist. Zugegeben.

                                              Alles in allem ist die Aussage der Verfilmung aber genauso deutlich wie von Dr. Seuss ursprünglich verschrieben. Ein Weihnachten ohne Geschenke und haufenweise Essen und Konsum kann soviel mehr wert sein. Jim Carrey und dem Grinch sei Dank wissen wir das nun in Deutschland auch! Frohe Weihnachten!

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                                              • 7
                                                RolfMuller 03.12.2014, 16:34 Geändert 03.12.2014, 16:34

                                                Bereits zum zweiten Mal gesehen und immer noch lustig! Die Idee eine Horde Schauspieler unfreiwillig in den Krieg zu schicken ist toll. Und es gibt auch einiges zu belachen. Schon die Trailer zu Beginn sind zum Weghauen! Was hier an Stars aufgefahren wird ist bemerkenswert. Die machen ihren Job auch mit voller Spielfreude und verkörpern ihre für eine Komödie klasse geschriebenen Karikaturen auch klasse. Herausheben muss man dabei vorallem Robert Downey Jr. (ob dafür jetzt gleich der Oscar überreicht werden musste, nun ja Ansichtssache) und Tom Cruise. Da fällt es einen echt schwer diesen Typen nicht zu lieben. Zum Totlachen wie er hier seinen fettigen behaarten Hintern schwingt und sinnlos ausrastet. Das klingt jetzt alles nach ner Super-Duper-Komödie. Das ist Sie leider nicht ganz. Da zündet hier einiges an C4 einfach besser als manche Gags. Und in der Mitte des Films bekommt er auch einen ziemlichen Hänger. Simple Jack ging mir zum Beispiel die meiste Zeit eigentlich nur auf den Zeiger. Da war der Film kurzzeitig eher nervig als lustig. Zum Glück aber ließ der nächste lustige Auftritt von Downey Jr. und Cruise nicht lange auf sich warten. Zum Schluss lässt sich eigentlich nur noch sagen: "Im Ernst, diesen Kommentar hätte auch ein eierloser Affe schreiben können!" ;)

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                                                  Wer ein bisschen was für Fussball übrig hat, der wird hier auf jeden Fall seinen Spaß haben. Die Figuren haben zwar so viel Tiefe wie Panini-Abziehbilder, aber das stört nicht weiter. Das sind mitunter herrliche Parodien auf Profiussballer, die hier abgeliefert werden. Das ist für einen Fußballfreak wie mich schon fast traumhaft. Die Grundidee ist zwar so neu wie ein 100mal gewaschener Pullover mit Perlwoll, aber auch das stört mich überhaupt nicht. Denn die Figuren sind zwar stark übertrieben und könnten direkt aus einem Comicheft flattern, aber das macht gerade auch den Reiz aus. Da gibt es den koksenden Torhüter, der jeden Rock hinterhersteigt und nie wieder in den Kasten will, sondern lieber als Mittelstürmer jede Chance verrumpelt. Einen wilden Schlägertyp, der direkt aus den Knast aufs Feld geschickt wird. Einen arroganten Stürmerstar, der lieber Schauspielkarriere machen will und dabei Jean Reno auflaufen lässt. Einen Playstationabhängigen hyperängstlichen Mittelfeldregisseur, der Angst davor hat Tore zu schießen, weil ihn seine eigenen Mitspieler bespringen. Und, und , und. In Griff bekommen soll diese zusammengewürfelt Truppe ein alkoholabhängiger Trainer, der eigentlich jedes Mal Scheisse sagt, wenn er ins Bild kommt. Klingt furchtbar platt. Das ist es auch. Aber es ist auch verdammt lustig. Auch wenn leider einiges an Potential liegengelassen wurde. Schön ist auch, dass man gegen Olympique Marseille spielt und man Originaltrikots etc. zu sehen bekommt. Da geht einen schon ein wenig das Fussballerherz auf. Einen halben Punkt extra gibt es für den naheliegenden , aber deshalb auch so grandiosen Abspann. Wo jeder Miwirkende als Paninibild gewürdigt wird. Einfach schön!

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                                                  • 1 .5
                                                    RolfMuller 01.12.2014, 11:10 Geändert 02.12.2014, 09:44

                                                    Meine Erwartung war schon sehr gering! Aber ich steh halt auf solch Filme mit mystischen Ansätzen. Der Anfang ist auch gar nicht so verkehrt. Dieser weckt durchaus Interesse. Spätestens als Hayden Christensen auftaucht ist es mit der Interesse aber schon wieder vorbei. Talentiert wie eine Büchse Thunfisch wird er schauspielerisch sogar von den Schatten in den Schatten gestellt. In Ansätzen schafft es der Film durchaus Atmosphäre und Spannung zu erzeugen, diese werden aber von einem kruden Drehbuch, strunzdummen Schablonen von Figuren sorgfältig und ungemein effektiv torpediert. Finster!

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