SmooliEntertainment - Kommentare
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Alle Kommentare von SmooliEntertainment
Es wird wohl niemand ernsthaft bestreiten können, dass BOYHOOD das Film-Phänomen des letzten Jahres war. Auch ich nicht. Und wäre ich damals von einem Freund nicht überstimmt worden, hätte ich mich auch ins Kino gesetzt.
Was habe ich erwartet? Ehrlich gesagt, ein Epos. Ein Film, dessen Inhalt sich an die monumental-minimalen Produktionsbedingungen anpasst. Ein Film, in dem das Leben steckt. Nicht weniger.
Was habe ich bekommen? Weniger.
Zugegeben, die Geschichte der Dreharbeiten, die hinter dem Film steckt ist toll, einmalig. Und es gefällt mir auch, dass Linklater das Konzept nicht als Selbstläufer bzw. sich selbst als Genie darstellt. Von den langen Dreharbeiten bekommt man nämlich im Film eigentlich nichts mit. Linklater verlässt sich nicht bloß auf das Konzept, leider aber auch auf sonst nichts. Und so dümpelt die Geschichte dahin. Dümpel… Dümpel… Dümpel…
Und damit revidierte sie für mich die Neuartigkeit, die der Film doch versprühen sollte. Einige Szenen, vor allem in der Mitte des Films, waren dann derart klischeebehaftet, dass ich hätte wegschauen können. Da merkt man dann wohl, dass Linklater einige Szenen von den Schauspielern selbst hat schreiben lassen… So verdrängt der lahme Inhalt langsam aber sicher die Versprechungen und Erwartungen, die man nun einmal hat, wenn man etwas in der Filmszene steckt. Mit Lob waren die Kritiker damals ja nicht unbedingt geizig. Und so frage ich mich dann, was passiert wäre, wenn der Film in einem Rutsch gedreht worden wäre. Wären die Kritiken auch so wohlwollend gewesen? Ich weiß es leider nicht. Ich weiß nur, dass ein Film für mich mehr können muss, als das, was BOYHOOD leistet. Aufgrund des manchmal banalen Inhaltes, verkommt das Konzept für mich, wenn ich grad böse bin, zu einem Gimmick.
Und der Inhalt war banal. Nicht durchgehend, aber dann doch häufig genug, um zu langweilen. Genervt hat der Film mich nicht, sondern einfach nur kalt gelassen, im Guten wie im Schlechten. Wenn ich einen 2,5 Stunden Film über die Jugend eines Jungen sehe, dann möchte ich mehr Veränderungen haben, als die Frisur und seine Stimme. Ich möchte Schwierigkeiten, Gedanken, Lösungen, Anstöße, Erinnerungen. Stattdessen legt man sich viel zu sehr auf die Melancholie des Protagonisten fest. Ich würde mich auch als melancholisch bezeichnen, was doch eigentlich ein Beziehungspunkt darstellen sollte, könnte man denken. Nichts ist. Kalt gelassen.
So ein Film ist doch die Gelegenheit, einen Film zu produzieren, der überlebensgroß in seiner Menschlichkeit und Lebendigkeit ist. Stattdessen versucht er krampfhaft sich auf das „triviale“ Leben hinunterzubrechen. Nein, danke. Von Trivialem hab ich bereits genug in meinem Leben.
Ehrlich gesagt war ich nach zwei Stunden etwas geschockt, wie belanglos ich den Film bis dahin fand. Und dann hatte ich ja noch 45 Minuten vor mir. Und das ist etwas Gutes. Denn die letzten 45 Minuten fand ich besser. Plötzlich berührte mich der Film ein wenig. Plötzlich hab ich Linklaters Arbeit fühlen können (auch wenn der Film zugegebenermaßen trotz der massiven Zeitüberbrückungen wie aus einem Guss wirkt).
