Shepardo - Kommentare

Alle Kommentare von Shepardo

  • 5

    Ich muss wohl langsam akzeptieren, dass ich mit dem "elevated horror" anscheinend nicht viel anfangen kann, nachdem ich mich mit "Hereditary", "Midsommar" und jetzt auch "Der Babadook" nicht anfreunden konnte.

    Dazu muss man jedoch sagen, dass "Der Babadook" eher als Psychodrama funktioniert als als wirklicher Horrorfilm, denn es geht hauptsächlich um die Beziehung der Mutter Amelia zu ihrem Sohn Samuel. Amelia hat den Tod ihres Mannes immer noch nicht ganz verarbeitet, steht parallel unter Stress bei ihrer Arbeit und muss ihren sehr sehr anstrengenden und schwierigen Sohn betreuen, was der Nährboden für den Auftritt des Babadooks, einer Figur aus einem Kinderbuch, darstellt.

    Grundsätzlich muss ich sagen, dass mir das grundsätzliche Konzept, vorrangig auf die Beziehung zwischen Sohn und Mutter und die Folgen der dauerhaften Belastung und Depressionen einzugehen, gefällt und die Herangehensweise des Films mag. Auch Essie Davis als Mutter, die dauerhaft an ihren Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit steht, hat mir sehr gut gefallen. Die paar wenigen Horrorszenen, die es im Film gibt, fand ich auch sehr eindringlich und spannend inszeniert.

    Doch leider ist für mich die Konzentration auf das Verhältnis zwischen Mutter + Kind einfach etwas zu ausgedehnt, sodass für mich sehr viel Leerlauf entstanden ist und ich mich streckenweise wirklich motivieren musste, immer noch dabei zu bleiben. Dazu kommt, dass Samuel ohne Zweifel das anstrengendste Kind ist, was ich jemals in einem Film gesehen habe. Klar, seine Rolle ist so geschrieben, dass er anstrengend und sehr belastend für die Mutter ist, allerdings glaube ich, dass man diesen Umstand besser hätte inszenieren können.

    Generell ist der Film über die gesamte Laufzeit hin sehr anstrengend zu schauen und es kommt nahezu kein Sehvergnügen auf. Auch das ist anderen Filmen wie "Schindlers Liste" oder "I Saw the Devil", die grundsätzlich sehr bedrückend sind, besser gelöst. Diese sind zwar bedrückend aber dennoch tritt so etwas wie Unterhaltung beim Schauen auf, was mir bei "Der Babadook" über weite Strecken ebenfalls gefehlt hat.

    Schade eigentlich, der Ansatz hat aus meiner Sicht eigentlich einiges an Potenzial.

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    • 8
      Shepardo 15.10.2022, 15:04 Geändert 15.10.2022, 17:35

      Nachdem ich den ein oder anderen 70er Horrorklassiker gesehen habe, die mir nicht so zugesagt haben, wie erwartet wie z.B. "Der Exorzist" oder "Das Omen" war ich gespannt, ob ich jedenfalls mit "Der Weiße Hai" von Altmeister Spielberg was anfangen kann. Da ich mir schon relativ sicher war, dass es wahrscheinlich wieder so ausgehen wird, dass "Der weiße Hai" nach heutigen Standards einfach nicht mehr gruselig ist. Doch das war eher ein Fehlgedanke, denn Spielbergs erster Kinohit hat mir wirklich gut gefallen.

      Ein wesentlicher Bestandteil ist hier natürlich die fabelhafte Musikuntermalung durch John Williams, bei dem das klassische "Jaws" Theme wohl mit zu den bekanntesten Melodien in der Filmmusik gehören dürfte. Wie hier bei einigen Szenen die Spannung aufgebaut wird, sei es durch das Hauptthema oder andere Stücke ist wirklich erstklassig und ist maßgeblich für den guten Spannungsaufbau.

      Roy Scheider und Richard Dreyfuss tragen den Film fast alleine und sind zum Einen sehr gut in ihren Rollen als Polizist und Wissenschaftler, die die Gefahr erkennen und versuchen, den vor der Küste schwimmenden Hai gefasst oder getötet zu bekommen. Dabei hilft ihnen der alte Quint, der mich teilweise an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht hat, so eine verdammt nervige Figur mit einigen dummen Entscheidungen hatte ich schon länger nicht mehr, das konnte ich nicht immer ganz nachvollziehen.

      Ein großer Pluspunkt von "Der weiße Hai" ist natürlich die dauerhaft schwelende Gefahr im Wasser, die Angst, dass jederzeit wieder ein neuer Angriff erfolgen könnte und die Leute im Wasser ihrem Schicksal ausgeliefert sind. Dabei ist jedoch auch nicht zu vernachlässigen, dass diese Szenen nur einen relativ kleinen Teil des Films ausmachen und besonders Roy Scheider und Richard Dreyfuss den Film mit ihrer tollen Chemie tragen müssen, was aus meiner Sicht sehr gut klappt. Die Zeit vergeht fast wie im Flug, obwohl ein großer Teil der Laufzeit mit den Reaktionen im Dorf als auch das Herumtuckern auf einem Boot besteht, kam für mich zumindest keine Langeweile auf.

      Deshalb ist "Der Weiße Hai" ein sehr gut gealterter Horrorklassiker, der sehr viel richtig macht und den Regisseur-Gro´ßmeister zu massiver Bekanntheit und Popularität verhalf, was ich jetzt definitiv verstehen kann. Klare Empfehlung.

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      • 7 .5

        Mit "Cold Prey" hat Roar Uthaug der Filmwelt gezeigt, dass Norwegen im Horrorbereich definitiv etwas drauf hat, was dann später Tommy Wirkola mit "Dead Snow" noch einmal untermauern konnte. Doch "Cold Prey" als erster, international bekannter, norwegischer Horrorfilm hat mir doch durchaus unterhaltsame 90 Minuten beschert.

        Das hängt zum Einen viel an den sympathischen Hauptfiguren, von denen keiner einem dauerhaft auf die Nerven geht, wie es bei ca, 80 % der Slasherfilme der Fall ist. Der Film nimmt sich zu Beginn relativ viel Zeit, um die Figuren einzuführen und die Ausgangssituation darzustellen. Dabei langweilt er jedoch überhaupt nicht, da die Dialoge´ (für einen Slasherfilm natürlich) gut geschrieben sind, man die Motivation und Probleme der einzelnen Charaktere gut versteht und dann auch zusammen mit den Figuren das Hotel, in dem die Gruppe strandet, erkundet.

        Dabei gefällt mir im ganzen Film auch sehr gut, dass die Handlungen der Gruppe alle nachvollziehbar sind und sich niemand außerordentlich dumm verhält, um dem Killer quasi freiwillig ins Messer zu laufen, sondern die Ideen, die aufkommen, waren für mich immer nachvollziehbar und verständlich. Da dieser Punkt und der, der nervigen Charaktere mich bei vielen Slasherfilmen am meisten stört, ist es also sehr schön, dass diese Umstände in "Cold Prey" gar nicht ausgeprägt sind.

        Auch erwähnt werden muss die gute Location, einmal mit dem Schnee in den norwegischen Bergen, als auch das Hotel an sich. Das ist sehr düster, geheimnisvoll und trotzdem etwas anderes, als die typische Hütte im Wald. Auch die kleine Nebenstory bezüglich des Killers und der Vergangenheit des Hotels fand ich ganz gut, auch wenn hier gerne noch etwas näher drauf eingegangen werden könnte.

        Eine sehr gute Bewertung bleibt "Cold Prey" aber dennoch verwehrt, da der Film zwar gut umgesetzt ist und vom handwerklichen und den erwähnten Punkten wenig Kritik geäußert werden kann, außer dass es gegen Ende auch für meinen Geschmack etwas langatmig wurde, und für eine 8+-Bewertung dann doch zu sehr Schema-F ist.

        Hier hätte mir noch etwas neues, interessantes gefehlt, was den Film wirklich einzigartig macht, sei es ein Story-Twist oder irgendwas anderes. So bleibt "Cold Prey" für mich trotzdem ein gut inszenierter Slasherfilm, der definitiv überdurchschnittlich ist und für eine abendliche Slasher-Unterhaltung auf jeden Fall geeignet ist.

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        • 7

          Der Kommentar ist an kaiserofhorror gewidmet, da er meinen Lieblings-Freitag der 13.-Kill erraten hat :)

          "Staplerfahrer Klaus" ist ein Splatter-Lehrfilm über das Staplerfahren und welche Gefahren dabei entstehen können, wobei die möglichen blutigen Auswirkungen dieser direkt hier im Film thematisiert werden. Somit ist "Staplerfahrer Klaus" definitiv ein sehr lehrreicher und wertvoller Film für jeden, der vor hat, Gabelstaplerfahrer zu werden. Oder alternativ einfach wenn man einen lustigen Splatter-Kurzfilm sucht, der ordentlich Spaß macht.

          Denn die ironische Aufmachung als Lehrfilm und die damit verbundenen drastischen Splattereffekte ergeben eine Mischung, die deutlich mehr Spaß macht als sämtliche Filme, die etwas ähnliches versuchen, weshalb ich mich vielmals beim Kaiser für diesen heißen Tipp, der übrigens zu seinen Lieblingsfilmen gehört, bedanke :)

          Und über eine Sache bin ich mir definitiv sicher: An die Gefahren des Gabelstaplerfahrens werde ich nach diesem Kurzfilm ein Leben lang denken.

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          • 6
            über Jason X

            "Jason X" ist definitiv anders als die restlichen Freitag der 13.-Filme und das ist aus meiner Sicht auch der größte Pluspunkt des Films. Das neue Setting im Weltraum führt auch dazu, dass man definitiv etwas Abwechslung zu den Vorgängerfilmen bemerkt, die fast allesamt am Crystal Lake gespielt haben. Jasons Outfit, das erst richtig dreckig, eklig und heruntergekommen ist, wirkt richtig cool, Kane Hodders Darstellung mag ich persönlich am liebsten von allen Jason-Darstellern und der Film nimmt sich nicht allzu Ernst und hat ein paar sehr ansehnliche Kills zu bieten, wobei meiner Meinung nach auch der beste Kill des gesamten Franchises in "Jason X" zu finden ist.

