strangelet - Kommentare
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Alle Kommentare von strangelet
Ja, das ist schon ein ganz ordentlicher Streifen. Aber ich habe bei 1:14:00 zum ersten mal auf die Uhr geschaut, um zu sehen, wie lang das noch dauert. Das passiert bei den richtig guten Filmen nicht.
Ich habe eh den Verdacht, dass sich ein ganz ordentlicher Teil der Begeisterung hier aus dem Kontrast zwischen "Warum sollte ich mir einen Film über Mark Zuckerberg anschauen?" und "Oh, das war ja gar keine schlechte Geschichte!" speist. Bis 1:14:00 ging mir das ja auch so.
Was mir hier am besten gefällt ist der präzise dosierte Humor. Die witzigen Szenen sind nur leicht überdreht, nie zu lächerlich und immer glaubhaft, und sogar so eine schräge Figur wie Sid ist nicht einfach bloß ein menschgewordener Charakterfehler, sondern stellt sich als gut motiviert und folgerichtig heraus. Und genau dadurch wird der Film zu einem Glanzlicht, denn die Story allein hätte sonst ganz leicht auch bloß zu einem langweiligem Tränendrüsendrama ausarten können.
Schöne Bilder von exotischen Landschaften. Immerhin. Aber ich hätte mir da ein bisschen mehr erwartet; "Der ewige Gärtner" ist wieder mal ein solider Film über ein wichtiges Thema, aber es hapert ein bisschen am Storytelling. Man verliert manchmal den Anschluss, und man hat insgesamt auch schon spannendere Sachen gesehen...
Virtuos. Nicht direkt bedeutend oder bahnbrechend, aber für das Genre einfach nur virtuos.
Solange der Film beim Thema bleibt, macht er seine Sache ganz ordentlich. In der zweiten Hälfte quält er sich aber viel zu lange damit herum, die Hauptfiguren aus den blödesten Gründen nun erstmal doch nicht zusammenkommen zu lassen, wie RomComs das halt so machen, wenn ihnen nichts mehr einfällt. Und dann wird's ein bisschen lahm.
Und für einen Film, in dem Sex eigentlich das Hauptthema ist, ist "Freundschaft Plus" geradezu ekelhaft prüde. Dafür dürfen sich alle bei jeder Gelegenheit bis zur Besinnungslosigkeit besaufen, ohne dass das FSK-Rating steigt.
Also, echt jetzt...
Nett, nicht besonders aufregend, und wären nicht ein paarmal Emily Blunts Titten im Bild, dann könnte man glatt meinen, das alles schon mal gesehen zu haben.
Ein sehr guter Film, dessen Fehler nur darin besteht, dass er für meinen Geschmack ein bisschen viel idealistische Sozpäd-Romantik versprüht. Das liegt aber natürlich völlig an mir und ist absolut kein objektivierbarer Vorwurf. Trotzdem frage ich mich wirklich, warum dieser spezielle Auslandsoscar nicht an "Biutiful" gegangen ist.
George Clooneys Regiedebüt basiert auf einer Geschichte, von der niemand zugeben will, dass sie wahr ist, und von der niemand so richtig glaubwürdig behauptet, dass sie nicht wahr ist: Es geht um das Leben eines TV-Produzenten, der laut seiner eigenen Autobiographie als Auftragskiller für die CIA gearbeitet haben will.
Das ist schon mal ziemlich cool, und es ist auch cool inszeniert und wird vor allem von Sam Rockwell richtig gut gespielt, aber wenn man zufällig ein paar Wochen vorher "The Ides of March" gesehen hat, dann kann man gut erkennen, wie Clooney sich weiterentwickelt hat - der ästhetische und formale Kram fehlt bei seiner letzten Arbeit ganz, und statt dessen stimmt inzwischen einfach nur der Rhythmus. "Confessions" ist nett anzuschauen, aber nicht durchgehend fesselnd; "Ides" hat eigentlich eine wesentlich banalere Handlung und kommt auch insgesamt viel konservativer daher, aber man will von der ersten Minute an bis zum Abspann ständig unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Trotzdem war auch das damals auch schon ein sehr, sehr ordentlicher Film. Man stelle sich mal vor, was Clooney zehn Jahre später aus dem Material seines Erstlings hätte machen können...
