Sonse - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonse
Femme Fatale... Na super, da passt ja überhaupt nichts zusammen: Die tödliche Frau ist für mich eher kalt denn heiß, keiner Beschreibung der SATC-Frauen entsprungen, und vor allem sieht sie nicht aus wie Aniston. Dass ich deren Gesicht nun in meinem Profil ertragen muss, verzeihe ich euch nicht!
Kermode klärt hier für sich und uns die Frage "What's wrong with Jennifer Aniston's face?" und weshalb "Love Happens" u.a. deshalb nix taugt:
http://www.youtube.com/watch?v=JNwx8MgnA4c
Was habe ich mich gelangweilt! Wenn ich meine gute Prognose und das Gros eurer Bewertungen so betrachte, werde ich mir mit diesem Kommentar wohl kaum Freunde machen.
Ich präsentiere die ersten gesprochenen Worte des Films:
"People ask the question... what's a RocknRolla? And I tell 'em - it's not about drums, drugs, and hospital drips, oh no. There's more there than that, my friend. We all like a bit of the good life - some the money, some the drugs, other the sex game, the glamour, or the fame. But a RocknRolla, oh, he's different. Why? Because a real RocknRolla wants the fucking lot."
Da war es für mich auch schon fast wieder vorbei. Doch ich habe das müde Treiben noch fast zwei weitere Stunden pflichtbewusst durchgehalten. Konnte doch nur besser werden, oder? Weit gefehlt.
Ritchie liefert uns die Kopie einer Kopie ("Revolver" ist bisher ungesehen und wird dies fürs Erste wohl auch bleiben) seines guten Durchbruchfilms "Lock, Stock and Two Smoking Barrels". Der hatte was und steht nicht ohne Grund bei mir im Regal. Selbst seine Kopie "Snatch" machte noch Spaß. Nun hat sich Ritchie in der Wiederholung seiner selbst für mich totgelaufen. Please do grow up, or go away entirely, will you?!
Ich will keine Gangsterfilme von Ritchie mehr sehen, in welchen in beklopptem Slang gesprochen wird, als hätten alle den gleichen, schlechten Groschenroman gelesen und geschlossen zur Lingo der Wahl erklärt. In denen die Charaktere Namen wie One Two, Mumbles oder Handsome Bob tragen, und sicherheitshalber aus dem Off vorgestellt und charakterisiert werden müssen. Die, aus Angst man müsste sie im Laufe des Films weiterentwickeln, nur durch die Einführung unzähliger weiterer seltsam benannter und Ritchie-Pidgin brabbelnder Figuren, flach und öde bleiben bis zu ihrem wahrscheinlichen Ableben. Das wiederum so "cool" sein will, wie der Plot. Dieser wiederum hält sich für ganz schlau und ach-so-komplex, das er vor Stolz geschwellter, mit reichlich Silikon und Luft aufgepumpter Brust kaum noch gehen kann.
Ritchie filmt die heiße Luft wie einen gelackten Werbespot für irgendein Statussymbol. Jenes Verschwinden der leichten Dreckigkeit seiner Vorgänger ist zusammen mit dem unglücklichen Umstand, dass Langweiler Butler den zwar ebenfalls limitierten Schauspieler, aber darin deutlich begabteren sowie charismatischeren Statham ablöst, die einzige Veränderung zu den Vorgängerfilmen. Die Schauspieler-Riege bekleckert sich hier keinesfalls mit Ruhm und Wilkinson ist besonders schlecht. Doch finden sich hier auch die beiden Begründungen, warum ich dem Film noch gnädige 2.5 Punkte geben werde: Mark Strong ist trotz dummer Mono- und Dialoge noch das Beste am gesamten Film und ich freue mich stets Karel Roden zu sehen. Leider muss der tolle Tscheche hier wie in den meisten seiner Auftritte in englischsprachigen Filmen den Russen geben. Dafür einen halben Punkt Abzug.
Ja, die Ankündigung am Ende eines Sequels mit "The Real RocknRolla" habe ich als Drohung empfunden. Scheinbar gibt es jedoch noch viele, die sich freuen, dass Ritchie sich nicht weiter-, sondern zurückentwickelt, und an dem immer gleichen Streifen mit neuem Namen Spaß haben. Das will ich euch nicht nehmen. Nur mir reicht's. Echte RocknRolla sterben früh oder hören auf dem Gipfel ihres Erfolgs auf. Vielleicht sollte ich mir doch mal "Swept Away" ansehen...
