Spaghettimonster - Kommentare

Alle Kommentare von Spaghettimonster

  • 7

    Ein Film, der einfach wunderbar vor sich hinplätschert. Das Handlung an und für sich ist eigentlich geradezu trivial für eine Art Kriminalfilm. Das stört aber nicht weiter, weil der charismatische Murphy die eigentliche Attraktion des Filmes ist.

    Eine der Szenen die für mich den Film prägen, ist der Moment, wo Folley seinen alten Kumpel wiedersieht und dieser irgendeinen Scherz macht, der eigentlich auch etwas beschämend ist, bei dem Folley wirklich gekonnt mitlacht, wohl weil man das für Freunde nun mal macht. Und Murphy schafft es zeitgleich, das fehlende Zünden des "Witzes", dem Zuschauer ebenso deutlich zu machen. Das macht die Figur authentisch und sympathisch. Ebenso der Moment, wo er "eine astreine Flunkerei" zugunsten zweier zukünftiger Freunde abzieht (ich möchte ja nicht spoilern...).
    Das sind Momente in denen die charismatische Hauptfigur auch eine aufrichtigere und mitunter sogar fast schon ernstere Seite von sich andeutet, im Grunde also ein klasse Kerl.
    Und Taggart & Rosewood sind ein gutes Team, gerade durch die Gegensätze.

    Es ist (zum Glück) kein Actionfilm nach modernem Geschmack, ebensowenig wie es eine flache Komödie der aktuellen Norm darstellt.

    Der Film will offensichtlich nichts anderes erreichen, als gut zu unterhalten. Man wollte wohl nicht das Rad des Krimis neu erfinden, wozu dann zuviel Zeit in die eigentliche Kriminalgeschichte investieren, da diese ja eh nur den Hintergrund für die eigentliche Geschichte darstellt? Also haben die Filmschaffenden sich dafür entschieden, sich stattdessen auf das wesentliche zu konzentrieren.
    Die Dialoge und die Handlungen zwischen den Figuren.

    Und unterhalten tut der Film wirklich gut. 7,0/10 Punkten.

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    • 4
      Spaghettimonster 25.04.2019, 23:07 Geändert 25.04.2019, 23:22
      über Shelter

      Ein Film der als psychiatrischer Psychothriller beginnt und dann in ein ganz anderes Genre abdriftet.
      Das kann sehr gut funktionieren. Hier leider nicht. Es mag daran liegen dass Rhys Meyers offensichtlich von der Vielzahl an "multiplen" Persönlichkeiten überfordert ist, ich hatte nämlich Schwierigkeiten, dessen verschiedene Persönlichkeiten auseinander zu halten. Kein Vergleich zu einem Brad Pitt und schon gar nicht zu einem Edward Norton...
      Oder vielleicht daran, dass zu Beginn des Filmes so viel Wirbel um den Hintergrund von Rhys Meyers Störung, mit hochtrabenden ständig wechselnden Theorien gemacht wurde, dass ich irgendwann das Interesse daran verloren habe.

      Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Film zur Mitte hin in's komplett willkürlich Okkulte abdriftet und ich mich irgendwann gefragt habe, wer eigentlich nun die "guten" seien und wer die "bösen"... Um ehrlich zu sein, als es soweit war, diese Frage zu stellen, hatte ich auch an deren Beantwortung eigentlich bereits das Interesse verloren.

      Und diese alte Frau... Die sieht aus, als hätte sie mehr plastische Chirurgie hinter sich, als "der lebende Ken"... Liebe Güte!

      Dann wird noch ein scheinbar übernatürliches Wesen eingeführt, das wenigstens etwas interessantes geboten hätte. Aber nein, es war ja nur irgendeine verzockte Magie von dieser Plastik-Großmutter...

      Enttäuschende 4,0/10 Punkten gibt es dafür von mir. Seufz.

      PS: Über die "medizinischen" Aspekte und deren Glaubwürdigkeit ("Ist Ihnen eigentlich schon einmal eine Farbenblindheit auf nur einem Auge begegnet?" - da könnte ich glatt die Wand hoch gehen...), etc. will ich gar nicht erst anfangen. Sonst schimpfe ich wirklich noch wie ein Spatz!

      • 7 .5

        Den muss man wohl als Klassiker bezeichnen.

        Man nimmt Cruise die Verwirrung um das ganze Handlungs-Geschehen ab und kann mit ihm mitfiebern. Die Handlung ist solide aufgebaut und hält einen einigermaßen bei Laune. Die restlichen Schauspieler wurden passend für ihre Rollen gewählt.

        Dennoch hängt der Film ein klein wenig im Mittelteil.
        Wenn da nicht das packende Finale in einer erfrischend ungewöhnlichen Umgebung wäre, würde ich den Film lediglich als "Okay, aber nichts besonderes" betrachten.

        Mit dem Finale zusammen, kommt der Film bei mir jedoch auf stattliche 7,5/10-Punkten.

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        • 7 .5
          Spaghettimonster 24.04.2019, 13:40 Geändert 24.04.2019, 15:19

          Stallones vlt. bester Film. Die Riege der Schauspieler ist wirklich hochkarätig. De Niro, Keitel und Liotta. Insbesondere letzterer lässt Stallone, im gemeinsamen Zusammenspiel, glänzen. Und De Niro stellt einen ehrlichen Polizisten so dar, dass man sich fragt, ob einem die unehrliche Fraktion nicht eigentlich lieber ist...

          Die recht tragische Hintergrundgeschichte um den Protagonisten lässt einen leicht mit jenem mitfiebern. Ein junger Mann, der sich seine Zukunft verbaut, indem er das Richtige tut und einer jungen Frau hilft, die ihn hinterher so herzlos behandelt, wie man sich das überhaupt nur vorstellen kann.
          Sie reicht ihm von Zeit zu Zeit einen Zuckerkrumen, um ihn bei der Stange zu halten, um ihn dann die Rest der Zeit hungern zu lassen. Und er lässt sich das genauso stoisch gefallen, wie den Spott seiner Mitbürger, darüber dass er es nicht in seinen Traumberuf geschafft hat.
          Viele Männer werden zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens, zumindest ansatzweise, solch ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Da wundert es einen also nicht, wenn der Protagonist am Ende seines Arbeitstages erschöpft bzw. betrunken (je nach Auslegung) auf seinem Sofa liegt und beim Einschlafen einen traurigen Springsteen Song über eine verflossene Liebe hört. Das ist schon ergreifend.

          Dieser Kerl könnte genau so gut bei jedem von uns in der Nachbarschaft wohnen.

