RolfMuller - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+24 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning178 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von RolfMuller
Uns offenbart sich hier durch und durch ein trister Streifen, der uns zeigt wie schlecht die Welt doch ist und das am wenigsten Schlechte das Gute darstellt. Er erinnert von der Atmosphäre und dem Gefühl, welches er auslöst sehr an „Winters Bone“ mit Jennifer Lawrence. Da muss man sich schon ein wenig darauf einlassen können. Die Erzählweise ist zudem sehr behäbig und ruhig.
Joe ist ein Waldarbeiter, der sicherlich kein Engel auf Erden ist. Er lernt den jungen Gary kennen, welcher bei ihm anheuert. Der Vater von Gary namens Wade ist allerdings ein strenger Säufer und Sadist. Joe fühlt sich als eine Art Ersatzvater für Gary und Gary sucht immer wieder die Nähe zu ihm. Joe, der schon im Knast war und sich auch öfter mal einen auf die Lampe gießt, mischt sich in das Familienleben ein und das Drama nimmt seinen Lauf.
Joe wird gespielt von Nicolas Cage. Und das. Achtung bitte festhalten. Absolut überzeugend. Säufer kann er spielen, dass hat er mit seiner brillianten Darstellung in „Leaving Las Vegas“ ja hinreichend bewiesen. Danach kam aber doch ein ziemlicher Absturz, indem er immer und immer wieder denselben Action-Man (welcher anfangs in Con-Air ducrhaus begeistern konnte) spielte und nur noch selten sein Talent aufblitzen liess. Da hat er sich völlig zu Recht in die Niederungen des Films heruntergearbeitet und steht jetzt des Öfteren nicht mehr neben Di Caprio oder Tom Cruise in der Videothek (gibts Videotheken überhaupt noch?) sondern neben Großkalibern wie Seagal oder van Damme. Doch hier zeigt er tatsächlich mal wieder was er kann. Es hat mich jetzt nicht überwältigt aber schon überrascht. Cage spielt seinen Part sehr präsent, energiegeladen, differenziert und lässt seinen derzeitigen Videothekenstandort kurzzeitig vergessen.
Stark auch sein sadistischer alkoholabhängiger Gegenspieler Wade. Diesbezüglich sei auf die informative Kritik von Buddy „pischti“ hingewiesen. Denn der Typ hat sich anscheinend selber gespielt. Einfach stark, aber auch beängstigend.
„Joe - Die Rache ist Seins“ ist im Endeffekt ein gelungenes, gut gespieltes Südstaaten-Drama, welches immer mal wieder unter seiner behäbigen und sprunghaften Erzählweise leidet und auf den man sich aufgrund seiner hoffnungslosen Tristesse sicherlich einlassen muss.
Du sehnst dich nach einer anderen Zeit. Nach einem anderen Leben. Nach einer anderen Frau. Du gehst spazieren. Ein Auto hält und du wirst mitgenommen in diese andere Zeit.
Eine so einfach aber irre Idee, die auch für einen selbst ungemein reizvoll ist. Ich hatte anfangs so meine Bedenken, denn nun ja es ist nun mal ein Woody Allen Filmchen. Doch diese Bedenken waren unnötig. Denn „Midnight in Paris“ (nicht zu verwechseln mit „One Night in Paris“ ;)) ist ein richtig charmantes, kleines, sympathisches Schmuckstück geworden.
Owen Wilson agiert hier als semi-erfolgreicher Schriftsteller und lässt sich vorallem von seiner Frau mal so richtig unterbuttern. Er sehnt sich nach Paris im Jahre 1920, weil er darüber schreiben will, die Epoche aber auch ungemein spannend findet. Und eines Tages spaziert er nachts durch Paris und Punkt 0 Uhr hält ein Auto und fährt ihn genau dahin. Dort trifft er viele Künstler und bedeutende Personen der Geschichte.
Owen Wilson bringt den sympathischen Verlierer prima rüber. Und bis in die Nebenrollen ist das Schmuckstück prima besetzt, köstich z.B. Brody als Dali. Woodys Stempel darf natürlich nicht fehlen, so gefällt der Film vorallem auch durch seinen Wortwitz. Doch die stärksten Momente hat der Film im Paris der 1920-er Jahre. Als würde man selbst mit Owen Wilson in den Oldtimer steigen und dahin fahren. Das ist einfach schön inszeniert und locker-flockig vorgetragen.
Für mich ist der Film eine kleine Überraschung, die einen schon ein wenig das Herz erwärmt und einen mit einem Schmunzeln auf den Lippen zurücklässt.
Der Film wird ja hier derbe abgefeiert. Dementsprechend war meine Erwartungshaltung hoch. Zu hoch.
Klar, einige Schmunzler konnte er mir schon entlocken und die Inszenierung und Bildästhetik ist ohne wenn und aber berauschend und faszinierend. Allerdings fand ich das lustige-bunte Treiben vor ernsthaften Hintergründen der Zeitgeschichte nicht besonders spannend und nur leidlich unterhaltsam.
