stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

  • 5

    Ich kann es nicht abstreiten, die Ruhe mit der Hauptfigur Lou Ford (Casey Affleck) seine Taten plant und durchführt fand ich beängstigend gut, genau wie der Western-Noir-Stil des Films und auch die Gewaltszenen, die ja wohl bei Festivals für Aufsehen gesorgt haben, waren teils schwer zu ertragen und gerade deshalb atmosphärisch passend. Doch „The Killer inside me“ kränkelte an seiner Geschichte. Es wirkte alles irgendwie aufgesetzt und einige der Off-Kommentare hätte man sich, genau wie das dämliche Finale, sparen können.

    Die Frage die mir nach dem Abspann nicht aus dem Kopf ging war, was der Film eigentlich wollte. Für einen Thriller war nicht fesselnd genug. Für ein Drama zu platt und für eine filmische Skizze des Bösen im Menschen schlicht und einfach zu beliebig im Umgang mit seiner Handlung und seinen (Neben-)Figuren.

    „The Killer inside me“ ist stark in seinen Provokationen und seinem visuellen Stil, wirklich ausreichend ist das aber nicht.

    6
    • 5

      Ja, das geht einem irgendwie nahe und ist überaus bedrückend, doch der letzte, entscheidenen Funke will leider nie so richtig überspringen. Dies liegt zum einen an der doch sehr konventionellen, ziemlich trockenen Erzählstruktur, die das Lebensgefühl der großen Gang nie richtig transportiert und vor allem nie richtig beleuchtet. Einzig eines weiß der Film zu vermitteln: Die MS-13 sind echt übele Leute. Vielen Dank, aber da wäre mehr drin gewesen.

      4
      • 6

        "The Signal" ist holpriger Independent- Horror mit einer gelungenen Atmosphäre, überaus makaberen Witz und einer wuchtigen Härte, die jedoch nie zu aufdringlich wirkt, was ganz daran liegt, dass sich die Gewalt in die skurille Handlung einpasst. Die zerzauste Geschichte, die in drei zusammenhängenden Episoden erzählt wird, ist recht wirr aber dennoch gut verfolgbar und mit einigen netten, visuelle Spielerein aufgestockt. Es ist gewiss kein richtig großer Kracher, aber eine willkommene Abwechslung im Angebotskatalog des heutigen Horror- Genre.

        5
        • 1
          • 1 .5

            „Es war Max Schmelings Wunsch, dass Henry Maske ihn spielt.“

            Mein Gott, jedes Mal wenn man etwas über den Film gehört hatte, wurde dieser Satz aus dem Ärmel geschüttelt, aus dem Ärmel der Macher selbstverständlich. Nun, ich möchte Schmeling jetzt nicht beleidigen, aber ich nehme einfach mal an, die Box-Legende wusste nicht viel von Film und Kino und auch der Name Uwe Boll war ihm wohl eher unbekannt, denn ansonsten hätte Schmeling wohl erahnen können, dass sein Biopic vollkommen auf verlorenen Posten steht.

            Der Faktor Henry Maske, den die Macher wohl auch wählten um mit seiner Erfahrung im Boxsport werben zu können, ist gewiss einer der größten Knackpunkte des Films. Ja, er gibt sich Mühe, ja er hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Schmeling, doch es hilft alles nichts: Henry Maske ist – Überraschung – eine absolute Fehlbesetzung. Sein Spiel als laienhaft zu bezeichnen wäre untertrieben. Er stolpert unbeholfen von Szenen zu Szene. Seine Mimik? Fast nicht existent. Maske macht den Eindruck wie ein liebenswürdiger, aber auch sehr hilfebedürftiger Big Foot, der so tun muss als würde er Flamenco tanzen können. Oft genug unfreiwillig komisch, im Kontext zu Ernsthaftigkeit des Stoffes und der Größe der Legende Schmeling aber mehr als nur ärgerlich.

