RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

  • 5 .5

    Was für ein komischer Film. Die erste Hälfte des Films dümpelt so ziemlich vor sich hin. Da passiert einfach herzlich wenig. Und auch der Look und die Inszenierung sind ziemlich spröde. Der Cast und auch die Story sind zumindest interessant.

    Der „Son of Anarchy“, der hier auch haargenau so spielt wie in der Mopedserie kann mich nicht so ganz überzeugen. Dieser blonde Schönling versucht sich, kann man ihm auch nicht verübeln, Liv Tyler zu krallen. Diese ist verheiratet und befindet sich in den Fängen eines fanatischen Katholiken. Und der Super-Christ wird für mich klasse von Patrick Wilson dargestellt. Da kann man nur hoffen, dass er öfters mal die Chance erhält komplexere Charaktere zu spielen als immer nur den lieben umsorgten Familiendaddy.
    Und Liv Tyler ist am überzeugendsten, wenn Sie sich präsentiert wie Gott sie schuf. Davon sieht man zum Glück auch einige Szenen...

    ...so, ich war kurz abgeleckt äh...lenkt ;) nun weiter im Text.

    Der blonde Schönling ohne Moped ist überzeugter Atheist und so kommt es zum Clash der Religionen mit dem Super Christ, welcher seine Liebste nur sehr ungern verlieren möchte...

    Das ist vom Kontext her ziemlich spannend. Das ist schon mal was anderes und kann stellenweise zumindest mit dem Inhalt vieler Wortgefechte überzeugen. Die deutsche Synchro jedoch ist unerklärlicherweise ziemlich mau und verdirbt einen dann doch oft den Spaß.

    Die zweite Hälfte steigert sich dann und gegen Ende wird es sogar regelrecht dramatisch. Wäre die Hinführung zum Ende einfach besser gewesen, hätte das ein Film werden können, der einen womöglich ausn Latschen gehauen hätte. So nun ja is immerhin mal der Schnürsenkel aufgegangen...

    9
    • 8
      RolfMuller 23.11.2015, 16:01 Geändert 23.11.2015, 16:16

      Antoine Fuqua konnte mich bisher ja schon mit „End of Watch“ und „Training Day“ sehr begeistern. Und auch „Southpaw“ war mehr als ok. Ich mag einfach seine Art der Inszenierung. Und die ist auch hier für einen Actionfilm nahe dran an der Perfektion. Auch wenn gegen Ende ein wenig der Musikvideoclipartist in ihm durchkommt.

      Die Story ist fix erzählt. Robert kann nicht schlafen und liest jede Nacht Bücher in einem Kaffee. Dort trifft er Teri, eine junge Prostituierte, die keine mehr sein will. Er unterhält sich mit ihr täglich. Doch eines Tages ist Sie nicht mehr da. Und der Equalizer kommt....

      Denzel Washington ist Robert, der Equalizer. Und die Rolle mimt er in seiner gewohnten Coolness absolut locker und souverän. Schon leicht gealtert und leicht beleibt nimmt man ihm aber zu keiner Sekunde nicht ab, dass er mächtig viele böse Buben mal so richtig geistig und körperlich auflaufen lassen kann. Stark!

      Es wechseln sich ruhige Szenen mit dynamischen Actionszenen gekonnt ab. So wird am Anfang eben eine kleine emotionale Beziehung zu Teri geschildert, die vielleicht nicht vollends berührt, aber für einen Actioner mehr als ausreicht um dran zu bleiben. Und die Actionszenen sind einfach große Klasse. Da bietet der Fuqua einfach alles auf, ohne zu überreizen. Zeitlupen wechseln sich mit Closeups und blitzschnellen Schnitten ab. Die Action ist roh, brutal, konsequent und überzeugend. Toll!

      Und die Musik tut einfach ihr Übriges. Ein saustarker Soundtrack. Alleine die letzte Actionszene bietet optisch und akustisch Gänsehautgarantie, auch wenn man um ein kleines verschmitztes Lächeln nicht drum rumkommt (SPOILER: wenn Denzel den Hornbachrambo mimt und die Russen totschraubt, totschlägt, tottackert...).

      Die Story hätte meines Erachtens durchaus noch intensiver erzäht werden können. Und die emotionale Bindung zu Teri hätte nicht so schnell in den Hintergrund rücken müssen. Dennoch ist der „Equalizer“ ein verdammt starker Actioner, der vorallem mit seiner herausragenden Inszenierung, seinem starken treibenden Soundtrack und einen überzeugenden Hauptdarsteller punkten kann.

      9
      • 5
        über Hatchet

        (Horrorctober 12/13)

        Ich habe einen Riesenfehler begangen. Ich habe nur ein Bierchen und ein Gläschen Wein zu diesem Machwerk getrunken. Vieeeeeeel zu wenig. Da muss es scherbeln in der Rübe dann kann man mit diesem geistfreien Film bestimmt so seinen Spaß haben.

        Denn man bekommt doch so Einiges geboten, und Vieles auch nicht. Dicke Titten! Einen megaflachen (aber mit Scherbelrübe doch lustigen) Humor. Ein Nullkommanichts von Story. Einen billig zusammenmontierten Hinterwäldlerelefantenmenschen. Eine Fülle von derben und unterhaltsamen Splattereffekten. Massig Blutfontänen. Freddy Kruger und der Candyman lassen sich mal blicken. Absolut geistfreie Dialoge. Absolut strunzdoofe nervige Charaktere.

