Shepardo - Kommentare
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Alle Kommentare von Shepardo
Shepardos YT-Kino Staffel 2, Folge 5 “Blue Velvet“
Zur Halbzeit der Staffel würde ich gerne das Abstimmungssystem abändern und zwar werde ich zwei Antworten mit den jeweiligen Möglichkeiten für die nächste Folge unter den Kommentar posten und derjenige mit den meisten Likes gewinnt die Abstimmung, das ist aus meiner Sicht etwas einfacher, als wenn jeder immer extra einen Kommentar schreiben muss.
Dann wünsche ich euch viel Spaß mit der heutigen Episode :)
Das war er also, mein erster Film von David Lynch. Ich muss sagen, ich wusste quasi nix über "Blue Velvet" und bin ziemlich unvoreingenommen an den Film herangegangen. Dadurch war ich erst einmal positiv überrascht, da ich von Lynch eine sehr surreale, sehr künstlerische Herangehensweise erwartet habe, "Blue Velvet" jedoch beginnt wie ein guter Mysterythriller und von der Art der Inszenierung auch sehr angenehm zu schauen ist. Man erkennt schon zu Beginn, dass einem hier nicht alles auf dem Silbertablett serviert wird, sondern ein gewisser Interpretationsspielraum vom Drehbuch gegeben wird.
Nichtsdestotrotz hat mich der Film in der ersten Hälfte ziemlich gecatcht, das Mysterium um das gefundene Ohr war sehr interessant, die Laura Dern und Kyle Maclachlan sind sehr sympathisch und machen eine gute Figur und der Inszenierungsstil hat mir sehr gefallen, besonders der Einsatz der Filmmusik war sehr passend und so hat Lynch in der ersten Hälfte es geschafft eine sehr bedrückende und bedrohliche Atmosphäre zu kreieren.
Nun, wenn man meine Wertung mit dem bisherigen Kommentar vergleicht, werden die meisten wohl staunen, warum diese denn im Vergleich so niedrig ist und zwar ist der Grund dafür hauptsächlich die zweite Hälfte des Films. Denn mit fortschreitender Laufzeit schreitet zwar auch die Handlung fort, wird jedoch zunehmend merkwürdiger und schlägt Wege ein, die mir einfach nicht gefallen haben. Ich fand generell die Situation von Dorothy und Frank als Bösewicht zwar grundsätzlich interessant, allerdings wurde es mir an manchen Stellen einfach zu weird und einige Handlungselemente haben mir einfach nicht gefallen, was zum einen dazu geführt hat, dass ich nicht mehr so viel Spaß bei der Sichtung hatte und ich auch zunehmend das Interesse verloren habe.
Klar mag "Blue Velvet" kein Feelgood-Film sein und die bedrückende Situation hat mich auch nicht gestört, damit hab ich grundsätzlich ja kein Problem, mir persönlich hat eben der hohe Erotik/Fetisch-Anteil als auch der weitere Handlungsverlauf als auch einige eher merkwürdige Szenen nicht so gefallen und deswegen hat der Film mich auch zwischendurch verloren, wobei ich das Ende wieder sehr sehr gut fand und dadurch ein eigentlich runder Abschluss gefunden werden konnte.
So, die erste Hälfte der 2. Staffel von Shepardos YT-Kino ist geschafft und da ich nun mit Lynch endlich mal eine Bekanntschaft machen konnte, die mir allerdings auch erstmal für die nächsten Monate ausreicht, kommen wir nun zu den zwei nächsten Möglichkeiten für die nächste Folge, die zwei große filmische Bildungslücken meinerseits sind, die unbedingt geschlossen werden müssen:
1. "Dr. Seltsam" (1963): Als jemand, der "Full Metal Jacket" und "Shining" sehr mag, mit "Clockwork Orange" aber nix anfangen kann, bin ich sehr gespannt, ob der Film mir zusagen wird.
2. "Natural Born Killers" (1994): Der einzige Film, den ich noch nicht gesehen habe, an dem Tarantino im Drehbuch mitgewirkt hat, bei dem ich ebenfalls gespannt bin, ob dieses polarisierende Stück mir gefallen wird oder nicht.
Wie oben schon erwähnt könnt ihr hier unter dem Kommentar mit euren Likes abstimmen, vielen Dank :)
Shepardos YT-Kino Staffel 2, Folge 4: “Die Ritter der Kokosnuss“ aka Monty Pythyon and the Holy Grail
Nachdem die bisherigen Episoden des YT-Kinos Formats, sich eher dem Trash- und Horrorgenre gewidmet haben, geht es nun in Folge 4 in eine ganz andere Richtung, und zwar nach England, wo die Komikergruppe Monty Python in den 70er Jahren ihr Unwesen getrieben haben und neben „Das Leben des Brian“ einen weiteren sehr beliebten Klassiker im Comedy Genre erschaffen haben, nämlich „Die Ritter der Kokosnuss“. Der Film ist durch die lose Story aufgebaut, dass King Arthur zusammen mit seinen Rittern der Tafelrunde von Gott den Auftrag bekommt, den heiligen Gral zu finden. Jedoch ist diese Handlung eben nur eher lose miteinander verbunden, denn „Die Ritter der Kokosnuss“ ist eher eine Sketchsammlung, die im Mittelalter spielt mit sehr vielen, sehr unterhaltsamen Einfällen. Dabei strotzt der Film nur so von kreativen Einfällen und man spürt die Liebe und Leidenschaft, die hier sicherlich von allen Beteiligten eingeflossen ist, seien es eben die Ideen für die Gags, das Setdesign, die tollen Zeichentrickelemente, die zum Schreien witzigen Dialoge, die Anfangs-Credits oder die Voice-Over Passagen.
Da wären auf der einen Seite einige sehr lustige Einfälle für Gags, die keinesfalls 08/15 sind, sondern sehr kreativ, aber auch teilweise sehr speziell von der Art des Humors. Mich persönlich hat der Humor sehr angesprochen, kann aber auch verstehen, wenn der eine oder andere Probleme damit hat. Aber allein der Kampf mit dem schwarzen Ritter, das andauernde Zusammenklappern der Kokosnüsse der Knappen, das Killerkaninchen oder allein die ersten 2 Minuten, in denen nur die Credits gezeigt werden, haben mich mehr unterhalten, als ein Großteil der typischen Hollywood-Komödien und das war nur ein kleiner Teil des Films. Allerdings hatte ich teilweise auch das Gefühl, dass manche Dinge doch etwas zu drüber und zu bekloppt sind, weshalb ich nicht uneingeschränkt alles am Film toll fand, der überwiegende Großteil mich allerdings definitiv überzeugt hat.
Klar kommt es zwischendurch mal zum ein oder anderen nicht so ganz zündenden Gag und die ein oder andere Länge schleicht sich zwischendurch mal ein und auch manche Effekte sind nicht so gut gealtert, jedoch habe ich mich im Großen und Ganzen sehr gut unterhalten gefühlt und ich kann nur jedem, der mit „Life of Brian“ etwas anfangen konnte, dazu raten „Ritter der Kokosnuss“ anzuschauen, der mir persönlich noch ein gutes Stück besser gefallen hat. Man sollte sich jedoch nicht auf eine allzu komplexe Handlung einstellen, sondern eher eine sehr unterhaltsame Sammlung an verdammt witzigen Ideen, die einfach für gute Laune sorgen.
Dann wollen wir nun mal zur Abstimmung für die nächste Folge des YT-Kinos kommen, wofür folgende Filme zur Auswahl stehen:
1. Hard Boiled (1992): John Woo-Actionklassiker, der definitiv mal nachgeholt werden muss, da ich von ihm noch keinen seiner asiatischen Produktionen kenne.
2. Blue Velvet (1986): Thriller von David Lynch, der ebenfalls nachgeholt werden muss, da ich von ihm auch noch keinen Film gesehen habe.
Shepardos YT-Kino Staffel 2 Folge 3: „Die Frau mit der 45er Magnum“
So, da habe ich es jetzt vor meinem Urlaub noch geschafft, „Die Frau mit der 45er Magnum“ zu sehen und den Kommentar fertig zu machen. Die Abstimmung findet ihr wie immer unten, die nächste Folge wird allerdings wahrscheinlich erst nächstes Wochenende kommen, also generell nicht wundern, wenn ich die Tage nicht allzu aktiv auf MP bin.
Da ich Rape and Revenge Streifen eher zwiespältig gegenüberstehe, war ich gespannt was ich wohl von Abel Ferraras „Die Frau mit der 45er Magnum“ halten würde. Der Film versprüht schon gleich in den ersten Minuten das typische Flair der 80er Jahre Exploitation- und Grindhousefilme, alles wirkt extrem dreckig, natürlich und leicht abstoßend, was natürlich durch die in den ersten 10 Minuten geschehende Vergewaltigung(en) nochmal verstärkt wird. Diesen Look und diese Atmosphäre muss man grundsätzlich mögen und auch darüber hinwegsehen können, dass der Film eben ein B-Movie und kein riesiger Blockbuster ist, ich hatte damit allerdings keine Probleme und der Film hat mich auch von der ersten Minute in seinen Bann gezogen.
Nach den Vergewaltigungen schlägt der Film zuerst einen anderen Weg ein als seine Genrekollegen, denn er beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Vergewaltigung auf das Opfer, Thana, dass nun augenscheinlich psychische Traumata davon getragen hat und nun beschließt, sich an Männern zu rächen, die aus ihrer Sicht frauenfeindlich agieren.
Hier haben wir jedoch einen Punkt, der mich massiv gestört hat, denn ich kann es gut nachvollziehen, wenn die Frau ihre Vergewaltiger und alle daran Beteiligten zur Strecke bringen möchte, wie etwa in „I Spit on your Grave“, wenn es jedoch dazu führt, dass man einen Amoklauf im Schutzmantel des Feminismus zu sehen bekommt, bin ich kein Fan davon, da aus meiner Sicht einige Opfer definitiv in das Muster passen, jedoch auch sehr viele Figuren von unserer Protagonistin zur Strecke gebracht werden, die quasi unschuldig sind. Das kann jedoch damit erklärt werden, dass die Protagonistin eben traumatisiert von der zuvor stattgefundenen Vergewaltigung ist, hat allerdings zur Folge, dass ich keine Figur hatte, die wirklich sympathisch war oder als Identifizikationsfigur gedient hatte. Das hat man zwar bei Serienkillerportaits wie „Maniac“ auch selten, dort werden die Taten jedoch nicht als gerechtfertigt dargestellt und quasi als notwendig angesehen, welchen Eindruck ich bei „Die Frau mit der 45er Magnum“ allerdings das eine oder andere Mal hatte, ob das jetzt die Intention des Regisseurs war, kann ich nicht beurteilen.
Darüber hinaus gibt es jedoch einige weitere Aspekte, die mich gestört haben, da wäre zum einen Zoe Lund, die für mich als Protagonistin, die den Film eigentlich allein tragen muss, nicht wirklich funktioniert hat und den Zuschauer auch nicht durch passendes Charisma für sich vereinnahmen kann, was allerdings auch der Rolle als stumme Person geschuldet sein könnte. Dann kommen noch einige Inszenierungsmethoden, die für mich auch nicht so funktioniert hat, wie etwa die endlosen Zeitlupen im Finale.
