Sonse - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonse
Basil! Mein zweiter Kinofilm!
Habe ich noch immer auf Hörspielkassette.
Rattenzahn: "Meine Freunde, wir schicken uns an den absolut abscheulichsten, den gemeinsten, den teuflischsten Plan meiner illüstren Karriere in die Tat umzusetzen. Ein Verbrechen, das alles in den Schatten stellt, ein Verbrechen der abgefeimtesten Güte." :)
9/10 - Meisterdetektiv.
"You know my methods, Watson."
Die Coens verfilmen mal wieder ihre Interpretation von Murphy's Law und polarisieren mit ihrem Humor die Zuschauer. Die einen langweilen sich anscheinend durchweg, finden keinen Zugang zu Charakteren und Geschichte und wundern sich über diejenigen, die begeistert applaudieren.
Ich zähle mich eindeutig zu den Begeisterten. Hätte der Kinosaal mehr Beinfreiheit geboten, ich wäre vor Lachen vom Sitz gefallen. Die Coen-typische ironische Distanziertheit stört mich keineswegs, denn, und das hätte ich zuvor kaum vermutet, habe ich Mitgefühl für einen Physikprof entwickelt. Ironische Distanz und Zuneigung schließt sich keineswegs aus.
Gopnik ist wahrlich ein armes Würstchen, ein moderner Hiob (wenn man ihn so interpretiern möchte), der zwar die Hauptfigur des Films ist, dem aber noch nicht mal der Filmtitel gehört, denn dieser bezieht sich auf Sy Ableman (man achte auf den 'telling-name'). Sy ist "A Serious Man" und zeigt dies Larry Gopnik unmissverständlich, wenn er ihn in einer Traumsequenz (die bereits im ausgezeichneten Trailer zur rhythmischen Untermalung genutzt wurde!) mit den Worten "I fucked your wife, Larry! I seriously fucked her!" dem Kopf gegen seine mit Formeln voll gekritzelte Tafel schlägt. Formeln, die Larry reproduzieren kann, die er aber selbst nicht mal versteht (Schrödingers Katze): "I mean - even I don't understand the dead cat. The math is how it really works". Dabei wird er von den Coens mit diesem wunderbaren Ende des Films in gewisser Weise behandelt wie die Katze.
Der Film lässt viele Lesarten zu und bittet gar nicht darum verstanden zu werden. Um was geht es? Den Sinn des Lebens? Zufall und Schicksal? Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit? Die Unzulänglichkeit des Glaubens? Eine spezielle jüdische Art der Glaubenskrise? Buddhismus (Vier heilige Wahrheiten, Alles Leben ist Leiden... blabla) und Jefferson Airplane-Weisheiten (Das 'Somebody to Love'-Mantra)? Autobiographisches? Coenscher Nihilismus - Part XIV? Geerbte Flüche dank der Missetaten des ollen Verwandtschaftspack?
Keine Ahnung. Wen kümmert es? Habt Spaß am Rätseln und Schauen eines weiteren sehr guten Coen-Joints.
- Please. Accept the mystery.
- You can't have it both ways!
- Why not?
:)
Was ist mit "Wilde"?
Okay, nicht der beste Film... Aber mit Stephen Fry! :)
Gleich vorweg: Thomas Mann kenne ich vor allem durch "Der Tod in Venedig " und die "Buddenbrooks", den "Zauberberg" jedoch, habe ich noch nicht gelesen. Außerdem habe ich nicht die hier angegebene zweieinhalbstündige Kinoversion, sondern die siebenstündige Fernsehfassung in drei Etappen gesehen.
Mein Eindruck von Geißendörfers "Der Zauberberg" ist mit "durchwachsen" wohl noch am wohlwollendsten beschrieben. Denn oftmals schien es mir, er kämpfe mit seiner Vorlage und werde ihr nicht gerecht. Die Charakterzeichnung mancher Figuren konnte ich nachvollziehen, die anderer wiederum ließ mich stirnrunzelnd zurück. Ein Glück, schaute ich mir den Film doch mit einem selbsternannten Thomas Mann-Forscher ("Ich habe doch nicht wirklich Germanistik studiert, ich habe eigentlich nur Thomas Manns Gesamtwerk gelesen...") an, der zur Not für Aufklärung sorgen konnte.
