RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

  • 6 .5
    RolfMuller 01.12.2014, 10:21 Geändert 01.12.2014, 10:23

    Sehr speziell! Ein Film über einen gestörten, heranwachsenden Teenie namens Pauline. Gespielt von AnnaLynne McCord. Die adrette Schauspielerin kennen viele aus der Serie "90210". Und sie überrascht uns hier komplett. Man ist von der verschrobenen Pauline gleichermaßen angewidert, aber auch entzückt und ein wenig fasziniert. Die Rolle der Pauline ist richtig gut und differenziert geschrieben. Irgendwie leidet man mit ihr mit, kann aber auch voll und ganz verstehen, warum Sie ein Außenseiter ist. Zudem weist der Film einen bösen, hintersinnigen Witz auf. Das ist entlarvend, herrlich bizarr und tatsächlich lustig. Pauline flüchtet sich aus ihren mehr als tristen Alltag in Traumwelten, die mitunter stark inszeniert sind. Das ist allerdings nichts für schwache Gemüter. In kunstvollen Bildern werden hier Blutbäder genossen. Da wird fast schon auf sinnliche Art und Weise Sex und Gewalt vermischt. Auch diese Sequenzen lassen uns angewidert und zugleich fasziniert zurück. Der Einbau der Szenen kommt immer etwas plötzlich, unvermittelt und den stört den Fluss etwas. Lässt aber den drastischen Schluss nachvollziehbar erscheinen. Doch bis zu dem Schluss weist der Film doch einige Längen auf. Dem in Blut getränkten roten Faden kann man manchmal nur sehr schwer folgen. Da hätte ein wenig mehr Tempo nicht geschadet. Schlussendlich ist Richard Bates Jr. mit "Excision" dennoch ein bemerkenswertes Regiedebut gelungen, der stilistisch beeindruckt und vor allem seine Darsteller Annalynne McCord, aber auch die ehemalige Pornodarstellerin Traci Lords als ernstzunehmende Schauspielerinnen etabliert.

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    • Buster Keaton, Rowan Atkinson und Jerry Lewis ist mehr als verdient. Aber wo verdammt nochmal ist Jim Carrey? Alleine seine Rückspulaktion oder die betäubten Gliedmassen in den Venturafilmen, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Zum Schiessen und für mich wahre Slapstickklassiker. Und was hat der Bär hier verloren?!

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      • Ein sehr differenzierter Rückblick auf das Kinjoahr! Famos, Bob! :)

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        • 7

          Na das war doch spaßig! Ich kenne den ersten Teil nicht. Was ja nicht schlimm ist, weil das ja anfangs schön rekapituliert wird. Was dann folgt ist ein irrwitziger, total absurder, mir auch manchmal zu absurder Höllenritt durch Norwegen. Hier werden keine Gefangenen gemacht. Da werden Jungs durch Fenster geworfen, Babys in die Luft gejagt, mit Darmschläuchen getankt und und und. Das ist vollkommen bescheuert. Und macht deshalb auch so viel Spass. Die Effekte und die Art der Inszenierung ist vorallem besser als in vielen ernsten Genrevertretern. Herrlich epische Landschaftsaufnahmen mit Herzog werden da gezeigt um dann wieder effektvoll in die nächste Szene umzuschwenken, wo Zombiebirnen zu Matsch gehauen werden. Auch die Action ist tatsächlich großartig inszeniert, das ist nie langweilig, fand ich jetzt aber auch nicht überaus lustig. Die besten oder sagen wir besser die lustigsten Momente hat der Film tatsächlich dann wenn er mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielt bzw. ihn völlig überrascht. Des öfteren hätte ich dabei fast das wertvolle Bier aus meiner Gusche direkt in die Glotze gefeuert. In der Mitte befand er sich aber dann doch etwas im Leerlauf um dann wieder mit einem schlagkräftigen Finale und denkwürdigen Schlussminuten zu punkten.

