Spielberg_Fan - Kommentare

Alle Kommentare von Spielberg_Fan

  • 7

    Knapp 2 Jahre nach dem ersten blutigen Streifzug des wahnsinnigen und zombiähnlichen Killer-Cop, schob Regisseur William Lustig „Maniac Cop 2“ nach, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und sogar gekonnt den Schauwert steigert. Dabei ist es völlig egal, dass die Story sich nicht wesentlich von seinem Vorgänger unterscheidet. Der Unterhaltungswert steht hier im Vordergrund und der ist wahrlich gegeben.

    Kurzweilig und fast schon rasant lässt Lustig den irren Cop weiter morden und setzt dabei auf richtig schicke Actionszenen und wunderbare 80er Jahre – Atmosphäre, die mal wieder von Düsternis nur so strotzt. Natürlich kommt auch der Blutgehalt nicht zu kurz, wenn auch nicht so exzessiv. Toll ist auch, dass der zweite Teil direkt an den ersten Teil anschließt und man somit wieder in den Genuss von Bruce Campbell kommt, der aber leider auch bald wieder verschwindet. Ansonsten tummeln sich weitere B-Movie Nasen in „Maniac Cop 2“, die man irgendwo schon mal gesehen hat. Robert Davi als Arschloch-Cop und Haupdarsteller dürfte da wohl das bekannteste Gesicht sein.

    „Maniac Cop 2“ ist somit eine gelungene Fortsetzung, die ihrem Vorgänger alle Ehre macht und sogar noch etwas mehr auf die Tube drückt. Genrefans werde ihre Freude haben!

    6
    • 7

      „Maniac“-Regisseur William Lustig transportierte 1988 mit „Maniac Cop“ einen Slasher- Genrebeitrag auf die Leinwände, der klar ein Produkt seiner Zeit war. Klischeehaft und genretypisch mordet hier ein monströser Ex.Cop lustig durch die City und sorgt dabei aber für wirklich knackige Unterhaltung.

      Mit unfreiwilligen Witz (oder vielleicht doch freiwillig?), guter Atmosphäre, ein paar Blutspritzen und einer guten Dosierung Action, macht „Maniac Cop“ eigentlich nicht viel falsch. Hinzu gesellt sich dann noch ein Cast, der mit Tom Atkins, Burce Campbell und Richard Roundtree noch echte Genregrößen mit an Bord hat.

      „Maniac Cop“ hat offensichtlich nie eine wirklich echte Fanbase aufbauen können, was auch dazu führt, dass der Streifen heutzutage nicht mehr vielen so geläufig ist. Ich für meinen Teil finde den Film jedenfalls richtig sehenswert und halte ihn für ordentliches Genrekino aus einer Zeit, als man noch für jeden Blödsinn offen war.

      7
      • 5

        „Not of This Earth“ ist klassische Drive-In – Unterhaltung, wie sie in den 50er Jahren zuhauf über die Autokinoleinwände flimmerte. Regisseur Roger Corman sorgt mit seinem kurzweiligen ( nur 67 Minuten Laufzeit) Sci-Fi-Alien-Filmchen für einen lupenreinen B-Movie-Spaß, der in der heutigen Zeit äußerst angestaubt wirkt. Der Charme und die irrwitzige Idee, dass ein Außerirdischer an das menschliche Blut will, um seiner Rasse zu helfen, transportieren den S/W – Streifen noch über den Hügel. Man muss hier schon wirklich Fan des guten alten Genrekinos sein, um den Film nicht als pure Langeweile abzustempeln. Viel passiert wirklich nicht, außer vielleicht am Ende.

        Fans von Roger Corman und natürlich auch Liebhabern des Genrekinos aus den 50er,60er,70er und 80er Jahren sei „Not of This Earth“ dennoch empfohlen.

        4
        • 6 .5

          Terrence Malick dürfte für einige Filmfans keine leichte Kost sein. Das hat der Regisseur schon immer bewiesen. Malick ist ein wahrer Poet und Philosoph des Kinos und da scheiden sich halt einfach meistens die Filmgeister.

          Typisches Kino ist auch sein aktuelles Werk „To The Wonder“ nicht. Wie gewohnt präsentiert der Regisseur einen visuell beeindruckenden Streifen, bei dem man sich in den gefilmten Bildern einfach verlieren kann. Und mit dieser visuellen Pracht erzählt Malick eine Geschichte, die aus dem Leben gegriffen ist. Er erzählt eine Story über Liebe, Zweifel und Glauben auf seine Weise. Ein Teil der Zuschauer wird sich erfreuen können, der andere Teil wird die pure Langeweile zu spüren bekommen.

          In „To The Wonder“ wirken die Darsteller wie Blätter im Wind. Sie sind da, fliegen an einem vorbei, aber man kann ihnen nicht wirklich folgen wie man gerne möchte. Aber vielleicht ist das auch eine der vielen Intentionen von Malick, die er in seine Filme steckt. Für mich blieben Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams und Javier Bardem meistens unerreichbar, aber trotzdem waren sie irgendwie sehenswert.