        Also wenn man sein Gehirn in massig Alkohol einlegt und noch viele andere eingelegte Gehirne um sich versammelt dann kann dieser völlig überflüssige aber doch irgendwie unterhaltsame weil nie sich ernst nehmende Hinterwäldlersplatter schon gefallen. Ansonsten puuuh... ich hol mir erstmal ma en Bier....

        7
        • 7

          Der Hoshi macht sich prima als cooler dauerrauchender Dämonenjäger aus dem Hause DC. Die Atmosphäre ist genau richtig zwischen düster und comichaft und die Effekte sind für diese Zeit der Wahnsinn. Wirklich toll wie ich finde.

          Leider schwächelt die Story ein wenig bzw. braucht sie einfach zu lange um wirklich aus dem Quark zu kommen. Neben Kenau Reeves sind wahnsinnig viele bekannte Gesichter am Start: Rachel Weisz, Djimon Honsou, Tilda Swinton, der junge ShiaLaBeouf, um nur einige zu nennen. Toll, wen man da so alles entdeckt.

          Für mich ganz klar eine Comicverfilmung ganz nach meinem Geschmack, auch wenn die Geschichte ein wenig hinkt. Und es ist unheimlich schade, dass es bis heute keine Nachfolger gab. Ich mein ein unterhaltsamer Film, der einen zeitgleich erfolgreich mit Rauchen aufhören lässt. Den gibts nicht alle Tage. Da müsste neben DC eigentlich noch die IKK de Schatulle aufmachen um Fortsetzungen zu finanzieren.

          14
          • 7 .5

            Hachjaaaa! Was für ein schöner Film.

            Anfangs denkt man, man bekommt eine übliche RomCom-Klamotte serviert. Aber dieser Schein trügt. Zum Glück. Steve Carrell, den ich eigentlich nicht so gern sehe, mimt den verlassenen Ehemann und kommenden Weiberheld souverän und harmoniert prächtig mit einem Ryan Gosling, für den man hin und wieder tatsächlich ins Grübeln kommt mal ans andere Ufer zu schwimmen. Was habe ich das gesagt, gedacht....hehe. Ich mein er macht seine Sache auch gut.

            Auch wenn der Film doch sehr kitschig daherkommt und seine Botschaften statt mit hauchzarten Küsschen eher mit dem schwingenden Hammer verteilt werden so stellen sich dennoch unweigerlich Empathien zu den Charakteren und deren Geschichten, deren Leben ein. Irgendwie bekommt man das Gefühl ja Mensch, die könnt es so geben. Und genau das ist die Grundlage für gute Komödien. Eine gute Chemie zwischen den Darstellern und eine gewisse Glaubhaftigkeit. Schön, auch wenn die romantische Komödie gegen Ende etwas übertreibt.

            „Crazy, Stupid, Love“ ist einfach ein lustiger, richtig schöner Wohlfühlfilm, der bei seiner klaren wichtigen Botschaft hin und wieder etwas zu dick aufträgt.

            11
            • 7
              RolfMuller 06.11.2015, 18:43 Geändert 06.11.2015, 18:44

              "Silvia S. - Blinde Wut" ist ein mutiger unkonventioneller Film, der einen fast unaufhörlich schwer schlucken lässt. Wie leider schon in der Inhaltsangabe verraten und auch in jeder Vorschau preisgegeben wird Silvia S. zur Amokläuferin. Und so unmöglich scheint das nicht. Denn laut Schätzungen wird jeder 20. Amoklauf von einer Frau ausgeübt.

              Die Umsetzung eines solchen Themas ist unheimlich schwierig. Und so verlassen sich die Macher darauf diesen Fortgang einfach nur zu schildern. Es wird nicht viel erklärt oder verklärt. Es finden keine Schuldzuweisungen statt. Es wird sich einzig und allein darauf konzentriert, wie aus Silvia S. eine Amokläuferin wird. Das tut dem Film und auch den Zuschauern gut. Er versucht uns nicht zu erklären, was man eh nicht erklären kann. Stark!

              Damit dies funktioniert muss die Hauptdarstellerin funktionieren. Maria Simon spielt die Rolle der Silvia S. eindrucksvoll und vermag es einerseits Mitleid aber auch Abscheu und Angst zu erwecken und ihr gebannt zu folgen.

              Silvia Schuberts Vorstellungen werden der Realität immer wieder gegenüber gestellt. Es passiert einfach nicht das, was Sie erwartet und Sie fällt immer tiefer in das Loch, welches Sie sich selbst gräbt. Das ist erschreckend aber auch erschreckend nah an der Realität. Ihr "Niedergang" wird nachvollziehbar wenn auch bisweilen etwas zu sprunghaft umgesetzt. Da hätte der Film ruhig mal aus dem vorgegebenen 90-Minuten-Korsett der Öffentlich-Rechtlichen ausbrechen können.

              Auch wenn das entsetzliche Ende bereits am Anfang feststeht und die Entwicklung der Silvia S. phasenweise etwas sprunghaft wirkt, so ist dem deutschen Fernsehen ein überraschend konsequenter unbeirrbarer Beitrag geglückt, der einen schockiert aber auch ein wenig begeistert zurücklässt.

              9
              • 8 .5
                RolfMuller 05.11.2015, 18:08 Geändert 05.11.2015, 18:15
                über Macbeth

                Die Bilder und die klasse Musik saugen einen sofort ins Geschehen. Sehr kunstvoll, dreckig, rau und und doch zugleich realistisch kommt der Film daher. Da sind die Männer vernarbt, die Haare mit dem Säbel gestutzt und man wird bei der ersten Schlacht fast mit erschlagen von der düsteren Pracht, die uns da Regisseur Justin Kurzel vor die Netzhaut schmettert. Eine Inszenierung wie ein scharfes Schwert, welche sich in unsere Augen bohrt.