Unfassbar, welche Stars sich hier die Klinke in die Hand geben. Der wird selbst ein Arsch, der ins Bild pfurzt noch hochkarätig besetzt. Wahnsinn, aber vielleicht auch ein wenig unnötig. Denn kaum hat man sich über jemanden gefreut, dass der mitspielt (in meinem Fall Owen Wilson) schon war er wieder weg ohne wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die Darsteller machen ihre Sache dennoch alle hervorragend, die hatten schon Laune, das ist unverkennbar.
Eine Botschaft, welch sicherlich kein Muss darstellt, konnte ich leider auch nicht erkennen. Vielleicht muss ich mal wieder zum Friseur um alles besser zu erkennen und um meine Synapsen freizulegen. Vielleicht hilft das bei der Zweitsichtung, denn so kann ich die Faszination der meisten Kritiker und mp-ler leider überhaupt nicht teilen und das scheint dann wohl scheinbar an mir zu liegen.
„Lawless“ ist ein grundsolider Gangsterfilm. Die Story ist schnell erzählt und reißt einen nicht wirklich vom Hocker. Drei Brüder schmuggeln mit Alkohol zu Zeiten der Prohibition (genau wie der gute Nucky in „Boardwalk Empire“).
Die Brüder sind grundunterschiedlich, ein Chaot (Jason Clarke), ein brutaler Stoiker (Tom Hardy) und ein weicher aber cleverer Bursche (Shia LaBoeuf). Die sind alle ok gespielt, Shia LaBoeuf ragt aber eben als kleinster scheinbar unbeholfenster Bruder heraus und stellt sogar Tom Hardy klar in den Schatten. Als Gegenspieler tritt Guy Pearce als unglaublich schmieriger Gesetzeshüter auf. Und das zwar so sauüberzeichnet, aber absolut gekonnt. Mann, ich hab mir schon lange nicht mehr so gewünscht, dass einer mal ordentlich verwaffelt wird wie ich es Guy Pearce in diesem Film gewünscht habe. Sogar Gary Oldman taucht auf. Zum aufspieln bekommt er aber unverständlicherweise nicht so die Chance. Der wird hier leider komplett verschenkt.
Dennoch hat der Streifen mich im Gesamtpaket überzeugt. Die Atmosphäre ist stimmig-grimmig, die Schauspieler überzeugend und die Action ist konsequent und gut in Szene gesetzt. Auch wenn bei der Story öfters mal der Leerlauf einsetzt, ist der Gangsterstreifen durchaus sehenswert, der sich aber nicht im Ansatz mit den Größten seines Genres messen kann.
Das Wichtigste vorerst. „Creep“ ist ein Found-Footage-Streifen, der einen sehr realistischen und nachvollziehbaren Ansatz hat.
Denn einen Tag lang begleitet Aaron den etwas strangen Josef mit der Kamera. Josef wird bald Vater, allerdings ist er an Krebs erkrankt und er wird die Geburt seines Sohnes wohl nicht mehr erleben.
Also soll Aaron ihn begleiten, damit sein Sohn später sehen kann, wer und wie sein Vater war. Die erste Hälfte des Streifens passiert dann so gut wie Nichts, ohne aber wirklich todlangweilig zu wirken Alles ist ein bisschen seltsam. Die Gespräche und Spiele von Josef vor der Kamera sind oft lustig und manchmal auch ziemlich behämmert. Aber nie lächerlich oder unnachvollziehbar. Das ist tasächlich die große Stärke des Films.
Die zweite Hälfte des Films wird dann zunehmend unheimlicher und spannender und hat doch einige Momente zu bieten, die beim Betrachter ein mulmiges Gefühl auslösen, mündet aber leider nicht in einem erhofft überraschenden Finale.
Dennoch bietet das Regiedebut von Patrick Brice für Fans der wackligen Kamera durchaus kurzweilige Unterhaltung, auch wenn der Streifen dem Genre nur wenig Neues abgewinnen kann und den Zuschauer dann doch mit einem etwas uninspirierten Ende zurücklässt.
Dieser Film gleicht einen agressiven Boxer, der vorhersehbare Kombinationen schlägt und einem trotzdem hin und wieder voll erwischt.
Denn Southpaw ist so vorhersehbar wie ein Knockout von Mike Tyson zu seinen besten Zeiten. Southpaw ist überemotional und mit reichlich Klischees bespickt. Seine Dialoge so schwankend wie ein ausgelaugter Boxer in der letzten Runde. Ein gefundenes Fressen für jeden selbsternannten Kritiker. Aber dennoch trotz allem packt er einen.
Das liegt vorallem an Jake Gyllenhall, der es versteht den Zuschauer durch eine sehr konstruierte Geschichte mitzunehmen. Durchtrainiert und mit einem Körperfettgehalt ausgestattet wie ne Packung fettarme Milch prügelt und überspielt er viele Schwächen des Boxerdramas. Gyllenhall ist für mich mit DiCaprio sicherlich einer der wandlungsfähigsten Schauspieler derzeit. Auch Forest Whitaker als Boxtrainer kann sich durchaus sehen lassen. Die Harmonie mit Gyllenhall stimmt und er lockert den doch häufig sehr tristen Film mit lockeren Sprüchen auf.
