stuforcedyou - Kommentare
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Alle Kommentare von stuforcedyou
[...] Doch immer wieder bricht der Film unter seinem selbst aufgeladenen Ballast zusammen. Da helfen dann auch die mehr zweckmäßig eingesetzten money shots nichts [...] „Interstellar“ ist einfach überladen und stellt sich und der Faszination, die Nolans Werk ohne Zweifel besitzt, immer wieder selbst ein Bein. Das Ergebnis: ermüdendere drei Stunden wird es dieses Jahr wohl nicht mehr im Kino zu erleben geben.
Dabei besitzt „Interstellar“ durchaus Ansätze und Maßstäbe die wirklich grandios sind. Alleine das Ende hat es schon in sich. [...] Während bei Kubricks „2001“ alles endet mit der Wiedergeburt, also mit einer göttlichem Fügung, so sind es in „Interstellar“ die Menschen selbst, die sich über ihr eigenes Schicksal und ihre eigene Existenz hinweggesetzt haben. Das ist so passend wie herrlich grüblerisch. Gott schuf unsere Welt, wir erschufen Welten. Die großen Fragen die bleiben sind: War Gott ein Mensch und sind wir nicht längst zu Göttern geworden? Großes Buhei für einen Blockbuster, der sich für diese Art von Fragen nicht ganz so stark interessiert, wie für die alte Leier des „Wie weit würdest du für deine Familie gehen" [...]
Dies wird wahrscheinlich auch mit ein Grund sein, warum „Interstellar“ gewiss vielen Fans des schnelllebigen Schauwertkinos aus dem Kinosaal vergraulen wird. Nolans Sci-Fi-Abenteuer positioniert sich irgendwo zwischen „2001“ und „Sunshine“. Es hat seine eigene, kleine Nische gefunden. Dort kann es sich aufblähen, zum Erretter des intelligenten Massenkinos. Auch wenn es vielleicht doch nicht mehr ist, als ein technisch herausragendes Stück Unterhaltung, dessen Defizite so unübersehbar sind, wie die Sterne bei Nacht
[...] wo Luc Bessons meisterhafte Killerballade vor allem in den dramaturgischen Tönen sowie im charakterlichen Unterbau vollends überzeugen konnte, entfacht Regisseur Mo Ali bei seinem Rache-Thriller viel lieber ein eingängiges wie durchaus brutales Todesballett. Außerhalb seiner Actionszenen versackt „Montana“ im Sumpf aus monotonen Figurenzeichnungen und stereotyper Handlungsmechanik. Trotz allem verfügt Alis Film über durchaus ansprechende Wucht [...]
[...] Es gibt keine Folter in Guantanamo Bay und der Irak besaß Massenvernichtungswaffen. Ex-Verteidigungsminister Rumsfeld positioniert sich in dieser Dokumentation als fehlinterpretiertes Opfer der Historie und Medien. Er wollte stets nur das Beste, so scheint es. Es liegt einzig und allein am Zuschauer diese suggestive Aussage zu hinterfragen. Darauf muss man sich einlassen (können). Das Resultat lässt einen fassungslos zurück.
Superb. Film wie Text. Danke dafür.
[...] während "Poltergeist" noch effizient mit den Ängsten spielt, liefert Regisseur Jan DeBont („Speed“) hier nur treudoofes Erschreck-Kino ab, welches trotz des viktorianischen Settins das miefige Flair von unpersönlichem Industriekino innehat. Mehr eine sehr, sehr, sehr , sehr schlechte und abwechslungsarme Horrorkirmes, für alle die, die schon bei Serien wie „Medium“ oder „Ghost Whisperer“ Gänsehaut bekommen. Ein Blockbuster ohne Mehrwert, Seele und eigene Identität [...]
Stephen Kings erste und einzige Regiearbeit: Ein unerträglich bekloppter, miserable erzählter und beschämend zwanghaft auf skandalträchtig ausgelegte Ansammlung von versemmelten Chancen so etwas wie Suspense oder gar funktionierende Empathie zu entwickeln. Wenn Emilio Estevez („Men at Work“) und andere uninteressante Figuren in einer Tankstelle von fremdgesteuerten Trucks eingekesselt werden, kommt ungefähr so viel Horrorstimmung auf wie beim Autoquartett. Und wenn dann endlich im Keller das Waffenlager (!) gefunden wird, versaut es King sogar aus einem schlechten Horrorfilm zumindest noch einen unfreiwillig unterhaltsamen zu machen. Nach diesem Film sollte sich keiner mehr über schlecht adaptiere King-Roman aufregen. Der Meister kann’s nämlich auch nicht besser.
