RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

  • 8 .5
    RolfMuller 05.11.2015, 18:08 Geändert 05.11.2015, 18:15
    über Macbeth

    Die Bilder und die klasse Musik saugen einen sofort ins Geschehen. Sehr kunstvoll, dreckig, rau und und doch zugleich realistisch kommt der Film daher. Da sind die Männer vernarbt, die Haare mit dem Säbel gestutzt und man wird bei der ersten Schlacht fast mit erschlagen von der düsteren Pracht, die uns da Regisseur Justin Kurzel vor die Netzhaut schmettert. Eine Inszenierung wie ein scharfes Schwert, welche sich in unsere Augen bohrt.

    Dann ertönen die ersten Worte des Films und erschwerten mir anfangs den völligen Einstieg in diesen schottischen Literaturepos. (Zu lang ist es her als ich den Klassiker von Shakespeare las und kann deshalb auch keine Vergleiche zur Vorlage ziehen. Dem werde ich wohl abhelfen müssen.)

    Trotz der befremdlichen lyrischen Sprache funktioniert das Historien-Drama. Was vorallem an den tollen Schauspielern liegt. Absolut herausragend ist die Performance von Michael Fassbender als MacBeth. Der lyrische Text und auch die Rolle laden geradezu ein zu überspielen, zu überreizen. Die Schwelle zum Theater ist bei dem Text natürlich niedrig. Aber Nein. Fassbender ist einfach ganz großes Kino. Einfach saustark wie er den zerrissenen König Schottlands verkörpert.

    Da kann man die anderen Darsteller fast bedauern. Denn auch diese sind gut, werden aber spielend von Fassbender in den schottischen Schatten gestellt.

    Man sollte sich von der Sprache nicht abschrecken lassen, denn "MacBeth" ist ein anspruchsvoller aber dennoch abendfüllender Film geworden, welchen man aufgrund der überwältigenden eigenständigen Inszenierung unbedingt auf der großen Leinwand genießen sollte.

    (Ich bin gespannt auf weitere Filme von Justin Kurzel. Ich bin ja Videospielverfilmungen abgeneigt, aber "Assassins Creed" mit diesem Michael Fassbender und unter diesem recht jungen talentierten australischen Regisseur. Das kann eigentlich nur gut werden.)

    11
    • 7 .5

      (Horrorctober 11/13)

      Pünktlichst zu Halloween erschien die "Frau in Schwarz" in meinem Fernseher.
      Und dieser schaurige Streifen passte wie gemalt zur alljährlichen Geisterstunde.

      Schön atmosphärisch und ruhig legt der Film los. Fast schon zu ruhig. Denn es dauert schon eine Weile bis die ersten Szenen auftauchen, die die Haare im Nacken auferstehen lassen. Dann aber richtig und wohldosiert. Das war wirklich mal wieder spannend, da flogen die Fingernägel nur so durchs Bild. Klar, auf manche Jumpscares wurde nicht verzichtet, diese waren mitunter immerhin ziemlich innovativ und ließen doch hin und wieder meine eierlose Stimme ertönen. Hoppala. ;)

      Das Setting eines verlassenen Geisterhauses ist zwar so verbraucht wie die billigste Straßennutte aber das stört hier in keinster Weise. Es macht einfach Spaß den schön altmodisch gehaltenen Grusel im Haus zu verfolgen, während einen im Wohnzimmer der leuchtende Kürbis angrinst.

      Zur "Frau in Schwarz" gesellt sich Harry Pot...cliffe. Und er darf jetzt nicht brillieren, lässt den Zauberlehrling aber zumindest völlig vergessen. Souverän führt er sich und uns durch das schaurige Haus und der Geschichte, welche erst 1982 von Susan Hill in Romanform zum Leben erweckt wurde.

      "Die Frau in Schwarz" erzählt uns eigentlich nicht viel Neues aber dies spannend, ist verdammt schön gekleidet und entführt uns in ihre schaurige Unterkunft, welche wirklich gruseln kann. Da grinst der Kürbis völlig zu Recht. :)

      10
      • 4

        (Horrorctober 10/13)

        "A little bit Zombie" ist leider auch nur ein kleines bisschen gut. Hier wird uns eine billige kanadische total überdrehte aber nicht gänzlich uncharmante Horrorkomödie präsentiert.

        Die Story ist schon gaga. Eine Mücke saugt an nem Zombie, wird eine Zombiemücke. Die saugt an Steve, der kurz vor der Verlobung mit seiner nervigen Freundin steht. So langsam bekommt er Hunger auf Hiiirrrrrnnn....sabber...lechz...

        Die Darsteller sind überraschend auf Ihre Art und Weise für das Geld tatsächlich erträglich. Auch die wenigen trashigen Splatterszenen machen Spaß.

        Das hätte durchaus was werden können, wenn man es nicht ganz so überdreht hätte. Mit einem ernsten realsistischen Unterton wie bei z. B. bei "Shaun of the Dead" hätte manche Gags wahrscheinlich um Einiges besser gezündet.

        Ein paar Lacher muss ich zugeben waren schon dabei, reichten aber nicht um diese zwar schön bescheuert-charmante aber weitestgehend langweilige Zombiesketchparade mehr als nur ein wenig gut zu finden.

        9
        • 5

          (Horrorctober 9/13)

          "The House at the End of the Street" ist ein absolut grundsolider Psycho-Thriller.

