Sonse - Kommentare

Alle Kommentare von Sonse

  • Übrigens sehr lesenswert:
    http://www.hollywoodreporter.com/race/oscar-voters-brutally-honest-ballot-422546
    Ein Regisseur und Academywähler (William Friedkin, wird spekuliert) hat hier anonym kommentiert, was er gewählt hat und warum. Fand ich enorm amüsant.

    Zum besten Film:
    "'This is a preferential system. I’m putting Amour at No. 9 because I’m just pissed off at that film. Beasts of the Southern Wild is a movie that I just didn’t understand, so that’s my No. 8. Les Miserables goes in seventh place -- it’s not just the most disappointing film of the year but the most disappointing film in many years. Above that I’m putting Silver Linings Playbook, which is just a “blah” film. Django Unchained will go into my fifth slot -- it’s a fun movie, but it’s basically just Quentin Tarantino masturbating for almost three hours. Next up is Life of Pi because of how unique it is and for holding my attention up until its irritating ending. Argo is gonna go in third place, but I don’t want it to win because I don’t think it deserves to win and am annoyed that it is on track to win for the wrong reasons. Actually, come to think of it, do we have to put a film in every slot? Because what I want is for my best picture choice to have the best possible shot, so why even give any support to the others? [He has his assistant call the Oscar voting helpline, finds out that voters can leave slots blank and promptly removes all of the aforementioned selections.] I’m basically OK with one of two films winning. Lincoln is going in my second slot; it’s a bore, but it’s Spielberg, it’s well-meaning, and it’s important. Zero Dark Thirty is my No 1.'"
    :)

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    • 7

      Es ist soweit. Nach Jahren des Zögerns und Scheiterns an der Miniserie habe ich "Battlestar Galactica" eine neue Chance gegeben und bin zumindest schon mal mit der ersten Staffel durch. Bisher bestätigt sich jedoch weitgehend mein gemischter Eindruck der Miniserie. Adama und Roslin finde ich toll (OTP, hoffe ich), Starbuck ist ok (da erahne ich jedoch aufkommende Langeweile), Baltar hätte ich persönlich bereits schneller per Airlock entsorgt als er "I" sagen könnte (fürchte jedoch das ist eine Endgame-Figur, die mich weiter nerven wird) und der Rest ist bla. Humanoide Cylons finde ich als großer Fan des Body Snatcher-Themas ja ganz spannend, bisher zündet mir die Paranoia jedoch noch nicht ausreichend.
      Schließlich bin ich übrigens noch recht ungespoilt, also bitte nichts verraten. ;)

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      • 7 .5

        Wie gerne würde ich Jason Reitmans Live Read zu seinem All-Female-"Glengarry Glen Ross" sehen! Wenn irgendwas nach einem Gendertausch schreit, dann Mamets testosteronschwangere Dialoge in GGR.

        Welch' wunderbarer Cast:
        Robin Wright als Al Pacinos Ricky Roma
        Catherine O'Hara als Jack Lemmons Shelley Levene
        Maria Bello als Ed Harris' Dave Moss
        Allison Janney als Alan Arkins George Aaronow
        Mae Whitman als Kevin Spaceys John Williamson

        Nur Alec Baldwins Nussknacker muss noch besetzt werden. Vor 20 Jahren hätte ich sofort Kathleen Turner gerufen. Heute? Na, im Zweifel wäre Meryl natürlich super...

        "Will you go to lunch? Go to lunch. WILL you GO to LUNCH!"

        Hier mehr dazu - mit amüsantem Promo-Poster:
        http://bit.ly/Vvn0Wa

        7
        • 6

          Als ich den Trailer zu diesem Film erstmals sah, ließ sich meine Reaktion nur so ausdrücken:
          http://d.pr/i/j09b
          Dennoch direkt die Warnung: schaut den Trailer lieber nicht, der spoilt die komplette Geschichte.