[...] Vagina schluckt benutztes Kondom. Kaum zu glauben, dass dies bei „Love, Rosie – Für immer vielleicht“ alles ins Rollen bringt und der Film dennoch so ermattend gewöhnlich und anbiedernd ist. Die Authentizität auf Möchtegern-Niveau macht die filmische Schlappe dann (leider) komplett [...]
Es ließ sich schon sehr lange nicht mehr abstreiten, aber nun ist es leider absolute Gewissheit geworden: Der Name Renny Harlin ist offiziell ein Synonym für einen schlechten Film.
[...] [Die] neue computeranimierte Stilistik [wird] gewiss nicht jedermanns Geschmack sein. Der Stil lässt sich am ehesten computeranimierter japanischer Anime beschreiben. Ein Anime, so wie ihn sich das westliche Massenpublikum vorstellt. Dazu kommt noch dass die Animation, nett ausgedrückt, sehr reduziert wirken. Anders gesagt: der Look der Serie wirkt nicht sonderlich kostspielig und hochwertig. Aber die Macher versuchen dies mit optischen Spielereien zu kaschieren. Das ist nicht immer von Erfolg gekrönt, hilft aber dabei über die teilweise wirklich unschönen Stil hinweg zu sehen (und zu kommen).
Ein weiteres Problem mit der dargebotenen visuellen Präsentation der Serie ist, dass sie sich leider unglaublich leblos anfühlt. [...] Die Straßenzüge von New York bestehen immer aus denselben Hintergründen. Die City ist meisten menschenleer. Keine Autos, keine Fußgänger, ganz einfach kein Leben. Wenn dann auch noch riesige Monster die Stadt heimsuchen und ganze Gemäuer einreißen und sich immer noch niemand dafür interessiert in der Stadt - außer die vier Kröten - , dann wirkt die von der Serie genutzte Ausrede, dass dies ja alles nachts passiert, nicht nur lächerlich sondern ganz einfach ziemlich dumm.
Dem gegenüber steht die Mythologie der „Teenage Mutant Ninja Turtles“, die auch hier wieder im gewohnten Maße mal leicht und dann auch mal wieder rabiat abgeändert wurde, um die Serie die Zielpublikum schmackhaft zu machen. Das bedeutet, dass es jetzt in jeder Episode ein neues mutiertes Monster gibt, dafür Erzfeind Shredder aber auch gerne einmal für einige Zeit nicht aufzutauchen braucht. Für Fans der klassischen Serie gewiss keine nette Idee, vor allem auch weil kultige Sidekicks der Schurken wie Bebop und Rocksteady nun von einem Riesenhund und einem gigantischen Fisch mit Roboterbeinen ersetzt wurden. Aber sich darüber wirklich aufzuregen, geht in die falsche Richtung, denn wenn man mal ehrlich ist, würde man diese Ideen wahrscheinlich auch toll finden, wenn man selbst noch ein Kind wäre [...]
[...] Tobe Hooper gab hier sein Mayor-Studio-Hollywood-Debüt und verärgerte mit dem Ergebnis gleich mal Produzent Steven Spielberg, der schließlich selber via Nachdreh ran musste, um den heutigen Klassiker des Spukfilms nach seinen Idealen zu recht zu stutzen. Ärgerlich für Hooper und dennoch erweist sich „Poltergeist“, auch drei Dekaden nach seinem Release, als feste Bank innerhalb der Filmgeschichte. Stilistisch umher zitternd zwischen rabenschwarzem Horror und familientauglicher Geisterbahnfahrt ist das Ergebnis ein, wohl auch in 100 Jahren, herrlich unterhaltsamer und spannender Film, der Spaß durch süffisanten Grusel extrahiert, der oft genug auch unsere innersten Ängste anspricht. „Poltergeist“ ist der Freizeitpark unter den Horrorfilmen. [...]
