Sonse - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonse
"Under the Mountain" ist Fantasyhorror aus Neuseeland für Kinder und zumindest die erste Hälfte des Films hindurch habe ich die Verrisse hier und anderswo nicht nachvollziehen können. Die Zwillinge sind in Ordnung, Auckland und seine Vulkankrater als Location außergewöhnlich und hübsch (bisschen zu viele Postkarten-Kameraflüge mit Angstmusik jedoch), die WETA-Effekte sind insgesamt gut, der Score ist nicht originell und leicht überladen, passt jedoch super und die Gegenspieler erst! Die Alienmonster mit einer ordentlichen Kelle Lovecraft personifiziert in den müffelnden, schaurigen Nachbarn, den Wilberforces. Wenn die herumstehen (und das tun sie viel) und unsere Helden einfach nur anstarren oder gegen die Tür pochen, baut der Film eine wunderbar bedrohliche Atmosphäre auf. Als Kind wäre ich zugleich fasziniert gewesen und hätte mich noch für ein paar Tage danach mulmig gefühlt. Das funktioniert alles bis zur Mitte der Geschichte.
Ab diesem Punkt erfahren die Zwillinge vom hier leider unter seinen Fähigkeiten als Zündel-Mentor verschenkten Sam Neill die Hintergründe der Hügel und Krater Aucklands, ihrer Nachbarn und wie sie die Welt vor den Bösen retten müssen. Das ist alles etwas holprig. Die Nummer, dass der andere jeweils nur so stark ist, wie sein Zwilling eben an ihn glaubt, bisschen kitschig, aber für eine Kindergeschichte über Bruder- und Schwesterherz emotional effektiv. Bis hier hin war ich gerade noch an Bord...
Im Folgenden jedoch beginnen die Wilberforces damit anzugreifen und viel zu viel zu quatschen:
"Find them. Make them dead. No more twins. [dramtische Pause] Wait! [dramtische Pause] Make it hurt." Nach solchen Dialog-Schmankerln Schwarzeneggerscher Rhetorik hat die Seite des Bösen leider weitgehend ihre Bedrohlichkeit durch unfreiwillige Komik eingebüßt. In diversen finsteren Setpieces bekämpfen sich relativ ziellos und öde beide Seiten und man wartet eigentlich nur noch darauf, dass die Twinnies endlich an sich glauben, ihre beiden Feuersteine synchron in die Flammen des Aucklandschen Schicksalsbergs werfen, um die Bösen ins Dunkel zu treiben, zu grillen und ewig zu binden. Doch wird es ihnen gelingen? Wir halten gespannt den Atem an.
Hach! :)
Erinnert sogar stärker mit seinen Figuren ans BBC-Original als ich erwartet hatte. Nur fehlt mir noch ein wenig der Snakecharme von Urquhart, den Spacey für Richard III eigentlich locker drauf hatte, im Trailer nimmt er sich (noch?) massiv zurück (mehr Macbeth denn Richard). Hoffe, dass sie einfach das wahre Monster noch nicht ganz enthüllen möchten.
Außerdem war kein einziges iconic Urquhart-Quote drin, das war alles neu und selbst geschrieben, was mich überrascht hat. Immerhin, die "devour a whale"-Line ist toll.
Das Original möchte ich jedem ans Herz legen. It's Shakespeare the way it is meant to be done!
Nur zur Info:
http://www.moviepilot.de/serie/house-of-cards
ist keine Miniserie.
Da wird es eine zweite Staffel geben, da meines Wissens Netflix ja direkt (und außergewöhnlich für die Branche) gleich 26 Episoden geordert hat.
Das UK-Original kann man hingegen als drei separate Miniserien sehen.
Ich wäre ja schon glücklich, wenn sie endlich mal einen ganz banalen Teaser rausrücken würden, die ollen Geheimniskrämer.
Die Schneemobile mochte ich.