          Die Story ist zwar im groben Rahmen vorhersehbar, aber im kleinen gibt es immer wieder Unsicherheiten und vereinzelte Überraschungen. Absolut in Ordnung.

          Ein wirklich guter Film mit einem fabelhaften Stallone und ebenso hochkarätigem Cast.
          Von mir daher 7,5/10 Punkten, mit starker Tendenz auf die 8,0.

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          • 5
            Spaghettimonster 23.04.2019, 16:58 Geändert 23.04.2019, 19:47

            Eine Frau in einem Smoking (!), auf einem Ball in einem Nobelhotel?!

            Der deutsche, rassistische Taxiunternehmens-Inhaber der sich über "Gesindel, das Deutschland kaputt mache" aufregt (und das ausgerechnet wegen einer osteuropäischen, offensichtlich gut integrierten Angestellten, die kein Verschulden traf). Und dann natürlich der "gute", gerechte schwarze Mann, der sich deshalb darüber ärgert, dass "natürlich wieder die Ausländer die Schuld an allem kriegen"?

            Da bekomme ich Lust, gleich wieder abzuschalten...

            Ich habe ihn dennoch zu Ende geschaut. Auf zwei Mal.
            Der Plot ist zu Beginn derart unglaubwürdig, dass ich mich frage, wie ich das überhaupt durchgehalten habe. Da sprechen tatsächlich zwei Personen, über ein und dieselbe Erinnerung (ihrer jeweils eigenen Vergangenheit) über mehrere Sätze unisono!
            Das ist so lachhaft unmöglich, dass es dafür allerhöchstens eine übernatürliche Erklärung geben könnte. Hätte der Film dann eine (unerwartete) Wendung in diese Richtung gemacht, ich wäre ihm offen und willig gefolgt. Stattdessen bleibt man auf dieser Schiene und erklärt die aufgetretenen Phänomene allenfalls notdürftig. Immerhin.

            Dadurch dass ich die Geschichte über den größten Teil des Filmes nicht für voll nehmen konnte, fiel es mir natürlich auch nicht leicht, mich mit den beiden Protagonisten zu identifizieren oder gar mit ihnen mit zu fiebern.

            Was bleibt, ist ein Film mit einem mehr als gewagten Plot, dessen erzeugte Verwirrung dem Zuschauer mehr schadet, denn nutzt und dessen restliche Handlung recht beliebig und austauschbar erscheint.

            Muss man wirklich nicht gesehen haben. 5,0/10 Punkten, obwohl ich gute Lust hätte, aufgrund der oben genannten SJW-Punkte DERBE abzuwerten. Sei's drum.

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            • 7

              Ein Überlebensthriller in der Kälte der Wildniss des amerikanischen Winters mit Liam Neeson? Ohne Pistolen, Prügeleien, Verfolgungsjagden und Action, bis ich Kotzen muss?
              Das finde ich klasse!

              Ein gelungener Film, der bis zum Ende spannend bleibt. Die CGI-Effekte auf der Seite der Tiere sind zu ertragen und nicht zu effekthascherisch, die Action ist wohl dosiert und nicht nervtötend omnipräsent.
              Die Figuren bilden eine weitestgehend glaubwürdige Dynamik innerhalb der neu gebildeten Gruppe, mit individuell leichten Kanten, ohne jedoch dabei ins archetypisch Überzeichnete abzudriften.

              Leichter SPOILER!!!
              Leichter SPOILER!!!
              Leichter SPOILER!!!

              Wenn man einmal von munter über Schluchten teleportierenden Wölfen absieht, ist der Plot glaubwürdig.

              SPOILER!!!
              SPOILER!!!
              SPOILER!!!

              Ich finde es grundsätzlich als misslungen, dass die Wölfe direkt nach der Überquerung jener Schlucht erneut auftauchen. Ich hätte es als gelungener empfunden, wenn die Gruppe bis zum Showdown von der Meute verschont geblieben wäre, um Hoffnung aufkeimen zu lassen, dass diese wirklich abgehängt worden wären und weiterhin die Aufmerksamkeit auf die eigentliche, lebensfeindliche Umgebung, die bei diesen Temperaturen, gerade bei einem Sturz ins Wasser, lebensbedrohlich genug ist.
              Und erst dann zum Schluß das Einholen der Gruppe durch das Rudel.

              Wenigstens ist der Schluß gelungen, da halboffen.
              Jedes zusätzliche Bild hätte hier das Geschehen entwertet. Ein biographisches Zitat des Protagonisten, ein langer Blick und das Initiieren einer entscheidenden Aktion. Und Schluss.

              Chapeau!

              SPOILER ENDE!!!
              SPOILER ENDE!!!
              SPOILER ENDE!!!

              Aufgrund der oben genannten Kritikpunkte gebe ich diesem spannenden Werk "nur" 7,0/10 Punkten.

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              • 6 .5

                Ich empfinde es als ärgerlich, dass die meisten Zuschauer vermutlich, im Rahmen unserer heutigen Fixierung auf Frauen-Diskriminierung, die misstrauische Haltung der Psychiatrie ggü. der Aussage der Protagonistin als eindeutig geschlechtsspezifisch zuschreiben werden.
                Dem ist jedoch nicht so. Die Psychiatrie hatte von je her große Probleme damit, wahnhafte, krankhafte Aussagen von grenzwertig möglichen, realen Aussagen abzugrenzen. Das ist NICHT geschlechtsspezifisch! Beispielhaft ist hierzu das Rosenhal-Experiment zu nennen, das noch in den 70er Jahren durchgeführt wurde.

                Wenn man darüber hinweg sieht, wird man ganz gut unterhalten. Die Aufmachung des Filmes ist als authentisch und gelungen zu bezeichnen. Jolie überzeugt in ihrer Rolle und ist, dafür wie ich sie bisher erlebt habe, unerwartet ernst zu nehmen.

                Der Plot ist leider nicht perfekt. Es lässt mich rätselnd, bis etwas verärgert zurück, dass Ärzte und Polizisten tatsächlich so blind sein sollen, einen Rückgang der Körpergröße von bestimmt 7-8cm (!) zu ignorieren... Für mich nicht wirklich zu fassen.
                Aber vermutlich beruht selbst dieser Umstand auf der realen Begebenheit und ist vielleicht nicht einmal übertrieben.

                Leider ist der Ausgang des Filmes, gerade durch diesen überdeutlichen Hinweis auf den "Fehler" in der Geschichte, geradezu von erster Minute an, absolut offensichtlich.
                Daher fieberte ich wenig mit den Figuren mit.

                6,5/10 Punkten von mir für einen Film, der ganz okay ist.

