RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

  • 8 .5

    Ist er total anders als all die anderen gewöhnlichen Comicverfilmungen? NEEEEINNNN!
    Bietet er eine tolle Story?
    NEEEEINNNN!
    Kann er mit einer eigenständigen Inszenierung punkten?
    NEEEEINNNN!
    Ist es ein super Film?
    NEEEEINNNN!

    Was ist es dann? Es ist DEADPOOL!

    Und dem gehen obige genannte Fragen mal so richtig auf den Sack und völlig am Arsch vorbei. Denn er liefert pausenloses Sprüchegewitter aus seinem Mundwerk wie ein Maschinengewehr. Absolut schnell und treffsicher! Er veräppelt sich, andere Comichelden und eigentlich alles was ihm vor das entstellte Gesicht kommt.Und dabei auch voll unter die Gürtellinie und so kindisch witzig. Hach Gottchen, war der infantil, nein, nein, nein. Was habe ich mich im Kino weggekugelt vor Lachen. Als ich zu Atem kam und wieder auf meinen Sitz gekrabbelt bin, wusste ich manchmal gar nicht mehr warum ich gelacht habe. Und BÄM kam schon die nächste Spuckesalve von Deadpool auf mich zugeflattert. Über den Rest wollte ich mir jetzt im Nachgang fast mal noch Gedanken machen. Ich kam ja gar nicht so richtig dazu. Aber eigentlich ist das sowas von Schnurz.

    Denn soviel Spaß hatte ich lange nicht mehr! Danke Deadpool! Ja, ok willste nicht hören, dann f*** dich doch. Bis die nächsten Teile!

    14
    • 10

      Hey ihr „Arschlinge“,

      wenn Ihr auf Serien und Filme mittelalterlicher Thematik steht und euch zum Beispiel „Vikings“ oder „Braveheart“ zusagen dann dürft ihr euch „The Last Kingdom“ einfach nicht entgehen lassen.

      Die Serie basiert auf dem Roman „Das letzte Königreich“ von Bernard Cornwell. In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts fallen Wikinger in die angelsächsischen Königreiche Englands ein. Wessex ist schließlich das einzige Königreich, das nicht von den Dänen besetzt oder beherrscht wird. In Wessex herrscht König Alfred. Er will alle Königreiche vereinen, doch ist das in den kriegerischen und chaotischen Zeiten alles andere als einfach. Ihm zur Seite steht Uthred. Ein Mann, der an keinen Gott und an keinen König glaubt, sondern nur an sich selbst.

      Die Story ist beruhigend einfach gehalten. In Zeiten von „Game Of Thrones“ (ohne Zweifel auch eine tolle Serie), wo man bei einer Vielzahl von Charakteren und Intrigen doch leicht die Übersicht verlieren kann wird hier beherzt einem Handlungsstrang gefolgt.

      An Uhtred, von seinem Freund liebevoll „Arschling“ genannt, den Protagonisten dieser Serie, musste ich mich ehrlich gesagt ein wenig gewöhnen. Unerschütterlich in seinem Glauben und seiner Überzeugung kommt er bisweilen fast schon töricht daher und man wundert sich des Öfteren wie er immer noch leben kann. Aber genau das macht die Serie aus. Die Charakterzeichnung ist wahrlich vortrefflich. Bis in die Nebendarsteller haben die Figuren Eigenheiten, Stärken und Schwächen. Ganz stark!

      Dazu gesellen sich schöne Landschaftsaufnahmen und starke Schlachtszenen, die in seinen stärksten Momenten an meinen Liebling „Braveheart“ erinnern. Neben dem guten schön treibenden Score wird hier auch auf Details geachtet. Ja da sind halt auch die Hände von Uhtred verdreckt, während er ein hübsches Weiblein „pflügt".

      Also ihr „Arschlinge“. Auf mit euch ins Mittelalter. Auf nach Wessex. Ihr werdet es nicht bereuen!

      15
      • 6

        Überflüssiger geht es eigentlich kaum noch. Da paart sich der „Road Trip“ mit „Hangover“ und heraus kommt „Stichtag“. Das kommt nicht von ungefähr denn Todd Philipps, der Regisseur von „Hangover“ trommelt hier einfach nochmal seine Crew zusammen und lässt sogar seinen damaligen Shootings Star Zach Galifianakis mit antanzen. Die Handlung ist wie gewohnt simpel und vorhersehbar wie Regen aus einer dunklen Wolke. Wirklich brauchen tut den Film auch wirklich kein Schwein auf der Welt.

        Aber er erzielt letztendlich das was er soll. Er bietet kurzweiligen Spaß für eben jene, denen obige genannte Filme gefallen. Viele lustige Gags stehen auch einigen unnötigen Rohrkrepierern gegenüber. Ich habe immer noch nicht herausgefunden was an einem wichsenden Hund lustig sein soll?

        Warum der Film eben doch funktioniert ist das ungleiche Duo, welches hier zusammenfindet. Zach finde ich einfach zum Schiessen. Den brauch ich nur anschauen und muss lachen. Er spielt hier natürlich auch nahezu 1:1 seinen „Hangover“ Part nochmal nach, was mich aber nicht stört. Ihm gegenüber steht kein geringerer als der Iron Man. Und er passt mit seiner hier überheblichen affektierten Art einfach hervorragend zum zotteligen Trottel vom Dienst. Das macht schon Fetz den beiden bei Ihrer Reise zu begleiten, die ab der zweiten Hälfte auch actionmäßig noch einmal gut aufdreht.