          Die Grundstory ist durchaus interessant und bietet einige vorhersehbare aber auch überraschende Twists. Die Inszenierung kommt mit den ganzen Schnitten und Farbeffekten doch leider eher billig statt gekonnt daher.

          Die Darsteller sind ok und machen ihre Sache in dem Bereich Teenie-Thriller durchaus ordentlich. Auch wenn die Gute von Panem hier eher durch ihre Oberweite als durch ihr Schauspiel glänzt. Aber nun ja das ist ja durchaus legitim und ja auch sehenswert. ;)

          Im Grund wird hier ziemlich viel verschenkt, denn nicht nur die Story und Darsteller sind ok, auch die angerissenen psychologischen Probleme der Akteure hätten ein Fundament für so viel mehr bieten können. Leider taucht man psychologisch so tief ein wie eine Quietscheente ins Badewannenwasser.

          So ergibt sich leider ein Thriller, bei dem man alles schon schlechter, aber auch schon viel besser gesehen hat. Unterhalten tut er dennoch ganz gut.

          12
          • 4
            über Thor

            "Thor Ey, was ein seelenloses Effektegewitter"

            Eins vorweg. Chris Hemsworth ist die perfekt Besetzung für Thor. Ja, der sieht so aus. Da hätte man es Nicht besser treffen können. Warum aber in Thors Namen soviele namhafte Schauspieler angeheuert wurden, nur um in austauschbare Schablonen zu hüpfen und mal en paar schon zugegebenermaßen auch lustige Oneliner rauszuhauen bleibt mir schleierhaft. Da ist die Portman, der Elba, der Hopkins, der Renner. Wahnsinn, was hier alles so sinnlos verfeuert wurde.
            Da bleibt aber auch keine Performance haften.

            Ich hatte ja mit nem Hammerfilm gerechnet, aber das war ja eher en Hämmerchen.
            Lest euch lieber die Comics durch. Nebenbei könnt ihr den ja laufen lassen.

            9
            • 4 .5
              RolfMuller 29.10.2015, 18:43 Geändert 29.10.2015, 20:08

              (Horrorctober 8/13)

              Ich musste doch mehrmals nachschauen, ob ich nun wirklich den richtigen "Innkeepers" gesehen habe. Ja doch, das war das angebliche "Meisterwerk" von Mister Ti West. In meiner Buddyliste tummeln sich da fast nur Sieben und Achten. Und was hatte ich mich da auf ein gruseliges Filmchen gefreut.

              Doch Nichts da. Eigentlich steh ich ja auf subtile Geisterfilme und Oldschool ohnehin. Und rein optisch bringt der Film schon Einiges mit und liess mich anfangs noch hoffen. Auch die Charaktere sind recht eigen und wissen phasenweise zu unterhalten. Bis es dann aber gruselig wird, da flackern die Äuglein schon wie wild. Und die Gruselszenen sind zwar fein inszeniert, haben bei mir aber kaum etwas bewirkt.

              Das ist ungefähr so aufregend wie der damalige "Poltergeist"-Film, welcher damals hervorragend funktionierte, heute aber oft nur ein müdes Lächeln entlockt. Genauso erging es mir bei Ti Wests angeblichen "Geniestreich". Zwar kann der Grusler mit seinen ruhigen Kamerafahrten und seinem Sounddesign durchaus überzeugen. Aber das heutzutage das noch jemand vor den Ofen vorlockt (nur weil es so schön an die 70-er und 80-er Jahre Horrorfilme erinnert) überrascht mich schon. Und wenn man eine alte ausgelutschte Geschichte stilistisch hübsch verpackt ist der Inhalt immer noch ernüchternd.

              Ti West stellt für mich so keine große Hoffnung im Horrorgenre dar. Ich lasse mich aber gerne belehren. "House of the Devil" steht ja noch aus...

              5
              • 7
                RolfMuller 29.10.2015, 18:18 Geändert 29.10.2015, 18:19

                (Horrorctober 7/13)

                "Circle" ist überraschend eine richtig runde Sache geworden. Mit wenigsten Mitteln wurde doch eine beachtliche Wirkung erzielt.

                50 Menschen treffen sich im Kreis. Und aller paar Minuten stirbt jemand. Jeder hat eine Stimme und kann wählen wer als Nächstes den Löffel abgibt. Wer die meisten Stimmen bekommt für den ja wars das...

                Aus dieser recht simplen aber doch famosen Grundidee ergeben sich einige Fragen und Situationen, die nicht nur die Menschen im Kreis sondern auch uns Ins Grübeln bringen. Fragen wie "Wer hat verdient zu leben? Wen würde ich wählen? Will ich um jeden Preis überleben oder lass ich einen anderen Menschen leben?... beschäftigen uns während des Sehens und darüber hinaus.

                Klar, die begrenzten Mittel sieht man dem Film phasenweise schon an. So holpern Schauspiel und Dialoge schon hin und wieder um die Wette, dennoch reicht es aus um dauerhaft am Ball bzw. im Kreis zu bleiben. Dier Inszenierung ist auch geschickt gelöst. So begegnet man den Protagonisten oft auf Augenhöhe und hat oft das Gefühl Ihnen direkt gegenüberzustehen. Ein einfacher aber feiner Kniff.

                Insgesamt ist dieser Low-Budget-Horror-Thriller ein richtig guter Genrebeitrag, der mit sehr wenig Mitteln mitunter sehr viel mehr bewirkt als viele selbsternannte Genregrößen.

