SKURRIL - Kommentare
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Alle Kommentare von SKURRIL
"Charaktere wie Plots strahlen eine hohe Intensität aus, konstant findet sich die Dunkelheit im beißenden Sonnenlicht wieder. Grenzen werden überschritten und kleine bis große innere Reisen machen „Midnight Special“ zu einem interessanten Spektakel, das durch seine Dauerspannung eine immense Erwartungshaltung evoziert, die sich jedoch in einer unspektakulären Vorstellung entlädt – ihrem zuvor eingeleiteten Intensivangriff kann kein Schachmatt folgen."
Die Filme von Joel und Ethan Coen überschreiten so gut wie immer den Schritt für das mechanische Einordnen in eine Schublade. Viel zu viele Referenzen, viel zu viele Tendenzen, viel zu viele Kompetenzen machen sich in ihrer eigenwilligen, oft schwarzhumorigen Herangehensweise an einen Themenkomplex bemerkbar, als dass man ein Werk von ihnen auf ein Genre reduzieren könnte. Dies betrifft auch ihren 17. Film, „Hail, Caesar!“, der den Zuschauer niemals überladen mit den verschiedensten Einflüssen aus Western über Film Noir bis hin zur Komödie bedient.
Weitere Filme, die moviepilot noch nicht hat:
Aditya Vikram Sengupta - Labour of Love (2014): 8
Tolle Liste! Schade, dass dir "Borgman" nicht gefallen hat. "Letztes Jahr in Marienbad" fehlt aber sicherlich!
Eine massive Attacke. Ein Wechselbad der Gefühle. Drei Protagonisten, drei verschiedene Kameraführungen. Ein Ziel: Glücklich überleben. Ein Hindernis: Einsamkeit. Eine Gemeinsamkeit: Instinktiv und lebendig. Instinktiv und menschlich. Ist eine Beziehung bereits eine konditionierte Paarung? Ohne sie geht nichts unter, ohne sie entsteht nichts. Der Vater stirbt, die Kindheit ist vorbei - doch wie lange spielt beim Überleben das Leben noch wirklich eine Rolle?
Besser so, als überhastet. Ich hoffe jedoch, dass wir TWIN PEAKS wirklich sehen werden, wie es uns versprochen wurde. Momentan schauts ja noch gut aus, aber das heißt gar nichts :D
"In Lars Kraumes Drama „Familienfest“ bewegt sich die Kamera schleichend die Treppe des berühmten Pianisten Hannes Westhoff (Günther Maria Halmer) hinauf, eine verbitterte Verzweiflung liegt an seinem siebzigsten Geburtstag in der Luft. Die Feier ist groß, die Freude klein. Partituren brennen auf der Terrasse, die Revolution gegen den Patriarchen ist im vollen Gange – verdientermaßen: Mit polemischem Zynismus zersägt er seine eigene Familie, immer mit dem Blick auf sein Vermögen und seine Vormachtstellung. Wie ein kleines Kind erwartet er die vollste Aufmerksamkeit, seine geschmacklosen Kommentare sind selbst für den Zuschauer eine schallende Ohrfeige. Er ist gekränkt von seiner Enttäuschung über seine drei erwachsenen Söhne, die dem Druck der Elite nicht gewachsen sind – oder vielmehr aus rationalen Gründen eine dynastische Lebensweise ablehnen. Frederik (Barnaby Metschurat) ist schwul, Max (Lars Eidinger) weiß nicht, was er will, und Gregor (Marc Hosemann) ist chronisch pleite."
"Elias (Mads Mikkelsen) und Gabriel (David Dencik) liegen sich da erst trauernd in den Armen, ihr Vater ist soeben verstorben und hinterlässt eine VHS-Kassette. In dieser erfahren die Brüder, dass sie Adoptivkinder sind und nur den Vater als gemeinsames Elternteil haben. Schon die Videobotschaft ist in einer typisch skandinavischen Art inszeniert: Anstatt der Ernsthaftigkeit der Lage gerecht zu werden, platziert der Verstorbene seine Kamera so, dass man nicht sein Gesicht, sondern nur seine Unterhose erkennt. Die Botschaft ist voller Lakonik; außerdem wird sie nicht einmal zu Ende geführt, sodass die Beiden perplex vorm Fernseher sitzen bleiben. Dabei sind sie schon zuvor ausreichend charakterisiert worden – Jensen braucht nur wenige Minuten, um die Rollenverteilung aufs Deutlichste darzustellen: Elias scheint zurückgeblieben und onaniert während eines Dates auf der Toilette, während Gabriel der kluge Kopf in diesem einseitigen Zweiergespann ist. Auf einer kleinen Insel, die den demografischen Wandel drastisch erfährt, soll ihr eigentlicher Vater als Hundertjähriger in einem riesigen Gebäude leben. Sie machen sich gemeinsam auf den Weg zu ihm."