            Das sind alles Aspekte, die immerhin dazu führen, dass keine Langeweile aufkommt und man einen kurzweiligen, abgespacten Slasherfilm serviert bekommt, der schon ordentlich Spa´ß macht. Allerdings gibt es da auch noch ein paar andere Punkte, die bei mir dafür sorgen, dass "Jason X" zwar Spaß macht aber eine wirklich hohe Punktzahl unmöglich machen, einfach weil ich mich darüber schon das ein oder andere Mal aufregen musste. Da wären zum Einen die wirklich grottigen CGI-Effekte. Die handgemachten Bluteffekte bei den Kills sind wirklich gut gemacht und man kann sich definitiv nicht darüber beschweren, aber jegliche CGI-Effekte, die meistens irgendetwas außerhalb des Raumschiffs zeigen sind sowas von schäbig, dass diese teilweise an das legendäre "Mortal Kombat: Annihilation"-Niveau erinnern.

            Dazu kommt die Tonalität des Films, bei der ich mich eigentlich genau auf ein Trashfeuerwerk im Weltraum gefasst gemacht habe, was der Film auch definitiv erfüllt, aber irgendwie wollte es nur teilweise funken. Generell muss ich sagen, dass mir die erste Hälfte wirklich gut gefallen hat und hier definitiv so bei 7-7,5 Punkten gewesen wäre, doch gegen Ende fand ich einige Einfälle doch wirklich ziemlich dämlich und die Tatsache, dass Jason wieder zurück kommt und dann wieder und nochmal wieder war für mich persönlich dann doch etwas over the top.

            Nichtsdestotrotz hat "Jason X" definitiv seine unterhaltsamen Momente und es wird einem auch definitiv nicht langweilig, weil der Film, wie oben erwähnt, auch einiges richtig macht, doch das Potenzial hier eine wirklich unterhaltsame, gut gefilmte, Trashgranate zu zünden wurde aus meiner Sicht doch leider verschenkt.

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            • 6 .5

              Dann muss ich mich wohl mal wieder ein bisschen unbeliebt machen, ist ja auch schon lange genug her :D

              "Der Exorzist" ist wohl einer der bekanntesten Horrorfilmen, die es überhaupt gibt. Anhand von popkulturellen Referenzen oder auch dem damaligen unglaublichen Erfolg des Films hat wahrscheinlich jeder schon mal etwas davon gehört und viele sicherlich auch gesehen. Im Erscheinungsjahr 1973 konnte "Der Exorzist" ein Millionenpublikum schocken, was zu Aufführungen mit Ohnmachtsanfällen und ähnlichen Vorkommnissen bei einigen Zuschauern führte, einfach weil zum damaligen Zeitpunkt noch nichts vergleichbares existierte, was das Publikum so schocken konnte.

              Somit war ich schon reichlich gespannt, wohlwissend, dass natürlich ein fast 50 Jahre alter Film bei Weitem nicht die Wirkung entfesseln wird, wie damals. Die ersten 30-40 Minuten starten also und es geht sehr gemächlich voran. Klar, jeder Film benötigt etwas Zeit für den Storyaufbau und die Einführung der Charaktere. Allerdings ist hier die Inszenierung für meinen Geschmack dann doch etwas zu langsam, weshalb ich doch etwas enttäuscht war.

              Ein Aspekt, der mir gut gefallen hat, war die Verzweiflung der Mutter, die ihr Kind liebt, allerdings nicht herausfinden kann, was mit ihr falsch ist und wie man ihr helfen kann. Dieser Umstand führt zwar zu vielen Arztbesuchen, die allerdings alle nicht weiterhelfen können, bis es dann schlussendlich herauskommt, dass hier übernatürliche Wesen am Werk sind und nur ein Exorzismus dem besessenen Mädchen helfen kann. Das fand ich wirklich gut, weil diese Angst, dass man weiß, der eigene Körper oder Bekannte/Angehörige verändern sich entweder körperlich oder psychisch und man kann die Ursache des Problems nicht finden und ihnen helfen, ist definitiv sehr beängstigend.

              Kommen wir aber nun zu den letzten 30-40 Minuten, die eigentlich auch die sind, die wirklich etwas mit Horror zu tun haben, denn hier eskaliert die besessene Regan immer mehr und es passieren immer mehr komische Dinge, die Tochter verletzt Menschen, spricht in fremden Sprachen, in einer sehr dunklen Stimme und läuft unbeaufsichtigt Treppen auf und ab. Dieser Teil mag in den Anfang 70ern sehr verstörend gewesen sein und eine gewisse Wirkung hat es auch heute noch, allerdings kam bei mir persönlich nie ansatzweise etwas wie Grusel auf. Für mich war der ganze Umstand zwar interessant und ich hab mir in einigen Szenen auch gedacht, wie sie das wohl technisch umgesetzt haben, aber annähernd Horroratmosphäre und Gruselstimmung kam bei mir persönlich leider nicht auf. Auch fand ich die andauernden Beleidigungen von Regan bzw. dem Dämon etwas albern und haben mich immer etwas rausgebracht, weil ich das doch etwas deplatziert fand. Sollten sich Dämonen allerdings wirklich so verhalten, könnt ihr mich gerne berichtigen :)

              Ich weiß nicht, vielleicht wurde ich durch "Conjuring", "Insidious" und "Sinister", die ich im Gruselbereich zu meinen Favoriten zähle, schon etwas auf eine zügigere und intensivere Erzählweise getrimmt, dass ich jetzt mit dieser Art Horrorfilm weniger anfangen kann aber so ist es anscheinend nun einmal.

              "Der Exorzist" ist dennoch ein Meilenstein im Horrorkino, auch wenn ich doch ein gutes Stückchen mehr erwartet hätte, hat man ein nettes Horrorfilmchen, was vielleicht Genre-Einsteigern einen guten Schauer über den Rücken jagen könnte.

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              • 7 .5
                über Scream

                "Scream" wurde ja von der Kritik sehr gemischt aufgenommen, was mich allerdings schon etwas gewundert hat. Denn "Scream" oder "Scream 5" ist für mich eine sehr gelungene Fortsetzung des Scream-Franchises in das neue Jahrzehnt und mit der Parodie auf Requels bzw. Legacy Sequels ist die Hollywood-kritische Komponente, die auch die Vorgängerfilme gekennzeichnet haben, wieder mit dabei.

                Wie in nahezu jeder Slasher-Fortsetzung wird auch hier das Rad nicht neu erfunden, doch die Referenzen auf "elevated Horror" wie "It Follows, Babadook etc." fand ich sehr unterhaltsam, genau wie die Einbindung der Stab-Filme und in Bezug darauf auch die Seitenhiebe gegen "The Last Jedi", die hat Rian Johnson nämlich ausnahmslos verdient :)

                Die Charaktere sind wie gewohnt, hauptsächlich bestehend aus Anfang - Mitte 20er Teenies, die allesamt Horrorfilme mögen und plötzlich im Visier von Ghostface stehen. Dabei werden die klassischen Charaktere wie Dewie, Sidney Prescott und Gale Weathers ebenfalls in die Story mit eingebunden, auch wenn deren Screentime nicht allzu hoch ist. Die schauspielerischen Leistungen sind soweit gut bis solide und auf einem Level, wo man sich eigentlich nicht besonders beschweren kann, allerdings auch niemanden nachhaltig in Erinnerung behalten wird, zumindest von den neuen Charakteren.

                Da "Scream" sich bislang wie ein langweiliger 08/15 Slasher mit ein paar Hommagen anhört, was im Grunde auch der Fall ist. Hier muss jedoch erwähnt werden, dass durch mehrere Aspekte keine Längen für mich aufkamen. Das bekannte Whodunit-Spiel in den "Scream"-Filmen, unterhaltsame Dialoge der Figuren, Charaktere bei denen sich bemüht wurde, eine interessante Backstory zu kreieren, die trotzdem noch mit dem Scream-Franchise verbunden ist und sehr cool inszenierte Mord- bzw. Angriffszenen waren der Grund, die den Film für mich wirklich unterhaltsam gestaltet haben.

                Einige Dinge, die jedoch nach wie vor etwas störend waren, sind einige unnötige und weniger kluge Entscheidungen, aber auch das Finale, das für mich etwas Over-the-Top war. Der Überraschungseffekt war sowieso relativ niedrig, da ich leider durch meine Neugier und das vorherige Kommentare lesen schon bekannt war, wer der Killer ist, allerdings muss ich auch sagen, dass der Showdown in den ersten beiden "Scream"-Teilen beispielsweise ein gutes Stück besser gestaltet wurde, als hier.

                Somit muss ich sagen, dass ich von "Scream" recht angetan bin und definitiv einen sehr unterhaltsamen Slasher bekommen habe, der die meisten Genrekollegen nach wie vor in den Schatten stellt, allerdings auch die ein oder andere Schwäche aufweist. Auf "Scream 6" nächstes Jahr bin ich zwar gespannt, brauche ich jedoch in solch einem kurzen Zeitabstand nicht unbedingt, da für mich die Geschichte eigentlich erstmal abgeschlossen ist.

                Für Horrorfans, die mit den anderen "Scream"-Teilen was anfangen konnten also definitiv einen Blick wert.

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                • 6

                  Da habe ich den vielgehypten "The Sadness" nun endlich auch einmal gesehen und kann mich dem allgemeinen Tenor eigentlich fast komplett anschließen. "The Sadness" ist ein sehr brutaler Infiziertenhorrorfilm, der weder mit einer guten Geschichte, guten Charakteren oder guten schauspielerischen Leistungen punkten. Das, was "The Sadness" besonders macht, ist eine sehr bedrückende Atmosphäre und ein sehr hoher Brutalitätsgrad.