Humortechnisch ist das nicht gerade die nackte Kanone, aber dank der großartigen Schauspieler klappt auch die feinsinnigere Herangehensweise ganz gut. Clooney ist wieder mal der Hammer; ein stahlharter Soldat, der das Tanzen liebt, einen Hang zu Hippie-Esoterik hat und fest an seine parapsychischen Fähigkeiten glaubt. So eine Kombination muss man erst mal rüberbringen.
Natürlich ist das alles in erster Linie ein frustrierter Querschuss gegen Obama: Der große Sympathieträger, der sich vorgenommen hat, alles zu verändern, und sich dann aber doch dem System beugen muss. Das kennt man eh aus der Realität, aber Clooney hängt noch überall "Morris"-Plakate im ikonenhaften Stil der Obama-Kampagne an die Wände, damit auch wirklich noch der letzte kapiert, wer da gemeint ist.
Wenn man so eine Message rüberbringen will, ist das oft keine gute Voraussetzung für einen unterhaltsamen Film, aber Clooney weiß, wie sowas geht, und verpackt das Ganze in eine feine Thrillerhandlung, die zwar ein bisschen braucht, um die Gänge zu kommen, dann aber nicht nur intelligent, sondern auch ordentlich spannend ist.
Trotzdem kommt ihm keiner aus. Faszinierenderweise habe ich bei diesem Kinobesuch zum ersten Mal erlebt, dass nach dem Ende des Abspanns immer noch Grüppchen im Saal saßen und über den Film diskutierten. Wer immer "The Ides of March" sieht, dürfte an der Erkenntnis nicht vorbeikommen, dass das politische System der USA völlig kaputt ist. Der einzige Fehler, den man hierzulande machen könnte, wäre zu glauben, dass es bei uns irgendwie besser wäre.
Es gibt ein paar sehr gute Szenen in diesem Film, unter anderem die ca. fünf lustigen und die eine ganz traurige. Dazwischen passiert aber leider sehr viel völlig Uninteressantes.
Rachel McAdams rettet eine schlechte Fernsehsendung, indem sie das Niveau nochmal gnadenlos absenkt, und nebenbei entwickelt sie sich von der zielstrebigen Karrierefrau zum süßen Weibchen eines reichen Erben. Beides aus Überzeugung!
Also, auf Political Correctness wird hier geschissen. Finde ich super.
Es geht nicht nur um Football, es geht sogar um die Philadelphia Eagles. Was soll ich da noch sagen: Ich bin einfach nicht objektiv.
Ich glaube, ich werde sogar gerade ein Fan von Mark Wahlberg.
Das hätte ich mir erheblich schlimmer vorgestellt.
Wenn man solche Drehbücher schreibt, geht es immer allem darum, zwei sich widersprechende Dinge zum jeweils richtigen Zeitpunkt glaubhaft zu machen: Erstens, dass die Hauptperson völlig verrückt ist und an Wahnvorstellungen leidet, und dann zweitens, dass sie es im Gegenteil nicht ist und bloß Opfer einer fiesen Verschwörung.
Das klingt kompliziert, scheint aber gar nicht so schwer zu sein, denn es hat in in der Kinogeschichte bestimmt schon ein paar Dutzend mal sehr gut geklappt. Bei Flight Plan ist es so lala... Man glaubt nie im Ernst, dass Jodie Foster vielleicht wirklich nur spinnt, und die Verschwörung wirkt dann hinterher auch ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem ist alles einigermaßen spannend, aber auch nicht direkt so, dass man deswegen gleich Flugangst bekäme. Ein Thriller fürs Familienfernsehen, gewissermaßen.
Was ich an Fatih Akin so mag, ist dass er nicht zu großen künstlerischen Ambitionen neigt. Er braucht keine formalen Experimente und keine glitzernden Effekte und nicht einmal hochtrabende Themen. Er erzählt einfach nur gute Geschichten. Von der Sorte gibt's nicht viele in Deutschland.