                Dann ertönen die ersten Worte des Films und erschwerten mir anfangs den völligen Einstieg in diesen schottischen Literaturepos. (Zu lang ist es her als ich den Klassiker von Shakespeare las und kann deshalb auch keine Vergleiche zur Vorlage ziehen. Dem werde ich wohl abhelfen müssen.)

                Trotz der befremdlichen lyrischen Sprache funktioniert das Historien-Drama. Was vorallem an den tollen Schauspielern liegt. Absolut herausragend ist die Performance von Michael Fassbender als MacBeth. Der lyrische Text und auch die Rolle laden geradezu ein zu überspielen, zu überreizen. Die Schwelle zum Theater ist bei dem Text natürlich niedrig. Aber Nein. Fassbender ist einfach ganz großes Kino. Einfach saustark wie er den zerrissenen König Schottlands verkörpert.

                Da kann man die anderen Darsteller fast bedauern. Denn auch diese sind gut, werden aber spielend von Fassbender in den schottischen Schatten gestellt.

                Man sollte sich von der Sprache nicht abschrecken lassen, denn "MacBeth" ist ein anspruchsvoller aber dennoch abendfüllender Film geworden, welchen man aufgrund der überwältigenden eigenständigen Inszenierung unbedingt auf der großen Leinwand genießen sollte.

                (Ich bin gespannt auf weitere Filme von Justin Kurzel. Ich bin ja Videospielverfilmungen abgeneigt, aber "Assassins Creed" mit diesem Michael Fassbender und unter diesem recht jungen talentierten australischen Regisseur. Das kann eigentlich nur gut werden.)

                11
                • 7 .5

                  (Horrorctober 11/13)

                  Pünktlichst zu Halloween erschien die "Frau in Schwarz" in meinem Fernseher.
                  Und dieser schaurige Streifen passte wie gemalt zur alljährlichen Geisterstunde.

                  Schön atmosphärisch und ruhig legt der Film los. Fast schon zu ruhig. Denn es dauert schon eine Weile bis die ersten Szenen auftauchen, die die Haare im Nacken auferstehen lassen. Dann aber richtig und wohldosiert. Das war wirklich mal wieder spannend, da flogen die Fingernägel nur so durchs Bild. Klar, auf manche Jumpscares wurde nicht verzichtet, diese waren mitunter immerhin ziemlich innovativ und ließen doch hin und wieder meine eierlose Stimme ertönen. Hoppala. ;)

                  Das Setting eines verlassenen Geisterhauses ist zwar so verbraucht wie die billigste Straßennutte aber das stört hier in keinster Weise. Es macht einfach Spaß den schön altmodisch gehaltenen Grusel im Haus zu verfolgen, während einen im Wohnzimmer der leuchtende Kürbis angrinst.

                  Zur "Frau in Schwarz" gesellt sich Harry Pot...cliffe. Und er darf jetzt nicht brillieren, lässt den Zauberlehrling aber zumindest völlig vergessen. Souverän führt er sich und uns durch das schaurige Haus und der Geschichte, welche erst 1982 von Susan Hill in Romanform zum Leben erweckt wurde.

                  "Die Frau in Schwarz" erzählt uns eigentlich nicht viel Neues aber dies spannend, ist verdammt schön gekleidet und entführt uns in ihre schaurige Unterkunft, welche wirklich gruseln kann. Da grinst der Kürbis völlig zu Recht. :)

                  10
                  • 4

                    (Horrorctober 10/13)

                    "A little bit Zombie" ist leider auch nur ein kleines bisschen gut. Hier wird uns eine billige kanadische total überdrehte aber nicht gänzlich uncharmante Horrorkomödie präsentiert.

                    Die Story ist schon gaga. Eine Mücke saugt an nem Zombie, wird eine Zombiemücke. Die saugt an Steve, der kurz vor der Verlobung mit seiner nervigen Freundin steht. So langsam bekommt er Hunger auf Hiiirrrrrnnn....sabber...lechz...

                    Die Darsteller sind überraschend auf Ihre Art und Weise für das Geld tatsächlich erträglich. Auch die wenigen trashigen Splatterszenen machen Spaß.

                    Das hätte durchaus was werden können, wenn man es nicht ganz so überdreht hätte. Mit einem ernsten realsistischen Unterton wie bei z. B. bei "Shaun of the Dead" hätte manche Gags wahrscheinlich um Einiges besser gezündet.

                    Ein paar Lacher muss ich zugeben waren schon dabei, reichten aber nicht um diese zwar schön bescheuert-charmante aber weitestgehend langweilige Zombiesketchparade mehr als nur ein wenig gut zu finden.

                    9
                    • 5

                      (Horrorctober 9/13)

                      "The House at the End of the Street" ist ein absolut grundsolider Psycho-Thriller.

                      Die Grundstory ist durchaus interessant und bietet einige vorhersehbare aber auch überraschende Twists. Die Inszenierung kommt mit den ganzen Schnitten und Farbeffekten doch leider eher billig statt gekonnt daher.

                      Die Darsteller sind ok und machen ihre Sache in dem Bereich Teenie-Thriller durchaus ordentlich. Auch wenn die Gute von Panem hier eher durch ihre Oberweite als durch ihr Schauspiel glänzt. Aber nun ja das ist ja durchaus legitim und ja auch sehenswert. ;)

                      Im Grund wird hier ziemlich viel verschenkt, denn nicht nur die Story und Darsteller sind ok, auch die angerissenen psychologischen Probleme der Akteure hätten ein Fundament für so viel mehr bieten können. Leider taucht man psychologisch so tief ein wie eine Quietscheente ins Badewannenwasser.