        „Stichtag“ sieht letzendlich gegen die großen Vertreter dieses Genres keinen Stich, bietet aber aufgrund einiger passabler Gags vorgetragen von einem herrlich ambivalenten Duo und sehenswerten Actionszenen ganz gute Unterhaltung.

        9
        • RolfMuller 02.03.2016, 10:38 Geändert 02.03.2016, 10:44

          Wieso denn nicht Matthew als Roland?!
          Schade, aber mit dieser Besetzung denke ich kann es dennoch was werden.
          Auch wenn man sich dann geistig lieber von der superben Vorlage verabschieden sollte.

          6
          • 3

            Sonny Listons Leben und seine Karriere sind eigentlich dafür prädestiniert verfilmt zu werden. Schon seine Geburt ist ein Mysterium. Keiner weiß so recht wann er denn nun genau das Licht der Welt erblickte. Weder er selbst noch seine Mutter, naja bei 11 Kindern kann man da schon einmal den Überblick verlieren.

            Liston schlug sich erst in den Knast, dann wieder aus den Knast raus. Und er boxte sich hoch bis zum Schwergewichtsweltmeister, während sein Kopf und auch sein Körper von kriminellen Organisationen sorgfältig kontrolliert und bewegt wurden. Niedergestreckt wurde er dann von Muhammad Ali. Von eben dem namensgebenden „Phantom Punch“, welcher mit bloßem Auge nicht zu erkennen war. Von da an ging es abwärts mit dem von Ali bezeichneten „häßlichen Bären“ Sonny Liston.

            Auch sein Tod ist bis heute nicht gänzlich aufgeklärt. Er soll sich eine Überdosis Heroin gesetzt haben, obwohl er Alkohol und Drogen nicht abgeneigt war, hasste er Spritzen. Sehr merkwürdig. Also um es kurz zu machen. Der Sonny Liston bietet eine prima Grundlage für einen abendfüllenden Film.

            Dieser B-Movie wird Liston leider nicht gerecht. Auch wenn Ving Rhames optisch gut zu Liston passt müht er sich schauspielerisch doch ziemlich ab. Er muss aber nicht nur gegen sich selbst spielen sondern auch gegen ein schlechtes Setting, dürftige Kostüme, miese Kampfszenen und eine billige Kamera. Die Bilder, die hier eingefangen werden erinnern tasächlich eher an einen Soft-Porno und man denkt nun holt der Ving gleich seinen kleinen Bengel raus und vermöbelt damit eine Hure nach der anderen. Lass bloß stecken!

            Immer mal wieder blickt zwar auch in dieser grottigen Verfilmung das Potential der Lebensgeschichte Listons durch. Alles in allem merkt man den Film aber an wirklich allen Stellen und jeder Szene an, dass wohl entweder alles der Ving (soviel kann das ja eigentlich auch nicht sein) einkassiert hat oder einfach zuwenig Kohle auf der Schubkarre lag um hier etwas Anständiges auf die Beine zu stellen.

            Den „Phantom Punch“ hat Liston damals selbst und viele andere in der Boxhalle nicht gesehen. Diesen „Phantom Punch“ braucht keiner sehen.

            8
            • 6

              Zur Beerdigung von Jude versammeln sich alle seine Freunde. Jude hatte einen letzten Wunsch. Seine Freunde sollen sich seinen Film anschauen, den Jude über Jahre gedreht hatte. Man macht es sich gemütlich auf der Couch des viel zu früh verstorbenen Freundes. Doch es wird alles andere als gemütlich für alle Beteiligten. Denn Judes Film sind reale unverstellte Aufnahmen, mitunter heimlich gedreht zeigt dieser die wahren Gesichter seiner Freunde und auch von sich selbst...

              Bereits 1998 wurde dieser Film in England abgedreht, erreichte uns in deutscher mittelprächtig synchronisierter Fassung erst 10 Jahre später. Dennoch durchaus gut so. Die Idee ist klasse. Kameras filmen die Freunde während Sie den Film mit sich selbst in der Hauptrolle sehen. Dieses Stilmittel wird leider nicht immer durchgehalten bzw. schafft er es nicht andauernd es für glaubhaft zu halten, dass die Kamera ständig dabei ist. An sich macht der Film auch eher den Eindruck einer Studentenabschlussarbeit. Verblüffenderweise spielen aber doch einige bekannte Gesichter mit, allen voran der junge Jude Law. Diese leihen auch ihren Figuren im Film ihren Namen.

              Die Figuren sind gut ausgearbeitet und gut gespielt und man ist immer wieder gespannt was noch alles freigeschaufelt wird, auch wenn Sympathieträger völlig fehlen.

              „Final Cut“ ist handwerklich sicherlich nicht perfekt, aber er liefert er uns innovative und leicht beunruhigende Unterhaltung, die einen mit schwierigen Fragen konfrontiert. Wer sind deine Freunde wirklich? Was denken Sie über dich? Kannst du Ihnen wirklich vertrauen?

              8
              • 6

                „Hentai Kamen ist so ein perverser Perversling, aber er ist so cool!“

                Was zur Hölle hab ich hier bitte schön gesehen! Erst einmal vielen Dank an Amely für diesen sehr reiz(Unterwäsche)vollen Tipp.

                Nur mal so ganz kurz zur Erklärung: Da wird ein junger Schüler zum Superheld, weil er sich aus Versehen einen getragenen Schlüpfer über den Kopf zieht. Fortan hat er Augen wie Spiderman (warum auch immer???) en Boratkostüm am Leib und Eier aus Stahl mit denen er die skurrilsten Gegner fertig macht. Logisch oder?