Was aus meiner Sicht jedoch funktioniert ist aus meiner Sicht besonders die erste Hälfte, in der Thana noch als Identifikationsfigur dargestellt wird und sich einige spannende Szenen ergeben, in denen man sogar Angst um sie hat, dass sie nicht erwischt wird, wenn sie dabei ist die Leichen ihrer Vergewaltiger zu verstecken. Ab etwa der Mitte des Films, wo der Film eher in Richtung cool gestalteter Amoklauf gegen Männer entwickelt, war ich nicht mehr wahnsinnig überzeugt von dem Film bzw. hat mich der Handlungsverlauf einfach nicht so mitgenommen. Nichtsdestotrotz schätze ich, dass Abel Ferrara sich nicht nach Schema F an die Genre Konventionen gehalten hat und die Darstellung New Yorks als hoffnungslose, heruntergekommene und kaputte Stadt kann er gut rüberbringen und fand ich auch gut, allerdings konnte der Film mich im Großen und Ganzen nicht komplett überzeugen.
Für Fans des 80er Exploitationkinos mit einer leicht feministischen Ader könnte „Die Frau mit der 45er Magnum“ ein Blick wert sein, besonders da er anders als der typische 08/15 Thriller funktioniert. Für den Großteil der Filmfans ist „Die Frau mit der 45er Magnum“ allerdings keine Empfehlung, da der Film durch seine Inszenierung und Thematik doch sehr speziell ist.
Da ich mit „Die Frau mit der 45er Magnum“ leider nicht so wahnsinnig viel anfangen konnte, werden wir in der kommenden Abstimmung mal etwas aus dem Exploitationkino rausgehen und folgende Auswahlmöglichkeiten stehen euch offen:
1. Option: „Johnny got his Gun“ aka Johnny zieht in den Krieg (1971): Jeder, der den Song „One“ von Metallica kennt, wird auch von dem Film schon etwas gehört haben. Ein Soldat, der alle Gliedmaßen und Gesicht im Krieg verloren hat kann nichts machen und wünscht sich nichts sehnlicher als endlich zu sterben, ihm jedoch nicht möglich ist, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Laut vielen Filmkritikern einer der eindringlichsten Anti-Kriegsfilme, der das ganze Thema noch einmal auf eine weitere Ebene bringt, indem nicht nur der Schrecken auf dem Schlachtfeld sondern auch darüber hinaus gezeigt wird.
2. Option: „Die Ritter der Kokosnuss (1976): Eine weitere Lücke in meiner Filmkenntnis, denn „Die Ritter der Kokosnuss“ habe ich leider noch nie gesehen, da Monthy Python allerdings mit „Life of Brian“ schon einen sehr unterhaltsamen Film gemacht haben, der mir gut gefallen hat, wäre „Die Ritter Kokosnuss“ die weniger deprimierende Alternative, als eine der bekanntesten und beliebtesten Komödien des 20. Jahrhunderts.
Shepardos YT-Kino Staffel 2 Folge 2
Nachdem mein Auftakt zum Format YT-Kino letzte Woche mit "Braindead" gestartet hat, folgt nun mit "Jessy - Die Treppe in den Tod" aka Black Christmas ein Film, der als der erste amerikanische Slasherfilm gilt. Die Abstimmung für die nächste Folge findet ihr wieder unten.
Dahingehend erkennt man auf jeden Fall schon mal typische Klischees, die sich in den folgenden Jahren in Filmen wie "Halloween" und "Freitag der 13." und im ganzen Genre etablieren werden. Da wäre zum einen der Fakt, dass als Hauptziel wieder einmal junge Erwachsene bzw. Studenten ausgewählt wurden. Der Killer ist schon hauptsächlich in der Egoperspektive zu sehen und der Film spielt an einem bestimmten Tag, wie es auch viele Slasherfilme nachmachen sollten.
Doch einer der größten Unterschiede von "Black Christmas" zu dem Großteil seiner Nachfolgern ist, dass er eher auf Atmosphäre setzt und die psychologische Wirkung der Situation viel weiter im Vordergrund steht. Das klappt im großen und ganzen auch gut, denn die Atmosphäre ist dicht und besonders das Weihnachtsfeeling kommt dabei insgesamt gut rüber. Darüber hinaus ist der Film auch relativ gut gealtert, was wahrscheinlich daran hängt, dass es eben relativ wenige Spezialeffekte gibt, was meistens der Hauptgrund dafür ist, dass Filme leicht Staub ansetzen.
Allerdings gibt es doch einige Szenen, die relativ belanglos wirken und so den Film unnötigerweise in die Länge ziehen bzw. die nicht an sich belanglos sind, allerdings zu Teilen etwas träge inszeniert sind, was leider doch dazu führt, dass sich die ein oder andere Länge nicht vermeiden lässt, was ein Punkt ist, der mich bei einem Film, der sowieso nur etwas über 90 Minuten Laufzeit hat, definitiv stört.
Etwas deplatziert wirken hier allerdings die Comedy-Elemente, die im Gesamtkontext gar nicht reinpassen und besonders die dauerstramme Hausmutter eher zu unfreiwilliger Komik führt und nicht für den ein oder anderen auflockernden Lacher zwischendurch.
Die Schauspieler sind alle soweit in Ordnung und mit John Saxon bekommt man sogar schon einen frühen Auftritt von einem Bekannten aus der "Nightmare on elm street"-Reihe, denn er spielt später noch Nancys Vater, ebenfalls wieder als Cop. Er und seine Kollegen agieren allerdings etwas trottelig und stellen sich teilweise schon ziemlich dämlich an, was wahrscheinlich den Plot vorantreiben soll, allerdings nicht immer unbedingt nachvollziehbar ist.
Da sich die letzten Punkte ziemlich negativ anhören, wollte ich nochmal betonen, dass nichtsdestotrotz der Großteil des Films stimmt, er ist zum Großteil spannend, die Atmosphäre ist authentisch für die Weihnachtszeit, die Todesszenen sind zwar nicht besonders splattrig, verfehlen allerdings ihre Wirkung definitiv nicht und das Rätselraten, wer nun der Mörder sein könnte machen im Großteil der Zeit Spaß.
"Jessy-Die Treppe in den Tod" ist also eine sehr interessante Zeitreise in die ganz frühen Jahre des Slasherfilms und auch wenn der Film schwächer als die Klassiker des Genres ist, ist es trotzdem ein netter Zeitvertreib, aus meiner Sicht allerdings auch kein absolutes Must-See, dafür ist er aus heutiger Sicht auch einfach zu unoriginell.
So, nun kommen wir zur Abstimmung für die 3. Episode mit folgenden Auswahlmöglichkeiten:
1. Option: "Dagon" (2001): H.P. Lovecraft-Verfilmung von Stuart Gordon (Re-Animator), die wohl als Fantasy/Horror Mischung daherkommt und für die ein oder andere Splattereinlage zu haben ist.
2. Option: "Die Frau mit der 45er Magnum" (1981): Exploitation Streifen aus den 80ern, der ins Rape and Revenge Genre einzuordnen ist und unter Fans dieses Genres Kultstatus genießt.
Ich freue mich wieder über eine rege Beteiligung an der Abstimmung, wobei ich nicht weiß, wann ich dazu komme den jeweiligen Film zu sehen, da ich am Samstag erstmal eine Woche in den Urlaub fahre.
Trashmob 22
So, dann werde ich auch mal meinen Senf zu „Slime City“ im Rahmen des Trashmobs 22 abgeben. Ich bin überzeugt, dass sich die Punkte-Range hier ziemlich unterscheiden wird, denn der Film ist eine Trash-Granate wie sie im Buche steht. Die Schauspieler sind unter aller Sau, die Geschichte ist hanebüchen, die Dialoge sind absolut furchtbar und die Figuren handeln komplett unverständlich.
Normalerweise würde man jetzt bei einem unterhaltsamen Trashfilm schreiben, dass diese Aspekte ja in diesem Fall nicht besonders wichtig sind, denn durch die dilettantische Art, ein paar witzige Ideen und schöne, handgemachte Effekte, kann man damit dennoch Spaß haben. Im Fall von „Slime City“ ist dies allerdings nicht der Fall, denn zum einen nimmt der Film sich zu ernst dafür, was er eigentlich sein möchte, weshalb der Unterhaltungsfaktor auch relativ gering ist. Darüber hinaus ist der Film, besonders zu Beginn sterbenslangweilig, wird dann zwar mit fortschreitender Laufzeit etwas besser, was allerdings immer noch nicht heißt, dass es wirklich unterhaltsam wird. Dazu gibt es einige schmadderige Effekte, die teilweise eklig aussehen, an den meisten Stellen allerdings auch wieder so billig wirken, dass man eigentlich eher über den Film lachen muss, allerdings ohne, dass man wirklich Spaß daran hat, sondern eher aus Mitleid, weil die Macher es leider nicht besser hinbekommen haben.
Es gibt einige nette Szenen und der Film versprüht auch einen gewissen 80s Charme, allerdings handelt es sich wirklich um das billigste vom billigsten und war für mich persönlich eine ganze Spur zu bescheuert und schlecht, vielleicht muss ich aber auch einfach meine Fühler tiefer ins Trashfilm Genre ausstrecken und mich daran gewöhnen.
Mit "Texas Chainsaw Massacre" bringt David Blue Garcia in Zusammenarbeit mit Fede Alvarez (Evil Dead Remake) Leatherface einmal mehr zurück und einmal mehr wird eine neue Timeline angebrochen, sodass das Franchise mittlerweile maximal zerstückelt und unübersichtlich ist. Nicht nur das, die Qualität des Franchises war in der Vergangenheit genauso durcheinander wie die Reihenfolge, in der die Filme spielen, so konnte mich persönlich bisher nur das 2003er Remake und "The Beginning" richtig überzeugen, während das Original zwar aus filmhistorischer Sicht wichtig ist, für mich persönlich doch ein bisschen zu viel Staub angesetzt hat.
Dann gab es in den letzten Jahren mit "Texas Chainsaw 3D" und dem Prequel "Leatherface" zwei weitere Versuche, den Mann mit der Gesichtsmaske wiederzubeleben, allerdings eher mit mäßigem Erfolg und besonders "Texas Chainsaw 3D" war schon ziemlich dämlich und eher ernüchternd. Deshalb waren die Erwartungen auf den neusten Teil des Kettensägenmasssakers eher etwas gedämpft. Doch schon nach dem ersten Drittel wird zumindest die Befürchtung, dass es ein Rohrkrepierer wird, aus dem Weg geschafft, denn die Protagonisten sind alle schauspielerisch solide und sympathisch, was in diesem Genre schon hervorgehoben werden muss. Darüber hinaus fand ich die Darstellung des Kontrasts zwischen den Städtern und Rednecks interessant, denn die Rednecks werden nicht wie sonst üblich eindimensional dargestellt, denn dieses Klischee wird durchbrochen, indem sie auch als ganz normale Menschen dargestellt werden, die zwar ihre Probleme mit den Städtern haben, allerdings auch hilfsbereit sind.