          Über „To The Wonder“ könnte man noch ewig philosophieren und so gehört sich das auch für einen Film von Terrence Malick. Da mir aber gerade die großen Worte fehlen, werde ich das jetzt mal ganz schnell sein lassen. Nur noch so viel! „To The Wonder“ ist bildgewaltig und regt mit seiner Thematik zum Nachdenken an. Leider fehlen mir aber die richtigen magischen Momente, wie sie noch in „The Tree of Life“ oder „Der schmale Grat“ zu finden waren. Kino für Cineasten und für ganz Mutige, die mal das etwas andere Kino kennen lernen möchten.

          8
          • 7 .5

            „Battle Royale“ als nur einen bloßen Actionfilm zu sehen, der für 2 Stunden unterhalten soll, ist wohl der größte Fehler den jeder Zuschauer bei der Sichtung dieses Films begehen kann. Sicher, „Battle Royale“ bietet reichlich Action und Spannung, aber der Streifen ist auch eine Kritik am japanischen Schulsystem und natürlich auch an einem Staat, bei dem nicht alles sauber zugeht. In erster Linie zielt Fukasaku’s Film aber schon aufs Schulsystem ab, sind es doch die Schüler, die hier eine tragende Rolle spielen und in einen tödlichen Überlebenskampf geworfen werden. Freunde werden zu Feinde, es wird aufs übelste gemordet und der Staat schaut zu. Sei der Beste und denke am besten nicht selber. Ein Aspekt, der sich leider auch in Deutschland einzuschleichen scheint. Aber das ist eine andere Geschichte.

            „Battle Royale“ nimmt keine Gefangenen und präsentiert seinem Publikum eine Gewaltdarstellung, die zwar reichlich überspitzt ist in manchen Szenen, aber durchaus funktioniert und ihren Zweck erfüllt. Ich selber bin zwar kein großer Fan des japanischen Kinos, aber vertrete trotzdem die Meinung, dass aus diesem Land in filmischer Hinsicht schon einiges sehenswertes entsprungen ist. „Battle Royale“ zählt da definitiv dazu.

            Ein brutaler Actionfilm, der was zusagen hat und zurecht einen gewissen Kultstatus besitzt.

            12
            • 4 .5

              Bei „Attack of the Crab Monsters“ bleibt leider das große Krabben- Barbecue aus. Regisseur Roger Corman gelingt zwar noch ein toller Einstieg und auch ein paar andere Momente des Films sind noch ganz ordentlich geraden, doch der Rest will nicht wirklich Spaß machen. Corman hat hier nicht so das Händchen bewiesen wie bei seinen anderen Exploitation-Werken. Es macht sich Langeweile breit und auch der Spaßfaktor verschwindet unter dem Meeresspiegel.

              Sympathisch sind auf jeden Fall noch die Effekte und die bekloppte Idee, dass die Krabben sprechen und auch wie Menschen denken können, weil sie diese Fähigkeiten durch Verspeisen der armen Männleins erlangt haben.

              „Attack of the Crab Monsters“ bleibt somit ein fader Ausflug ins Drive-In – Kino der 50er Jahre, bei dem Roger Corman hinter seinen Erwartungen zurückbleibt.

              5
              • 6 .5

                Mit „Spy Game“ hat Regisseur Tony Scott einen routinierten, teils spannenden und Scott-typisch visuell sehenswerten Film abgelieferter, der aber an seinem etwas kniffigen Storyaufbau scheitert. Die ständigen Rückblenden nehmen dem Streifen den Wind aus den Segeln und unterdrücken leicht die eigentliche Haupthandlung. Schlimm ist das nicht, aber trübt etwas den Gesamteindruck und lässt den Thriller auch an manchen Stellen ein wenig langatmig erscheinen. Die Action ist dafür wohldosiert und angemessen für dieses Agenten-Abenteuer.

                Toll sind natürlich auch die beiden Hauptdarsteller Robert Redford und Brad Pitt, von denen beide schon besser gespielt haben, aber hier durchaus immer noch sehr gefallen. Vor allem Redford spielt Pitt locker an die Wand.

                Scott hat mit „Spy Game“ sicher keinen hervorragenden Genre-Beitrag abgeliefert, aber es ist ihm ein angenehmer und unterhaltsamer Thriller gelungen, der den Stil des Regisseurs trägt und als gute Standartware aus Hollywood prima funktioniert.

                6
                • 5 .5

                  Mit „Ohne Ausweg“ wollte Actionstar Jean -Claude Van Damme Anfang der 90er Jahre wohl schon etwas auf seriösen Schauspieler machen. Und im Vergleich zu seinen zuvor gelieferten Ballerorgien ist dieser Thriller auch wirklich sehr actionarm ausgefallen. Es gibt zwar Actionszenen, doch die sind wirklich rar gesät und auch nicht besonders aufregender inszeniert.

                  Die Story von „Ohne Ausweg“ ist nichts Neues und auch nicht der Rede wert. Auch die Charakterzeichnungen sind ziemlich platt. Trotzdem ist der Streifen handwerklich gut umgesetzt und besitzt einen Unterhaltungsfaktor, was er auch seiner kurzen Laufzeit zu verdanken hat. Der Film geht weder als ernster Thriller durch, noch als guter Actionfilm. Es ist ein Ding zwischen den Genres, das im Endeffekt aber keinem weh tut. Wer ihn sehen will, soll ihn schauen, und wer ihn nicht sehen will, soll es einfach lassen. In diesem Fall gibt es also doch einen „Ausweg“.