                • 8
                  Spaghettimonster 17.04.2019, 16:23 Geändert 17.04.2019, 16:45
                  über Rambo

                  In meinen Augen der beste und konservativste Film von Sylvester Stallone (abgesehen vlt. von "Copland").
                  Ein Action-Drama, das wieder einmal zeigen kann, dass es einmal Zeiten gab, in denen Action noch ein einzelnes Auto war, welches einem Motorrad hinterher fuhr, ohne das dabei gefühlte eintausend Autos Verkehrsunfälle hatten und 200 davon in Flammen aufgingen. Sehr wohltuend!
                  Gerade in einer Zeit, in der die Antwort der Filmschaffenden auf die Langeweile und Sattheit der Konsumenten, "noch mehr und noch extremer" lautet. Und alles dann in Beliebigkeit ersäuft...

                  Die Story ist simpel und sicher nicht neu, aber mit einem gewissen Herz und vor allem Authentizität erzählt.
                  Stallone nimmt man zu jeder Zeit die Rolle des vom Krieg zerrütteten, jungen Veteranen ab. Ebenso die Schwierigkeiten, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.

                  Die Actionszenen sind gelungen. Das landschaftliche Setting wunderschön. Die anderen Schauspieler überzeugen ebenfalls. Ein Bösewicht, der eigentlich kein schlechter Kerl sein mag, sich aber in etwas reinsteigert, das dann moralisch zu verurteilen ist. Und den man dennoch ungehindert nicht mögen darf.

                  Natürlich gibt es in der Handlung den einen oder anderen Logikfehler und heutige Zuschauer mögen den Film langatmig finden. Aber es ist ja auch kein moderner Blockbuster, bei dem der Horde an Kinogängern das Popcorn, seitlich aus dem Mundwinkel fällt. Wer interessiert sich schon für Blockbuster...

                  Man kann vlt. fast schon sagen, dass der erste "Rambo" ein echter Klassiker ist. Ein Rambo der mehr Gesellschaftskritik ist, als Actionfilm.
                  Alles was danach kam, war dann... schlecht...

                  Der Film verdient sicherlich 7,5/10 Punkte. Da ich aber Kindheitserinnerungen an den Streifen habe und ein Fan von unaufgeregtem, reiferen Kino bin, hat dieser Film einen besonderen Platz in meinem Herzen, daher werte ich auf 8,0/10 Punkten auf.

                  PS: Weiterführend (und ganz ohne Action) empfehle ich "Home of the brave" mit Samuel Jackson. Dieser Film handelt von den Wiedereingliederungsproblemen von Veteranen des Irakkrieges in die Zivilgesellschaft und ist deutlich psychologischer ausgerichtet. Sehenswert!

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                  • 5

                    Ein absolut unspektakulärer (und weitgehend uninteressanter) Heist-Film mit Morgan Freeman (der mich dieses Mal in seiner Rolle nicht überzeugen kann).

                    Wieder mal ein Film, der mir erneut vor Augen führt, wie wenig ich Antonio Banderas mag. Die einzig gelungene Rolle hatte er, in meinen Augen, in "Der 13te Krieger". Und dann noch in "Four rooms", weil er da ein echtes, schmieriges Arschloch verkörpert (eine Rolle, die ihm vermutlich auf den Leib geschneidert wurde...).

                    "The Code" ist ein langatmiger Film der nicht furchtbar schlecht ist, aber auch absolut nichts interessantes an sich hat. Wenn beide Hauptdarsteller nicht überzeugen und der Plot nicht besonders ist, dann bleibt nicht mehr viel übrig, oder?

                    Jede weitere zu diesem Film geschriebene Zeile würde ich als Zeitverschwendung betrachten.

                    5,0/10 Punkten.

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                    • 8

                      Es gibt einen Haufen herausragender Regisseure, die ihren Filmen einen ganz eigenen Stempel aufdrücken. Clint Eastwood hat in diesem hier hervorragende Arbeit geleistet. Manchmal ist ein Regisseur am besten, wenn man gar nicht merkt, dass er da ist. Dieser Film hat einen ausgezeichneten Flow. Zu keinem Zeitpunkt hängt er durch.

                      Die Story ist spannend und vielschichtig, das Ende anders als man vermutete (und wird dem Zuschauer nicht mit aller Eindeutigkeit in seinen Mainstream-versauten Schädel gehämmert) und die Schauspieler sind durchweg erstklassig. Kein Wunder bei dem Staraufgebot!

                      Wer Krimis in Nähe zum Film Noir mag, sollte sich diesen hier auf jeden Fall einmal ansehen!
                      8,0/10 Punkten.

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                      • 0

                        Liebe Güte! Ein "Film" der quasi nur weibliche Schauspieler bietet?
                        Sechs Stuten, die sich bereits schon in den ersten Minuten aneinander blutig beißen?
                        Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich einen großen Bogen um diese Empfehlung gemacht...

                        Das einzige was man(n) sich da noch wünscht, ist dass irgendein Psychopath noch 10 Minuten auftaucht um diese "Frauen" über den Styx zu befördern. Ohne viel Federlesen. Um dem Zuschauer dieses Jammerspiel zu ersparen...

                        Wer schon immer den kümmerlichen Golum furchterregend fand und dankbar ist, wenn Wonder woman am Ende des Tages auftaucht, um alle Bösen zu liquidieren, der wird in diesem Machwerk vielleicht Vergnügen finden.
                        Alle anderen sollten vielleicht besser einen großen Bogen hier herum machen...

                        Unterirdisch. 0 Punkte. Setzen! Sechs!

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                        • 9
                          über Split

                          "Die Unreinen sind unberührt, ungebrannt, ungeschändet.
                          Diejenigen die nie zerrissen wurden, tragen keinen Funken Wert in sich und haben keinen Platz auf dieser Welt! Denn sie schlafen bloß!"

                          Ein Film in dem ein kranker Kerl drei Yuppie-Prinzessinnen in einem Keller gefangen hält und grausam quält...
                          Was kann einem daran denn nicht gefallen?

                          Wenn man mal davon absieht, dass Persönlichkeitsspaltung ein Phänomen ist, dass in der Realität (zumindest in der von den Popular-Medien dargestellten Form und Schwere) quasi nicht existent ist, bleibt ein kleines Meisterwerk zurück.