"Fair and Balanced" oder "We report. You decide." prangen als stolze Claims unter den Sendungen des Fox News Channels (FNC). Blanker Hohn ist das. Die Slogans wären als ironische Medienkritik sogar sehr lustig, wenn ihnen nicht so viele Menschen scheinbar Glauben schenken würden. Fox News ist der erfolgreichste Nachrichtensender in den USA.
Greenwald ist mit seiner Dokumentation selbst ganz weit weg von einer gerechten und ausgewogenen Darstellung, nicht nur aufgrund dessen, das sie von den progressiven-liberalen Organisationen 'MoveOn' und dem 'Center for American Progress', die den Demokraten nahe stehen, unterstützt wurde, "Outfoxed: Rupert Murdoch's War on Journalism" ist nichts anderes als eine Anklage, die beweisen will, dass der FNC alles andere als 'fair and balanced' ist, nämlich ein Sprachrohr der Konservativen, der Republikaner, sowie die größte Propagandaschleuder, die es bisher im US-Fernsehen gegeben hat und die mit Journalismus nichts mehr zu tun hat. Das nachzuweisen ist natürlich ein Kinderspiel, es sagt uns nichts Neues. Doch es ist eine sehr effektive Anklage, die mit Interviews von US-TV-Medien-Eminenzen wie Walter Cronkite oder ehemaligen Fox-Mitarbeitern wie Jon du Pre, unzähligen Archivaufnahmen und Internen Memos arbeitet, die den "Nachrichten- und Meinungsverlesern" des Senders, die ans Zuschauervolk zu übermittelnde Message des Tages von oben herab vorschreibt. Ob es nun darum geht John Kerry zum Franzosen zu machen und "French" damit als Schimpfwort zu etablieren oder quasi Rufmord an Richard Clarke zu begehen. Dabei wäre all dies gar nicht nötig, Greenwald könnte auch einfach nur Ausschnitte mit Bill "Shut up!" O'Reilly, Sean Hannity und den anderen strammen Meinungsmachern zeigen, die sprechen bereits für sich selbst.
Am stärksten ist "Outfoxed", wenn es die Methoden der Berichterstattung und Manipulation analysiert: "Some people say..." ist eine Phrase, die der Sender sicher als geschütztes Markenzeichen hat eintragen lassen. Denn diese unscheinbaren drei Worte sind ein geschickter Trick, mit dem die Meinung des Senders unter dem Deckmantel objektiver Berichterstattung ans leichtgläubige Publikum verkauft wird. Alternativ kann man plötzliches und unerwartetes Vertreten unerwünschter Meinungen bei Interviewpartnern während Live-Gesprächen auch einfach kappen, in dem man sie laut beschimpft, ihnen den Mund verbietet oder sie komplett aus dem Studio verbannt.
Vor lauter Bias-Belegen, verpasst es die Doku jedoch, die Gründe für die Existenz des Senders ausreichend auszuführen, und leider auch der Frage nach dessen großen Erfolg auf den Grund zu gehen. Da wäre durchaus noch mehr drin gewesen. Denn Fox News ist nicht nur ein leichtes Opfer, es ist auch eines, das eine ausführliche "Behandlung" verdient.
Arme Vera Farmiga! In "Joshua" (2007) die Mutter eines Satansbraten und nun hat sie schon wieder so ein Balg aus der Hölle in der Familie. "Orphan" ist jedoch noch einen Tick besser, wartet er neben der üblichen Horrorkinder-Genrekost doch mit einem recht gelungenen (wenn aufgrund der Hinweise auch nicht gänzlich überraschenden) Twist auf, der ihn ein wenig interessanter macht als seine jüngste filmische Verwandtschaft. Fuhrman ist klasse: "If I find out that you're lying, I'll cut your hairless little prick off before you even figure out what it's for. Do you understand me?" Die anderen Schauspieler müssen sich auch nicht verstecken. Schließlich freue ich mich auch immer Sarsgaard zu sehen, selbst wenn es wieder nur in einer Nebenrolle ist.
Cameron presents "FernGully: The Last Airbender".
Erwartungsgemäß eine UK-lastige und fast schon erfrischend wirre Liste, inklusive
• Seriously-WTF!?-Filme:
The Devil Wears Prada?