                Unfassbar sagenhaft superbescheuert ist das. Die Tricks sind auch superkacke. Das CGI sieht aus als hätte ein Nintendo-Boy seinen neuen N64 angeschmissen und die geilsten Effekte abgefilmt. Aua. Da ist man schon fast selber geneigt sich seinen eigenen Schlüpfer vor die Glotzen zu ziehen. Die Schauspieler agieren auch mehr als dürftig. Synchronisiert ist das dann demnach auch gar nicht mal so gut.

                Aber alles in allem ist das so humorvoll, abgedreht und liebenswert dass man „Hentai Kamen“ unmöglich hassen kann. Ich warte jetzt schon sehnsüchtig auf Hentai Kamen vs Superman vs Batman.

                Da werden sich die Männer im Strampelanzug aber mal gehörig umschauen, wenn Sie die Eier aus Stahl im Gesicht spüren. Auf die Filmtitel bin ich erst gespannt. „Man with Eggs from Steel“, „Cojonicles – Wozu bist du fähig?“, „Iron Egg“, „Slip City“ und wie die alle heißen werden. Schön wirds.

                12
                • 6 .5
                  RolfMuller 22.02.2016, 11:37 Geändert 22.02.2016, 11:39

                  »Mehmet wäre der einzige Mann, dem ich einen blasen würde!« (Zitat aus „Lammbock“)

                  Mehmet Scholl. Was soll man noch zu ihm sagen. Mehmet war ein Wahnsinnsfussballer. Ein Straßenfussballer der mit seinen Hakenläufen gegnerische Verteidigungsreihen schwindlig spielte und Freistösse so zuverlässig in die Maschen haute wie manch andere Elfmeter. Den aber seine viele Verletzungen vielleicht eine noch viel größere Karriere kosteten. Nicht auszudenken was gewesen wäre wenn Scholli mal dauerhaft fit gewesen und geblieben wäre.

                  Mit „Frei:Gespielt“ sollte dem Mehmet ein Denkmal gesetzt werden. So wurde es anscheinend auch angegangen. Zwar wird der Werdegang vom gebürtigen Karlsruher bis zum späteren Nationalspieler schön nachgezeichnet und hält auch einige Gänsehautmomente mit vielen seiner tollen Tore bereit. Aber mir ist die Dokumentation dann auch einfach ein wenig zu brav. Für mich überflüssig vorallem die vielen Interviews mit überschwenglichen Lobhudeleien, die er zwar unbestreitbar verdient hat, aber auf Dauer einfach nur langweilen. Da werden Zeitzeugen wie der Stoiber vors Mikro gekarrt, der so aussagekräftig war wie eine Bilderbuch ohne Bilder. Interessant dann doch die eine oder andere Anekdote vom Titanen Oliver Kahn.

                  Mit „Frei:Gespielt“ gewinnt man über den Menschen Mehmet Scholl leider wenig neue Erkenntnisse. Die auf Hochglanz polierten Interviews sind auch eher Geschmackssache und in Ihrer inhaltlichen Qualität sehr durchwachsen. Um sich an Mehmet zu erinnern und seine schönsten Tore und Erfolge zu feiern reicht es aber allemal.

                  4
                  • 8

                    Es steckt etwas in dieser Dokumentation, was man sehr sehr selten in Sport-Dokumentationen und Biopics vorfindet. Nämlich Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit. Acht Jahre lang begleitete der Regisseur und Fernsehjournalist Aljoscha Pause den deutschen Fußballer Thomas Broich.

                    Thomas Broich galt in jungen Jahren als eines der größten deutschen Fußballtalente. Der ganz große Durchbruch schien nur eine Frage der Zeit. Und er war oder schien auch anders. Er gefiel sich in der Rolle des kulturellen intelektuellen Kickers, nicht umsonst wurde er der „Mozart“ des runden Leders genannt. Aljoscha Pause hatte sich wahrscheinlich eine Megakarierre von Broich erhofft, die aber leider ausblieb. Das aber wiederum macht eben die Würze dieses Dokumentarfilms aus. Ein Film nicht nur über Siege, Erfolge sondern auch über persönliche Niederlagen und das Scheitern. Das Besondere ist, dass eben der Fußballer und Mensch begleitet wurde. Er wird eben dadurch nicht inszeniert, er inszeniert sich höchstens selber. Das macht ihn wirklich greifbar. Anfänglich für mich unsympathisch entwickelt er sich mehr und mehr zu einem Kerl der im Reinen mit sich scheint und über sich und seine älteren Aufnahmen schmunzeln kann.

                    Der Fußballzirkus, indem der Clown Broich seine Kunsstücke vollführen darf, wird uns nicht nur gezeigt sondern stellenweise fast schon bloßgestellt. Stark zum Beispiel diese Interviewgegenüberstellung zwischen Thomas Broich und seinem damaligen Trainer Christoph Daum. Broich: „Daum hat noch nie mit mir geredet!“. Daum:“Ich rede jede Woche mit Thomas!“. Herrlich entlarvend.

                    Thomas Broich, der unbestritten über ein Riesentalent verfügte eckte durch seine eigenwillige provokante Art immer mal wieder bei seinen Trainern und Mitspielern an. Er studierte nebenbei und spielte nicht nur mit Bällen sondern auch Instrumenten. Er wurde damals von den Medien zu einer Ausnahmeerscheinung hinsterilisiert, als wäre er der Schlaue unter den Dummen. Und Broich ließ es mit sich machen. Fehler die Broich in seiner Karriere und Entwicklung gemacht hat werden zwar selten offensichtlich angesprochen, aber sind genug zu beobachten.