                      So ergibt sich leider ein Thriller, bei dem man alles schon schlechter, aber auch schon viel besser gesehen hat. Unterhalten tut er dennoch ganz gut.

                      12
                      • 4
                        über Thor

                        "Thor Ey, was ein seelenloses Effektegewitter"

                        Eins vorweg. Chris Hemsworth ist die perfekt Besetzung für Thor. Ja, der sieht so aus. Da hätte man es Nicht besser treffen können. Warum aber in Thors Namen soviele namhafte Schauspieler angeheuert wurden, nur um in austauschbare Schablonen zu hüpfen und mal en paar schon zugegebenermaßen auch lustige Oneliner rauszuhauen bleibt mir schleierhaft. Da ist die Portman, der Elba, der Hopkins, der Renner. Wahnsinn, was hier alles so sinnlos verfeuert wurde.
                        Da bleibt aber auch keine Performance haften.

                        Ich hatte ja mit nem Hammerfilm gerechnet, aber das war ja eher en Hämmerchen.
                        Lest euch lieber die Comics durch. Nebenbei könnt ihr den ja laufen lassen.

                        9
                        • 4 .5
                          RolfMuller 29.10.2015, 18:43 Geändert 29.10.2015, 20:08

                          (Horrorctober 8/13)

                          Ich musste doch mehrmals nachschauen, ob ich nun wirklich den richtigen "Innkeepers" gesehen habe. Ja doch, das war das angebliche "Meisterwerk" von Mister Ti West. In meiner Buddyliste tummeln sich da fast nur Sieben und Achten. Und was hatte ich mich da auf ein gruseliges Filmchen gefreut.

                          Doch Nichts da. Eigentlich steh ich ja auf subtile Geisterfilme und Oldschool ohnehin. Und rein optisch bringt der Film schon Einiges mit und liess mich anfangs noch hoffen. Auch die Charaktere sind recht eigen und wissen phasenweise zu unterhalten. Bis es dann aber gruselig wird, da flackern die Äuglein schon wie wild. Und die Gruselszenen sind zwar fein inszeniert, haben bei mir aber kaum etwas bewirkt.

                          Das ist ungefähr so aufregend wie der damalige "Poltergeist"-Film, welcher damals hervorragend funktionierte, heute aber oft nur ein müdes Lächeln entlockt. Genauso erging es mir bei Ti Wests angeblichen "Geniestreich". Zwar kann der Grusler mit seinen ruhigen Kamerafahrten und seinem Sounddesign durchaus überzeugen. Aber das heutzutage das noch jemand vor den Ofen vorlockt (nur weil es so schön an die 70-er und 80-er Jahre Horrorfilme erinnert) überrascht mich schon. Und wenn man eine alte ausgelutschte Geschichte stilistisch hübsch verpackt ist der Inhalt immer noch ernüchternd.

                          Ti West stellt für mich so keine große Hoffnung im Horrorgenre dar. Ich lasse mich aber gerne belehren. "House of the Devil" steht ja noch aus...

                          5
                          • 7
                            RolfMuller 29.10.2015, 18:18 Geändert 29.10.2015, 18:19

                            (Horrorctober 7/13)

                            "Circle" ist überraschend eine richtig runde Sache geworden. Mit wenigsten Mitteln wurde doch eine beachtliche Wirkung erzielt.

                            50 Menschen treffen sich im Kreis. Und aller paar Minuten stirbt jemand. Jeder hat eine Stimme und kann wählen wer als Nächstes den Löffel abgibt. Wer die meisten Stimmen bekommt für den ja wars das...

                            Aus dieser recht simplen aber doch famosen Grundidee ergeben sich einige Fragen und Situationen, die nicht nur die Menschen im Kreis sondern auch uns Ins Grübeln bringen. Fragen wie "Wer hat verdient zu leben? Wen würde ich wählen? Will ich um jeden Preis überleben oder lass ich einen anderen Menschen leben?... beschäftigen uns während des Sehens und darüber hinaus.

                            Klar, die begrenzten Mittel sieht man dem Film phasenweise schon an. So holpern Schauspiel und Dialoge schon hin und wieder um die Wette, dennoch reicht es aus um dauerhaft am Ball bzw. im Kreis zu bleiben. Dier Inszenierung ist auch geschickt gelöst. So begegnet man den Protagonisten oft auf Augenhöhe und hat oft das Gefühl Ihnen direkt gegenüberzustehen. Ein einfacher aber feiner Kniff.

                            Insgesamt ist dieser Low-Budget-Horror-Thriller ein richtig guter Genrebeitrag, der mit sehr wenig Mitteln mitunter sehr viel mehr bewirkt als viele selbsternannte Genregrößen.

                            11
                            • 7 .5

                              (Horrorctober 6/13)

                              Hier wird Einiges geboten. Viele verschiedene hoch- und tiefkarätige Schauspieler dürfen sich in einem Motel umgeben von Eimern voll von Regen mal so richtig austoben. Und führen sich und uns gegenseitig in diesem verzwickten Thriller an der Nase herum.

                              Das Teil macht einfach Spaß. Ist spannend, unheimlich und überraschend, auch wenn der grundlegende Twist einen schon zur Hälfte des Films dämmert.