                          Der Film zehrt von seinem Hauptdarsteller James McAvoy, der wirklich (inbesondere in der Schlußszene) eine beachtenswerte Meisterleistung darbietet. Ein Schauspieler, von dem ich hoffentlich in der Zukunft noch mehr zu sehen bekomme...
                          Auch die weibliche Propagonistin kann in der Schlusszene überzeugen. Ihr und dem Regisseur ist es gelungen, ihre Figur nicht in gnadenloses (übliches) Overacting ausbrechen zu lassen. Das hat mich wirklich überzeugt. Manchmal ist weniger mehr.

                          Besonders gelungen ist der Schluß des Filmes. Anstatt den Antagonisten, wie gewohnt, als geisteskranken, hirnlosen Schlächter darzustellen, bietet Shyamalan eine weitaus differenziertere Betrachtungsweise an. Diese Antagonist lebt offensichtlich nach seinen eigenen Wertvorstellungen, die äußerst verzerrt sein mögen, aber dennoch (in sich geschlossen) quasi-logische Handlungsmaximen darstellen, denen er folgt.
                          Seine Schlußhandlung zeigt das deutlich.

                          Und genau das ist das Angesicht des Gewaltverbrechens. Genau das sorgt dafür, dass auch ein Massenmörder morgens noch in den Spiegel schauen kann...
                          Genau das macht diesen Film authentisch und hebt in von der Masse ab.

                          Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen, Herr Shyamalan!
                          Nahezu perfekter Film!
                          9,0/10 Punkten von mir.

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                          • 7

                            Und ich dachte wirklich, dass ich so ein Jammerspiel, wie bei "Sunshine" nie wieder erleben müsse. Dass ein wirklich bahnbrechender, genialer Film, zum Ende hin, mit einer absolut unterirdischen Wendung, komplett ruiniert wird... Nicht zu fassen!

                            Der Film beginnt ganz regulär wie viele andere Teenie-Schocker auch. Man sieht die Teens (und beginnt sie zu hassen - die Sorte Mensch die einen in der eigenen Schulzeit nicht einmal mit dem Arsch angeschaut hätte...) und tröstet sich darin, dass diese sicherlich schon in Kürze in Einzelteile geschnitten werden...

                            Doch dann wird alles ganz anders, was ich hier nicht spoilern werde. Und der Film wird wirklich klassen, weil der übliche Aufbau von Horrorfilmen aufgebrochen wird, und ein düsteres, aber auch zynisch humorvolles Bild zeichnet, das ungewohnt unkonventionell für Hollywood ist.
                            Dann gibt es einen Höhepunkt und man meint, der Film sei zu Ende. Bis dahin würde der Film eine Höchstwertung von mir bekommen (ca. 9,0/10 Punkten). Doch dann gibt es eine Wendung, die noch ein paar Minuten, ganz okay vor sich hindümpelt, bis sie dann den Film in würdelosem Mainstreamsplatter hinrichtet, der von der bis dahin überzeugenden Logik lachend verlassen wird. Spoiler dazu später (gekennzeichnet). Leider geht damit auch die Zurückhaltung und der Touch des mysthischen verloren.

                            Würde man diese halbe Stunde Selbstentwürdigung herausschneiden und direkt zum Finale des Filmes schneiden, hätte man die Qualität des Filmes wenigstens halbwegs bewahren können (obwohl der Schluss mich mitnichten überzeugen konnte). Aber diese halbe Stunde hat nur ein Handlungsloch gefüllt. Mit einem Haufen erbrochener Mainstream-Zugeständnisse. Und den Film hinzurichten.

                            Wenigstens haben die Macher darauf verzichtet, in der Schlusszene das letzte Häubchen des Mysthischen zu heben. Immerhin.

                            Durch den tadellosen Beginn und überwiegend guten Mittelteil eigentlich 9,0/10 Punkten. Durch den grotigen Übergang vom Mittel- zum Schlussteil 0/10 Punkten.
                            Ergibt dann ungefähr 7,0/10 Punkten.

                            Im Anschluss gibt es noch Spoiler von Inhalten die mich wirklich verärgert haben...

                            SPOILER!!!
                            SPOILER!!!
                            SPOILER!!!

                            Lasst mich das mal zusammen fassen. Irgendjemand, vermutlich die Regierung, hat also eine komplett technische Umgebung geschaffen, die absolut perfekt Natur imitiert und jede Menge Spielereien zur Kontrolle der Figuren beinhaltet.
                            Nebenbei dann noch die Möglichkeit zur Gefangenhaltung und gezielten Einsetzung (und Wiedergefangennahme!) von tlw. riesigen, machtvollen Bestien.

                            Und dann schaffen es zwei Teens, nicht nur in diese Fabrik einzudringen, sonder sogar, ohne nennenswerte Gegenmaßnahmen in den Kontrollbereich (der offensichtlich verlassen ist) vorzudringen und DEN GANZEN KOMPLEX zu kontrollieren und zu ruinieren.
                            Und dann schicken die einen (!) Kerl mit Pistole runter, um die aus dem Fahrstuhl zu holen? Das folgende Einsatzkommando schicken die dann, wie selbstverständlich, mitten durch eine offensichtliche Todeszone hindurch? Das Kommando schießt, ohne Kontrolle und ihne zu zögern, sofort auf BEIDE Zivilisten, obwohl beim Tode der Frau, die Welt unterginge?

                            Wie sagte es "muh-vieh" unten drunter? "Ich glaube, ich bin mittlerweile zu alt für so einen kranken Schxxx!".

                            Hätte der Film wirklich Würde bewiesen, hätte er am Ende doch die Agonisten sterben lassen sollen, um das Bild von dieser düsteren Welt zu unterstreichen und die "Alten" zu besänftigen. Aber nein. Natürlich überleben diese. Ätzend genug. Aber die werden dann auch noch als "cool" dargestellt, weil es ihnen scheiß egal ist, dass die Menschheit endet und die "Alten" wieder einmal das Universum regieren.
                            Die "Alten" ist ganz offensichtlich eine Referenz an besagte Entitäten aus Lovecrafts Cthulhu-Mythos. Wie man auf die Idee kommt, deren Extremitäten (Hand mit fünf Fingern...) dann als menschliche darzustellen, raubt mir echt den letzten Nerv. WENN MAN TEILE DIESER ÜBERHAUPT ZU GESICHT BEKOMMEN SOLLTE, dann schon schlangenartige, schwappende Tentakeln...

                            Wie traurig. Ein weiteres Meisterwerk ruiniert. Ich kann fast schon fühlen, dass das Original-Skript ein anderes war, bis sich die Producer eingeschaltet haben und meinten, dass sie der unorthodoxe Stoff verunsichert und ihnen Angst macht. Dass man das doch bitte überarbeiten solle und etwas mainstreamgefälliger machen solle. Etwas um die Zielgruppen anzusprechen... *Würg***

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                              Spaghettimonster 05.04.2019, 15:03 Geändert 05.04.2019, 15:21
                              über Knowing

                              Ein Film mit einem starken, recht interessanten Einstieg, der jedoch ab der Mitte stark nachlässt.