Die Inszenierung ist auch klasse. Die Boxkämpfe sind dynamisch und wild ohne zu hektisch zu sein. James Horner, der vor kurzem leider verstarb, liefert wie gewohnt gute Arbeit, auch wenn die Hintergrundmusik häufig zu sehr an seine wohl größte Arbeit im Bereich Film zu „Braveheart“ erinnert.
„Southpaw“ hat mich getroffen mit vorhersehbaren Schlägen, doch ich wanke und taumele nur ein wenig.
Denn umgehauen hat er mich (noch) nicht.
Die Story um eine Psychologin, die sich nach einem Flugzeugabsturz um Überlebende kümmert, welche alle unterschiedliche Auffassungen vom Absturz haben, ist durchaus interessant.
Was uns dann aber geboten wird ist schon fast eine Frechheit. Anne Hathaway macht ihre Sache ganz gut, allerdings kann Sie nicht verhindern, dass der Film einfach sowas von arschlangweilig ist. Viel zu lange passiert Nichts. Viel zulange wird man im Unklaren gelassen.
Und wenn man im Verlauf des Films tatsächlich noch nicht eingeschlafen ist (alle Achtung!) bekommt man einen Twist serviert, der sowas von blöde ist und so vorhersehbar wie en Dampfhammer von Bud Spencer. Ganz großer Murks! Ein filmischer Absturz, bei dem die Opfer wir Zuschauer sind.
Was wurde nicht alles im Vorfeld versprochen. Düster sollte es werden. Tiefsinniger sollte es werden. Und er sollte sich an den ersten beiden grandiosen Teilen orientieren. Pustekuchen!
Teil 5 reiht sich problemlos am vermurksten Teil 3 an. Terminator verkommt hier zu einer bonbonbunten Klamaukshow, der sich eben nicht an den tollen ersten Teilen orientiert sondern dreist kopiert, nur schlechter und ohne bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Die Dialoge und Figurenentwicklung ist hanebüchen. Von Mitfiebern mit den Charakteren wie in Teil 2 keine Spur. Die Action ist ok, haut einem aber keineswegs vom Hocker.
Arnie wird hier wie schon in Teil 3 als eine Art Zirkusterminator auf uns losgelassen und sammelt tatsächlich die einzigen Pluspunkte. Lustig und sympathisch ist der Arnie zweifellos, aber wenn ein alter Gaul (sorry Arnie, bist trotzdem dufte) das Zugpferd dieses modernen Terminatorfilms darstellt dann sagt das schon alles.
In Teil 2 wurde Düsternis, Ernsthaftigkeit und Mainstream bis zur Perfektion kombiniert. Das das so enfach nicht zu erreichen ist ist völlig klar. Aber das war leider nichts Halbes und nichts Ganzes. Ein Film den Arnie und auch das Terminator-Universum nicht gebraucht hätte. Jungs werft doch einfach die Zeitmaschine an und reist zurück und dann alles nochmal auf Anfang und dreht einen ordentlichen Film.
„Good Cop“ ist eine gute britische Mini-Serie von BBC.
Allen voran Matt Brown, als innerlich zerfressener unsicherer Cop namens Jon Paul Rocksavage macht einen guten Job. Dessen Partner wird von einer Gruppe Krimineller zu Tode geprügelt. John Paul muss alles mitansehen und eine Spirale der Gewalt wird losgetreten. Er muss erdulden wie sein Arbeitgeber die Täter einfach nicht dingfest machen und für die Verbrechen bestrafen kann. Er nimmt es also selbst in die Hand...
Diese Ausgangslage ist bei weitem nicht neu. Allgemein wird uns nicht viel Innovatives erzählt, was wir nicht schon in etlichen unzähligen Cop-Filmen und Serien gesehen hätten. Allerdings überzeugt die Machart und das Schauspiel der Beteiligten. John Paul wird uns hier als richtiger Mensch wie du und ich geschildert, der auch im privaten Bereich mit vielen Problemen zu kämpfen hat. Und es ist mal ein Cop, der nicht täglich zur Flasche greift und sich die Hucke zuballert um dem zu entkommen.
Die simple Story entwickelt sich gut, umso enttäuschter ist man dann über das Ende, was einen etwas ratlos zurücklässt. Da wäre mehr auch deutlich mehr gewesen.
Nichtsdestotrotz, jeder der mit dem Genre was anfangen kann, den wird auch diese spannende, gut gespielte Miniserie zusagen.
Gestern habe ich „Vielleicht lieber morgen“ gesehen, welcher mir heute nicht aus dem Kopf geht. „Coming of Age“ ist nicht gerade mein Lieblingsgenre. Zu oft wird man kalt gelassen. Zu oft sind die Charaktere uninteressant oder die Story verkitscht und verklärt.
Doch das ist hier keineswegs der Fall. Spielend leicht werden hier Sympathien zu den Charakteren aufgebaut. Diese Charaktere sind großartig geschrieben und durch die Bank toll gespielt. Vorallem Emma Watson und Ezra Miller haben mich aus den Socken gehauen. Es fällt einen verdammt schwer nicht mit diesen scheinbaren Sonderlingen mitzufühlen, mitzuleiden und mitzufeiern. Und ich denke fast jeder dürfte sich in eine dieser Rollen ansatzweise wiederfinden.