Doch einen TCM-Film schaut man nicht, um eine Milieustudie zu sehen, sondern um Leatherface in Action zu sehen und nach knapp 20 Minuten bekommt er auch schon seinen Einsatz und hier ist zu sagen, dass dieser und die folgenden alles andere als harmlos sind. Zwar wird der Härtegrad von "The Beginning" nicht ganz erreicht, allerdings hält der Film sich auch keineswegs zurück. Die Kamera hält voll drauf, auf CGI-Effekte wurde fast gänzlich verzichtet und es gibt einige Szenen, die zum einen wirklich weh tun aber auch in Erinnerung bleiben werde (Stichwort: Bus). Hier spürt man den Einfluss von Fede Alvarez besonders deutlich, was dem Film auf jeden Fall gut getan hat. Durch die kurze Laufzeit von 82 Minuten (von denen ca. 6 Minuten Abspann sind) kommt quasi keine Langeweile auf und besonders in der Mitte ist der Film sehr spannend. Dazu kommen einige sehr intensive Szenen, wie etwa im Sonnenblumenfeld oder im Waisenhaus, bei denen die Spannung durchweg auf dem Höhepunkt ist und man mit den Charakteren mitfühlt. Auch gibt es einige schöne Spielereien mit der Kamera, die mir ebenfalls sehr gut gefallen haben, so wie der gesamte Look des Films. Es wirkt nicht künstlich sondern schön dreckig, wie es sein muss, auch wenn es wieder einmal nicht ganz an "The Beginning" dran kommt.
Den Auftritt von Sally aus dem ersten Teil fand ich allerdings etwas unnötig und deplatziert und hätte man auch komplett rausstreichen können. Hier kommt nämlich auch wieder die klassische Slasherfilm Krankheit zum Vorschein, dass die Protagonisten teilweise ziemlich dämlich handeln. Das ist zwar hier im Genrevergleich noch akzeptabel, aber besonders zum Ende hin muss man sich das ein oder andere Mal doch an den Kopf fassen und das konnte ich auch nicht ignorieren. Die Handlung ist jetzt nicht weltbewegend, allerdings für einen Slasher ziemlich solide und ich fand es allerdings auch gut, dass Leatherface eine Motivation für seine Taten bekommt und nicht einfach aus heiterem Himmel anfängt zu morden. Man wird jetzt zwar nicht mit besonders vielen Wendungen beglückt, für einen Slasherfilm ist es allerdings bei weitem in Ordnung.
"Texas Chainsaw Massacre" von David Blue Garcia ist also ein unterhaltsamer Slasherfilm, der weder das Franchise noch das Genre neu erfindet, allerdings durch sein hohes Tempo, seine gnadenlose Brutalität und einige interessante Ansätze gut unterhalten kann und für Horrorfans definitiv einen Blick wert ist, besonders wenn man mit "Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre" und "The Beginning" etwas anfangen konnte.
YT-Kino Staffel 2, Folge 1
Folge 1: Braindead
Meine lieben Damen und Herren, willkommen beim YT-Kino Staffel 2 vom großen Shepardo! Wie bereits angekündigt, werde ich hiermit eine Filmreihe starten, bei dem ich einen Film aus meiner Liste "YT-Kino" schauen, also Filme, die kostenlos auf YouTube verfügbar sind und versuchen, die eine oder andere Perle zu finden. Anbei findet ihr die Auswahlmöglichkeiten fü´r die nächste Folge von YT-Kino. Bitte schreibt euren Favoriten einfach als Antwort unter meinen Kommentar, würde mich freuen wenn möglichst viele mitmachen, denn dann macht es umso mehr Spaß :D
Wünsche für kommende Folgen nehme ich natürlich auch sehr gerne entgegen.
Option 1: "Meet the Feebles" (1989), Peter Jacksons zweiter Film und Vorgänger von "Braindead", der als gewalttätige und erwachsene Version der Muppets beschrieben wird.
Option 2: "Black Christmas aka Jessy - Die Treppe in den Tod" (1974), gilt als allererster Slasherfilm und hat John Carpenter maßgeblich für seinen "Halloween" beeinflusst.
Beginnen möchte ich jedoch mit einem meiner Lieblingssplatterfilme, zu dem ich bislang noch gar keinen Kommentar schreiben konnte, anfangen, nämlich "Braindead" von Peter Jackson. Ich liebe diesen Film und das schon seit mein Bruder ihn mir damals mit knapp 14 Jahren gezeigt hat und ich war schon damals fasziniert von der Kombination abstruser und skuriller Ideen, den fantastischen handgemachten Effekten und den zum kreischen komischen Szenen, die meinen Humor genau treffen. Sei es die Spielplatzszene, die legendäre Szene mit einem gewissen Rasenmäher oder eine bestimmte Dinner Szene. Solche kreativen Einfälle, die ein Mix aus purem Ekel und sehr schwarzem Humor sind, stellen genau das dar was ich an "Braindead" so liebe und so in dieser Form nirgendwo anders mehr gesehen habe und mich deshalb alle Jahre wieder zu Peter Jacksons Meisterwerk im Splatter-Genre machen.
Dazu kommt eine, für Splatterfilm Niveau, gute Geschichte über Lionel, wie er versucht, sich von seiner Mutter zu emanzipieren, erwachsen zu werden, die sogar am Ende noch einen netten kleinen Twist zu bieten hat. Dazu kommen viele absolut überdrehte, skurille Figuren wie etwa Lionels Mutter, sein Onkel Les, die Bestatter oder der Josef Mengele Verschnitt, getarnt als Tierarzt sowie der Priester, die einem mit Sicherheit, auch mit einigen Zitaten in Erinnerung bleiben.
Darüber hinaus merkt man in jeder einzelnen Sekunde wie viel Liebe Peter Jackson in diesen Film gesteckt hat, seien es die überaus kreativen Einfälle, die sehr authentische 50er Jahre Atmosphäre, die durchgehend passend rübergebracht wird und nicht zu vergessen die tollen handgemachten Effekte sowie die zum Brüllen komischen Comedyeinlagen. Hier würde ich auch sagen, dass "Braindead" so ziemlich die besten handgemachten Effekte bietet, die ich je gesehen habe und diese sehen auch heute noch besser aus, als viele Effekte in neueren Filmen, wogegen der Großteil an CGI-Blut und Innereien sowieso nie rankommen wird. Ganz großes Kino Mr. Jackson, im Jahr 1992 wurde hier ein Meilenstein der Horrorcomedy und des Splatterfilms geschaffen, der selten wieder erreicht wurde.
Ich gebe zu, dass die Kameraführung und die ein oder anderen Ideen auf manche vielleicht etwas zu trashig wirken könnten und ich würde, auch aufgrund des Blutgehalts, dem Film nicht jedem willkürlich empfehlen, allerdings stören mich die Aspekte überhaupt nicht und aus den 3 Millionen $ Budget wurde wirklich alles rausgeholt was möglich war, weshalb man die Bewertung natürlich auch in diesem Kontext betrachten muss.
Zusammenfassend zu sagen, dass "Braindead" ein absolutes Splatter-Meisterwerk ist, das ich viel zu lange Zeit nicht gesehen habe und ich nur jedem wärmstens ans Herz legen möchte, der ein Faible für schwarze Komödien hat und den ein oder anderen Tropfen Blut aushalten kann, denn dann wird man mit einer absolut durchgeknallten, sehr sympathischen und spaßigen Splatterorgie beschenkt.
So, meine lieben MP-Buddies, da ich gerne mein vor knapp 6 Jahren durchgeführtes Format "YT-Kino" gerne wieder starten wollte, habe ich die gesamte Liste samt aller Links noch einmal überarbeitet, da quasi alle Links und Filme nicht mehr erhältlich waren. Jetzt könnt ihr also in der Liste eine Übersicht an Filmen sehen, die ihr euch kostenlos bei YouTube anschauen könnt.
Werft gerne mal einen Blick darauf und ich hoffe, ihr könnt vielleicht die ein oder andere Perle für euch finden :D
Ich habe versucht, Filme rauszusuchen, die vielleicht interessant sein könnten, auch wenn wahrscheinlich ein paar Rohrkrepierer dabei sind. Nichtsdestotrotz habe ich den ganzen offensichtlichen Trash, den es so im Internet gibt nicht mit reingenommen, sondern nur Filme, bei denen ich gedacht habe, dass Sie entweder ziemlich interessant, schwer in physischer Form zu bekommen sind oder vielleicht sogar Geheimtipps sein könnten.
Die meisten davon sind allerdings in Englisch, diejenigen, die in Deutsch verfügbar sind, sind mit "(deutsch)" gekennzeichnet und wenn ihr nur die deutschen Versionen schauen wollt, dann könnt ihr mithilfe der Funktion Strg+F einfach danach suchen. Ich habe darauf geachtet, dass die Qualität und der Ton einigermaßen in Ordnung sein sollte, wird jedoch nicht immer mit DVD und Blu Ray vergleichbar sein, wollte euch diese jedoch trotzdem nicht vorenthalten.
Kurz zum Format: Die alten Hasen werden sich noch erinnern, ich werde wahrscheinlich jede Woche einen Film aus der Liste sehen und nach der Sichtung zwei weitere Filme zur Abstimmung stellen, die für nächste im Raum stehen. Ihr könnt dann in den Kommentaren für euren Favoriten mit voten, indem ihr eine Antwort hinterlasst und der meistgewünschte Film der beiden Möglichkeiten wird dann für nächste Woche angepeilt.
Ziel ist es einfach ein paar Filme zu sehen, auf die man sonst nicht gekommen wäre, oder aber nur sehr teuer zu bekommen sind und dadurch vielleicht sogar die ein oder andere Perle zu finden. Das letzte Mal vor 5 Jahren hat mir das Format echt Spaß gemacht und ich würde mich dann natürlich über rege Beteiligung in den Kommentaren freuen.
Mit „Rocky“ konnte Sylvester Stallone einen der größten Überraschungserfolge der Filmgeschichte inszenieren, indem er DIE Aufsteiger-Story schlechthin erzählt, die einen in das Leben von Rocky Balboa als auch in die Boxszene entführt, wobei der Film für Boxfanatiker genauso geeignet ist, wie diejenigen, die absolut nichts mit dieser Sportart zu tun haben, da die Geschichte und der Drama-Aspekt eher im Mittelpunkt stehen.
Die Geschichte ist vielseitig aufgezogen, so lernen wir in der ersten halben Stunde Rocky als Charakter kennen und lernen ihn, als ultimative Identifikationsfigur kennen. Danach wird die Beziehung und Lovestory zu seiner Flamme Adrian aufgebaut, die jedoch für mich persönlich das größte Manko an „Rocky“ ist, denn ja, es ist wichtig, diese Beziehung zu beleuchten, auch um dem Charakter mehr Tiefe zu geben. Allerdings fand ich den Anteil der Storyline am Film doch ein kleines bisschen zu hoch und so fand ich diesen Aspekt teilweise etwas langatmig und dazu kommen noch einige komisch wirkende Momente, die Rocky auch eher schmierig anstatt sympathisch dastehen lassen. Danach folgt die Weiterführung des Hauptplots, in dem wir Rocky bei der Vorbereitung für den Kampf gegen Apollo Creed verfolgen, um dann abschließend im großen Finale den Kampf mitzufühlen.