            Das Scheitern des Films aber alleine Maske anzukreiden wäre unfair und unrichtig. Auch die anderen Darsteller geben sich wenig Mühe ihre Figuren zumindest phasenweise, aus der nostalgisch verklärten Groschenroman-Romantik des Scripts, freizuspielen.
            Regie-Titan Boll würzt das desaströse Spiel seiner Darsteller dann noch mit teils billigen Kulissen, einer biederen Kameraarbeit und dem eigenen Anspruch die Boxszenen so authentisch wie möglich zu gestalten. Letzteres mag vielleicht für hartgesottene Box-Fans interessant sein, aber dennoch wirken die Kämpfe zu choreographiert und zu unimposant. Zumindest ist aber ganz nett, das die Kämpfe nicht zu actionorientiert, wie etwa in "Rocky", ausgefallen sind.

            Ein weiterer Faktor, der „Max Schmeling“ verhunzt hat, ist das Fehlen von Atmosphäre. Die Nazis regieren Deutschland? Das wird von Boll ein wenig so inszeniert wie „Hanni und Nanni im Naziland“. Schmeling wird im Krieg schwer verletzt und seine Frau glaubt er wäre Tod? Das wirkt im Film ein wenig nach Monty Pythons schwarzem Ritter: „Ist doch nur eine Fleischwunde“. Die Reichspogromnacht wird gezeigt? Hui, es ist Sankt Martin. Kurz um: Die Atmosphäre des Film ist ein Scheiterhaufen und macht aus dem eh schon eher biederen und bleiernen Script eine Sportler- Soap, in der hier und da ein Hakenkreuz durchs Bild huscht. Ziemlich erbärmlich.

            Falls es Gerechtigkeit gibt, dann würde in der Zukunft, wenn ein Filmemacher auf die Idee kommt Bolls Karriere zu verfilmen, wohl folgenden Satz sagen: "„Es war Uwe Bolls Wunsch, dass Jimi Blue Ochsenknecht ihn spielt.“

            NUN ABER ZUM WICHTIGSTEN:
            Der Audiokommentar, der Grund warum ich auf DVD/BD keinen Boll versäume, ist leider auch nicht so geglückt. Nun, die Klassiker sind drin: Bolls Hunde (Laura und Daisy), Boll verschwindet kurz aufs Klo (ohne Mikro), regt sich über die deutsche Filmförderung auf (wie können Sie es nur wagen Boll kein Geld zu geben, tzzt), er genießt seinen Kaffe (*schlurf*) und telefoniert (ich glaube sein Handy hat einen neuen Klingelton). Alles ganz nett, aber ich hab’s wohl einfach zu oft schon mit angehört. Um als echtes Highlight unter dem Boll’schen Audiokommentaren durchzugehen, ist Boll bei „Max Schmeling“ einfach ein wenig zu angepasst. Ja, er stänkert und mosert wieder, aber es wirkt irgendwie etwas zu zahm, dabei ist er doch am besten wenn der den Oberlehrer und Provokateur raushängen lässt. Schade, aber mit „Blood Rayne 3“, „Auschwitz“ und „Bluberella“ steht ja bald neues Audiokommentar-Futter ins Haus.

            4.5 für Bolls Kommentar.

            9
            • 6 .5

              Atmosphärisch dichter Neo-Western mit Horror-Akzenten, dem es gelingt seine sehr simple Story durchgehend spannend zu erzählen, auch wenn "Red Hill" im letzten Drittel deutlich an Drive verliert.

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              • 7

                In bester britischer Manier wird das politische System der Supermächte karikiert: Clever, witzig und boshaft, wenn auch nur in seiner vollen Kraft in der englischen Sprachfassung.

                3
                • 2

                  Eine von vielen Road Trip-Comedys, hier angereichert mit dem momentan äußerst populären Robert Downey jr. und dem "Hangover"-Chaoten Zach Galifinakis. Mehr kann "Stichtag" aber nicht bieten, denn über einen ideenlosen und vor allem nervigen Möchtegern-Anarcho-Ulk kommt dieses Buddy-Movie nicht hinaus.