Das ist freilich schon mal ein gscheit saublöder Film. Aber das allein langt noch nicht, um ihn zum Kultklassiker zu machen, da gehört schon auch eine gewisse Virtuosität dazu. Zum Beispiel im Umgang mit der bairischen Sprache, die gekonnt auf zitierfähige Kleinsteinheiten herunterdestilliert wird. Oder im Umgang mit dem offensichtlich schmalen Budget, das einen dann halt schon mal zwingt, eine alte Isetta rosa anzupinseln und mit Tragflächen zu versehen, damit man ein brauchbares außerirdisches Raumschiff kriegt.
Man kann "Xaver" trotzdem unerträglich dämlich finden. Aber ein respektables Kunstwerk bleibt er, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Ich bin üblicherweise ein passionierter Verächter dieser überzeichneten Unterschichtsdramen, in denen saturierte Filmheinis aus der besseren Gesellschaft ihre Vorurteile über stets als versoffen und gewalttätig dargestellte Geringverdiener breittreten, und "überzeichnet" ist für die "Beschissenheit" gar kein geeigneter Ausdruck mehr. Die Familie, um die es hier geht, ist ein Sauhaufen, der seinesgleichen gar nicht erst sucht, und wenn es solche Leute tatsächlich geben sollte, dann will ich davon eigentlich gar nichts wissen.
Im Gegensatz zu dem ganzen anderen Betroffenheitsscheiß, den dieses Genre sonst so produziert, hat dieser Film aber den Vorteil, dass er sich nur dann ernst nimmt, wenn es gar nicht anders geht. Dadurch hat man es dann nicht mit den üblichen Alkoholikerzombies zu tun, sondern plötzlich doch wieder mit richtigen Menschen; der Humor verleiht den Figuren ein Mindestmaß an Tiefe, und man kann plötzlich mitfiebern und ihnen ein Happy End wünschen, obwohl sie ja andererseits die grauenhaftesten Arschgeigen sind, die je eine Leinwand bevölkert haben.
Das ist natürlich ein emotionale Achterbahnfahrt. Aber so soll Kino schließlich auch sein.
Zuerst wollte ich sagen: Erreicht nicht ganz das Niveau, das Wes Anderson sonst so hat, aber das stimmt natürlich nicht. Es ist ja alles da, die seltsamen Gestalten, die abstrusen Dialoge, die knallbunten Kulissen, die komischen Kamerafahrten... aber manchmal ist es dem Wes halt einfach egal, ob die Story an sich was hergibt oder nur den Kitt für die ganzen irrwitzigen Szenen liefert, die ihm halt so eingefallen sind in den letzten paar Monaten.
Und so ist das auch hier. Besser sind seine Filme natürlich schon, wenn sie wirklich eine Geschichte zu erzählen haben, aber seien wir ehrlich: Nötig hat er das nicht, der Wes.
Das ist das französische Original zum Hollywood-Remake "The Next Three Days", das Anfang 2011 im Kino lief, und wenn man das gesehen hat, ist das absolut faszinierende daran, wie schamlos die Amis klauen können. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, die sie noch dazuerfunden haben, gleichen sich die Drehbücher wie ein Ei dem anderen. Das bedeutet logischerweise, dass auch "Ohne Schuld" schon ein solider Thriller ist, und ich gönne ihm hier mal einen halben Punkt extra dafür, dass sich die Franzosen alles selber ausgedacht haben.
Wenig Worte, nachdenkliche Bilder, poetische Erzählweise, tiefsinnige Botschaften... Damit zieht man nicht nur lobhudelnde Kritiker an wie die Schmeißfliegen, es ist auch das sicherste Rezept für, seien wir ehrlich, einen richtig langweiligen Scheißfilm.
Aber wir machen das in Zukunft einfach so, liebe ambitionierte Filmemacher: Jeder von euch, den das Verlangen packt, die Menschheit mit irgendsowas sensationell anspruchsvollem und unkonventionellem zu beglücken, der schaut sich bitte vorher den "Tree of Life" ein paar mal an. Und wenn ihr danach ganz ehrlich immer noch der Ansicht seid, dass ihr auf dem Niveau mithalten könnt, dann bittesehr: Her mit der großen Kunst. Andernfalls aber lasst ihr bitte die Finger davon, ja?