Aber das reicht mir natürlich nicht, um BOYHOOD zu dem Überwerk zu erheben, für das es so viele halten. Und da muss ich mit dem Kopf schütteln, wenn ich sehe, dass dieser Film überall den „Bester Film“-Award hinterhergeschmissen bekommt. Besonderer Film, ja. Aber besondere Produktionshintergründe reichen nicht aus, um ein Meisterwerk zu erschaffen. Das Ergebnis muss stimmen. Und das tut es hier meiner Meinung nach überhaupt nicht. Ich muss es einfach noch einmal erwähnen: Meine Güte, hat der mich kalt gelassen.
_Smooli
Meinen 300. Kommentar möchte ich einer Dame widmen, die ich noch nie gesehen habe. Von der ich gar nichts weiß, außer ihren Beruf. Eine Dame, die ich nicht kenne. Und doch in mein Herz geschlossen habe.
Luise Helm hat mein Herz nicht nur eingenommen, sie hat es im Sturm erobert. Dafür hat sie lediglich zwei Filme gebraucht. Mit einer kombinierten Laufzeit von 230 Minuten. Die Rede ist von WALL-E und HER.
Bis heute wusste ich gar nicht, dass sie die Rolle der Eve in einem meiner liebsten Animationsfilme gesprochen hat. Ich wusste nur, dass sich in mir dieses bestimmte warme Gefühl ausbreitet, wenn ich Eve zugehört habe. Die Stimme dieses wundersamen Geschöpfs ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
Dann habe ich HER geguckt. Boom. Jeden Tag von Neuem verlieben.
In eine Dame, von der ich nichts kenne, außer ihre Stimme. Diese wunderschöne Stimme, mit der es ihr gelingt, eben das zu vollbringen, was Samantha in HER vollbringen möchte. Sie möchte Gestalt annehmen. Luise (ich darf doch..?) benutzt ihre Stimme nicht zum Reden. Sie erzählt etwas. Sie schafft etwas. Sie nimmt Gestalt an, sodass ich denke, sie fühlen zu können. Nicht ihren Körper, sondern ihr innerstes Wesen, ihren Charakter, ihre Bedeutung. Das ist mehr als Kunst, das ist eine Berufung.
Falls ich unverheiratet sterben sollte, möchte ich, dass Frau Helms Stimme das letzte ist, was ich auf der Erde höre. Falls ich verheiratet sterben sollte, möchte ich, dass ich mit Frau Helms Stimme verheiratet bin, damit sie das letzte ist, was ich höre. Damit sich dieses bestimmte warme Gefühl ausbreitet. Dieses unbeschreibliche warme Gefühl.
Ich bin bereit! Bitte nochmal einen so grandiosen Auftakt wie zur 2. Staffel. :)
Hab mich gefreut, Joaquin Phoenix gesehen zu haben. :)
Und mir ist aufgefallen, was für eine wunderbare Frau die Amy Adams ist...
Den Pott hamma! Hans Simmer!
Alright, alright, alright.
Francis Underwood :)
Hurra Tina Fey! :)
Emma Stone! Val! Gucken!
John Krasinski hat Ohren wie Dumbo aber seine Gattin finde ich bezaubernd. :)
Hot Dog, Baguette, Mandarine und erst mal einen Mischer. Aber der Abend ist noch jung, Kinder! :)
Wurde Tina Fey hier heute schon gefeiert? Wenn nicht, dann: Hurra, Tina! :)
Dies ist ein wahrhaftiger Film. Die Wahrheit ist, dass ich seit langem nicht mehr von einem Film über die gesamte Laufzeit derart berührt war. Die Wahrheit ist, dass ich lange nicht mehr so ein grandioses Stimmungskino geguckt habe. Die Wahrheit ist auch, dass Scarlett Johansson/ Luise Helm für ihre Leistungen jeden Preis der Welt verdient hätten. Ich konnte sie nicht sehen. Ich konnte sie fühlen. Vom Anfang bis zum Ende. Das ist Arbeit, die größer ist, als die Summe ihrer Teile.