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                  • 1

                    Ein schmerzhaft antiquitierter Animations-Pfurz, der seine Botschaft mit dem Presslufthammer unters Volk bringen will. Schade, dass das Gerät trotz des immens Kraftaufwandes so leise ist, denn so bleibt man auch nicht von den prominenten, aber lustlosen Sprechern verschont.

                    3
                    • 7
                      über Faster

                      Na, das war ja mal was. Da wundert man sich, dass es im kleinen Dorfkino wirklich eine Sneak-Preview gibt und kann ein paar Freunde überreden mitzugehen und nach dem Kino schaut man nach, wann der soeben gesehene Film denn offiziell in den deutschen Lichtspielhäusern startet und muss feststellen, dass er bereits seit zwei Wochen läuft.
                      Aber egal. In dieser Pseudo-Sneak kam ich mit „Faster“ in Kontakt. Einem Rache-Film mit Dwayne Johnson. Oha! Zugegeben vor einigen Jahren wäre es nichts besonders gewesen, denn der ehemaligen Wrestler Johnson ist alleine schon körperlich prädestiniert für Action, doch soweit ich mich zurückerinnere waren die letzten Rollen von Johnson Komödien. Passt ja auch irgendwie, denn Charisma und komödiantisches Talent besitzt der Samoaner auch, nur blöd, dass die Komödien dennoch eher unterdurchschnittlich waren. Ob er im Tütü herumturnte („Zahnfee auf Bewährung“), eine metrosexuellen Bodyguard mimte („Be Cool“) oder plötzlich Vater wurde („Daddy ohne Plan“), all diese Filme verwässerten das Action-Image des ehemaligen „People’s Champ“. Es scheint nun aber so, als würde er sich es 2011 zurückerarbeiten wollen. Der Beginn wäre mit „Faster“ gemacht.

                      „Faster“ ist dumm. Der Film besteht aus einer Ansammlung von bekannten Genre-Regularien und kann nie wirklich überraschen. Zwar gibt es so etwas wie einen Plot-Twist, aber jeder der ein gut funktionierendes Gehör hat, wird früh wissen, wer der große Unbekannte ist. Dieser Fehler ist nicht der Einzige. Warum im Film ein Auftragskiller/Yuppie noch auftauchen muss und warum der Film zumindest rudimentär versucht diesem Mann auch noch eine halbgare Geschichte zu verpassen bleibt rätselhaft. Genau wie die Rolle von Billy Bob Thornton. Ja, keiner kann schmierige, versoffene Loser so gut spielen wie Thornton, aber irgendwie wirkt es nie schmierig und versoffen genug und oft genug würde man lieber wissen was eigentlich Johnson als rachedurstiger Ex-Häftling gerade so tut. Hach, „Faster“ hat so viele Macken, aber dennoch hat er mir irgendwie gut gefallen.

                      Es liegt wohl vorrangig an seiner Schlichtheit und Schmucklosigkeit. „Faster“ ist geradeaus, keine größere Kurve, kein Wort zu viel. Bis auf einige unschöne Ausnahme stringent erzählt. Hier gibt es keine Namen. Der eine ist der Fahrer, der andere der Killer und der Dritte ist der Cop. Fertig und los geht’s. Dazu erinnert der Film von seiner Bildersprache und den Rollentypen her an das amerikanische Actionkino der 1970er Jahre und besitzt somit einen schönen Retro-, Oldschool-Duktus. Genau das, was ich bei „The Expendables“ schmerzlich vermisst hatte. Wobei „Faster“ in erster Linie kein richtiger Actionfilm ist. Es gibt zwar immer mal wieder Prügeleien oder Schießereien, im Ganzen betrachtet nutzt der Film Action aber recht reduziert, dafür dann aber auch richtig (ein Hoch auf das Kamerastativ) und mit einer guten Portion „Wumms“.
                      Ich kann es nicht wirklich herunter reden, „Faster“ ist kein wirklich guter Film, aber dennoch hatte ich meinen Spaß, denn im Pool dieser letztjährige Trash-/Retro-Chic-Welle zeigt „Faster“ seiner Konkurrenz im Segment „ernst gemeinter Action-Trash“, wie man es richtig macht. Nur weil ein Film dumm und qualitativ keine Bäume ausreißt, muss er noch lange nicht langweilig sein.