                              Im Gegensatz zu manch Anderen, denke ich nicht, dass Cage eine Fehlbesetzung für diese Rolle ist. Schlecht sieht es aber hingegen mit der Glaubwürdigkeit der von ihm dargestellten Figur aus. Von einem Zyniker, der jeden Gedanken an Schicksal kategorisch ablehnt und das Leben als eine reine Aneinanderreihung von Zufällen begreift, wandelt er sich zu einem Gläubigen, der nicht nur an die Prophezeiung glaubt (wie es nachvollziehbar wäre), sondern obendrein gleich den Glauben an das allumfassende Schicksal und dass es keine Zufälle gäbe...
                              Irgendjemand in Hollywood scheint wohl zu glauben, dass man starke Charaktere schafft, indem man den Start- und den Endpunkt ihrer Entwicklung während der Handlung möglichst extrem voneinander trennt. Meist ist das aber nicht der Fall. Stattdessen verlieren die Figuren jegliche Glaubwürdigkeit und Authentizität.

                              SPOILER ANFANG!!!
                              SPOILER ANFANG!!!
                              SPOILER ANFANG!!!

                              Zu Beginn fasziniert dieses Rätsel um die Zahlen. Gerade dass es eben nicht auf einen Schlag gelöst wird, sondern erst Stück für Stück, lässt gutes erhoffen. Eine erwachsene Darstellung und ein gutes Script.
                              Leider entartet der Film zur Mitte hin (ab dem zweiten Unfall) in eine ätzende Karrikatur eines Katastrophenfilms, nur um dann gegen Ende hin, ein noch langweiligerer Endzeitfilm zu werden, bei dem es natürlich mal wieder um nichts geringeres als das Ende der ganzen Menschheit geht!

                              Gääääähn!

                              Der Film hätte Eier gehabt, wenn er sich mehr auf das kleine besonnen hätte und eben diese 3 Unfälle ins Zentrum genommen hätte, ohne gleich die so elendig oft rezitierte Apokalypse mit dazu zu nehmen.

                              SPOILER ENDE!!!
                              SPOILER ENDE!!!
                              SPOILER ENDE!!!

                              Zum Ende gibt es dann noch viel Geschrei, viel aufregende Streicher-Musik und alle Klischees, die einen nur in Albträume der totalen Gleichgültigkeit stürzen.

                              Aufgrund des gelungenen Anfangs und dem gut geschauspielten Gespräch zwischen Vater & Sohn zum Ende (wenn auch der Dialog etwas merkwürdig ist), belasse ich dem Film 4,0/10 Punkten.

                              2
                              • 7

                                Ein ungewöhnlicher Film. In mehrfacher Hinsicht.

                                Es nimmt einen kein Wunder, dass die Filmschaffenden Zugang zum Tagebuch einer der beiden Frauen hatten. Die Fantasiewelt der beiden jungen Frauen wird opulent in Szene gesetzt und die ständigen Überschneidungen beider Welten (Fantasie- und Realwelt), gerade in unangenehmen Situationen verdeutlichen, dass die Frauen Schwierigkeiten damit gehabt haben werden, jene sicher voneinander zu trennen.
                                Daher auch das, in die Realwelt übertragene, Gefühl von Wichtigkeit und Einzigartigkeit sowie der Schicksalhaftigkeit der Freundschaft beider Frauen.

                                In meinen Augen haben die Filmschaffenden, vermutlich ohne sich dessen bewusst zu sein, auch ein Sinnbild für weibliche Sexualität geschaffen. Pauline hat sichtliches Desinteresse an dem Sex mit dem jungen Mann (sogar während des Coitus). Für sie ist es viel interessanter, dass da jemand ist, der ihr schmeichelt und ihr Selbstbewusstsein stabilisiert und der ihr zuhört. Der Sex ist da wohl nur Mittel zum Zweck.
                                Gerade durch eine spätere Szene werden viele Zuschauer suggeriert sehen, dass die beiden Frauen vermutlich lesbisch gewesen seien. Das halte ich keinesfalls für gegeben. Männer bilden sich zwar ein, den Unterschied zwischen gespielter Lust und erlebter, authentischer Lust bei einer Frau zu erkennen, das halte ich jedoch für illusorisch. Ich denke, dass Paula prototypisch für die meisten Frauen und ihre Beziehung zur Sexualität steht. Der Sex findet im Kopf statt. DAS ist auch der Grund, warum sie zu ihrer Freundin mehr Nähe empfindet, als bspw. zu einem jungen Mann.
                                In der Welt der Mädchen ist gar kein Platz für andere Menschen als sie selbst, da sie viel zu sehr damit beschäftigt sind in ihren eigenen Grandiosität zu schwelgen.

                                Traurig an diesem Film macht mich vor allem, dass er lediglich den Durchbruch für eine der beiden absolut überzeugenden Schauspielerinnen bedeutete. Das zeigt wieder einmal, das man in Hollywood ohne ein überdurchschnittlich ansprechendes Äußeres, zumindest als Frau, kaum eine Chance bekommt.
                                Zugegeben, Winslet hat jede Emotion direkt in ihr Gesicht geschrieben gehabt. Aber dennoch hat mich Lynskey mehr überzeugt.

                                Ein überzeugender Einstieg in den "ernsthaften" Film von Peter Jackson, wenn auch nicht gänzlich ohne einzelne Längen.
                                Daher von mir 7,0/10 Punkten.

                                • 9
                                  Spaghettimonster 03.04.2019, 19:19 Geändert 04.04.2019, 01:04

                                  Ein wirklich erstklassiger Anime. Nicht nur für Jungen, sondern auch für Männer.

                                  Hinter der relativ bunten Optik, den Selbstzweifeln des Hauptdarstellers und dem etwas peinlichen Erotik-Humor-Szenen verbirgt sich eine sehr interessante Zeichnung der drei Hauptfiguren.
                                  Die Kämpfe sind abwechslungsreich, da jeder "Engel" eine andere Erscheinung und Art zu kämpfen hat.

                                  Sehr gut gefällt mir auch die Stimmung von Neo-Tokyo. Ein Ort wo man versucht, das Leben normal fort zu führen, obwohl jederzeit Zerstörung durch besagte "Engel" droht.