                  Da ich in letzter Zeit eher weniger im Splatterbereich unterwegs war, war es für meinen Geschmack doch ziemlich hart und teilweise nicht gerade leichte Kost und muss sagen, dass mich einige Szenen schon in gewisser Weise mitgenommen haben, da war der in dem Bereich zuletzt gesehene "Halloween Kills" doch sehr viel harmloser. Vielleicht werde ich mittlerweile langsam auch einfach nur zu alt. Der Film legt schon ziemlich fr´üh mit den Splattereinlagen los und feuert sein Highlight schon gerade in den ersten 30 Minuten ab, denn hier bekommt man als Zuschauer schon gleich die beste Szene des Films in einer U-Bahn zu sehen.

                  Die war wirklich gut inszeniert und hat die Marschrichtung des Films gut aufgezeigt, hat eine sehr bedrückende Atmosphäre generiert und für einen eindringlichen Schock gesorgt und die ersten Ekelgefühle haben sich schon leicht entwickelt. Besonders der, aus meiner Sicht unnötige, sexuelle Kontext hat auch einige Szenen noch einmal extremer wirken lassen, aber das ist ein Aspekt, der mich über den ganzen Film hinweg eher gestört hat.

                  Klar ist ein solcher Splatterfilm immer etwas selbstzweckhaft in der Gewaltdarstellung und es wird auch gezielt mit Provokationen gearbeitet, aber die übermäßigen Vergewaltigungsszenen waren alleine dazu da, um zu zeigen wie krank und brutal der Film doch ist und das hat zwar seine Wirkung erfüllt und ja der Schock war da, aber das mit so einem relativ platten und einfachem Mittel zu machen ist eher ausbaufähig.

                  Im Gegensatz zu vielen anderen Kommentatoren empfand ich den Film allerdings nicht als langweilig, da mich die dauerhafte Anspannung, die sehr bedrückende Atmosphäre und die dauerhaft präsente Gefahr wirklich über weite Strecken gepackt hat und dazu geführt, dass ich trotzdem der Handlung sehr aufmerksam gefolgt bin, weshalb ich dem Film auch ein paar mehr Punkte spendiere, als der Kommentar vermuten mag. Dazu tragen auch die sehr guten Effekte bei, die zumindest alle danach aussehen, dass sie handwerklich entstanden sind und weniger zum Computer gegriffen wurde, was direkten Einfluss auf die Wirkung hat, da man somit nicht durch schlechte CGI aus dem Film herausgerissen wird, wie es mittlerweile leider öfter der Fall ist.

                  Die Gesellschaftskritik hinsichtlich der Pandemie hingegen fand ich zwar schön gedacht, aber das ist wohl mit die platteste Kritik, die ich je in einem Film gesehen haben, das war wirklich sehr plump und in keiner Weise subtil oder besonders gut umgesetzt, da hätte man diesen Aspekt aus meiner Sicht auch gleich rauslassen können.

                  Fazit: "The Sadness" kann mit seiner Gewalt und Atmosphäre für eine sehr bedrückende und packende Stimmung sorgen, was den Zuschauer dauerhaft bei der Stange hält, kann allerdings in den meisten anderen Bereichen wie Drehbuch, Charakterentwicklung eher nicht gerade viel vorweisen kann. Sollte man einen starken Magen und mit sexualisierter Gewalt keine Schwierigkeiten hat, kann man sich hier mal einen Blick riskieren, man verpasst allerdings auch nichts besonderes, wenn man "The Sadness" auslässt.

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                  • 5

                    "The Game" startet eigentlich als sehr vielversprechender Psychothriller. Nicholas van Orton (Michael Douglas), ein Investmentbanker, der natürlich wieder einmal wie das größte Arschloch dargestellt wird, bekommt von seinem Bruder ein Geschenk. Dabei handelt es sich um ein besonderes Spiel, mehr weiß van Orton allerdings nicht und lässt sich darauf ein. Daraufhin passieren eigenartige Dinge und van Ortons Leben wird zum absoluten Chaos, wobei er im Laufe des Films niemanden mehr trauen kann und sich somit alleine gegen die mutmaßlichen Organisatoren des Films ausgesetzt sieht.

                    Ich muss sagen, dass ich für Storys, die zwar etwas konstruiert sind, dabei jedoch innovativ und mit guten Twists überzeugen können sehr viel übrig habe. Hier seien "Saw", "Die üblichen Verdächtigen" oder auch "Fight Club" genannt, die zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehören und den Zuschauer den größten Teil des Films an der Nase herumführen, um dann im Finale die Bombe platzen zu lassen, auch wenn es hier vielleicht auch nicht immer zu 100% nachvollziehbaren Handlungen kommt.

                    Somit habe ich von "The Game" im Vorfeld schon viel gehört und auch, dass er in eine ähnliche Richtung wie die genannten Filme gehen würde, weshalb ich doch sehr interessiert war, besonders weil David Fincher hier auch Regie geführt hat, doch ich muss sagen, dass ich lange nicht mehr so enttäuscht von einem doch hochgelobten Film war.

                    Das Spiel ist eigentlich echt interessant aufgezogen und besonders das zweite Drittel ist sehr unterhaltsam und spannend, doch ab einem bestimmten Zeitpunkt kommt die Nachvollziehbarkeit immer mehr in den Hintergrund und ich habe mir zumindest gedacht, wie diese Geschichte am Ende halbwegs plausibel aufgelöst werden soll. Die Lösung dafür ist jedoch kein genialer Twist, der alles in einem neuen Licht erscheinen lässt, sondern ausschließlich eine selten dämliche pseudomoralische Auflösung, die hinten und vorne an der Sinnhaftigkeit und Plausibilität der Handlung zweifeln lässt.

                    Vielleicht kommt es auch daher, dass der Film nicht so ganz mitgerissen hat über die gesamte Laufzeit hinweg, wie die zuvor genannten Filme, allerdings hätte ich hier schon deutlich mehr erwartet, aber auch ein David Fincher greift mal daneben.

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                    • 6 .5

                      Was hab ich mich als alter Michael Myers Fan auf "Halloween Kills" gefreut, als ich den Film gestartet habe, obwohl er von sämtlichen Seiten schon zerrissen wurde und scheinbar wirklich keine große Fanbase erreichen kann, ich muss aber sagen, dass Michaels mit Abstand blutigster Ableger mir doch eigentlich ganz gut gefallen hat.

                      Doch ich muss auch allen Leuten Recht geben, die sich an dämlichen Charakteren und einer sehr konstruierten und eigenartigen Story beschweren. Das ist ein Aspekt, den niemand, der "Halloween Kills" gesehen hat irgendwie leugnen kann, denn hier gibt es Situationen und Charakterhandlungen, die rein rational nicht erklärt werden können.
                      Auch der Plot mit dem Mob wirkte sehr künstlich mit reingeschrieben, auch wenn es ja gut ist wenn man eine moralische Message in solch einen Film verpacken möchte, aber es wirkte für mich persönlich einfach viel zu plakativ.

                      Ein Highlight des Films waren für mich persönlich die Flashbacks in die Halloweennacht
                      1978, die wirkten wirklich sehr realistisch (bzw. so realistisch wie es halt in einem Film sein kann) und haben dem ganzen nochmal einen ganz eigenen Charme gegeben. Durch diese Rückblenden und auch durch die ganze Halloween Aufmachung entsteht eine wirklich sehr passende Atmosphäre, die zu einem Halloween Film sehr gut passt.

                      Auch dass einige Figuren von damals nachträglich eingeführt wurden, fand ich eigentlich ziemlich cool und eine gute Idee, die aus meiner Sicht auch gut in den Gesamtfilm integriert werden konnte.

                      Die Kills, das wofür wohl die meisten zu dem Film gegriffen haben, sind gut blutig, auch wenn ich persönlich gedacht hätte, dass diese noch etwas deftiger wären, nachdem gefühlt alle, die den Film gesehen haben von der Brutalität "geschwärmt" haben, aber das ist zwar alles relativ hart, jedoch auf jeden Fall noch im normalen Rahmen für Slasherfilme. Nichtsdestotrotz sind die Kills handwerklich alle solide gemacht und man kann sich überhaupt nicht beschweren, wobei sich Michael gut austoben darf.

                      Allerdings hat mich gegen Ende besonders Michaels Unverwundbarkeit genervt, klar irgendwie muss man dem dritten Teil den Weg bereiten, aber ich war am Ende wirklich genervt und hatte den Eindruck, im Finale will der Film sich immer wieder und wieder selbst übertreffen, das hat dann den Gesamteindruck etwas verschlechtert.

                      Fazit: "Halloween Kills" ist ein unterhaltsamer Halloween-Teil, der allerdings auch Schwächen hat, die nicht wegdiskutiert werden können, was das Gesamterlebnis doch merklich schmälert. Insgesamt ein solider Slasher, bei dem man aber auch nichts besonderes verpasst, wenn man ihn nicht gesehen hat.

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                      • 8

                        "Armageddon" ist wohl mit "Independence Day" einer DER Katastrophenfilme schechthin, die Ende der 90er Jahre nur so aus dem Boden gesprießt sind. In "Armageddon" geht es jedoch eher weniger um die Katastrophe an sich, also anders als in quasi jedem Emmerich Film, sondern wir verfolgen Harry Stamper (Bruce Willis), wie er mit seinem Team von Ölbohrarbeitern detonieren lassen muss, da dieser andernfalls auf die Erde kracht und die gesamte Menschheit und jegliches Leben auf der Erde auslöschen würde.

                        Die Story ist für einen Katastrophen- und Michael Bay Film zu erwarten nicht besonders spektakulär, doch ich muss sagen dass ich echt eine Menge Spaß an "Armageddon" hatte. Da wäre zum einen der erstklassige Bruce Willis, der seine Rolle als (über)fürsorglicher Familienvater sowie sehr zielstrebigen Anführer der ganzen Mission mit der richtigen Balance aus Witz und Ernsthaftigkeit spielt. Liv Tyler als Tochter macht zwar auch einen soliden Job, aber da sie sowieso den Großteil ihrer Screentime damit verbringt, traurig, besorgt oder wütend zu schauen ist das ehrlich gesagt auch nicht sonderlich schwierig. Ben Affleck zeigt ebenfalls eine solide Performance, allerdings ohne besonders herauszustechen, da hat mir Billy Bob Thornton als NASA-Chef und William Fichtner als Colonel Sharp deutlich besser gefallen, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass die genannten Figuren einfach interessanter geschrieben sind und zeitweise in einem moralischen Dilemma stecken.