Dieser Film verdient sich nun das Prädikat "Lieblingsfilm". Eieiei, da weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll, von vorne bis hinten eine meisterliche Groteske, eine kitschige Romanze, ein aufdringliches Portrait schauriger Abgründe inmitten der Suburbs. "Blue Velvet" ist perfekt, es gibt nichts zu beanstanden.
"Baby wants to fuck! Baby wants to fuck Blue Velvet!"
Straight from my heart, fucker!
Mich würde ja auch interessieren, wer noch im Rennen ist, wie viele Kontrahenten ich noch habe :D
Hemmungsloser Scheißdreck.
„Die Täuschungen werden dabei durch Aktionen und Dialoge hervorgerufen und nicht durch eine verwirrende Inszenierung. Zu weit gehen sollte man aber nicht, immerhin will „Focus“ auch kein allzu ernster Film sein, wie man es an manchen erheiternden Figuren gut erkennen kann. Der Humor ist stets präsent und entsteht häufig durch Situationskomik. So entpuppt sich ein eigentlich fades Spiel aus Dummheit als präzise durchgeführter Trick, was den Film äußerst interessant und kurzweilig macht. Oft steht Jess’ Unwissenheit im Fokus, an deren Figur man als Zuschauer teilnimmt, weil sie die einzige Basis bildet, der man am ehesten vertrauen kann. Die gut getimten Choreografien erreichen zudem ein authentisches Level und lassen Zweifel aufkommen, dass man als normaler Fußgänger in einer belebten Straße nur die geringste Chance gegen dieses organisierte Verbrechen hätte. So werden Taschen, Uhren und weitere Gegenstände im Handumdrehen geklaut, Kreditkarten für wenige Sekunden zum Bezahlen ausgeliehen und reiche Menschen in suggestive Fallen gelockt, bei denen sie am Ende sogar erfreut Millionen verlieren."
LIEBLINGSFILME TEIL 2
Mulholland Drive ist übrigens mein absoluter Lieblingsfilm, wie ich wieder festgestellt habe.
"Mulholland Drive: eine Traumstraße, eine ungemein düstere Straße in der Nacht, eine dem Schicksal gleichende Strecke, die zur Stadt der Engel führt. Fragt man David Lynch, was er an Los Angeles schätzt, wird er auf die verschiedenen Stimmungen und Lichter verweisen, die so gut wie jede Stadt ausmachen, aber gerade dort für den Kultregisseur so faszinierend sind, dass er sie metaphorisch in seinem Werk „Mulholland Drive“ verbildlicht. Beschäftigt man sich ein wenig mit Lynchs Œuvre, wird man wiederkehrende Motive, Mittel und Emotionen entdecken, auf einer surrealistischen Reise, die nicht nur Himmel und Hölle fusioniert, sondern eine einzigartige Stimmung schafft, der man entweder vollkommen ergeben ist oder wenig abgewinnen kann. Betritt man jedoch die Welt David Lynchs, erwarten einen nicht nur herausragende Filme – es erwarten einen Werke, die auf einer Wellenlänge sind mit Bergman, Tarkovsky, Buñuel oder Kubrick."
Für ihren zweiten Film, „Middle of Nowhere“, gewann DuVernay 2011 als erste afroamerikanische Frau den Preis für die Beste Regie beim Sundance Film Festival; mit „Selma“ war sie dann die erste Schwarze, die bei den Golden Globes als beste Regisseurin nominiert wurde. Bei den diesjährigen Oscars könnte sie zudem als Produzentin ausgezeichnet werden, da „Selma“ als Bester Film nominiert ist. Letztes Jahr gewann Steve McQueens „12 Years a Slave“ diesen prestigeträchtigen Preis als erster Film, der von einem Afroamerikaner gedreht wurde. Rassismus ist in den USA noch immer ein sehr spezielles Thema. Aber im Jahre 2015 hat es zumindest den Anschein, dass Martin Luther Kings sowie Malcolm X’ Reden Früchte getragen haben – auch wenn man sicher nicht von einer vorurteilsfreien Gleichberechtigung sprechen kann. DuVernay wurde nach eigener Aussage durch die Werke der Regisseure Charles Burnett, Julie Dash und Haile Gerima inspiriert, die wichtige Beiträge leisteten, dass Menschen wie McQueen oder DuVernay derartige Erfolge verzeichnen konnten. Die Welt im Wandel der Zeit.
