stuforcedyou - Kommentare
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Alle Kommentare von stuforcedyou
Mal wieder ein schöner Podcast, mit stimmungsvollem Sound Design. :)
Im TV auf ARTE kommt die Python-Show übrigens erst am 30. Juli.
Dexter Morgan liegt auf einem seiner Tische. Diesmal ist er es, der mit Platikfolie eingepackt und gefesselt ist. Der Täter sind die Macher, bzw. der Sender Showtime, die diese brutale Tat begehen. Sie töten Dexter sinnbildlich und zersägen ihn in transportable Stücke. Doch während Dexter seine Opfer im Pazifik verschwinden ließ, machen sich die Täter hier keine Mühe bei der Entsorgung und stellen die unrühmliches Überreste überall sichtbar aus. Bei Dexter hieß es Mord, bei Showtime "final season".
Vernachlässigt man das Ende, so ist "Non-Stop" (einer) der beste(n) Neeson-Film(e) seit einer halben Ewigkeit. Ein glatter, sauber inszenierter Thriller, der niemanden beeindrucken, sondern ganz einfach nur unterhalten will. Gute Sache.
Nach Alec Baldwin, Harrison Ford und Ben Affleck darf nun Neo-Cpt. Kirk Chris Pine den ultimativen CIA-Saubermann spielen. Die Figur bleibt dabei unangetastet - wie so vieles andere, was der Agenten-Thriller auftischt. Dass es sich hier um einen Film des Jahres 2014 handelt ist manchmal kaum zu glauben, so sehr zelebriert Regisseur Branagh die Mär vom bösen Russen und dem guten Amerikaner.
"Jack Ryan: Shadow Recruit" ist wie der Besuch in einem historischen Museum: zu Beginn schon irgendwie reizvoll, wenn man der Vergangenheit im Schaukasten gegenüber steht, aber spätestens beim vierten Exponat mit dem Titel "Der böse Igor" wird's dröge, elendig und der Staub des Damaligen beginnt zu müffeln.
Sympathischer Kerl, guter Filmgeschmack.
[...]
Auch die vorangegangen Teile der Reihe waren alles andere als Kurzfilme, doch schaut man sich die Handlung von „Transformers: Ära des Untergangs“ an, drängt sich schon die Frage auf, mit was Bay seinen Blockbuster eigentlich füllt. Die Antwort, die gewiss die Meisten erwarten lautet: mit Krawall. Das ist richtig, doch im Gegensatz zu den vorherigen Filmauftritten der Roboter aus des Hause Hasbro bietet „Transformers: Ära des Untergangs“ durchaus den einen oder anderen Lichtblick. Um eines vorweg klar zu machen, es reicht nicht aus, um Teil vier endgültig eine Empfehlung auszusprechen. Dafür inszeniert Bay immer noch zu leb-, lieb- und seelenlos. Aber wenn sich die Transformers und ihre menschlichen Anhängsel ins Raumschiff des finsteren Lockheed verirren, dann punktet „Transformers: Ära des Untergangs“ mit einem wirklich beeindruckenden Produktionsdesign (welches letztlich wohl zu 90% am Hochleistungsrechner Hollywood entstand). Im Inneren dieses Raumschiff treffen gleich mehrere grafische Sci-Fi-Muster aufeinander. Allesamt nicht sonderlich innovativ, dafür referenziell. Hier ein paar düstere Gange a la „Alien – Das unheimliche Wesen aus dem Weltall“, dort etwas „The Matrix“ und hin und wieder fühlt man sich auch an Paul W.S. Andersons „Event Horizon“ erinnert. Somit generiert „Transformers: Ära des Untergangs“ wohliges Staunen, welches nicht mit Explosionen und Radau in Verbindung steht. Innerhalb des Films ist diese Passage wahrlich eine willkommene wie einnehmende Abwechslung.