Gelungen wirkte mir der Einstieg, das Kennenlernen des Sanatoriums, sowie die Darstellung der bleiernen Zeit und des Stumpfsinns an jenem Ort. Gerade also die Momente, in denen sich der Film Zeit lässt. Ich fürchte, dass dies in der stark verkürzten Kinofassung kaum zur Geltung kommt. Den Score, sowie die Tatsache, dass anscheinend die wesentlichen Thematiken von Manns Werk von mir ansatzweise begriffen wurden, verbuche ich ebenfalls auf der Plusseite.
Mein größtes Problem mit dem "Zauberberg" ist die Hauptfigur Hans Castorp. Ich gehe davon aus, dass Mann ihn bewusst zu einem passiven Helden gemacht hat, einem Durchschnittstypen, der das bunte Treiben im Sanatorium vor allem beobachtet, sich von allen Seiten beeindrucken und beeinflussen lässt, und so der Faszination dieses Orts erliegt. Darin ist er so langweilig wie andere passive Kinohelden, wie beispielsweise in jüngster Vergangenheit Benjamin Button. Hänschen verfällt der romantischen Todessehnsucht und ausgerechnet der eine Moment, der Schneetraum, in welchem er aus eigenem Antrieb zu einer weitreichenden Erkenntnis gelangt - "Der Mensch soll um der Güte und Liebe willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken." - die Entscheidung für das Leben also, blieb mir hier gänzlich ohne Konsequenz. Castorp ändert danach gar nichts, reist nicht ab, sondern bleibt noch viele weitere Jahre an diesem von Dekadenz, Krankheit und Tod durchdrungenen Ort. Angeblich ist dies im Buch nicht anders und einer der größten Vorwürfe an den Zauberberg. Vielmehr drücke die Stelle in dem über sehr viele Jahre entstandenen Buch eine Wandlung in der Geisteshaltung Thomas Manns aus, die er hier dem Leser vermitteln möchte. Aha. Freut mich für ihn, macht das Dilemma jedoch kaum besser. Für Castorp entwickelte ich kaum Sympathie.
Das größte Manko, und eines, wofür der Film definitiv allein verantwortlich ist, ist die Besetzung Castorps mit Christoph Eichhorn. Dieser ist in stummen, passiven Szenen ganz passabel, doch sobald er agieren und sprechen muss, wird es häufig unfreiwillig komisch. Selten habe ich so deutlich gesehen, dass ein Schaupieler noch nie vor einer Kamera stand, oder zumindest gedanklich nicht von der Bühne herunter kam. Eichhorn chargiert gestenreich, und brüllt in der artifiziellen Betonung eines arroganten Strebers in einer schlechten Schultheateraufführung seine Schauspielkollegen an, obleich sie nicht einmal einen Meter neben ihm stehen, und es sich nur um eine ganz gewöhnliche Unterhaltung handelt. Seine "Leistung" wurde für uns zum Running Gag und wenn es gerade langweilig wurde, oder er mal wieder durch besonders Unterirdisches auffiel, riefen wir uns ein überakzentuiertes Castorp-Zitat "Bist du toll?!" entgegen. Das kann doch allen Ernstes nicht eine bewusste Entscheidung gewesen sein, und wenn nicht, wie konnte diese Perfomance dem Regisseur nur ent- bzw. durchgehen?
Das eigentliche Herz des Romans sind wohl zweifelsohne die langen Diskussionen über die verschiedenen Lebensauffassungen und Weltsichten der Figuren Settembrini, Vertreter der Aufklärung und die Stimme der Vernunft, und Naphta, dem selbstzerstörerischen, ideologischen Extremisten, sowie dem, für Mann typischen, Entwurf der Charakterzüge apollinisch (Ordnung) und dionysisch (Rausch). Letztere verkörpert durch den braven, zurückhaltenden Soldaten Ziemßen, Castorps Vetter, der tätig sein will und in Würde sein Schicksal erträgt, auf der einen Seite, und dem erst spät auftauchenden Peeperkorn, der sich in emotinalen Ausbrüchen und lebensbejahenden, (angeblich) charismatischen, aber so naiven wie sinnlosen Reden vor allem selbst gefällt, auf der anderen. Beide scheitern sie an ihrer Einseitigkeit.
Während mir in Ansätzen durch den Film die Ideen hinter Settembrini und Naphta deutlich wurden, blieben mir ihre Auseinandersetzungen auf politischer Ebene vor allem mit Bezug auf den bevorstehenden Ersten Weltkrieg dennoch zu schwach und unklar. Was ich von Rod Steiger, der synchronisiert den Peeperkorn gibt, halten soll, ist mir bis jetzt nicht klar, ebenso ob ich die Figur aufgrund des Films überhaupt verstanden habe.