"Der redundante Film lebt nämlich fast ausschließlich von seiner Musik; die langweilende Monotonie gibt genügend Gründe, ihn gedanklich vorzeitig zu verlassen. Dennoch bleibt der Ausgang der Geschichte zu einem gewissen Grad interessant, weshalb der nicht vorhandene Spannungsbogen eher eine Konstante ist. Die Regisseurin sieht den Weg ihres Bruders durch die Musik und das DJ-Dasein als einen riesigen, wundervollen Umweg zur Literatur. Natürlich ist das in einem gewissen Rahmen auch anschaulich porträtiert, aber eine semibiografische Geschichte kann nicht durch einzelne, kaum zusammenhängende Szenen funktionieren. Vielleicht wollte Hansen-Løve in Wirklichkeit die drogenbedingte Zusammenhanglosigkeit eines DJs durch Kokain und Co. darstellen, jedenfalls bleibt ein äußerst fragmentiertes Bild von Paul übrig, das größtenteils aus wildem Umherspringen auf Partys, Sex mit verschiedensten Frauen, Geldproblemen und eben jener Kokainsucht besteht."
1000. Filmbewertung :)
"Der Dialog ist ein wichtiger Teil der Reflexion, die zwei Menschen gleichzeitig charakterisiert. Die Französin bleibt stets reserviert, beginnt aber, sich zu erinnern, ihre verdrängten Gefühle offenzulegen, wie sie es noch nie in ihrem Leben getan hatte. Sie vertraut dem Japaner als Einzigem ihren eigenen Hintergrund an, welcher daher ihr gegenüber in eine obsessive Haltung gerät und sie an sich binden will. Er glaubt und hofft, er könne durch sein Wissen ihren Willen dazu beeinflussen, bei ihm zu bleiben. Die Faszination am Fremden, sozusagen das Gegenteil von Fremdenhass, bringt die Lieblosen zueinander. Die Reflexion begegnet der Obsession in einem sexuellen Gemenge, das die Psychen der Beiden verändert. Ob diese Veränderungen zu bewerten sind, bleibt dem Zuschauer überlassen. Resnais zeigt sie uns, inszeniert den Kontrast mit akribischer Sorgfalt, während die Schauspieler durch ihr inneres Suchen gleiten."
http://www.cereality.net/kritik/hiroshima-mon-amour-014110
"Die Standardromanze in Actionfilmen ist hier genauso nervend inszeniert, wie ihr Obligatorium an sich. Vollkommen unerhebliche Figuren werden porträtiert, ohne dass man wirklich Bedeutendes über sie erfährt. Die Leistung Manns lag schon immer in der Inszenierung von Action und Spektakel, doch niemals in einer sentimentalen Charakterisierung. Selbst in „Heat“ ist Letzteres nicht der Fall. Es reichen angespannte Muskeln und verzerrte Gesichter, Begeisterung für Kamerafahrten und perfekt organisierte Explosionen. Zugegebenermaßen gibt es auch in „Blackhat“ ein paar wenige überraschende Szenen, die es in sich haben. Sie sind es, die dem ein oder anderen wohl nach Ende des Films haften bleiben, während sich der Rest nach wenigen Stunden im Nichts verflüchtigt."
http://www.cereality.net/kritik/blackhat-014041
Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so gelitten während eines Filmes im Kino.
Donnie Darko und Stand By Me
ALAIN RESNAIS RETROSPEKTIVE I
Gleichzeitig eine kleine Stellungnahme zur PEGIDA.