Das war es dann aber auch schon mit der Abwechslung. Nun gut, dass Mark Wahlberg jetzt der menschliche Held von nebenan sein darf, tut dem Franchise durchaus gut. Seine Figur wirkt griffiger und weniger hyperaktiv. Während Shia LaBeouf („Nymp()maniac“) in den ersten drei Teilen wild stotternd von A nach B rannte, wirkt Wahlberg als Cade Yaeger fast schon erfrischend ruhig. Ebenfalls neuartig (für Bay-Verhältnisse) wirkt die Reduktion von rassistischen Stereotypen und frontalem Sexismus. Auch bei „Transformers: Ära des Untergangs“ gibt es Szenen, die einem die Schamesröte ins Gesicht treiben (z.B. scheinen alle Asiaten perfekt ausgebildete Kampfkünstler zu sein) und verglichen mit einem vernünftigen oder wohltuenden Maß dieser filmischen Abszesse, geht Bay auch hier wieder in die Vollen, aber stellt man den Sexismus und Rassismus seinen Vorgängerfilmen entgegen, wirkt „Transformers: Ära des Untergangs“ doch etwas reifer. Allgemein versucht er den vierten Teil der Reihe gröber zu gestalten. Zwar gibt es mit Samurai-Autobots und den werbewirksamen Dinobots immer noch einen Überschuss an Infantilismus, dafür aber auch den Versuch die Transformers nicht nur als gigantische Blechhaufen darzustellen, sondern erstmals auch wirklich als Persönlichkeiten (zumindest einige von ihnen).
Das ist wie zu erwarten war ganz weit weg von wahren, dynamischen Charakterentwicklung und dank der doch sehr hölzernen, pardon, eisernen Robo-Mimiken auch eigentlich immer zum Scheitern verurteilt. Hey, ein Versuch war es aber wert. Gut, an den Versuch wird sich wohl niemand erinnern, denn im Grunde geht es selbstverständlich auch in „Transformers: Ära des Untergangs“ nur wieder um Destruktion mit dem Profil Höher, Schneller, Weiter. Wer sich immer noch dafür begeistern kann, dem sei viel Freude bei „Transformers: Ära des Untergangs“ gewünscht. Es sei hier aber noch einmal erwähnt, dass Teil vier trotz einzelnen, viel zu kurzen und oft auch viel zu schwachen Versuchen zumindest ein bisschen aus dem ewig gleichen Konzept des Filmfranchise auszubrechen. Kurz: It’s always the same! Gebäude stürzen ein, Straßen zerbersten, alles fliegt mit Karacho in die Luft und die Geschichte besitzt den Anspruch einfach nur da zu sein, aber darf bloß nicht irgendwelche geistigen Anforderungen stellen. Die Handlung von „Transformers: Ära des Untergangs“ ist genauso redundant wie bei den Vorgänger. Mit dem Unterschied, das Drehbuchautor Ehren Kruger einen Hauptplot dadurch erschafft, in dem er gleich mehrerer Subplots ineinander stapelt. „Transformers: Ära des Untergangs“ besitzt quasi eine Koffer-Handlung. [...]
„Transformers: Ära des Untergangs“ ist, um es noch einmal deutlich zu machen, wahrlich kein guter Film. Aber er weiß dennoch wirklich zu überraschen. Es sind nur kurze, aber wohlige Injektionen des Glücks. Etwa wenn Michael Bay beim Showdown Mark Wahlberg mit seiner Kamera durch die verwüsteten Straßen Hongkongs begleitet und die Linse mobil und ohne Schnitt immer bei Wahlberg verweilt. Diese Sequenz ist nicht einmal 60 Sekunden lang, aber für Bay-Verhältnisse kann man hier durchaus von einer Plansequenz reden, die mit viel guten Willen ein wenig an Alfonso Cuarons Meisterwerk „Children of Men“ erinnert. Wirklich aber nur mit sehr viel guten Willen. [...]