Dieser ist mein persönliches Highlight des Films, hier schmerzt jeder Schlag, man drückt Rocky die Daumen, sieht aber dennoch wie demoliert er und sein Kontrahent sind und wie keiner der beiden diesen Kampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht verlieren möchte. Auch die musikalische Untermalung und die Darstellung, wie lange sich dieser Kampf zieht, unterstreichen nochmal die Bedeutung des Kampfs als auch die Anstrengung, die beide Kandidaten aufbringen müssen, um sich hier noch auf den Beinen halten zu können, das war sehr gut gefilmt.
Darüber hinaus ist die schauspielerische Leistung von Stallone ziemlich überzeugend und es ist schön, ihn auch einmal in einer „richtigen“ Rolle zu sehen, anstatt immer nur als Actionstar, wie das in den letzten Jahren fast ausnahmslos der Fall war. Nicht umsonst war er immerhin für den Oscar nominiert, für diese epochale Leistung. Nicht nur hat er schauspielerisch die Hauptrolle des Films übernommen, er war auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass diese, seine, Idee verfilmt wird. Nachdem er das Drehbuch verfasst hat, wurde er von zahlreichen Studios abgelehnt, bis er endlich seinen Traum realisieren und „Rocky“ drehen konnte, weshalb es wahrscheinlich auch der Film von Stallone ist, in dem das meiste Herzblut steckt und das merkt man „Rocky“ auch an, auch wenn es wahrscheinlich nicht mein Lieblingsfilm mit ihm werden wird, eben wegen einigen merkwürdigen Szenen, der ausgedehnten Liebesgeschichte und der ein oder anderen Länge zwischendrin. Dazu kommt, dass ich mit der Boxwelt absolut 0 Berührungspunkte habe und ich deshalb „Rocky“ auch so lange vor mir hergeschoben habe.
Nichtsdestotrotz bietet „Rocky“ zahlreiche Qualitäten wie einen wunderbar aufspielenden Sylvester Stallone, eine legendäre Figur, eine Geschichte, mit der sich wohl so ziemlich jeder identifizieren kann und einem legendären Score, was dem Film saftige 8 Punkte von mir beschert, zurecht ein Klassiker.
Mit asiatischen Filmen ist es so eine Sache, da gibt es auf der einen Seite Filme, die ich großartig finde, wie "I Saw the Devil" oder "The Raid" und auf der anderen Seite gibt es Filme wie "Ichi the Killer" oder eben "The Wailing", die allgemein sehr gut wegkommen, mit denen ich aber rein gar nix anfangen kann bzw. mir nicht besonders gefallen.
Doch was ist mein Problem mit "The Wailing"? Der Fall um eine Mordserie, die ein südkoreanisches Dorf in Atem halten und dem Polizisten, der auch der Protagonist des Films ist, nimmt sich der Sache an und versucht, den Schuldigen zu finden. Im Verlauf des Films kommt es zu einem Potpourri aus verschiedensten Genres und man findet Einflüsse des Thriller-, Mystery-, Exorzismus-, Dämonen- und Zombiekinos in der Geschichte, verpackt mit einigen gesellschaftskritischen Aspekten, wie beispielsweise Rassismus und Vorurteile.
Somit hört es sich auf den ersten Blick sehr vielversprechend und interessant an, weshalb ich echt Lust auf den Film hatte, doch schon in den ersten 20 Minuten ist mir ein Aspekt aufgefallen, der der Hauptgrund dafür sein dürfte, dass ich mich weder mit den Figuren identifizieren, noch von deren Erlebnissen mitgerissen wurde. Denn das, in asiatischem Kino gerne verwendete, Overacting, gepaart mit sehr unpassenden Comedy-Elementen haben mich richtig genervt zu Beginn, da dadurch die Atmosphäre gänzlich zerstört wird und der Film eher lächerlich wirkt.
Darüber hinaus kam mir das Schauspiel generell sehr eigenartig vor, so spielt der Hauptdarsteller Do-Won Kwak für mein Empfinden in vielen Szenen einfach unpassend, da er entweder zu wenige oder zu viele Emotionen zeigt, was allerdings beides nicht glaubwürdig ist. Das könnte allerdings auch an seinem Charakter hängen, der extrem trottelig und dämlich geschrieben ist, sodass ich mich des öfteren über ihn lautstark beschwert habe. Dieser Gesamteindruck kann allerdings auch daher kommen, dass ich den Film auf Deutsch und nicht im koreanischen Original gesehen habe und dadurch die Übersetzung vielleicht nicht alles besonders gut rüberbringt, da das aber auch bei anderen Filmen aus dem asiatischen Raum funktioniert hat, lasse ich das nicht ganz zählen.
Ein weiteres großes Problem, das ich mit dem Film hatte war, dass er einfach viel zu lang ist. Es könnte fast sogar ausreichen, wenn man die 110 Minuten in der Mitte wegschneiden würde und nur die ersten und letzten 20 Minuten im Film lassen würde, dann hätte man nicht allzu viel verpasst. Das ist nicht per se ein negativer Punkt, allerdings hatte "The Wailing" au´ßer einer durchweg bedrohlichen Atmosphäre und vereinzelt spannenden Szenen relativ wenig zu bieten, weshalb ich mich bis zum Ende wirklich durchkämpfen musste und mir zwischenzeitlich nicht ganz sicher war, ob ich wirklich bis zum Ende durchhalten möchte.
Dort angekommen wird man dann für sein Durchhaltevermögen durch einen guten Abschluss auch noch halbwegs entlohnt und besonders der Aspekt, dass dem Zuschauer ein gewisser Interpretationsspielraum bleibt, hat mir gut gefallen, kann allerdings nicht über die vorherige Langatmigkeit hinwegtäuschen.
Nachdem ich mit "The Big Lebowski" der Coen-Brüder nicht viel anfangen konnte, habe ich jetzt, ohne zu wissen dass der Film von den Coen-Brüdern ist, "Burn after Reading" gesehen, der auch einen ähnlichen Humor im Vergleich zu "The Big Lebowski" besitzt und was soll ich sagen? Ich fand "Burn after Reading" echt sehr stark.
Ü`ber die Story will ich gar nicht allzu viele Worte verlieren, um nicht aus Versehen zu spoilern, es sei allerdings so viel gesagt, dass der Film eine sehr unterhaltsame Geschichte besitzt, die durch überraschende Wendungen und sehr unterhaltsame Dialoge voll und ganz punkten kann. Grundessenz der Handlung ist ein großes Missverständnis bezüglich einer CD, was sich durch die gesamte restliche Handlung zieht. Darüber hinaus lebt der Film jedoch auch von einigen sehr lustigen Szenen, die eine gewisse Situationskomik bieten, die meinen Humor oft voll getroffen hat.
Darüber hinaus lebt der Film von seinen vielen skurrilen Charakteren, die alle clever in die Geschichte eingebaut werden. So spielt John Malkovich den, leicht cholerischen, ex-CIA-Agenten sehr gut, jedoch auch Brad Pitt als sehr überdrehter Fitnesstrainer und George Clooney als paranoider Ehemann mit Loyalitätsproblemen glänzen allesamt in ihren Rollen und können die, in vielen Szenen aufkommende, Situationskomik sehr gut rüberbringen.
Allerdings brauchte ich persönlich einiges an Zeit zu Beginn, um in die Geschichte und die Welt reinzukommen, was stellenweise zu etwas, sich ziehenden Passagen, geführt hat, doch mit der Zeit nimmt der Film an Fahrt auf, um mit einem sehr lustigen, jedoch auch etwas unbefriedigenden Ende abzuschließen, was nicht, wie erwartet, alle Handlungsstränge noch einmal zusammenlaufen lässt, jedoch eine sehr unterhaltsame Konversation mit J.K. Simmons zu bieten hat.
Fazit: "Burn after Reading" ist eine unkonventionelle Komödie, die mit einem klugen Drehbuch, klasse Schauspielern, einigen lustigen Momenten und bizarren Charakteren punkten kann und dabei oft den richtigen Humor trifft, jedoch ohne je albern zu werden. Das ist für mich persönlich eine sehr passende Mischung gewesen, weshalb es auch wohlverdiente 8,5 Punkte gibt.
Ich glaube, das war jetzt offiziell mein letzter Versuch, mit dem italienischen Horrorkino warm zu werden, denn selbst dem, in Fankreisen als bestes Werk von Dario Argento geltende, 1975 gedrehte "Profondo Rosso" kann ich leider nur sehr wenig abgewinnen und ich kann die Wertungen für diesen Film wirklich nicht nachvollziehen.
"Profondo Rosso" startet mit einer zusammenhangslosen erscheinenden Szene, die jedoch im Finale noch eine Rolle spielen wird und einem Mord, der vom Musiker Marcus beobachtet wird. Nun macht Marcus sich dran, den Täter aufzuspuren, wir haben also quasi einen klassischen Whodunit-Thriller mit relativ ausufernden Gewaltszenen, einen waschechten Giallo eben.
Ich weiß gar nicht wirklich, wo ich hier anfangen soll, zu beschreiben, was mich am Film gestört hat, deshalb zuerst einmal die Dinge, die ich dem Film zugestehe, die Argento wirklich gut hinbekommen hat. Da wär natürlich das gesamte Setdesign und die Kamerafahrten bzw. die Bilder, die Argento einfängt, die oftmals auch sehr gut aussehen und oft wird sehr spielerisch mit der Farbe Rot experimentiert, was ich auch interessant fand. Dazu kommen die Mordszenen, in denen oftmals auch eine gute Atmosphäre aufkommt und das Ende, was mit der Auflösung des Killers keine große Überraschung bietet, jedoch ganz nett ist.
Auf der anderen Seite schafft es Argento allerdings nicht, über die Laufzeit von 126 Minuten eine ansatzweise interessante Geschichte zu erzählen, da der Hauptanteil des Mittelteils aus belanglosen Szenen besteht. Diese werden dazu noch von sehr begrenzt agierenden Schauspielern dargestellt, wo besonders der Hauptdarsteller nicht fähig ist, die Emotionen, die seine Figur in einigen Szenen verspürt, ansatzweise glaubhaft rüberzubringen und auch der Rest der Besetzung spielt eher unfreiwillig komisch. Dazu kommen diverse absolut deplatzierte und unpassende Slapstickszenen, wie etwa die Autofahrt mit der Reporterin, die Szene, wo sie Marcus' Wohnung verlässt und weiteres, was einen zwar laut auflachen lässt, jedoch absolut nicht in den Grundtenor des Films hereinpasst. Dazu kommt ein sehr eigenartig eingesetzter Soundtrack von Goblin, deren Werke Argento ja bekanntlich sehr oft benutzt hat. Die musikalische Untermalung wirkt hier allerdings oftmals auch sehr unpassend und macht viele Szenen eher lächerlich, obwohl eigentlich Spannung aufgebaut werden soll. Darüber hinaus wirkt der Film teilweise auch extrem abgehackt inszeniert und geschnitten, so wird zum einen die Musik sehr abrupt eingesetzt, aber auch manche Szenen enden in manchen Momenten gefühlt etwas zu früh, was einen auch wieder etwas aus dem Film wirft, auch wenn er es gar nicht erst schaffen konnte, einen überhaupt in den Bann zu ziehen.