                                  Das Kernstück und der Hauptaufmacher (Appetizer) sind allerdings die Mechas. Was mich wirklich sehr faszinierte, lässt sich leider nicht ohne Spoiler verraten, daher nun:

                                  SPOILER ANFANG!!!
                                  SPOILER ANFANG!!!
                                  SPOILER ANFANG!!!

                                  Der Umstand dass diese leblosen Maschinen wohl doch nicht so leblos sind, sondern von Zeit zu Zeit die Kontrolle übernehmen können, sogar Amok in der Stadt laufen können und völlig außer Kontrolle, wie ein wildes Tier die Leichname ihrer Gegner ausweiden, ist wirklich düster. Wenn man überlegt, dass man in solche Monster Kinder als Piloten einsetzt, die vlt. dann hilflos zusehen müssen, wie das Ding Amok läuft und Blut und Schrecken verbreitet...
                                  Großes Kino. Berührend und erschreckend.

                                  Und die Fragilität der Figuren komplettiert das ganze noch. Als die rothaarige Pilotin zu "Freude schöner Götterfunken" von einem Engel psychisch vergewaltigt wird, indem er in ihren Erinnerungen wühlt, die sie bereits aus gutem Grunde verdrängt hatte und sie darauf hin windend, vor Qualen, in ihrem Cockpit einen mentalen Meltdown erleidet. Wenn das keine Dramatik hat, dann weiß ich auch nicht mehr.
                                  Berührend und erschreckend.

                                  Eigentlich keine Serie für Kinder.

                                  SPOILER ENDE!!!
                                  SPOILER ENDE!!!
                                  SPOILER ENDE!!!

                                  Einer meiner Lieblingsanimes. Wenn man der Serie eine Chance geben sollte, sollte man sie auch zu Ende anschauen, da sie sich wirklich Zeit lässt, die Handlung und die Figuren zu festigen.
                                  Belohnt wird man dann übrigens mit einer, völlig unerwartet, ganz anderen letzten Folge, als man dachte.

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                                  • 4 .5

                                    Ich habe diesem Anime auf Empfehlung einer Kommilitonin eine Chance gegeben.
                                    Leider habe ich lange auf eine Steigerung gewartet, bis ich ihn dann doch aufgegeben habe.
                                    Es gab da eine Folge, recht früh am Anfang, mit einem Showdown (an einem Fluss?) in der Nacht, die angedeutet hat, dass außer dieser Serie wirklich etwas hätte werden können. Die etwas Ambiguität und Anspruch herein brachte.
                                    Leider war das ab der nächsten Folge wieder wie weg gewischt. Als dann auch noch irgendwelche Punks in diesem Mittelalter-Setting anfingen mit Graffiti-Dosen zu tagen, war dann der Punkt gekommen, dass ich die Serie abgeschaltet habe.

                                    Schade irgendwie.

                                    • 3

                                      Naja, wer auf Cowboys im Weltall steht...
                                      ... kann sich das wohl mal anschauen.

                                      So weit ich mich noch erinnern kann, waren die Schauspieler aber wirklich grotig schlecht! Die Figuren waren absolut eindimensional und voller Klischees gezeichnet, was der Qualität des Produktes nicht gerade geholfen hat.

                                      Merkwürdiger Hype um ein Produkt, dass verdienterweise eingestampft wurde...

                                      1
                                      • 10
                                        Spaghettimonster 03.04.2019, 18:51 Geändert 27.04.2019, 22:37
                                        über Rom

                                        Atemberaubend und fremdartig!

                                        Was an "Rom" wirklich besonders ist, verglichen mit anderen Filmen (und Serien?) über die Römer ist, dass es sie eben nicht "zivilisiert". Wie andersartig die Denkweise der damaligen Menschen wirklich war, wird einem in vielen Momenten dieser großartigen Serie immer wieder in Erinnerung gerufen.
                                        Wenn römische Bürger ungeniert vor ihren Sklaven Sex haben, weil sie diese, im wesentlichen nicht als andere Menschen wahrnehmen, sondern als Besitz, als eine Art Möbelstück. Wenn römische Bürger sich im Rahmen einer Zeremonie, wie selbstverständlich, mit unzähligen Litern Stierblut übergießen lassen. Wenn das Töten eines Verwandten schon mal vorkommt, nur weil der einem die Hörner auf gesetzt hat...
                                        Ein Rom, das eben kein Holly-Rom darstellt, sondern schmutzig und tlw. abstoßend ist, voller sinistrer Seitengassen. Ein realistisches Rom. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, nicht wahr?

                                        Die beiden Hauptfiguren sind interessant und facettenreich dargestellt. Man leidet und blutet mit ihnen und ihrem Schicksal mit. Obwohl eine der anderen, liebgewonnenen Hauptfiguren, zwischen den beiden Staffeln ausgetauscht wurde (um den Altersunterschied deutlicher zu machen), überzeugt dieser neue Darsteller auf eine ganz andere Weise, genau so sehr wie der ursprüngliche.
                                        Kein Rom natürlich, ohne einen Julius Cäsar! Obwohl der Schauspieler ganz anders aussieht, als ich mir Julius Cäsar vorgestellt hatte, geht auch dieser im Laufe der Serie absolut in seiner Rolle auf!

                                        Die Handlung beschäftigt sich selbstredend viel mit Politik und Intrigen (dem Wesen Roms). Sie hat zwar auch ihre Romanzen und Tragödien, aber dennoch bleibt es eine Serie der Intrigen und der Politik. Die Gewaltdarstellung ist vielleicht für die ganz seichten Seelen unter uns, erst einmal zu verkraften. Aber es lohnt sich. Selbst meine Ex (die wirklich einen absolut seichten Film- und v.a. Musikgeschmack hatte), hat dieser Serie etwas abgewinnen können.

                                        Man könnte noch Seiten über diese wirklich einzigartige Serie schreiben. Legendär!
                                        Und die Produzenten wussten bei dieser wenigstens, wann es gut war. Und wann sie die Serie in Würde und mit Kraft zu beenden hatten...
                                        Ich winke mit dem Zaunpfahl in Deine Richtung "Game of thrones"...

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                                        • 10
                                          Spaghettimonster 03.04.2019, 17:08 Geändert 03.04.2019, 17:10

                                          "Niemand auf Babylon 5 ist genau, was er zu sein scheint."

                                          Die erste Serie, die einen (geplanten!) Handlungsfaden über 5 Jahre erfolgreich gesponnen hat. Ein Meilenstein!
                                          Davor gab es z.B. im Sci-Fi-Bereich Star Trek: TNG, bei dem jede einzelne Folge, im Prinzip unabhängig von den anderen war. Es gab quasi keinen wirklichen, durchgehenden Handlungsfaden.