„Transformers: Ära des Untergangs“ ist trotz einigen Veränderungen immer noch ein echter Bay- und Transformers-Film. 165 Minuten wird man Zeuge, wie Figuren mit der Haltbarkeitszeit von Eiswürfel in der Sonne, mit Riesenroboter gegen Riesenroboter kämpfen. Es wird geschrien, gerannt, zerstört, gewütet und wenn am Ende in futuristischen Lettern „Directe by Michael Bay“ auf der Leinwand steht, verlässt man das Kino entweder bespaßt und gut gelaunt oder doch leer und genervt. Es kommt wohl einfach ganz darauf an, welchen Anspruch man das Kino hat. Soll es neue Welten erschaffen, eröffnen und definieren oder doch einfach nur fast drei Stunden lang technisierte Action im Overkill-Modus bieten? Dass muss jeder selbst entscheiden. Aber falls es bei der Entscheidung hilft: „Transformers: Ära des Untergangs“ ist kein guter Film (es hätte aber auch schlimmer sein können).
Fünf
Wenn in „Tropic Thunder 2“ zu Beginn wieder Fake-Trailer gezeigt werden sollten, würde sich ein Zusammenschnitt von „Nobody Walks“ bestens dafür eignen die über die Jahre angehäuften Klischees von kläglichen wie prätentiösen US-Indepentdentfilmchen a la Sundance zu karikieren.
Es gibt Serien, die gelten als geschlechtsuniversell. Gerade im aktuellen Serien-Boom wird wenig Zeit darauf verwendet, eine Serie einer weiblichen oder männlichen Zuschauerschaft zu zu weisen. Doch noch immer gibt es sie, die episodenhaften, narrativen Produkte der verschiedenen Sender, die sofort mit einem Geschlecht assoziiert werden. Eine Frau schaut „Spartacus: Blood and Sand“?! Da schnellt so manch eine Augenbraue in die Höhe. Ja, die Gender-Schublade wird gerne und oft (sowie vorschnell) geöffnet. Auch meine Brauen schießen fast schon instinktiv in die Höhe, wenn mir ein Freund erzählt, dass er gerne „Desperate Housewives“ oder „Eine himmlische Familie“ sieht. Zum Kanon dieser „Frauenserien“ gehört zweifelsohne auch „Gilmore Girls“, die es insgesamt auf sieben Staffel und eine große wie internationale Fangemeinde brachte.
„Gilmore Girls“ spielt mit den Träumen und Hoffnungen seiner Zuschauer. Stars Hollow, die Kleinstadt in der die beiden Lorelais leben, ist ein Hort der Lebensfreude. Kein Schmutz, überall verschiedenen Typen von Einwohnern, deren Macken allesamt liebenswürdig sind. Dazu kommt noch die zentrale Mutter-Tochter-Beziehung, die mit ihrem gegenseitigen Verständnis eine Idylle generiert, die jede andere, familiäre Beziehung wie einen schlechten Witz erscheinen lässt. Eingekreist wird dies alles durch den Kontrast, der immer dann entsteht wenn die „Gilmore Girls“ zu Gast bei den Eltern, bzw. Großeltern sind. Freigeister treffen dann auf Konservativsten und die Drehbuchautoren schreiben sich die Finger wund, denn geredet wird viel und gerne. Dass ein Script zu einer Episode oftmals doppelt so lang war, wie das Drehbuch einer anderen Serie überrascht nicht, denn Serienschöpfer Amy Sherman-Palladino nutzt Verbalität konsequent und ungehemmt. Es wird wirklich über alles gesprochen und dies gerne ausgiebig. Dank eines überaus ansehnlichen Sprachwitzes, (welcher sich nur komplett in der nicht synchronisierten Fassung zeigt) ist dies aber die vielleicht größte Stärke der „Gilmore Girls“. Auch wenn somit das erklärte Ziel oftmals erst nach einer gefühlten Ewigkeit erreicht wird.