                    Das wirklich Schöne ist, dass dieser Film dennoch ein Happyend bekommt, für das Broich dann doch selber gesorgt hat. Viele talentierte Fußballer wurde von der Mühle „Fußball“ komplett zermahlen und so sah es auch mit Thomas aus. Er schaffte in Deutschland nie den ganz großen Durchbruch und hatte bisweilen Probleme sich sogar in der 2. Liga zu behaupten. Sein Glück fand er dann bei den „Brisbane Roars“ in Australien. Dieser Wechsel kam eigentlich einer Selbstaufgabe gleich. Wen interessiert Fußball in Australien? Da schaut kein Schwein hin!

                    So war es auch. Kein Presserummel. Er war weg vom Fenster. Aber er konnte in Ruhe kicken. Und hatte dort für sich immensen Erfolg. Holte Meisterschaften und Pokale, wurde mehrfach Spieler des Jahres und schoss ein fantastisches Tor des Jahres in Australien, wo seine ganze Klasse als Fußballer deutlich wurde.

                    In „Tom meets Zizou“ rechnet Broich mit dem deutschen Fußballzirkus ab, aber auch mit sich selbst. Eine Doku, die uns auch zeigt dass man nicht immer im Konzert der Großen mitspielen muss um für sich erfolgreich und zufrieden zu sein.

                    11
                    • 6
                      über Devil

                      Zehn kleine Negerlein,
                      steigen in nen Fahrstuhl ein.

                      Plötzlich geht das Lichtlein aus,
                      und der Teufel kommt heraus.

                      Dann brennt die Birne wieder,
                      da fehlen einem die Glieder.

                      Nanü, was ist denn hier passiert?
                      Da wird der Nächste schon mit Blut glasiert.

                      Das alles ist schön anzusehen,
                      viel gibts hier auch nicht zu verstehen.

                      Shyamalalalalan schrieb die Geschichte,
                      nüchtern, vielleicht auch hackedichte.

                      Schauts euch einfach an, ist ok.
                      Kann man mal machen, tut auch nicht weh.

                      17
                      • 8 .5

                        Tarantino, kratzt Kohle zusammen, holt fast vergessene Stars aus der Hollywoodgosse, überzeugt angesagte Stars für en Appel und en Ei mitzumachen und schießt sich und alle Beteiligten in den Filmolymp.

                        Unfassbar stark was der Quentin hier für die paar Mille auf die Beine gestellt hat. Ein Episodenfilm (vielleicht sein stärkster Film?!) der überquillt vor Ideen in Sachen Dialogführung und Inszenierung. Klar die Gesamtstory ist ein wenig nichtssagend, aber Mittel zum Zweck uns verdammt nochmal zu unterhalten.

                        Von den Schauspielern kann man keinen wirklich herausheben, die machen alle, von Travolta bis Willis ihre Sache fantastisch. Wenn man bedenkt, dass viele Rollen ursprünglich mit einer anderen Besetzung bedacht wurden. Madsen statt Travolta. Murphy statt Jackson. Nicht auszudenken.

                        „Pulp Fiction“ ist eigenwilliger, perfektionierter, zeitloser „Schund“, den man sich wie ne gute Line immer mal wieder reinziehen kann. ;)

                        14
                        • 6

                          Chris van Allsburgh, ein amerikanischer Zeichner und Autor von Kinderbüchern hatte mit „Jumanji“ eine fantastische Idee. Ein Spielbrett, welches lebendig wird, wenn man damit spielt. Was hat man sich früher nicht in den tollsten Brettspielen regelrecht verloren, so leuchteten unsere Kinderaugen oft mit dem Wunsch ein Teil davon zu sein. Ja schön, war die Zeit als die Fantasie noch mehr zählte als die Pixelanzahl, als man noch Figuren über ein Brett bewegte und man gespannt die Würfel fallen ließ.

                          10 Jahre nach der gelungenen Verfilmung von „Jumanji“ entstand 2005 „Zathura“, welcher ebenfalls auf einem Kinderbuch von Allsburgh basiert. Nicht umsonst trug der Film den Arbeitstitel „Jumanji 2“. Denn es ist haargenau dasselbe Prinzip nur eben ein anderes Brettspiel. Während in „Jumanji“ der Dschungel auf die Spieler losgelassen wurde, finden sich die Brüder Walter und Danny plötzlich im Weltraum wieder...

                          Und die Effekte und das Design sind wirklich gelungen. Erfreulicherweise hielt man sich relativ dicht an die Vorlage von Allsburgh. So sind die Weltraumechsen, Raumschiffe, Roboter, etc. mit einem richtig schönen Retrodesign versehen. Die digitalen Effekte sind durchaus passend und stören in keinster Weise. Auch die Besetzung kann sich sehen lassen, obwohl sie nicht wirklich viel zeigen (können). Tim Robbins gibt den strebsamen verständnisvollen Papa. Kristen Stewart gibt uns die zickige Schwester, was ihr aber ganz gut steht.

                          Leider sind die Figuren sehr schablonenhaft und natürlich schwingt die Moralkeule wild umher, damit auch die jüngsten Zuschauer verstehen, wie man sich in gewissen Situationen verhalten sollte. Ist jetzt nicht sonderlich ärgerlich, da er seinen Zweck als Kinder- und Jugendfilm durchaus erfüllt, ist für die betagteren Zuschauer aber dann doch eher langweilig.