Erinnert sich noch jemand an "Hard Rain"? Diesen recht öden Gangsterthriller mit Morgan Freeman und Christian Slater, bei dem man sich Sets sowie Location-Scouting quasi gespart hat, indem sie einfach nur den ganzen Film über durch einen Tank waten und von oben mit einer großen Gießkanne begossen werden? Nicht ganz so schlimm und ne Ecke kälter ist "Cold Blood", indem ein Schneesturm und ein mäßig begabter Kameramann, der gerne mal von der Action wegzoomt, das Bild krisselig gestalten. Doch trotz Whiteout, einem undurchdringlichen Schneegestöber, hat der Zuschauer klare (Voraus-)Sicht auf den weiteren Handlungsverlauf. Erst als es aufklart, zieht auch ein wenig die Spannung an.
Die Darwin Awards gehen in diesem Jahr an die tumben, sexistischen Cops aus "Cold Blood", bei denen man kaum Gefahr läuft, dass sie einem sympathisch genug werden, um dem 'kaltblütigen' Casinoräuber Eric Bana und der lauwarmen Frostliesel mit magna cum laude im Augenaufschlag (Olivia Wilde) ein baldiges Ende zu wünschen. Die ganze Zeit über wartete ich, dass aus dem schwedischen Winter die tätowierte, gepiercte Hacker-Schwester von Kate Mara, welche hier als einzige Polizistin mit einer Unze Grips sich die Chauvi-Sprüche ihrer Kollegen gefallen lässt, im Weiß Michigans auftaucht und sie fragt: "May I kill them?"
Die Körper- und Fleischeslust der blutigen Sorte merkt man dem österreichischen Regisseur Stefan Ruzowitzky auch Jahre nach der Medizinstudentenmetzelei in "Anatomie" noch immer an, wenn ein abgetrennter Finger bzw. dessen Stummel es insgesamt mindestens auf 4-5 Minuten Screentime schafft. Das kann er durchaus ganz gut.
Die Lovestory zwischen den jungen Ganoven ist halbgar. Sissy Spacek und Kris Kristofferson als altes Ehepaar empfand ich jedoch als recht herzig und ihre kurzen Dialoge mit dem gekonnt-schmallippigen Bana gehörten für mich zu den angenehmsten Szenen des leider relativ überraschungsarmen, ruhigen Films.
Nichts besonderes, aber erträglicher als erwartet. Und hey, Schneemobile! ;)
Schöne Liste! :)
Ich durfte fast alles sehen, bei Evil Dead (mit 16, also bitte!^^) hoben sich dann aber doch ein paar Augenbrauen. Wenn ich es lieber nicht drauf ankommen lassen wollte und der Film sehr spät lief, bin ich halt ins Wohnzimmer geschlichen und habe ihn mir so leise wie möglich heimlich angekuckt - wobei sie auch da sicher eher was gegen die Uhrzeit als gegen den Film einzuwenden gehabt hätten. Und ja, das endete schon mal mit einem "Schnell-hinter-der-Couch-verstecken", wenn des nachts doch einer wach wurde und durchs Haus schlurfte... :D
Russiches Roulette im Fernsehen. Sechs Kandidaten, die nacheinander den Abzug einer geladenen Waffe drücken. Fünf gewinnen je fünf Millionen Dollar. Der Verlierer schießt sich die Birne weg.
Live!
Riesiges Publikum, gigantische Werbeeinnahmen und Fernsehgeschichte ist geschrieben.
Dies durchzusetzen und auszuführen ist die Traumvorstellung von Eva Mendes' TV-Produzentin in "Live!". Dokumentarfilmer Bill Guttentag ist mit seiner Satire aus dem Jahr 2007 recht spät auf den Reality TV-Kritik-Zug aufgesprungen, haben Zuschauer sich doch größtenteils an diese nun wirklich nicht neue Fernsehentwicklung gewöhnt - ethisches Händeringen hin oder her. Das ist auch gleich das erste und ernste Problem dieses Films: Reality-TV hat meist sehr wenig mit Realität zu tun und fühlt sich bereits so künstlich überhöht und fake an, dass Satire durch weitere Zuspitzung kaum noch möglich ist. Guttentag geht in Konsequenz bei seinem Realitykonzept der Live-Snuff-Gameshow soweit, dass es schon wieder gänzlich unglaubwürdig wird, was seiner Medienkritik teils den Boden unter den Füßen wegreißt.