                  7
                  • 7

                    „Paul Verhoeven – Retrospektive“ Film#12

                    An „Hollow Man“ hätte man sicher noch einiges besser machen können, aber so wie er den Weg auf die Leinwand fand ist er auch durchaus sehenswert. Verhoeven’s Sci-Fi-Thriller fehlt es hier und da etwas an Originalität, was der Streifen aber in Sachen handwerklicher Umsetzung und Unterhaltungswert wieder wettmacht. Die Spezial Effekte sind wirklich großartig geraden und sonst weiß auch Verhoeven seinen Film spannend und solide zu erzählen, ohne dass es dabei zu Längen kommt. Die Geschichte von „Hollow Man“ ist nicht außergewöhnlich und auch einen Paul Verhoeven gelingt es nicht, aus einem etwas schwächeren Drehbuch einen weiteren großen Wurf zu inszenieren. Wie schon gesagt, „Hollow Man“ funktioniert als Popcorn-Kino trotzdem gut.

                    Neben den tollen Effekten kann sich auch die Besetzung sehen lassen, allen voran natürlich Kevin Bacon als Superarschloch Dr. Sebastian Caine. Die Rolle scheint wie maßgeschneidert für ihn zu sein. Elisabeth Shue erledigt aber auch einen guten Job und setzt ihre Rolle passend um. Für die musikalische Unterstützung sorgt hier wieder nach „Total Recall“ Jerry Goldsmith, der wie gewohnt einige gute Klänge parat hat und den Streifen stimmig untermalt.

                    Auffällig ist bei „Hollow Man“, dass der Film über weiten Strecken nicht sichtlich die Handschrift von seinem Regisseur trägt. Fakt ist, dass Verhoeven ja nach diesen Dreharbeiten die Schnauze voll hatte und „Hollow Man“ somit sein letztes Hollywood-Werk darstellt. Sicher bietet so ein Film wie „Hollow Man“ nicht unbedingt viele Möglichkeiten mit viel Blut und nackter Haut zu hantieren, wie man es eigentlich von einem Verhoeven gewohnt ist. Trotzdem hat so was den Filmemacher nie davon abgehalten, auch seinen Hollywood-Filmen den Stempel aufzudrücken. Gewisse Tendenzen zu Sex und Gewalt bietet der Film schon, vor allem die Vergewaltigungsszene ist da das beste Beispiel. Allerdings scheint es aber so zu sein, dass man Verhoeven bei „Hollow Man“ tatsächlich einen Riegel davor geschoben hat. Das Endprodukt ist einfach zu brav.

                    Wie dem auch sei, „Hollow Man“ ist freilich noch unterhaltsames und spannendes Popcorn-Kino, das dem holländischen Regisseur zwar nicht die verdiente letzte Hollywood-Ehre erweist, aber ihn wieder auf einen anderen wichtigen Weg brachte. Nämlich zurück nach Holland zu gehen.

                    13
                    • 6

                      „Das Pendel des Todes“ kann man sicher als eine der besseren Regiewerke des Exploitation-Großmeisters Roger Corman bezeichnen. Basierend auf einer Edgar Allen Poe –Geschichte, hat Corman hier einen richtig kleinen und kurzweiligen Streifen abgeliefert, der vor allem auch wegen seinem visuellen Stil einen Blick wert ist. Die Story ist kurz und knackig und manchmal meldet sich auch die Spannung zu Wort, die aber rar gesät ist. Aber auch wenn es etwas an Spannung mangelt, so gelingt es Corman doch den Film in eine stimmige Atmosphäre zu packen und mit dem Setting auch einen gewissen Gruselcharme zu erzielen, der sehr an eine Hammer-Produktion erinnert. Vincent Price’s Performance ist außerdem ein weiterer Pluspunkt.

                      Mit den Edgar Allen Poe- Verfilmungen hat Roger Corman sowieso bewiesen, dass er auch im Stande ist, Genre-Kost auf einem höheren Level zu inszenieren und zu produzieren. „Das Pendel des Todes“ ist da wohl eines der besten Beispiele. Für mich ist der Streifen jetzt kein Gruselklassiker, aber durchaus ein schicker kleiner Midnight Movie.

                      8
                      • 6

                        „Die Akte Jane“ zählte seinerzeit als der Untergang von Ridley Scott’s Karriere und Megaflop. Beides traf in gewisser Weise auch ein, denn der Film floppte und bekam grausame Kritiken und auch Scott verschwand von der Bildfläche erst einmal bis ins Jahr 2000, wo er mit „Gladiator“ zu neuer Form auflief.

                        Der Streifen hat ganz klar eine ziemlich schwammige Story und ist mit amerikanischen Pathos nur so zugestopft. Hinzu kommt, dass er so was von vorhersehbar geraden ist, dass jeder Filmanfänger schnell den Handlungsverlauf checken sollte. Trotzdem darf man es mit „Die Akte Jane“ nicht so eng sehen. Wie für Scott-Filme typisch, bekommt man vor allem optisch was geboten. Neben der ganzen visuellen Pracht entwickelt der Film auch ein recht angenehmes Unterhaltungspotenzial, dass die 2 Stunden Laufzeit schnell vorübergehen lassen.