Dass die Aspekte, wie eine Story oder Schauspieler jedoch nicht die Hauptkriterien bei einem Argento-Film sein sollten, mögen jetzt einige Leute anbringen, jedoch erwarte ich auch keinesfalls von jedem Film ein ausgeklügeltes Drehbuch mit Oscarperformances, jedoch sollte der Film mich bei Defiziten in den Bereichen in irgendeiner Weise catchen oder emotional mitnehmen. Außer, dass ich mich eher über den Film geärgert habe, konnten jedoch keinerlei Emotionen geweckt werden und so langweilt man sich durch die etwas mehr als 2 Stunden, bei denen man locker 40 Minuten rausschneiden könnte, ohne dass man es wirklich merken würde.
Fazit: Ich war lange nicht mehr so enttäuscht von einem doch in der breiten Filmgemeinschaft hochbewerteten Film und werde sehr wahrscheinlich keine filmischen Ausflüge mehr nach Italien machen, da mich sowohl Herr Fulci, als auch Herr Argento bisher absolut nicht von sich überzeugen konnten, auch wenn ich eigentlich sogar gedacht habe, dass ich die Filme mögen würde und ich hätte diese auch sehr gerne so gefeiert, wie es hier einige tun, aber für mich war es leider absolut überhaupt nichts.
Ich muss sagen, sich direkt nach "Machete" von Robert Rodriguez "Die Zwölf Geschworenen" anzuschauen ist schon ein ziemlicher Genrewechsel, nichtsdestotrotz hatte ich einfach Lust einen der am besten bewerteten Filme anzuschauen, den ich bislang noch nicht gekannt habe und ich bin definitiv nicht enttäuscht.
"Die Zwölf Geschworenen" von Sidney Lumet ist einer dieser Filme, die man als Filmfan mögen muss, da gibt es aus meiner Sicht fast keine andere Möglichkeit, denn hier stimmt einfach fast alles und funktioniert auch nach 65 Jahren immer noch bestens, was alleine schon ein außerordentliches Qualitätsmerkmal ist. Wie es wahrscheinlich jedem bekannt ist, handelt der Film von einer Gerichtsverhandlung, in der die titelgebenden zwölf Geschworenen über die Schuld eines 18 jährigen Jungen bestimmen müssen, wobei sich fast alle einig sind, dass der Junge schuldig ist. Alle bis auf den von Henry Fonda gespielten Geschworenen Nummer 8, der berechtigte Zweifel an der dargestellten sät, was den auf den ersten Blick offensichtlich wirkenden Fall in ein anderes Licht rückt und so handelt der Film davon, wie die Geschworenen über den gewöhnlichen Tathergang diskutieren.
Der Film ist ausschließlich auf einen Raum begrenzt, wodurch man sehr wenig zu sehen bekommt, außer die 12 Männer, die miteinander diskutieren. Nichtsdestotrotz schafft es Sidney Lumet, die Geschichte sehr spannend zu inszenieren, alleine dadurch, dass man erst im Gespräch der Geschworenen die Informationen über den eigentlichen Fall bekommt, was ich sehr interessant fand. Darüber hinaus ist die Handlung und die Art, wie über die einzelnen Aussagen und Indizien gesprochen wird, sehr interessant und der Film sorgt dafür, dass man über die gesamte Laufzeit hinweg gebannt an den Lippen der Geschworenen hängt.
Damit der Film funktioniert sind jedoch neben einem guten Drehbuch, das zweifellos vorhanden ist, gute Schauspieler notwendig, um die Handlung zu tragen, da diese fast ausschließlich durch Dialoge gekennzeichnet ist. Mit Henry Fonda, Lee J. Cobb und allen restlichen Schauspielern werden ebenfalls ausnahmslos sehr gute Darstellerleistungen geboten. Darüber hinaus lernen wir auch einiges über die einzelnen Geschworenen, die die Hintergründe hinter ihrer Einschätzung bzgl. der Schuldhaftigkeit des Jungen besser beleuchten. Somit bleibt der Film immer spannend und interessant, jedoch ohne bierernst daherzukommen, denn durch einige, sehr organische und keineswegs deplatzierte, zum schmunzeln anregenden Szenen, wird die Stimmung, besonders zu Beginn etwas aufgelockert.
Auch einige sozialkritische Aspekte werden dargestellt und durch die Vielfalt der verschiedenen Figuren wirkt es so, als würde ein (natürlich nicht ganz vollständiges) Abbild der damaligen US-Gesellschaft über diesen Fall diskutieren, wobei natürlich auch der Aspekt des Rassismus, was zur damaligen Zeit gesellschaftlich weitgehend gewöhnlich war, eingearbeitet, da es sich bei dem angeklagten Jungen eben um einen dunkelhäutigen Jungen geht. Darüber hinaus wird jedoch auch der Egoismus in der Gesellschaft in Form des Geschworenen dargestellt, der lieber schnell den Fall beenden möchte, egal ob er sich wirklich mit dem Fall beschäftigt, da ihm ein Baseballspiel wichtiger, als das Schicksal eines Menschen ist. Darüber hinaus ist jede einzelne Figur einzigartig und trotz der relativ begrenzten Möglichkeiten kann man eine Verbindung zu nahezu allen aufbauen oder zumindest (gegen Ende) ihre Beweggründe verstehen, was der Film einfach klasse darstellt.
Somit ist "Die Zwölf Geschworenen" aus meiner Sicht ein absolut berechtigt höchst bewerteter Klassiker, bei dem man sich nicht von dem Produktionsjahr abschrecken lassen sollte und ich kann nur jedem Filmfan raten, den Film mindestens einmal zu sehen, ihr werdet es nicht bereuen.
Vor ein paar Jahren war ich wirklich absoluter Robert Rodriguez Fan und habe sowohl "Planet Terror" als auch "From Dusk Till Dawn" geliebt. Dann habe ich "Machete" gesehen und war ebenso begeistert, selbst "Machete Kills", der eigentlich von der ganzen Welt gehasst wird, fand ich sehr unterhaltsam und so habe ich gestern Abend größte Lust verspürt, mir "Machete" nach 3-4 Jahren dazwischen nochmal anzuschauen und ich muss meine Wertung von ursprünglichen 9 Punkten doch nochmal leicht korrigieren.
"Machete" ist, wie von Rodriguez gewohnt, eine absolut absurde Over-the-top Splatterorgie, die mit skurillen Charakteren, ausufernder Gewalt, einer Menge verrückter Einfälle, einigen sehr lustigen Stellen und jede Menge nackte Haut daherkommt. War ich beim ersten Mal noch absolut begeistert von oben genannten Aspekten, sind einem manche Schwachstellen aufgefallen, die mir bei der Zweit- oder Drittsichtung, ich weiß es gar nicht so genau, erst wirklich klar wurden.
So mag Danny Trejo zwar charismatisch sein, aber seine absolute Unfähigkeit, ansatzweise gut zu schauspielern hat mich jetzt doch etwas gestört. Auch in den Actionszenen merkt man eben, dass der gute Herr schon Mitte 60 zum Zeitpunkt der Dreharbeiten war. Nichtsdestotrotz bleibt er eine Legende im Filmbusiness, jedoch ist seine Darstellung hier alles andere als atemberaubend. Auch ist es ziemlich eigenartig, dass mit die bestaussehenden Frauen im ganzen Film alle auf ihn abfahren, was angesichts seines Alters auch immer etwas eigenartig wirkt, aber es soll ja einige Frauen mit Daddy Issues geben.
Darüber hinaus ist Steven Seagal, als oberster Bösewicht auch eher so naja. Bewegen kann er sich mittlerweile ja sowieso nicht mehr und aus meiner Sicht spielt er von allen Beteiligten mit Abstand am schlechtesten, so steif, im Körper als auch in den Gesichtsausdrücken habe ich lange keinen Schauspieler mehr gesehen.
Die anderen Schauspieler wie Robert DeNiro, Jessica Alba und Jeff Fahey bieten jedoch allesamt eine sehr gute Performance und besonders Robert DeNiro's Figur und generell die angebrachte Sozialkritik ist auch 11 Jahre später noch sehr aktuell und es ist schon sehr interessant, wie schon 6 Jahre vor Trumps Kandidatur jemand, der locker als eine Karikatur von ihm durchgehen könnte, dargestellt wurde.
Dennoch macht der Film trotz der angebrachten, hauptsächlich schauspielerischen Probleme, immer noch eine Menge Spaß und werde ich mir definitiv noch das eine oder andere Mal anschauen, so gute Hochglanz-Trash Unterhaltung bekommt man nur sehr selten.
So, "Ghostbusters" also. Der Film sollte wohl so ziemlich jeden 80s Kid ein Begriff sein und hat es ohne Zweifel auch schon in die Popkultur geschafft und auch ich finde "Ghostbusters" echt unterhaltsam. Allen voran Bill Murray, der seine Rolle als leicht arroganter Dr. Peter Venkman sehr gut spielt und sowohl er als auch der Rest der Ghostbusters sind echte Sympathiebolzen.
Die Idee ist ziemlich gut und besonders zu Anfang bekommen wir gleich zu Gesicht, wie die Jungs diverse Geisterprobleme "lösen", was zu einigen Lachern führt (wie eigentlich der ganze Einsatz im Hotel). Darüber hinaus mixt "Ghostbusters" seine Geisterjägergeschichte auch mit einigen Einflüssen, die den Aufbau des Start-Ups der Ghostbusters zeigen, was mich als BWLer natürlich auch nochmal interessiert hat. Darüber hinaus ist Venkmans Beziehung zu Dana Barett (Sigourney Weaver) ebenfalls sehr witzig geschrieben und es entsteht sehr unterhaltsame Situationskomik, was generell ein Markenzeichen des Films ist. Einer der, wenn auch eher unfreiwillig die Lacher auf seiner Seite hat, ist der treudoofe Steuerberater Louis, der ultra nervige Nachbar von Dana.
Doch ein echtes Highlight des Films ist der Soundtrack, ich weiß er gehört zu den bekanntesten Theme Songs aller Zeiten aber so richtig gehört habe ich ihn nie und holy shit, ist das ein passender Soundtrack für den Streifen. Die gute Laune, die durch die unterhaltsame Geisterjagd versprüht wird, kann perfekt unterstrichen werden und das Ghostbusters-Feeling kommt verdammt gut rüber.
Allerdings gibt es doch ein paar Punkte, die mich von einer wirklich hohen Wertung abhalten. Da wären zum einen die Effekte, die besonders gegen Ende mittlerweile echt lächerlich aussehen. Ich weiß, man sollte den Film immer im zeitlichen Kontext betrachten, allerdings gibt es auch viele Filme aus den 80ern, wo man sich über ähnliche Effekte absolut nicht beschweren kann, von daher nehme ich das einfach mal als gültigen Punkt für mich :D
Darüber hinaus fand ich den Storyverlauf im letzten Drittel dann doch ein Stück zu weit drüber und hier driftet "Ghostbusters" schon fast in die Trashfilm Richtung ab, wenn es eben zum Showdown auf dem Hochhaus kommt, oder wenn es einige eigenartige Storyelemente gibt, die mir einfach nicht gefallen haben und für meinen Geschmack einfach ne Spur zu trashig waren (Stichwort: Showdown auf dem Hochhaus).