                11
                • 7 .5

                  (Horrorctober 6/13)

                  Hier wird Einiges geboten. Viele verschiedene hoch- und tiefkarätige Schauspieler dürfen sich in einem Motel umgeben von Eimern voll von Regen mal so richtig austoben. Und führen sich und uns gegenseitig in diesem verzwickten Thriller an der Nase herum.

                  Das Teil macht einfach Spaß. Ist spannend, unheimlich und überraschend, auch wenn der grundlegende Twist einen schon zur Hälfte des Films dämmert.

                  Richtig Gruselig, oder horrormäßig ist der Film nicht. Obwohl.
                  SPOILER: Gruselig ist auf jeden Fall, dass der Geburtstag der 10 Menschen genau derselbe wie meiner ist. SPOOOOOOKKKYYYY! ;)

                  10
                  • 7
                    RolfMuller 25.10.2015, 12:21 Geändert 25.10.2015, 12:22

                    "Black Mass" ist in jedem Fall ein guter Film. Das Problem ist nur, dass es in der Vergangenheit diverse Genrevertreter gab die es einfach besser machten. Zu uneigenständig kommt die Geschichte vom Aufstieg von Whitey Bulger zum Mafiaboss daher. Vor einer Woche hatte ich Martin Scorceses "Goodfellas" gesehen und dieser ist einfach in nahezu allen Bereichen einen Tick besser. Und ja den Vergleich muss man ziehen, da die Herangehensweise, der Erzählstil dem Mafiaklassiker von Scorcese sehr ähnlich ist.

                    Nichtsdestotrotz ist "Black Mass" überhaupt keine Enttäuschung, nur hängen die Trauben mittlerweile einfach zu hoch. Allen voran der ganze Cast ist klasse. Da geben sich Johnny Depp, Joel Edgerton, Benedict Cumberbatch und Kevin Bacon die Klinke in die Hand, um nur einige namhafte Schauspieler zu nennen. Alle machen ihre Sache ohne Frage gut. Herausragend wie hier schon oft zu Recht erwähnt spielt Johnny Depp in der Hauptrolle als Whitey Bulger. Bis zur Unkenntlichkeit maskiert sieht er schon zum Fürchten aus, hat den leicht angeschwulten "Jack Sparrow", den er fast in jeder kommende Rolle seitdem vorallem gestisch mitspielen liess, mal komplett zu Hause gelassen. Die differenziert ausgearbeitete Figur Bulgers und dessen Darstellung von Johnny sind auch die große Stärke des Films. In jeder Szene mit ihm ist immer etwas Bedrohliches zu spüren. Da liegt Spannung in der Luft.

                    Sehr atmosphärisch kommt der Mafia-Streifen daher. Er fängt die Zeit gut ein und wirkt in seinen wenigen Actionszenen sehr bodenständig und wohltuend konservativ.

                    Schwächen offenbart er leider in seiner Erzählweise. Da fehlen gegen Ende einfach emotionale Höhepunkte und große dramatische Momente. Vor allem wenn man bedenkt, was die wahre Geschichte Bulgers doch für ein immenses Potential aufweist.

                    Am Ende steht für mich aber immer noch ein sehenswerter "Gangster-Streifen", der mit schön ausgearbeiteten Charakteren, einem starken Johnny und einer realistischen stimmigen Atmosphäre punkten kann.

                    6
                    • 9 .5

                      Für mich gibt es einfach keinen besseren Mafiafilm. Nein, auch der gute alte „Pate“ reicht für mich hier nicht heran, obwohl die Filme natürlich auch sagenhaft gut sind.

                      Doch bei „Goodfellas“ stimmt einfach alles. Alleine der Cast ist zum Niederknien. Und jeder kann auch mal zeigen, was er aufn Kasten hat. Mein Gott, war der Liotta mal talentiert. Einfach nur stark wie der hier aufspielt. In den letzten Jahren ist er ja leider zu nem wenn auch überzeugenden bösen Cop-Abziehbild mutiert.

                      Dann noch de Niro und Pesci. Diese Truppe bei ihren krummen Dingern zu begleiten ist einfach göttlich. Jede Figur ist speziell und einzigartig. Über Scorsese braucht man nicht viel zu sagen. Einfach meisterhaft wie er die Schauspieler und uns durch das Geschehen führt. Da ist einfach geballtes Können zusammengekommen. Allein die Kameraarbeit von Ballhaus ist eine Wucht.

                      „Goodfellas – Drei Jahrzente in der Mafia“ wird auch noch in zehn Jahrzenten absolut sehenswert sein. Da bin ich mir sicher.

                      9
                      • 7
                        RolfMuller 19.10.2015, 15:42 Geändert 19.10.2015, 15:44

                        Horrorctober (5/13)

                        „Hütet euch vor Crimson Peak!“

                        So schlimm wird es nicht. Keine Angst. Denn „Crimson Peak“ ist ein Horrorfilm im klassischen Sinne. Brüht euch ne Tasse Tee auf, zündet euch Kerzen an. Kriecht unter eure liebste Schmusedecke. Macht es euch so richtig gemütlich. Und dann schaut euch diese schön ruhig erzählte Schauergeschichte an.

                        Überraschungen, Innovationen, schweißtreibende Spannung, Twists bis zum Umfallen, eine Wahnsinnsstory, Jumpscares. Das alles findet ihr hier nicht. Und soll ich euch was sagen. Das ist auch gut so.