Hier treffen tragische Geschichten aufeinander, die aber locker und leicht erzählt werden und uns in einer Art melancholischer leichter Schwermut fliegen lässt. Der Film besticht durch hervorragende Zitate und Dialoge, die das Leben beschreiben, ohne dabei penetrant zu wirken. Dabei werden tolle Songs ausgegraben, die hervorragend zur Aussage und zum Geschehen des Films beitragen. Wir erinnern uns dabei an unsere eigene Vergangenheit, an unsere sorgenvollen, aber auch sorglosen Zeiten. Und letztendlich wird uns gezeigt, dass im Leben eben nur der Moment zählt. Dem Glück kann man nicht nachjagen. Doch es kommt auch nicht zu uns. Wir müssen Wege wählen und hoffen, dass uns möglichst viele glückliche Momente ereilen.
„Vielleicht lieber morgen“ ist eine Ode an eine Zeit, die wir manchmal am liebsten vergessen wollen und doch so schmerzlich vermissen und ein kleines bezauberndes Lehrstück für unser Leben. Denn unser Leben geschieht jetzt, nicht gestern und nicht morgen.
Die Komödie über die Libido alter Leute und die Entfremdung der Menschen im Allgemeinen ist durchaus sympathisch und amüsant. Das liegt vorallem an den beiden tollen Hauptdarstellern. Meryl Streep macht ihre Sache als verklemmte, schüchterne, sich vernachlässigt fühlende Frau toll. Die Lacher aber hat vorallem Tommy Lee Jones als ihr dauergrantiger immerzu herumnölender Ehemann auf seiner Seite.
Alles ist irgendwie nett und sympathisch. Das ist allerdings auch irgendwie das Problem. Spannung will keine aufkommen. Man weiß direkt am Anfang wo der Film endet. Überraschungen hält der Film kaum parat. Daweil hätte man bezüglich des Themas doch einige Gaggranaten abfeuern können. Zugute halten muss man dem Streifen aber, dass er immerzu respektvoll mit der Thematik umgeht. Schlüpfrige Witze unter der Gürtellinie, die sich hier freilich anbieten werden vollkommen außer Acht gelassen. Leider wird es aber auch nicht wirklich tiefsinnig.
„Wie beim ersten Mal“ ist eine seichte, harmlose, aber durch seine gut aufgelegten Darsteller sympathische Suche nach sich selbst und seinen Lebenspartner, die durchaus hätte mehr Biss und Esprit hätte vertragen können.
Audiovisuell ist der Film einfach eine Bombe. Das ist einfach saustark gefilmt und getrickst und auch mit den passenden Klängen untermalt. Da bereu ich es schon ein wenig diesen Film nicht im Kino begutachtet zu haben. Eindeutig erkennt man eben auch, wer hier Regie geführt hat. Neill Blomkamp, der mit seinem saustarken Hollywood-Debüt „District 9“ zu Recht für Aufsehen sorgte.
Auch hier ist der Look nahezu identisch. Dreckige, authentische Settings mit CGI untermalt ohne aber dass es penetrant wirkt oder aber zu sehr auffällt. Da war ich schon bei „District 9“ begeistert, wo dazu noch viele weniger fianzielle Mittel zur Verfügung standen. Hier hatte man ordentlich Schotter zur Verfügung. Das sieht man auch. Die Welt, die hier erschaffen wurde mit der radikalen Abgrenzung zwischen Arm und Reich ist sehr greifbar inszeniert. Auch namhafte Schauspieler wie Matt Damon und Jodie Foster wurden angeheuert.
Aber ich werd einfach nicht mit diesem Matt Damon warm (wo der bei Interstellar ausm Sack kam, hätt ich den gleich am liebsten wieder zugemacht;)). So leid es mir tut. Ich will jetzt hier auch nicht auf ihn rumhacken. Ich fande ihn in „Der talentierte Mr. Ripley“ oder auch „Good Will Hunting“ durchaus gut, aber hier konnte ich ihm einfach Nichts abgewinnen. Vielleicht lag es aber auch an seiner Rolle.
Das ist ungemein schade, aber ich konnte einfach nicht mit ihm mitfiebern. Viellicht lag es an ihm, am Skript. So richtig ist mir das nicht klar.
„Elysium“ ist für mich zwar ein optischer Leckerbissen, der mit tollen Actionsequenzen aufwarten kann, mich aber im Kern nicht gepackt und mich kalt zurückgelassen hat.
Es ist schon beeindruckend, wie man einen Schrotthaufen so viel Leben und Liebe einhauchen kann.
Wall-E ist trotz seiner scharfen Kanten und harten Oberfläche einfach zum Knuddeln. Der Beginn des Films ist auch eher atypisch für einen groß angelegten Animationsfilm. Denn er beginnt ruhig, fast nachdenklich mit leisem Witz. Das ist gut so.