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                      • 1
                        über Damage

                        Stumpfe, sinnentleerte Prügelaction deren größtes Problem nicht etwa die lahme Inszenierung, das völlige Fehlen von schauspielerischen Talent oder die langweilig gestalteten Actionszenen sind, sondern der Fakt, dass sich "Damage" bei all seinem offensichtlichen Schwachsinn von geläuterten Ex-Knacki der nun für die todkranke Tochter eines seiner Opfer ein paar lebenwichtige Dollar zusammenprügelt, absolut ernst nimmt.

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                        • 7 .5

                          Der eigentliche Hauptdarsteller ist hier der Sommer, die Hitze, die sich über die gesamte trostlose und bittere Szenerie legt. Daneben glänzen die Darsteller, die die Eindringlichkeit der Handlung fördern, ganz im Gegenteil zu den teils wirklich arg aufgesetzten und gekünselten Metaphern, die selbst vor altem Symbolik-Antiquitäten wie Rotkäppchen und dem bösen Wolf nicht halt machen. Dennoch ist "Das letzte Schweigen" ein wirklich beeindruckender Film, weil es ihm zum einen gelingt die Wichtigkeit der Opfer über die Täter zu stellen, ohne die Täter jedoch mit populistischer Simplizität und zu gesichtslosen Monstern zu banalisieren. Ein geglückter Balanceakt.

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                          • 8

                            Eine herzliche, lakonische Tragikkomödie, die ihren schwarzen Humor plötzlich und zielgenau aus dem Stillen abfeuert und den Film dadurch immer wieder komödiantisch aufbricht. Die tollen Darsteller, das wunderbar verranzte Ambiente und die authentischen Figuren, allesamt herzliche Loser und sympathische Träumer, machen diese liebenswerte Ballade mit traurig-märchenhaften Kern komplett.

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                            • 3 .5

                              Es ist ja beinahe schon eine Tradition, dass die Filme des französischen Autors und Regisseurs Francis Veber irgendwann von Hollywood neu aufgelegt werden, manchmal sogar mit Veber als Regisseur, beim Remake seines Erfolges "Dinner für Spinner" ließ man aber Jay Roach den Regiestuhl. Das Ergebnis ist, genau wie das Original, weder besonders komisch noch einprägsam. Während man fast einanhalb stunden darauf wartet, dass es endlich zum titelgebenden Dinner kommt, serviert der Film nur lauwarme, komödiantische Conviniance-Kost, aus der einzig der britische Komiker David Walliams als schweizer Waffenmogul Müller heraussticht. Die vielen improvisierten Dialoge und Szenen erinnern außerdem nicht an anarchistischen Ulk, sondern viel mehr an konzeptlose, nervige Selbstdarstellung ohne einen Funken Charme. Das Finale bleibt davon nicht verschont, aber hier gelingt es dem Film zumindest ab und zu ein paar wirkliche Lacher zu landen, den Spinnern sei dank.

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                              • 3

                                Ein ziemlich zerfahrenes Independent-Drama ist der sympathisch besetzte "Gigantic". Durch eine voranschreitende Freisetzung der Absichten und Sehnsüchte der Figuren versucht der Film diese interessanter zu machen als sie sind und vertraut dabei viel zu wenig auf die Spiellaune der Akteure. Stattdessen gibt es tranige Versuche, in jedem Funken von leisem Humor etwas Tragisches zu finden und einen mysteriösen Obdachlosen, der Hauptfigur Brian nach dem Leben trachtet. Warum? Soll wohl eine Metapher sein, wenn auch keine besonders gute, denn "Gigantic" weckt nie wirklich die Lust am interpretieren, mehr die zum vorspulen.