                        Die Bilder, die uns Guillerme del Toro liefert sind einfach zauberhaft. Das Setting mit einem gruseligen Haus ist nicht neu aber in seiner Architektur beeindruckend. Sehr detailliert und liebevoll ist die Szenerie ausgestattet und die Charaktere sind auch mal tatsächlich Charaktere. Action gibt es wenig, aber wenn ist diese wie von del Toro gewohnt brutal und konsequent inszeniert.

                        Del Toro bedient sich hier an Motiven und den Inhalt von älteren Horrorfilmen, allein die kreisrunde Überblendung weist deutlich darauf hin. Die Kamera wird stets ruhig geführt, die Musik ist klassisch angehaucht. Und ja selbst die Geschichte hat mächtig Staub angesetzt. Aber dennoch lohnt es sich den Staub wegzupusten und einen Blick auf den Film zu werfen. Er ist zwar weit von del Toros Geniestreich „Pans Labyrinth“ entfernt ,liefert uns aber ein schön-schauriges Vergnügen.

                        Also hütet euch nicht davor, sondern schaut euch „Crimson Peak“ ruhig an.

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                        • 5
                          RolfMuller 19.10.2015, 15:24 Geändert 19.10.2015, 15:44

                          Horrorctober (4/13)

                          Eigentlich beginnt der Film recht vielversprechend. Denn wir lernen Sarah Walker kennen, vielleicht nicht die sympathischste Person der Welt, aber doch sehr nah am Leben dran. Sie will eine große Schauspielerin werden und hetzt neben ihren Job in der Burgerbude von einem Casting zum Anderen. Dabei scheint Sie es regelmäßig zu versauen und Sie entlädt die Wut über sich in einem krampfartigen Anfall, in dem Sie unter anderem ihre schönen Haare ausreißt. Diesen Ausbruch bekommen Produzenten zufällig mit und es entwickelt sich ein kafkaeskes Spiel. Denn die Produzenten haben mehr mit Sarah vor...

                          Die erste Hälfte kann sich trotz einiger Längen durchaus sehen lassen. Denn man schafft es die Story und deren Figuren bis dahin glaubhaft erscheinen zu lassen. Und in vielen Szenen steckt eine situative Spannung, eine allmächtige Bedrohung, wie man es in Perfektion oft bei Meisterregisseur David Lynch erspüren konnte. Man hat das Gefühl, jeden Moment könnte etwas passieren. Die Hauptdarstellerin Alex Essoe macht ihre Sache auch ganz gut, auch wenn sich keine wirkliche Empathie zu ihr entwicklen will.

                          Dann passiert auch mal was und dann geht es gleich richtig los. Der bis dahin durchaus leicht bedrohlich wirkende Streifen stumpft gegen Ende hin leider zu einem genretypischen Slasher ab. Das ist zwar gelungen inszeniert, ändert aber Nichts daran, dass die interessant aufgebaute Ausgangslage recht ideenlos fortgeführt wird. Das wäre auch eigentlich noch zu verschmerzen, wenn denn der Film dann nicht inhaltlich noch die letzten Minuten komplett abstürzen würde. Das wirkt künstlich hereingesetzt und ist leider so abwegig, dass der sonst sehr realistisch daherkommende B-Movie fast völlig absurdum geführt wird.

                          Schade, schade. Aus sehr wenig Mitteln hat man doch Einiges auf die Beine gestellt bekommen. Die Atmosphäre, das Schauspiel und auch die Ekel- und Slasherszenen sind für einen B-Movie doch mehr als passabel, allerdings scheitert man an den eigenen Ambitionen. Man wollte anscheindend etwas Besonderes erzählen. Vielleicht wäre es besser gewesen Gewohntes besonders zu erzählen. Dazu hätte der Streifen durchaus das Zeug gehabt.

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                          • 3

                            Horrorctober (3/13)

                            Ach du meine Nase. Ganz schöner Schund der uns hier aufgetischt wird. Fand den ersten Teil, welcher von Eli Roth gedreht wurde ganz passabel und dachte mir schauste dir ma die Fortsetzung an. Immerhin sitzt hier Ti West, eine der aktuell großen Hoffnungen im angestaubten und ausgezutschten Horrorgenre, auf dem Regiestuhl. Und die Story mit den Killerbakterien auf dem College-Abschlussball löste fast schon eine Art Festtagsstimmung bei mir aus.

                            Doch was einen hier geboten wird ist nur schwer erträglich. Irgendwie hat man das Gefühl man versucht auf billigste Arte und Weise „Twin Peaks“, „Carrie“ und „Rec“ zu verschwurbeln. Das alles verpackt mit viel Kotze, Scheiße, Sperma, Pisse, Eiter und Blut.

                            Diese Ausscheidungselemente sind allerdings tatsächlich wahrhaftig definitiv wahrscheinlich das Überzeugendste an diesem Schundwerk. Da werden keine Gefangenen gemacht. Da wird schon ma so en Fingernagel wieder mit ordentlich Pattex an den Wurstfinger geklebt. Da kotzt man sich schon ma knutschend gegenseitig Blut in die Fresse. Da fallen die Titten der Nutte schon fast vom Leib und die wird trotzdem noch ordentlich durchgebumst. Das ist natürlich voll abwegig, da waren die Macher anscheinend schon selber infiziert und die Hirnrinde schälte sich so langsam vom Knochenhelm. Der Film löst eigentlich nur Ekel aus. Und ist in seinen ekelerregenden Szenen verblüffenderweise auch unterhaltsam, weil man ihn eben überhaupt nicht ernst nehmen kann.