                          „Zathura“ ist dennoch überraschenderweise ein gelungener Kinder- und Jugendfilm, der das Prinzip eines Brettspiels gekonnt auf den Zuschauer überträgt, indem man schon ein wenig gespannt ist, welche Aufgaben gelöst werden müssen und was den Spielern noch so alles ereilt.

                          Ansonsten ist zu raten einfach mal wieder ein schönes Brettspiel auszubuddeln, ordentlich abzustauben und loszulegen! Irgendwo unter meinen ganzen Tablets, Smartphones und Laptops muss doch eines zu finden sein...wenigstens Monoploy....

                          6
                          • 7

                            Michael Shannon ist der "Iceman". Und er liefert eine grandiose Leistung ab. Der Film und damit seine Figur basiert auf einer wahren Begebenheit. Richard Kuklinski soll zwischen 1964 und 1986 über 100 Menschen umgebracht haben. Und Shannon kauft man das in jeder Szene ab. Auf der einen Seite ist er ein umsorgter und liebevoller Familienvater. Auf der anderen Seite ist er ein eiskalter Killer, dem alles, bis eben seine Familie, völlig egal ist. Beängstigend gut wie Michael Shannon den Kuklinski spielt. Da gefriert einen wirklich das Blut in den Adern. Mit seiner beeindruckenden Performance kann er so für einige Gänsehautmomente in dieser brutalen Geschichte sorgen.

                            Leider gehen die Figuren und die Geschichte nicht annähernd so tief wie die Wunden, welche er seinen Opfern zufügt. Schade um den tollen Cast um Ryder, Liotta, Franco, Evans, etc. Da wird die Vergangenheit von Kuklinski nur angerissen. Seine Entwicklung zum eiskalten Killer wird so leider kaum nachvollziehbar. Auch storytechnisch bleiben einige Highlights sowie viele Opfer von Kuklinski auf der Strecke. Da war mehr drin. Gerade gegen Ende habe ich da doch noch auf den einen oder anderen Spannungsmoment mehr gehofft.

                            Doch allein wegen Shannon ist der Mafia-Thriller allemal sehenswert.

                            13
                            • 8
                              RolfMuller 11.02.2016, 15:35 Geändert 14.02.2016, 16:30

                              Das Leben ist eine Einbahnstraße. Man kann nicht mehr zurückfahren und Streckenabschnitte ungeschehen machen, so sehr man es auch will. Schon ein Gefährt allein in der Spur des Lebens zu halten kann schwierig genug sein. Je mehr mitfahren umso mehr Verantwortung trägt man und es wird schwieriger Richtungen zu bestimmen und die Kurven des Lebens zu meistern. Was wenn man eine Richtung bestimmt, wohin der andere nicht will? Bleibt man stehen? Geht man weiter? Lässt man ihn zurück?

                              Frank und April Wheeler sind angekommen in der „Revolutionary Road“, aber nicht wirklich im Leben. Sam Mendes wirft einen geradezu in die 1950er Jahre. Super wie sich die Zeit um unsere Augen und Ohren aufbaut. Man ist drin. Und dabei, während sich ein wie immer stark spielender Leonardo di Caprio mit einer wie entfesselt agierenden Kate Winslet streitet, lacht, weint, liebt, hasst. Unterstützt durch den irren John Givings, auch irre gut gespielt von Michael Shannon, der trotz seiner Geistesgestörtheit der Einzige zu sein scheint, der wirklich den Durchblick hat.

                              Aus der anfänglichen Harmonie in der scheinbaren Vorstadtidylle entwickelt sich zwischen Frank und April Wheeler ein dramatisches intensives Spiel und eine emotionale Schlacht, die keinen Gewinner kennt.

                              „Revolutionary Road“ ist ein Film der so nah dran ist am echten Leben wie ein Reifen auf dem Asphalt. Ein Film, der einen mitnimmt und der uns auf eindrückliche und grausame Art und Weise beschreibt wie zerbrechlich unser Glück sein kann, wie dünn die Straße ist auf der wir uns bewegen und wie schwierig es ist nicht vom Weg abzukommen.

                              17
                              • 6

                                Gehirnspezialist Dr. Marc Lacroix will mit Hilfe seiner im Keller selbstgebauten Maschine in das Bewusstsein eines Menschen vordringen. Alles was er dazu braucht ist ein Proband. Er sucht sich den Patienten Michel Zyto aus. Zyto ist ein geistesgestörter Frauenmörder. Das Experiment klappt besser als gedacht. Denn das Bewusstsein wird völlig ausgewechselt. Der Geist des irren Mörders ist nun im Körper des Arztes Dr. Marc Lacroix. Und sein Geist ist vollständig im Körper seines Patienten gelandet. Doch Zyto will das Experiment nicht rückgängig machen und mehr als nur den Körper von Dr. Marc Lacroix...

                                Die Ausgangsidee ist klasse und bietet genug Zündstoff für eine spannende Geschichte und interessante Fragen. Weitestgehend wird dies auch genutzt. Der Film strahlt die ganze Laufzeit über eine unbehagliche bedrohliche Stimmung aus und der Storyverlauf hält doch einige kleine Wendungen bereit und ist immerzu spannend. Gerard Depardieu, den ich sonst so liebhab wie einen eingewachsenen Zehennagel spielt seine Rollen richtig gut. Auf psychologischer und auch auf emotionaler Ebene war mit dieser starken Grundidee sicherlich mehr drin. Aber als Psychothriller funktioniert er durchaus.