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            RolfMuller 21.11.2014, 21:43 Geändert 21.11.2014, 21:45

            Tatsächlich kann ich hin und wieder Found-Footage-Filmen was abgewinnen. Damit diese Art von Filmen funktioniert muss er halberwegs plausibel, glaubhaft und nachvollziehbar sein. Das alles ist "Katakomben" leider nicht. Was bei "REC", "Cloverfield", "Blair Witch" und auch "Chronicle" eben funktionierte, war das man das Gezeigte durchaus für möglich halten kann. Das ist hier nicht gegeben. Die Charaktere sind blasser als jeder Geist. Und wer verdammt nochmal hat denn dieses Drehbuch verzapft. Da wird bestimmt zighundertachtundneunzigtausendunddreihundertundeinmal "ok" gesagt. " Gehts dir ok? Ok! Alles ok? Ok, Ok, Ok..." Viellicht sollte das bewirken den Film irgendwie ok zu finden. Geklappt hat das leider nicht. Daweil hat er im Schlussakkord tasächlich ein paar nette kleine Ideen zu bieten, die aber die gesamte misslungene Produktion nicht mehr retten können. Ok?

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              RolfMuller 21.11.2014, 21:30 Geändert 21.11.2014, 21:46

              Ohjemineeee! Wäre der Film in den 80-er Jahren entstanden, hätte man den durchaus etwas abgewinnen können. Die Grundidee ist eigentlich klasse, weil sie schön naheliegend ist. Ein Monster unter dem Bett. Scheiße, wer kennt das nicht?! Aber was aus dieser Idee gesponnen wurde ist so unsagbar bescheuert ungefähr so nachvollziehbar wie eine Rede von Edmund Stoiber. Der Film fängt tatsächlich nun sagen wir mal wenigstens nicht schlecht an. Aber die Charaktere verhalten sich so unglaubwürdig, dass mir vor lauter Kopfschütteln der Nacken weh tat. Und dann nimmt er sich tatsächlich auch noch ernst. Ohne jegliches Augenzwinkern wird hier ein Gummimonster mitsamt Nebelschwaden direkt aus der Geisterbahn geliefert. Nur, dass eine Geisterbahnfahrt wesentlich kürzer, gruseliger und unterhaltsamer ist.

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              • 9

                Meine Erwartungshaltung war immens hoch. Und bis zur Hälfte des Films war ich fast schon bitter enttäuscht. Matthew macht seine Sache gut, aber die emotionale Vater-Kinder Story wollte mich bis dato nicht so richtig packen. Die Dialoge schwanken, die Emotionen wirken bisweilen zu künstlich. Michael Caine wurde dann noch als Erklärbär völlig verschenkt. Dabei ist die Atmosphäre der versandeten Welt toll eingefangen. Tatsächlich war ich Mitte des Films gar nicht mehr so richtig drin im Geschehen, das Interesse entglitt mir wie ein schmieriges Stück Seife. Was aber dann vorallem im letzten Drittel abgebrannt wird, sucht wohl seinesgleichen. Nolan kann endlich das machen, was er am besten kann. Die Schrauben so anzuziehen, das man es vor Spannung kaum aushält. Vieles gewinnt plötzlich an Bedeutung. Der Score orgelt eindringlich auf uns ein. Die Haare am Körper stellen sich nach oben. Und man bekommt doch noch das Gefühl einen mehr als lohnenswerten Film, etwas Besonderes gesehen zu haben. Das Gefühl aber vergeht. Denn wenn der Film nahezu alles richtig gemacht hätte, wären mir in gewissen Szenen, Tränen in Bächen aus meinen Schädel geströmt. So ist es eher so, das Besondere, etwas Einzigartiges verpasst zu haben.

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                • 9
                  RolfMuller 19.11.2014, 18:12 Geändert 16.02.2017, 07:57
                  über Fargo

                  Super! Hier stimmt eigentlich fast alles. Die erste Folge gehört wohl zu den besten Auftaktfolgen, die ich bisher sehen durfte. Und das Niveau wird größtenteils gehalten. Die Charaktere sind toll geschrieben und fügen sich herrlich in die tolle Atmosphäre des verschneiten Minnesota ein. Martin Freeman, aber vorallem Billy Bob spielen hier richtig schön launisch auf. Auch visuell kann die Serie vollends überzeugen, vorallem die vielen originellen Einfälle wie die Schießerei im Schneesturm, das Hausgemetzel, etc. sind einfach brillant in Szene gesetzt. Das Einzige was mich ein wenig gestört hat, waren die manchmal etwas pseudostrunzdoofen Dialoge, die wahrscheinlich an den Film erinnern sollten. Doch das muss der Serienableger gar nicht. Denn der Film war gut, die Serie aber ist noch besser.