                                          Bei Babylon 5 waren die Effekt für die damalige Zeit bahnbrechend (heute schwer vorstellbar). Die ehrgeizige, "wissenschaftliche" und realistische Konzeption der gezeigten Technik (Schwerkraft durch Rotation/Fliehkraft, statt Zauberei; 3D-Manövrierdüsen der Fighter, etc.) war ebenfalls so nie dagewesen.

                                          Zugegeben. Die erste Staffel (die lediglich als grobe Einführung ins Universum und die Hauptcharaktere) gedacht war, ist stellenweise etwas schmerzlich trashig. Aber das verliert sich in der zweiten Staffel, in der sich auch die eigentliche Handlung vollends zu entfalten beginnt.
                                          Die Figuren werden, durch konstante Entwicklung, zu Charakteren. Und es gibt immer wieder Momente in der Handlung, bei denen man sich an bereits gezeigtes aus früheren Staffeln oder Folgen zurück erinnert bzw. deren Faden wiederaufgenommen und weitergeführt wird. Und ich rede hier nicht von improvisierter Fortführung, sondern von einer bereits vorbestimmten.
                                          Mein Ererbietung vor dem Autor Straczynski. Man merkt der Handlung an, dass er Soziologe ist.

                                          Ich gehe sogar soweit, dass es neben Babylon 5 gar keine anderen Sci-Fi-Serien gibt. B5 spielt in einer ganz eigenen Liga.

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                                          • 7 .5

                                            Wer sich schon immer einmal gefragt hat, wie die Muppetshow wohl aussehen würde, wenn sie eine nicht-jugendfreie Varieté-Show daraus gemacht hätten (mit Blackjack & Nutten!), welche die ganze Bandbreite an Widerwärtigkeiten der menschlichen Natur parodiert, der wird hier fündig.
                                            Vorausgesetzt, er stört sich nicht an dem geradezu boshaften, schwarzen Humor.

                                            Geboten werden an Themen Untreue, Kriegstraumata, Unterwäsche-Schnüfflerei, Erpressung, Zuhälterei, Drogenabhängigkeit sowie Ausbeutung der Abhängigen durch die Dealer, STDs und die sensationsgeile Schmierenpresse. Und vieles mehr!

                                            Mit dabei ist Jacksons damaliges Stammpersonal. Inklusive Peter Dasent (verantwortlich für Filmmusik), dessen Handschrift hier deutlich zu erkennen ist, sollte man bereits in den Genuss von "Braindead" gekommen sein. Seine romantischen, überzogenen, geradezu kitischigen kleinen Motive verzieren hier die kleine Liebesgeschichte, die selbst dieser Film zu bieten hat.

                                            Besonders hervorzuheben ist hier noch einmal dass man für jede Figur auch ein passendes Tier (als Puppen-Darsteller) gefunden hat, dessen klischeebehafteter Ruf dem Verhalten der Figur entgegen kommt.
                                            Der Schmierenreporter wird hier beispielsweise als Scheißhausfliege dargestellt... ^^

                                            Wer damit zurecht kommt, dass der Film von manchen als eine Geschmacklosigkeit betrachtet wird, der wird ein kleines, schmutziges Kleinod finden.

                                            Für diesen Kult-Trash gibt es von mir 7,5 Punkte.
                                            (Filmbildung für jeden der auch einmal über den Tellerrand von Hollywood hinweg schauen möchte)

                                            • 7

                                              Wären es alleine die ersten 10 Minuten, würde ich dem Film glatte 9,0/10 Punkten geben.
                                              Die Einleitung ist legendär. Von den Kameraaufnahmen bis zur musikalischen Untermalung ("16 tons" - Eric Burdon). Das Sinnbild von dem grauen Einheitsbrei unseres eigenen Lebens und, im Kontrast dazu, eine blühende, halb zertrampelte Hoffnung auf noch etwas Freude im Leben. Perfekt eingefangen nur mit Bildern. Wahnsinn!

                                              Leider kann der Film dieses hohe Niveau nicht dauerhaft halten. Professionelle Kritiker werfen dem Film vor, in eine seichte Romantikkomödie abzugleiten. Aber, wer interessiert sich schon für deren Meinung?
                                              Tatsächlich ist der nachfolgende Film kein Meilenstein, aber dennoch gute Unterhaltung und ein kleines Revival des 80er- Tom Hanks-Stiles...
                                              Meg Ryan ist hier gleich in verschiedenen Rollen zu sehen. Das macht den Film interessant, weil man darauf achten kann, inwiefern es ihr gelingt, auch jedes Mal, wirklich jemand anderes zu sein.

                                              Ich mag den Übergang von Joe in New York zu seiner nachfolgenden Reise. Die kurze, väterliche Beziehung zu seinem "Angestellten" hat etwas berührend authentisches.
                                              Und die Mondszene, im späteren Verlauf des Filmes, ist ebenfalls großartig eingefangen. Insgesamt ist Hanks Schauspiel, um diesen Punkt des Filmes, bereits ein kleiner Vorgeschmack auf spätere Stationen seiner Filmrollen. Nice!

                                              Ein Film den man jahrelang nicht mehr sieht, ohne ihn zu vermissen. Den man dann doch wieder einmal auflegt und erneut Freude an ihm hat.
                                              Das gibt bei mir glatte 7,0/10 Punkten.

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                                              • 10
                                                über Raum

                                                Kinder. Kinder und ihre unerschütterliche Resilienz gegenüber allem Übel was ihnen zustößt. Bis sie dann älter werden.

                                                Dieser Film ist unerwartet schonungslos und authentisch in der Sache. Unbedingt und uneingeschränkt sehenswert.

                                                Wir alle lieben solche kleinen Jungen wie den kleinen Jacob. Wie sie tapfer und niedlich sind. Wir lieben sie, solange sie noch ihre Kulleraugen und das etwas tapsige Kindchenschema an sich haben.
                                                Wir leiden mit ihnen mit und bilden uns ein, dass wir wirklich alles für sie tun würden, um ihnen eine gute und, von nun an, unbeschwerte Zukunft zu bescheren.

