Sonse - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+24 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps94 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von Sonse
The Remains of the Day
Was ich unbedingt noch nachtragen muss:
LAC und ich hatten gestern unser 15-Jähriges...
Der Beweis bzw. die Reliquie:
http://d.pr/i/Ed3d
Hach, als wäre es gestern gewesen. :D
Gut, dann bin ich mir nun also noch sicherer, dass Cumberbatch Gary Mitchell spielt... Alice Eve hat ja quasi den Haarschnitt von Kellerman aus "Where No Man Has Gone Before":
http://en.memory-alpha.org/wiki/Where_No_Man_Has_Gone_Before_(episode)
Hoffentlich erklären sie den mal wieder in den Comics verhandelten Hintergrund seiner "Rache" bzw. seine Motivation diesmal ordentlich und nicht so lausig wie bei Nero.
Witzig, dass man versucht mit der Betonung von "Rache" und den "I have been, and always shall be, your friend"-Händen von Spock und Kirk im Trailer, dennoch überdeutlich auf "Wrath of Khan" anspielt.
Das ist nur für Oceanic6, Kubrick_obscura, copycatcapsicle und Kim Jong-un:
Der Falke, der Schneemann, Madonna und Miami Vice - diese verdammten Achtziger! Heavenly Creatures! Peter Gallagher! David Morse, Brian Cox und die Unberührbare! Arrrrrgh! ;)
Hier übrigens die ersten Sekunden des neuen Films, basierend auf dem Poster... ;)
http://www.youtube.com/watch?v=CR1_aPtoKw0&t=3m14s
(Bei wem der Timecode nicht funktioniert, ab 03:14 ganze am Ende)
Hui, The Batch ist auf dem Poster.... Und er hat was in London (!?) kaputt gemacht... Mysteriös. ;)
Da sollte auch Spaceys Triggerstreet erwähnt werden:
http://labs.triggerstreet.com
Die Community für Drehbuchautoren und ihre Skripte gibt's schließlich schon seit etwa zehn Jahren.
Mehr Liebe für "Audition" bitte, auch wenn's schwer fällt. ;)
John Sayles' Filme haben meistens diese schnörkellose, bescheidene Ehrlichkeit an sich in einer unaufgeregt erzählten Geschichte mit Schwerpunkt auf den Charakteren. "Eight Men Out" ist da keine Ausnahme und zweifellos einer von Sayles besten Filmen. Baseball-Fans haben vor diesem Film Respekt.
Sayles erzählt in seinem für einen Low-Budget-Film wunderbar und authentisch aussehenden Streifen, die Geschichte des "Black Sox"-Skandals von 1919. Der erste große US-Sportskandal, indem der Sport seine Unschuld verlor. Gleichzeitig handelt er wie die meisten tollen Baseballfilme nicht direkt vom Spiel selbst, sondern es geht um eine Gruppe verschiedener Männer, die eben Baseball spielen und sich aus diversen Gründen kaufen lassen und Spiele manipulieren, primär jedoch, weil sie für ihren Besitzer Charles Comiskey für einen Hungerlohn arbeiten müssen, und nachdem es aufliegt lebenslang gesperrt werden - darunter Stars wie "Shoeless" Joe Jackson, der in "Field of Dreams" zur Legende stilisiert wurde, hier ist er eine relativ tumbe Nuss.
Die Spieler stehen im Fokus, ihre Motivation, die Durchführung der Manipulation und das was folgte. Die Spieler als leichte Beute für eine solche Versuchung aus Stress, Unvernunft, Dummheit, Rache oder Verzweiflung "fixen" so gut sie können die World Series.