HER gucken, heißt lernen. HER gucken, heißt fühlen. HER gucken, heißt Leben.
https://www.youtube.com/watch?v=pIBaV6oxZwc
_Smooli
BAND OF BROTHERS würde mir noch einfallen...
8. Er hätte die 8 aufgeschrieben.
9. Er ist großartig darin, seine Tür zu vernageln.
10. Er weiß es sofort, wenn jemand kein Golf spielt.
Es ist mal wieder soweit. Nachdem ich THE PURGE 2 ein paar weniger nette Zeilen widmete kommt hier Teil 2 einer Kommentarreihe, die ich mangels besserer Idee jetzt einfach "Smooli Rastet Aus" bezeichne. Also willkommen, liebe Freunde, zu "Smooli Rastet Aus" - Teil 2.
Ich habe noch nie vorzeitig den Kinosaal verlassen. Auch heute nicht. Aber verdammt, war ich dicht dran. Dieser Film ist derart beschissen, dass ich mich wahrscheinlich gleich in den Schlaf weine und morgen mit einer zugeklebten Rotznase aufwache. Unter Atemnot und mit brennenden Augen aus dem Bett stolpere, mir den kleinen Zeh an der Unterkante des Schrankes doppelt und dreifach brechen werde. Und trotzdem würde ich bessere Laune haben als vorhin im Kino. Ungelogen.
Fangen wir vorne an:
Der Film behandelt Themen wie Pädophilie, Kindesmissbrauch, Kinderpornografie und Kindesentführung. Nein, "behandeln" ist nicht das richtige Wort. Es nutzt sie aus. Es nutzt sie aus, ohne dabei wirklich Interesse daran haben, sich mit den Themen auseinanderzusetzen. Das ist ein derart ekliges und verachtendes Verhalten, dass ich allein dafür den Film schon mit dem Arsch nicht mehr angucken will. Richtig peinlich wird es dann, wenn der Film sich dabei auch noch todesernst oder gar hilfreich empfindet.
Der Film ist bis auf's Letzte ein lächerliches Konstrukt, das mir die Schamesröte ins Gesicht getrieben hat. Das fiel aber meiner Begleitung immerhin nicht auf, weil mein Gesicht die Minuten vorher schon Bekanntschaft mit der Sitzlehne vor mir gemacht hat (der Sitz war leer - klar, so einen Scheiß will ja auch keiner gucken. Da war wohl jemand schlauer als ich.).
Die Charaktere sind nur Gesichter mit Namen. Außer Ryan Reynolds, ich weiß gar nicht wie der heißt. Ist ja auch egal. Die Schauspieler liefern durch die Bank weg peinlich schlechte Leistungen ab. Hab ich schon über die Schauspieler genörgelt? Ryan Reynolds guckt die ganze Zeit wie ein derart bräsiger Hund, dass ich mich wirklich frage, wieso ich den eigentlich nochmal mochte.
Ein Film ist nur so gut, wie sein Bösewicht. Kann ich verstehen. Wer denkt an THE DARK KNIGHT und nennt nicht den Joker? Wer denkt an PSYCHO und kommt nicht auf Norman Bates zu sprechen? Was wäre DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER ohne Dr. Hannibal Lecter? INGLOURIOUS BASTERDS ohne Hans Landa? Eben. Was wäre dieser Film (ich vermeide es, den Titel zu erwähnen, hat der Scheiß nicht verdient) ohne seinen Bösewicht namens Keine Ahnung? Bedeutend besser. Der Bösewicht, diese alte Bratze, ist von der ersten Szene an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Nicht einmal von Reynolds fehlender Fähigkeit des Lippenschlusses. Peinlich. Peinlich. Peinlich. Zum Schämen. Zum Wegschauen.