                              Richtig Gruselig, oder horrormäßig ist der Film nicht. Obwohl.
                              SPOILER: Gruselig ist auf jeden Fall, dass der Geburtstag der 10 Menschen genau derselbe wie meiner ist. SPOOOOOOKKKYYYY! ;)

                              10
                              • 7
                                RolfMuller 25.10.2015, 12:21 Geändert 25.10.2015, 12:22

                                "Black Mass" ist in jedem Fall ein guter Film. Das Problem ist nur, dass es in der Vergangenheit diverse Genrevertreter gab die es einfach besser machten. Zu uneigenständig kommt die Geschichte vom Aufstieg von Whitey Bulger zum Mafiaboss daher. Vor einer Woche hatte ich Martin Scorceses "Goodfellas" gesehen und dieser ist einfach in nahezu allen Bereichen einen Tick besser. Und ja den Vergleich muss man ziehen, da die Herangehensweise, der Erzählstil dem Mafiaklassiker von Scorcese sehr ähnlich ist.

                                Nichtsdestotrotz ist "Black Mass" überhaupt keine Enttäuschung, nur hängen die Trauben mittlerweile einfach zu hoch. Allen voran der ganze Cast ist klasse. Da geben sich Johnny Depp, Joel Edgerton, Benedict Cumberbatch und Kevin Bacon die Klinke in die Hand, um nur einige namhafte Schauspieler zu nennen. Alle machen ihre Sache ohne Frage gut. Herausragend wie hier schon oft zu Recht erwähnt spielt Johnny Depp in der Hauptrolle als Whitey Bulger. Bis zur Unkenntlichkeit maskiert sieht er schon zum Fürchten aus, hat den leicht angeschwulten "Jack Sparrow", den er fast in jeder kommende Rolle seitdem vorallem gestisch mitspielen liess, mal komplett zu Hause gelassen. Die differenziert ausgearbeitete Figur Bulgers und dessen Darstellung von Johnny sind auch die große Stärke des Films. In jeder Szene mit ihm ist immer etwas Bedrohliches zu spüren. Da liegt Spannung in der Luft.

                                Sehr atmosphärisch kommt der Mafia-Streifen daher. Er fängt die Zeit gut ein und wirkt in seinen wenigen Actionszenen sehr bodenständig und wohltuend konservativ.

                                Schwächen offenbart er leider in seiner Erzählweise. Da fehlen gegen Ende einfach emotionale Höhepunkte und große dramatische Momente. Vor allem wenn man bedenkt, was die wahre Geschichte Bulgers doch für ein immenses Potential aufweist.

                                Am Ende steht für mich aber immer noch ein sehenswerter "Gangster-Streifen", der mit schön ausgearbeiteten Charakteren, einem starken Johnny und einer realistischen stimmigen Atmosphäre punkten kann.

                                6
                                • 9 .5

                                  Für mich gibt es einfach keinen besseren Mafiafilm. Nein, auch der gute alte „Pate“ reicht für mich hier nicht heran, obwohl die Filme natürlich auch sagenhaft gut sind.

                                  Doch bei „Goodfellas“ stimmt einfach alles. Alleine der Cast ist zum Niederknien. Und jeder kann auch mal zeigen, was er aufn Kasten hat. Mein Gott, war der Liotta mal talentiert. Einfach nur stark wie der hier aufspielt. In den letzten Jahren ist er ja leider zu nem wenn auch überzeugenden bösen Cop-Abziehbild mutiert.

                                  Dann noch de Niro und Pesci. Diese Truppe bei ihren krummen Dingern zu begleiten ist einfach göttlich. Jede Figur ist speziell und einzigartig. Über Scorsese braucht man nicht viel zu sagen. Einfach meisterhaft wie er die Schauspieler und uns durch das Geschehen führt. Da ist einfach geballtes Können zusammengekommen. Allein die Kameraarbeit von Ballhaus ist eine Wucht.

                                  „Goodfellas – Drei Jahrzente in der Mafia“ wird auch noch in zehn Jahrzenten absolut sehenswert sein. Da bin ich mir sicher.

                                  10
                                  • 7
                                    RolfMuller 19.10.2015, 15:42 Geändert 19.10.2015, 15:44

                                    Horrorctober (5/13)

                                    „Hütet euch vor Crimson Peak!“

                                    So schlimm wird es nicht. Keine Angst. Denn „Crimson Peak“ ist ein Horrorfilm im klassischen Sinne. Brüht euch ne Tasse Tee auf, zündet euch Kerzen an. Kriecht unter eure liebste Schmusedecke. Macht es euch so richtig gemütlich. Und dann schaut euch diese schön ruhig erzählte Schauergeschichte an.

                                    Überraschungen, Innovationen, schweißtreibende Spannung, Twists bis zum Umfallen, eine Wahnsinnsstory, Jumpscares. Das alles findet ihr hier nicht. Und soll ich euch was sagen. Das ist auch gut so.

                                    Die Bilder, die uns Guillerme del Toro liefert sind einfach zauberhaft. Das Setting mit einem gruseligen Haus ist nicht neu aber in seiner Architektur beeindruckend. Sehr detailliert und liebevoll ist die Szenerie ausgestattet und die Charaktere sind auch mal tatsächlich Charaktere. Action gibt es wenig, aber wenn ist diese wie von del Toro gewohnt brutal und konsequent inszeniert.

                                    Del Toro bedient sich hier an Motiven und den Inhalt von älteren Horrorfilmen, allein die kreisrunde Überblendung weist deutlich darauf hin. Die Kamera wird stets ruhig geführt, die Musik ist klassisch angehaucht. Und ja selbst die Geschichte hat mächtig Staub angesetzt. Aber dennoch lohnt es sich den Staub wegzupusten und einen Blick auf den Film zu werfen. Er ist zwar weit von del Toros Geniestreich „Pans Labyrinth“ entfernt ,liefert uns aber ein schön-schauriges Vergnügen.