Der Cast ist klasse: Gandil (Michael Rooker), Risberg (Don Harvey) und McMullin (Perry Lang) als die widerlichen Bullys, die ihre Kollegen aufhetzen bei der Manipulation mitzumachen; die teils tragischen, teils keinesfalls unschuldigen Opfer des Skandals: der respektierte Lefty Williams (James Read), der sehr berühmte aber nicht gerade helle Joe Jackson (D.B. Sweeney), Buck Weaver (John Cusack), der schon zu Beginn aussteigt als er dem Bestechungsgeldstrom nicht traut, der Manager der Spieler Kid Gleason (John Mahoney) der das Ganze riecht und dem man stets die Liebe für bzw. den Frust auf seine Spieler im Gesicht ablesen kann. Genervt beobachten tun das Ganze Eddie Collins, Pitcher Schalk und Dickie Kerr als naiver Neuling. Darüber hinaus sind auch noch Charlie Sheen und Christopher Lloyd dabei.
Der Schlüssel zum Skandal ist neben der tragischen Figur Buck Weaver jedoch Starpitcher Eddie Ciccone - über seine Teilnahme am miesen Spiel waren alle am meisten schockiert, galt er doch als durchaus integer und gewissenhaft - und für ihn als moralische Instanz war das eine schwierige Entscheidung. Der Schlüssel zum Film ist folgerichtig der von mir seit LAC und Limbo verehrte David Strathairn und er spielt Eddie als intelligenten, gestressten Mann, auf das Ende seiner Karriere zusteuernd, der verbittert dem abgekarteten Spiel trotz großer Bedenken zustimmt.
Sayles spielt hier neben dem echten Sportreporter Studs Terkel eine kleine Rolle als dessen Kollege Ring Lardner, dem er ein wenig ähnlich sieht, und singt auf Verdacht durch den Zug seiner "White Sox" schlendernd den Spielern zur Melodie von "I'm Forever Blowing Bubbles" "I'm Forever Throwing Ballgames" ins Gesicht - und er hält sich wacker. Er hat überhaupt eine tolle, eigentümliche Leinwandpräsenz und hätte sich ruhig häufiger vor die Kamera wagen dürfen.
So eine 70-Kilo-Batman-Statue hat schon was...
Daher mache ich hier wirklich gerne freiwillig Werbung für dieses Gewinnspiel bei uns:
http://www.moviepilot.de/news/the-dark-knight-rises-nerdorgasm-119141
Wer auch immer den riesigen Fledermann gewinnen sollte... Ich will ein Foto sehen! Mindestens!
@Suki93: Wenn du es bist, dann ein Video wie du ihn in dein Bett wuchtest. :D
1492? Prometheus?
The Abyss vielleicht?
Eventuell die Sci-Fi-Gurke mit James Spader, deren Namen mir gerade entfallen ist...
Oh, "Eine Hochzeit zu dritt" fand ich trotz des schrecklichen Titels echt gut. Schön, dass der dabei ist.
Wenn ich mich recht erinnere
http://www.moviepilot.de/movies/tagebuch-eines-skandals
oder? Zumindest unterschwellig einseitig, wenn das zählt.
Tipp: Ans Fenster stellen, um die Nachbarn zu erschrecken. Hab ich mit meinem Papp-Lex Luthor auch gerne gemacht.
Aber 73 Kilo ist der "nur" schwer!? Leichte Rüstung. ;)
Süßer Kurzfilm, dessen 'Liebesgeschichte' sowie Schwarz-Weiß-Bilder wohl eher die Erwachsenen ansprechen dürften. Insofern regelrechtes Kontrastprogramm zu Disneys neuem Knallbonbon "Wreck-It-Ralph", mit dem er in den Kinos gezeigt wird. Ich mochte ihn gern, zumindest bis *Spoiler für eine Disney-Liebesgeschichte...hoho* gegen Ende "Magie" dem verliebten "Paperman" aushelfen muss, seine Papierflieger erfolgreich seiner Angebeteten zuzustellen.