"Ob es ausreicht, so etwas Grausames zu sehen, um nachdenklich zu werden, ist aus heutiger Sicht bestreitbar, da man eventuell „Schlimmeres“ aus Videospielen oder Splatterfilmen gewohnt ist. Dennoch ist nicht nur die abschreckende Funktion offensichtlich, sondern ebenso die warnende und zugleich erinnernde. Der Holocaust ist dort wirklich geschehen, in den endlosen Lagerstätten, den hunderten Gruben, in welche die Leichen geschmissen wurden, den Öfen, aus denen menschlicher Qualm hinausstieg und den Gaskammern, deren getarnte Duschköpfe Zyklon B ausstießen. Resnais’ Dokumentarfilm ist ein unheimlich wichtiger Beitrag, diese Ereignisse erstens filmisch festzuhalten und zweitens auszusprechen, dass eine solche Unmenschlichkeit nie wieder Realität werden darf. Und gerade jetzt, in Zeiten, wo Fremdenhass aus der Latenz hervorzustechen scheint, indem die PEGIDA diejenigen Köpfe sammelt, in denen die angesprochene Warnung keinen Platz finden wird und deren wirklichen Mentoren den Holocaust schlichtweg leugnen, gerade jetzt kann unsere Gesellschaft zeigen, dass sie gelernt hat aus den Verbrechen unserer Vorfahren, dass sie nicht vergessen wird, was „Nacht und Nebel“ bereits 1955 zu sagen hatte."
http://www.cereality.net/dokumentation/nacht-und-nebel-013903
"Was ist ein Kriegsheld? Anscheinend jemand wie Louis Zamperini, der 1936 an den Olympischen Spielen teilnahm, sieben Jahre später auf einer B-24 Liberator Bomben abwarf und die Kriegsgefangenschaft in Japan überlebte. So sehen es zumindest die Amerikaner. Angelina Jolie verfilmt nun mit „Unbroken“ Laura Hillenbrands „Unbeugsam: Eine wahre Geschichte von Widerstandskraft und Überlebenskampf“, eine Biografie über eben jenen Zamperini (Jack O’Connell), der sich freiwillig für die United States Army Air Forces (USAAF) rekrutieren ließ; was übrigens an keiner Stelle des Films auch nur nebensächlich erwähnt wird. Trotz des argen Patriotismus gelingt es Jolie zumindest etwa eine Stunde lang, die Geschichte des Überlebenskünstlers interessant zu gestalten – danach flattert eine langwierige Monotonie durch den Raum, die den Zuschauer nichtssagend zurücklässt."
http://www.cereality.net/kritik/unbroken-013852
"Swartz war ein Vernetzer und ein Lehrer, was Filme aus der Kindheit genauso wie Archivaufnahmen von Internetvideos oder Vorträgen eindeutig belegen. Seine frühe Begeisterung für Technik und Präsentation orientierte sich nicht nur an der Faszination zur Elektronik; Technologie war wie Magie für ihn und Magie kann Unvorstellbares zum Standard machen. Er wollte den Menschen durch das Internet eine Möglichkeit geben, aus sich herauszukommen, ihre Stimme zu benutzen und sie zu ermutigen, Meinungen und Kritik zu äußern. Seine gesunde Skepsis an den verankerten Systemen in den USA brachte ihn zu den vielen progressiven Gedanken, die er zu Lebzeiten unermüdlich verfolgte und dessen Umsetzung seine labile Psyche ruinierte, als die lebensbedrohlichen Hindernisse durch veraltete Konservativität Alltag gewonnen haben. Er wurde Opfer eines Teufelskreises, den er sicherlich nicht evozierte, sondern in den er vom Sicherheitsservice der Vereinigten Staaten geworfen wurde, weil diese weitere Sündenböcke suchten und ihn als Exempel abstempelten. "
http://www.cereality.net/dokumentation/the-internets-own-boy-the-story-of-aaron-swartz-013811
399
"Wie eine Milieustudie mit akzentuierter Explosivität, die aufgrund dessen umso verstörender wirkt, wie eine philosophische Betrachtung dreier Charaktere, deren psychische Wandlungen Stoff für Doktorarbeiten liefern würden. Diaz verrät nämlich nicht alles; er zeigt das Geschehen, geht aber niemals nahe hin, bleibt distanziert und macht ständig neugierig. Wieso tut Fabian so etwas Unmenschliches? Wieso besucht Eliza ihren Mann, den sie über alles liebt, nicht im Gefängnis? Wieso fällt Joaquin sein Leben in einer Zelle leichter, als zu Hause? Das macht die 250 Minuten fesselnd, auch wenn im zweiten Drittel des Films bewusst gesetzte, monotone Längen das Seherlebnis nicht vorantreiben. Im Gegenteil, es gibt Momente, die absichtlich langweilen, nur um die tragische Hoffnungslosigkeit zu betonen."
http://www.cereality.net/kritik/norte-the-end-of-history-123729