                            Die Darsteller sind talentiert wie ne harte Scheibe Brot und sind eben nur mit dem Belag Mühlhäuser Sorte „Scheiss Kotzschmierpissblut-Birne“ zu genießen. Nee, aber das ist nicht so mein Geschmack.

                            Und filmerisch bietet der Film aber auch Null Aspekte, die irgendwie gefallen. Also da lässt sich meines Erachtens bei Mister Ti nicht viel Talent erahnen. Aber mal schauen wie sein „Innkeepers“ wird. Jeder fängt ja mal klein an. Oder auch scheisse.

                            7
                            • 7 .5
                              RolfMuller 14.10.2015, 16:13 Geändert 14.10.2015, 16:14

                              „Adams Äpfel“ stellt vielleicht wie kein zweiter Film zuvor den Humor des Zuschauers auf die Probe und in Frage. Denn unvergleichlich schwarz und skurril kommt dieser fast schon unverschämte dänische Streifen daher. Da weiß man manchmal gar nicht so recht „Soll ich jetzt lachen?“, „Darf ich jetzt lachen?“. Das schafft der Film tatasächlich wie kaum ein Anderer.

                              Denn es schwingt fast in jedem Gag auch etwas manchmal auch ziemlich viel Tragisches mit. Da verschluckt man sich fast beim Lachen. Schuld daran ist vorallem Mads Mikkelsen, der den unbelehrbaren Pfarrer Ivam spielt. Für ihn passt einfach alles. Er denkt und redet sich die Welt schön. Obwohl eigentlich gar Nichts um und mit ihm stimmt. Eines Tages nimmt er den Neonazi Adam in seiner Obhut auf. Dieser bekommt den Realitästverlust des Pfarrers mit und versucht nach und nach dessen Traumgebilde zum Einstürzen zu bringen...

                              Der Film lebt von der Figur des Pfarrers und von der sehr eindrücklichen Performance von Mads Mikkelsen. Ganz stark was der hier unterm Apfelbaum abliefert. Die anderen Figuren sind auch großartig geschrieben.
                              Khalid „Verfluch mich nochmal“ ragt dabei besonders heraus und sorgt auch für einige Lacher mit seinen laut Pfarrer Ivan immer besser werdenden Deutschkenntnissen.

                              Adams Äpfel punktet mit skurrilen Figuren, mitunter triple-bödigen Witzen und einer sonderbaren Story. Sehenswert auf jeden Fall. Aber ich empfand ihn als nicht so herausragend wie die meisten hier. Warum auch immer. „Verfluch mich nochmal!“

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                              • 6
                                RolfMuller 14.10.2015, 15:39 Geändert 14.10.2015, 15:48
                                über Scream

                                (Horrorctober 2/13)

                                Die Serie zu Wes Cravens sehr bekannten Horror-Thrillers „Scream“ Mitte der Neunziger kann sich durchaus sehen lassen. Man kopiert zum Glück die Story nicht wie es andere Serienableger taten und verbockten (z.B. „From Dusk till Dawn“). Muss sich deshalb auch nicht unmittelbar mit dem Original messen lassen. An das die Serie auch keineswegs heranreicht.

                                Den StiNo-Charakteren kann man durchaus etwas abgewinnen. Diese kommen allerdings nicht im Geringsten an den tollen Cast des Scream-Films heran. Auch weil die Figuren eben nicht so herrlich verschroben sind wie in den gleichnamigen Filmen sind. Alleine der tölpelhafte Deputy Dewey hatte mehr Profil als alle Darsteller der Serie zusammen. Eine Identifikation zu den recht hölzern aufspielenden Figuren zu entwickeln fällt doch ziemlich schwer. Auch die Dialoge schwanken zwischen „Völlig Banane“ und durchaus geistreich hin und her. So macht es schon Spaß wenn hier und da über neueste Serien getratscht wird und man entsetzt feststellen muss, dass diese alle schon viel weiter sind als ich. Hehe.

                                Inszeniert sind die Folgen der ersten Staffel durchaus ok. Man hätte aber vielleicht versuchen sollen sich mehr von dem Original loszulösen. Die Maske ist einfach nur Mist. Der Inhalt ist im Grunde ein Misch-Masch aus „Scream“, „Ich weiß was du letzten Sommer getan hast“ und „Pretty Little Liars“. Das ist schon bisweilen ziemlich hanebüchen und man muss schon beide Augen zudrücken um da so einige Geschehnisse durchzuwinken.

                                Das ganz große Plus aber ist das man sich überhaupt nicht ernst nimmt (zumindest denke ich und hoffe ich das). Das schaut sich alles ganz locker-flockig weg und hinterlässt des Öfteren ein Schmunzeln beim Zuschauer. Trotz der weitgehend profillosen Charaktere hat man sich doch hin und wieder beim Mitfiebern und Miträtseln erwischt, auch wenn die Auflösung eher ein „NAJA“ als „OHA“ entlockt.

                                „Scream“- die Serie bietet kurzweilige Unterhaltung und funktioniert als Serie überraschend gut, kommt aber nicht annähernd an den tollen ersten Teil des leider kürzlich verstorbenen Altmeisters Wes Craven heran. Muss sie aber auch nicht.