                        Somit bleibt Scott’s inszenierter Militär – Werbestreifen recht unspektakulär, reißt aber mit einigen unterhaltsamen Stellen einiges wieder raus. Nicht sehenswert, aber durchaus ganz gut.

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                        • 9

                          Und 3 Stunden vergehen wie im Flug!

                          Man kann auch nichts anderes erwarten wenn der Meisterregisseur Martin Scorsese und Charakterdarsteller Leonardo DiCaprio zusammenarbeiten. Schon in der Vergangenheit haben die beiden bewiesen, dass sie großes, meisterliches Hollywood-Kino machen können, was zurecht immer Aussicht auf Oscar-Erfolg hat.

                          „The Wolf of the Wall Street“ ist nun der nächste Streich der beiden und zwar ein ganz großer. Die Geschichte über den völlig wahnsinnigen Börsen-König Jordan Belfort ist von der ersten Minute großartig erzählt und steigert sich gekonnt mit fortgeschrittener Laufzeit. Dabei wird man mit einer Vielzahl an denkwürdigen Szenen beglückt, die einem Filmfan bestätigen, warum man Filme liebt. Man bekommt wahnsinnige Exzesse zu Gesicht, Szenen voller schwarzen Humor und Sex und natürlich die unglaublich grandiose Performance von Leonardo DiCaprio, der sich damit jetzt aber wirklich den Oscar verdient hat. Vergessen darf man aber auch nicht Jonah Hill, der hier beweist dass er was auf dem Kasten hat.

                          Scorsese gelingt auf kinomagische Art und Weise den puren Größenwahn eines reichen Börsenwolfs spürbar zu machen. Man ist als Zuschauer Zeuge eines unvergleichlichen Aufstiegs und abstruser Momente, die man einfach nur abfeiern kann. Aber man erlebt auch den tiefen Fall, der kommen musste.

                          An „The Wolf of the Wall Street“ passt so einiges. Die Story, die Schauspieler, der Schnitt, die Kamera, die Musik und das ganze Drumherum. Für mich ist der neue Film von Martin Scorsese ohne Frage ein mächtiges Ding an Film, das einem Tage danach noch im Gedächtnis bleibt. Und eben genau so muss Kino sein!

                          8
                          • 8

                            Wer denkt, „Spring Breakers“ wäre eine bescheuerte Teeniekomödie, der irrt. „Spring Breakers“ ist wie das wahre Spring Break. Total bescheuert, asozial und immer im Vollrausch. Klingt nach mächtiger Scheiße, ist es aber nicht. Aus filmischer Hinsicht kann „Spring Breakers“ gar keinen andern Weg gehen. Auf einen linearen Handlungsverlauf wird geschissen, die Inszenierung gleicht einem Tauchvorhaben in einem Riesenfass voll Alkohol und auch die Schauspieler spielen ihre Rollen, wie es sich für so einen Spring Break auch gehört.

                            Schnell verliert man sich in dien hypnotischen Bildern und wird in eine Welt hineingezogen, die da draußen irgendwo lauert. Der Film baut sich mit fortschreitender Spieldauer immer mehr zu einem abgedrehten, teils tödlichen, mit nackter Haut gemixten Cocktail auf. So richtig blicken was da passiert ist tut man erst zum Schluss und selbst da ist einem nicht wirklich bewusst, was man da gerade gesehen hat. Regisseur Harmony Korine verpackt Sozialkritik, Satire und auch Wahnsinn so clever in seinem Film, dass man sich wohl vor der Sichtung besaufen sollte, um evtl. deutlicher zu sehen. „Spring Breakers“ ist eben ein Suff auf einem ganz andern Level. Außerdem sollte man sich nicht von Vanessa Hudgens, Selena Gomez und Co. abschrecken lassen. Die haben erkannt wie sie hier spielen müssen und machen es überraschend gut. James Franco gebührt noch ein Extralob, denn seine Performance ist definitiv die Beste des ganzen Films. GTA – Gangster Alter!!!

                            Und spätestens wenn Britney Spears Song „Everytime“ in einem ganz anderen Licht erscheint und wohl die besten Szene des ganzen Films untermalt, weiß man, dass man es hier mit einer Überraschung des letzen Kinojahres zu tun hat, die mit Sicherheit nicht mehr ganz richtig tickt.

                            10
                            • 6 .5

                              Manche Gesichter sehe ich immer wieder gerne auf der Leinwand, egal in welchem Scheiß sie sie mitspielen (naja, eine gewisse Qualität muss schon vorhanden sein). Zu diesen gerngesehenen Gesichtern zählen auch Sylvester Stallone und Robert De Niro und somit war auch die Boxerkomödie „Grudge Match“ für mich eine unterhaltsame Angelegenheit, die durchaus ihre Moment hat, wenn auch nur sehr kleine.

                              „Grudge Match“ erzählt eine simple Geschichte, ohne Tiefgang und originelle Storyentwicklungen. Die größten Zugpferde die „Grudge Match“ hat, sind Stallone, De Niro und Alan Arkin. Diese drei sorgen für eine Mortzgaudi auf der Leinwand und rücken den Streifen in ein amüsantes und humorvolles Licht. Einige Dialoge oder Wortgefechte von den drei sind richtig lustig und wahrlich cool geraten. Auch die Querverweise auf die „Rocky-Filme“ oder „Wie ein wilder Stier“ sind kaum zu übersehen und machen richtig viel Spaß.