"Wreck-It-Ralph" - der Titel im Original wie in seiner Übertragung ins Deutsche, "Ralph reichts", lädt regelrecht zum wortspielenden Verriss ein. Dieser wird ausbleiben, denn der neue Disney ist weit besser als sein Trailer, der mich nicht gerade begeistern konnte. Er verfügt über ausreichend Slapstick und Herz für die Kleinen derer, die damals jene Arcade Games spielten, die den Rahmen für "Wreck-It-Ralph" bilden. Die ganzen Markenrechte (von Games bis Kakao) hierfür abzuklären, verschlang sicher einen nicht unbeträchtlichen Teil der Arbeitszeit an jenem Film.
Ein klassischer Disney für die ganze Familie also, über Ralph, den Bösewicht eines jener Spiele, durch Programmierung ewig verdammt der Böse zu sein, der stets alles kaputt schlägt. Doch der Humanismus zieht auch in "Game Central" ein, dem dramaturgisch notwendigen, aber wie jüngst in "The Cabin in the Woods" willkomenen Umschlagplatz und Treffpunkt unzähliger mehr oder weniger bekannter Genre- bzw. hier Spielcharaktere. Denn hier herrscht nach Ralphs Entscheidung eine Helden-Medaille zu erringen und irgendwie zu "den Guten" zu gehören, mehr getrieben aus Einsamkeit denn Konformismus, die Anarchie des freien Willens. Denn 'böse' oder 'gut' sind ohne den freien Willen, die bewusste Entscheidung zur freien Handlung vollkommen bedeutungslose, gleichwertige Kategorien. Weder war Ralph je "böse", noch sein Widersacher im Game, Fix-It-Felix, je "gut". Zu "Helden" werden beide erst, wenn sie aus freien Stücken aus ihrer Konditionierung ausbrechen und der kleinen Vanellope aus dem knallbunten Rennspiel "Sugar Rush" helfen, sich und ihr Spiel zu retten. Während ein "konditionierter Held" sich in diesem Film durch Manipulation und Sabotage zum bösen Gegenspieler mausert.
Damit setzt "Ralph reichts" die moralische Aussage Anthony Burgess' berühmtesten Romans in Ansätzen und natürlich versteckt in massenhaft Zuckerguss und den üblichen, simplen Botschaften rund um Freundschaft adäquater um als Stanley Kubrick. Ralph ist zu Beginn wie Alex nach der Konditionierung eine "Clockwork Orange" - künstlich im Inneren, mit einer Moral aus Einsen und Nullen versehen, doch das Äußere ist ein lebendiger Organismus. Ja, richtig gelesen... Ich habe "Wreck-It-Ralph" mit "A Clockwork Orange" verglichen, weil er bei mir diese Assoziation weckte und ich Spaß dran habe. Signed, So-sue-me-Sonse.
Du hast "Invasion vom Mars" erwähnt!
Wo ist dieses verdammte Tastatursymbol!?
Ah, hier: ♡
Hier klingt es nach Khan. Aber wer sich das Zitat im Original durchliest, der muss eigentlich "Gary Mitchell" denken, insbesondere hier: "With a personal score to settle, Captain Kirk leads a manhunt to a war-zone world to capture a one man weapon of mass destruction."
Bin mir aber weiterhin noch nicht sicher. Da ich Gary deutlich vorziehen würde, freut mich das. :) Vermutlich ist das ein Terrorismus-Plot, welche bei Star Trek bisher recht verlässlich gut sind.
---
Hier die offizielle Original-Synopsis:
"In Summer 2013, pioneering director J.J. Abrams will deliver an explosive action thriller that takes Star Trek Into Darkness.
When the crew of the Enterprise is called back home, they find an unstoppable force of terror from within their own organization has detonated the fleet and everything it stands for, leaving our world in a state of crisis.
With a personal score to settle, Captain Kirk leads a manhunt to a war-zone world to capture a one man weapon of mass destruction.
As our heroes are propelled into an epic chess game of life and death, love will be challenged, friendships will be torn apart, and sacrifices must be made for the only family Kirk has left: his crew."