Wedding Crashers?
School of Rock?
Crash?
House of the Flying Daggers?
The Royal Tenenbaums?
The Orphanage?
An Inconvenient Truth?
Knocked Up?
The Constant Gardener?
Milk?
Dancer in the Dark?
Sideways?
The Squid and the Whale?
Bad Santa?
Caché?
und
• Würden-bestimmt-auch-in-meiner-Liste-auftauchen-Filme:
Eternal Sunshine of the Spotless Mind
Lost in Translation
In the Mood for Love
No Country for Old Men
Mulholland Drive
Children of Men
The Incredibles
Shaun of the Dead
There will be Blood
The Hurt Locker
...
Was da alles übergangen wurde, möchte ich jetzt lieber gar nicht erst aufzählen.
Da erst vor kurzem gesehen, werfe ich mal noch "Hedwig And The Angry Inch" in die Runde, obwohl dieser Hintergrund ja eher symbolisches Beiwerk ist:
http://www.moviepilot.de/movies/hedwig-and-the-angry-inch-2
Och, der erste Trailer hatte mir besser gefallen. Schraube ich meine Erwartungen mal lieber auf ein gesundes Maß mit Nicht-Pixar-Skepsis herunter.
"How did some slip of a girly boy from communist East Berlin become the internationally ignored song stylist barely standing before you?" Hedwig wuchs als Hänsel in Ost-Berlin auf und durfte seine Rockmusik nur mit Kopf im Ofen singen und wird Opfer einer verpfuschten Geschlehtsumwandlung, um einen G.I. zu heiraten, der sie nach einem Jahr in einem Trailerpark in Kansas für einen Typen sitzen lässt, just in dem Moment als die Mauer fällt. Sie tourt darauf mit einer Band durch Restaurants, trifft den jungen Tommy, der nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre Songs stiehlt, und damit berühmt wird.
John Cameron Mitchell ist hier große Klasse, und macht aus seinem und Stephen Trasks Rock Musical eine gelungene Filmversion, die zwar ihre Durchhänger hat, sich für einen Erstling aber durchaus sehen lassen kann. Mitchell ist Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion und beeindruckt vor allem mit Perücke als Hedwig. Die episodenhaft in Flashbacks erzählte Geschichte unterhält, wirklich mitreißend ist jedoch einzig die Energie der androgynen Heldin. Was für eine Kreation! Die Dialoge sind recht scharfzüngig: [Jemand singt im Hintergrund "I Will Always Love You" für Tommy] Er: What do you think? Do you think love lasts forever? Hedwig: No, but this song does. Die Nummern mehr als hörbar. Richtig gut sind der Opener "Tear Me Down" (There ain't much of a difference/ Between a bridge and a wall/ Without me right in the middle, babe/ You would be nothing at all) und "Origin of Love", in dem Aristophanes' Mythos von der Macht des Eros, von den Göttern entzweite, ursprünglich männliche, weibliche und gemischte Kugelwesen, die nun ihre andere Hälfte suchen, aus Platons "Symposion", erzählt wird. Da mag ich selbst die simplen Skizzen-Animationszenen. Schaut und hört es euch selbst an, ich füge die Stücke hier mal in der Trailersektion hinzu.
Also, ich hatte meinen Spaß und würde zu gerne mal die Bühnenshow sehen.
Eine Frau hat 1942 im von Japan bestzten China die Aufgabe einen hochrangigen Kollaborateur zu verführen, um ein Attentat auf ihn zu ermöglichen.
Elegante, meisterlich konstruierte Expositionen gefallen mir immer. Doch Vorsicht! Hier habe ich nach mindestens 60 Minuten meine Lust daran verloren. Nach einiger Zeit konnte ich nicht anders (und das aus ganz anderen Gründen als beispielsweise bei "In the Mood for Love") als zu denken: C'mon, just shag already! Denn nicht nur sind die relativ expliziten und intensiven Sexszenen zwischen dem immer wunderbaren Tony Leung (dem es sogar gelingt uns einen Funken Mitgefühl für seinen unsympathischen Killer abzuringen) und der tollen, bis dahin recht unbekannten Wei Tang, die überzeugendsten und besten Minuten des Films, er beginnt mit einer darunter auch erst richtig. Mag der Weg bis zum Ende vor allem aus hübsch anzusehender Zähigkeit und nicht nur gefühlter Überlänge bestehen, ist der Pay-Off umso stärker. Sobald unsere Heldin und Spielball in diesem jahrelangen Drama vor widersprüchlichem Gefühl nicht mehr weiß wo ihre Loyalitäten liegen, sich die Geschichte mit Verrat und Rache auf den unvermeidlichen Endpunkt hinbewegt, hat sie mich schließlich doch noch gefesselt. Leider nur für maximal 45 von 160 Minuten.