Das zweite Standbein der Serie sind (wäre hätte es gedacht?) die beiden Titelheldinnen. Lauren Graham die drei Jahre nach Serienstart noch Analverkehr mit Billy Bob Thornton in der Anarcho-Komödie „Bad Santa“ von Terry Zwigoff („GhostWorld“) hatte, entwickelte sich mit ihrer Rolle als junge, energetische Jungglucke einer Teenagertochter als Sinnbild für eines gesellschaftlich attraktiven Muttertypus. Ihr gegenüber steht Alexis Bedel („Sin City“) alias Rory, die hier ihre erste, wirkliche Schauspielerfahrung sammelte, was leider deutlich spürbar ist. Zu versteinert wirkt ihr Spiel, vor allem dann, wenn Graham als ihr Zugpferd nicht an ihrer Seite ist. Die Rolle der Rory ist aber auch relativ undankbar: Hochbegabt, attraktiv und charmant. Wer bei Rorys Charakterbild immer noch glaubt, die Serie würde den Anspruch verfolgen, ein wahres wie ernsthaftes Weltbild zu verfolgen, muss wahrlich ein gutgläubiger Ultra-Optimist sein. Was Rory fehlt sind echte Macken und Kanten. Etwas, was sie vielleicht im Laufe der nächsten Staffel noch erhalten wird und somit aus dem Dunstkreis elend belangloser Perfektion herauskommt.
Wie „Sex and the City“ entwirft „Gilmore Girls“ eine Traumwelt, in der sich jeder verlieren kann der will. Die Erdung einer auf Authentizität ausgelegten Serie wie „Girls“ fehlt hier völlig. Das kann man der Serie von Amy Sherman-Palladino aber gewiss nicht vorwerfen. Ihr Fokus zentriert sich auf andere Mechanik. „Gilmore Girls“ spricht alltägliche Probleme zwar an, deren Lösung ist aber im Grunde nur der Aufhänger für diverse Irrungen und Wirrungen innerhalb eines eher humoristischen Konsens. Es erinnert ein wenig an die gute, alte Zeit der Screwball-Comedys mit Doris Day. Und zumindest die erste Staffel der Serie leidet unter ähnlichen Problemen, denn auch wenn Gleichberechtigung und Girlpower zelebriert wird, so ist das höchste Ziel doch einen Mann fürs Leben zu finden. Aber zumindest die Suche danach folgt eigenen Regularien, die mit Selbstbestimmung und Erquicklichkeit verfolgt werden.
Das ZDF macht sich. Als einer der ersten Sender Deutschlands überhaupt versuchten sich die Programmverantwortlichen daran, von ihrem Image des „Seniorensenders“ zumindest rudimentär zu trennen. Der Spartenkanal zdf_neo ging on air und auf dem Mainzer Lerchenberg, der Zentrale des zweiten deutschen Fernsehens, versuchte man ein attraktives Programm zu gestalten. Dazu wurden zig hochgelobte Formate eingekauft, die zunächst zwar nur im kleinen neo gesendet wurden, die aber später auch den Sprung ins Hauptprogramm schaften. Noch vor wenigen Jahren wäre es ein Novum gewesen, wenn im ZDF neben „Derrick“, „Ein Fall für Zwei“, „Der Alte“ oder „Siska“ auch Serien wie „Luther“ mit Idris Elba und Ruth Wilson oder „Downton Abbey“ mit Maggie Smith und Hugh Bonneville laufen würde. Mittlerweile ist es zwar immer noch nicht wirklich alltäglich, dennoch gibt es vor allem für jüngere Gebührenzahler (und Schwarzseher) mittlerweile mehrere, gute Gründe das ZDF einzuschalten. Einer dieser Gründer ist sicherlich auch „Die Brücke – Transit in den Tod“. Eine schwedisch-dänisch-deutsche Ko-Produktion, in der das ZDF beteiligt ist. Diese Kriminal-, oder besser gesagt Thriller-Serie, schaffte es bereits mit Staffel eins sich in den Köpfen und Herzen vieler Zuschauer einzunisten. Dank guter Kritiken und Quoten wurde auch die amerikanische TV-Industrie auf „Die Brücke“ aufmerksam. Das Ergebnis: „The Bridge – America“. Ein Serienremake mit Diane Kruger („Das Geheimnis der Tempelritter“), Demian Bichir („Machete Kills“) und Ted Levine („Das Schweigen der Lämmer“).