                                Fans von spannenden Thrillern kann man durchaus raten, „Die Maschine“ mal anzuwerfen.

                                13
                                • 5

                                  In ihrer Schulzeit erlebte Diana, gespielt von Uma Thurman, ein Schulmassaker welches Sie bis heute nicht verwunden hat. Der 15. Jahrestag rückt näher und die Erinnerungen kochen unausweislich wieder hoch...

                                  Dieser Film vor meinen Augen hat Einiges zu bieten, aber auch viel verschenkt. Tolle Bilder werden hier eingefangen und mit einem schönen Score von keinem geringerem als James Horner untermalt. Die Story, welche auf dem Roman „The life before her eyes“ von Jaura Kasischke basiert, ist grundlegend sehr emotional.
                                  Nur will sich das trotz imposanter Bildkompositionen und nahezu malerischer Inszenierung nicht wirklich auf den Zuschauer übertragen. Ein Hin und Her zwischen Erinnerungen und momentanen Leben von Diana wird dem Zuschauer präsentiert. Ein Sich Hinzubewegen zur Tragödie in der Vergangenheit und ein Wegbewegen in der Gegenwart. Das ist alles schön präsentiert, gut gespielt, aber eben auch sehr sehr langweilig. Die Erzählung der Geschichte ist mir einfach nicht zielführend genug. Das sind alles Schnipsel ohne Klebstoff ausgestattet, welche man so nicht zu einem großen Ganzen zusammenkleben kann und auch gar nicht will.

                                  Das schöne aber langweilige Treiben endet dann wenn man den Namen des Films nicht kennen würde fast überraschend. Aber egal ob überraschend oder nicht. „Das Leben vor meinen Augen“ lässt einen trotz aller Dramatik und wunderschöner warmer Melodien und Bilder so kalt zurück wie ein Amokläufer seine Opfer.

                                  13
                                  • 7

                                    Es ist mutig eine romantische Komödie zwischen zwei psychisch gestörten Menschen zu drehen. Der Regisseur David O. Russell der mich mit dem bierernsten Boxer-Drama „The Fighter“ überzeugen konnte weiß auch hier seine Darsteller zu Höchstleistungen anzutreiben. Denn einzig und allein dadurch steht und fällt diese Tragikomödie.

                                    Doch trotz eines in Mülltüten eingepackten, dauerhibbelig umherjoggenden und toll aufspielenden Bradley Cooper und der im Gegenpart absolut lebensverneinenden, nicht mehr schlampigen, rotzfrechen, sehr direkten, wortgewitzten Jennifer Lawrence will mich das alles nicht wirklich packen. Irgendwie war das anfangs alles zu ernst um lustig zu sein. Und zu lustig um tragisch zu sein. Und mitunter auch einfach eher nervig als unterhaltsam. Da wurde durcheinandergebrüllt. Da werden auch die Nerven des Zuschauers ziemlich strapaziert. Doch ab der Hälfte hatte der Film bzw. hatten mich die beiden dann auch irgendwie eingewickelt.

                                    Es ist ein wenig schade, dass der Film im weiteren Verlauf so vorhersehbar daherkommen muss und uns leider nur eine gängige romantische Komödie im Deckmantel eines speziellen besonderen Paares auftischt. Allerdings mit einem Paar was man so sicherlich noch nicht gesehen hat. Die Chemie stimmt zwischen Bradley und Jennifer. Ohne Frage. So verrückt, eigen und sympathisch ist es eine reine Freude diesen beiden zuzusehen. Und auch die restlichen Darsteller wissen zu überzeugen. Schön mal wieder Chris Tucker witzeln zu sehen. Schön mal wieder de Niro spielen zu sehen.

                                    Und ja trotz einiger Schwächen löst dieser Film eben doch diese gute Gefühl aus. Ein kleines Serotoninbonbon für die Synapsen. Und quasi nebenbei trichtert er uns eine herrlich beruhigende Botschaft ein. Denn sind wir doch mal ehrlich. Haben wir nicht alle einen an der Waffel?

                                    14
                                    • RolfMuller 01.02.2016, 09:19 Geändert 02.02.2016, 11:30

                                      1. Captain Tsubasa
                                      2. Great Teacher Onizuka (obwohl ich die jetzt erst schaue)
                                      3. One Piece
                                      4. Golden Boy
                                      5. Kickers / Neon Genesis Evangelion
                                      6. Mila Superstar
                                      7. Cowboy Bepop

                                      2
                                      • 8 .5
                                        RolfMuller 26.01.2016, 10:22 Geändert 26.01.2016, 10:25

                                        Es ist unter uns. Es verfolgt dich. Es kann aussehen wie jemanden den du kennst. Es lässt nicht locker bis es dich hat. Es ist ihm egal, ob du schläfst, isst, scheisst oder was du sonst machst. Es nimmt keine Rücksicht. Es holt dich....

                                        Was für eine grandiose Grundidee. Der Horror wird mit einer einfachen, wenn auch leicht abstrusen Grundidee (was in dem Genre aber vollkommen verschmerzlich ist) direkt unter uns platziert. Das Grauen ist somit allgegenwärtig und verursacht eine ständige Anspannung beim Zuschauer. Es gibt keine dauerhafte Flucht, ein Rückzug in die eigene Komfortzone ist nicht möglich. Das Böse lauert buchstäblich überall und wird wohltuenderweise kaum demaskiert. Denn es kann jeder Mensch auf der Leinwand sein. Das Prinzip erinnert ein wenig an den Klassiker „Die Körperfresser kommen“, welcher nahezu ohne tricktechnische Effekte ausgekommen ist und dennoch eine immense Spannung und einen hohen Gruselfaktor erzeugte. Diese Vorreiter des Genres werden hier auch keineswesg vergessen. Nicht umsonst erinnert der fantastisch dröhnend wummernde Synthie-Soundtrack an die Klänge des Klassikers „Halloween“.