                        Sehr wahrscheinlich ist der Film wissenschaftlich auch nicht einwandfrei aber ich wurde über die gesamte Laufzeit hinweg sehr gut unterhalten, sei es erst die Einleitung der Figuren, das Erkennen der aktuellen Situation gefolgt vom Training für den Einsatz und dann das mehr oder weniger einstündige, emotionale Finale machen richtig Bock und trotz der langen Laufzeit kommt es nur zu wenigen Längen, wodurch "Armageddon" eben das perfekte seichte Unterhaltungsprogramm ist.

                        Trotzdem musste man sich an der einen oder anderen Stelle aufgrund der Dialoge oder auch einfach zu theatralischen Inszenierung noch die ein oder anderen Pünktchen abziehen, aber für mich persönlich ist "Armageddon" einer der besten Katastrophenfilme, die ich bisher gesehen habe und es wird definitiv nicht nur bei einer Sichtung in Zukunft bleiben.

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                        • 6 .5

                          Nachdem ich bisher "Psycho" als auch "Die Vögel" von Hitchcock gesehen habe und diese zwar gut fand, allerdings alle Filme im Bereich von ca. 7 Punkten gelandet sind, wollte ich mich an den nächsten Hitchcock Streifen heranwagen und schauen, ob ich vielleicht diesmal umgehauen werden kann, weshalb ich mir "Vertigo" angeschaut habe, aber wie an der Wertung zu sehen, hat es leider diesmal wieder nicht geklappt, obwohl "Vertigo" nach wie vor trotzdem ein guter Film ist.

                          Ein Punkt, der mir erstmal positiv aufgefallen ist, ist wie der Film heutzutage aussieht und wirkt und dazu muss ich sagen, dass er von seinem Inszenierungsstil ziemlich gut gealtert ist und man bis auf bei einigen wenigen Szenen dem Film das Alter nicht unbedingt anmerkt und er locker auch aus den 70ern sein könnte.

                          James Stewart und Kim Novak machen beide einen sehr guten Job und stellen die Hauptfiguren sehr gut dar, auch wenn die Figuren mich nicht komplett überzeugt haben. So finde ich das Verhalten von James Stewarts Charakter Scotty teilweise sehr eigenartig. So wirkt er sehr kindlich und naiv was für mich nicht zu einem 50 Jährigen Polizisten oder Ermittler passt. Dazu ist er ggü. Madeleine etc. ziemlich aufdringlich, was ich ebenfalls einfach etwas unpassend und too much fand, was allerdings auch der Zeit geschuldet sein könnte, aus der der Film stammt.

                          Das Drehbuch finde ich im großen und ganzen überzeugend, der Film braucht zwar zu Beginn etwas, bis er in Fahrt kommt, aber die Mystery Komponente fand ich sehr gut und hat auf jeden Fall dazu geführt, dass es im Mittelteil zu keinen Durchhängern kommt, auch weil die Charakterzeichnung zwischen Scotty und Madeleine sehr gut funktioniert und die beiden eine sehr gute Chemie haben. Ich muss allerdings zugeben, dass für mich das letzte Drittel etwas zäh war, vielleicht hing es auch an der Uhrzeit, wo ich den Film geschaut habe, aber hier habe ich etwas das Interesse verloren und das Ende bzw. der Twist ist zwar damals bestimmt sehr überraschend gewesen bzw. der Aufbau dieser Wendung, hat mich allerdings nicht übermäßig beeindruckt.

                          Ein Aspekt, der allerdings nochmal betont werden sollte, ist die Kameraführung bzw. die Inszenierung und die Erzeugung des Vertigo-Effekts, der für die damalige Zeit eine technische Revolution war und heute zwar etwas altbacken wirkt jedoch immer noch seine Wirkung erfüllt und zurecht in die Filmgeschichte eingegangen ist. Auch einige Kameraeinstellungen sind eher modern und wie aus heutiger Zeit bekannt, was wohl ebenfalls zum Erscheinungsdatum revolutionär war.

                          Fazit: "Vertigo" ist definitiv ein solider Mysterythriller mit guten Schauspielern, einem guten Drehbuch, etwas unpassender Charakterzeichnung, aber sehr guter Inszenierung und ist für mich kein bahnbrechendes Meisterwerk aber definitiv ein sehenswerter Klassiker.

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                            So, nun melde ich mich nach einer kurzen Auszeit wieder zurück, ich hatte in der letzten Zeit einfach wenig Zeit und ehrlich gesagt auch Lust, mich mit dem Thema Film auseinanderzusetzen, doch in Zukunft wird definitiv wieder etwas mehr von meiner Seite aus kommen und anfangen werde ich mit einem Klassiker, den ich nun zum ersten Mal gesehen habe, nämlich "Taxi Driver" von meinem Lieblingsregisseur Martin Scorcese, dem Meister schelchthin, wenn es um Gangsterstories geht.

                            Doch ist "Taxi Driver" nicht, wie man es zum Großteil von Scorcese kennt, ein Mafiafilm oder Biopic sondern eher eine Charakterstudie eines Mannes namens Travis Bickle (Robert de Niro), der aus dem Vietnamkrieg zurückkommt und als Taxifahrer sein dasein fristet. Er lebt in New York und ist zum einen angewidert von den meisten Menschen und sieht keinen richtigen Sinn in seinem Leben. Doch als er die minderjährige Prostituierte Iris trifft, nimmt sein Leben eine Wendung und er versucht sie mit allen Mitteln aus dieser Situation heraus zu befreien.

                            Robert de Niro glänzt hier in einer seiner vielleicht besten Rollen und gibt wie gewohnt eine wahnsinnig gute Performance ab, die einem definitiv im Gedächtnis bleibt. Auch die düstere Atmosphäre in den Straßen New Yorks und die Darstellung der Stadt als richtiges Drecksloch hat sehr dazu beigetragen, dass man New York zum einen fast schon als eigenen Charakter im Film wahrnimmt, ähnlich wie Gotham in den Burton Batman-Filmen, aber auch dass man ein sehr gutes Gefühl dafür bekommt, in welcher Welt sich Travis bewegt und mit wem er es tagein und tagaus zu tun hat.

                            Der Film ist allerdings mehr eine Charakterstudie, sehr ähnlich zu "Joker", der sich von Taxi Driver unübersehbar inspirieren lassen hat, denn es geht vorrangig um einen eigentlich gebrochenen Vietnamveteranen, der versucht wieder Fuß zu fassen in der amerikanischen Gesellschaft, ein Thema was man zwar auch in anderen Filmen wie dem ersten "Rambo" zu sehen bekommt, im Jahre 1976 jedoch einer der ersten seiner Art gewesen sein sollte. Dadurch dass man Travis die ganze Zeit über begleitet kann man somit eine sehr starke Bindung zu ihm aufbauen, sodass er zwar kein reiner Held ist, jedoch als Protagonist sehr gut funktioniert und den Film fast alleine tragen kann.

                            Es gibt nur sehr wenig auszusetzen, die Story ist sehr gut, die Schauspieler ebenfalls bestens und die Atmosphäre nimmt selten ab. Punktuell tritt zwar die ein oder andere Länge auf, weshalb "Taxi Driver" nicht ganz die volle Punktzahl bekommt, aber es handelt sich hier zurecht um einen Klassiker im Bereich des New-Hollywood-Kinos und der Film hat seinen Status als einer der besten Filme aller Zeiten definitiv zurecht.

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                            • 8

                              Shepardos YT-Kino: Staffel 2 Folge 10: “Johnny zieht in den Krieg”

                              Die letzte Folge des YT-Kinos wollte ich sehr gerne dem Film "Johnny zieht in den Krieg" ´widmen, da ich diesen schon seit langer Zeit auf dem Schirm habe und dieser auch gut zur aktuellen Situation passt.

                              Viele werden den Film durch Metallicas Song "One" kennen, der mehr oder weniger die Handlung des Films zusammenfasst, es geht nämlich um Joe, der sich voller Patriotismus und Vorfreude für den Einsatz im ersten Weltkrieg freiwillig meldet. Allerdings wird er von einem Artilleriegeschoss getroffen und verliert nahezu alles. Er hat keinen Mund, keine Augen, keine Ohren, Arme oder Beine mehr, er ist nun nur noch ein denkendes Stück Fleisch dass seine Außenwelt nur noch durch die Vibrationen von Schritten oder das Gefühl auf seiner Haut wahrnehmen kann.

                              So brutal und hart, wie die Ausgangssituation klingt, ist der Film auch, nur sieht man den verunstalteten Joe nie bzw. seine Verletzungen da er immer bedeckt ist und man sieht auch keine weiteren Wunden, somit bietet der Film nahezu keine grafische Gewalt, doch die Härte kommt durch das Begleiten von Joe, wie er versucht, für sich diese Situation zu realisieren und dann seine aussichtslose Situation zu akzeptieren. Man sieht nahezu keinen Tropfen Blut, jedoch hat mich die Geschichte so mitgenommen, dass "Johnny zieht in den Krieg" insgesamt vielleicht sogar der Film ist, den ich insgesamt am schwersten zu verdauen empfand.

                              Das kommt auch daher, dass man besonders zurzeit sich vor Augen halten muss, dass diese Situation bestimmt das ein oder andere mal zutrifft und auch in der Realität passiert. Diese Situation ist wohl so ziemlich das schlimmste, was man sich als Mensch vorstellen kann, wenn man sich nichts sehnlicher wünscht als endlich sterben zu können, man diesen Wunsch jedoch nicht nach außen tragen kann oder einem verwehrt wird, das ist wahrlich reinster Horror.

                              Von der reinen Inszenierung muss ich allerdings sagen, dass es streckenweise doch ziemlich anstrengend anzusehen war, denn die ganze Inszenierung, besonders in den Träumen und Rückblenden, die Joes Leben vor dem Krieg zeigen, hat der Film mich manchmal etwas verloren. Das wird jedoch wieder wett gemacht durch die Handlung in der Gegenwart, wo er eben im Krankenhaus ist und versucht, irgendwie wieder mit der Außenwelt in Kontakt zu kommen.