Da Erfolg nun mal der beste Grund ist, etwas fortzuführen, gab es 2013 von „Die Brücke – Transit in den Tod“ auch eine zweite Staffel, die nach der Ausstrahlung im ZDF, genau wie Staffel eins, nun auch fürs Heimkino verwertet wurde. Jeder der mag, kann also den zweiten Fall der beiden Kommisare Noren und Rohde nun ohne einwöchige Pause zwischen den Folgen sehen. Das ist wohl auch gut so, denn genau wie in der vorangegangen Staffel, erschufen die Serienmacher erneut ein weitumspanntes Handlungsnetz, welches zunächst wie ein undurchdringliches Dickicht aus Locations, Charakteren, Vermutungen und Absichten besteht und sich erst nach und nach entwirrt und erklärt. Dabei geht „Die Brücke – Transit in den Tod“ in seiner narrativen Weite in die Offensive. Think Big! ist das Motto, wenn militante Öko-Terroristen, große Unternehmen und mysteriöse Todesfälle sich zu einem großen Ganzen verweben. Das Markante daran sind die persönlichen Entwicklungen der darin enthaltenen Rollen. Gerade zu Beginn, wenn alles noch etwas undurchschaubar scheint, hält die Serie eine gelungene Balance aus genre-typischen Spannungsaufbauelementen und evolutionärer Charakterformung. Bei der Fülle von Figuren, die „Die Brücke – Transit in den Tod – Staffel 2“ nutzt um seine inhaltlichen Rahmen abzustecken, kommt es allerdings öfters vor, dass sich die Narration in eine Sackgasse navigiert. Das generiert deutliche Längen, vor allem innerhalb der ersten beiden Episoden.
Das komplexe Handlungskonstrukt, wird, genau wie bei der Vorgängerstaffel, erneut von den beiden Kommissaren Saga Noren und Martin Rohde getragen. Noren sticht dabei natürlich klar heraus. Als Kommissarin mit dem Asberger-Syndrom, einer Form von Autismus, sind ihr soziale Notwendigkeiten fremd. Das erschwert zwar den Umgang mit Menschen, hat allerdings auch einen klaren, nüchternen Blick zur Folge, die bei der Polizeiarbeit öfters mehr als nur hilfreich ist. Ihr dänischer Kollege erscheint da alleine schon aus narrativer Sicht als unumgänglicher Konterpart, der ihr nicht nur helfend bei den Ermittlungen zur Seite steht, sondern auch bei ihren alltäglichen Problemen mit emotionalen Fremdkörpern. Gewiss resultiert daraus auch immer wieder Komik, aber anders wie bei anderen sonderbaren Kriminalisten der Serienhistorie, nutzt „Die Brücke – Transit in den Tod“ diese Form des comic relief nur dezent und wohl dosiert. Mehr funktioniert das ungleiche Duo als Katalysator für die teils wirklich abschreckenden Verbrechen, die die Serie ihren Zuschauer serviert. Es sind zwei Perspektiven: Expansiv und Expressiv. Gemeinsam ergibt sich ein großes Ganzes und dank der gut geschriebenen Bücher, bleiben die beiden Protagonisten gleichberechtigte Kräfte innerhalb der Narration.