Erst in der zweiten Hälfte dreht er auf und bietet auch den jüngeren Zuschauern eine Menge Action und Gründe zum Lachen. Doch auch hier wird nicht einfach sinnlos drauf los gegagt und gespaßt, sondern es schwingt immer eine gewisse dystopische Melancholie mit. Tatsächlich regt der Film in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken an und kritisiert unseren heutigen Lebensstil und die damit verbundenen Sorglosigkeit.
So verkommt „Wall-E“ keineswegs zu einem sinnfreien Spaß, sondern unterhält jüngere und ältere Zuschauer und weist nebenbei auf einen besseren Umgang mit uns und unserer Natur hin ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. So sollte es sein. „Wall-E“ ist vielleicht der knuffigste, liebenswerteste Roboter der Filmgeschichte und ganz großes Animationskino.
Wow, das war schon eine kleine Überraschung.
David Ayer , der Regisseur dieses Found-Footage-Streifens prügelt hier eine kleine Perle raus, die ich so nicht auf dem Schirm hatte. Das sich der Regisseur mit der Materie der Cop-Thriller gut auskennt und diese stark abliefern kann, hat er u.a. schon mit „Dark Blue“ und „Training Day“ unter Beweis gestellt. Und „End of Watch“ steht denen in Nichts nach.
Anfangs ist der Film zwar noch sehr verhalten, man muss sich auch erst einmal an den Stil, an die Kameraarbeit gewöhnen. Eine Story lässt sich auch nicht wirklich erkennen. Denn es geht von vornherein eigentlich „nur“ um den Alltag zweier Cops im Beruf aber auch im Privatleben im Hexenkessel von Los Angeles. Verkörpert werden diese von Jake Gyllenhall und Michael Pena. Und beide sind einfach klasse. Sehr authentisch stellen Sie schnell eine Verbindung zu uns Zuschauern her, was die Kameraarbeit noch unterstützt. So ist es nie langweilig dem Treiben dieser jungen Cops zu folgen.
Ganz im Gegenteil. Mit der Zeit entwickelt sich ein unglaublich intensiver, fesselnder Trip, der auch atmosphärisch punkten kann und in seinen besten Momenten an Genreklassiker wie „Sieben“ erinnert. Schön ist auch die permanente Gegenüberstellung von glücklichen, sorgloseren Momenten und den Polizeieinsätzen, die den Protagonisten aber auch uns spürbar zusetzen.
Inhaltlich mag „End of Watch“ keineswegs das Rad neu erfinden, allerdings hatte ich selten Filme, wo ich mit den Figuren so mitgefiebert habe wie hier. Da stört mich auch der kramphafte mitunter aufgesetzt wirkende Handkameraeinsatz kaum (Fuck, jeder hatte so ne Digicam in den Pfoten ;)).
„End of Watch“ ist sicherlich nicht perfekt. Aber auf seine Art und Weise ist er ein wahrhaft intensiver Trip, der vorallem mit einer dichten Atmosphäre und tollem Schauspiel glänzen kann.
"Skin Trade" ist ein durchaus ansehnlicher B-Movie, wo sich bekannte Namen mal so richtig eine vor die Mappe haun. Da wären wir auch schon bei der Stärke des Action-Streifens. Die Action ist gut inszeniert. Und die Fights sind bisweilen richtig klasse. Endlich kann man mal wieder Tony Yaa in einem Film wirbeln sehen. Und obwohl alle, ob nun Michael Jai White, Dolph Lundgren, Ron Perlman in die Jahre gekommen sind macht es schon Spass, denen bei ihrer Hand- und Fußkantenarbeit zuzusehen. Was Action angeht werden hier keine Kompromisse gemacht. Da wird nix verschenkt. Bei der Story und Charakterzeichnung leider schon.
Die Grundstory ist interessant, wenn auch derbe bei u.a. "96 Hours" stibitzt.
Allerdings werden hier die Figuren kaum vorgestellt geschweige denn eingeführt.
Da Tony, dort Dolph. Und auf geht das fröhliche Mappenkloppen bis der Gewürzprüfer schief an der Birne klebt. Da werden zwar dramatische Elemente eingefügt und erzählt, die aber kaum Wirkung bei dem Zuschauer hinterlassen.
Aber simmer doch mal ehrlich. Hat man eine tiefgründige Geschichte mit komplexen Figuren erwartet? Ähhh Nö.
Hat man aber gut inszeniertes Mappenkloppen zwischen alten Hasen erwartet?
Ja klar! Und das hat man auch bekommen.
Jeder, der mit den alten Recken (vorallem mit Tony oder Dolph) was anfangen kann, dem sei dieser B-Movie-Klopper mal so richtig ans Herz gelegt.
Das war ja mal ziemlicher Schrott. Ziemlich uninteressante und wenig sympathische Roboter begleiten wir hier durch eine langweilige Geschichte (die eigentlich viel Potential aufweist). Witze sucht man hier leider vergeblich. Für die Jüngeren, aber auch Älteren regt hier kaum etwas zum Schmunzeln an.Vielleicht lag es ja auch an der Übersetzung und Synchronisation. Einige wenige tolle Ideen sind zwar dabei, die retten den Film allerdings auch nicht mehr vor dem Schrottplatz. Viel besser macht das zum Beispiel "WALL-E".