Interessant ist die deutliche Strukturierung des Films in zwei Abschnitte. In der erste Hälfte sehen wir wie die Sendung entsteht, von der Idee aus alle juristischen Hürden (etwas zu spielend) nimmt und gecastet wird. Dies verfolgen wir in einer Art Mockumentry durch die Augen des Filmemachers Rex, der Mendes' Versuche die Show an den Start zu kriegen mit der Kamera festhält und trotz anfänglicher Skepsis und moralischen Bedenken sehr bald schon von ihr und dem Business verführt wird und am Ende aktiv die Show unterstützt. Ich verstehe was Guttentag mit seinem, so vermute ich mal, Alter Ego, hier beabsichtigt, funktionieren tut es nur bedingt und zählt für mich eher zu den negativen Eigenschaften des Films.
Besser sind die weniger aufgesetzt wirkenden und dennoch nicht minder bizarren Diskussionen der Produzenten, wie die Show am besten zu gestalten ist: "Nein, du kannst nicht den gewinnen lassen, der sich abknallt. Du bekommst so nur die Bewerbungen von den ganzen suizidalen Losern, die niemand sehen möchte! Du musst mehr Geld bieten, deutlich mehr und derjenige, der die geladene Patrone erwischt, der bekommt gar nichts. Du brauchst telegene finanziell Verzweifelte, die unbedingt das Geld wollen und unbedingt überleben wollen! Das ist gutes Fernsehen." Oder wenn Mendes sich die Vorstellungsfeatures für jeden der finalen Kandidaten ansieht und ungerührt anordnet, dass in den Film über den schwulen Hispanic noch unbedingt eine Mariachi-Band rein müsse, um seine unpopulären Minderheiteneigenschaften wieder mainstreamtauglich zu machen, damit auch die Mehrheit bloß mit ihm mitfiebert: "Kein Problem, mit einer Mariachi-Band. Jawoll ja, denn die wird hier schließlich vom Zuschauer erwartet."
In der zweiten Hälfte des Films verfolgen wir die Live-Ausstrahlung der Show vor und hinter der Kamera und werden zum Gaffer des perfiden, traurigen Spiels. Guttentag hat damit nicht nur die Programmredakteure im Visier, sondern auch das Fernsehpublikum selbst. Gleichzeitig scheint er jedoch mit jedem Moment der merkwürdig falsch wirkenden Show dem Zuschauer seines Films zuzuzwinkern und damit an unser Selbstverständnis als 'natürlich moralisch überlegene, völlig informierte Zuschauer' zu appellieren, die dies ohnehin jetzt nur 'zu Bildungszwecken' und um sich der eigenen ethisch sauberen Weste gewiss zu sein, verfolgen. Denn letztlich sind wir uns doch einig das Reality TV über weite Teile unsinnig bis verrückt ist, nicht alles jeden Preis wert ist und eine Selbsttötungslotterie in keiner Form und erst recht nicht auf der Mattscheibe existieren sollte.
Nachdem der letzte Schuss gefallen ist, bleibt "Live!" eine äußerst durchwachsene Mediensatire, der es nicht gelingt mit ihrer Kritik neue Ziele ungehindert und mit passender Schärfe zu treffen. "Live!" ist nicht "Network" oder "Das Millionenspiel" und Mendes ist keine Faye Dunaway, aber Guttentags Film ist allemal besser als eine weitere Mediensatire, die ein Jahr früher veröffentlicht wurde, der zahnlose American Idol/Dubya-Weichspüler "American Dreamz".
(Schrottwichtel-Kommentar #2)
Ein Freund von mir ruft immer bewusst den Wiki-Artikel zum Film auf und liest sich den gesamten Plot durch, wenn er gerade nicht vor hat sich den Film anzusehen. Er kennt dann die Story bis zum Ende und jeder noch so kleine Funken Neugier ist verschwunden.