          "Inseparable" ist Mittelprächtiges aus China mit kaum überraschender Geschichte, lahmer Regie und flachen Charakteren - mit Ausnahme von Daniel Wus Hauptfigur. Alles was "Inseparable" zu einem besonderen Film macht, hat wenig bis nichts mit seiner filmischen Qualität zu tun: Endlich zur Abwechslung mal eine chinesische Gegenwartskomödie und nichts mit Warlords, Kung Fu und wallenden, bunten Gewändern! Der erste komplett chinesisch finanzierte Film mit einem Hollywoodianer und chinesischen Stars - und damit mal wieder eines von Spaceys Experimenten, das sich zumindest mit Blick auf den chinesischen Markt als zukunftsträchtiger Schachzug erweisen könnte. Außerdem will ich mich nicht beklagen, der Film beschert ihn mir letztlich mit dem ultimativen Accessoire - und nein, ich meine nicht den abscheulichen Fiffi oder das merkwürdige "Batman"-Kostüm... Fast möchte ich hier ein berüchtigtes Top Gun-Zitat wiedergeben, aber das wäre vermutlich auch schon ein Spoiler.

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          • 4

            Nevermore.

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            • 6

              Das war er also, mein erster Berlinale-Film und das Highlight war nicht der Film. Es war John Williams, der sich gemeinsam mit seiner Frau (Respekt Conrad, ich hätte ihn nicht erkannt) scheinbar ebenfalls heute morgen "Maladies" ansehen wollte, nachdem er den BAFTA für "Lincoln" gestern an Thomas Newman ("Skyfall") abtreten musste. Ich weiß nun nicht, ob das heute für ihn eine angenehmere Veranstaltung war... Wir hatten weit bessere Plätze als die beiden und die Tonkulisse von "Maladies" war, wenn auch zweifellos so beabsichtigt, eine der enervierendsten der letzten Jahre.

              Regisseur "Carter" (ich würde ihm ein weiteres kürzen seines Namens auf "Car" empfehlen) gilt als Multimedia-Künstler und verkündete am Ende des Films stolz, es wäre sein erster, der überhaupt so etwas wie Charaktere und eine Erzählung hätte. Man könnte, laut Carter, die meisten Szenen seines Films jedoch in beliebiger Reihenfolge anordnen, das wäre nicht so wichtig. "Maladies" fühlt sich demenstsprechend an wie eine Mischung aus Kinofilm und einem Filmkunstprojekt in einem Museum moderner Kunst.

              Ziel des Regisseurs war es zunächst Francos Charakter sämtliche psychische Erkrankungen, die er in einem Fachlexikon finden konnte, an den Hals zu schreiben, bevor er einsah, dass das für Franco nicht zu spielen sei. Na ja, und so erleben wir ihn u.a. mit Stimmen im Kopf und in Stresssituationen stetig zum Telefonhörer, mit dessen beruhigenden weil gleichförmigen Nervton, greifen. Seine beinahe katatonische Schwester beschert uns dank Fallon Goodsons merkwürdigen Puppen-Grimassen die meisten Lacher und die Mutter (toll wie immer: Catherine Keener) der beiden funktioniert im Alltag noch am besten und stößt nur aufgrund ihres Hangs zum Cross-Dressing auf Ablehnung der Außenwelt.

              Diese Drei leben in einem Haus im Jahr 1963 und verstehen sich malend, fotografierend, schauspielernd und schreibend als Künstler, während sie gelegentlich von ihrem schrulligen Nachbarn besucht werden - David Strathairns Performance und wie er Francos Figur anschmachtet ist mein liebster Part dieses Films, vielleicht weil diese Sehnsucht so wenig künstlich und abstrahiert daherkommt, sondern emotional und zugänglich, d.h. filmisch.