                                                Wir lieben sie, bis uns klar wird, dass sie in der Schule keine Freunde finden, weil sie "irgendwie" "anders" sind, als ihre Mitschüler. Wir lieben sie, bis sie, langsam aber sicher, anfangen, Problemkinder zu werden und ungeahnte körperlichen Aggressionen ggü. ihren Mitschülern zeigen. Wir lieben sie, bis sie erwachsen geworden sind. Außenseiter bei allen, die sie kennen. Die Sorte Mann, vor denen andere nur tuscheln, und ihnen, im Zweifelsfalle, alle Schandtaten zutrauen. Zu Recht oder zu Unrecht.
                                                Wir lieben sie, bis sie in ihren 20ern sind und immer noch keine Freundin gehabt haben, weil sie "irgendwie" nicht "unbeschwert" genug sind, um von den Zauberfeen, genannt "Frauen" als attraktiv empfunden zu werden.
                                                Wir lieben sie, bis sie anfangen ihre unverheilten Narben der Vergangenheit in Alkohol zu ersäufen. Bis sie, ihre erste Nadel mit Heroin an ihren Arm gesetzt haben. Bis sie, eines Tages endlich, Frieden gefunden haben, indem sie sich das eigene Leben genommen haben.

                                                Und erst dann wieder, DANN wieder erinnern wir uns erneut, wie sehr wir sie doch geliebt haben.

                                                Diese Gesellschaft kümmert sich einen Scheiß um Männer und ihre Vergangenheit!
                                                Wir alle kümmern uns einen Scheiß um diese!

                                                Dieser Film verpackt so viel schonungslose Wahrheit in seine 120 Minuten, wie sich wohl irgendwie, heutzutage noch an der Kinokasse verkaufen lässt.
                                                Dafür meinen Respekt. Und 10 Punkte. Das kommt nicht alle Tage vor.

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                                                • 7
                                                  Spaghettimonster 01.04.2019, 03:45 Geändert 01.04.2019, 17:48

                                                  Ein gut gelungener Thriller um die Suche nach dem Mörder von grausam zugerichteten jungen Frauen.

                                                  Neeson verkörpert den Ex-Cop und Detektiv ("ohne Zulassung") gewohnt routiniert (das ist ja leider mittlerweile nur noch das einzige was er zu spielen scheint...). Sehr negativ fällt (offensichtlich nicht nur mir) hingegen der Junge auf, der wohl so eine Art verkapptes Genie (Straßen- und Alltagsschläue) darstellen soll, der mir jedoch einfach nur abartigst unerzogen vorkommt und bitter aufstößt. Noch viel schlimmer ist jedoch, dass dieser zum späteren Verlauf der Story auch noch aktiv (als Unterstützer) eingebaut wurde. Das erscheint mir wirklich haarsträubend konstruiert.
                                                  Böse Zungen würden wohl behaupten, dass hier eine Quotenrolle eingebaut wurde, die (sekundär) auch noch eine soziale Erdung (sprich: soziale, normale Kontakte zu Mitmenschen) der Hauptfigur suggerieren soll.
                                                  Der Antagonist ist sehr gut besetzt, was ich gerade in solchen Filmen, als wichtig erachte, gerade wenn er mehr Kamerazeit bekommt, als röchelnd umzukommen, oder in Handschellen abgeführt zu werden.

                                                  Zur Handlung (die in ihrer Komplexität angemessen ist), möchte ich dringendst empfehlen, gerade zu Beginn, gut auf die verschiedenen Figuren und deren Namen zu achten.
                                                  Ich habe leider weniger aufgepasst und erst später geschnallt, dass es nicht nur ein Pärchen ist, sondern derer gleich drei! Kein Wunder tauchten, ob der Dialoge, irgendwann Fragezeichen bei mir auf...
                                                  Leider sind die Paare optisch recht indifferent. Etwas kantigere Darsteller hätten da Verwechslungen vorgebeugt. So musste ich den Film tatsächlich nach rund 30 Minuten erneut starten, da mich doch die Story in den Bann gezogen hatte. Das ist wohl ein gutes Zeichen für den Film... ^^

                                                  Ein solider Thriller, mit ein paar wenigen, verkraftbaren Schwächen und einem Interessanten Setting sowie gutem Cast der (meisten) Hauptdarsteller. Den sehe ich gerne mal wieder.
                                                  Daher von mir 7,0/10 Punkten.

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                                                  • 5 .5

                                                    Liam Neeson als Versicherungsvertreter? Ungewöhnlich. Ebenso merkwürdig wie die ersten Minuten dieses Filmes beginnen. Die sind eigentlich auch nur deshalb wichtig, um dem Zuschauer zu verdeutlichen dass der alte Knabe (seine Figur steht kurz vor dem Ruhestand) finanzielle Probleme (natürlich unverschuldet - gääähn - die hätten wenigstens da etwas unkonventioneller sein können) hat.

                                                    Zum Glück fängt sich der Film dann in seinem Kernsetting, dem eines fahrenden Pendlerzuges. Man weiß noch nicht so recht, was passiert, alles ist möglich. Ein leichtes Gefühl von "Speed" klopft an, eine gar nicht so schlechte Assoziation. Der Film war damals recht packend, gerade WEGEN der beengten, räumlichen Situation und der begrenzten Anzahl an Figuren.
                                                    Ich will an dieser Stelle den besseren Teil des Filmes nicht spoilern. Es reicht zu sagen, dass er sich über einige Minuten recht vielversprechend entwickelt. Aber dann doch erste, zarte Anzeichen macht, die Kurve vielleicht doch nicht zu kriegen.

                                                    Leider hatte der Drehbuchautor wohl doch nicht genügend Vertrauen in den Plot, um ihn auch, wie in einem rollenden Kammerspiel, niveauvoll zu Ende zu bringen. Diesen Film hätte ich nämlich gerne gesehen.
                                                    Stattdessen bemüht man krampfhaft Actionszenen deren Dramaturgie an Katastrophenfilme aus den 70ern angelehnt zu sein scheint. Mit nur unwesentlich besseren Spezialeffekten übrigens...

                                                    Nach dieser kurzen Effektorgie verabschiedete der Film sich dann vollends aus meinem Buch der empfehlenswerten Filme. Der letzte Teil besteht dann eigentlich nur noch aus einer aufgesetzten Verschwörungstheorie mit ein paar redundanten Kampf-Actionszenen und dem üblichen Ende für solche Filme.

                                                    Schade. Durchaus Potential zu einem interessanten Film, aber dann wollte man wohl Action-Fans auch noch zusätzlich ansprechen. Man hätte es wohl besser bei einem Suspension-Thriller a la "Speed" belassen...

                                                    Aufgrund einer halbwegs gelungenen 3/4h und dem eher lästigem Rest gebe ich dem Punkt noch 5,5/10 Punkten. Es ist jetzt schließlich nicht so, dass er ganz furchtbar schlecht ist. Aber er hat, abgesehen von einem Gefühl des Bedauerns um eine alternative, reizvollere Wendung der Handlung, nichts in mir ausgelöst.

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