Herrlich respektloser konsequenter leidenschaftlicher Unfug, welcher mitten aus den 80-ern zu uns hergebeamt wurde. Allerdings ist er trotz einigen Lachern und wirklich tollen Actionszenen (Streetfighter- Kampfszene ist super) auch ein wenig langweilig. Das ist letztendlich eine weitestgehend unzusammenhängende Aneinanderreihung diverser sinnloser, vielfältiger Szenen mit unterschiedlichsten B-Movie Anleihen, die aber auch aufgrund der kurzen Laufzeit weitestgehend funktioniert. Mit schön bescheuerten Charakteren wie den Kung Führer oder den Triceracop.
Ich persönlich fand ja das Musikvideo besser. Vielleicht waren meine Erwartungen deshalb zu hoch. Und ich habe irgendwie die ganze Zeit auf The Hoff gehofft (der Mann der den Mauerfall herbeigeführt hat ;)). Leider vergebens. Naja immerhin trällert er im Abspann nochmal los.
Als Schwedenhappen zwischendurch sicherlich genießbar. Ich knabber den bestimmt nochmal durch. Dann schmeckt er mir vielleicht noch besser.
Man bekommt einfach genau das was man erwartet und sich insgeheim der tollen "Ich - Einfach unverbesserlich" -Filme herbeisehnte: Die Minions. Viele Minions. Überall Minions. Und BANANAAAAS!
Und es geht auch herrlich gaga zu. Die kleinen gelben Viecher sind einfach zum Schießen. Klar, die Story ist mau, aber Mann nichtmal die Minions hats interessiert und mich erhlich gesagt auch nicht. Es ist einfach richtig schön unterhaltsam die Pillen durch die Weltgeschichte zu begleiten.
Aber nicht nur die Minions sind amüsant und fein herausgearbeitet. Auch die Nebencharaktere fetzen und sorgen für einige Lacher. Klar manche Gags sind alt und nicht jeder hat gezündet. Aber wenn die Minions daran beteiligt sind, ist das irgendwie zumindest doch zum Schmunzeln.
Klar ist aber auch, dass man es mit den kleinen Pillen und uns viellleicht nicht allzusehr überreizen sollte. Als Sidekick funktionieren sie super. Aber als Hauptcharaktere könnte sich doch auf Dauer ein wenig Langeweile einstellen. Aber mal schauen, wenn die Nachfolger (die bei dem zu erwartenden Erfolg sicherlich kommen werden) diese Klasse halten und auch soviel Spaß bereiten.
Dann nur zu.
So ich werd mir jetzt erstmal Macht, Ruhm und Bananas sichern.....:)
Ich finde die alten Mad Max Teile, bis auf den durchwachsenen dritten Teil einfach saustark. Und man war ich gespannt auf „Fury Road“ Und das absolut zu Recht.
Noch nie hat es ein Film geschafft, das ich ein Tag nach dem Kinobesuch am liebsten gleich wieder ins Kino gerannt wäre. Und ich will auch jetzt und auch morgen da rein. Und übermorgen, und überübermorgen....
Die Welt, die der gute alte George Miller erschaffen hat ist einfach grandios. Sofort wird man in diese Ödnis reingezogen. Ein paar Bilder reichen aus um eine immense Atmosphäre zu erzeugen. Darin wird dann Action abgeliefert, die es endlich mal wieder verdient mal so richtig abgefeiert zu werden. Nach so etwas habe ich ehrlich gesagt gelechzt. Handgemachte Action fusioniert perfekt mit digitaler Nachbearbeitung und ich traute mich oft gar nicht zu blinzeln.
Tom Hardy wird hier durchaus mit gemischten Gefühlen betrachtet. Ich finde er ist eine passende Besetzung für Mad Max und spielt ein absolut verrohtes Tier, den nur flüchtige Momente daran erinnern menschlich zu sein. Von Figurenentwicklung sieht man hier noch wenig, das stimmt. Aber das kann ja noch kommen.
Das Problem von Tom Hardy ist Charlize Theron. Man was die hier abliefert hätte ich der grazilen Schönheit nie und nimmer zugetraut. Mit einer unglaublichen Präsenz ausgestattet prügelt und spielt sie sich hier durch den Film. Wahnsinn. Und stellt den guten Tom schon ein wenig in den Schatten.
„Mad Max: Fury Road“ ist ein absolut konsequenter, furioser, dreckiger, bildgewaltiger Actioner, der einerseits eine willkommene Abwechslung zum Hollywood-Einheitsbrei darstellt aber auch neue Maßstäbe setzt. Man bin ich heiß auf die Nachfolger, in der Zeit zieh ich mir den einfach nochmal rein. Und nochmal und nochmal und nochmal...
Was um Himmels Willen war denn das?
Jonathan Glazer, verantwortlicher Regisseur und Drehbuchautor, nimmt sich ein Brett und schreibt darauf klar und deutlich “Das ist Kunst“ und haut es uns sowas von vor die Omme. Entweder man geht K.O. oder aber man bleibt etwas beschädigt stehen und schaut sich gespannt sein Sci-Fi-Drama-Irgendwas an.