                                    Also hütet euch nicht davor, sondern schaut euch „Crimson Peak“ ruhig an.

                                    9
                                    • 5
                                      RolfMuller 19.10.2015, 15:24 Geändert 19.10.2015, 15:44

                                      Horrorctober (4/13)

                                      Eigentlich beginnt der Film recht vielversprechend. Denn wir lernen Sarah Walker kennen, vielleicht nicht die sympathischste Person der Welt, aber doch sehr nah am Leben dran. Sie will eine große Schauspielerin werden und hetzt neben ihren Job in der Burgerbude von einem Casting zum Anderen. Dabei scheint Sie es regelmäßig zu versauen und Sie entlädt die Wut über sich in einem krampfartigen Anfall, in dem Sie unter anderem ihre schönen Haare ausreißt. Diesen Ausbruch bekommen Produzenten zufällig mit und es entwickelt sich ein kafkaeskes Spiel. Denn die Produzenten haben mehr mit Sarah vor...

                                      Die erste Hälfte kann sich trotz einiger Längen durchaus sehen lassen. Denn man schafft es die Story und deren Figuren bis dahin glaubhaft erscheinen zu lassen. Und in vielen Szenen steckt eine situative Spannung, eine allmächtige Bedrohung, wie man es in Perfektion oft bei Meisterregisseur David Lynch erspüren konnte. Man hat das Gefühl, jeden Moment könnte etwas passieren. Die Hauptdarstellerin Alex Essoe macht ihre Sache auch ganz gut, auch wenn sich keine wirkliche Empathie zu ihr entwicklen will.

                                      Dann passiert auch mal was und dann geht es gleich richtig los. Der bis dahin durchaus leicht bedrohlich wirkende Streifen stumpft gegen Ende hin leider zu einem genretypischen Slasher ab. Das ist zwar gelungen inszeniert, ändert aber Nichts daran, dass die interessant aufgebaute Ausgangslage recht ideenlos fortgeführt wird. Das wäre auch eigentlich noch zu verschmerzen, wenn denn der Film dann nicht inhaltlich noch die letzten Minuten komplett abstürzen würde. Das wirkt künstlich hereingesetzt und ist leider so abwegig, dass der sonst sehr realistisch daherkommende B-Movie fast völlig absurdum geführt wird.

                                      Schade, schade. Aus sehr wenig Mitteln hat man doch Einiges auf die Beine gestellt bekommen. Die Atmosphäre, das Schauspiel und auch die Ekel- und Slasherszenen sind für einen B-Movie doch mehr als passabel, allerdings scheitert man an den eigenen Ambitionen. Man wollte anscheindend etwas Besonderes erzählen. Vielleicht wäre es besser gewesen Gewohntes besonders zu erzählen. Dazu hätte der Streifen durchaus das Zeug gehabt.

                                      6
                                      • 3

                                        Horrorctober (3/13)

                                        Ach du meine Nase. Ganz schöner Schund der uns hier aufgetischt wird. Fand den ersten Teil, welcher von Eli Roth gedreht wurde ganz passabel und dachte mir schauste dir ma die Fortsetzung an. Immerhin sitzt hier Ti West, eine der aktuell großen Hoffnungen im angestaubten und ausgezutschten Horrorgenre, auf dem Regiestuhl. Und die Story mit den Killerbakterien auf dem College-Abschlussball löste fast schon eine Art Festtagsstimmung bei mir aus.

                                        Doch was einen hier geboten wird ist nur schwer erträglich. Irgendwie hat man das Gefühl man versucht auf billigste Arte und Weise „Twin Peaks“, „Carrie“ und „Rec“ zu verschwurbeln. Das alles verpackt mit viel Kotze, Scheiße, Sperma, Pisse, Eiter und Blut.

                                        Diese Ausscheidungselemente sind allerdings tatsächlich wahrhaftig definitiv wahrscheinlich das Überzeugendste an diesem Schundwerk. Da werden keine Gefangenen gemacht. Da wird schon ma so en Fingernagel wieder mit ordentlich Pattex an den Wurstfinger geklebt. Da kotzt man sich schon ma knutschend gegenseitig Blut in die Fresse. Da fallen die Titten der Nutte schon fast vom Leib und die wird trotzdem noch ordentlich durchgebumst. Das ist natürlich voll abwegig, da waren die Macher anscheinend schon selber infiziert und die Hirnrinde schälte sich so langsam vom Knochenhelm. Der Film löst eigentlich nur Ekel aus. Und ist in seinen ekelerregenden Szenen verblüffenderweise auch unterhaltsam, weil man ihn eben überhaupt nicht ernst nehmen kann.

                                        Die Darsteller sind talentiert wie ne harte Scheibe Brot und sind eben nur mit dem Belag Mühlhäuser Sorte „Scheiss Kotzschmierpissblut-Birne“ zu genießen. Nee, aber das ist nicht so mein Geschmack.

                                        Und filmerisch bietet der Film aber auch Null Aspekte, die irgendwie gefallen. Also da lässt sich meines Erachtens bei Mister Ti nicht viel Talent erahnen. Aber mal schauen wie sein „Innkeepers“ wird. Jeder fängt ja mal klein an. Oder auch scheisse.

                                        7
                                        • 7 .5
                                          RolfMuller 14.10.2015, 16:13 Geändert 14.10.2015, 16:14

                                          „Adams Äpfel“ stellt vielleicht wie kein zweiter Film zuvor den Humor des Zuschauers auf die Probe und in Frage. Denn unvergleichlich schwarz und skurril kommt dieser fast schon unverschämte dänische Streifen daher. Da weiß man manchmal gar nicht so recht „Soll ich jetzt lachen?“, „Darf ich jetzt lachen?“. Das schafft der Film tatasächlich wie kaum ein Anderer.