So? Cumby spielt nun Julian Assange? Muss ich mir den Film also doch vormerken...
Die deutlich schwächste der drei Star Trek-Staffeln, die dennoch mit "The Enterprise Incident" über eine hervorragende und mit "The Tholian Web", "Day of the Dove" und "Let That Be Your Last Battlefield" über gute und einflussreiche Episoden verfügt. Den chronischen Budgetmangel merkt man dieser Season am deutlichsten an, die letztlich eine Vielzahl berüchtigt grausamer Folgen hervorbrachte wie das Idiotikum "Spock's Brain", Hippies im All in "The Way to Eden", Kinder des Zorns in "And the Children Shall Lead" und unsäglich sexistischer Quatsch wie "Turnabout Intruder". Doch der Stuss hat sich gelohnt, denn ohne sie hätte die Serie nicht über die ausreichende Zahl an Episoden verfügt, um in der Syndication zu landen, also die für ihre Popularität notwendigen Wiederholung im TV zu erhalten.
Schenke ich dem Film nun nach all den Jahren mein Herz oder doch nicht? Lange hat dieser Film mit dem hierzu passenden Namen "Limbo" sich in meiner Bewertung hochgearbeitet und ich war mir bis eben nicht sicher, aber ja, er soll es bekommen mein Prädikat "Lieblingsfilm".
"Limbo", den ich Ende der Neunziger grob zur gleichen Zeit im Kino sah als meinen absoluten Lieblingsfilm "L.A. Confidential" weist mehrere Ähnlichkeiten mit diesem auf. Beide konzentrieren sich auf drei Figuren, auf eine bestimmte Region in den USA zu einem klaren Zeitpunkt (typisch für Curtis Hanson sowie für John Sayles), sie beginnen mit einem Spiel aus Schein und Sein in den Opening Credits, in welchem sich ein ironischer Off-Erzähler über die vermeintlichen Qualitäten von Los Angeles respektive Alaska auslässt, die Charaktere treiben die Geschichte an, die Filme haben den von mir sehr geschätzten David Strathairn an Bord und beide habe ich furchtbar gern.
Allerdings erfreut sich der Film unter Sayles-Fans meinen Beobachtungen nach leider nur wenig Beliebtheit. Warum auch immer. "Limbo" war mein erster Sayles und wird vermutlich mein liebster bleiben. Er ist in allen Bereichen ein typischer Film dieses Writer-Directors und daher vermutlich Geschmacksache - präziser: "acquired taste" - und wird keinesfalls jedem gefallen und ich würde ihn auch nicht jedem uneingeschränkt weiterempfehlen.
Ich liebe Limbos bescheidenen Beginn und sein radikal unkonventionelles Ende, welches zweifellos sein Publikum provoziert und viele frustrieren dürfte. Ich liiiiebe es. Es ist eben nicht nur die perfekte, clevere Punchline für diesen Film, diese Geschichte, sondern doch so vieles mehr, ein integraler, konsistenter, vorab angedeuteter, ja zwingender Bestandteil der Erzählung. Frustriertes Erzählen. Darin hat der Film wiederum eine wesentliche Gemeinsamkeit mit einem weiteren Lieblingsfilm von mir: "The Fall". John Sayles verwischt in "Limbo" die klare Trennung zwischen Schreiben und Lesen, indem er den Leser zum Weiterschreiben animiert. Nachdem Cut to Black. Nach dem der Vorhang geschlossen ist. Denn unsere emotionale Verbundenheit zur Geschichte hält auch an, wenn Sayles gleichzeitig klar macht, dass es von ihm keine Fortsetzung geben wird, keine weitere Auflösung. Er hat alles erzählt was er erzählen wollte. Als Zuschauer jedoch haben wir emotional in die Geschichte und ihre Charaktere investiert und fühlen einen Anspruch darauf zu wissen wie es für sie weiter geht. Umgehen können wir mit diesem Zustand der aufgezwungenen Offenheit nur wie Noelle in "Limbo" selbst, in dem wir die leeren Seiten des Tagebuchs der Protagonisten füllen und die Welt weiterdenken. Wer passiv zuschauen möchte und mit der Erwartung einer gewöhnlichen Dramaturgie an diesen Film herangeht, der wird zwangsläufig enttäuscht werden.