So habe ich das Gefühl, dass der Film dem Roman nur ansatzweise gerecht wird. Er hat mich zwar für den Stoff interessiert, aber er wird nicht dazu führen, dass ich den dicken Wälzer beizeiten mal in die Hand nehme.
Sehr schöne Bildunterschrift.
Ich kann Meyers nicht ausstehen. Bäh!
Da schaue ich mir lieber noch mal Gonger an, und setze mich mal in Twilight. Ernsthaft.
Wow. Was für ein Puzzle! Ich bin immer noch ganz begeistert.
"The Last of Sheila" ist die beste filmische 'Whodunit'-Geschichte, die mir je untergekommen ist.
Filmproduzent Clinton Green (wunderbar fies und selten besser: James Coburn) lädt sechs Freunde und Bekannte auf seine Jacht für eine Rundfahrt ein: eine aufbrausende Agentin ("Give me a glass of water and a couple of lesbians", klasse: Dyan Cannon), einen cleveren Filmregisseur (James Mason), einen erfolglosen Drehbuchautoren (Richard Benjamin), dessen nette Ehefrau und Kind Hollywoods (sympathisch: Joan Hackett), eine so tumbe wie dralle Schauspielerin (spielt wohl sich selbst, und das eher schlecht: Raquel Welch) und ihren Anhang/Manager (ein ganz junger Ian McShane). Letztmalig waren alle vor einem Jahr auf einer gemeinsamen Party. In deren Nacht Sheila, Klatschkolumnistin und Frau von Clinton Green, bei einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ums Leben kam.
Clinton liebt Gesellschaftsspiele und hat sich für seine Gäste ein ganz besonderes ausgedacht. Er nennt es "The Sheila Green Memorial Gossip Game". Jedem überreicht er eine Karteikarte, die je ein Geheimnis ("a pretend piece of gossip" wie er es nennt) enthält. Ziel des Spiels ist es die "Geheimnisse" der anderen herauszufinden, das eigene jedoch zu schützen. Des Siegers Name soll auf dem Plakat zum Film über Sheila, den Green mit den Anwesenden (erfolgreicher Köder) plant, zu Ehren ganz oben stehen. Jeden Abend werden die Spieler mit einem Tipp, und dem Hinweis wer heute gesucht wird, auf die Jagd geschickt. Es beginnt mit dem Ladendieb... Endet es womöglich mit einem Mörder, mehreren Mördern? Einem Mord? Mehreren Morden? Oder geht es womöglich um ganz etwas anderes? Ich werde es euch nicht verraten, auch habe und werde ich in diesem Kommentar keine Spoiler nennen. Keine Sorge, ihr wisst noch nichts, selbst wenn ihr dies glaubt.
"I like any game where you don't have to move."
"You don't have to for this one - if you're smart enough."
Denn "The Last of Sheila" ist ungeheuer clever. Das Skript hält die perfekte Balance zwischen Hinweisen für den Zuschauer und falschen Fährten. Den meisten Whodunits gelingt dies nicht. Entweder werden die Zuschauer für dumm verkauft und mit Tipps überhäuft, auf dass sie sich langweilen oder sich selbstzufrieden mit einem "Ich hab's doch gleich gewusst" zurücklehnen können, oder verärgert, durch unlösbare Pseudo-Hinweise, extrem weit hergeholten Auflösungen, womöglich noch mit am Ende kurzfristig eingeführten Personen. Die Hinweise sind hier so zahlreich wie deutlich und elegant eingebaut, dennoch werden garantiert die meisten (wenn überhaupt) erst am Ende alles sehen und verstehen, denn des Rätsels Lösung ist so einleuchtend, man möchte sich das Brett vom Kopf reißen. Mein Bauchgefühl lag zwar richtig, ich hätte es jedoch nicht zu beweisen gewusst. Die Intelligenz des Zuschauer nicht zu unterschätzen, ihn zu verblüffen, aber gleichzeitig nicht völlig zu überrumpeln, das ist hier ganz grandios gelungen.