                              113 Minuten sind klar zu lang für so eine Art Film, schon eben deswegen, weil die Story auch nicht mehr hergibt. Regisseur Peter Segal ist es aber trotzdem gelungen, eigentlich keine Langeweile aufkommen zu lassen und den Zuschauer kerzengrad durch das Treffen der Kinorenter zu schicken.

                              „Grudge Match“ bleibt somit ganz gute und leichte Kinokost, bei der die Darsteller einfach das A und O sind.

                              10
                              • Ich bringe den Film "Forbidden Zone", weil mein lieber Freund ElMagico sowieso zu wenig Exploitation-Filme schaut ;) und weil der Streifen auf der Party für ordentlich Stimmung sorgen wird. Und das nicht nur aus filmischer Sicht, sondern auch aus musikalischer ;)

                                http://www.youtube.com/watch?v=gOhncfDJum8

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                                • 6 .5

                                  Zurück zu den Anfängen!

                                  Und es ist Regisseur, Drehbuchautor und Erfinder Don Mancini tatsächlich gelungen mit dem neuesten Streich der Mörderpuppe einen Horrorstreifen zu drehen, der die Luft der 80er Jahre atmet.

                                  „Curse of Chucky“ besitzt Atmosphäre, ist gruselig, hat reichlich bösen Humor und sorgt für die eine oder andere Ladung Blut. Auch die Effekte sind stellenweise sehr old school geraten, vor allem was die Puppe angeht. Regisseur Mancini gelingt es außerdem, die ersten drei Chucky-Filme mit den doch etwas vom Ursprung abweichenden letzten beiden Teilen gut zu komponieren. Die letzten paar Minuten dürften für jeden Chucky-Fan ein Fest sein, denn da wird es besonders deutlich. Ansonsten ist „Curse of Chucky“ ein kurzweiliger, teilweise spannender und mit den gängigen Schockeffekten ausgestatteter Slasher, der sicher kein Meilenstein ist, aber der Horrorreihe wieder gut getan hat.

                                  „Curse of Chucky“ war überraschend gut und hat die Seele der Reihe weiter getragen. Kein Überfilm, aber genau die richtige Richtung.

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                                  • 9

                                    „Paul Verhoeven – Retrospektive“ Film#11

                                    Nach der wilden Dängelei mit „Showgirls“ kehrte Regisseur Paul Verhoeven 1997 mit „Starship Troopers“ zurück ins Sci-Fi-Fach und bescherte uns einen weitern Kultfilm des Genres.

                                    Oberflächlich wirkt „Starship Troopers“ wie ein gradliniger, actionreicher und effektvoller Sci-Fi-Kriegsfilm, der eine ordentliche Sause hinlegt. Blickt man aber etwas tiefer, so erkennt man, dass sich Verhoeven bei dieser wagen Buchadaption etwas gedacht hat. „Starship Troopers“ ist nicht nur ein donnerter Sci-Fi-Film, nein, er ist durchaus auch ein Film, der satirische Züge aufweist. Und diese satirischen Züge kommen nicht zu knapp! Militarismus, Faschismus und eine Glorifizierung von Krieg werden hier ganz groß geschrieben. Verhoeven stellt diese Begriffe in seinem Film so wunderbar überzeichnet dar, dass jedem klar sein müsste, über was sich hier lustig gemacht wird. Schon alleine die Uniformen der Troopers erinnern sehr stark an die der NS und das ziemlich offensichtlich. Der hochheroische und patriotische Score von Komponist Basil Poledouris setzt dem ganzen dann auch noch die Krone auf. Absolut passend!

                                    Neben den ganzen satirischen Tönen hat „Starship Troopers“ natürlich noch mehr zu bieten. Verhoeven-typisch gibt es wieder einige Gewaltspitzen, die nicht zimperlich sind, die Action ist ausgewogen und toll inszeniert, die Effekte sind gelungen und auch der Cast macht seine Arbeit gut, obwohl „Starship Troopers“ mit Casper van Dien, Denise Richards, Dina Meyer, Clancy Brown und Neil Patrick Harris bei weitem nicht luxuriös besetzt ist.

                                    Paul Verhoeven hat mit seinem „Starship Troopers“ definitiv einen der besten Sci-Fi-Filme der 90er Jahre abgeliefert, der bis heute einen gewissen Kultstatus genießt und das auch zurecht.

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                                    • 8

                                      „Paul Verhoeven – Retrospektive“ Film#10

                                      Paul Verhoeven hatte mit seinen letzten drei Filmen den Studios großartige Kassenschlager beschert. Kein Wunder also, dass ihm jetzt endgültig alle Türen offen standen, obwohl seine bisher gedrehten Hollywood-Streifen auch schon viele Freiheiten genossen. Mit „Showgirls“ ließ der Holländer dann aber kernig die Sau raus und lieferte einen der wohl umstrittensten Filme der Filmgeschichte ab. Während seiner Kinolaufzeit extrem runder gemacht und mit der „Goldenen Himbeere“ (Filmpreis für schlechte Leistungen) mehrfach ausgezeichnet, entwickelte sich der Streifen zu VHS-Zeiten zu einem regelrechten Kultfilm. Und das zurecht wie ich finde!