Nichtsdestotrotz ist "Ghostbusters" ein unterhaltsamer Film, als mehr sehe ich ihn allerdings auch nicht an und für den Kultstatus, den er im Großteil der hiesigen Filmcommunity genießt, wird es bei mir leider nicht reichen.
Gestern habe ich mal wieder Lust auf einen schönen, hirnlosen Actioner gehabt und da ich von JCVD sowieso bisher nur "Sudden Death" kenne, habe ich mir "Maximum Risk" bei Netflix angeschaut und ich muss sagen, ich habe genau das bekommen, was ich erwartet habe.
Die Story rund um Alain (van Damme), der in Nizza herausfindet, dass er einen Zwillingsbruder hat, der zu Beginn des Films verstirbt. Dieser hatte Kontakt mit der russischen Mafia in NY und er versucht die Vergangenheit von seinem Bruder und seine Connections in NY zu untersuchen und herauszufinden, was mit ihm geschehen ist.
Hierzu ist zu sagen, dass die Prämisse eigentlich etwas vielversprechender wirkt, als beim typischen 08/15 B-Movie Actioner, allerdings hindern die schauspielerischen Fähigkeiten von Mr. van Damme, als auch die genaue Ausarbeitung der Story den Film wirklich erinnnerungswürdig zu machen. Zwischendurch zieht sich der Film auch ordentlich, da man eigentlich einem überforderten JCVD zuschaut, wie er durch NY stolpert und die ein oder andere Begegnung mit seinem Love Interest oder sämtlichen Gegnern macht, die ihn zur Strecke bringen wollen.
Die Kampf- und Actionszenen sind sehr unterhaltsam und machen richtig Spaß, besonders gegen Ende geht es nochmal ordentlich rund und die Kampfchoreografien kann Jean-Claude gewohnt glaubhaft rüberbringen. Die Explosionen und Effekte sehen allesamt sehr gut aus und die ein oder andere Härte machen die Action sehr brauchbar, weshalb "Maximum Risk" für eine einmalige Sichtung definitiv klar geht, besonders weil im letzten Drittel auch zunehmend Spannung aufkommt. Allerdings gibt es dafür im zweiten Drittel einige Längen, die den Spaß und den Gesamteindruck doch etwas mindern, da hier die Handlung zwar vorangetrieben wird, man sich stellenweise allerdings trotzdem etwas langweilt. Dazu kommt eben das verbesserungswürdige JCVD Schauspiel, der für mich als Ermittler nicht wirklich gut rüberkommt, das allerdings wieder durch seine Darstellung in den actionreichen Szenen wieder einigermaßen wettmachen kann.
Dennoch ist "Maximum Risk" im Großteil seiner Laufzeit relativ unterhaltsam und es gibt ein paar coole Szenen und Momente, bleibt allerdings nicht länger im Kopf. Für einmal schauen und "Kopf aus, Hirn an"-Kino geht "Maximum Risk" klar, ohne dass ich hier wirklich eine Empfehlung ausspreche.
Im Vornhinein muss ich sagen, dass ich noch keinen der Filme der Coen-Brüder gesehen habe und es vielleicht daher kommt, dass ich an deren Stil noch nicht ganz gewöhnt bin, doch ich muss sagen, dass ich im Fall von "The Big Lebowski" nicht ganz nachvollziehen kann, warum der Film solch einen Kultstatus inne hat.
Klar, Jeff Bridges spielt den Dude und John Goodman seinen cholerischen Buddy sehr gut und man nimmt ihnen die Rollen ohne Zweifel ab, der Film hat sehr skurrile Charaktere zu bieten aber kann ansonsten weder durch besonders viele Gags glänzen, noch durch eine wirklich interessante Story. Klar, es gibt ein paar skurille Situationen, die teilweise auch echt lustig sind, allerdings beschränkt sich das vielleicht auf 5 Minuten des ganzen Films, die wirklich lustig sind.
Darüber hinaus hat "The Big Lebowski" eine Story zu bieten, die zuerst interessant erscheint, dann allerdings sehr wirr erzählt wird und auch keinen richtigen roten Faden bietet, weshalb ich mich zwischendurch zeitweise ganz schön gelangweilt habe. Das Element mit der Erzählerfigur und dem Durchbrechen der 4. Wand war zur damaligen Zeit bestimmt etwas neues, hat mich allerdings auch nicht unbedingt vom Hocker gehauen.
Wenn die Story nicht begeistern kann, gibt es ja immerhin noch die Möglichkeit, dass die Dialoge so einzigartig sind, dass dadurch ein Sog entsteht, der den Film sehr unterhaltsam macht, aber auch das war hier für mich leider nicht der Fall, weshalb "The Big Lebowski" für mich zwar stellenweise ganz nett und lustig war, jedoch meine Erwartungen in keiner Weise erfüllen konnte.
Vielleicht habe ich ihn auch nicht ganz verstanden und muss ihn mir irgendwann nochmal anschauen, aber bei meiner gestrigen Sichtung, war es teilweise echt ziemlich anstrengend, aufmerksam zu bleiben, einfach nicht mein Fall.
Dank der wunderbaren Aktion des TV-Senders ARTE, die "Day of the Dead" heute Nacht zeigen, jedoch seit heute schon zum anschauen in der Mediathek verfügbar haben, habe ich einmal die Chance genutzt, einen der bekanntesten, noch verbliebenen §131er zu schauen, auch wenn meine Erwartungen etwas gedämpft waren, nachdem ich mit "Dawn of the Dead" so meine Probleme hatte.
"Day of the Dead" startet in den ersten 5 Minuten zwar mit einer etwas leichtfüßigen Stimmung, die an Dawn erinnert, ist jedoch den Großteil der Laufzeit eher recht pessimistisch eingestellt und zeigt ein tristes Bild der Menschheit, als auch der Welt, in der diese nun lebt, denn die Zombie-Apokalypse ist schon seit einigen Jahren zugange und eine Gruppe von Menschen hat sich in einem Bunker verschanzt und versucht, miteinander zu überleben. Dabei wird jedoch klar, dass das zusammenleben untereinander langsam zu einer größeren Herausforderung wird, als das Überleben an sich.
Hierbei schafft es Romero sehr gut, trotz des massiv gekürzten Budgets, die Location und die Welt glaubhaft darzustellen und besonders die Anspannung zwischen den Militärs und den Wissenschaftlern wird über den ganzen Film hinweg gut beleuchtet und hier zieht sich auch der rote Faden des Films durch, indem diese Beziehung innerhalb einiger Eskalationsstufen dargestellt wird. Das ist zwar nichts absolut neues, jedoch ist "Day of the Dead" eben nicht wie jeglicher anderer beliebige Zombiefilm, da er eben die menschlichen Probleme eher in den Vordergrund stellt und die Zombies eigentlich auch erst in der 2. Hälfte wirklich in Erscheinung treten.
Da sind wir allerdings auch schon bei einem Problem des Films, denn damit diese kammerspielartige Inszenierungsweise funktioniert, muss die Story interessant sein, die Schauspieler müssen den Film tragen können und es muss genug Interesse am weiteren Verlauf geweckt werden und aus meiner Sicht wurden diese Aspekte nicht in vollem Umfang erfüllt. Besonders die Schauspieler, konnten mich jedoch zum Großteil nicht unbedingt überzeugen, was unter anderem an ziemlich unbeholfenem und unpassendem Overacting liegt, wobei mir Joseph Pilato, der als Antagonist eine wirklich gute Figur macht, als Ausnahme wirklich sehr gut gefallen hat. Die Ansätze bezüglich der Weiterentwicklung der Zombies und dass diese auch lernfähig sind, da ich dieses Thema auch noch nie außerhalb von Romero gesehen habe und das war eines der Punkte, die mich wirklich interessiert haben in "Day of the Dead". Es mag zwar eine Intention des Films sein, da sich die Gesellschaftskritik ja auch darauf bezieht, dass es eben keine richtige Identifikationsfigur gibt, das hat jedoch nicht unbedingt dafür gesorgt, dass man über die gesamte Laufzeit hinweg mitfiebert, was ich schade finde, denn es wäre doch etwas mehr drin gewesen.
Nichtsdestotrotz wird in einem Zombiefilm auch einiges rumgeschmoddert, was eben besonders in der 2. Hälfte zur Genüge getan wird und hier kann man wirklich nichts an dem Zombiedesign oder den Effekten aussetzen, denn diese sehen auch heute noch einfach klasse aus und ich frage mich immer wieder wie Tom Savini es schafft, solche fantastischen praktischen Effekte zu erstellen, dass diese locker mit heutigen Produktionen mithalten können und besonders damals wohl für einiges Aufsehen gesorgt haben, was eben in DE auch zur Beschlagnahme des Films geführt hat, die heute natürlich etwas lächerlich erscheint, auch wenn der Film immer noch recht hart ist.
Fazit: Für mich der beste Romero-Zombiefilm, auch wenn ich sagen muss, dass ich nicht so begeistert davon bin, wie es bei vielen anderen der Fall ist. Nichtsdestotrotz ist "Day of the Dead" ein sehr solider Zombiefilm mit einigen interessanten Ansätzen und Storyelementen, lässt einen allerdings ziemlich kalt und schafft es nicht, den Zuschauer in irgendeiner Weise emotional mitzureissen und für die Geschichte zu begeistern.
Wer den Film allerdings demnächst sehen möchte, kann das wie eingangs erwähnt, in der ARTE-Mediathek tun, dort ist er komplett uncut und in Deutsch verfügbar, denn mindestens einmal sollte man ihn als Horrofilmfan definitiv.
Ich würde "Dexter" bis heute als meine persönliche Lieblingsserie sehen, auch wenn bei weitem nicht immer alles perfekt war. Jedoch hat mich der sympathische Serienkiller schon immer fasziniert und besonders die Dynamik mit den Mitarbeitern der Miami State Police war immer sehr unterhaltsam. Das Ende gehörte jedoch zu einem der schlechtesten Serienenden insgesamt, was die nachgereichte 9. Staffel bzw. neue Serie "Dexter: New Blood" definitiv gerechtfertigt hat und 10 Jahre später weiter geht.
Die Einbindung des neuen Schauplatzes und die Veränderung des Charakters Dexter funktioniert zu Beginn sehr gut und die Serie kann einen direkt zu Beginn voll abholen und mit einer sehr spannenden Geschichte und einem ebenfalls sehr guten Antagonisten aufwarten, die die Serie bis Episode 8/9 wirklich sehr sehr gut macht und einen voll mitreißt. Man bekommt wieder das alte Dexter-Feeling und man fiebert dauerhaft mit dem Protagonisten mit. Auch die Dynamik mit Harrison bringt einen neuen Drive in die Serie hinein und hebt die Serie abseits vom geänderten Schauplatz vom ursprünglichen "Dexter" ab. Allerdings hat mich doch die Darstellung von Harrison etwas gestört, da er für mein Befinden ziemlich nervig ist, klar er ist ein pubertierender Teenager, jedoch kann man diese auch trotz ihrer Probleme etwas sympathischer darstellen, davon bin ich überzeugt.