Anthony Perkins (genau der: Norman Bates) und Stephen Sondheim (genau der: "I feel pretty/Oh so pretty/I feel pretty and witty and gay" und "Swing your razor wide, Sweeny,/Hold it to the skies!/Freely flows the blood of those who moralize"), ein Schauspieler und ein Musicalkomponist und -texter, waren laut Audiokommentar beide verrückt nach Murder Mysteries und veranstalteten solche eigens inszenierten Schnitzeljagden für ihre Showbiz-Freunde, u.a. die Schauspieler George Segal und Lee Remick. Gemeinsam haben sie dieses brillante Drehbuch mit reichlich fiesem Witz, tollen Dialogen, einem herrlich ironischem Schluss sowie Hollywood- und Movie-In-Jokes (z.B. ist Cannons "Charakter" offenbar eine Parodie auf die legendäre Hollywood-Agentin Sue Mengers, die Perkins ungehobelt und widerlich fand, sie jedoch nie feuerte, da sie eine Kämpferin in Verhandlungen war und über großen Unterhaltungswert verfügte...) geschrieben, das Herbert Ross 1973 mit ordentlich 70s-Flair - von den Frisuren und Schnurrbärten, hin zum Bette Midler Hit "Friends" - verfilmte. So ist dieses Whodunit ein originäres Kinoprodukt und entstammt nicht wie andere berühmte Filme dieses Genres einer literarischen Vorlage. Solche Drehbücher geben mir den Glauben an den Film zurück, wenn ich mal drohe ihn zu verlieren. Obgleich zweifelsohne inspiriert von Agatha Christie und Konsorten, können diverse Krimigrößen sich durchaus eine Scheibe bei Perkins und Sondheim abschneiden. Capotes Lionel Twain in der drei Jahre jüngeren Parodie dieses Genres "Murder By Death" hätte sich vor ihnen ehrfurchtsvoll verneigt, hätte er den Film gesehen...
Leider kennt scheinbar kaum einer dieses Juwel. Sein Verleih versenkte ihn damals im Kino und er verschwand in kürzester Zeit von den Leinwänden. Und das trotz der großen Namen. Ich habe sogar starke Zweifel daran, dass es überhaupt eine deutsche Synchronfassung gibt. Gefunden habe ich die DVD nur in den USA. Zu schade, denn "The Last of Sheila" verdient mehr Anerkennung und ein größeres Publikum. Nicht nur darum adele ich ihn mit vollen zehn Punkten.
Hier könnt ihr den Trailer kucken (mit oder ohne Kommentar): http://www.trailersfromhell.com/trailers/453?auto=1
Dieser Film sollte ein Klassiker sein, so ist er nur ein absoluter Geheimtipp.
Ganz dicke Empfehlung für alle, die solche Geschichten gerne sehen!
Loved it to death. Muss ich noch mehrmals schauen.
Ein Heidenspaß!
Herrlich skurriler britischer Horrorklassiker, der mindestens so lustig wie schaurig ist, mit einer einzigartigen Atmosphäre, einem konsequenten Ende und einem tollen Cast: Edward Woodward vs Christopher Lee.
Neil LaButes gescheitertes Remake ist nicht nur schlecht, sondern schlicht überflüssig und machte zudem aus dem hier zentralen Thema der unbewussten Unterdrückung eigener Wünsche und Bedürfnisse einen halb garen Gender-Quark.
Das war ein ziemliches Trauerspiel heute nacht, das allerdings nicht allzu überraschend kam. Ich freue mich für Waltz, Bridges (bester Spruch des Abends: "You're really screwing up my underappreciated status here") und Haneke. Das mein Lieblingsfilm gegen einen Cameron und damit Qualität gegen Popularität verliert, das bin ich ja schon gewohnt...
Spenden-Eintreiber (4/10). Hast du mal 'ne Mark? Äh..., n'Euro? ;)
Marge Gunderson. Zufrieden. :)
Ganz klar: Nobody fucks with the Coens!
Fargrim (6/10) - Wenn "Thor" (sort of...) das beste Ergebnis ist, dann möchte ich aber bitte "Jormungand" sein. ;)
@Ines: Keine Ahnung was das da oben im Bild für ein Typ mit 'nem Lorbeerkranz ist, aber ein Oscar ist es nicht, denn der hält ein Schwert... ;)
Whatever works, does it? Meh. Woodys Neuer, einem alten Skript entsprungen, zählt leider in die Reihe seiner schwächeren Filme. Prinzipiell bin ich ja ganz des Films titelgebender Meinung, die in Zusammenhang mit Allens üblicher Konstellation von altem (neurotischen) Sack + jungem (naiven) Mädchen allerdings schon zu einem Klischee verkommen ist. Auch bemühen sich die Schauspieler redlich und an Larry David, der mich in den Trailern eher irritierte, gewöhnte ich mich nach rund fünfzehn Minuten. Er ist wohl eine der passendsten Reinkarnationen von Allens Alter Ego.