                                • 2

                                  Regisseur Paul W. S. Anderson, der bereits den ersten Teil verbrochen hat, liefert mit "Afterlife" einen neuen Tiefpunkt der Serie sowie seiner Filmographie ab. Mag ja sein, dass der Film im Kino mit 3D-Effekten protzen konnte, doch es ändert nichts daran, dass die Action, die in der Serie eigentliche immer die Essenz war während der Horror stets stiefmütterlich behandelt wurde, absolut undynamisch daher kommt. Da können noch soviele akrobatische Zeitlupen-Manöver in Hochglanzbilder verpackt werden, die Actionszenen bleiben dennoch steif und austauschbar. Genau wie die erbärmliche Handlung und die darstellerische Leistungen der Akteure, allen voran Milla Jovovich. Die Krönung von diesem infantilen Zombie-Mist bleibt aber (wie in den Vorgängern auch), dass die Macher anscheinend keine Ahnung haben wie es mit der Filmreihe weitergehen wird, aber Hauptsache man kann irgendwie noch ein Sequel zusammenschustern. Es reicht!

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                                  • 0 .5

                                    Was für ein..., ich meine sowas können die doch nicht ernst..., wie haben die das nur so..., schämen die sich..., gab es neben den Effekt-Computern sonst niemanden der Lust darauf..., wieso zum Teufel..., wie kann man Helden nur so charmelos in Szene..., wieso funktioniert die Skip-Taste..., die dachten wirklich die machen einen guten..., selbst das Bonus-Material ist..., so schafft er es immerhin seinen Ruf nach "Lady in the Water" und "The Happening" noch weiter in die..., als die diesen Superjungen den Schädel tätowiert haben, muss der geschrien haben wie am..., da hatte das Finale von "Signs" ja mehr..., da sehen ja alle Bösen aus..., selbst für FSK-6 sind die Actionszene total..., muss man die Trickserie kennen um da überhaupt etwas zu..., diesen Drachen haben die doch aus "Wo die wilden Kerle wohnen"..., "Die Legende von Argh" wäre doch irgendwie der bessere..., die wollen wirklich eine Fortsetzung davon..., Luft, Erde, Feuer, Wasser? Die wollen drei Fortsetzungen davon..., wenn die zu den Elementen noch Liebe zufügen könnten die gleich auch noch Captain Planet in den Film..., das kommt wohl davon, wenn man zu schnell als Wunderkind..., verdammt der Film ist lieb- und lebloser Fantasy-Dreck. Mr. Jackson ich zähl auf Sie.

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                                    • 3 .5

                                      Da fehlte der nötige Biss um die öde Handlung zumindest teilweise über ein humoreskes Mittelmaß zu wuchten.

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                                      • 7 .5

                                        Gelungene Fortführung von Shane Meadows Drama als TV-Mini-Serie. Leider nicht immer dramaturgisch auf der Höhe, dafür aber sehr authentisch und oft auch recht spaßig.

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                                        • 7 .5

                                          Es ist grau. Kein Leben zu sehen, nur zwei abgemagerte Gestalten, die sich ihren Weg durch die zerstörte, mit Asche überdeckte Welt bahnen. Willkommen bei „The Road“, der Verfilmung des gleichnamigen Buches von Cormac McCarthy. Das Buch, immerhin mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, ist ein literarisches Meisterstück. Dagegen konnte der Film nur abfallen, aber auch der Film „The Road“ ist ein bewegendes Erlebnis.

                                          Regisseur John Hillcoat, der den wunderbaren Spät-Western „The Proposition“ inszenierte, gelingt es die zerstörte Welt landschaftlich wirklich genauso zu präsentieren, wie es im Buch beschrieben wird: alles ist grau, tot, trostlos und hoffnungslos. Keine große Glückseligkeit in der Nähe. Elend überall. Mittendrin ein Vater mit seinem Sohn, auf der Suche nach Hoffnung. Im Buch wie im Film ist die Beziehung der beiden der Kern der Geschichte. Es geht um die Liebe. Bedingungslos beschützt der Vater seinen Sohn. Bedingungslos versucht er ihm das Gute in einer bösen Welt zu zeigen und muss doch immer wieder einsehen, dass er selbst um zu überleben mit dem Guten bricht. Dieses wichtige Element ist im Buch wesentlich genauer und kraftvoller beschrieben als im Film. Der Film fokussiert manchmal nur auf den Überlebenskampf und lässt einiges an Zwischenton vermissen.