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                                • 5 .5
                                  RolfMuller 11.10.2015, 11:02 Geändert 14.10.2015, 15:48

                                  (Horrorctober 1/13)

                                  "No One Lives" bietet eigentlich einen erfrischenden Ansatz.

                                  Denn der Hauptdarsteller Driver ist hier quasi der krankeste Geisti von allen. Dieser wird von anderen bösen Buben entführt. Das ist schon ne ganz spannende Ausgangslage.

                                  Allerdings scheitert diese an den mies ausgearbeiteten Charakteren. Luke Evans als Driver ist schon ganz ok, aber die Rednecks sind einfach so schablonenhaft dargestellt und mies geschauspielert. Von der schlechten deutschen Synchro ganz zu schweigen. Da fällt jedes Mitfiebern aus.

                                  Immerhin kann man sich dadurch ganz entspannt zurücklehnen und die drastischen und bisweilen wirklich toll inszenierten Splatterszenen genießen. Das hat der Regisseur Kitamura schon im guten "Midnight Meat Train" verstanden, wie man so abgeschnittene Körperteile, Köpfe und Eingeweide präsentieren kann. Das macht schon Spaß.

                                  Umso bedauerlicher, dass aus dem schönen Ansatz und dem unterhaltsamen Splatter, inhaltlich nicht noch mehr rausgesprungen ist. Denn sonst hätte das ein richtig guter erinnerungswürdiger Slasher werden können.

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                                    ATZENPRATZEN - Das geht ab.

                                    Denn der junge Regisseur Jeff Wadlow (bekannt durch "Kick-Ass 2" und "Cry Wolf") kurbelte hier ein 2-stündiges Trainigsvideo zusammen, welches als soches gar hervorragend funktioniert. Denn sportlich, sportlich geht es hier zur Sache.

                                    Die Fights sind durchaus ok und mit treibender Hip-Hop-Musik untermalt.
                                    Doch bietet "The Fighters" eine Story so tief wie ne Sportmatte. Die Darsteller, allen voran der Hauptdarsteller Sean Faris, von dem hier auch völlig zu Recht kein Foto zu sehen ist, sind charismatische Tiefschläge. Wenn es emotional wird geht der Film völlig K.O. Denn er geht dabei so subtil vor wie ne krachende Rechte von Mike Tyson.

                                    Da kann die schnucklige Amber Heard ihre Unzen noch so schön hin und herwackeln lassen und selbst aufm Schulhof im Bikin rumeiern. Die rettet da auch nix (ja ok, bissl Eindruck machts schon).

                                    Irgendwohier drin zwischen den Sandsäcken hat sich auch Djimon Honsou versteckt, der u.a. in "Gladiator" und "Blood Diamond" brillierte und uns hier einen gestählten unterforderten Mister Miyagi mit Sprüchen ausm Bummi-Album mimt.
                                    Haste dich verlaufen Djimon, was ist los?

                                    Irgendeinen MTV Movie Award soll der Film sogar abgestaubt haben, was mich nicht wundert. Denn vor ca. 20 Jahren hätte der Film auch wirklich als Film bei mir funktioniert. Da hätt ich Amber angesabbert und wär danach glei rausgerannt um mich verprügeln zu lassen.

                                    So bleibt uns immerhin ein schönes Trainigsvideo, welches man zu seinen Workouts nebenher gut laufen lassen kann.

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                                      Jedes Jahr versammeln sich die Kumpels und ich zum heiteren Bud Spencer und Terence Hill Abend. Bier-Wetttrinken und Würstchen-Wettessen. Wenn das Datum steht da kommt einfach jeder. Selbst wenn die Mutti Geburtstag hat. So en Buddyabend der wird nicht verpasst. Schuld ist dieser Film.

                                      Denn nicht nur, dass sich die beiden hier so schön kauend und rülpsend duellieren überhaupt ist er für mich neben vielen vielen anderen tollen Filmen der Beiden der Beste. So viele kultige Szenen. Ich sag nur der Chor. BA BA BAAAAA!!!! Herrlich!!!

                                      So viele kultige Typen. Der italienische Profikilleramateur mit den stechend blauen Augen. Völlig Banane!

                                      So viele kultige Sprüche: "Der hat ja soviel Grips wie en Spatz Fleisch an der Kniescheibe!" Hehe.

                                      So viele herrliche Schellen und Dampfhammer. Da fliegen die Fäuste im Gym und da wird der "Böse" auch schon mal mit nem Autoscooter weggerammt. So muss das sein!

                                      Für mich einfach der kurzweiligste kultigste Film der beiden Haudegen. Wer das anders sieht mit dem muss ich mich wohl oder übel bei Bier und Wurst duellieren. ;)

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                                        RolfMuller 08.10.2015, 15:44 Geändert 08.10.2015, 15:45

                                        Spidey ist einer meiner Lieblinge in gedruckten Heften. Was hatte ich mich gefreut. Doch damals war ich etwas entäuscht über die Verfilmung. Nach erneuter Sichtung muss ich sagen. Er ist zumindest sympathisch.
                                        Zumindest im Gegensatz zu den vielen epielepsieauslösenden schnell konsumierbaren Einheitsbrei der letzten Jahre.