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                  • 7 .5

                    Das war also der Wolf. Perfekt verkörpert von Leonardo DiCaprio. Er spielt die Rolle des Jordan Belfort differenziert. Er schafft es einen gleichermaßen zu faszinieren, aber auch anzuwidern. Man will auf eine gewisse Art in seiner eigenen Welt leben, indem er unbesiegbar scheint und sein einziger Glauben der manische Moneytismus ist. Die Licht- und Schattenseiten eines solchen Lebens werden über 3 Stunden hinweg nie langweilig dargestellt. Die Nebenrollen bis in die Kleinste sind toll besetzt (Jonah Hill hat mich überrascht), die Dialoge sind klasse ausgearbeitet und bisweilen zum Schiessen. Aber mir fehlten doch irgendwie die absoluten Highlights. Der Film ist belangloser als er sein will. Das äußert sich vorallem in der letzten Szene. "Verkaufen Sie mir diesen Stift." Der Film hat schlussendlich auch mich gekauft. Das Produkt unterhält, wird aber sicherlich nicht in die Geschichte eingehen..

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                    • 7 .5

                      Also wenn ihr mal einen richtigen schlechten Tag hattet, dann schaut euch nicht auch noch "Melancholia" an. Der Film schafft es wie kein anderer Film, den ich bis jetzt gesehen habe, Depression, Leere und Hoffnungslosigkeit zu transportieren. Unfassbar wie der Film es vermag einen selbst mit runterzuziehen. Und beinahe erschreckend, aber auch absolut fantastisch die Vorstellung von Kirsten Dunst. Ich benutze das Wort sehr selten und behutsam. Aber sie spielt die Rolle von Justine oscarreif. Justine feiert ihre Hochzeit. Die Hochzeitsfeier, ein Tag welcher für viele Menschen einer der schönsten und glücklichsten Tage im Leben sein soll. Doch für Justine ist sie das nicht. Sie kann einfach nicht anders. Sie ist leer, gelangweilt, verzweifelt. Und schafft es nicht einmal an diesem Tag es zu überspielen. Zeitgleich nähert sich der Komet "Melancholia" der Erde an und droht diese zu zerstören. Wenn man sich auf den mitunter fantastisch bebilderten Film einlässt bekommt man einiges geboten. Das Thema des Films drängt sich einem auf ob man will oder nicht. Steht man es durch bekommt man eine famos aufspielende Kirsten Dunst geboten, die allein und hoffnungslos verloren ist, wie ein Komet im All.

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                      • 7
                        RolfMuller 13.11.2014, 10:27 Geändert 13.11.2014, 10:28

                        Was für ein überraschendes Ding! Herrlich überdrehter Genremix. Der Film beginnt ruhig und erinnert eher an ein Jugenddrama. Der Look, die Kamera weiß schon jetzt zu gefallen. Alles ist ungeschminkt und ungeschönt. Auch die Charaktere sind zumindest interessant. Robin McLeavy spielt die Rolle der verrückten Lola beängstigend gut. Die Stärke von "The Loved Ones" sind aber eindeutig die Überraschungsmomente. Diese werden unbeirrbar selbstbewusst vorgetragen und ließen mich mehrmals in begeisterter Amüsiertheit zurück.
                        Wenn man denkt na schlimmer kann das nicht werden, wird man doch wieder eines Besseren belehrt. Regisseur Sean Byrne scheißt auf das Reißbrett, mit dem oftmals viele der Genrevertreter angefertigt werden, und knallt es uns ins Gesicht. Die Hauptfigur hätte aber noch etwas mehr Tiefe vertragen können. Ärgerlich ist auch relativ unbegründete Nebenhandlung seines sympathischen Kumpels, die zwar in gewisser Hinsicht unterhält und meistens zur Auflockerung beiträgt aber sich gegen Ende als ziemlich unnötig entpuppt. Insgesamt war es aber schon irgendwie geil!