                              "Johnny zieht in den Krieg" ist ein verdammt nihilistischer, psychisch sehr strapazierender Film, der jedoch aufzeigt welche Folgen durch zu starken Patriotismus und Krieg verursacht werden können und ist wie ein Schlag in die Magengrube, sodass ich den Film generell nur Leuten empfehlen würde, die nicht gerade psychisch labil sind, denn selbst für jemanden der hart im Nehmen ist, hat mich "Johnny zieht in den Krieg" definitiv nachhaltig beschäftigt.

                              "In meinem Inneren schreie und brülle und heule ich wie ein gefangenes Tier... und niemand schenkt mir Beachtung. Wenn ich Arme hätte, könnte ich mich umbringen. Hätte ich Beine, könnte ich weglaufen. Hätte ich eine Stimme, könnte ich reden und mir Gesellschaft leisten. Ich könnte um Hilfe schreien, aber niemand würde mir helfen."

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                                Shepardos YT-Kino: Staffel 2 Folge 9: “Verhandlungssache”

                                "Verhandlungssache" ist ein sehr unterhaltsamer 90er Jahre Actionthriller mit Top-Besetzung, besonders in Form von Kevin Spacey und Samuel L. Jackson in den Hauptrollen. Es geht um Danny Roman in Form von Samuel L. Jackson, einem Cop, der selbst Experte für Geiselbefreiungen ist. Ihm wird ein Mord angehängt und da die Gerichtsverhandlung nicht sehr aussichtsreich für ihn sein wird, nimmt er das gesamte Polizeirevier in Geiselhaft, und zu versuchen die Wahrheit von den diversen korrupten Cops zu bekommen. Nun muss Chris Sabian in Form von Kevin Spacey dafür sorgen, dass alle Beteiligten heil aus der Sache herauskommen, doch diejenigen, die Danny den Mord anhängen wollen sind natürlich nicht untätig.

                                "Verhandlungssache" ist zwar nicht der nächste 10/10 Film, allerdings hatte ich persönlich definitiv meinen Spaß und man wird über die gesamte Laufzeit gut unterhalten. Kevin Spacey und Sam Jackson machen wie gewohnt einen guten Job und auch J.T. Walsh als Niebaum haben mir ziemlich gut gefallen. Man kann miträtseln, wer für was verantwortlich sein könnte und das Grundszenario bietet Stoff für einiges an Spannung. Man sollte sich allerdings nicht auf einen reinen Blockbuster à la "Fast and the Furious" oder ähnlichem einstellen, sondern eher einen spannenden Thriller mit der ein oder anderen Actioneinlage. Der dadurch höhere Fokus auf die Handlung und Spannung hat mir sehr zugesagt, ist aber auch eher eine Geschmackssache.

                                Die Elemente, die Korruption in der Polizei behandeln fand ich auch sehr interessant und besonders in dem Kontext wirkte die Geschichte im Vergleich zu vielen anderen Thrillern eher unverbraucht.

                                Aus dem Cast möchte ich gerne noch einmal Kevin Spacey hervorheben, der mittlerweile für mich auf einer Stufe mit Robert de Niro, Al Pacino, Brad Pitt und Leonardo DiCaprio steht und ich in ausnahmslos jedem Film mit ihm von seiner Leistung sehr überzeugt bin. So spielt er den kühlen, berechnenden Lieutenant Sabian sehr gut und ist in Top Form.

                                Es entstehen zwar ein paar Längen und auch einige Handlungen sind nicht wirklich nachvollziehbar, doch insgesamt ist "Verhandlungssache" ein unterhaltsamer Actionthriller mit Top-Besetzung, einer guten Story und genug Unterhaltungsfaktor, dass man sich diesen Film gerne einmal eine Chance geben kann.

                                Eine Abstimmung für die letzte Folge gibt es dieses Mal leider nicht, da ich mir schon einen Film herausgesucht habe, den ich in dem Format gerne besprochen hätte, sorry for that :D

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                                  Ich habe mir "Der unsichtbare Gast" auf den Tipp von einem meiner Freunde angeschaut und hatte zuvor noch absolut nichts davon gehört und war deshalb auch ziemlich unvoreingenommen. In "Der Unsichtbare Gast" geht es um einen Mord, für den der Geschäftsmann Adrian Doria verdächtigt wird. Im Verlaufe des Films sehen wir, wie er die ganze Geschichte mit seiner Anwältin Virginia Goodman aufarbeitet und man als Zuschauer langsam aber sicher hinter das kommt, was hier eigentlich abgeht.

                                  "Der unsichtbare Gast" ist ein wahnsinnig gut geschriebener Thriller, der durch viele Handlungswendungen, Perspektivenwechsel, eine sehr gute Inszenierung, einige sehr spannende Momente und erstklassige Schauspieler aus dem Netflix-Einheitsbrei heraussticht und eine richtige Perle ist, mit der Besonderheit, dass der Film einen am laufenden Bande verarscht. Man denkt immer, man wüsste gerade was nun passiert ist, wobei kurz darauf diese Erzählung wieder infrage gestellt wird oder aus einer anderen Perspektive gezeigt wird. Somit hat der Film zwar keine stringente, leicht verständliche Erzählweise sondern ist etwas verschachtelter und für manche Zuschauer vielleicht auch etwas schwerer verständlich, ich fand das allerdings richtig stark und bin froh, einen Film gefunden zu haben, der wieder einmal sehr stark geschrieben ist und ein Ende bietet, das sich durchaus in eine Reihe mit "Die Üblichen Verdächtigen", "Shutter Island" und "Prestige" einreihen kann.

                                  Darüber hinaus macht besonders Mario Casas als sehr intelligenter und manipulativer Geschäftsmann seinen Job sehr gut, aber auch besonders José Coronado als trauernder Familienvater hat mir sehr gut gefallen und haben die Handlung nochmal verfeinert. Dadurch, dass es sehr oft Wendungen im Film gibt, die man so nicht erwarten würde, ist es fast unvermeidlich, dass manche Situationen etwas konstruiert wirken, das kann ich jedoch größtenteils entschuldigen, denn einen in jeder Szene zu 100 % plausiblen Plot bei so einer komplexen Handlung bieten zu können ist sehr sehr schwer.

                                  Somit sollten sich alle Thrillerfans, die mit den oben genannten Filmen schon etwas anfangen konnten "Der unsichtbare Gast" anschauen, zumindest wenn man auf etwas konstruierte Thriller steht, die einen bis zum Ende fesseln und dann mit einem Knall im Sessel sitzen lassen, mich hat "Der unsichtbare Gast" auf jeden Fall überzeugt und vielleicht sollte ich des öfteren einmal meine Fühler nach Spanien ausstrecken.

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                                    Shepardos YT-Kino: Staffel 2 Folge 8: “Armee der Finsternis”

                                    Kommen wir nun also zur drittletzten Folge von Shepardo YT-Kino und nachdem ich extra für die Sichtung von "Armee der Finsternis" kürzlich "Evil Dead 2" nachgeholt und festgestellt habe, dass dieser mir schon nicht so gut gefallen hat, wie ich es mir erwartet hätte, folgte nun also die Sichtung von "Armee der Finsternis"´ und auch hier kann ich der allgemeinen Euphorie leider nicht so ganz zustimmen.

                                    In "Armee der Finsternis" geht es um Ash, der am Ende von "Evil Dead 2" ins Mittelalter verfrachtet wurde und nun natürlich erst einmal versuchen muss, wieder in die Gegenwart zu gelangen und ganz nebenbei noch helfen, die Lande der Fürsten Arthur und Henry von Dämonen zu befreien.

                                    Bei den ersten drei Filmen der "Evil Dead"-Reihe ist es grundsätzlich ziemlich wichtig, dass der Humor einem direkt zusagt und dass man damit leben kann, dass die Filme nicht gerade gut gealtert sind, dafür allerdings einen besonderen Charme haben. Ich muss sagen, mit dem zweiten Punkt kann ich leben, denn ich erwarte in keinem 90er Film, dass die Effekte aus heutiger Sicht erstklassig sind, allerdings werde ich leider nicht mit dem Gesamtstil der älteren "Evil Dead" Filme warm. Weder der 1. noch der 2. und auch der 3. Teil in Form von "Armee der Finsternis" konnte mich wirklich überzeugen. Bei den Teilen 2 und 3 hängt das eben hauptsächlich daran, dass mir zum einen der Humor nicht immer zusagt und dazu kommt, dass die Filme mir oft einfach etwas zu drüber und zu trashig sind und zusätzlich aus heutiger Zeit schon ziemlich albern wirken, weshalb ich einfach nicht den Spaß hatte, den ich mir erwartet habe.

                                    Natürlich ist Bruce Campbell in der Rolle des Ashs wieder einmal super, einige Szenen sind sehr lustig und den 90s Charme und die Arbeit, die sich gemacht wurde, um den Film zu machen kann man ebenfalls besonders im Setdesign spüren, was ebenfalls super ist. Allerdings muss ich sagen, dass der Unterhaltungswert aus meiner Sicht doch eher leider begrenzt war bzw. sich der Film für mich trotz der 81 Minuten Laufzeit teilweise gezogen hat, eben durch die bereits genannten Aspekte. Nichtsdestotrotz können sich besonders Fans des 80er/90er Trashkinos "Armee der Finsternis" einmal zu Gemüte führen, allen anderen empfehle ich allerdings nicht unbedingt, einen Blick zu riskieren.

                                    Kommen wir nun zu den zwei Wahlmöglichkeiten für die nächste Folge:

                                    1. Verhandlungssache (1998): Inhaltsangabe MP: "Als ihn jemand fälschlich anklagt, wird das Leben von Samuel L. Jackson zur Verhandlungssache. Kurzerhand nimmt der frühere Polizeipsychologe ein paar Geiseln, was Kevin Spacey auf den Plan bringt."