Über eine Tabula Rasa, ein weißes Bild, folgen wir wilden Lachsen stromaufwärts zu Lachsen in Dosen, vom touristischen Werbebild Alaskas zur Realität in der Dosenfabrik und wechseln die Perspektive. Daraufhin lernen wir mehrere Einwohner der Gegend bei einem Fest kennen und der Fokus verschiebt sich zunehmend auf unsere drei späteren Protagonisten: die Sängerin Donna (verleiht einer sonst stereotypen Figur Tiefe: Mastrantonio), ihre Tochter Noelle (toll: Vanessa Martinez) und Joe Gastineau (von Selbstzweifeln, Vergangenheit und Verwandtschaft geplagt: Strathairn). Wie lernen sie sich kennen? Wie kommt es zu dem Ereignis, welches das isolierte Handeln der Drei (Optimistin, Pessimistin und der Realist) in der zweiten Hälfte des Films bestimmt. Und können wir Kris Kristoffersons 'Jack' vertrauen? Joe hat da seine Zweifel...
Typisch für Sayles ist, dass der Plot selbst nebensächlich ist, nur ein Gerüst um seine eigentliche Geschichte über diese Menschen zu erzählen, die er mit seinen Schauspielern zeichnet und entwickelt. Für mich persönlich hat "Limbo" auch ganz klar eine Auflösung, wenn er das Bündel Unsicherheiten heilt und die Dämonen, die unsere Helden plagen, vertreibt, indem er sie zusammenführt. Das ist letztlich das Wesentliche und wird in meinen Augen erreicht - und darum geht es Sayles meiner Meinung nach wirklich. Wie lange jedoch dieser Zustand letztlich anhält, anhalten kann, dass ist in der Schwebe, im Limbo.
"Entsetzlich!"
"Der ist wirklich ganz furchtbar schlecht."
"Ich will den nicht haben!"
"Nicht mal geschenkt!"
"Den hältst du keine zehn Minuten durch."
Diese "Werbebotschaften" frisch zum aufs DVD Cover drucken, bekam ich beim letzten Schrottwichteln mit, als ich "Virus Undead" auf meinen Stapel legte. Nachdem dieser erwichtelte Film keinen Abnehmer fand und ich mich zur Sichtung bereit erklärte. Auf dem DVD Cover steht tatsächlich so etwas wie "Der beste deutsche Horrorfilm seit Anatomie. Sehr gut." Wessen ironische Kritik man dafür wohl aus ihrem Kontext gerissen hat!?
Bei "Virus Undead" hat man es mit Zombie-Schund aus der FSK 18-Grabbelkiste zu tun, der im Zuge der Vogelgrippe-Panik vor rund fünf Jahren entstand. Das Drehbuch kritzelte Wolf Wolff (humorloser Künstler oder humorvolle Eltern?) neben die Steuererklärung auf einen Bierdeckel und kurbelte das Geschwurbel mit der Abiklasse 2007 Königs Wusterhausen flott herunter. Wenn niemand spricht und man nur ein paar kurze Clips sieht, kann das sogar kurz wie ein Film aussehen.