              Wiederholungen in Text und Tönen, Ellipsen, Trägheit und andere Stilmittel verbauen bedauerlicherweise dem Zuschauer vor allem den Zugang zu den Charakteren und damit zur Tiefe von "Maladies", da die experimentelle Erörterung zur Beziehung zwischen Kunstschaffen, Identitätsproblemen und psychischen Krankenheiten nur wie eine filmische Fingerübung von Carter und Franco wirkt. Zumindest erklärt der Film ein klein wenig Francos Oscarmodartion vor ein paar Jahren.

              Am Ende war ich erstaunt über den Applaus und die wenigen Saalflüchtlinge, erwarte jedoch, dass "Maladies", sollte er veröffentlicht werden, mehrheitlich Kritiker und Publikum nerven dürfte oder zumindest für allgemeines Kopfkratzen sorgen wird.

              Für mich ist er "annehmbar", wie ich es auf dem Panorama-Publikumspreiskärtchen angekreuzt habe.

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              • Eure Mission ist es, solltet ihr sie annehmen, dieses Gebäude am Times Square in New York City zu erklimmen und mir DAS hier zu bringen: http://voicesfilm.tumblr.com/image/42841034005

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                • 6 .5

                  "Breezy" ist ein ganz früher Eastwood - sein erster ohne eigene Rolle. Die Romanze zwischen dem ca. 50-jährigen William Holden (looking 60) und dem naiven Teenie Manic Pixie Hippie Girl Breezy korkt wenig überraschend nicht nur chemisch etwas, und ist nicht gut gereift. In dem wegen gediegener Zahmheit trotz passendem Jahrgang (1973) leicht adstringierenden Tropfen steckt jedoch ausreichend überzeugendes Herzblut der beiden Darsteller um Mitgefühl zu erzeugen. Im Abgang hallt dann - verspätet - noch der letzte treffende Dialog nach, als überraschend bissige Punchline.

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                  • Dabei hat den nicht mal Jon Peters produziert, sondern... ähem...
                    Klaus von Sayn-Wittgenstein! :)

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                    • 8

                      Ach, Brieffreundschaften sind schon was Tolles. Ich habe keine je vergessen, nicht mal den Jungen mit der schönen Handschrift von den Seychellen, der nie zurückgeschrieben hat; die Australierin, die mit mir - und ich mit ihr - in Person nichts anzufangen wusste; der Ägypter, dem ich herzloses Stück irgendwann nicht mehr antwortete, weil ich fand, er verschwende sein Geld mit drei radebrechenden Filzstift-Sätzen pro Brief; das Star Wars-Fangirl, das mir jahrelang diverse "Forces" wünschte und nach dem Release von "The Phantom Menace" zu "Sleepy Hollow" wechselte und nur noch mit "Don't lose your head!" grüßte; der junge Mann aus der Elfenbeinküste, der mein Französisch überforderte; die Frau aus Serbien, die mir zur Zeit des Kosovokriegs einfach so Plakate von Spacey-Filmen mit einer persönlichen Nachricht schickte; das Mädchen, dem ich Fragen über ihr Land stellte und sie mir einen "Lonely Planet Sri Lanka" als Antwort schickte - wir schrieben uns selten, aber mindestens einmal im Jahr und nach dem Tsunami 2004 hörte ich nichts mehr von ihr. Bis sie mich vor etwa zwei Jahren online entdeckte und mir eine Nachricht "Is that really you?" schrieb und ich weinte. Es gab noch mehr. Diese Briefe lagern in ein paar staubigen Kisten bei meinen Eltern.