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                        • 6

                          Die Thematik in "Dread - die Angst in dir" ist mal was Anderes in dem Genre der HolterdiFolter-Filme. Nach einer Geschichte von Clive Barker, der durch seine Hellraiser-Vorlagen weltweite Berühmtheit erlangte, präsentiert sich der Auftakt nolch relativ zurückhaltend. Drei Studenten, angeführt von Quaid, wollen in einem Studienprojekt das Thema Angst erforschen. Probanden stellen sich dafür jedweder Frage zu ihren geheimste Ängsten zur Verfügung. Doch auch die drei Studenten müssen sich bald mit Ihren Ängsten konfrontieren. Die Optik ist karg, kühl und sieht streckenweise fast ein wenig billig aus bilden aber einen tollen Kontrast zu den gewaltvollen Erinnerungen bzw. Träumen und Halluzinationen, die leider viel zu selten und nur in Person von Quaid vorkommen. Die sind stark inszeniert und verweisen sehr deutlich auf Barkers Einfluss. Da hätte ich gerne mehr davon gesehen. Die Schauspieler machen zumindest nichts falsch und Shaun Evans spielt den manischen Quaid zumindest so gut, dass ich ihn tatsächlich so gut leiden konnte wie ein Pickel am Po. Hier und da tauchen allerdings einige Ungereimtheiten auf und gegen Ende driftet der Film fast schon zu spät aber irgendwie doch zu schnell in das gängige Foltergenre ab. Diese Szenen halten aber einiges parat, was im wahrsten Sinne nichts für schwache Mägen ist.

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                          • 4

                            Eines vorweg, die Grundgeschichte ist eigentlich klasse. Der Film lässt nur kaum Fragen offen. Der Anfang des Films verrät schon zu viel. Die Bestätigung holt man sich dann eigentlich schon ab der Mitte des Geschehens ab. Das ist schade, denn mit der Ungewissheit der Zuschauer hätte man bei dieser doch vielleicht nicht neuen, aber doch innovativen Story großartig spielen können. Das allerdings macht er nicht. Handwerklich ist der Film solide inszeniert, doch die eingebauten Dramakomponenten, die natürlich auch ein Hinweis auf die Gesamtgeschichte darstellen sind weder von Schauspielern noch vom Drehbuch überzeugend dargeboten. Das raubt dem Film ungemein viel Kraft und er erzielt trotz eines augenscheinlich höchstdramatischen Finales soviel Wirkung wie ein Stich einer Biene ohne Stachel.

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                            • 5
                              RolfMuller 02.11.2014, 09:37 Geändert 02.11.2014, 09:41

                              Ambitionierter Sci-Fi-Thriller, der zeigen will, das man mit wenig auch viel erreichen kann. Die finanziellen Mittel waren begrenzt. Das sieht man dem Film auch leider sofort an. Gerade mal 2 Jahre alt, präsentiert sich der Film rein optisch wie ein Streifen aus den 90-ger Jahren. Die Schauspieler machen ihre Sache aber recht ordentlich und hielten mein Interesse an der sehr interessanten Grundgeschichte am Leben. Die Story kann man als eine bodenständige Mischung aus "The Cell" und "The Inception" begreifen. Während in den beiden genannten Filme mit Zeitlupen, Bombastaction und Fantastereien um sich geworfen wird, serviert uns dieser Film vielleicht auch budgetbedingt zurückhaltend eine Geschichte eines Forschers, der durch einen Unfall bei der Experimentvorführung im Kopf eines Junkies und angeklagten vermeintlichen Verbrechers steckenbleibt. Immer und immer wieder muss der Forscher die Erinnerungen durchleben, bis er plötzlich Kontakt zu ihm aufnehmen kann. Der Film bietet einige innovative Einfälle wie die Platzhalter und schafft es tatsächlich die abwegige Geschichte glaubhaft zu übertragen. Allerdings ist mir das am Ende zu zurückhaltend. Mir fehlt hier der letzte Mut in allen Belangen, das letzte Zutrauen einen wirklich tollen Film erschaffen zu wollen. Die Story, die eigentliche Stärke des Films, krankt dann vorallem im Mittelteil des Films. Gegen Ende wird es dann doch noch dramatisch und er deutet an, was auch mit wenigen Mitteln möglich gewesen wäre. So bleibt nur ein ambitionierter Sci-Fi-Thriller zurück mit geringem "Memory Effect". Da er wohl schnell wieder in Vergessenheit geraten wird.