                                          Denn es schwingt fast in jedem Gag auch etwas manchmal auch ziemlich viel Tragisches mit. Da verschluckt man sich fast beim Lachen. Schuld daran ist vorallem Mads Mikkelsen, der den unbelehrbaren Pfarrer Ivam spielt. Für ihn passt einfach alles. Er denkt und redet sich die Welt schön. Obwohl eigentlich gar Nichts um und mit ihm stimmt. Eines Tages nimmt er den Neonazi Adam in seiner Obhut auf. Dieser bekommt den Realitästverlust des Pfarrers mit und versucht nach und nach dessen Traumgebilde zum Einstürzen zu bringen...

                                          Der Film lebt von der Figur des Pfarrers und von der sehr eindrücklichen Performance von Mads Mikkelsen. Ganz stark was der hier unterm Apfelbaum abliefert. Die anderen Figuren sind auch großartig geschrieben.
                                          Khalid „Verfluch mich nochmal“ ragt dabei besonders heraus und sorgt auch für einige Lacher mit seinen laut Pfarrer Ivan immer besser werdenden Deutschkenntnissen.

                                          Adams Äpfel punktet mit skurrilen Figuren, mitunter triple-bödigen Witzen und einer sonderbaren Story. Sehenswert auf jeden Fall. Aber ich empfand ihn als nicht so herausragend wie die meisten hier. Warum auch immer. „Verfluch mich nochmal!“

                                          11
                                          • 6
                                            RolfMuller 14.10.2015, 15:39 Geändert 14.10.2015, 15:48
                                            über Scream

                                            (Horrorctober 2/13)

                                            Die Serie zu Wes Cravens sehr bekannten Horror-Thrillers „Scream“ Mitte der Neunziger kann sich durchaus sehen lassen. Man kopiert zum Glück die Story nicht wie es andere Serienableger taten und verbockten (z.B. „From Dusk till Dawn“). Muss sich deshalb auch nicht unmittelbar mit dem Original messen lassen. An das die Serie auch keineswegs heranreicht.

                                            Den StiNo-Charakteren kann man durchaus etwas abgewinnen. Diese kommen allerdings nicht im Geringsten an den tollen Cast des Scream-Films heran. Auch weil die Figuren eben nicht so herrlich verschroben sind wie in den gleichnamigen Filmen sind. Alleine der tölpelhafte Deputy Dewey hatte mehr Profil als alle Darsteller der Serie zusammen. Eine Identifikation zu den recht hölzern aufspielenden Figuren zu entwickeln fällt doch ziemlich schwer. Auch die Dialoge schwanken zwischen „Völlig Banane“ und durchaus geistreich hin und her. So macht es schon Spaß wenn hier und da über neueste Serien getratscht wird und man entsetzt feststellen muss, dass diese alle schon viel weiter sind als ich. Hehe.

                                            Inszeniert sind die Folgen der ersten Staffel durchaus ok. Man hätte aber vielleicht versuchen sollen sich mehr von dem Original loszulösen. Die Maske ist einfach nur Mist. Der Inhalt ist im Grunde ein Misch-Masch aus „Scream“, „Ich weiß was du letzten Sommer getan hast“ und „Pretty Little Liars“. Das ist schon bisweilen ziemlich hanebüchen und man muss schon beide Augen zudrücken um da so einige Geschehnisse durchzuwinken.

                                            Das ganz große Plus aber ist das man sich überhaupt nicht ernst nimmt (zumindest denke ich und hoffe ich das). Das schaut sich alles ganz locker-flockig weg und hinterlässt des Öfteren ein Schmunzeln beim Zuschauer. Trotz der weitgehend profillosen Charaktere hat man sich doch hin und wieder beim Mitfiebern und Miträtseln erwischt, auch wenn die Auflösung eher ein „NAJA“ als „OHA“ entlockt.

                                            „Scream“- die Serie bietet kurzweilige Unterhaltung und funktioniert als Serie überraschend gut, kommt aber nicht annähernd an den tollen ersten Teil des leider kürzlich verstorbenen Altmeisters Wes Craven heran. Muss sie aber auch nicht.

                                            8
                                            • 5 .5
                                              RolfMuller 11.10.2015, 11:02 Geändert 14.10.2015, 15:48

                                              (Horrorctober 1/13)

                                              "No One Lives" bietet eigentlich einen erfrischenden Ansatz.

                                              Denn der Hauptdarsteller Driver ist hier quasi der krankeste Geisti von allen. Dieser wird von anderen bösen Buben entführt. Das ist schon ne ganz spannende Ausgangslage.

                                              Allerdings scheitert diese an den mies ausgearbeiteten Charakteren. Luke Evans als Driver ist schon ganz ok, aber die Rednecks sind einfach so schablonenhaft dargestellt und mies geschauspielert. Von der schlechten deutschen Synchro ganz zu schweigen. Da fällt jedes Mitfiebern aus.

                                              Immerhin kann man sich dadurch ganz entspannt zurücklehnen und die drastischen und bisweilen wirklich toll inszenierten Splatterszenen genießen. Das hat der Regisseur Kitamura schon im guten "Midnight Meat Train" verstanden, wie man so abgeschnittene Körperteile, Köpfe und Eingeweide präsentieren kann. Das macht schon Spaß.