                                        Und auch sonst macht der Streifen verdammt viel richtig. Die Charaktere sind tatsächlich mal Menschen. Auch wenn die Figuren durchaus noch mehr Tiefe hätten vertragen können fiebert man mit ihnen mit, da sie tatsächlich keine wie oft in dem Genre üblichen Pappauftsteller darstellen sondern Persönlichkeiten mit Stärken, Schwächen, Sehnsüchten und Ängsten. Rein handwerklich wird aus der starken Grundidee auch verdammt viel rausgeholt. Man merkt, dass hier nicht nur eine coole Story erzählt werden wollte, sondern diese auch konzeptuell durchgeplant ist. Toll, diese langsamen 360 Grad Kameraschwenks, die eigentlich auf den ersten Blick so gar nicht zu dem schweißtreibenden Geschehen auf der Leinwand passen wollen, doch eben die paranoide Spannung ins bisweilen Unermessliche steigern lässt. (War da jemand. komm blöde Kamera schwenk da wieder hin, Ah shit, da kommt ja wer, und er kommt näher...)

                                        Es wird auch nie zuwenig aber auch nie zuviel erzählt. Da gibt es keine vorgekauten Dialoge die uns artig alles vorkotzen, was wir wieder runterschlucken sollen. Und das Grauen wird eben kaum erklärt, was aber überhaupt nicht stört. Muss man denn Unerklärliches immer erklären?

                                        „It Follows“ ist ein endlich mal wieder richtig starker Vertreter eines fast schon totgedrehten Genres. Endlich mal wieder ein ungemein spannender Horrorfilm, der einen wirklich packt, gut gespielt ist und audiovisuell restlos begeistern kann.

                                        Ein Horrorfilm, der sich grinsend vor Klassikern wie z.B. „Halloween“ und „Die Körperfresser kommen“ verneigt, wohlwissend dass man mit jenen mehr als nur mithalten kann.

                                        18
                                        • Schöner Artikel! Aber nichts gegen Dolph! ;)

                                          4
                                          • 8
                                            RolfMuller 19.01.2016, 09:46 Geändert 19.01.2016, 10:07

                                            Was für ein schöner Film. Ehrlich gesagt war ich doch eher skeptisch, das mit „Creed“ doch noch ein weiterer Film der „Rocky“-Sage den Weg zu uns findet. Doch die Skepsis verflog schnell.

                                            Vor 40 Jahren erschuf Sylvester Stallone „Rocky“ und damit quasi sich selbst. Er verfasste das Drehbuch, das den damaligen Nerv der Zeit wohl wie kein Zweites treffen sollte, und klapperte ein Filmstudio nach dem anderen ab. Er hatte eine Bedingung. Eine Verfilmung seines Drehbuchs gibt es nur mit ihm in der Hauptrolle. Viele Studios winkten aufgrund dieser Bedingung ab. Ein Studio ließ sich dann doch breitschlagen und der Rest ist Geschichte.....

                                            Für „Creed“ überlässt Sylvester Stallone sein Baby dem blutjungen Regisseur Ryan Coogler, der mit seinem Debüt „Nächster Halt: Fruitvale Station“ für Aufsehen sorgte. Schon dort spielte Michael B. Jordan die Hauptrolle. Hier verkörpert er Adonis Creed, dem Sohn des legendären Apollo Creed, der vom guten alten Rocky trainiert wird.

                                            Die Story klar ist bis auf die Tatsache, dass sich Adonis nicht aus einem Ghetto hochkämpft, sondern ersteinmal eher in das Ghetto runterkämpft ein alter Hut. Aber wie das umgesetzt wurde ist einfach saustark. Federleicht inszeniert ist der Film nach den mitunter fast karikativen (aber auch tollen) Vorgängern wieder richtig nah dran am Leben. Ungemein lebendig und sympathisch ist die Stimmung im Film, die genau die richtige Mischung zwischen Wehmut, Lebensbejahung und Zuversicht trifft, ohne ins Verklärte und Verkitschte abzudriften.

                                            Einen großen Anteil neben den gut aufspielenden Michael B. Jordan hat natürlich Rocky selbst. Sylvester Stallone wurde für seine Rolle in „Creed“ mit Preisen überhäuft. Und er liefert seine Rolle einfach sensationell ab. Sehr zurückhaltend, fast geläutert, verzweifelnd, immer noch kämpfend, traurig aber noch mit kessen Sprüchen auf den Lippen liefert er eine vielseitige starke Performance ab. Super Rocky! Krall dir den Oscar! Zur Not box halt alle nieder.

                                            Warum Stallone und die restlichen Darsteller so überzeugend agieren liegt aber auch an der für so einen jungen Regisseur überraschend behutsam schüchternen Inszenierung. Nie zu nah dran aber auch nie zu weit weg. Da dürfen die Schauspieler wirklich spielen und da wird auch wirklich geboxt. Ganz stark wie der erste Kampf in einem Shot eingefangen wird. Hinter der Kamera steht Maryse Alberti, die schon mit „The Wrestler“ Kampfsporterfahrung in der Filmbranche sammeln konnte und uns hier fast mitboxen lässt.