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                              • 5

                                Anfangs wird überraschend viel richtig gemacht. Die Ausgangssituation ist spannend und man interessiert sich für die Belange von Nick Cassidy, überraschend passabel von Sam Worthington gespielt. Auch die Action ist souverän inszeniert, lässt einen aber auch beileibe nicht atemlos zurück. Und er funktioniert eigentlich genau bis dahin, wo es eigentlich erst recht richtig spannend werden sollte. Denn nach dem Ausstieg von Nick auf das Fenstersims wird der Film immer vorhersehbarer und schwächer. Unterstützt wird der riskante Plan von Jamie Bell und der mir völlig unbekannten aber immerhin nett anzuschauenden Genesis Rodriguez. Diese "Sidekicks" nehmen sich wenigstens nicht bierernst und konnten mir auf eine banale Art und Weise hin und wieder ein Schmunzeln abgewinnen. Ed Harris, darf mal wieder einen Bösewichten mimen, der eher durch seine besorgniserregende eingefallene Erscheinung als durch sein Schauspiel auffällt. "Ein riskanter Plan" ist ein in allen Belangen durchschnittlicher überkonstruierter Heist-Thriller, der leider so vorhersehbar ist, wie damals meine Fünfen in Mathe. Da gibt es doch um einige bessere Genrevertreter.

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                                  Ein unfassbarer Film! Das Leben, der Ursprung, der Tod, das Schicksal, die Hoffnung, die Hilflosigkeit zusammengefasst in 90 Minuten. Jedes Bild ein Rausch, jede Szene voller Sinn. Hugh Jackmann als Ritter, als verzweifelt kämpfender Arzt und Ehemann spielt seine Rolle stark. Rachel Weisz als Königin, und als schwerkranke Ehefrau für mich grandios. Die Bilder, die mir kaum Luft zum Atmen lassen, lassen den Schauspielern auch nur wenig Raum zum Spielen. Doch diesen nutzen sie perfekt. Der Film hat einen starken Hang zum Kitsch und serviert seine Botschaften mit dem Vorschlaghammer. Aber dieser trifft mich. Und zwar mächtig. Es gibt ganz wenig Filme, die mich zu Tränen rühren. Doch wenn ich Rachel Weisz leiden und gleichermaßen lachen sehe, kann ich mich nicht zurückhalten. Die Geschichte des Films spiegelt zwangsläufig auch unsere Geschichten wieder. Die Suche nach uns, nach dem Ursprung. Die Suche nach Auswegen. Die Suche nach Hoffnung. Untermalt mit einer nach "Requiem for a dream" abermals grandiosen Musik von Clint Mansell, die ebenso viel Hoffnung ausstrahlt, diese aber auch vergeblich erscheinen lässt. "The Fountain" ist ein mutiger, wuchtiger, unvergleichlicher Wimpernschlag unseres Daseins, der sicherlich nicht jeden treffen wird! Mich hat er voll erwischt!

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                                    Eine kleine Überraschung war der Film für mich schon. Auch wenn die Wertung hier im Schnitt ziemlich hoch ist. Das auch völlig zu Recht. Die Story ist klasse und wenn diese wirklich halberwegs wahr ist, auch irgendwie unfassbar. Zwei superintelligente "Vollidioten", die mit der Erfindung von Erotikwebseiten, aber mal so richtig absahnen, nur dabei mal so nebenbei ein paar üblen Russen ans Bein pinkeln. Luke Wilson spielt hier den Mittelsmann Jack, der versucht möglichst gewaltfrei und mit dem bestmöglichsten Ergebnis aller beteiligten Parteien, auch sich selbst, zu verhandeln. Jack aber findet Gefallen am prallen Leben der Erotikindustrie und lässt sich von ihr verführen und das als Familienvater. In der Story steckt unheimlich viel drin und das wird versucht auch ordentlich auszureizen. Er kratzt viele Themen an, meistens leider nur an der Oberfläche. "Middle Men" ist ein flott erzählter, mit grenzgenial-bekloppten Dialogen bespickter Entertainer, der uns eine im Ansatz wahre irrsinnige Geschichte auftischt, ohne dabei in die Tiefe zu gehen.

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                                    • 6 .5

                                      Die Idee den "Wilden Stier" auf "Rocky" loszulassen ist so simpel wie genial und man bekommt genau das, was man erwartet hat. Leider nicht mehr, aber auch nicht weniger! Es ist einfach herrlich die beiden alternden Größen bei Ihrem verbalen Schlagabtausch zu beobachten. Die Sprüche sitzen und vorallem die erste Hälfte des Films macht verdammt viel Spaß. Ab der Hälfte versucht der Film etwas tiefsinniger zu werden, eine Liebesgeschichte mitsamt Familiendrama wird eingebaut bzw. kommt zutage. Das ist jetzt nicht unbedingt störend, aber auch nicht sonderlich unterhaltsam. Sprüche klopfen, sich verbal und mit den Fäusten gegenseitig auf die Mappe hauen, das steht dem Film wesentlich besser. Das wird zum Glück auch oft genug ausgeübt. Allen Sly und De Niro Fans ist der Film wärmstens ans Herz gelegt.