Nichts für mich, aber sicher ist er eine Art "schwarzer Schwan" für die Ungarn.
Für völlig daneben halte ich die These an sich zwar nicht, aber nur für sehr eingeschränkt anwendbar. Außerdem sollte man u.a. den deutlichen Gender-Bias der Wikipedia berücksichtigen.
Weil ich gerade bei "Lincoln" bin...
Das sorgfältige Casting (+Make-Up) für den neuen Spielberg-Film ist wirklich toll:
http://bit.ly/SAIk8i
Dieses Bild wurde scheinbar noch gar nicht durch die üblichen Onlineseiten gereicht. Ich war mal so frei es bei den Bildern hier zu ergänzen...
Die Subtilität fehlt mir ein wenig (man achte auf die Hände), aber er sieht definitiv immer mehr nach Richardsons Urquhart aus - und das ist gut:
http://www.moviepilot.de/serie/house-of-cards/bilder
... weil ich an das Zitat von CJ heute denken musste und vielleicht auch noch morgen früh:
"Oh me-o, oh my-o, oh Cleveland, Ohio!"
http://www.youtube.com/watch?v=qVRSBAShXcM
(Gone Quiet, Staffel 3)
:)
Mütter.
Ganz kurz wie für Mutti vorgestern am Telefon:
Also ich mochte "Skyfall", geliebt habe ich ihn nicht. Die Vorfreude war nach der langen Wartezeit und dem ganzen Lob vorab wohl doch etwas zu groß, als dass der Film dem hätte standhalten können. […] Aber klar, natürlich ist der deutlich besser als "Quantum of Solace". Allerdings hat er keine Szenen, die mich so begeistert haben wie z.B. der Parkour-Auftakt von "Casino Royale", jedoch auch keine Szenen, die mich so tierisch genervt haben wie das Geheule unter der Dusche oder der Uhrenwerbedialog jenes Films, und das ist auch was wert. Guter Film, keine Frage, schaut ihn euch ruhig an.
Da die Panik vor Spoilern für "Skyfall" mir extrem hoch scheint, gebe ich ab hier eine grundsätzliche Spoilerwarnung aus. MI6-5-4-3-2-1-Bumm.
Sam Mendes ist ein, für die (zumindest für mich) sehr ähnlichen bis austauschbaren Filme dieses so formelhaften Franchises, vergleichsweise einzigartiger Bondfilm gelungen, der zum 50. Geburtstag der Reihe mehrere altbekannte Markenzeichen von Q bis Aston Martin ausbuddelt und sich gleichzeitig narrativ von seinen Vorgängern unterscheidet, indem er den Fokus auf eine sehr persönliche Geschichte legt, fernab von weltzerstörerischer Tragweite. Das ganze Gefasel um Cyberterrorismus habe ich jedenfalls nur als Zeitgeisthülse begriffen für eine betriebsinterne Familienfehde um Mutti.
There's a Mother, right at the top of the Circus. And she's been there for years...
Judi Dench hat wohl darum gebeten herausgeschrieben zu werden. Weil sie auf die 80 zu schreitet. Weil sie nicht mehr so viel sieht. Weil sie vielleicht auch nicht mehr die größte Lust hat und auch nicht weiß wie lange der nächste Film noch auf sich warten lässt. Die Drehbuchautoren nahmen sich diese Bitte wohl zu Herzen und als Inspiration, darauf eine ganze Geschichte aufzubauen und so entstand "Skyfall: From Mother With Love".