[...] Die Medienschelte, die „Nightcrawler“ betreibt, ist angriffslustig und plakativ. Sie negiert sich gegenüber Graustufen und funktioniert als fratzenhafte Spiegelung des medialen Wahns der Skandale, großen Bilder und emotionalen Trubels. Lou Bloom (Jake Gyllenhaal) erweist sich dabei als eine Art Frankensteins Monster dieser Welt. Er ist die menschgewordene Essenz einer Gesellschaft, die Erfolgsdruck als genauso attraktiv und begehrenswert beschreibt wie alltägliche Nettigkeiten. Bloom ist so smart wie rücksichtslos, so charmant wie durchtrieben, so eloquent wie radikal. Ein Wolf im Schafspelz, der schnell versteht, wie die Regeln des Systems funktionieren, wie man sie optimal befolgt und somit Erfolge feiern kann. Eine ethische Komponente gibt es dabei nicht und wenn doch eine erscheint, versandet sie in der Scheinheiligkeit. Lou Bloom ist „Bild“ und „heftig.de“ in Menschengestalt. [...]
Die Found Footage-Stilistik und die Aura des Geheimnisvollen des Originals werden hier mit Füßen getreten. Stattdessen gibt’s ganz nach dem Motto „Keine Idee? Mehr Gewalt!“ einfach das zu sehen, was das Original nur andeutete. Wer also immer wissen wollte, wie die Hexe von Blair, bzw. ihr Protegé Rustin Parr, ihre Opfer heimsuchten und ermordeten, der darf sich freuen, denn diese aus Liebe zum schnellen Geld gedrehte Unsinnigkeit riss dem Mythos Blair Hexe, nur ein Jahr nach Teil 1, ganz offen die Hosen runter und veranstaltete eine kleine Mythenschändungsorgie, die mit dazugehörigen PC-Spielen auch virtuell fortgeführt wurde. Da hatte man als Zuschauer schon irgendwie das Gefühl passiv einer Art Gang Bang beizuwohnen. Gruselig, aber nicht im guten Sinne.
[...] SpongeBob [gehört] auch weiterhin zu den großen Spielern, wenn es um die Gunst junger Zuschauer geht. Dabei gelingt es der Serie aber auch ältere Kaliber zu unterhalten, zumindest dann, wenn sie mit dem in der Serienwelt propagierten Wahn- und Schwachsinn etwas anfangen können. Wenn nicht, dann ist der freundliche Schwamm aus Bikini Bottom sicherlich so beliebt, wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt ohne Narkose.
Für die Gruppierung, die SpongeBob für das gelbe Böse in Serienform hält, wird die nun folgende Aussage gewiss bekannt vorkommen, wird sie doch von vielen Fans des Schwammes getätigt, die bereits die Pubertät vor einiger Zeit hinter sich gelassen haben: „SpongeBob Schwammkopf“ ist subversiv, cleveres Entertainment, unter deren alberner Geblödelkruste mehr steckt, als den Nachwuchs zu verdummen. Lassen wir den Schwamm-Hassern kurz Zeit zum Seufzen. So. Diese Aussage ist leider nicht ganz korrekt, denn die Serie ist nicht subversiv, sie kann subversiv (sein)! Manche Episoden der Staffel 7 und 8 sind wirklich mehr schlecht als recht zusammen gekalauerte und strukturierte Gebilde, die alte Running Gags der Serie noch weiter verbrauchen und dabei ungelenke Geschichtskonstruktionen wiedergeben. Dem gegenüber stehen aber Folgen, die gut und gerne als Monty Python für Kinder beschrieben werden können: überraschend, spritzig, frei vom Drang der Erwartungserfüllung und mit einem wirklichen Subtext versehen. Genau dann ist „SpongeBob Schwammkopf“ einfach nur großartig [...]
Kritik zu Staffel 7 & 8 -> http://bit.ly/1CqznEX
Ich bin sicher, viele sind jetzt enttäuscht, weil sie nur gelesen haben „nackt“ und „Megan Fox“ :)
[...] „Kite - Engel der Rache“ zielt eben ganz und gar auf seine exploitative Prämisse ab: junges, attraktives Mädchen tötet böse Menschenhändler. Doch daraus wird im Endeffekt nicht mehr gemacht, als kurze Actionphasen, die zwar hier und da mit Brutalität aufwarten, denen es aber letztlich am richtigen Druck nach vorne mangelt. „Kite - Engel der Rache“ will seinem Publikum hartes Action-Entertainment bieten, aber traut sich nicht, dies mit der nötigen Konsequenz und Durchtriebenheit zu tun.