Visuell und akustisch ist das ein wahrlich berauschender Trip. Unheimlich faszinierend. Scarlett Johannson mimt hier ein männermordendes Alien. Doch wie das gemacht wurde hat man so sicherlich noch nicht gesehen. Absolut befremdlich und einnehmend entwickelt der Film eine soghafte Wirkung, der man sich auf Dauer nur schwer entziehen kann.
Erzählt wird hier nix. Doch wirklich verschlüsselt kommt der Film im Gegensatz zu vielen selbsternannten Arty-Farty-Filmchen auch nicht daher. Ganz im Gegenteil. Am Ende ergibt alles Sinn und wirft unbewusst viele Fragen über uns Menschen auf. Das ist schon stark. Klar ist aber auch, dass der Film sicherlich nicht jeden ansprechen wird. Die Erzählweise des Films ist sehr langsam, nahezu behäbig und man wird als Zuschauer oft im Regen stehengelassen, den man aber gerne erträgt.
So jetz hol ich mir aber erstmal en Splitter ausm Auge und wenn das Auge verheilt ist, lass ich mir das Brett wieder, vielleicht sogar gern immer wieder vor die Mappe hauen. Bis dann.
Was für ein geiler Scheissfilm. „Snatch“ gibt von der ersten bis zur letzten Minute Vollgas und verwickelt uns in eine Gaga-Dada-Story vom Allerfeinsten. Obwohl die Story tiefer hängt als sie wirklich ist, werden hier kleine und große Wendungen eingebaut die einen überraschen und herrlich amüsieren.
Der Cast ist spitze. Beim Statham Hab ich mal wieder gesehen, dass er eigentlich schon ein wenig mehr kann als in seiner heutigen „Ich hau allen aufs Maul“- Suppe rumzuschwimmen. Stephen Graham, der später in „Boardwalk Empire“ für Aufsehen sorgte find ich immer stark. Aber Brad Pitt toppt sie irgendwie alle. Ich muss bei jedem Wort, jedem Satz von ihm einfach loslachen, geht gar nicht anders. Und seine comichafte Rolle ist auch mega. Ein alles zernüschelnder nuschelnder Ire, der es faustdick hinter und zwischen den Ohren hat. Einfach nur herrlich.
Guy Ritchie zeigte hier nach seinem tollen „Bube, Dame, König, Gras“ was für ein sautalentierter Regisseur er ist. Geile Schnitte, coole Action, klasse Musik und Kamera. Hier passt einfach viel zusammen. Der Film ist von Anfang auf kultig getrimmt, hält dem Druck aber locker stand. Wieso macht der Guy kein geiles Zeug mehr. Ist die Madonna Schuld?
„Snatch - Schweine und Diamanten“ ist einfach ein sauunterhaltsamer Streifen, den man sich immer mal wieder auf die Augen hauen kann. Klasse.
Das ist doch mal ein genießbarer Schinken. Mit tollen Kostümen und schönem Setting ausgestattet wird uns hier eine Gesschichte von William Wilberforce, der das britische Parlament von der Abschaffung des Sklavenhandels überzeugen will, erzählt. Klingt trocken? Ist es auch.
Hier werden keine Sklaven ausgepeitscht, hier wird kein wirkliches Elend gezeigt. Alles funktioniert hier über Dialoge und das Schauspiel. Beides ist großartig. Ioan Gruffudd als Idealist Wiliam spielt wahrlich stark und aufopferungsvoll, auch Benedict Cumberbatch ist als sein Begleiter dabei, macht seine Sache gut, steht dabei aber klar im Schatten des Hauptdarstellers. Selbst die Nebendarsteller sind gut gewählt, einige Gesichter auch bekannt, und richtig schön charakteristisch ausgearbeitet.
„Amazing Grace“ ist ein kleines feines Kostümdrama, welches das Thema der Versklavung eben mal nicht reißerisch behandelt, eben aber dadurch auch Einiges an Spannung und Intensität einbüßt. Dennoch ein absolut genießbarer Schinken, der sich durch seine Ruhe und Reife auszeichnen kann.
1993 erschien ein Film, der uns damals Bausteine glotzen liess. Die Tricktechnik in Spielbergs „Jurassic Park“ war einfach eine Wucht und revolutionär. Die Nachfolger waren eher durchwachsen. Und überhaupt kann man heutzutage einfach keine tricktechnische Revolution wie damals erwarten. Und für heutige Maßstäbe macht „Jurassic World“ vieles richtig. Klar ist das hier ein Mainstream-Blockbuster, der das in jeder Sekunde seiner 125 Minuten auch zeigt. Aber er macht dennoch Spaß.