Ich hatte zu viel von "Summer of Sam" erwartet, denn bekommen habe ich nur einen "Spike Lee Dis-Joint". Lee ist hier toll in einzelnen Szenen, beispielsweise gegen Ende, wenn Sorvino Leguizamo verlässt und dieser in seiner Wohnung fast durchdreht. Insgesamt zeichnet er jedoch ein unzusammenhängendes Bild von Perspektiven des heißen Sommers von 1977 in einem New York, in dem der selbst ernannte "Son of Sam", David Berkowitz, mehrere Menschen tötete. Er selbst ist hier nur eine Fußnote. In einer skurrilen Szene nimmt er Befehle von einem mit John Turturros (!) Stimme sprechenden Hund (!) entgegen. Wenn man überhaupt von einem Fokus sprechen kann, dann liegt dieser auf einer Gruppe Italo-Amerikaner. Sie nehmen Drogen, betrügen sich gegenseitig, kleiden sich seltsam, entdecken den Punk in sich, stehen vor und in Discos, und suchen alsbald den Killer in den eigenen Reihen, wofür sie sich den Unangepasstesten unter sich als Sündenbock auswählen. Denn wenn um etwas geht, dann darum: Eine Gruppe Idioten (und so werden sie hier nun mal dargestellt) steigert sich in etwas hinein und einer wird zum Judas. Berkowitz heißt natürlich keiner unter ihnen. All dies zieht sehr lose und wenig spannend an einem vorbei, gerne auch in Montagen mit ein wenig Musik aus der Zeit. Und da hier Spike Lee am Werk war, hat er sich eine kleine Rolle als Reporter mit unbeteiligter Miene geschrieben, der Afro-Amerikaner für seinen Bericht "The Dark Perspective" zu den Serienmorden befragt und diese ihm glücklich ins Mikro diktieren: "I thank God it is a white man who kills all of those white people." Da hatte ich zumindest meinen Spaß, während Lee bei seinen eigentlichen Protagonisten merkwürdig auf Distanz bleibt, selbst nicht so recht Interesse für sie aufbringen will. Schade.
Gleichungen dieser Art verkürzen zu meist, doch widerstehen kann man ihnen nur schwer: Away We Go = Flirting with Disaster + Broken Flowers. Ein lustiger und melancholischer Road-Trip mit Baby, bei dem die Hauptfiguren alten Bekannten und skurrilen Gestalten begegnen.
Mendes gönnt man nach seinen kalten Zynismusfesten und Beziehungsschlachtfeldern mal einen leichteren, entspannteren, warmherzigeren Film. Allein schon für diese Veränderung möchte man "Away We Go" mögen. Dafür hier mal ein sich liebendes Paar in einer funktionierenden Beziehung zu sehen, dem Drehbuch, dem ich einen gewissen Humor und Charme nicht absprechen kann, und allen voran den beiden Hauptdarstellern sei dank, ist der Film sehenswert. Krasinski gibt ohne größere Anstrengung den liebenswerten Chaoten, doch vor allem Maya Rudolph ist wunderbar und verleiht allem eine "ruhige Erdung", sobald sie im Bild ist.