Dennoch habe ich mich recht bald gelangweilt und kam zu dem Schluss, dass, extrahiere man von dieser Sex-Farce Allens Witz sowie einige seiner brillanten Dialoge, bliebe nichts weiter als ein gewöhnliches Lustspiel bzw. ein alter Bauernschwank, der durch völlig konstruierte Bildung diverser Pärchen (gerne auch mit Massenhochzeit) endet, und wie man ihn heute noch auf Provinzbühnen in all seiner spießig-anbiedernden Fröhlichkeit oft sieht. Sicher, das Ganze ist hier einen Tick zeitgemäßer, aber irgendwie dachte ich doch an "Woody und Soon-Yi auf dem Dorfe..." Einen Schluss bei dem Yellnikoffs erneuter Sprung aus dem Fenster glückt, hätte ich eindeutig vorgezogen.
Ich rieche dieses Jahr ein kleines Comeback für Nicolas Cage, eine Erinnerung an gute, alte Zeiten oder zumindest, dass Filmfans nach Jahren der blanken Abscheu für Cages Rollenwahl und seinen schauspielerischen "Shtick" plötzlich eine gewisse Zuneigung entwickeln. Dank Herzogs "Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans", "Kick-Ass" und dem dümmlich-spaßig wirkenden "The Sorcerer's Apprentice" halte ich das durchaus für möglich.
Und wer "NIC CAGE AS EVERYONE" noch nicht kennt, soll unbedingt mal hier klicken:
http://niccageaseveryone.blogspot.com/
"Founded on the belief that everything in life would be better with a little more Nic Cage, the most unique and versatile actor of his generation."
Also ich find's großartig. :)
@Batzman: Wer hatte denn die Idee den Prager Orloj als Bild für die Jahres Top/Flop-Listen zu verwenden?
Sorry an meinen alten Schulkamarad:
"The Last Station" hat mich nicht überzeugt. Hierbei handelt es sich um Literatur-Biografie-Massenware von der Art, die sich nicht entblödet, dem Zuschauer zuvor per Texttafel zu erklären, dass Tolstoi ein bedeutender Schriftsteller war, der "Krieg und Frieden" sowie "Anna Karenina" geschrieben hat (...), und die ihren sehr guten Schauspielern in kaum einem Moment gerecht wird.
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Habe den Film mit diesem Kommentar vorgemerkt, den ich nun nicht löschen möchte:
"The Last Station" muss ich mir allein schon deswegen vormerken, weil ich mir nach Weihnachten hundert Set-Bilder eines alten Schulfreunds anschauen "musste", der diese ganz zufällig zum Klassentreffen mitgebracht hatte und im Film eine kleine Rolle hat. ;)
Kindergärtnerin.
Aha. Nu' wundert mich gar nix mehr. ;)
Das Ergebnis kann ich übrigens aus Button-Mangel (jetzt) auch nicht speichern.
Bin auch ein Campion-Experte (8/8), es war aber auch recht leicht. ;)
Und "Bright Star" lohnt sich übrigens!
Ich habe so ein seltsames Déjà-Vu-Erlebnis, können aber auch die Drogen sein... Ach nein, doch nicht: http://www.moviepilot.de/news/das-psychedelische-kifferfilm-quiz-zum-kinostart-von-contact-high-103112
Kam sogar wieder Mr. Big Bong raus und ich denke immer noch, dass in "Hurlyburly" gekifft oder gekokst wird. ;)
NS-Kriegsverbrecher versucht sich in einer US-Kleinstadt und einflussreichen Familie unter anderem Namen zu verstecken, doch ein Ermittler ist ihm auf den Fersen... Nicht der beste Film von Welles und es wundert mich auch nicht warum er ihn in seinem Werk am geringsten schätzte, obwohl es sein einziger Film war, der mit Profit aus den Kinos kam.
Die Story ist holprig, die Dialoge ebenso und vor allem gehen für mich die Thriller-Elemente nicht so recht mit dem persönlichen Drama zusammen, wie sie es sollten. Letzteres, nämlich das Kindler/Rankin die Liebe seiner Frau ausnutzt und sie manipuliert, ist der eigentliche Kern des Films, der leider nicht genug entwickelt wurde. In diesem Zusammenhang wäre eine Besetzung von Agnes Moorehead in der Ermittlerrolle, wie Welles sie plante, bevor ihm das Studio den natürlich dennoch guten Edward G. Robinson vorsetzte, ebenfalls spannender gewesen, da dies vermutlich zu einer ganz anderen Konstellation der drei Hauptcharaktere geführt hätte.