                                        Der Beginn des Films und wie aus Peter Parker Spiderman wird ist schon leider die stärkste Phase des Films. Da wird sich unheimlich dicht an die Comicvorlage gehalten. Und auch schon rein optisch hat man die Schauspieler super gecastet. Ob Tante Mae oder der Goblin. Die sehen den 2D-Vorbildern wirklich sehr ähnlich. Tobey spielt die starke aber auch zerbrechliche Spinne stimmig. Und es wird alles sehr ruhig angegangen, da fliegt in der ersten halben Stunde des Streifens erstmal nix in die Luft. Wahnsinn oder?

                                        Ärgerlich finde ich den Mech-Goblinanzug. In den Comics ist der Goblin oft mit Knautschmaske und explodierenden Kürbissen durch die Städte gesaust. Das war den Produzenten (vielleicht auch zu Recht) etwas zu gewagt. Vielleicht gibt es auch eine neuere Comicvorlage mit dem Mechgoblin?! Mir hätte der Knautschgoblin viel besser gefallen, zumal Willem Dafoe eh schon aussieht wie einer (Sorry Willem).

                                        Die zweite Hälfte des Films ist vorhersehbar und mit netter aber keineswegs umwerfender Action garniert und lässt das Augenzwinkern der ersten Hälfte leider fast völlig vermissen.

                                        Sam Raimis Spiderman ist eine charmante, recht spannungsarme aber wohltuend klassische und simple Wiedergabe des beliebten Comichelden.

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                                        • 8 .5

                                          Ha. Was für ein kleines geiles Filmchen. Der wär mir doch glatt durch die Glotzen gerutscht. Dirk sei Dank ist er das nicht. Schon das Intro ist sein Eintrittsgeld wert. Eine Herrlichste Pixelgrafik des Universal Erdballs und wohltuende Nintendoklänge ertönen. Da musst ich erstmal schaun, ob ich nicht doch versehentlich mein altes NES ausm Keller gekramt und angeschlossen hatte. Da kann man sofort erahnen und erhoffen was da kommen würde.

                                          Und da kommt Einiges. Ich habe selten so einen abgefahrenen sinnlosen und lustigen Film gesehen. Schon die Story??? welche so rudimentär und einfach ist als würde man einfach den Gameboy anhauen und die „Double Dragons“ prügelnd von einem Bildrand zum anderen schicken. Eigentlich so spannend wie ein Kuli zusammenzubauen. Aber wen interessiert hier die Story???

                                          Scott Pilgrim. Unser unsicherer Held vom Spargelfeld ist von Michael Cera einfach klasse gespielt. So unsicher und lustig. Der fetzt. Überhaupt sind alle Charaktere dermaßen überzeichnet, die könnten direkt ausm Comicheft am Kiosk um die Ecke gejumpt sein. Schön auch wie sich Chris Evans hier selbst ein wenig aufs Korn nimmt.

                                          Toll sind auch die Bildeinfälle, nicht nur das Aufploppen der Comicschrift im Film sondern auch die Kamerfahrten und auch die Fights sind klasse inszeniert. Da kann sich manch ernsthafte Comicverfilmung sogar was abschneiden. Ernsthaft. Aber Ernsthaftigkeit ist hier nicht gefragt. Hier geht es um Spaß. Und das verbreitet der Film tatsächlich wie kaum ein Zweiter.

                                          „Scott Pilgrim“ ist ein bis ins kleinste Detail liebevoll erzähltes Videospiel mit saustarker Grafik, tollem Sound und lustigen Charas ohne Ende.

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                                          • 7 .5

                                            Spiel, Satz und Sieg. Woody!

                                            Zu Beginn des Films wird uns hier ein Sittengemälde unserer heutigen High-Society präsentiert. Fast schon spannerartig sitzen wir da und beobachten das mitunter sonderbare und doch völlig normale Treiben eines Londoner Tennislehrers. Da passiert eigentlich eine lange Zeit nicht viel, dennoch ist es interessant zu verfolgen.

                                            Dann aber plötzlich kippt das Ding und auf einmal wird es richtig spannend. Aus einem harmlosen Drama wird plötzlich ein Thriller, welcher einige spannende und überraschende Momente bereithält...

                                            Die Darsteller machen ihre Sache gut. Mittlerweile kann ich mich auch mit Schmollmund Scarlett anfreunden, die mich schon in "Under The Skin" überzeugte.
                                            Jonathan Rhys Meyers passt für die Rolle des High-Society-Emporkömmlings perfekt. Die Nebenrollen sind fast schon traditionell bei Woody mit vielerlei bekannten Gesichtern besetzt.

                                            Mensch Woody, das mit uns das wird ja doch noch was. Erst der richtig schöne "Midnight in Paris" und nun dieser abwechslungsreiche bekömmliche Genregulasch. Nun werd ich mich doch nochmal an ältere Filme von ihm herantrauen. Wenn jemand Empfehlungen aussprechen kann. Dann bitte. Immer her damit.

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                                            • 8

                                              "So liebe Jungs und Mädchen",

                                              das war doch mal wieder ein Vergnügen den guten alten Mel schießend und sprücheklopfend in einem ordentlichen Streifen zu sehen.

                                              Als hätte unser charismatischer Mel gar nicht pausiert. So wirkt es fast wie eine Fortsetzung zum tollen "Payback". Eigentlich spielt er haargenau dieselbe Rolle wie damals. Ist auch nicht wirklich verwunderlich, da er fast in allen Bereichen (Produktion, Drehbuch, etc...) seine mittlerweile doch schon angerauhten faltigen Finger im Spiel hatte.