Leider ist das alles auch noch so langweilig inszeniert, dass man dauernd auf die Uhr sieht und sich 45 Minuten wie 90 anfühlen. Einem Umstand kann man jedoch einige Lacher abringen, bis man ihm auch überdrüssig ist - und es überraschte mich, dass er hier bisher nicht genannt wurde: Dieser deutsche Film wurde in englischer Sprache (oder was die Autoren dafür halten) gedreht und für Deutschland mies nachsynchronisiert. So etwas habe ich tatsächlich noch nicht gesehen! Schreckliche deutsche Darsteller, die mit grausamen deutschen Akzenten in einer Sprache schauspielen müssen, die den meisten nur aus der Schule bekannt ist und den Autoren in Fetzen aus schlechten US-Filmen aus den 70ern.
Man sollte sich "Virus Undead" demnach unbedingt im Original ansehen. Tipp: Gleichzeitig die deutschen Untertitel einblenden die 1:1 der Synchro entsprechen und die enormen Bedeutungs- und Sprachdifferenzen neben den Akzenten als zusätzliche Unterhaltungsquelle heranziehen.
Erstaunlicherweise halte ich diejenige, die nur aufgrund ihres synchron wippenden Brustchoreographietalents gecastet wurde, schauspielerisch (kein Scherz) noch für die deutlich Begabteste unter den Mimikbaracken. Das spricht jedoch nicht zwangsläufig für das Endprodukt (siehe Star Trek: Voyager).
(Schrottwichtel-Kommentar #3)
Squirrel lässt ein Pokerturnier der Mafia überfallen und ab da geht für Täter und Rächer/Söldner einiges schief.
Das Ganze wird unaufgeregt verhandelt und ausgeführt und dies enorm dialoglastig, wobei man es weitgehend mit dem üblichen genrespezifischen Gangstergequatsche zu tun hat. Das ist mal lustig, mal treffend, mal dümmlich und gelegentlich viel zu ausschweifend. Einige Male hatte ich das Gefühl, dass die Filmgeschwindigkeit zu einer zynischen Melasse der Viskositzätsklasse 60 gerann.
Im Tonfall hat mich der Film sehr an "Burn after Reading" von den Coens erinnert - nur eben im Gangstermilieu. Und mit dem haben sich ja auch viele Zuschauer schwer getan, weshalb mich das durchmischte Feedback hier nicht sehr überrascht. Beide haben Richard Jenkins in einer Nebenrolle... Irgendwie stelle ich mir vor, dass der Vorstandsvorsitzende des unsichtbaren Boards für das Jenkins in "Killing Them Softly" spricht, J.K. Simmons aus "Burn After Reading" ist: "No, no. God no. We don't need those idiots fucking everything up. Burn the body. Get rid of it!" :)
Eingebettet ist die klassische Handlung von "Killing Them Softly" übrigens in regelmäßig ertönende Radio- oder TV-Übertragungen politischer Reden von Bush bis Obama mit Bezug auf die US-Wirtschaftskrise, was ihn um die Wahl im Jahr 2008 datiert. Das funktioniert nicht durchweg, fügt ihm jedoch eine politische Ebene hinzu, selbst wenn diese weitgehend nur Obamas Hope-Poster mit einem schlichten "No, you fucking can't!" anzuschreien scheint.
Einen Extrapunkt gibt es für den Soundtrack inklusive den Einsatz meines Lieblingsoldies.