M hat schon Pferde kotzen sehen und sich von diversen Doppelnullagenten "On Her Mother's Secret Service" verabschieden dürfen. Bösewicht Silva war einer von ihnen, hatte die Jobbeschreibung damals nicht ausreichend studiert und gibt M die Schuld an seinem 00Standardschicksal (Gefangenschaft, Folter und missglückter Suizidversuch), weshalb er auf persönliche Rache sinnt. Das Motiv ist mir für jemanden mit dieser Geschichte zu schwach und es blieb mir den Film über zu vage (wurde da was geschnitten?). Da ja gerade versucht wird Silva als Bruder im Geiste und Ziehsohn von "Mother Royale" in eine Reihe mit Bond zu stellen. Doch den haben wir Ähnliches schon in der Vergangenheit stets sportlich nehmen sehen. So auch in diesem Film. Nachdem M ihn zu Beginn notgedrungen zum Abschuss frei gibt, findet sich 'Stubble Grow 7' [Gillette does not approve of this message] semi-erholt und pflichtbewusst wieder Zuhause bei Frauchen ein. Ödipussis hin oder her, "reporting for duty" unterscheidet eben eine Doppelnull von einer reinen Null. James Beard wird Mommie Dearest verteidigen, koste es was es wolle: Bondgirls (Frau Merlot hat vielleicht ein paar gruslige Grimassen drauf, da ist Silva ohne Gesichtsprothese ja noch ein echter Hingucker; wir haben uns jedenfalls oft gefragt welche Gefühle sie mimisch versuchte stepfordianisch auszudrücken), den Aston Martin, Villain-Sex (sicher ist das Getätschel für Bond bahnbrechend, aber doch enttäuschend zahm), Tara ehm Skyfall, Alfred ehm Albert Finney (glad you're still alive) und sein 23. Leben... Doch wird ihm das nicht gelingen, genauso wie es Dial M for Murder-Silva nicht glückt sie persönlich zu töten. Nein, ganz antiklimaktisch stirbt sie an einer Schusswunde, die ihr ein namenloser Minion zugefügt hatte, in den Armen Bonds. Schluchz.
'The Spy Who Loved M' hat jedoch am Ende nicht nur Mama Monique und nun auch noch Goldmother (sorry ;)) verloren, sondern zwei neue Ms gewonnen: Moneypenny und Mallory - tja, und einen spaßigen Hipster-Q obendrauf. Dabei hatte ich mir Ben Whishaw so in der Rolle des Mr Moneypenny gewüscht, als ich erstmals von seiner Besetzung las.
Na gut, haken wir noch die restliche Bond-Checkliste ab, bevor ich plane ausufernd abzuschweifen. Der Titelsong von Adele hätte schmissiger ausfallen dürfen, gefällt mir jedoch trotzdem ausgesprochen gut. Die Titelsequenz bebildert, für das erstmalige Schauen etwas verwirrend, rückblickend wohl darauffolgende Storyelemente, jedenfalls kann ich mich noch an einen Dolch und einen im Wasser versinkenden Bond erinnern. Sie war in Konsequenz zwar nicht langweilig, allerdings auch stilistisch wirr und sicher nicht so denkwürdig im Schatten größerer Vorgänger. Die auf billig und glaubwürdig getrimmten Gadgets begeistern nicht, sorgen allerdings dennoch für ein wenig Humor, der in den letzten Craigschen Bonds generell auf Sparflamme köchelte. Die Action ist gut, wenn auch für einen Bond unterhalb der Messlatte übersteigerter Erwartungshaltung. Das liegt zum einen an den Setpieces, zum anderen (und in diesem Punkt geb ich dem Batz recht) an Deakins' doch recht träger Kamera - aber zumindest konnte ich der Action folgen (das war bei QoS nicht durchweg der Fall). Generell fühlt sich der Film in den ersten zwei Dritteln unerwartet langsam an. Von den Locations bleibt mir vor allem die Ruineninsel im Gedächtnis, von der ich gerne mehr gesehen hätte.