Also was haben wir? Film zu sehr konstruiert. Grottenschlechte Schauspieler. Dieser Bösewicht... GRRR! Und ein Film, der unfassbar heikle Themen verharmlost. Soweit, so zum Kotzen.
Aber da hab ich einen Namen ja noch gar nicht genannt. Und der hat es eigentlich verdient, als erstes auf den Sack zu bekommen.
Atom Egoyan. Alter. Was ist das denn bitte!? Die Inszenierung ist wie hingekackt und hingeschissen! Egoyan verwechselt schockierend mit verherrlichend. Spannend mit dumm. Und alles andere mit lächerlich. Nichts, ich wiederhole, nichts bekommt dieser Mann gebacken.
Und das sind nur die größten Störfaktoren, da hab ich von den vielen Kleinigkeiten ja noch gar nicht angefangen. Von den unrealistischen, melodramatischen, pseudo-spannenden Momenten. Von der Musik, die selten schlecht eingesetzt wurde. Ich bin selten bis gar nicht von Musik genervt, aber meine Fresse, war das anstrengend hier.
Ich wollte aus dem Kino rennen. Bin aber geblieben. Ich wollte schlafen. Ging aber auch nicht, weil die Musik an unpassenden Stellen viel zu laut war. Schon scheiße. Aber wenn erst einmal läuft, dann läuft's.
Der Film bekommt nur nicht die 0 von mir, weil ich diesen Rotz nicht auf meinem Profil sehen will.
Atom Egoyan, du hast hier einen so beschissenen Kotzhaufen abgeliefert, dass ich mich frage, wer dir dafür eigentlich Geld gegeben hat. Ach, das war ja ich. Manchmal hasse ich die Welt.
_Smooli
Zu den anderen Ausrastern: http://www.moviepilot.de/liste/smooli-rastet-aus-smoolientertainment
Aging Bull! :D
Nachdem ich kürzlich meine Liebe für Gruselfilme aus älteren Zeiten entdeckt habe, bin ich über diesen Film hier gestolpert. Und auch er vereint die Elemente, die mir an den Filmen dieser Zeit so zusagen. Atmosphäre ist wichtiger als Jump-Scares. Das finde ich gut, weil ich ein stetes Unwohlsein angenehmer finde, als mehrmals haarscharf an Herzinfarkten vorbeizuschrammen. Außerdem finde ich es inszenatorisch anspruchsvoller, Spannung langsam aber sicher aufzubauen, als nur einfach irgendjemanden mit einer Gruselmaske um eine Ecke zu stellen, schnell hinzuschneiden und fix alle Regler aufzudrehen. Und so viel muss ich DER UNHEIMLICHE GAST lassen: Er ist spannend.
Zwar nicht durchgehend und nicht bis zum Anschlag, aber spannend genug, um den Zuschauer nicht zu verlieren. Das liegt vor allem an der Kamera, die ein wahnsinnig gutes Spiel mit Schatten hinbekommt. So entstehen einige Bilder, die einen erst ein wenig schaudern lassen und dann begeistern.
Die Geister, die die titelgebenden Besucher sind werden hier als Seelen Verstorbener dargestellt, die unter Sehnsucht leiden. Und tatsächlich werden sie damit letztendlich greifbarer. Für mich wirkt der Film beinahe wie eine Katharsis. Wie ein Versuch, den Geistern ihren schlechten Ruf auszutreiben. Sehnsüchte sind den Menschen schließlich nicht fremd. Wie der Geist haben auch die Figuren in diesem Film Sehnsüchte. Sei es nach Erfolg, Anerkennung, Akzeptanz oder Sympathie. Der Protagonist Roderick zum Beispiel wäre gern erfolgreicher, hätte gern eine Liebe in seinem Leben (er kauft sich ein Haus mit seiner Schwester) und wäre gern so furchtlos, wie er denkt, dass er es ist. In einer Szene sagt er, es sei lächerlich, Angst zu haben. Nur um sich unmittelbar danach unter seiner Decke zu verkriechen, weil seine Tür zuknallt. Ebenfalls interessant ist die Person Stella. Das Subjekt von Rodericks Begierde. Der Geist ihrer Mutter steckt in dem Haus, das Roderick und seine Schwester erstanden haben und ist eben jener Geist, der das Leben ungemütlich gestaltet. Die Stella hat keine Sehnsucht nach materiellen Dingen, sie braucht keinen Erfolg, sie braucht keine Akzeptanz. Sie braucht Erlösung. Sie wird für etwas gehasst, über das sie keine Macht hatte. Sie wird für ihr Schicksal gehasst. Dieser Hass auf sie wird so stark, dass sie teilweise die Macht über Körper und Seele abgibt.