                      Das war jetzt alles ein bisschen zuviel? Zu quirky? TMI? Traurig? Ja, so ist "Mary & Max" eben auch. Menschen sind unterschiedlich... Der Trost von Fremden... Ihr habt hier doch alles schon geschrieben! Was soll ich dazu noch sagen, bitte!? Außer vielleicht, dass "Mary und Max" sich sehr, sehr australisch angefühlt und mich an "Muriel's Wedding" erinnert hat, nicht nur dank Toni Collette. Jetzt habt ihr die Wahl: Film schauen, Figuren kneten oder einen Brief schreiben. :)

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                      • Der Stormtrooper, der sich in "A New Hope" den Kopf an einer Tür schlägt.
                        Der kann das im Spin-Off in allen Türen eines Sternenzerstörers 100 Minuten lang machen. Im Sequel schießt er dann 98 Minuten lang auf einen Wookie zwei Meter vor ihm, also immer vorbei. Am Ende ist die Waffe defekt und der Wookie lacht.
                        Teil 3 ist dann ein Crossover mit Star Trek. Unser Held, Stormtrooper Boink, versucht mit seinen Kollegen rothemdige Starfleet-Angehörige auf einem Pappmasché-Planeten zu erschießen. Alle schießen 120 Minuten lang vorbei. Die ganzen Redshirts fallen trotzdem im Showdown einfach um und sind tot.
                        ...

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                        • 7 .5

                          Der ist ja wirklich richtig gut! Welch Wohltat nach den kürzlich ertragenen Grausamkeiten eines anderen deutschsprachigen Zombiefilms ("Virus Undead"). Ich mag die Kürze, die Atmosphäre, das klaustrophobe Altbau-Setting, den Hauptdarsteller 'Furry' und gegen die infizierten Schwippschwager der untoten Romero-Schleicher hatte ich auch noch nie was einzuwenden. Abgenagter Daumen nach oben!

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                          • 7

                            'Stillmanesque' bedeutet in seinem eindrucksvollen Debüt 'Austenesque', denn "Metropolitan" scheint eine lose Adaption von "Mansfield Park" zu sein und erinnert auch ein wenig ans Lesen von Austens Geschichten. Und das obwohl Stillman sein Alter Ego Tom hier auf die Frage, welche Bücher von Jane Austen er denn gelesen habe, antworten lässt: "None. I don't read novels. I prefer good literary criticism. That way you get both the novelists' ideas as well as the critics' thinking. With fiction I can never forget that none of it really happened, that it's all just made up by the author." Ich frag mich ein wenig, ob er Austen mittlerweile gelesen hat oder wie beim Q&A zu seinem jüngsten Film "Damsels in Distress" zwar eifrig von Mumblecore-Filmen berichtet, um dann auf Nachfrage zuzugeben noch nie eine dieser Produktionen gesehen zu haben. Oh, how very Whit Stillman of you, Mr Stillman!

                            Hier trifft seine übliche Gruppe junger Studenten-WASPs in New York zusammen, um über sich selbst und die Welt zu philosophieren, und ich fand die Figuren weit weniger anstrengend als jene in seinen beiden anderen Filmen (nun fehlt mir nur noch "Barcelona"), weshalb ich "Metropolitan" hiermit als Einstieg in die Welt von Stillman empfehlen würde. Vermutlich lohnt sich überdies wiederholtes Sehen, man kommt ja kaum mit bei den wunderbar-bizarren Dialogen, auf die Woody Allen in seinen schwachen Momenten sicher ungemein neidisch ist, ebenso wie auf den superreichen Bösewicht: "Rick Von Slonecker is tall, rich, good looking, stupid, dishonest, conceited, a bully, liar, drunk and thief, an egomaniac, and probably psychotic. In short, highly attractive to women."

                            Letztlich machte aber für mich, mehr noch als in "Last Days of Disco", Chris Eigeman den Film. Sein Nick ist ein solch herrlich sardonischer, lieber (!) Zyniker, dass es umso schmerzlicher ist, wenn Stillman diesen Szenendieb nach rund zwei Dritteln aus dem Film schreibt, um den anderen Charakteren mehr Raum zu lassen. Nicht zu fassen, dass das Eigemans erste Filmrolle war.

                            Tom Townsend:
                            I couldn't believe you're actually going to play bridge, such a cliché of bourgeois life.
                            Nick Smith:
                            That's exactly why I play. I don't enjoy it one bit.