                                    2. Leichen pflastern seinen Weg (1968): Einer der ersten Schneewestern aus der Hochzeit der Italowestern von Sergio Corbucci mit Klaus Kinski und Jean-Louis Trintignant, der als einer der besten Filme des Genres zählt.

                                    Wie gewohnt könnt ihr unter dem Kommentar für euren Favoriten voten, ich bin gespannt, welchen der Filme ich mir in Folge 9 anschauen werde und schon mal an alle, die mitmachen :)

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                                      über 1917

                                      Shepardo kommentiert in loser Reihenfolge die Lieblingsfilme seiner Buddys #4

                                      Diese Aktion wurde von „Der Dude von Nebenan“ ins Leben gerufen und hat zum Ziel, dass man sich einen Lieblingsfilm seiner Buddys aussucht und diesem dann einen Kommentar widmet, heute ist Framolf dran.

                                      Framolf ist auch erst seit diesem Jahr zu meinem MP-Buddy geworden, doch hat alleine schon als Hauptorganisator für den Trashmob 22 für eine super Aktion gesorgt und darüber hinaus sind seine Kommentare immer überaus lesenswert, weshalb ich ihm gerne einen Kommentar zu "1917" widmen würde.

                                      Die Lieblingsfilmfindung ist bei Framolf ja bekanntlich nicht gerade leicht, da er offiziell keinen Lieblingsfilm hat, deshalb habe ich einfach mal eine Wertung von 9 oder höher für einen Lieblingsfilm definiert, wodurch ich dann eben auf "1917" gestoßen bin.

                                      "1917" thematisiert als einer der wenigen bekannten Filme den ersten Weltkrieg, außer "Im Westen Nichts Neues" würde mir kein Film einfallen, der zu dieser Zeit spielt, somit ist das Setting theoretisch unverbraucht, aber als Militärlaie erkennt man eigentlich keine nennenswerten Unterschiede zum Design der Filme, die den zweiten Weltkrieg behandeln, außer dass hier eben die bekannten Gräben der Stellungskämpfe eine größere Rolle spielen. Doch wollen wir hier nicht allzu viel Wert auf solche eher unwichtigen Aspekte legen, sondern uns um die wirklich wichtigen Aspekte kümmern, wie zum Beispiel die Kamera.

                                      Eigentlich wurde schon alles zur Kameraarbeit in "1917" gesagt, aber es sollte aus meiner Sicht nichtsdestotrotz erwähnt werden, denn der Film ist wie ein One-Take gefilmt, was einen noch viel tiefer ins Geschehen zieht und ich bin absolut beeindruckt wie sie es geschafft haben, diesen Stil darzustellen, was eine sehr erfrischende Idee war. Da ich sowieso sehr empfänglich für jegliche Kameraspielereien bin, hat mir die visuelle Darstellung in "1917" besonders gut gefallen und durch diese Art der Inszenierung und die damit einhergehende intensivere Darstellung der Situation wird man geradezu in den Film gezogen.

                                      Die Geschichte ist zwar nicht allzu ergiebig, kann aber fesseln und nimmt einen emotional mit, was besonders an den beiden Hauptcharakteren hängt, mit denen man sich als Zuschauer ohne Zweifel identifizieren kann. Das ist jedoch auch notwendig, da der Film eben auch hauptsächlich durch die Figuren Blake und hauptsächlich Scofield getragen werden muss, da man die beiden bei der Erfüllung ihres Auftrags begleitet.
                                      Klar, hätte man die Figuren noch etwas tiefergehend schreiben können oder ein paar mal häufiger Handlungswendungen einbauen können, aber mich persönlich hat das in keinster Weise gestört, weshalb ich das Drehbuch so für den Film absolut passend fand.

                                      Generell habe ich wenige Aspekte, die ich dem Film ankreiden kann, in manchen Situationen kann es teilweise zu ein paar Längen kommen, aber sonst ist aus meiner Sicht fast alles perfekt inszeniert, geschrieben, gespielt, sodass man sich dieses Schmankerl definitiv nicht entgehen lassen sollte.

                                      "1917" könnte in Zukunft eventuell auch in meine Lieblingsfilmliste aufsteigen, hier war es allerdings nicht so, dass er mich absolut umgehauen hat, weshalb ich ihn erstmal nur 9 Punkte gebe, auch wenn das Potential für die 10 definitiv da ist.

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                                      • 8 .5
                                        über Memento

                                        Shepardo kommentiert in loser Reihenfolge die Lieblingsfilme seiner Buddys #3
                                        Diese Aktion wurde von „Der Dude von Nebenan“ ins Leben gerufen und hat zum Ziel, dass man sich einen Lieblingsfilm seiner Buddys aussucht und diesem dann einen Kommentar widmet, heute ist Kenduskeag dran.

                                        Kenduskeag ist erst seit einer relativ kurzen Zeit einer meiner MP-Buddys, doch durch seine wortgewandten und sehr gut ausgearbeiteten Kritiken ist er mir ziemlich schnell ans Herz gewachsen und so möchte ich ihm einen Kommentar zu einem seiner absoluten Lieblingsfilme widmen, und zwar „Memento“.

                                        „Memento“ ist der erste Film von Christopher Nolan, der die Filmwelt später mit grandiosen Filmen wie der Dark Knight-Trilogie, Inception oder Interstellar bereichert hat. Die Besonderheit in Nolans Filmen ist das Spiel mit der Zeit und verschiedenen Zeitebenen, die in allen seiner Filme eine tragende Rolle spielen, außer in „The Dark Knight“ und „Dunkirk“. Diese Besonderheit wird in seinem Erstlingswerk „Memento“ sehr deutlich, denn der Film besteht aus zwei unterschiedlichen Handlungssträngen, wobei einer der beiden chronologisch verläuft und der zweite Handlungsstrang verläuft rückwärts. Man weiß also von Anfang an, wie der Film ausgehen wird und die Frage, die sich stellt, ist, wie man zu diesem Punkt gekommen ist.
                                        Wer meint, dass diese Erzählweise langweilig sein würde, da man den Ausgang der Geschichte schon kennt, dem sei gesagt, dass dies mitnichten der Fall ist und ein besonderer Reiz darin besteht, die ganze Zeit genaustens aufzupassen und sich die Geschichte zurecht zu puzzlen, sodass diese nachvollziehbar ist und man trotzdem dauerhaft gespannt ist, welche Ereignisse zur nachfolgenden Situation geführt haben. Diese Erzählweise macht den Film ohne Frage besonders und ich habe das so bisher bei keinem anderen Film gesehen.

                                        Dass das Drehbuch, dass trotz der ungewöhnlichen Erzählweise dauerhaft für Spannung sorgen kann, erstklassig ist, sollte nun wohl klar sein. Darüber hinaus wird der Film fast komplett von Guy Pearce getragen, den einige Filmfans ebenfalls noch aus dem großartigen „L.A. Confidential“ kennen könnten. Er spielt den unter Amnesie leidenden Leonard aka Lenny sehr gut und funktioniert als Identifikationsfigur sehr gut.

                                        Mich persönlich hat „Memento“ jedoch nicht so umgehauen, dass es für die volle Punktzahl reicht, dafür war es mir phasenweise etwas zu anstrengend und zwischendurch auch etwas zu wirr, um alle Aspekte ohne Probleme verstehen zu können, allerdings ist es nach wie vor ein sehr sehr starker Film, bei dem ich verstehen kann, dass sich dieser unter Kenduskeags Lieblingsfilmen verbirgt.

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                                        • 6
                                          über 7 Days

                                          Shepardos YT-Kino: Staffel 2 Folge 7: “7 Days”

                                          In Folge 7 der YT-Kino Ausgabe kommt nun also passend zur Episodenausgabe der französische Film "7 Days" dran, der auf Netzkino zu sehen ist. "7 Days" handelt von Bruno Hamel, dessen neunjährige Tochter vergewaltigt und getötet gefunden wird, worauf er sich schwört, sich auf brutalste Weise an dem Täter zu rächen.

                                          Mit dieser Ausgangslage kann man sich schon denken, dass "7 Days" kein Feelgood-Film ist, sondern eher etwas schwer verdauliche Kost in Kombination mit einem Charakterdrama und der Fragestellung, inwiefern Rache ein sinnvolles Motiv ist. Die Szenen, in denen Hamel den Täter foltert sind zwar auch vorhanden und nicht gerade kurz gehalten, nehmen jedoch nicht den Hauptaspekt des Films ein, der sowieso eher künstlerisch als auf Splatterexzesse setzend inszeniert wurde. So stehen eben auch die Eltern des Opfers im Mittelpunkt und ihre Verarbeitung der Ereignisse wird ausführlicher behandelt, als man es erwarten würde.

                                          Darüber hinaus ist die Art der Inszenierung sehr eindringlich und die einzelnen Szenen werden sehr intensiv gezeigt und dementsprechend lässt sich der Film auch einiges an Zeit. Dazu kommt, dass der Film soweit ich das bemerkt habe mit sehr wenig Filmmusik auskommt, was die einzelnen Szenen eben noch intensiver macht. Dieser Inszenierungsstil ist wirklich sehr besonders, fand ich allerdings auf Dauer etwas anstrengend. Dazu kommt auch, dass die Story im Grunde genommen sehr einfach und vorhersehbar ist, weshalb auch wenig Spannung aufgebaut werden kann. Das hat den Film zwar zu Beginn interessant gemacht, da die Grundthematik ja definitiv eine interessante Fragestellung darstellt. Allerdings fesselt der Film einen mit fortschreitender Laufzeit leider immer weniger, was eben an den genannten Gründen liegen dürfte. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass es sich um eine Charakterstudie und nicht um einen klassischen 08/15 Blockbuster handelt, da ich allerdings auch Filme kenne, die eine Charakterstudie mit einem sehr interessanten Plot und Erzählweise kombinieren können, ist das für mich allerdings kein Grund, dem Film hierfür keine Pünktchen abzuziehen.