Es überrascht mich eigentlich, dass dieser Film hier so gut ankommt. "A Scanner Darkly" ist die einzige richtig werktreue Verfilmung eines Philipp-K.-Dick-Romans, die ich kenne, und obwohl Dick ja einen vergleichsweise kinematographischen Schreibstil hat, dümpelt es gerade deswegen hier ein bisschen vor sich hin. Das Buch bedient einen mit wirren und verstörenden Eindrücken aus dem Innenleben seiner zugedröhnten Hauptfiguren, die auf der Leinwand notgedrungen auf der Strecke bleiben, und wenn Bob Arctor so langsam in die Persönlichkeitsspaltung abgleitet, dann kriegt man das vergleichsweise gar nicht so richtig mit.
Das ist allerdings nur die subjektive Wahrnehmungsverzerrung eines Zuschauers, der vor dem Film das Buch gelesen hat. Das sollte man halt einfach nicht machen, wenn man sich nicht das Kinoerlebnis versauen will.
Das beste an diesem Film ist Owen Wilson in der Rolle von Woody Allen. Man könnte die beiden glatt verwechseln, wenn man grade mal nicht hinschaut. Aber auch sonst ein angenehmes Kinoerlebnis: Objektiv ist's ein bisschen klischeehaft und platt, aber Allen verpackt alles so nett, dass es nicht nur nicht stört, sondern sogar Spaß macht.
Ich weiß eigentlich nicht genau, was ich davon halten soll. Einerseits will man gerne glauben, dass das die dümmste und unglaubwürdigste Geschichte ist, die man sich vorstellen kann - Menschen werden als Organspender gezüchtet und kommen in dreißig Lebensjahren nicht auf die Idee, dagegen aufzubegehren? Kann doch nicht sein, oder?
Andererseits haben wir auf diesem Planeten schon die grauenhaftesten Dinge erlebt, und an Leuten, die blöd genug waren, überall ohne einen Mucks mitzumachen, hat es eigentlich nie gefehlt. Insofern kann man kann man dann auch diese Story zumindest mal für 103 Minuten akzeptieren. Und die schiere emotionale Gewalt, mit der der Film dann über einen hereinbricht, ist natürlich beeindruckend.
Wenn man den ersten Teil kennt und bedenkt, dass Oliver Stone den zweiten Teil eigens anläßlich der Finanzkrise gemacht hat, dann wird man wohl eine gesalzene Philippika gegen den Kapitalismus erwarten, aber das ist Wall Street 2 ganz deutlich nicht. Ich nehme an, daher kommen auch die vielen schlechten Kritiken, die sich der Film zugezogen hat - da geht man ins Kino, um seine Vorurteile bestätigt zu kriegen, und soll stattdessen plötzlich in Betracht ziehen, dass diese Broker womöglich ganz normale Menschen mit Hoffnungen, Träumen und Familien sind. Geht natürlich gar nicht.
Tatsächlich haben wir hier einen der seltenen Fälle, in denen Teil 2 wesentlich besser ist als Teil 1. Schade nur, dass es kaum einer merkt. Der ältere Gecko ist eine wesentlich vielschichtigere Figur als die 1987er Version, und seine Versuche, die Beziehung zu seiner Tochter wiederherzustellen, bilden eine gelungene Human-Interest-Plotline, die dem ersten Teil völlig gefehlt hat.
Nicht einmal die unsägliche Stonesche Schwarzweißmalerei ist in dieser Fortsetzung allzu penetrant; es gibt eigentlich keine Bösewichter mehr, sondern nur arme Verblendete, die den Heilsversprechen des Marktes solange glauben, bis endlich alles unvermeidlich den Bach runtergeht. Vielleicht hat man ja mit 65 seinen Bedarf an wütender Empörung irgendwann auch mal gedeckt.
Blöd ist halt dann nur, wenn das Publikum noch nicht so weit ist.