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                                      • 5

                                        Der Beginn der dritten Staffel "Coven" ist verheißungsvoll. Mit Kathy Bates und Angela Bassett hat man in dieser Staffel hochgradigen Zuwachs bekommen. Auch die Figuren, vorallem Kathy Bates, als Sklavenhalter- und folterin ist grandios. Die Optik präsentiert sich mit der "Bullaugenoptik" erfrischend anders als in den beiden Staffeln zuvor. Die ersten Folgen sind spannend, spaßig und mit Seitenhieben auf gängige Filme desselben Themas durchsetzt. Hin und wieder wird man sogar gesellschaftskritisch. Das alles, aber allen voran die Grundstory verläuft sich mit der Zeit zu einem Budenzauber, der uns eher ermüdet als staunen lässt. Die Serie hält das Tempo nahezu permanent immens hoch. Charaktere kommen, gehen, sterben, stehen wieder auf, sterben, kommen wieder.... Alles wiederholt sich und es ist auch nicht mehr spannend, wenn dann mal doch einer wieder stirbt. Die Staffel kann man mit eingebildeten Bluthochdruck vergleichen. Indem man immer wieder in kurzen Zeitabständen seinen Blutdruck misst, lässt er automatisch nach, wenn er eingebildet ist. Die Spannung lässt nach. Die Langeweile gewinnt die Oberhand. Die Staffel war für mich aufgrund des überragenden Starts, den teilweise grandiosen Akteuren und das interessant gewählte Thema enttäuschend. Dennoch freue ich mich auf die kommende Staffel und hoffe das die Macher es nicht wieder überreizen. Dann steigt mein Blutdruck vielleicht auch wieder ohne Einbildung...

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                                        • 9

                                          Was für ein Trip! Während ich die erste Hälfte des Films noch etwas sperrig fand, so wird man ab der Mitte des Films einfach mitgerissen ob man will oder nicht. Es kommt einem vor, als wäre man mit den 4 Hauptdarstellern in einen Fahrstuhl gestiegen, der immer schneller in den Abgrund, ach was sag ich, ab in die Hölle zusteuert. Immer kurz davor versucht die Stopptase zu drücken, obwohl man weiß das es ihn nicht aufhält. Man hat zwar das Gefühl, die Protagonisten nicht wirklich zu kennen. Wenig wird von den Menschen erzählt. Es geht einzig um allein um den nächsten Trip. Um mehr Drogen, mehr Geld für mehr Drogen. Sehnsüchte die um jeden Preis befreidigt werden wollen. Das ist konzentriert und konsequent und ist fantastisch bebildert. Mit einfachsten Kameramitteln werden Aufnahmen und Sequenzen eingefangen, die einen nicht so schnell loslassen. Die Darsteller sind hervorragend gewählt und spielen groß auf. Vorallem von Wayans war ich positiv überrascht, dass er das irrsinnige Spiel von Jared Leto, Jennifer Connelly und allen voran Ellen Burstyn mitgehen kann. Unterstützt wird der Rausch von einem grandiosen Score. Die "Summer Ouverture" von Clint Mansell passt hervorragend zu diesem Film und ist Musik für die Ewigkeit. Ich war aber auch irgendwie froh, als der Trip zu Ende war und ich aus dem Fahrstuhl aussteigen konnte. Ohne mich umzudrehen, wohlwissend das der Fahrstuhl noch weiter nach unten führt...

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                                          • 7 .5

                                            Die zweite Staffel von "American Horror Story" setzt fast in allen Belangen einen drauf. Das Setting mit der Irrenanstalt ist genial gewählt. Die Schauspieler agieren famos und die Inszenierung ist über jeden Zweifel erhaben. Zachary Quinto, Lily Rabe und natürlich Jessica Lange stechen hierbei vorallem heraus. Und sogar Franka Potente bekommt einen unterhaltsamen Auftritt. Alles ist verrückter, größer und auch spannender als in Staffel 1. Allerdings übertreibt man es hin und wieder ein wenig was die Story an sich angeht. Hier werden mitunter einfach zuviele Themen mit reingepackt und angeschnitten, welche einen mitunter ratlos zurücklassen. Aber den Spass trübt es kaum.