                                          Somit ist "7 Days" ein interessanter Film, der eine Fragestellung behandelt, die leider sehr schlimm ist, sich aber sicherlich viele Personen schon gestellt haben und ob man eben genauso handeln würde, wie die Hauptfigur in dem Film. Sollte man sich "7 Days" anschauen, sollte man beachten, dass der reine Unterhaltungsfaktor eher gering ist und es eher an einen dokumentarischen Stil angelehnt ist.

                                          So, nachdem ich also mit "7 Days" einen Film, den man doch als schwere Kost beschreiben könnte, würde ich für Episode 8 des YT-Kinos zwei Filme ins Rennen schicken, die eher für leichte Unterhaltung sorgen und weniger bedrückend sind:

                                          Da ich mich nicht entscheiden konnte, gibt es dieses Mal sogar 3 Möglichkeiten:

                                          1. "Army of Darkness" aka "Armee der Finsternis" (1992): Dritter Teil der Evil Dead Reihe, den ich noch nicht gesehen habe, aber wohl nicht viel mit den Vorgängern zu tun haben soll und sehr amüsant sein soll.

                                          2. "Re-Animator" (1985): Der verrückte Mediziner Jeffrey Combs erfindet ein Serum, das Lebewesen wieder zum Leben erwecken kann, nur leider mit der Nebenwirkung, dass diese sehr sehr aggressiv nach ihrer Wiederbelebung sind.
                                          Splatterklassiker aus den 80er Jahren, den ich auch noch nicht gesehen habe.

                                          3: "Toxic Avenger"(1984): Absolute Trashgranate aus den 80er Jahren aus den Troma Studios, bei dem ein Nerd durch einen Giftmüllunfall zu einem sehr besonderen Superhelden wird, der Tromaville von allen Bösewichten befreien möchte.

                                          Wie gewohnt könnt ihr durch das Liken der Antwortmöglichkeiten für euren Favoriten wählen und der Kandidat mit den meisten Likes wird dann in der nächsten Folge kommentiert.

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                                          • 9 .5

                                            So, nach den ganzen Vorschusslorbeeren und dem Hype um den neuen Batman-Film, konnte ich ihn gestern Abend also auch endlich mit meinen besten Freunden sehen und ich muss sagen, ich hatte erwartet, dass mir der Film sehr gefallen wird, dass er jedoch so ein Hammer ist, hätte ich nicht gedacht.

                                            Die neue Herangehensweise, dass Batman als Detektiv dargestellt wird und der Film näher an "Sieben" als an allen anderen Batman-Filmen ist, hat mich absolut überzeugt. Diese Atmosphäre, die Matt Reeves hier schafft ist sehr bedrückend und einzigartig, was die perfekte Ausgangslage für die Geschichte ist.

                                            Robert Pattinson als Batman ist ebenfalls Hammer, auch wenn man sein Gesicht nur relativ selten zu sehen bekommt, da der Film sich eben auch sehr stark auf Batman fokussiert und Bruce Wayne im Gegensatz zu den Nolan-Filmen nur sehr selten in Erscheinung tritt. Dadurch spielt der Film eben auch hauptsächlich in der Nacht, wodurch die ohnehin düstere Atmosphäre nochmal unterstrichen werden kann.

                                            Der Riddler als Bösewicht ist mit Paul Dano ebenfalls klasse besetzt und besonders seine Performance und Einsätze in der ersten Hälfte des Films haben mir sehr gefallen, da zum einen etwas subtile Social-Media Kritik eingestreut wird, aber der Riddler eben mit seinem furchteinflößendem, psychopathischen Auftritt in den einzelnen Videos sehr verstörend wirkt, was ihn zu einem herausfordernden Gegner für Batman macht. Besonders die Morde, die vergleichbar mit den Aktionen des Jokers sind, sind sehr düster, intensiv und passend in das Gesamtbild eingewoben.

                                            Das Motiv des Riddlers, die Korruption in Gotham zu bekämpfen und Batman zu zeigen, dass sie sich ähnlicher sind, als man denken mag, hat mir auch sehr gefallen. In diesem Kontext muss ich sowieso erwähnen, dass ich die Art, wie Gotham hier inszeniert wurde echt klasse fand und die Stadt als eigener Charakter wahrgenommen wird. Auch weil wesentlich mehr auf die Probleme in Gotham eingegangen wird, als in der Nolan-Trilogie, wo man auch denken könnte, man würde sich in Boston oder New York befinden.

                                            Von den Bildern und dem Gesamtlook her ist "The Batman" aus meiner Sicht der am besten gefilmte und schönste Batman Film, sei es durch die besondere Farbgebung, das Spiel mit Unschärfe und Schärfe im Bild, das Spiel mit den Schatten und der Dunkelheit im Film. Dazu kommen sehr lange Szenen und auch lange Kameraeinstellungen, wodurch viele Szenen noch einmal intensiver wahrgenommen werden. Die erstklassige Kameraarbeit und das Erschaffen dieser Bilder wird besonders in den, recht rar gesäten, Actionszenen deutlich, die für mich mit die besten sind, die ich je im Kino gesehen habe.
                                            Alleine die Verfolgungsjagd zwischen Batman und dem Pinguin hat mich absolut umgehauen und man spürt die Wucht in den einzelnen, bestimmten Situationen am ganzen Körper. Auch in den Kämpfen zwischen Batman und einigen Kleinkriminellen fühlt sich jeder Schlag sehr heftig an, obwohl man gar nicht zu viel sieht.

                                            Ein weiterer passender Punkt war der Score von Michael Giacchino, der zumeist recht subil eingesetzt wird, doch in der ein oder anderen Szene für reichlich Gänsehaut am ganzen Körper gesorgt hat und das auch an Stellen, von denen ich nicht mal wusste, dass man dort Gänsehaut bekommen kann. Durch diese Musikuntermalung wird "The Batman" zu dem gänzlich runden und fast perfektem Neo-Noir-Thriller, der er sein möchte und da es das beste war, was ich wahrscheinlich je in meinem Leben im Kino gesehen habe, bekommt er von mir auch direkt das Herz spendiert.

                                            Ein Bombenfilm, besonders, weil er sich gegen jegliche Konventionen von derzeit gedrehten Comicverfilmungen wendet und sein ganz eigenes Ding macht. An dieser Stelle auch Respekt an die Produzenten, denn hier hat man sich echt etwas getraut und etwas absolut großartiges geschaffen.

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                                            • 7
                                              Shepardo 15.03.2022, 17:21 Geändert 15.03.2022, 17:24

                                              Kommentare für MP-Buddys #2

                                              Heute: Headshot77

                                              Headshot ist erst seit meiner Rückkehr letztes Jahr zu MP einer meiner Buddys, doch mit seinen zahlreichen sehr guten, kreativen, lustigen Kommentaren und Meinungen zu allem was es in der Filmwelt gibt ist er in den letzten Monaten zu einem meiner besten MP-Buddys geworden und deshalb widme ich ihm den Kommentar zu "Midsommar".

                                              Da Headshot einen Filmgeschmack hat, der queerbeet durch die gesamte Filmlandschaft geht und auch ein Faible für Filme abseits des Hollywood-Mainstreams hat, habe ich mich also mal durch seine Lieblingsfilmliste, die durch alle Genres und Stimmungen wild durchmixt ist, durchgeklickt und mich für "Midsommar" entschieden, da der sowieso schon viel zu lange auf meiner Watchlist steht und ich für Horror abweichend vom Mainstream immer zu haben bin, also Shot, hier der Kommentar für dich :D

                                              Ari Aster hat 2018 schon mit "Hereditary" im Horrorgenre für Aufsehen gesorgt und wurde von vielen Horrorfans als auch Kritikern dafür abgefeiert, ich konnte mit "Hereditary" jedoch nicht so viel anfangen und würde ihn auch definitiv nicht als einer der besten Horrorfilme des Jahrzehnts sehen, kann aber verstehen, wenn man davon überzeugt ist. Was man aber gesehen hat, war dass Ari Aster zum einen die Fähigkeit hat, eine wunderschöne Bild- und Kameraarbeit zu bieten, unkonventionelle Filme, die meistens eher als Drama als reiner Horrorfilm gelten und Szenen mit einer kühlen Kompromisslosigkeit zu inszenieren, die einen richtig hart treffen.

                                              Diese Aspekte, die schon in "Hereditary" angeklungen sind, werden in "Midsommar" konsequent weitergeführt und besonders die Kameraarbeit ist der erste Punkt, den ich an "Midsommar" unbedingt loben muss, denn einige Einstellungen und Kamerafahrten sind wirklich meisterhaft inszeniert und werden auch noch lange im Gedächtnis bleiben. Da ich für Spielereien in der Richtung ein kleines Faible habe, bin ich da vielleicht auch etwas empfänglicher für, als der Durchschnittszuschauer.

                                              Die erste Hälfte des Films beginnt sehr ansprechend, man wird mit einem Schlag in den Magen begrüßt, lernt die Figuren kennen und dann geht es auch schon nach Schweden in die Bizarre Gemeinde, in der einige bizarre Dinge geschehen werden. Hier hat der Film mich, durch die zuvor genannte Kameraarbeit, die Figuren und die interessante Ausgangslage und Geschichte richtig gehooked und ich war verdammt neugierig, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird. Auch die Schauspieler sind allesamt sehr gut und besonders Florence Pugh sollte man in Zukunft mal im Auge behalten, denn sie macht hier echt eine gute Figur. Doch mit fortschreitender Laufzeit wird der Film immer wirrer, Entscheidungen sind nicht immer nachvollziehbar und sehr viel unfreiwillige Komik wird geboten, die mich ziemlich oft aus dem Film rausgerissen hat. Spätestens bei einer Sexszene musste ich wirklich laut loslachen und konnte mich nicht mehr halten.

                                              Klar, "Midsommar" ist von seiner gesamten Atmosphäre und Machart nicht als reiner Horrorfilm konzipiert und einige Punkte der lustigen Szenen sind sicherlich auch gewollt, aber vieles hat sich für mich nicht passend angefühlt in dieser Hinsicht.

                                              Darüber hinaus ist der Film an sich sehr skurril und war für mich stellenweise auch etwas zu eigenartig, als dass ich ihn wirklich feiern könnte und ich bin auch zwei Tage nach Sichtung noch immer etwas verwirrt von dem, was ich da eigentlich gesehen habe.