                                      „Showgirls“ ist für mich ein absoluter Guilty Pleasure, für den ich mich überhaupt nicht schäme. Meiner Meinung nach wurde der Film, damals wie heute, von vielen missverstanden. Sein trashiges Wesen kommt nicht von ungefähr. Verhoeven macht sich hier gekonnt über das Showbizz von Las Vegas lustig und zielt dabei genauer auf die erotischen Tanzshows von Vegas. Naive kleine Mädchen, die vielleicht schon viel erlebt haben und vom großen Geld träumen, aber von der härte und Grausamkeit, die das Showgeschäft mit sich bringt keinen Plan haben, sind hier der Leitfaden für den Zuschauer. Man folgt der Hauptfigur Nomi (äußerst unterhaltsam von Elizabeth Berkley gespielt), die voller Motivation unbedingt Tanzen will und im Verlauf des Films immer mehr in den Sog des bösen Las Vegas hineingezogen wird, bis sie selber genau so scheiße wird wie alle anderen. Ja ich weiß, besonders tiefsinnig ist das alles nicht, aber zeigt einen gewissen Realismus und funktioniert auf der Unterhaltungsebene fantastisch. Dominanter als der Unterhaltungswert ist aber ganz klar der Schauwert. Verhoeven hat hier einen verdammt geilen „Fick“ auf Zelluloid gebannt, der mit Titten, Muschis und Ärschen nur so hausieren geht. Die Tanzeinlagen sind nicht schlecht in Szene gesetzt und machen durch die gelungene Kameraführung von Jost Vacano schon etwas her. Optisch ist der Streifen überhaupt gut gemacht.

                                      Neben reichlich nackter Haut, die vorher wahrscheinlich noch nie in einem Studiofilm so zu sehen war, sind auch die Darsteller dem Niveau des Films angepasst. Große Leistungen darf man nicht erwarten, aber das würde auch nicht dem Sinn des Films entsprechen. Hauptdarstellerin Elizabeth Berkley ist – wie schon gesagt – recht unterhaltsam anzusehen. Das Aussehen stimmt, aber der Rest geht vögeln, äh, flöten. Außerdem vergnügen sich hier noch Kyle MacLachlan ( ich mag ihn in der Rolle), Robert Davi, Gina Gershon und viele andere bekannte Geischter.

                                      Tarantino sagte mal über den Film, es sei ein wahrer Exploitation-Streifen. Und da muss ich ihm Recht geben. „Showgirls“ ist wohl einer der wenigen Exploitation-Streifen der 90er Jahre und noch dazu ein teuerer. Verhoeven hat hier nicht nur eine 131 Minuten lange Wichsvorlage geschaffen, sondern eine Exploitation-Granate, die die Wahrheit präsentiert, dass Business und Sex ziemlich nah beieinander liegen.

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                                        In einigen Filmfan-Kreisen zählt Walte Hill’s „Straßen in Flammen“ als Kultfilm. In anderen wiederum als lahmarschige Action-Rock-Oper. Für mich ich ist dieses rockige und poppige Actionmärchen ein Ding zwischen drin. Kein Knaller, aber durchaus sehenswert.

                                        Regisseur Walter Hill schlägt mit „Straßen in Flammen“ im Vergleich zu seinen anderen Genrebeiträgen einen eher harmlosen Weg ein und feuert nicht mit aller Gewalt aus allen Rohren. Stilistisch stellt sein Film einen düstern Mix aus 50er – und 80er Jahre dar, untermalt mit einem Soundtrack, der den Rock und den Pop der 80er Jahre verinnerlicht hat. Storytechnisch erinnert der Streifen ein gängiges Märchen. Junger Held rettet entführte Prinzessin. Recht simpel gestrickt also. Neben vielen Musikeinlagen hat dann auch noch ein wenig Action platz – die wie schon gesagt – nicht den gewohnten Härtegrad eines Walter Hill besitzt. Es wird geschossen und gerauft, aber in Maßen.

                                        Aus heutiger Sicht bietet „Straßen in Flammen“ einen richtig prominenten Cast, auch wenn schon einige der Darsteller wieder in der Versenkung verschwunden sind. Michael Pare, Diane Lane, Rick Moranis oder William Dafoe überzeugen mit einer soliden Darbietung.

                                        Gemessen an den anderen Werken von Genrespezialist Walter Hill, gehört „Straßen in Flammen“ definitiv zu seinen Schwächern. Trotzdem macht diese Action-Rock-Oper Laune und kann sich trotz kleiner Schwächen sehen lassen. Für mich nicht unbedingt Kult, aber ich kann nachvollziehen, wenn er es für andere ist.

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                                          Zugegeben, „Double Team“ ist schon eine dieser unzähligen Action-Gurken, die vor allem Ende der 90er Jahre/ Beginn 2000er ein letztes Aufbäumen des guten alten Actionkinos in Angriff nehmen wollten.

                                          Völlig für die Mülltonnen find ich diesen mager inszenierten Action-Böller dann aber doch nicht. Mit Van Damme, Rourke und Rodman hat man einen unterhaltsamen Cast, die Action stimmt und auch die Dialoge sind so herrlich dämlich, dass man den 90er Jahre Sterbe-Actionkino doch noch mal einen Dank aussprechen sollte.