Die anderen neuen Figuren fügen sich gut in das Gesamtbild ein und sind größtenteils interessant und sympathisch, auch wenn ich manche Handlungsverläufe einfach nicht nachvollziehen kann, die mir die Serie und besonders das Ende etwas kaputt gemacht haben und die eigentliche Aufgabe, das Staffelfinale von Staffel 8 zu revidieren, sogar noch verschlimmert hat und ich mit dem neuen Ende noch unzufriedener bin, als mit dem ursprünglichen.
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Besonders die Folge 10 hinterlässt bei mir einen etwas unglücklichen Beigeschmack, zum einen durch die an den Haaren herbeigezogene Storyline, dass Angela aufgrund des Einsatzes von Ketamin (was Dexter sonst nicht einmal benutzt hat) überführt wird und dass die Einstichstellen alle am gleichen Ort sind, ist jetzt auch nicht unbedingt ein klarer Punkt, der die Schuld ohne Zweifel beweist. Auch der Mord an Logan ist vollkommen unnötig, Dexter ist auch schon zuvor durch seine Cleverness aus anderen Situationen gekommen, das ist einfach faul geschrieben und passt auch nicht zum Charakter, was dann zum ziemlich unbefriedigenden Ende führt, was einen noch unzufriedener zurück lässt.
---------------------------------------------------Spoilerpart Ende-------------------------------------------------
Nichtsdestotrotz haben mir die anderen Folgen fast ausnahmslos direkt gefallen, weshalb "Dexter: New Blood" für Fans definitiv einen Blick wert ist und alle, die noch nie die Originalserie gesehen haben, sollten diesen Umstand so schnell es geht ändern!!!!!!!!
Es wird zwar langsam etwas eintönig, dauernd Filme abzufeiern aber was soll ich sagen? Dann scheint mein Filmauswahlprozess ja nicht allzu verkehrt zu sein :D
Denn mit "Shoot 'em up" hatte ich nun einen Film, der mir wieder einmal sehr sehr gut gefallen hat, bei dem ich jedoch jeden verstehen kann, der eine etwas schlechtere Bewertung gibt, denn man muss einfach auf absolute over-the-top Action mit Onelinern und nicht allzu ausgeklügelter Story stehen, um dem Film etwas abgewinnen zu können. Doch sollte genau das gesucht werden, ist "Shoot 'em up" genau die richtige Wahl, denn hier stimmt in dieser Hinsicht ziemlich vieles.
Clive Owen, als karottenbessessener Protagonist, der den Bad Guys am laufenden Band das Leben zur Hölle macht, macht eine echt gute Figur und die Delivery einiger Witze und Onelinern sind absolut on point. Daneben ist Monica Belluci als Love Interest ganz nett, hat mich allerdings nicht komplett überzeugt. Paul Giamatti als Bösewicht hingegen ist wie der ganze Film auch ziemlich überzeichnet, macht allerdings eine Menge Spaß und eine echt gute Figur als Hauptantagonist.
Die Action ist nahezu tadellos inszeniert und hat einen ansehnlichen Gewaltgrad zu bieten. Dazu kommt eine Kreativität, die seinesgleichen sucht, da wird sich schon einmal während des Geschlechtsakts durchs Zimmer geballert, Karotten dafür benutzt, dem Gegner den Garaus zu machen und vieles weitere, was ich jetzt nicht zu ausgedehnt hier spoilern möchte. Daneben werden die gut inszenierten Actionszenen durch eine sehr gute Songauswahl noch einmal unterstützt und geben dem Zuschauer während des Schauens ein durchgehendes Feel-Good-Feeling (kann man das so sagen ?).
Dass der Film Spaß macht, ist somit für mich unumstritten, allerdings gibt es auch die ein oder andere zu bemängelnde Sache, die man vielleicht besser hätte machen können. Da wäre zum einen die ganze Lovestory zwischen Smith und Monica Beluccis Charakter, das hätte man aus meiner Sicht nicht gebraucht und hätte man ein gutes Stück kürzer halten können bzw. hätte manche Szenen vielleicht etwas weniger klischeehaft darstellen können. Dadurch passen manche Szenen nicht in den Gesamtkontext und die generelle Richtung des Films, was aus meiner Sicht einfach nicht passt.
Dazu kommen noch einige Situationen, die schon ziemlich dämlich bzw. faul geschrieben sind, da es sich um einen überzeichneten Actionfilm handelt, gewichte ich das jetzt nicht so stark, ist allerdings für Buddys, die hier etwas empfindlicher sind, zu berücksichtigen.
Fazit: "Shoot 'em up" ist ein Actionfilm, der zwar mit keiner innovativen Story auftrumpfen kann, dafür aber sehr spaßigen Sprüche, Actionszenen einen gut aufgelegten Clive Owen und einige erinnerungswürde Szenen zu bieten hat und dadurch perfekt unterhalten kann. Wenn man etwas "Film an, Hirn aus"-Kino braucht, ist "Shoot 'em up" genau das Richtige.
Und wieder einmal wurde eine wichtige Bildungslücke gestopft, denn nun habe ich bis auf "Insomnia" alle Filme des Ausnahmeregisseurs Christopher Nolan gesehen, bei dem man von fast jedem seiner Filme von Meisterwerk sprechen kann. So auch hier wieder bei "Interstellar", in der der liebevolle Pilot Cooper mit ein paar anderen Wissenschaftlern versuchen muss, einen neuen Planeten zu finden und besiedlungsfähig zu machen, da die Erde langsam aber sicher zugrunde geht, warum wird allerdings nicht näher beschrieben.
Diese Geschichte legt die Basis für eine atemberaubende Reise durchs All, die mit fantastischen Bildern, einem der besten Scores der Filmgeschichte, herausragenden Schauspielern und einer mitreißenden Geschichte, die sehr komplex, aber trotzdem zu jedem Zeitpunkt unterhaltend ist. So schafft es Christopher Nolan einmal mehr, klassisches Blockbusterkino mit Anspruch zu verbinden, ohne den Unterhaltungsfaktor zu verringern, was aus meiner Sicht eine sehr schwierige Aufgabe ist, die hier dennoch tadellos umgesetzt wird.
Wie in jedem seiner Filme spielt auch der Aspekt Zeit wieder eine wichtige Rolle, da die Astronauten wesentlich langsamer altern, als die Erdbewohner und diesen Aspekt fand ich besonders spannend und erfrischend, ob das wissenschaftlich alles so richtig ist kann ich nicht beurteilen, ich fand die Situationen, die dadurch entstehen einfach sehr interessant und dieser Umstand sorgt auch für einige sehr emotionale Momente, die ebenfalls großartig inszeniert sind, auch wenn es manchmal vielleicht ein klitzekleines bisschen zu kitschig wird.
Ich hatte zwar schon erwähnt, dass die Schauspieler allesamt großartig sind, jedoch wird mir Matthew McConaughey mit seiner Leistung in "Interstellar" definitiv im Gedächtnis bleiben, da er so viele Facetten seiner Figur wahnsinnig glaubwürdig spielen kann, dass man eine gute Beziehung zur Figur aufbauen kann und er mit seinem Filmcharakter verschmilzt. Zwar habe ich ihn auch schon in "Wolf of Wall Street" und "The Gentlemen" gesehen, dass er ein großartiger Schauspieler ist, hier hat er allerdings die Messlatte noch einmal zwei Stufen höher gelegt.
Als einziges Manko kann ich dem Film nur anlasten, dass die Handlung auf der Erde immer etwas das Tempo rausgenommen hat und es aus meiner Sicht dem Film definitiv geholfen hätte, diesen Aspekt zumindest etwas kürzer zu halten, da die Geschehnisse im Weltraum einfach wesentlich interessanter sind.
Die visuellen Effekte und die Bilder sind ebenfalls grandios und ich könnte in vielen Szenen nicht sagen, welche Effekte nun CGI und welche praktisch sind, der Mix ist wahnsinnig gelungen und man wird durch unechte Darstellungen zu keiner Zeit aus dem Film geworfen, dies gepaart mit der einzigartigen Musik von Hans Zimmer, die mit zum besten gehört, was er je komponiert hat, machen den Film, neben der sehr interessanten und emotionalen Story, zu einem absoluten Erlebnis, was man definitiv gesehen haben sollte und ich hätte mir gewünscht, diesen Film im Kino sehen zu können, wo das Erlebnis sicherlich noch einmal beeindruckender ist.
Meisterwerk.
Nachdem ich vor kurzem "The Rock" gesehen habe, kommt nun der nächste 90er Actioner gleich hinterher und dabei handelt es sich auch noch um einen John Woo Film, von dem ich bisher noch absolut nichts gesehen habe, deshalb war ich auf jeden Fall ziemlich gespannt was mich nach all den Lobeshymnen hier erwartet.
Doch kommen wir nun erst einmal zu "Face/Off", der mit einer recht interessanten und unverbrauchten Geschichte, bezüglich eines Gesichtertauschs, daherkommt. Dieser wird hauptsächlich durch John Travolta und Nic Cage dargestellt und die beiden bekommen diese Aufgabe ziemlich gut hin, auch wenn es auf beiden Seiten das eine oder andere mal zu etwas unpassendem Overacting kommt, besonders auf Cages Seite kommt. Nichtsdestotrotz können beide Hauptdarsteller und auch die Nebendarsteller in ihren Rollen größtenteils überzeugen und den Großteil der Zeit machen alle Beteiligten einen ziemlich guten Job.
Für einen Actionfilm werden die einzelnen Figuren gut beleuchtet und es geht nicht nur darum, eine knappe Handlung um ein paar Explosionen und Shootouts zu bauen, sondern die Geschichte ist auch abseits der Actionszenen interessant, auch wenn es besonders im zweiten Drittel einige Längen gibt, die hier das Tempo und die Spannung etwas rausnehmen, was den Sehgenuss etwas mindert. Die Szenerie sorgt jedoch für einige interessante Szenen im Bezug auf den Identitätstausch und es ist ebenfalls interessant zu sehen wie der eine mit dem Leben des jeweils anderen klar kommt und wie sie evtl. sogar Gefallen daran finden.
Neben der Handlung und den Schauspielern ist ein wichtiger Punkt für einen Actionthriller natürlich die gebotene Action und ich muss sagen, die hat es echt in sich, alleine zu Beginn die Szene mit dem Flugzeug, einige sehr gut inszenierte Shootouts und die Motorbootjagd am Ende sind einfach phänomenal in Szene gesetzt und lässt auch noch einige CGI-beladene Blockbuster aus heutiger Zeit alt aussehen, was definitiv nicht auf alle ähnlichen Filme aus der Dekade der 90er zutrifft. Für meinen Geschmack benutzt Herr Woo zwar ein paar mal zu oft die Zeitlupe, allerdings ist der allergrößte Teil der Actionszenen meisterhaft inszeniert und kann eigentlich nicht kritisiert werden.