Man mag die beiden so gern, dass man bereit ist über die zahlreichen Probleme hinwegzusehen. Fast. Es ist einfach bedauerlich, dass Nichts auf der Leinwand der Wärme der beiden Hauptfiguren gleichkommt, nichts zusammen passen will. Ihre Motivation ist verständlich, ihre einzelnen Entscheidungen, durch die sie zum vorhersehbaren Ende gelangen, sind es nicht. Die Besonderheit der beiden wird durch die Karikaturen, denen sie auf ihrer Suche nach "Home Sweet Home" begegnen, nur herausgestellt, von einem Ausgleich kann nicht die Rede sein. Das widerspricht auch direkt Veronas Frage zu Anfang, die den Stein quasi ins Rollen bringt: "Burt, are we fuck-ups?" Nö, seid ihr nicht. So'n Quatsch. Keinen Moment macht die Reise der beiden Sinn, wenn man mit ansieht wie sie Menschen besuchen, die sie angeblich sehr gut kennen, mit denen sie befreundet sind oder waren. Denn diese haben mit Verona und Burt außer erfolgter Fortpflanzung bzw. Kindern im Haus, nichts gemein. Wenn sie diese Menschen kennen, warum haben sie sie überhaupt besucht? Allison Janneys Familie ist ein reich gedeckter Tisch in Sachen Dysfunktionalität und sie schießt unter ihnen den Vogel ab. Ernsthaft, was will Verona da? Ebenso hat sich Burts alte Freundin, in deren Rolle sich Maggie Gyllenhaal austobt, sicher nicht von einem Moment zum anderen in eine durchgeknallte New Age-Seepferdchen-Erdmutter verwandelt (Bis hierhin hat man übrigens alles Wesentliche bereits im Trailer gesehen). Die bizarrsten Personen besuchen die beiden zuerst und man fragt sich: Habt ihr keine anderen Freunde? Die weiteren Bekannten sind weniger schrill, aber kaum realer. Was war das mit dieser Adoptionsfamilie? Ein misslungener Jolie/Pitt-Gag? Beide lernen wie und wo sie nicht leben wollen und kommen zu dem Schluss sich nicht mit dem Kind gegenseitig im Stich zu lassen. Wow. Welch' bahnbrechende Erkenntnis! Und *wenn das jemand hier wirklich so sieht: Spoiler!* sie wissen die ganze Zeit über von den mehr oder weniger zur Verfügung stehenden Häusern ihrer Eltern und denken erst als letzte Möglichkeit daran, wie schön zumindest das eine doch wäre... WTF!? Spätestens zu dem Zeitpunkt will man die penetrante und viel zu häufig, auch in stillen Momenten, zum Einsatz kommende musikalische Untermalung von Alexi Murdoch nicht mehr hören: Please, shut up, just for ten seconds... pretty pleeeease!
Hugh, wo bist du?
Extra Werbung für einen Nancy Meyers-Film!? *läuft schreiend davon...*
"Berufseinsteiger-Komödie An Education" !? Das ist ein Coming-of-Age-Film für Mädels, oder habe ich mir den Trailer mit der fantastischen Carey Mulligan einfach schon zu oft angesehen? ;)
Den Drehbuchautoren Tim Herlihy und Matt Lopez, sowie Adam Shankman, Regisseur dieses Films, trage ich gerne an einem Abend ihre eigenen "Bedtime Stories" vor. Und wehe sie wagen es, ob dieses Betthupferls einzuschlafen! Dann schicke ich ihnen höchstpersönlich die Zahnfee mit der großen Zange vorbei. Die müsste sie ohnehin für jede ihrer filmischen Kerben im Filmografie-Holz narkosefrei dental malträtieren. Kleine Auswahl gefällig? Waterboy, Der Babynator, Big Daddy, Wedding Planner, Im Dutzend billiger 2, Little Nicky... Und für jeden schlechten Witz, den sie in ihren Filmen in die Welt setzten, müssen Alimente in sechsstelliger Höhe sowie zielgruppengerecht hundert Sozialstunden pro Nase in Kindergärten mit besonders soziopathischer Brut geleistet werden.
Ach ja, der Film. Da hätte ich doch fast etwas vergessen! Eigentlich habe ich ihn schon fast wieder vergessen. So unterhaltungsarm und überflüssig tropfte diese Gutenachtgeschichte aus dem mit Klischee verkalkten Wasserhahn der miesen Disney-Kinderfilme. "Bedtime Stories" ist ein missglücktes, genetisches Experiment aus einem Fast Food-Schuppen in Hollywood: eine magische Kindergeschichte voller CGI-Traumwelten vom römischen Kolosseum, einem Märchenschloss, hin zu einer Weltraumstation mit triefig-kurzer Maus-Moral, wird gepaart mit der üblich dahingerotzten, infantilen und faulen "Qualität" einer Sandler-Comedy. Über den Inhalt will ich hier kein Wort verlieren, ebensowenig über all die Schauspieler, die sich hierher verwirrt haben. Mögen sie von tonnenschweren Alpdrücken gegeißelt werden.