Das Ersatz-MI6-HQ befindet sich übrigens unter der Waterloo Station, ich weiß sogar wo der Eingang ist, falls sich irgendein weiterer verbitterter alter Doppelnuller oder ein goldener Oberschurke dafür interessiert? Als Gegenleistung will ich mein eigenes Kino mit großem Krokodilbecken darunter (genaue Baupläne vorhanden) - Dankeschön. Denn bei diesem Areal handelt es sich um die Old Vic Tunnels und die gehören Spacey bzw. er hat sie für sein Theater vor einigen Jahren erworben. Die feuchten Gewölbe sind ehemalige Eisenbahntunnel und Spacey lässt sie mit allerhand Kunst und Kultur füllen, die nicht ins Haupthaus passt - nächstes Wochenende gibt's z.B. einen Noir-Marathon: http://oldvictunnels.com
Hat der alte Fuchs es also doch noch auf einem Umweg in den neuen Bond geschafft... Ich war ja bis zur Vorstellung unsicher, ob ich nun traurig oder zufrieden bin, dass er nicht den Bösewicht geben konnte. Am Ende war ich zufrieden. Welttournee mit Richard III ist ja doch zig Mal toller als diese Rolle - das wäre es nicht wert gewesen. Bardem passt wunderbar, obwohl mir seine Entscheidung zur Vollblondierung nach wie vor nicht einleuchtet. Spaceys Bad Guy wäre anders gewesen und hätte, allerdings nur für Fans, eine spannende und amüsante zusätzliche Dimension geboten. Nein, nicht (nur) weil er Craig hätte betatschen dürfen, sondern weil Judi Dench tatsächlich eine Art Ersatzmama für ihn ist. Die kannten sich beide bereits aus dem Old Vic-Gremium, aber als während der Dreharbeiten zu "The Shipping News" ihr Mann und seine Mutter starben, gab es wohl aufgrund gemeinsamer Trauerarbeit ordentlich Bond-ing. Judi-Love: http://bit.ly/Ub4uDp
Außerdem ist es, denke ich, auch kein Zufall, dass der Patensitz von Judi Dench in den Stalls des Old Vic, der am Rücken der Lehne eine Namensplakette trägt, sich direkt vor dem von Mama Spacey befindet.
Schließlich muss ich noch erwähnen, was mich mit jedem Jahr, das Craig älter wird, mehr und mehr irritiert: Er sieht aus wie mein Opa, identische Segelohren inklusive. Ernsthaft. Nein, ich habe nur seine Sommersprossen und seine Sturheit geerbt, sonst sehe ich natürlisch aus wie seine Mutter, meine Großmutter und meine Mutter. Ist doch klar! ;)
For Mother's Eyes Only:
Die Autorin dieses Kommentars möchte sich bei ihrem Muttertier bedanken und hierfür entschuldigen:
http://bit.ly/ShE5hD
Das ist doch nur der geballte Hass auf Kevin Smith. ;)
Kevin Smith über Tim Burton: "He said 'Anybody who knows me, knows I would never read a comic book.' Which to me, explains Batman. 'And I certainly would never read anything written by Kevin Smith.' Whoa! The... the claws came out. The... the fucking scissorhands came out!"
Titel und Regie sind doch bereits bekannt:
http://www.moviepilot.de/movies/star-trek-into-darkness
Müssen nur noch Viacom (Paramount) und Time Warner Disney aufkaufen... *hust*
[Sorry, konnte nicht widerstehen.]
Mich lässt das alles erstaunlich kalt. Ich amüsiere mich nur darüber, dass Töchterchen Pixar, vor langer Zeit Lucasfilm entsprungen, mittels des Mauskonzerns nun den Papa zu sich holt und J.J. Abrams sich vermutlich ärgert mit seinen SciFi-Ambitionen nicht noch ein paar Jahre gewartet zu haben, um den Franchise zu bekommen, den er doch eigentlich haben möchte...