                                              Die Story, sicherlich nicht von der hellsten Birne Hollywoods kreiert, ist aber ein absolut zuverlässiges und zweckdienliches Mittel uns Zuschauer bei Laune zu halten. Denn Mel verunglückt bei einem Raubüberfall und wird einem richtig "gemütlichen" Gefängnis in Mexiko untergebracht. Dort trifft er auf einen kleinen Jungen, der wohl etwas Besonderes darstellt...

                                              Das Setting eines total verkackten Gefängnisdorfes in Mexiko, was so oder so ähnlich tatsächlich existieren soll, ist toll gewählt und bietet ein solides Fundament für diesen kurzweiligen Actioner. Ápropos Action, da ist gar nicht mal soviel von vorhanden. Aber wenn, dann knallts aber richtig. Die Schießerei im Gefängnis zum Beispiel ist richtig toll inszeniert.

                                              Also "liebe Jungs und Mädchen" wenn euch "Payback" gefallen hat und ihr auf kurzweilige Action mit einem angegrauten aber immer noch charismatischen Mel Gibson steht, untermalt mit herrlich ironischen Kommentaren dann ist "Get the Gringo" genau euer Ding.

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                                              • 8

                                                Endlich mal wieder eine richtig coole voll "groote" Comicverfilmung, die von vorne bis hinten einfach spitzenmäßig unterhält und auch ein wenig eigenständig daherkommt.

                                                Klar, die Story ist ebenso comicgerecht und überraschungsfrei wie bei vielen anderen Vertetern auch. Aber das Ding lebt einfach von den sausympathischen Charakteren. Aus Chris Pratt, hier als "Star Lord" zu sehen könnte mal was werden. Schon in "Jurassic World" konnte er mich als augenzwinkernder Actionheld überzeugen. Mal schauen, welche Filme er als nächstes abkurbelt. Es können auch die animierten Figuren überzeugen, "Groot" und "Rocket" sind einfach zum Schiessen.

                                                Schön ist auch, der Einsatz der Musik. Siebziger Jahre Mucke und dazu ein schönes CGI-Geballer. Das hat schon was.

                                                Im Gegensatz zu vielen anderen Comicverfilmungen setzt hier mal keine Langeweile ein. Der Streifen legt es von Beginn weg voll darauf an Spaß zu verbreiten. Und das hat bei mir und vielen anderen auch scheinbar funktioniert.

                                                Ich freue mich schon auf die nächsten Teile mit den lustigen Guardians.
                                                Und bis dahin vergesst nicht: " Wir sind Groot!"

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                                                  RolfMuller 26.09.2015, 11:11 Geändert 26.09.2015, 12:05
                                                  über Zulu

                                                  Man wird doch immer wieder überrascht. Hier in erster Linie von Blümchen, welcher sich tatsächlich in einer ernsten Rolle bewähren kann. Denn in dem spannenden Actionthriller "Zulu" liefert er neben den eigentlich immer wie auch hier groß aufspielenden Forest Whitaker eine beachtliche Leistung als muskelbepackter zugleich völlig abgewrackter Cop ab. Leicht überdreht aber nie unglaubwürdig stiefelt er neben Forest um den Preis "welcher Cop ist denn verdammt nochmal fertiger du oder ich?" um die Wette. Klares Unentschieden.

                                                  Unabhängig von der vorallem für einen Actionfilm tollen schauspielerischen Darbietung bietet "Zulu" eine spannende Story mit grundsoliden Dialogen und ordentlichen (bisweilen brutalen) Actionszenen in einer erschreckenden Szenerie. Das ist alles gut und passgenau in Szene gesetzt.

                                                  Für gerade mal 16 Millionen Dollar hat man hier ordentlich was auf die Beine gestellt. Wem düstere Cop-Thriller gefallen, der wird auch "Zulu" mögen. Ganz gewiss.

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                                                    RolfMuller 11.09.2015, 14:16 Geändert 11.09.2015, 14:16

                                                    „The Colony“ ist ein richtig kleiner feiner B-Movie. Obwohl man ihm in gewissen Szenen sein geringes Budget ansieht, vermag er es eine bedrohliche stimmige Endzeitatmosphäre zu schaffen. Die Story ist fix erzählt. Es ist Eis-Endzeit, weil die Sonne sich nicht mehr blicken lässt. Nun friert man aufgeteilt in mehreren Kolonien um die Wette. Man erhält von Kolonie 7 einen Hilferuf und dann geht es ab....

                                                    Zum Cast gehört überraschenderweise Bill Paxton, der das Koloniearschloch spielen darf. Und auch Laurence darf seine Fishbirne mal wieder für längere Zeit gekonnt ins Bild halten. Die Darsteller, obwohl die Charaktere recht flach daherkommen, machen ihre Sache ordentlich. Und in Sachen Spannung, Hut ab, da macht er den einen oder anderen Großkaliber in dem Genre noch was vor. Glimpflich geht es auch nicht vonstatten und so erinnert der Streifen in seiner Gewaltdarstellung (wohltuend) an „Event Horizon“.

                                                    Im Endeffekt ist „The Colony“ ein cooler, sehr spannender Endzeit-Survival B-Movie geworden, dem eigentlich nur gegen Ende etwas die Luft ausgeht, weil er da doch zu vorhersehbar und zu konform zu anderen Vertretern des Genres daherkommt.

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