                                          !!!BEWARE!!! SPOILER AHEAD!!!

                                          Eine Szene, in der mir diese Zwischentöne eindeutig gefehlt haben, ist jene, in der der Vater seinem Sohn zeigt, wie man sich am besten umbringt. Den Revolver in den Mund, hoch zielen und abdrücken. Im Buch bekam ich eine Gänsehaut und musste sogar kurzzeitig unterbrechen, weil es mir sogar zu nahe ging. Im Film besitzt diese Szene auch eine große Kraft, wirkt dabei aber auch ein wenig nebensächlich.

                                          Eine weitere Szene die mich im Buch bewegt hat, im Film aber fast spurlos an mir vorbei ging, war die Entdeckung des Bunker, die unterirdische Vorratskammer. Im Roman habe mit gefiebert, gehofft, gebangt (auch beim dritten mal lesen), dass Vater und Sohn dort ihr Glück finden. Im Film wirkte die Entdeckung mehr wie eine lapidare Fußnote.

                                          Ebenfalls gefehlt hat mir bei der Verfilmung die nötige Härte. Auch auf die Gefahr als Splatterhead oder Gorehound bezeichnet zu werden, fand ich die Verfilmung um einiges zu harmlos. Im Roman beschreibt McCarthy schnörkellos und klar was der Vater mit seinem Sohn sieht. Der Film wirkte auf mich in dieser Hinsicht befremdlich reduziert, fast schon etwas feige und angepasst.

                                          Aber genug gemosert. John Hillcoat hat es geschafft mein Lieblingsbuch ansprechend als Film umzusetzen. Neben einer großartigen, weil beängstigend realistischen Atmosphäre, waren es vor allem die Darsteller die mich, ähnlich wie die Figuren des Romans, zu tiefst bewegt haben. Viggo Mortensen spielt einfach nur göttlich, Robert Duvall macht klar dass er einer der Besten ist und der junge Kodi Smit-McPhee wirkte auf mich, als wäre er direkt dem Buch entsprungen. Die leise, eigentlich kaum wahrnehmbare Musik von Großmeister Nick Cave tut ihr übriges, das „The Road“ als Film zwar nicht die gleiche Kraft besitzt wie das Buch, aber dennoch ein bewegende Studie über die Hoffnung und die Liebe zwischen einem Vater und seinem Sohn ist.

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                                          • 7

                                            Mit ihrer Version des Western-Romans „True Grit“ ist den Coens eine ansehnliche Defragmentierung des epochalen Westerns gelungen. Bei ihnen wirkt alles was den Western ehemals so groß und populär machte gedrosselt. Das kann man als Schwäche des Films ansehen, oder neben den tollen Cast, als Stärke. Für mich ist es letzteres, denn mit dem denunzierten Umgang des Genres, gelingt es „True Grit“ immer wieder humorvoll aufzufallen ohne billig oder manieriert zu wirken. Die einfache Handlung, die getragen wird von den Figuren, die allesamt liebevoll karikiert bis angenehm befremdlich wirken, schließt das Gesamtwerk „True Grit“ ab. Schade nur, dass der Film trotz seiner Stärken irgendwie ziemlich belanglos daher kommt. Mehr als ein kurzer Ausritt ist es nicht, aber mehr sollte es wohl auch nicht sein.

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                                            • 2
                                                • Wow, im Video gibt es ja nur positive Stimmen. Gab's wirklich keinen, der mit dem Film nicht warum wurde?

                                                  • diese ganzen Filmpreise haben ein Problem: Sie halten sich für wichtiger als Sie sind

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