                                              Zugute halten muss man neben der erstklassigen Kamera, der sehr gelungenen ersten Hälfte, den Schauspielern und einigen verdammt guten Szenen auch die eigentliche Prämisse, denn dass ein Horrorfilm quasi dauerhaft am Tag spielt ist sehr ungewöhnlich und ich weiß gar nicht, ob es da in der Form überhaupt Konkurrenzprodukte gibt, allerdings fand ich das sehr interessant und es konnte über einen Großteil der Laufzeit eine unangenehme Atmosphäre aufgebaut werden, was bei dieser Ausgangslage auch keine Selbstverständlichkeit darstellt.

                                              In seinem Gesamten ist "Midsommar" also ein sehr interessantes Drama mit Horrorelementen, das ohne Frage nicht dem konventionellen Mainstream entspricht und dagegen eigene Wege geht und einen künstlerischen Einschlag mit teilweise sehr skurillen Szenen hat, was mir persönlich nicht so zugesagt hat, allerdings ein Film für jeden, der sich auf solche Art von Filmen einlassen kann. Deshalb kann ich Headshots Bewertung mit voller Punktzahl nachvollziehen, auch wenn er für mich nicht ganz die klasse erreicht hat.

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                                              • Shepardo 12.03.2022, 17:08 Geändert 12.03.2022, 17:09

                                                Da ich gefühlt der einzige bin, der "Saw III" sehr gerne hat und sogar lieber schaut als den ersten, obwohl der erste objektiv gesehen besser ist, würde ich mich über einen Kommentar zu "SAW III" sehr freuen :D

                                                P.S: Coole Aktion^^

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                                                • 7 .5

                                                  Shepardos YT-Kino: Staffel 2 Folge 6: “Natural Born Killers”
                                                  Nachdem in der letzten Abstimmung “Natural Born Killers“ sehr deutlich gegen Kubricks „Dr. Seltsam“ gewonnen hat, habe ich mir also gestern Abend das erste Mal „Natural Born Killers“ angeschaut, leicht voreingenommen allerdings da ich wusste, dass der Inszenierungsstil sehr einzigartig und eigenwillig ist.

                                                  So startet also nun „Natural Born Killers“ mit einer Einführungsszene, in der zum einen die beiden Killer Micky und Mallory gut charakterisiert werden, nahezu alle Stilmittel der Inszenierung ausgeschöpft werden als auch der Gewaltgrad des Films festgelegt wird, der wohl mit der gesamten Inszenierung für den absolut durchschnittlichen eher schwer greifbar sein wird.

                                                  Ich bin bekanntlich kein besonderer Fan von allzu künstlerischer und vom Mainstream sehr abweichender Inszenierung, das habe ich mir auch zu Beginn gedacht. Doch mit fortschreitender Laufzeit konnte ich Oliver Stones Inszenierung immer mehr abgewinnen und bin in den Bann des Films gezogen worden, sodass die knapp zwei Stunden Laufzeit ziemlich schnell vergangen sind, auch wenn die Story an sich gar nicht allzu besonders oder außergewöhnlich ist.

                                                  Maßgeblichen Einfluss darauf haben die großartigen Schauspieler, die hier fast alle durch die Bank weg einen sehr guten Job, Micky als einer der Serienkiller, Tommy Lee Jones als leicht cholerischer und durchgeknallter Gefängniswärter oder auch Robert Downey Jr. In einer seiner besten Rolle als verrückter, von Einschaltquoten besessener, Fernsehfritze, der sogar über Leichen geht. Nicht besonders gefallen hat mir allerdings Juliette Lewis als Mallory. Ich weiß nicht genau ob es an ihrem Schauspiel lag oder wie ihre Figur geschrieben war, aber ich fand sie fast die gesamte Laufzeit über echt nervig, was allerdings der einzige Schwachpunkt im Cast ist, allerdings etwas schade, da sie eine der Hauptfiguren ist und dementsprechend einiges an Screentime hat.

                                                  Natürlich ist die fast nicht zu übersehende Medien- und Gesellschaftssatire, die die Killer schon fast als Helden oder Celebrities darstellt sehr gut, auch wenn diese aus heutiger Sicht nicht unbedingt zutreffend ist, höchstens in der Form, dass es großes Interesse für True Crime Geschichten gibt, aber dass Kriminelle von den Medien quasi verherrlicht werden, habe ich bisher noch nicht mitbekommen.
                                                  Somit ist „Natural Born Killers“ ein sehr interessantes Stück Film, was jeder, der auch mit etwas ausgefallener und nicht dem Mainstream entsprechender Filmkunst anfangen kann, mindestens einmal gesehen haben sollte.

                                                  So, kommen wir dann nun nach Oliver Stones Ausflug in das amerikanische Killer-Road Movie Genre zu den Vorschlägen für die nächste Folge, die wieder zur Abstimmung als Antwort gepostet werden, wobei ihr dann eure Stimme geben könnt, indem ihr eurem Favoriten einfach ein Like gebt.

                                                  Variante 1: „7 Days“ (2010): Knallharter Rachethriller aus Israel, der anscheinend ziemlich intensiv und heftig daherkommt, jedoch ohne zu selbstzweckhaft zu erscheinen.

                                                  Variante 2: „Doghouse“ (2009): Funsplatter aus UK, der anscheinend eine Menge Spaß macht und quasi das genaue Gegenteil zum vorherigen Kandidaten.

                                                  Ich bin gespannt, was ihr euch wünscht und freue mich auf die nächste Folge :)

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                                                  • 9

                                                    Kommentare für MP-Buddys #1

                                                    So, dank meinem MP-Buddy Headshot77 bin ich auch auf die Aktion vom Dude von Nebenan gekommen, bei der man sich einen MP-Buddy raussucht und einen Kommentar zu einem seiner Lieblingsfilme schreibt. Da ich bei solchen Communityaktionen immer gerne dabei bin und die Idee auch super finde, hier also meinen ersten Kommentar für diese Aktion und der geht an meinen allerersten Freund auf Moviepilot, nämlich dem kaiserofhorror.

                                                    Kaiserofhorror ist schon ein wahres Urgestein hier bei Moviepilot und hat wohl schon nahezu jeden Horrorfilm gesehen und ist wohl zusammen mit Maniac einer der größten Horrorfilmexperten hier in der Community. Er begleitet mich schon seit meinen ersten Tagen hier auf Moviepilot und auch wenn der Kaiser die Tage nicht mehr allzu oft in die Tasten haut und Kommentare schreibt, freue ich mich immer, wenn ich mal wieder etwas von ihm lese, denn seine Kommentare sind zwar zumeist ziemlich kurz, aber dafür umso unterhaltsamer geraten und man hat sehr oft ein Lächeln auf den Lippen, besonders wenn er sich wieder einmal durch sämtliche Gurken im Horroruniversum schlägt.

                                                    Darüber hinaus habe ich bei der Analyse seiner Lieblingsfilme festgestellt, dass er einen noch größeren Faible für Horrorfilme der 80er Jahre hat und da ich John Carpenters "The Thing" selbst seit Jahren nicht gesehen habe, widme ich dem Kaiser also einen Kommentar zu "Das Ding aus einer anderen Welt", viel Spaß :)

                                                    John Carpenter, der schon Jahre zuvor mit "Halloween" als auch "Assault on Precinct 13" oder auch "Die Klapperschlange" etliche Hits gelandet hat, hat es im Jahr 1982 geschafft, einen der besten Sci-Fi Horrorfilme der Filmgeschichte zu inszenieren, denn der Film hat es einfach drauf und das in vielerlei Hinsicht. Es geht grundsätzlich darum, dass eine Crew von amerikanischen Forschern in der Antarktis Kontakt zu einem außerirdischen Wesen bekommen, das sich an jede Lebensform anpassen kann und somit unerkannt bleibt, während es sich in seinem Wirt bequem macht. Man merkt also nicht, wenn jemand dieses Wesen, das Ding, in sich trägt oder eben nicht, was eine super Idee ist, die die Grundlage für ein sehr atmosphärisches, spannendes aber auch blutiges Horrorfilmerlebnis legt.

                                                    Da wäre zum einen der tolle Cast, der durch die Bank weg einen guten Job macht und besonders Kurt Russell einfach ein verdammt charismatischer Charakter ist. Dann hätten wir noch einen tollen Score, der sogar vom absoluten Meister in diesem Fachgebiet, Ennio Morricone, komponiert wurde und zwar sehr unscheinbar ist, jedoch einen tollen Beitrag zur Gesamtatmosphäre bringt. Doch das Highlight des Films sind aus meiner Sicht die grandiosen praktischen Effekte, die aus meiner Sicht sogar sämtliche Tom Savini-Arbeiten übertreffen und wohl das beste an praktischen Effekten ist, was ich zuvor je gesehen habe. Da auf meiner DVD leider kein Making of dabei ist, kann ich mir in manchen Szenen immer noch nicht erklären, wie sie manche Dinge hinbekommen haben und es wirkt so viel bedrohlicher, echter und ekliger, als wenn man all dies mit CGI (vorausgesetzt man wäre damals schon dazu in der Lage gewesen) kreiert hätte, einfach phänomenal und das alleine kann man schon als Kunst bezeichnen.

                                                    Von mir persönlich bleibt jedoch die 9 stehen, da es mir dann gegen Ende doch etwas zu abgespaced und zu "groß" wurde, da hat mir der Teil, wo man sich andauernd fragt, wer vom Ding befallen sein könnte, deutlich interessanter, weshalb ich das letzte Drittel nicht mehr so gelungen finde, wie den Beginn, allerdings wird der Film dann mit einem sehr nihilistischen, aber passenden Schluss beendet, den sich gewiss heutzutage auch nicht mehr jedes Studio trauen würde.

                                                    Dennoch völlig zurecht einer der Lieblingsfilme von unserem Geliebten Kaiserofhorror und auch für mich war es gewiss nicht das letzte Mal, dass ich diesen tollen Film gesehen habe.

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