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                            • Er hatte eine kleine Rolle als Hemingway in "Midnight in Paris" und ist nun als die menschlichste Figur in Finchers "House of Cards" wirklich große Klasse und empfiehlt sich für mehr - könnte wirklich sein Durchbruch sein. Er sollte sich jedoch nicht als wandelndes Alkoholproblem typecasten lassen. ;)

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                              • 7
                                über Senna

                                Ich kann mich als Zuschauer kaum für eine Sportart weniger begeistern als fürs Möglichst-schnell-im-Kreis-fahren, gereizt hat mich diese Doku dennoch. Weil andere sie sehr mochten, die ähnlich ticken. Ganz so groß war meine Begeisterung nun leider doch nicht. Eine tolle Dokumentation aus Archivmaterial ist "Senna" trotzdem, mit eigener Dramatik wie schon bei "Man on Wire", und daher auf alle Fälle sehenswert.

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                                • Spacey bei Letterman am Freitag:
                                  http://youtu.be/iRn2nYh1WM4
                                  Empfehlung:
                                  ca. 4:20 - 8:00 - Umgang mit nervigen Theaterzuschauern
                                  "I would throw shit at people if I'd have to." :)

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                                  • 8 .5

                                    Wurde ich am Wochenende Netflixkundin und habe gar die ganze erste Staffel bereits gesehen? "You might very well think that, I couldn't possibly comment".

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                                    • Könnte man aus solcher Trivia nicht eine eigene Rubrik in den News machen? Wünsche ich mir schon länger... :)

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                                      • 7 .5
                                        über Argo

                                        Wer sich schon schmunzelnd beim Anblick des alten Warner Bros-Logos zu Beginn in seinem Kinositz zurücklehnt und den Film nicht zu ernst nimmt, der kann schon gar nicht mehr verlieren. "Argo" ist ein auf Ende 70er getünchter Polit-Heist-Thriller über die Operation zur Befreiung von sechs dem Geiseldrama in der US-Botschaft in Teheran entkommenen Amerikanern, die Zuflucht in der kanadischen Botschaft fanden. Die Hintergründe wurden erst vor wenigen Jahren bekannt, weshalb der Ausgang für einige Zuschauer sicher nicht von vorneherein klar sein dürfte. Ich kannte die Story nicht, als ich den Film vor ein paar Monaten im Kino sah.

                                        Ben Affleck ließ sich zum Film übrigens von diesem Wired-Artikel inspirieren:
                                        http://www.wired.com/magazine/2007/04/feat_cia/
                                        Affleck beim steten Verbessern seines Regiekönnens zu zuschauen ist eine wahre Freude. Nur sollte er wirklich davon abkommen in seinen Filmen mitzuwirken, erst recht in der Hauptrolle. Wie der Abspann verrät, hat man sich beim Casting der Geiseln sehr viele Mühe gegeben, der Einzige, der so gar nicht passen will, das ist Affleck selbst. Wäre Scoot McNairy hingegen börsennotiert, jetzt würde ich zum vorsichtigen Aktienerwerb raten: Er ist mir hier nach kurzer Zeit erneut positiv aufgefallen, ich denke, dem könnten demnächst größere Rollen winken.

                                        Nachdem der Film nun einige Preise eingeheimst hat wird "Argo" gar als Oscarkandidat gehandelt. Na, ich weiß nicht. Er hat mir zwar marginal besser gefallen als einige der anderen nominierten Filme, einen Preis würde ich ihm dennoch nicht überreichen. Da Affleck nicht nominiert wurde, bleibt dies allerdings auch unwahrscheinlich, obwohl es sich bei "Argo" letztlich um eine bei der Academy beliebte Hollywood-Nabelschau mit Klopfen auf die eigene Schulter handelt.