"Freilebende Gummibärchen gibt es nicht. Man kauft sie in Packungen an der Kinokasse. Dieser Kauf ist der Beginn einer fast erotischen und sehr ambivalenten Beziehung Gummibärchen-Mensch. Zuerst genießt man. Dieser Genuß umfaßt alle Sinne. Man wühlt in den Gummibärchen, man fühlt sie. Gummibärchen haben eine Konsistenz wie weichgekochter Radiergummi. Die Tastempfindung geht auch ins Sexuelle. Das bedeutet nicht unbedingt, daß das Verhältnis zum Gummibärchen ein geschlechtliches wäre, denn prinzipiell sind diese geschlechtsneutral. Nun sind Gummibärchen weder wabbelig noch zäh; sie stehen genau an der Grenze. Auch das macht sie spannend. Gummibärchen sind auf eine aufreizende Art weich. Und da sie weich sind, kann man sie auch ziehen. Ich mache das sehr gerne. Ich sitze im dunklen Kino und ziehe meine Gummibärchen in die Länge, ganz ganz langsam. Man will sie nicht kaputtmachen, und dann siegt doch die Neugier, wieviel Zug so ein Bärchen aushält. (Vorstellbar sind u.a. Gummibärchen-Expander für Kinder und Genesende). Forscherdrang und gleichzeitig das Böse im Menschen erreichen den Climax, wenn sich die Mitte des gezerrten Bärchens von Millionen Mikrorissen weiß färbt und gleich darauf das zweigeteilte Stück auf die Finger zurückschnappt. Man hat ein Gefühl der Macht über das hilflose, nette Gummibärchen. Und wie man damit umgeht: Mensch erkenne dich selbst! Jetzt ist es so, daß Gummibärchen ja nicht gleich Gummibärchen ist. Ich bevorzuge das klassische Gummibärchen, künstlich gefärbt und aromatisiert. Mag sein, daß es eine Sentimentalität ist. Jedenfalls halte ich nichts von neuartigen Alternativ-Gummibärchen ohne Farbstoff (»Mütter, mit viel Vitamin C«), und auch unter den konventionellen tummeln sich schwarze Schafe: die schwarzen Lakritz-Bärchen. Wenn ich mit Xao im Kino bin, red ich ihm so lange ein, daß das die besten sind, bis er sie alle ißt. Sie schmecken scheußlich und fühlen sich scheußlich an. Dagegen das schöne, herkömmliche Gummibärchen: allein wie es neonhaft vom Leinwandleuchten illuminiert, aber ganz ohne die Kühle der Reklameröhren! Die nächste prickelnde Unternehmung ist das Kauen des Gummibärchens. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Man könnte zubeißen, läßt aber die Spannung noch steigen. Man quetscht das nasse Gummibärchen zwischen Zunge und Gaumen und glibscht es durch den Mund. Nach einer Zeit beiße ich zu, oft bei nervigen Filmszenen. Es ist eine animalische Lust dabei. Was das schmecken angeht. wirken Gummibärchen in ihrer massiven Fruchtigkeit sehr dominierend. Zigaretten auf Gummibärchen schmecken nicht gut. Anführen sollte man auch noch: manche mögen die Grünen am liebsten, manche die Gelben. Ich mag am liebsten die Roten. Sie glühen richtig rot, und ihr Himbeergeschmack fährt wie Napalm über die Geschmacksknospen. Eine meiner Lieblingsphantasien, wo es um Gummibärchen geht, ist der Gummibär. Ich will einen riesigen Gummibären. Jeder wahre Gummibärchen-Gourmet wird mich verstehen. Ebenfall phantasieanregend können sie eingesetzt werden zum Aufbau verschiedener »Orgiengruppen- Modelle« oder als »Demonstrationsobjekt für wirbellose Tiere«. Abgesehen vom diabolischen Lustgewinn müßte man die Bärchen gar nicht zerreißen. Sie sind ja durchscheinend. Zu behaupten, daß sich im Gummibärchen das Wesen aller Dinge offenbart, finde ich keinesfalls als gewagt. Wer schon einmal über einem roten Gummibärchen meditiert hat, weiß von diesen Einsichten. Wenn ich das Kino verlasse oder die Packung einfach leergegessen ist, habe ich meist ein Gefühl, als hätte mir einer in den Magen getreten. Hier schläft die gesteigerte Intensität - als deren Ursache den Gummibärchen durchaus der Charakter einer Droge zuerkannt werden kann - ins Negative um, in den Überdruß. In dichter und geraffter Form spiegelt sich im Verhältnis zum Gummibärchen eine menschliche Love-Affair wider. Nie wieder Gummibärchen, denke ich jedesmal. In der Zwischenzeit lächle ich dann über den Absolutheitsanspruch den diese Momente erheben. Schon zu Hause beunruhigen mich wieder Gerüchte über einen Marktvorstoß der Japaner mit Gummireis oder Gummischweinen. Und wieder und wieder geht es mir durch den Kopf: Gummibärchen sind Spitze."