                                              Umso bedauerlicher, dass aus dem schönen Ansatz und dem unterhaltsamen Splatter, inhaltlich nicht noch mehr rausgesprungen ist. Denn sonst hätte das ein richtig guter erinnerungswürdiger Slasher werden können.

                                              7
                                              • 4

                                                ATZENPRATZEN - Das geht ab.

                                                Denn der junge Regisseur Jeff Wadlow (bekannt durch "Kick-Ass 2" und "Cry Wolf") kurbelte hier ein 2-stündiges Trainigsvideo zusammen, welches als soches gar hervorragend funktioniert. Denn sportlich, sportlich geht es hier zur Sache.

                                                Die Fights sind durchaus ok und mit treibender Hip-Hop-Musik untermalt.
                                                Doch bietet "The Fighters" eine Story so tief wie ne Sportmatte. Die Darsteller, allen voran der Hauptdarsteller Sean Faris, von dem hier auch völlig zu Recht kein Foto zu sehen ist, sind charismatische Tiefschläge. Wenn es emotional wird geht der Film völlig K.O. Denn er geht dabei so subtil vor wie ne krachende Rechte von Mike Tyson.

                                                Da kann die schnucklige Amber Heard ihre Unzen noch so schön hin und herwackeln lassen und selbst aufm Schulhof im Bikin rumeiern. Die rettet da auch nix (ja ok, bissl Eindruck machts schon).

                                                Irgendwohier drin zwischen den Sandsäcken hat sich auch Djimon Honsou versteckt, der u.a. in "Gladiator" und "Blood Diamond" brillierte und uns hier einen gestählten unterforderten Mister Miyagi mit Sprüchen ausm Bummi-Album mimt.
                                                Haste dich verlaufen Djimon, was ist los?

                                                Irgendeinen MTV Movie Award soll der Film sogar abgestaubt haben, was mich nicht wundert. Denn vor ca. 20 Jahren hätte der Film auch wirklich als Film bei mir funktioniert. Da hätt ich Amber angesabbert und wär danach glei rausgerannt um mich verprügeln zu lassen.

                                                So bleibt uns immerhin ein schönes Trainigsvideo, welches man zu seinen Workouts nebenher gut laufen lassen kann.

                                                6
                                                • 10

                                                  Jedes Jahr versammeln sich die Kumpels und ich zum heiteren Bud Spencer und Terence Hill Abend. Bier-Wetttrinken und Würstchen-Wettessen. Wenn das Datum steht da kommt einfach jeder. Selbst wenn die Mutti Geburtstag hat. So en Buddyabend der wird nicht verpasst. Schuld ist dieser Film.

                                                  Denn nicht nur, dass sich die beiden hier so schön kauend und rülpsend duellieren überhaupt ist er für mich neben vielen vielen anderen tollen Filmen der Beiden der Beste. So viele kultige Szenen. Ich sag nur der Chor. BA BA BAAAAA!!!! Herrlich!!!

                                                  So viele kultige Typen. Der italienische Profikilleramateur mit den stechend blauen Augen. Völlig Banane!

                                                  So viele kultige Sprüche: "Der hat ja soviel Grips wie en Spatz Fleisch an der Kniescheibe!" Hehe.

                                                  So viele herrliche Schellen und Dampfhammer. Da fliegen die Fäuste im Gym und da wird der "Böse" auch schon mal mit nem Autoscooter weggerammt. So muss das sein!

                                                  Für mich einfach der kurzweiligste kultigste Film der beiden Haudegen. Wer das anders sieht mit dem muss ich mich wohl oder übel bei Bier und Wurst duellieren. ;)

                                                  8
                                                  • 7
                                                    RolfMuller 08.10.2015, 15:44 Geändert 08.10.2015, 15:45

                                                    Spidey ist einer meiner Lieblinge in gedruckten Heften. Was hatte ich mich gefreut. Doch damals war ich etwas entäuscht über die Verfilmung. Nach erneuter Sichtung muss ich sagen. Er ist zumindest sympathisch.
                                                    Zumindest im Gegensatz zu den vielen epielepsieauslösenden schnell konsumierbaren Einheitsbrei der letzten Jahre.

                                                    Der Beginn des Films und wie aus Peter Parker Spiderman wird ist schon leider die stärkste Phase des Films. Da wird sich unheimlich dicht an die Comicvorlage gehalten. Und auch schon rein optisch hat man die Schauspieler super gecastet. Ob Tante Mae oder der Goblin. Die sehen den 2D-Vorbildern wirklich sehr ähnlich. Tobey spielt die starke aber auch zerbrechliche Spinne stimmig. Und es wird alles sehr ruhig angegangen, da fliegt in der ersten halben Stunde des Streifens erstmal nix in die Luft. Wahnsinn oder?

                                                    Ärgerlich finde ich den Mech-Goblinanzug. In den Comics ist der Goblin oft mit Knautschmaske und explodierenden Kürbissen durch die Städte gesaust. Das war den Produzenten (vielleicht auch zu Recht) etwas zu gewagt. Vielleicht gibt es auch eine neuere Comicvorlage mit dem Mechgoblin?! Mir hätte der Knautschgoblin viel besser gefallen, zumal Willem Dafoe eh schon aussieht wie einer (Sorry Willem).

                                                    Die zweite Hälfte des Films ist vorhersehbar und mit netter aber keineswegs umwerfender Action garniert und lässt das Augenzwinkern der ersten Hälfte leider fast völlig vermissen.

                                                    Sam Raimis Spiderman ist eine charmante, recht spannungsarme aber wohltuend klassische und simple Wiedergabe des beliebten Comichelden.

                                                    5