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                                        • Ja, nur in der zweiten Staffel war sie leider nicht mehr ganz so interessant. Ich hoffe das lag wirklich nur an Danes' Schwangerschaft, weshalb Carrie zwangsläufig etwas in den Hintergrund treten musste und gewisse Plotentwicklungen stattfanden bzw. breitgetreten wurden. Oh, und gerne mehr Saul bitte!

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                                          • Den Link habe ich hier ernsthaft nie gepostet!? Also, da es immer noch Leute gibt, die das hier noch nie gesehen haben - lang aber lohnenswert (ich schaue mir das seit Jahren immer mal wieder lachend an):
                                            http://www.youtube.com/watch?v=vgYhLIThTvk
                                            Kevin Smith erzählt ausführlich und ganz wunderbar (das kann er besser als Filme machen) über sein Drehbuch zum gescheiterten Superman-Projekt von Tim Burton. Seine Beschreibung über Superman-Produzent Jon Peters sagt im Prinzip alles, was man zu manchen Hollywood-Produzenten wissen muss, erklärt die Existenz von unsäglichem Käse wie "The Wild Wild West" - und demonstriert wie gut tatsächlich Bryan Singers "Returns" ist, wenn man bedenkt, wer ihn da engagiert hat (vermutlich ohne zu wissen, wer er ist und was seine Themen sind^^).

                                            Leider fehlt bei dem Ausschnitt, meine ich, sein Kommentar zu Tim Burton. Wer das hören möchte, der sollte sich den gesamten "An Evening with Kevin Smith" ansehen, daraus stammt dieser Abschnitt.

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                                            • Wer sich für "Superman Lives" interessiert, sollte unbedingt auch Kevin Smiths Erzählung über seine Beteiligung und die Verbindung von Superman zu "The Wild Wild West" hören - es lohnt sich:
                                              http://www.youtube.com/watch?v=vgYhLIThTvk

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                                                über Lincoln

                                                "Draußen ist es schon stockdunkel, das Kino ist voll, alles wie immer, die Herde schiebt sich Richtung Kasse. Lincoln läuft, Spielbergs Drama über den großen US-Präsidenten. Der Junge an der Kasse gibt jedem eine 3D-Brille. Brav nehmen die Leute sie entgegen, reihen sich in die nächsten Schlangen ein, zum Kartenabreißen, für ein Bier, vor dem Saal. Dann sitzen sie, die 3D-Brillen fest im Griff. Das Licht erlischt, alle setzen die Brillen auf. Wie auf ein Kommando. Der Film ist düster hinter den dunklen Gläsern, aber die Leute halten durch, folgen Lincoln auf seinem schweren Weg. Tapfer mit den Brillen vorm Gesicht. Am Ende des Films ist die Sklaverei vorbei, und alles erscheint im neuen Licht. Das mit den 3D-Brillen auch; es war ein Versehen vom Kino, keiner braucht sie für Lincoln. Brav stehen die Leute in einer Schlange. Um die Brillen abzugeben."
                                                - Jochen Arntz, SZ vom 26.01.2013.

                                                Diesen Zeitungsabriss erhielt ich eingescannt per E-Mail mit einem lapidaren "Selten so gelacht!" aus der Heimat, während ich mir "Lincoln" in Licht und Farbe aus der zweiten Reihe in erhobener, zwangsbewundernder Blickhaltung betrachtete.

                                                Spielberg hält sich so in Zaum in diesem - im besten Sinne - "Talkie". Langsam aber beständig, ist Kaminskis Kamera immer in Bewegung, spricht Daniel Day-Lewis in dieser großväterlichen Stimme als Überpräsident Lincoln, als hätten ihn Steven und Tony in ihrer verrückten Reise durch die Zeit aus den 1860ern direkt aufs Set transportiert. Oscar Winning: The Movie.