Zwei Gnadenpünktchen gibt es dafür, dass man durch den Film zumindest die Option erhält, die eigene ungeliebte Leibesfrucht für eineinhalb Stunden zu entsorgen. Dürfte jedoch nur bei unter Fünfjährigen funktionieren. Der DVD-Erwerb könnte auf lange Sicht immerhin Studiengebühren einsparen. Man muss das auch mal so sehen...
8/10 - Zombiejägerin.
*kramt schon mal die alte Platten-Sammlung hervor (oder tut zumindest so als hätte sie eine...), während zwei Untote heran schlurfen*
- "'Purple Rain'?
- No.
- 'Sign o' the Times'?
- Definitely not.
- The 'Batman' soundtrack?
- Throw it.
- 'Dire Straits'?
- Throw it."
Wer Bill Maher kennt, der muss diesen Film nicht unbedingt gesehen haben. Ja, so lautet mein Fazit. Und ich mag Maher. Was würde ich dafür geben, hätten wir nur einen wie ihn oder auch Stewart oder Colbert im deutschen Fernsehen. Das Problem ist nicht mal, dass Mahers Bild im Lexikon auftauchen dürfte, schlüge man "smugness" nach. Nein, Mahers Meinung ist mir hinlänglich aus "Real Time" und seinen Stand Up-Programmen bekannt. Da erwarte ich für seine hier auf Spielfilmlänge ausgedehnte Message einfach mehr. Doch es kommt nur Altbekanntes, noch nicht mal spannend und aufschlussreich zubereitet, und vor allem nicht annähernd unterhaltsam genug. Die Interview-Partner (= die Freakshow) sind größtenteils auf reine Bloßstellung hin ausgewählt (Larry Charles' Filme mit Sacha Baron Cohen lassen grüßen), eine richtige Auseinandersetzung findet kaum statt. Das mag auch am kruden Schnitt liegen. Wenn Maher schließlich im finalen, gänzlich humorlosen Monolog explizit sein Plädoyer hält, hat er in den eineinhalb Stunden zuvor keine ausreichenden Argumente zu dessen Untermauerung geliefert. Ich war sehr enttäuscht.
Maher ist viel zu schlau für so einen Film, der es sich viel zu einfach macht, und er ist auch viel zu lustig, für so eine leidlich amüsante Nummernrevue.
Das Beste des Films ist noch sein Titel, ein schönes 'Blend' aus "Religion" und "ridiculous".
Von mir auch ein Hoch auf Maggie und ganz besonders auf "Secretary" und "Eternal Sunshine..."!
Schämt euch jedoch dafür einen Film von Nancy Meyers hier aufgenommen zu haben! Das geht gar nicht. Ab in die Ecke!
Einige Versäumnisse wurden ja schon genannt. Ich füge mal noch spontan folgende hinzu:
- Fa yeung nin wa (In the Mood for Love)
- The Cooler
- The Remains of the Day
- The Shop Around the Corner
...
Marge Champion ist echt 90 Jahre alt!? Wow, darf ich bitte auch so altern.
Nitpick: Ihr habt das Original "Village of the Damned" verlinkt, der Clip stammt jedoch aus dem Remake.
Wenn die Hauptfigur des Films nur nicht den Namen Sherlock Holmes, sondern irgendeinen fiktiven trüge...
Jo, "Im Juli" gefällt mir heute noch genauso gut wie damals im Kino. Eine wirklich gelungene Mischung aus Roadmovie und Romantic Comedy mit sympathischen Darstellern. So einfach und rund kann ein Film funktionieren. Danke, Fatih Akin! :)
Hast du schön geschrieben. Fürchte nur, dass ich nach deinem Text und diesem Ausschnitt (gibt es da noch mehr solcher Montagen?) den Film noch länger vor mir herschieben werde...
Die beste Regenszene?
The Shawshank Redemption:
"Andy Dufresne - who crawled through a river of shit and came out clean on the other side."
Watet bis zur Schulter im vorhersehbaren Klischeesumpf der kitschigen Edelschnulzen, versinkt jedoch niemals und geht schließlich, dank überzeugender Darsteller, erhobenen Haupts und schick gekleidet aus dem Morast hervor.