Wenn man dies, und die befreiende Wirkung des ein wenig verunglückten Endes ansieht, drängt sich mir der Gedanke auf, dass DER UNHEIMLICHE GAST ein Horrorfilm ist, der in seinem innersten Kern das Ziel hat, dem Zuschauer zu helfen. Dabei, über Ängste hinwegzukommen. Und dabei, Hass als sinnbefreites Gefühl zu missbilligen. Hass führt nämlich nirgendwo hin, außer in den Abgrund. Zum Beispiel in den, in dem Stellas Mutter (der Geist/ die Geisten) gestorben ist. Weil sie in ihrer blinden Wut abgestürzt ist.
Insgesamt kommt der Film, auch in seinen tieferen Ebenen meiner Meinung nicht an das große Werk BIS DAS BLUT GEFRIERT ran, der mich, je länger die Sichtung hinter mir liegt, immer mehr begeistert. Dafür sind hier einige Momente zu holprig, dafür hat die Spannung zu viele Aussetzer (auch wenn es nur ein paar sind) und dafür berührt mich der Inhalt nicht genug.
Was man dem Film allerdings hoch bis sehr hoch anrechnen kann, ist seine Wirkung. Das Alter von nun mehr über 70 Jahren sieht man ihm im Traum nicht an. Das muss man erst einmal hinbekommen…
_Smooli
Ich befürchte, dass Under The Skin leer ausgeht. Schade eigentlich.
Andererseits habe ich grad erst den Schock von den People Choice Awards überstanden. Dagegen liest sich das hier wie das Paradies.
Deine 4 für American Sniper ist jetzt aber ein arger Dämpfer für mich. :/ Ich hatte gehofft, dass es endlich mal ein differenzierter Film werden könnte. Buuuh.
Eben entdeckt und gleich an dich gedacht, HimmelHoch:
http://vimeo.com/19659763
Ich stehe dem Konzept des Ablegers ziemlich skeptisch gegenüber. Ich befürchte, dass die Serie viel zu trocken wird.
Und Cuba Gooding jr und John Travolta reißen mich jetzt auch nicht mit. Dafür haben beide(!) viel zu viel Scheiße mitgemacht.
Fehlt nur noch, dass Nicolas Cage verpflichtet wird...
Ich wäre überrascht, wenn der Film kein Möchtegern-Aneck-Drama-0815-Werk wird. Wahrscheinlich wird das selbsternannte Phänomen viel zu schüchtern, um wirklich zu überraschen.
Andererseits... guck ich mir die Gurke eh nicht an. Da kann Mr. Grey sich aufn Kopp stellen und mir tausend Termine freihalten.
Na bitte...
Da muss ich mich vehement gegen die hier vorherrschende Meinung stemmen, die man wohl mit dem Laut „Meh“ ausdrücken kann. Viel zu langsam. Charaktere sind egal. Und sowieso und überhaupt ist das ja eh nur eine Kopie von LOST IN TRANSLATION. Das scheint der allgemeine Tenor zu sein. Ich sehe das ein wenig anders. Mich hat SOMEWHERE nämlich tief berührt.