                                                Wenn Lincoln mit seiner Familie ringt, dann quillt doch Spielberg von der Leinwand, und wenn, wie in der ersten Szene, das Pathetisch-Didaktische gleich mal droht eine große Hürde zu errichten, dann hat Kushner wohl auf diesen Einstieg bestanden. Eine Schlüsselszene in "Lincoln" ist für mich jene zwischen Tommy Lee Jones und seiner "Haushälterin": Wenn er sich am Ende von ihr das Gesetz vorlesen lässt und die Kamera auf sein selbstzufriedenes Gesicht zoomt, spätestens da weiß man um wen es hier wirklich geht...

                                                Als Wochenend-Double Feature habe ich mir diesen Film mit "Django Unchained" gegeben, und diese Filme ergänzen sich noch besser als man meinen mag. Der eine gibt vor zu verstehen, der andere gibt zu, nichts zu verstehen - beide trumpfen mit großen Helden fürs schlechte, weiße Gewissen auf. Sie beide verbindet Walton (!) Goggings in einer Nebenrolle. Einmal bedroht er Django, denselbigen in den Schritt greifend, das andere Mal lässt er sich mitreißen und stimmt als ein demokratisches Zünglein ("Oh, what the hell... Yay!") an der Waage im "House" für die Abschaffung der Skalverei. Eiei.

                                                "Lincoln" ist Trockenfutter für ermattete US-Schüler, in deren Pflichtprogramm Spielbergs Film in Zukunft sicher aufgenommen werden wird. Als Meilenstein der eigenen Geschichte, doch will der Film mehr? Spielberg scheint leise, aber bestimmt den erstarrten gegenwärtigen US-Kongress, dem unproduktivsten aller Zeiten (Trademark), zu kommentieren und Obama zuzurufen, dass es möglich ist, mit gewissen Mitteln gegen alle Widerstände notwendige Schritte durchzusetzen, und die zweite Amtszeit bitte nicht zu verschlafen. Noch ein paar Lame Ducks gefällig?

                                                Schauen musste ich diesen Film ohnehin. Nicht nur als The West Wing-Fan. Day-Lewis, Strathairn, Pace, Stuhlbarg, Spader und Harris? Soviel Fangirl-Service auf einmal! Wäre der Film ein Stück auf einer Bühne in einem Sommer des 19. Jahrhunderts, und hätten alle gleichzeitig in langen Szenen miteinander diskutiert, das Korsett wäre im Schrank geblieben und der Fächer in der Hand hätte beinahe die Flügelschlagfrequenz eines Kolibris erreicht. Beinahe. Nicht ganz und so bekommen "Lincoln" und "Django" von mir beide ein positives, jedoch nicht gänzlich begeistertes "Sehenswert".

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                                                • They made a mountain about him!
                                                  Jetzt gebt dem Mann schon den nächsten Goldjungen, schließlich verkörpert er sogar schon Rollen schriftlich, wenn er sie, wie in diesem Brief (den THR dankenswerterweise bei einem Vortrag abgepinnt hat) an Steven Spielberg, ablehnt zu spielen - wie im Falle von "Lincoln":

                                                  "Dear Steven,
                                                  It was a real pleasure just to sit and talk with you. I listened very carefully to what you had to say about this compelling history, and I’ve since read the script and found it in all the detail in which it describes these monumental events and in the compassionate portraits of all the principal characters, both powerful and moving. I can’t account for how at any given moment I feel the need to explore life as opposed to another, but I do know that I can only do this work if I feel almost as if there is no choice; that a subject coincides inexplicably with a very personal need and a very specific moment in time. In this case, as fascinated as I was by Abe, it was the fascination of a grateful spectator who longed to see a story told, rather than that of a participant. That’s how I feel now in spite of myself, and though I can’t be sure that this won’t change, I couldn’t dream of encouraging you to keep it open on a mere possibility. I do hope this makes sense Steven, I’m glad you’re making the film, I wish you the strength for it, and I send both my very best wishes and my sincere gratitude to you for having considered me."

                                                  http://www.hollywoodreporter.com/news/steven-spielberg-reveals-daniel-day-409709

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