Während es eine gefühlte Ewigkeit dauert eh der Film so richtig aus dem Quark kommt legt er dann doch ein ziemliches Tempo vor. Die Darsteller nerven zumindest nicht. Selbst Chris Pratt als übergeiler Superweiber- und Dinodompteur spielt seinen Part mit einem Augenzwinkern und gefällt in der Rolle als unerschrockener obercooler Survival-Nature-Boy. Der Rest des Castes ist bekannt und wird leider weitestegehend verschenkt. Omar Sy lacht sich die ganze Zeit eins ins Fäustchen, während sich der gute Vincent D`Onofrio sich die Oberlippe leckt um die ganze Zeit möglichst fies daherzukommen.
Die Story, die wahrscheinlich nicht tiefgründiger als ein Dinosaurierfigurbattle zwischen zwei grenzdebilen 5-Jährigen namens Kevin und Timothy im Kindergarten ist, erfüllt dennoch Ihren Zweck und hinterfragt die Sensationslüsternheit der Menschen ein wenig. Zudem werden viele schöne Hinweise auf den ersten Teil gelegt, mal witzig, mal musikalisch, da fühlte man sich schon ein wenig wie zu Hause. Letztendlich ist der Film inhaltlich nur ein auf neu und modern getrimmtes Spektakel von „Jurassic Park“.
Die Tricks sind stark, haben aber bei Weitem nicht das Ausmaß welches man 1993 erblickte. Man ist von dem CGI, auch wenn es hier weitestegehend gut gemacht ist, einfach übersättigt. Aber es wird der Tag kommen, da bin ich mir sicher, da werd ich dem scheiss CGI zujubeln. Phasenweise war das hier schon großartig. Und das 3D war 1A. Klar und ohne Kopfschmerzen.
Am Ende bleibt ein unterhaltsamer Blockbuster stehen, der hier und da ein wenig Potential verschenkt und der keineswegs an den tollen ersten Teil anknüpfen kann. Spaß aber macht er dennoch. Und das ist trotz der kleinen Ärgerlichkeiten die Hauptsache.
Als Kultthriller von Paul Schrader wird er gepriesen. Für mich nur bedingt zu Recht.
Der Streifen, welcher wohl eher als Drama statt als Thriller zu begreifen ist, ist schick inszeniert und ruhig fast schon langatmig erzählt. John LeTour, gut gespielt von Willem Dafoe, ist ein Drogenkurier. Seine eigene Vergangenheit und das Geschäft ist hart. Ein Mord in der Drogenszene ändert schlagartig seine Situation und seine Ansichten.
Der Film braucht einfach zu lang um ein wenig Fahrt aufzunehmen. Zwar spielen alle Darsteller wie Susan Sarandon und Willem Dafoe durch die Bank weg gut und glaubhaft, allerdings fällt es dennoch schwer mit diesen Figuren mitzufühlen oder sich mit Ihnen zu identifizieren. Zwar wirken die Charaktere und deren Dialoge tatsächlich wie aus dem Leben gegriffen, allerdings sind mir die Figurenzeichnungen mitunter zu sperrig. Und bis wirklich etwas Erwähnenswertes passiert plätschert der Film durch mehr oder weniger interessante Dialoge und der Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsaussichten von John LeTour so dahin. Das ist nicht wirklich spannend.
Spannend wird er dann doch noch ohne zu überraschen und weiß auch da vorallem in seiner Inszenierung zu überzeugen.
"Light Sleeper" macht passenderweise tatsächlich leicht schläfrig. Ein durchaus kleiner, feiner, schicker Film, der aber sehr langatmig vorgetragen wird und nur wenig Interessantes zu erzählen hat.
"Honeymoon" erzählt eine Story, die locker in einer Folge Outer Limits oder X-Factor hätte abgehandelt werden können in knapp 90 Minuten. Und das merkt man. Klar ist es schön, wenn man Wert auf eine gute Figurenzeichnung legt um den folgenden Horror effektiver zu gestalten.
Man lernt das Paar Paul und Bea, welche in die Flitterwochen in ein kleines Häuschen an einem abgelegenen See fährt kennen, aber nicht lieben. Die Schauspieler machen ihre Sache ordentlich, aber wenn dann zum Zehnten Mal der Sabber ausgetauscht wird und geschmachtet wird, das sogar Schmetterlinge kotzen, dann ist es schon eher nervig, als sympathisch. Sicherlich sieht das jeder anders.
Nach endlosen 45 Minuten Besabber und Gebrabbel passiert ja doch was. Und das ist gar nicht so verkehrt. Durchaus wird dann eine bedrohliche Atmosphäre heraufbeschworen und der Zuschauer wird doch ein wenig angefixt. Denn als Pauls Frau nach einer vermeintlichen Schlafwandelaktion zurückkehrt, dann kotzen die Schmetterlinge nicht mehr. Bea verändert sich und verhält sich zusehends merkwürdiger. Das spielt die Rose Leslie schon ganz gut und lässt einen hin und wieder ein wenig frösteln. Naja, vielleicht wars auch nur kalt in der Bude.
"Honeymoon" ist ein durchaus passabel inszenierter und gespielter Horror-Streifen, der allerdings Ewigkeiten braucht in die Gänge zu kommen um dann eine ausgelutschte Story zu erzählen, die mit dem aufgesetzten vermeintlich offenen Ende Fragen offen lassen will, wo einen die Antworten aber nicht wirklich interessieren.