Da ist alles möglich, vom mittelmäßigen Spaß bis zur Katastrophe Van Helsingschen Ausmaßes. ;)
Weil lieber_tee mich kürzlich danach gefragt hatte... Hier setzt sich eine Bloggerin mit Fifty Shades of Grey als Porn-Fan Fiction von Twilight auseinander. Lesenswert - auch die Kommentare:
http://bit.ly/50shadesoffuckery
Das Beste was ich seit unendlich langer Zeit mit Wes Bentley gesehen habe ist dieses GIF:
http://bit.ly/S8s3qN
Nicht vergessen oben auf "Play" zu drücken, erhöht den Effekt. Viel Spaß noch! :D
Was wie ein Billigst-08/15-Slasher beginnt (Vier pubertierende Jungs und Mädchen machen sich im VW-Bus auf in ein feuchtfröhliches Wochenende an einem abgelegenen Ort...), überraschte mich doch ein klein wenig mit seiner eigenwilligen Entwicklung, indem er, wenn auch etwas ungelenk, um die plattgetrampelten Pfade dieses blutleeren Genres herumtänzelt. "Lost Things" ist mehr übersinnlicher Thriller denn reiner Metzelhorror und dies funktioniert sogar halbwegs mit einer leicht schaurigen Atmosphäre und einer gnädigen Laufzeit von rund 80 Minuten. Die hier gescholtenen Darsteller empfand ich nach anfänglichen Irritationen als doch recht erfrischend. Selbst die beiden auf den ersten Blick ähnlich aussehenden männlichen Schauspieler konnte ich nach kurzer Zeit auseinanderhalten, so erstaunlich trennscharf war die Darstellung und Charakterzeichnung (no shit). Könnte aber auch am Aussie-Englisch gelegen haben. Wider Erwarten tolerabel also, oder wie es weiter unten schon treffend ausgedrückt wurde: "Es gibt mehr Grütze in diesem Genre".
(Schrottwichtelbeute-Kommentar #1)
Memo an mich:
"Oblivion" gemeinsam mit Marie im Kino kucken. :)
Mama "M" natürlich. :)
Alan Rickman macht sich einen Tee zur Musik von Inception in Slow Motion:
http://www.youtube.com/watch?v=eob7V_WtAVg
Und ich habe mir das nun sieben großartige Minuten lang lachend angesehen. Obviously.
Bitte ab sofort als Vorfilm vor jedem Nolan und Snyder-Film im Kino zeigen.
Auch Frauen können übrigens ausrasten und in Folge eine ganze Armada niedermähen...
Mäßiger Film, aber ich liebe, liebe, liebe diese Szene hier - Elsbeth giving them hell:
http://www.youtube.com/watch?v=lMpigAUQt_4
Super! Ich möchte ergänzen:
"Was vom Tage übrigblieb"
und unbedingt "Trust" von Hal Hartley
Der ist mir ja schon allein aufgrund seines Namens sympathisch... Eigentlich wollte ich jedoch etwas anderes erzählen, das mich nicht nur aus Langeweile vor ein paar Wochen schmunzeln ließ:
Neulich, als ich während meines Urlaubs an einem großen deutschen Bahnhof saß und auf den (Achtung Tautologie!) verspäteten ICE wartete, stand eine Dame neben mir am Gleis, die unüberhörbar mit ihrem Kollegen am Telefon über "Wotan" sprach...
"Wie war es denn in Düsseldorf? […] Schön. […] Ja, also in der Hamburger Morgenpost wird Wotan gelobt... Ja. […] Ja, er kam wohl sympathisch rüber beim Publikum... Kam gut an, ja. […] Schön... Das ist doch schön! […] Wie war denn der Lanz? […] Sehr nervös? Ja, das habe ich auch gelesen. […] Wie war das Hotel? […]. Och ja. Schön... Wie geht es Wotan denn? […] Hmmm... Na ja... […] Ja, wir warten auf den Zug. […] Ja, aber schön. Hat sich das doch gelohnt. […] Bis bald ja, tschüss." Und sie drehte sich zu einer weiteren Dame, die neben mir saß und erzählte nochmals wie es Wotan gehe, wie der Lanz war und dass das doch alles sehr schön sei.
Dann mussten wir ans andere Ende des Gleises sausen, da der Zug heute 'in umgekehrter Wagenreihung verkehrte' und da verloren sich unsere Wege und ich sinnierte darüber welcher Tätigkeit die Damen wohl nachgingen, um sich so um das Image von "Wotan" zu sorgen. PA? Agenten? Und irgendwie freute ich mich dann auch, als ich mich endlich in meinen Sitz in den Zug gequetscht hatte, dass 'Wotan' beim "Wetten, dass..."-Publikum so gut angekommen ist. Schön.