                                            Im Kino vor mir sass ein junger Mann mit seinem Sohn. Kaum war der Film zu Ende sprang der kleine Knirps auf und legte los. SAUS! Die Kinoreihe hoch und runtergerannt. POW! PAW! Und wie wild irrsinnige links-rechts Kombinationen ausgeteilt. Haha. Also hat der Film seine Wirkung scheinbar nicht verfehlt. Ich musste mir auf dem Rückweg tatsächlich auch das Zucken in den Armen und die Lust einfach sinnlos loszusprinten krampfhaft unterdrücken.

                                            Und das alles mit einem guten Gefühl und einem Lächeln auf den Lippen....

                                            14
                                            • Die Betrachtung von Leos Leistung kann man schon so sehen. Das du den Film schlecht findest kann auch passieren.

                                              Aber
                                              "außer zu einem simplen Racheplot, den noch der schlechteste Italowestern besser inszeniert hätte." simpler Racheplot. Auf jeden Fall. Aber schlechte Inszenierung. Was hast du genommen? Setz es ab. Bitte. Tu es für dich. ;)

                                              4
                                              • 8 .5

                                                „Ich habe keine Angst vor dem Tod – Ich bin schon tot.“

                                                Mit atemberaubenden Bildern und virtuosen (Ich-hab-sowas-vorher-noch-nicht-gesehen) Plansequenzen saugt einen der Film förmlich hinein in die kargen kalten Wilden Westen. So real. So spürbar. Wahnsinn!

                                                Die Story ist auf das Wesentliche reduziert und ist inspiriert von den wahren Ereignissen von Hugh Glass, einem Trapper, der Legende wurde als er 1823 eine Attacke eines Grizzlybären überlebte und schwer verletzt von seinen Kameraden zurückgelassen wurde. Sich aber monatelang durch und gegen die Natur zurückkämpfte um sich zu rächen...

                                                Hugh Glass wird ach was ist Leonardo di Caprio. Leonardo di Caprio ist Hugh Glass. Schon immer war das Bemerkenswerte an Leos Schauspiel seine Wandlungsfähigkeit und seine Kraft uns Zuschauer zu überzeugen
                                                Viele Facetten seines riesigen Vermögens muss er eigentlich gar nicht aufbieten. Denn größtenteils kriecht, schreit, kotzt und blutet er uns (und seinen zukünftigen Oscar?) voll. Aber das alles so intensiv und erschreckend real, da leidet, fühlt und fiebert man mit. Sein „Gegenspieler“ ist neben der unerbittlich brutalen aber auch schönen Natur Tom Hardy, der hier erneut mit seiner ungeheuren Präsenz glänzen darf und mit seinen irren Blicken nicht nur seine Kameraden im Film des Öfteren erschreckt.

                                                „The Revenant“ kann man ankreiden, dass die Story recht simpel und vorhersehbar gehalten ist, auch dass sich zwar wunderschöne Bildmotive bisweilen wiederholen und der Film im letzten Drittel doch einmal zu viel Luft holen muss. Allerdings hat man einen Überlebenskampf in der Form wohl noch nicht im Kino betrachten können. Alleine der Angriff des Grizzlybären lässt einen im Staunen erschaudern. Und in dem Film werden wohltuenderweise zwar die Themen Leben und Tod, Liebe und Hass zwar leicht esoterisch und philosophisch angeschnitten, aber in keinster Weise überstrapaziert. Viele würden sagen, dem Film fehlt es dadurch an Tiefe und wirklicher Bedeutsamkeit.

                                                Aber daweil geht es in dem Film eben nur ums Atmen. Ums Überleben. Ums Weitermachen...
                                                Und das wurde so eindrucksvoll auf die große Leinwand gebannt und gespielt. Das sollte sich keiner entgehen lassen!

                                                16
                                                • HERR DER RINGE und STAR WARS VII

                                                  2
                                                  • 4
                                                    RolfMuller 04.01.2016, 16:17 Geändert 04.01.2016, 16:18

                                                    Fast alles bei „Underground Fighter“ ist unterirdisch!

                                                    Eine Story, welche sich wohl jemand erdacht hat, der selber einige Schläge gegen de Birne kassierte. Dialoge, wo selbst GZSZ-Drehbücher wahre tiefsinnige Meisterwerke darstellen. Eine deutsche Synchro, wo jeder falsch gesetzte Pornostöhner richtiger klingt als das. Ein Hauptdarsteller, der eigentlich die ganze Zeit nur grenzdebil grinsend in die Kamera schaut, unterstützt natürlich durch die hervorragende Synchro. Nervige Nebencharaktere, denen man auch nur den Arsch versohlt wünscht.

                                                    Aaaaaaaaber. Die Kampfszenen fetzen. Leicht trashig sind diese stilsicher vorgetragen und die Typen, die der vermöbelt sind einfach nur klasse. So richtig derbe böse Jungs mit Lederwesten, mächtig megafieser Schnauze und bestückt mit allerlei unfairen Werkzeugen. Das macht schon Spaß. Ändert aber nicht viel daran, das auch das zu wenig ist.

                                                    Da kann der chinesische Kampfkünstler Wu Jing noch so schön rumhopsen, das kommt auch nicht an die damals revolutionären Kampfszenen aus „Ong Bak“ heran, welcher 3 Jahre eher erschien, um dann später von „The Raid“ erst wieder pulverisiert zu werden.

                                                    Eine kleine Empfehlung für Kampfsportfans ist der Film dennoch mit dem Hinweis die unsäglichen Überbrückungsszenen zwischen den spaßigen Fights am besten zu überspulen.

                                                    9