                                          Und wenn es dann zum großen Showdown zwischen Van Damme und Rourke in einer mit Minen zugepflasterten Arena kommt, in der dann auch noch ein Tiger in Erscheinung tritt, dann weiß man, die 90er Jahre hatten auch ihr ganz eigenes B-Movie Spartenkino.

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                                            Das ist er also, der Flop des Jahres aus dem Hause Disney!

                                            Bei den ganzen negativen Kritiken erwartete ich von dem Streifen wirklich nicht mehr viel, aber vielleicht war das eben auch gut so. „The Lone Ranger“ ist zwar immer noch weit davon entfernt ein absolut geniales Blockbuster-Fest zu sein, aber er hat durchaus seine Stärken.

                                            Regisseur Gore Verbinski brennt hier ein Actionfeuerwerk ab, was dem verdammt teueren Budget alle Ehre macht. Die Actionszenen sind wunderbar durchchoreographiert und erinnern stellenweise an das alte gute 90er Jahre Blockbuster-Kino. Explosionen, Schießerein und irre Stunts, bei denen es Spaß macht zuzusehen. Ebenso zeigen sich die Effekte, die Kameraarbeit und auch das ganze Setting von ihrer Hochglanzseite. Und donnert dann auch noch der unoriginelle, aber durchaus passende Score von Hans Zimmer aus den Lautsprechen, bekommt „The Lone Ranger“ auch noch mal richtig Fahrt. Technisch und optisch einfach Hollywood - Kino in Bestform.

                                            In Sachen Story hat „The Lone Ranger“ zwar nicht so viel auf dem Kasten und wirkt auch ziemlich simpel gestrickt, was aber eben von der beeindruckenden Action, dem manchmal echt guten Humor und dem ganzen Westerflair etwas zur Seite gedrängt wird. Der Cast ist insgesamt okay. Armie Hammer als Lone Ranger ist ganz gut anzuschauen und auch William Fichtner und Tom Wilkinson machen ihre Sache gut. Am meisten nervt Johnny Depp, der doch jetzt endlich mal bitte dieses Kapitän Jack Sparrow – Gehabe ablegen sollte. Das kommt nicht gut. Negativ muss man dem Film auch ankreiden, dass die epische Länge von 149 Minuten für so einen Film einfach zu lang ist. Das stopft einen solchen Popcorn-Streifen nur mit völlig überflüssigem Unsinn und tut der eh schon mickrigen Story keinen gefallen. 30 Minuten weniger wäre hier mehr gewesen.

                                            „The Lone Ranger“ ist somit zum Ende des Jahres für mich noch mal eine richtig freudig Überraschung. Gore Verbinski legt hier kein zweites „Fluch der Karibik“ vor und auch erkannt was es heißt, gutes Blockbuster-Kino zumachen. Zwar werden viele Möglichkeiten nicht oder nur schlecht ausgespielt, aber der Film war besser als so manch anderer Kracher in diesem Kinojahr. Und ich wage es auch mal zu behaupten, dass „The Lone Ranger“ ein ziemlich teuerer Exploitation-Streifen war.

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                                              Weihnachtszeit heißt Mittelerdezeit!

                                              Dieses Jahr stand uns der zweite Teil der „Hobbit- Trilogie“ ins Haus und kommt wie gewohnt als großes Popcorn-Kino daher. Leider hat „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ das gleiche Problem wie sein Vorgänger. Die filmische Magie, welche die „Der Herr der Ringe – Trilogie“ ausgemachte, fehlt auch hier fast wieder gänzlich. Mehr als ein sehenswerter Fantasy-Streifen ist die Fortsetzung – für mich jedenfalls – nicht. Man merkt bei diesem Teil deutlich, dass die sehr dünne Buchvorlage von J.R.R. Tolkin um zusätzliche Handlungsstränge ergänzt werden musste, um eine epische Laufzeit und das aufteilen auf drei Film zu garantieren. Aufpoliert hat Regisseur Peter Jackson das ganze mit rasant in Szene gesetzten Actionszenen, um auch dem Mainstream-Publikum gerecht zu werden. Immerhin kann man sagen, dass die ganzen Ergänzungen der Unterhaltung keinen Abbruch tun. „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ ist trotz seiner 161 Minuten absolut kurzweilig und schafft es auch seine Zuschauer mit auf die Reise zu nehmen, aber eben ohne den nötigen Zauber.

                                              Aus handwerklicher und technischer Sicht ist auch das zweite Hobbit – Abenteuer wieder sehr ansehnlich geraden. Die Effekte haben sich meiner Meinung im Vergleich zu Teil 1 verbessert, die Kamera fängt wieder tolle Bilder ein und auch das 3 D macht seine Arbeit gut. Ebenso agieren die Darsteller einwandfrei und auch der Score von Howard Shore geht diesmal eine neue Richtung, über die man streiten kann.

                                              „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ war nicht wirklich besser, aber auch nicht schlechter als sein Vorgänger. Für mich ist die Reise nach Mittelerde einfach nicht mehr das, was sie einmal war. Der Geschichte rundum Bilbo Beutlin fehlt etwas, vielleicht auch deswegen, weil man aus einer kleinen feinen Kinderbuch-Geschichte ein gigantisches Blockbuster-Kino machen wollte. Unterhaltsames und actionreiches Fantasy-Kino, aber auch nicht mehr.