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                                            • 7

                                              "American Horror Story" wartet mit einem Klasse-Konzept auf. Schon längst überfällig wird eine Gruselgeschichte in einer Staffel einer Serie erzählt. Die Story bietet eigentlich nicht viel Neues. Bewohner, die in ein vergeistertes Haus ziehen. Uuuuuiii! Aber hier wird das Konzept einfach toll genutzt. So wartet die Staffel in einem altbekannten Korsett doch mit einigen überraschenden Entwicklungen und Twists auf, die einen zwar nicht gruseln lassen, aber verdammt viel Spaß machen. Unterm Strich ein guter Einstieg in eine Serie mit einem Grundkonzept, welches unheimlich viel Potential besitzt.

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                                                Es gibt sie tatsächlich noch! Gute deutsche Filme! Mittlerweile mache ich um Filme aus unserem schönen Ländle eigentlich einen weiten Bogen. Und auch hier habe ich nur zufällig reingeschalten. Doch ich blieb gleich haften. An dem Gesicht von Edin Hasanovic.
                                                Mann, der Junge spielt hier einfach grandios auf! Er spielt, ach was er ist hier ein aggressiver Kleinkrimineller, der in einem Erziehungscamp zur Besinnung gebracht werden soll. Und die Wandlung der Figur, was eben oftmals schon die Schwäche vieler deutscher Filme darstellt, wird hier glaubhaft und gekonnt übermittelt. Der Mensch ändert sich nicht. Nur sein Verhalten. Er wird sozialisiert. Der Hauptdarsteller erscheint trotz primitivster Ausdruckweisen, und Strafvergehen, die einem im Verlauf des Films heftig schlucken lassen, dennoch sympathisch. Das ist der Verdienst von Hasanovic. Doch vielmehr geht es in diesem Film um Schuld und Vergebung. Vergebung zu proklamieren ist verdammt einfach. Aber was ist, wenn man selbst betroffen ist. Und diese Frage wird hier differenziert betrachtet und spannend aufbereitet. Das Ende, welches hier oftmals kritisiert wird, rundet den Film meines Erachtens prima ab. "Schuld sind immer die anderen" ist einer der seltenen deutschen Filme, die Mut mit Klasse verbinden!

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                                                  "Jack Reacher" war doch unterhaltsamer als ich dachte. Tolle Szenen wie der Beginn durch das Zielfernrohr oder die stark inszenierte Verfolgungsjagd mit der herrlichen Auflösung geben sich hier allerdings die Klinke in die Hand mit relativ schwachen Kampfszenen und schwankenden Dialogen und Darstellern. Was man ihm zugute halten muss ist, dass hier nicht unnötigerweise eine Liebesgeschichte reingepresst wurde. Da hat der Jack Reacher gar keine Lust drauf. Das ist konsequent. Leider lässt er die Konsequenz an anderer Stelle oftmals vermissen. Dem Film fehlt Härte, Innovation und auch ein wenig Stil. Er beweist dafür aber Humor und langweilt trotz der vielen Kritikpunkte an kaum einer Stelle.

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                                                    Es gibt Filme, die packen einen einfach! Die nehmen einen mit! Machen einen fertig! Genauso ein Film ist "Prisoners". Der Film wird mit einer unglaublichen Ruhe und Selbstsicherheit vorgetragen. Die kühle Atmosphäre ist hervorragend eingefangen. Die Story ist sicherlich nicht die durchtachteste und große Überraschungen sucht man vergebens. Aber sie heiligt hier ihre Mittel. Sie bildet den Rahmen für menschliche Emotionen. Für Hoffnung und Depression. Für Angst und Mut. Für Verlust und Gewinn. Und man kann diese Emotionen nachvollziehen und mitfühlen. Was größtenteils an dem überragenden Schauspiel von den beiden Hauptdarstellern liegt. Hugh Jackman, der mich mittlerweile ein wenig langweilte, gar nervte, überrascht hier mit einer intensiven, energischen Darstellung. Er bildet den perfekten Gegensatz zum eher stoischen analytischen, aber nicht minder famos aufspielenden Jake Gyllenhall. Der Film erinnert teilweise an die famose 1. Staffel der Serie "True Detective". Der Name "Prisoners" könnte auch nicht besser gewählt werden. Denn er hielt mich gefangen bis zur letzten Minute.

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