Dennoch hat "The Stranger" seine Momente und vor allem muss man den Film in seiner Zeit begreifen, was ihn durchaus bedeutender macht. So war dieser Film im Jahr 1946 der erste nach dem Zweiten Weltkrieg der echte Bilder der Konzentrationslager zeigte.
Poet Laureate (8/8)... Was ein Kinderspiel! Komm Sylwia, du musst mich hier schon herausfordern. ;) Keats war eines meiner (unfreiwilligen) Prüfungsthemen und über "La Belle Dame sans Merci" und "Lamia" habe ich ein Paper geschrieben. Keats hat für mich von den englischen Romantikern zwar nicht die spannendsten Gedichte abgeliefert, aber von allen ganz sicher die schönsten. Die Sprache ist absolut beeindruckend. Zu schade, dass er wie alle unter ihnen, mit Ausnahme von Wordsworth, nicht gerade alt wurde.
Campions "In the Cut" liefert übrigens so viel "Thrill" wie Baldrian+Johanniskraut.
"Scaramouche" ist ein Mantel-und-Degen-Klassiker aus Hollywood mit ordentlich Abenteuer (Undercover aus Rache vom Nichtsnutz zum Profi-Fechter), Romance (zwei Herzensdamen zur Auswahl) und Drama (OMG! He is my father, which makes you my sister! Or not?). Besonders berühmt ist er für einen der größten und längsten Fechtkämpfe der Filmgeschichte, als es zwischen unserem Helden und dem barocken Bond-Bösewicht zum Showdown im Theater kommt.
All das ist ganz hübsch und unterhaltsam, stimmt einen nostalgisch..., doch ich hatte dennoch mehr erwartet. Mein größtes Problem ist sicherlich Stewart Granger in der Titelrolle des Andre Moreau/Scaramouche. Er chargiert so ungelenk und wirkte für mich fast durchweg deplatziert, das ich nicht mit ihm mitfiebern konnte. Fast schon ironisch ist da der Weg seines Charakters, der, als er untertauchen muss, sein bisher unentdecktes Talent zur Schauspielerei entdeckt... Deutlich besser ist Mel Ferrer als böser Marquis de Maynes, und die großartige Eleanor Parker, die einen Moreaus Faible für Janet Leigh, kein einziges Mal nachvollziehen lässt...
"What if the movie sucks?"
Was für eine Verschwendung! Sicher, Kyle Newman hatte es nicht leicht und er ist weiterhin (zu recht) unglücklich wie die Weinsteins ihn und seinen Film behandelt haben. Angeblich hat der nun veröffentlichte Film nicht mehr viel mit dem gemeinsam, den er angeblich gedreht hat. Es hilft nichts. Ich muss bei aller Sympathie dennoch das vorliegende Produkt beurteilen und das ist wahrlich eine Enttäuschung. Die Prämisse hat soviel Potenzial! Ein Roadmovie einer Gruppe Fanboys zu George Lucas' Heiligtum, der Skywalker Ranch, um einen Film, auf den sie ihr Leben lang gewartet haben, zu sehen. Die Krebsgeschichte wirkt seltsam aufgesetzt, als reines MacGuffin missbraucht. Da hätte es auch eine Wette oder ähnliches getan. So verwundert es nicht einmal, dass die Weinsteins diese Handlung schneiden wollten. Größtes Problem von "Fanboys" ist, dass er einfach nicht sehr lustig ist. Die Gags sind flach, wenig originell und selbst die In-Jokes sind nichts besonderes, ein Star Wars-Fanboy zu sein, vergrößert den Spaß also nicht mal. Die zahlreichen Cameos sind noch das beste mit dem der Film aufwarten kann. Nicht mal mit der Rolle des Fanboy bzw. Fangirl wird gebührend umgegangen. Das macht ein anderer Film bedeutend besser: "Trekkies". Jawoll, richtig gehört. "Trekkies" ist zwar eine Dokumentation geht aber ernsthaft und liebevoll mit den darin gezeigten Fans um, und ist dabei überdies noch bedeutend lustiger. So wird's gemacht.