Johnny Marco ist Schauspieler, wohnt in einem Hotel, lässt sich alles bringen, erledigt wenig bis gar nichts selbst. Er ist reich, attraktiv und dürfte es eigentlich leicht haben. Dennoch ist er antriebslos, gelangweilt, depressiv. Und zwar Tag ein, Tag aus. Vor allem aber, ist er eines: Einsam.
Wie grandios die erste Einstellung all das einfängt, ist mir erst im Nachhinein aufgefallen. Als ich die Szene gesehen habe, war ich ein wenig überrumpelt. Was soll das denn, Sofia!? Du kannst doch nicht einfach eine statische Einstellung für eine Minute an den Anfang des Filmes klatschen! Doch, kann sie. Und sollte sie auch. Denn dieser Anfang hat mich derart kräftig ins Wanken gebracht, dass es dem Rest des Filmes einfach fiel, mich einzusaugen. Großartig berechnend von Coppola.
Und dann bin ich in der Welt. Ich folge Johnny und fühle mit ihm. Ich fühle was er fühlt. Dafür sorgt die Regisseurin schon. Johnny ist derart emotionslos, gelangweilt und ziellos, dass er sich Stripper-Zwillinge bestellt und gar nicht weiß, was er mit ihnen soll. Im Kontrast dazu steht eine nicht perfekte Eiskunstlauf-Darbietung seiner Tochter (großartig: Elle Fanning). Eine Darbietung, die nicht perfekt ist, aber dafür menschlich. Reinheit in Perfektion, wie die Kleine über das Eis gleitet. Mir ging das Herz auf.
Aber wo steht Johnny überhaupt in seinem Leben? Keine Ahnung. Irgendwo. Zwischen den Stühlen? Glaube ich nicht, dann wäre er ja wenigstens halbwegs richtig. Johnny ist in dieser Phase und dieser Stimmung, die sich schwer beschreiben lässt, weil sie einem den Verstand vernebelt. Antriebslosigkeit wäre da noch nett ausgedrückt.
Am deutlichsten fand ich seinen Charakter jedoch in einer Szene, in der sein Gesicht für eine Filmmaske mit Zeug eingeschmiert wird. Sein ganzer Kopf ist vollgekleistert, man sieht nichts. Alles ist bedeckt mit weißer Masse, abgesehen von seinen Nasenlöchern. Die Kamera zoomt langsam und lange auf ihn zu. Und obwohl sein Gesicht bedeckt ist, ist seine Persönlichkeit deutlich wie nie. Sein Selbstwertgefühl, sein Ansehen im Filmgeschäft, alles scheint in dieser Einstellung offen zu liegen.
Später sitzt Johnny mit seiner Tochter an einem Pool und sonnt sich. Die Kamera zoomt langsam und lange von ihnen weg. Johnny genießt die Zweisamkeit. Er genießt! Zum ersten Mal seit… ja seit wann? Das weiß er wahrscheinlich selber nicht mehr. Wo war er wohl zum letzten Mal glücklich? Wahrscheinlich irgendwo.
Ich weiß, wie Johnny sich fühlt. Nicht, dass ich ein erfolgreicher Schauspieler bin oder war, Aber dieses Lebensgefühl ist wohl jedem ein Begriff, der künstlerisch aktiv ist. Ich weiß, wie Johnny sich fühlt und deshalb hat der Film eine noch stärkere Wirkung auf mich. Deshalb finde ich Coppolas ruhige, bremsende Inszenierung wunderbar. Deshalb muss ich hier gegen den Strom schwimmen und dem Film eine gute Bewertung geben. Auch weil er mich zum Nachdenken anregt? Wo stehe ich überhaupt im Leben? Meine Antwort variiert wohl je nach meiner Laune. Mehr als manchmal möchte ich aber sagen: Keine Ahnung. Irgendwo.
_Smooli