[...] Samuel L. Jackson („Marvel’s The Avengers“) versucht erst gar nicht seine Rolle mit Leben zu füllen und tut dass, was er immer tut, wenn er eine Job mit großer Wahrscheinlichkeit nur deshalb angenommen hat, um den neuen Tennisplatz zu finanzieren: agieren mit der Devise Augen zu und durch – Jackson muss mittlerweile echt verdammt viele Tennisplätze besitzen. [...]
„Teenage Mutant Ninja Turtles“ spricht in all seinen Facetten ein adoleszentes Publikum an, welches weder mit dem ersten Realfilm von Steve Barron, noch mit den originalen Comics oder der ersten Trickfilmserie Kontakt hatte - die im Vergleich zur hier zur Schau gestellten Over-the-Top-Dynamik gewiss wie attraktionslose Luftnummern wirken müssen, für die auf großes Getöse ausgelegten Sehgewohnheiten des modernen Zielpublikums. Die übertriebenen Charakterzüge der Ninja-Kröten werden hier noch einmal überspitzt dargeboten, die Action wird in meist planlos wirkenden Overkill-Szenen dargereicht und die menschlichen Figuren wirken (vor allem Eye Candy Megan Fox) noch artifizieller als alle aus dem Computer stammenden Figuren und Tohuwabohu-Elemente (inklusive der potthässlichen CGI-Meister-Splinter-Imitation) […]
„Teenage Mutant Ninja Turtles“ ist hektisches Bombast/Krawall-Kino, welches dem Franchise gewiss neue Möglichkeit im Bereich des Marketing, also der Gewinnmaximierung, einbringen wird, den liebenswerten grünen Ninjas mit den Panzern auf dem Rücken aus New York aber nicht gerecht wird (dafür ihrem jüngsten Publikum). Dieser Film rund um die Turtles scheint halt einfach für eine andere, eine neue Generation von Fans zu sein. Ist das ärgerlich? Ja, ist es schon irgendwie, allerdings hat die ältere Generation ja den Realfilm von 1990 und der ist – das werden die Kiddies von heute eines Tages auch einfach einsehen müssen – besser. Keine Diskussion […]
So sähe also „The Tree of Life“ aus, wenn ihn die Macher von „Taken“ und „The Transporter“ inszeniert hätten. Damit ist diese Wissenslücke nun auch geschlossen. Der Rest, der bleibt, ist bräsiges Palavern über das menschliche Hirn, Actionszene ohne Rhythmik, Kraft sowie Dynamik und ein verkrüppelter Anspruch an die eigene Geschichte und Aussage (welche letztlich nur ein hohles Möchtegern-Mindfuck Gewichse ist), die mehr zum Schmunzeln als zum Philosophieren einlädt. Ansonsten: Morgan Freeman spielt Morgan Freeman, Min-sik Choi zeigt uns, wie man einen begnadeten Ausnahmedarsteller rigoros unter Wert verkauft und Scarlett Johansson darf als taktisch ausgewähltes Eye Candy vom lamentierenden Opfer zum technologischen USB-Gottwesen aufsteigen. Filmisch so redundant wie relevanzlos. Teilweise aber, wenn Luc Besson seinen Film ungehemmt in der naiven Ersatzflüssigkeit des hypothetischen Tiefsinns schwimmen lässt, kommt die Frage auf, was das bitte alles soll. Das ist doch schon mal recht nah an der Frage nach dem Sinn des Lebens .
Kenn leider nur das Remake, was ich ziemlich gut fand. Werde mir aber wohl auch mal das Original ansehen müssen.
[...] Eine erodierte Erzählung und fehlende Courage stehen „Get on Up“ im Weg. Doch dank der famosen Leistung seines Hauptdarstellers erweist sich das Brown-Biopic als kraftvolles Drama, welches der Legende James Brown eine ansehnliche Bühne bietet.