Das ist nicht von mir. Denn ich esse im Kino keine Gummibärchen. Meine liebsten sind jedoch ebenfalls die Roten. Dennoch wollte ich diesen wundervollen Fülltext, welchen ich hier stets zum Testen intern verwende ('Lorem ipsum' ist doch langweilig), unbedingt mit euch teilen - nicht nur weil ich hiermit auf die schnelle gerade wieder etwas im Livebetrieb teste. Der mir unbekannte ursprüngliche Autor dieser Zeilen hat hiermit eine Gummibärchenpackung bei mir gut.
Die tatsächliche "Gummibärenbande" ist selbstverständlich auch eine Serie meiner Kindheit, deren Titelmelodie ich heute vermutlich noch immer spontan intonieren könnte, so ein Ohrenfresser ist das. Die Menschen waren in der Zeichentrickserie stets das langweiligste und ich mochte den Motzbären, dessen Namen mir entfallen ist, irgendwie gern. :)
Ah, da ist sie! :)
Hey, wer hat Eisenstein seine 20 Punkte gegeben?
@Jenny: Kein Tony Scott?
Das ist vielleicht ein Slowburner von einem Film! Die Erzählung von "The Loneliest Planet" und ihre Geschwindigkeit wird zweifellos einige Zuschauer auf die Folter spannen. Denn im Wesentlichen folgt man hier drei Menschen, die hauptsächlich schweigend, mal bedeutungsschwanger schweigend, mal nicht, durch die schroff-schöne Leere des Kaukasus in Georgien marschieren.
Man hat das junge Pärchen, das nach einigen Backpacking-Abenteuern bald plant zu heiraten und ihren Guide. Der Film verbringt viel zu lange und in meinem Fall wenig erfolgreich Zeit damit, mir die beiden Turteltauben näher zu bringen und sie als schwer verliebtes Traumpaar zu präsentieren. Mir fehlte einfach die Chemie zwischen Bernal und Furstenberg und das lag gar nicht an den schauspielerischen Leistungen, die hervorragend sind. In Konsequenz wirkte alle Harmonie von Beginn an trügerisch.
Im Grunde gibt es 2-3 dramatische Momente im Film, die es allerdings in sich haben und hohe emotionale Wellen schlagen, jedoch unausgesprochen bleiben. Insbesondere der erste Moment, der hier nicht verraten sei, ist die entscheidende Zäsur, literarisch gerne als "unerhörte Begebenheit" bezeichnet, die in "The Loneliest Planet" alles ändert. Nur kommt dieser schicksalhafte Wendepunkt zu spät, erst etwa nach der Hälfte des Films. Ab hier wird es plötzlich spannend und dramatisch und alles ist offen und hat plötzlich eine Bedeutung und es geht um Vertrauen, Egoismus, Männlichkeit, Gewissen und Vergeben...
Julia Loktevs Ansatz ist minimalistisch, ausweichend, frustrierend und dennoch nicht ohne Faszination. Wäre nur der Einschnitt zu einem früheren Zeitpunkt gekommen und hätte dem interessanten Ausspielens der Nachwirkungen mehr Zeit eingeräumt!
"The Loneliest Planet" würde ich vor allem meinem alten Deutsch-LK-Tutor empfehlen, der uns fast ausnahmslos Wälzer über problematische oder gescheiterte Liebesbeziehungen auf den Lehrplan setzte, solche in jenen die Damen und Herren einfach nicht miteinander geredet haben... Und bumm: 500 Seiten Frust und zweisam einsam.