Allerdings kommt es eben im Verlauf des Films neben genannten Längen auch zu einigen eher eigenartigen Entscheidungen, Dialogen und nervigen Figuren (Besonders der Glatzkopf dessen Name ich mir leider nicht merken konnte) sowie ein an manchen Stellen etwas zu übertriebenes Acting, was eben den Film definitiv nicht perfekt erscheinen lässt und somit auch eine etwas niedrigere Punktzahl bekommt, als vielleicht von mir erwartet. Nichtsdestotrotz immer noch ein unterhaltsamer Streifen.
Fazit: "Face/Off" ist ebenfalls ein unterhaltsamer Actionstreife aus den 90ern, der gut gealtert ist und heutzutage immer noch Spaß macht. Wenn man sich mit der Grundidee des Films arrangieren kann, erwartet einen ein spaßiger Actioner, der mit einer interessanten Handlung, tollen Actionszenen und charismatischen Schauspielern aufwartet, jedoch trotzdem die ein oder andere Schwäche hat, die man auch nicht wegdiskutieren kann.
Ich kann mich dem allgemeinen Tenor zu "The Rock" hier in den Kommentaren nur anschließen, denn nach meiner heutigen Zweitsichtung gefiel mir "The Rock" sogar noch besser als bei Erstsichtung und ist definitiv einer der stärksten Actionfilme der 90er Jahre, der einfach eine Menge Spaß macht.
Der Cast ist hochkarätig und macht eine Menge Laune, besonders Sean Connery als sprücheklopfender SAS-Veteran und Ed Harris als Bösewicht machen eine sehr gute Figur und man nimmt ihnen die Rollen zu jedem Zeitpunkt ab. Die Action ist sehr sehr gut, gemacht und dazu auch noch ausgesprochen gut gealtert. Es wird nicht zimperlich mit den bösen Buben umgegangen, jedoch alles auf einem einigermaßen realistischem Niveau, das vielleicht an manchen Stellen etwas over the top ist, was jedoch auch gut zum Film passt, da dieser sich auch nicht zu 100 % ernst nimmt.
Dazu kommt die fabelhafte Musik von Hans Zimmer, die einen in manchen Situationen an das "Pirates of the Carribean"- Theme erinnern lässt, nicht umsonst gab es dafür eine Oscarnominierung, die allerdings leider nicht abgeräumt werden konnte.
Was mir ebenfalls gefallen hat, war, dass sogar die Amerikaner und deren Regierung nicht nur in einem positiven Licht dargestellt wurde, besonders im Bezug auf den Vietnam-Einsatz, jedoch auch hinsichtlich Staatsgeheimnissen usw.
Dazu kommt, dass der Bösewicht nicht einfach nur ein eindimensionaler, geldgieriger Sack ist, sondern dass man die Beweggründe und Handlungen definitiv nachvollziehen kann, was ihn sicherlich, abseits von Ed Harris' guter Performance, erinnerungswürdig macht.
Fazit: "The Rock" ist ein klasse Actionfilm, der sich selbst nicht zu ernst nimmt, keine besonders komplexe Handlung zu bieten hat, dafür aber einfach perfekt unterhält und das perfekte Kontrastprogramm zu einem anstrengenden Tag ist. Vollste Empfehlung für Actionfans.
Ich muss sagen, ich bin schockiert. Schockiert, weil ich gerade einen Film von einem der populärsten Horror-Regisseure gesehen habe und meine sowieso niedrigen Erwartungen nochmal weit unterboten wurden.
So habe ich vor einigen Jahren einmal "Woodoo", der ja als Fulcis bestes Werk gilt, gesehen und habe mich damit schon ziemlich schwergetan, weshalb ich die nächsten Jahre meine Finger vom italienischen Trash-Horrorkino gelassen habe, bis ich vor kurzem den ebenfalls recht beliebten "Dämonen" genauso wenig abgewinnen konnte. Nun hatte ich allerdings nochmal einen Anflug von Interesse in dem Bereich und habe mir einen der Filme angeschaut, die als eins von Fulcis besseren Werken zählt und ich bin wirklich beeindruckt, wie so etwas bis heute Kultstatus erreichen konnte.
Die gesamte Aufmachung des Films wirkt wieder einmal extrem billig und dilettantisch, sei es der hilflos wirkende Schnitt, die unerträglich häufig eingesetzten Zooms in die Gesichter der Protagonisten, die trotzdem keine besondere Wirkung haben, das amateurhafte Schauspiel, die dämlichen Schauspieler und ein Drehbuch, das anscheinend mit der Intention geschrieben wurde, möglichst viele Plotholes in die Geschichte bzw. möglichst viele dumme Ideen in den Film einzuarbeiten.
Darüber hinaus ist die Soundkulisse ebenfalls wieder einmal sehr gewöhnungsbedürftig, da es eher so wirkt, als würde ein 5 jähriger auf zufällig auf einem Synthesizer rumklimpern, wobei diese "Musik" oftmals überhaupt nicht die Stimmung der jeweiligen Szene unterstreicht und besonders durch ihren häufigen Einsatz einfach verdammt nervig ist.
So langweilt man sich also ca. 60 Minuten, die von schlechtem Schauspiel, schlechter Inszenierung, absolut uninteressanten Charakteren und einer einfallslosen Story, die nicht einmal versucht wird wirklich erklärt zu werden. Am Ende sorgt dann Dr. Freudstein, der übrigens ziemlich lächerlich aussieht, für die ein oder andere ziemlich blutige Szene. Hier muss erwähnt werden, dass die Spezialeffekte, im Kontrast zum Rest des Films, ziemlich professionell wirken und kurz vergessen lassen, dass es sich eigentlich um einen sonst sehr amateurhaften Streifen handelt.
Die Effekte und die, in manchen Szenen wirklich dichte Atmosphäre, sind das einzige was ich dem Film halbwegs abgewinnen kann, denn alle anderen Dinge, die einen Film gut oder zumindest unterhaltsam machen, glänzen leider höchstens durch ihre Abwesenheit.
Dazu kommen noch komplett unausgereifte und dämliche Entscheidungen im Drehbuch, die einem regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammen schlagen lassen, wie etwa das Ende, jegliche Szenen mit der Babysitterin oder die Szene, in der Bob im Keller ist und von seiner Mutter gerettet werden soll und währenddessen ca. 10 x schreit, dass er Angst hat und seine Mutter, die sehr gemächlich zu ihm läuft, ihn doch bitte retten soll.
So habe ich mich durch diese 87 Minuten gequält und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies meine letzte Begegnung mit italienischem Horrortrash und besonders Herrn Fulci, vor dem ich nach "Woodoo" und diesem Streifen jeglichen Respekt als Horrorikone verloren habe, war. Wenn ich noch einmal einen Ausflug in das italienische Horrorkino machen werde, dann höchstens zu Herrn Argento, von dem ich noch einiges nachzuholen habe.
Mit „Knives Out“ konnte Rian Johnson, der nach „Star Wars: Episode 8: The last Jedi” den Unmut der halben Welt auf sich gezogen hatte, seinen Namen wieder reinwaschen, indem er ein fast schon aus der Zeit gefallenes Whodunit, ganz ohne vorher bestehendes Franchise, inszeniert und es zu einem, in Relation zum Budget, Überraschungshit an den Kinokassen machte und ich muss sagen, ich bin vom Ergebnis ebenfalls ziemlich angetan.
Als aller erstes fällt natürlich der Cast auf, der von bekannten Stars nur so wimmelt, sei es unter anderem Jamie Lee Curtis, Daniel Craig, Christoph Plummer, Chris Evans oder Ana de Armas, wobei Craig und Armas klar die Hauptrollen besetzen und einige Figuren vielleicht auch etwas kurz kommen.
Es geht grundsätzlich darum, dass Harlan Thrombey, multimillionenschwerer Privatier, der schon langsam auf die 90 zugeht, eine Familienfeier zu seinem Geburtstag veranstaltet und am nächsten Morgen tot aufgefunden wird, weshalb Stardetektiv Benoit Blanc, in Form von Daniel Craig, zum Anwesen kommt und erkennt, dass quasi jeder der infrage kommenden Charaktere ein Motiv hätte, ihren Vater zu töten, wobei praktisch jeder ein ziemlich wasserdichtes Alibi hat und einige Dinge nicht zusammenpassen.
Was sich nach einem 08/15 Krimi anhört, mag zu Beginn auch so anmuten, doch Rian Johnson präsentiert uns Zuschauern spätestens nach 1/3 des Films die ein oder andere Wendung, die das Geschehen immer wieder in eine andere Richtung lenkt. Aufgrund der recht unvorhersehbaren Handlung, der tollen Schauspieler, dem authentischen Ambiente und einigen passenden Witzen macht „Knives Out“ jede Menge Spaß, sodass er sich definitiv, besonders durch sein Drehbuch, was erstklassig geschrieben ist, von anderen Genrekonkurrenten klar abgrenzen kann.
Überzeugend ist zum einen ein relativ unkonventionelles Element, was im 1/3 des Films zum Einsatz kommt, über das ich jedoch wenig sagen möchte, vorkommt was dem Zuschauer glauben lässt, dass er die ganze Story eigentlich schon weiß, obwohl dies gewiss nicht der Fall ist. Dazu kommt die Art, wie die Geschichte weitergeführt wird und wie gegen Ende des Films nahezu jeder Aspekt, der zuvor im Film thematisiert wurde, in irgendeiner Weise in der Auflösung von Bedeutung ist, das hat mich wirklich beeindruckt. Mehr sogar das, als die endgültige Auflösung, die zwar im groben schon erahnbar ist, wie der Fall allerdings im Detail aufgelöst wird, hat mir wirklich sehr gut gefallen und hat zwar keinen Moment, wie etwa bei „Die Üblichen Verdächtigen“ dargestellt, ist jedoch trotzdem sehr stark und weit über den sonstigen Standards.
Was ebenfalls überzeugt ist der Detailreichtum mancher eingestreuter Handlungsstränge, wie etwa Baseball und den Hunden oder wie man anhand des Verhaltens der Familie Marta gegenüber erkennt, was diese eigentlich wirklich von ihr hält
Dazu ist allerdings zu sagen, dass der Film stelllenweise vielleicht etwas drüber vorkommt und auch manche Szenen, aus meiner Sicht auch etwas zu over the top sind, was ich, besonders im Finalen „Kampf“ und dem Gadget, was mit Marta passiert, wenn sie lügt, manchmal ein bisschen unpassend fand und es mich ein kleines Stück rausgeworfen hat.
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei „Knives Out“ um einen sehr starken Whodunit-Film, der mit hervorragenden Darstellern, die vielleicht stellenweise etwas kurz kommen, einer spannenden und sehr gut geschriebenen Geschichte und einer super Atmosphäre im Anwesen der Thrombeys daherkommt, dass es definitiv einer der besten Krimibeiträge der letzten Jahre darstellt und Leute, die dem Genre etwas abgewinnen können, sollten sich „Knives Out“ definitiv ansehen.