Wer sich fragt, wie oft Liam Neeson in den „Taken“-Filmen noch die Familienmitglieder abhandenkommen, sollte um „Return of the Warrior“ einen weiten Bogen machen, denn Muay Thai-Virtuose Tony Jaa verliert hier zum zweiten Mal seinen Elefanten. Daran liegt es aber nicht, dass das Sequel nicht zu überzeugen weiß. Der Zwang den Vorgänger zu übertrumpfen endet hier in einer Spirale aus Irrwitzigkeiten, die oft zum Staunen einladen, zu oft aber einfach nur langweilen, weil sich die Macher zu sehr vom Konzept der handmade action entfernen. Dass die Geschichte ähnlich lausig und kraftlos daher kommt wie Teil eins ist da schon eher eine Marginalschwäche.
Die Königin des Kommentars, sie ist zurück! Ich wusste, heute gibt es ein Grund aufzustehen. Danke.
Danke für kurzweilige 87 Minuten. Frage: Was ist das "Klooong" welches man seit der Beschaffung der Penis-Mikros immer wieder hören kann? Sorry für meine Neugier. :)
[...] Diese Demaskierung ist allgegenwärtig, wird aber niemals so bewusst betrieben oder gar ausgeweitert, dass „Mistaken for Strangers“ eine Art satirisch ausgelegte Abrechnung mit dem Tour-Mythos ist, denn der eigentlich Kern ist die Geschichte von zwei ungleichen Brüdern. Zwei Welten die aufeinander krachen, wobei der Rockstar-Bruder klar das Sagen hat, zumindest auf der Tour. Als Außenstehender wird einem mit jeder Minute klar, dass Matt Berninger zwar den durchsetzungsfähigeren und vermutlich auch reiferen Charakter hat, als sein kleiner Bruder Tom, dass er allerdings mit Toms Lebenseinstellung absolut überfordert ist. Tom wiederrum muss sich spätestens nach dem er als Roadie wegen diverser Versäumnisse und Fehlverhalten gefeuert wird, damit auseinandersetzen, dass er nicht nur im Schatten seines Bruder steht, sondern sein gesamtes Leben in Bahnen der Unzufriedenheit verläuft. Das wären Gründe, um die Doku mit großen Gefühlen und Gesten auszustatten, aber auch hier gelingt „Mistaken for Strangers“ das Kunststück diese Mechanik aufzuhebeln und zu entzaubern, denn ein weiterer wichtiger Part des Films, ist der Prozess des eigentlichen Drehens. Die Kamera zeigt uns nicht bloß den weinenden Tom, nein, sie zeigt uns auch, wie Tom selbst die Kamera noch richtig positioniert. Matt und Tom suchen halt beide die große Show. Der eine mit seiner Musik auf der Bühne, der andere mit seiner kleinen HD-Kamera. Gefühlvoll ist beides, allerdings lässt sich bei Tom schon die größere Wahrheit und der wahrhaftigere Schmerz finden [...]
[...] Am Ende ist „Hüter der Erinnerung – The Giver“ mal wieder ein Opfer der Zielgruppenorientierung. Mehr Mut den Zuschauer mental herauszufordern wäre hier wahrscheinlich der Schlüssel zum Erfolg gewesen [...]
[…] Die ganze schwerfällige Inszenierung, die mal mit amüsant-miserablen, dann wieder mit wirklich nur desolaten Aufnahmen „glänzt“, rennt den dreckigen, cineastischen Vorbildern aus der Grindhouse-Ecke lediglich hinterher ohne jemals in die Nähe zu gelangen. Selbst deren Windschatten wird nicht erreicht. Besonders auffällig ist allerdings, wie scheinbar überzeugt die Macher von ihrem B-Movie sind. Wenn Rächer John mit seinem gelben Dodge Charger los düst, dann wird versucht daraus etwas Ikonisches zu machen. Das Ergebnis erinnert dann aber eher an Kai-Uwe Kampmann, der mit seinem alten Opel Astra zu den Klängen harter Heavy Metal Musik im Stau steht, aufs Lenkrad trommelt und sich vorstellt, er wäre cool, während hinten auf der Astra-Heckscheibe die Aufkleber „Böhse Onkelz“ und „Jeremy an Bord“ um die Aufmerksamkeit des Hintermannes buhlen […]
„American Muscle“ ist ein Film für alle die, die immer noch glauben das nacheifern mieser B-Movie-Ware wäre modisch und unverbraucht. Ein Werk ohne Talent und Hirn, dafür aber mit viel Gewalt und Titten.