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                                                „Someone To Watch Over Me“ ist ein ziemlich unbekanntes Werk aus der Filmografie von Meisterregisseur Ridley Scott. Nur wenige dürften diesen Thriller der 80er Jahre kennen. Dabei ist dieser Zustand eigentlich schade, denn auch wenn der Streifen nicht der große Wurf ist, so ist er doch ein teils spannender, gut gespielter und Scott-typisch visuell hervorragend inszenierter Thriller. Hauptdarsteller Tom Berenger und Mimi Rogers liefern eine solide Leistung ab, was es auch erträglich macht, dass der Film in der Mitte eher in die Richtung eines Beziehungsdramas tendiert und die Thriller-Elemente vorerst auf Eis legt.

                                                Insgesamt betrachtet ist „Someone To Watch Over Me“ ein kurzweiliger, gut besetzter Großstadtkrimi, an dessen kleinen Schönheitsfehlern man sich nicht stören darf. Nichts Außergewöhnliches von Regisseur Ridley Scott, aber eine schöne Fingerübung.

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                                                  Anfang der 90er Jahre war Regisseur Paul Verhoeven der absolute König Hollywoods. Nach seinen beiden grandiosen Sci-Fi- Ausflügen mit „Robocop“ und „Total Recall“, widmete er sich 1992 mit „Basic Instinct“ dem Thriller – Genre und zwar dem Erotikthriller. Und wenn man einem Regisseur wie Verhoeven ein Drehbuch gibt, in dem unter anderem die treiben Kraft der Sex ist, dann macht der Mann auch was Großes daraus.

                                                  „Basic Instinct“ zeigt schon in seiner hocherotischen und brutalen Eröffnungssequenz in welche Richtung es die nächsten 2 Stunden gehen wird. Verhoeven beschenkt sein Publikum mit einer extrem spannenden und wendungsreichen Story, die durch die elektrisierenden Bilder von Kameramann Jan De Bont noch mehr an Stärker gewinnt. Ebenso leistet Komponist Jerry Goldsmith mit seinem Score eine Glanzarbeit ab, die „Basic Instinct“ dann so richtig auf den Spuren eines „Alfred Hitchcock – Films“ wandeln lassen.

                                                  Vergessen darf man aber auch nicht die beiden Hauptdarsteller, die den Streifen mit geprägt haben. Michael Douglas und Sharon Stone liefern hier beide eine unglaublich tolle Performance ab, bei der man in jeder Minute merkt, dass die Chemie stimmt. Vor allem Stone zeigt, was sie als Schauspielerin eigentlich drauf hat. Bestes Beispiel dürfte wohl die „Vierhörszene“ sein, die mittlerweile einfach Filmgeschichte ist und von Erotik nur so strotzt.

                                                  Auch nach so vielen Sichtung verliert „Basic Instinct“ einfach nicht an Faszination und Spannung. Der scharfe Mix aus Sex, Thrill und Gewalt fesselt nach wie vor und bestätigt Verhoeven als einen großartigen und mutigen Filmemacher unserer Zeit.

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                                                    „Machete Kills“ hat mich und auch viele andere sicher mit seinen Trailern ziemlich heiß gemacht. Leider kann er seine Versprechungen nicht einhalten, aber als absolute Katastrophe würde ich diese weitere Grindhouse – Mahlzeit von Regisseur Robert Rodriguez auch nicht bezeichnen.

                                                    Der Streifen ist in so einigen Bereichen ziemlich schlecht inszeniert und handwerklich umgesetzt, aber das waren viele Exploiter der 60er, 70er und 80er Jahre natürlich auch. Da wurde Müll produziert weil man Müll produzieren wollte und Rodriguez macht es hier auch nicht anders. Er hat schnell mal das Ding in Szene gesetzt und nicht auf die Qualität geachtet. Gegen seinen Vorgänger stinkt „Machete Kills“ wahrlich ab, aber er hat durchaus seinen Unterhaltungswert, der aus dem Film ein kurzweiliges Hirnaus – Massaker macht. Es gibt Action, viel Blut und fliegende Körperteile, miese Dialoge und überhaupt ist der Blödsinnsfaktor ziemlich hoch. Dazu gesellen sich noch eine Vielzahl an „Star Wars“ und „James Bond“ Querverweise. Und auch hier kann ich nur wieder sagen, ich kenne so einige Grindhouse – Vertreter der 70er Jahre die nicht so bombe waren und ich hatte trotzdem meinen Spaß.

                                                    Was den Cast angeht, so ließt er sich wirklich bombastisch, aber auch hier wird Potenzial verpulvert. Danny Trejo macht einfach wieder sein Ding, Michelle Rodriguez ist einfach da und Lady Gaga, Antonio Banderas, Charlie Sheen inkl. Mel Gibson werden praktisch in den Sand gesetzt. Immerhin kann Mel Gibson als Bösewicht an wenigen Stellen überzeugen.

                                                    Rodriguez hat mit seinem „Machete Kills“ sicher nicht den Film abgeliefert, den alle sehen wollten, aber er hat Exploitation-Kino gemacht. Ein schnell rundergedrehter Exploiter, der mit halben Arsch gemacht ist und so die Philosophie des Grindhouse- Kinos auch irgendwie verinnerlicht hat.

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