Die reservierte Saga Noren und der bullige Gefühlsmensch Martin Rohde. Die Öresundbrücke, die Regisseur Henrik Georgsson immer wieder als Szenenfüller einsetzt, ragt wie ein Symbol der Verbindung aus der Serie heraus. Schweden und Dänemark, Saga und Martin. Zwei Polizisten, wie sich unterschiedlicher nicht sein könnten, aber dennoch verbunden durch eine gemeinsame Vergangenheit (die Ereignisse aus Staffel 1), die vor allem Martin noch nicht verarbeitet hat. Dies nimmt einen überaus interessanten wie intensiven Nebenstrang der Handlung ein und endet schließlich in einer tosenden Ambivalenz, die letztlich mehr Kraft innehat, als der eigentliche Hauptfall, mit dem die beiden Ermittler beschäftigen. Aber egal ob Haupt- oder Subplot, über allem legt sich Schwere. „Die Brücke – Transit in den Tod“ schwelgt in grauer Tristesse und ausweglosem Pessimismus. Die Kühle der Inszenierung erinnert an Michael Manns „Collateral“. Dort war es Taxifahrer Max (Jaime Foxx), der als verkörperte Hoffnung auf eine bessere Welt fungierte. Hier ist es Kim Bodnia als Martin, der diese Aufgabe erfüllt. Doch während Taxifahrer Max zum Helden wurde, schickt „Die Brücke – Transit in den Tod – Staffel 2“ seinen good boy einmal quer durch die trostlose Hölle Skandinaviens und lässt ihn dort alleine und gebrochen zurück. Ja, in der Serie sterben Menschen, aber noch öfters springt die Hoffnung über die Klippe.
Nicht nur das skandinavische Kino mit seinen Nicolas Winding Refns („Pusher“), Lars von Triers („Nymph()maniac“), Anders Thomas Jensen („Adams Äpfel“), Thomas Vinterbergs („Die Jagd“) und Susanne Biers („Nach der Hochzeit) ist einen Blick wert. Auch die dortigen TV-Produktionen lohnen einen Blick. Die zweite Staffel von „Die Brücke – Transit in den Tod“ lässt daran keinen Zweifel. Staffel 2 funktioniert wunderbar als Wechselspiel zwischen groß angelegtem Krimi, bzw. Thriller und subtextuell aufgeladener Charakterstudie. Das Ergebnis ist so frostig wie mitreißend. Defätismus in Reinkultur. Damit gehört „Die Brücke – Transit in den Tod“ zu der aktuell äußerst gefragten wie erfolgreichen Seriengattung, die keine Angst davor hat, mit der Grausamkeit verlorener Hoffnung auf eine bessere Welt zu kontrahieren. Harter Tobak also, der wegen seiner erwähnten Längen schon ein wenig selbstverliebt daher kommt. Wenn aber am Ende, zum letzten Mal für diese Staffel der Abspann über das Bild der Öresundbrücke läuft, sind packende 600 Minuten zu Ende. Danach empfiehlt sich ein Sonnenbad und wenn man sich wieder damit zurecht gefunden hat, dass die Welt mehr zu bieten hat, als Fatalismus, sollte man sich auf 2016 freuen. Dann will das ZDF die dritte Staffel ausstrahlen, die 2015 produziert wird.
[...] das Drehbuch von Laurent Zeitoun, Yoann Gromb und Regisseur Coffre macht in Sachen Progression oftmals einen Schlenker zu viel . Mal übertreiben es die Autoren hemmungslos und lassen ungehemmt einen Jesus-Freak mit mobiler Kirche und brutaler Serienkillervergangenheit auf die beiden Hauptprotagonisten los, nur um dann wenig später den daraus resultierenden schrägen wie schwarzen Humor wieder durch handelsübliche Komik aus dem Giftschrank „Lachen für Jedermann“ zu ersetzen. Das Resultat: „Eyjafjallajökull - Der unaussprechliche Vulkanfilm“ stottert sich durch seine Geschichte [...]
Eine raffiniert einfache Geschichte, die in ihrem weiteren Verlauf leider gehörig an Pfiff und Subtilität verliert und sich am Ende ächzend und stöhnend zu einem der schwächsten Thriller-Finale der letzten paar Jahre schleppt. Bis dahin schafft es Regisseur Amezcua aber die Frage auf Recht zu erhalten, ob sich „7th Floor“ doch noch zu einem wahren Genre-Kleinod mausern kann. Das ist es dann auch, was den wahren Reiz des Films ausmacht. Während das Spannungsspiel rund um die verschwundenen Kinder (zu) schnell ausgereizt ist, drückt die Hoffnung auf hoffentlich bessere, weil spannendere Minuten den Puls zumindest ab und an ein wenig in die Höhe.
Wenn KiK einen Spionage-Film finanzieren, die N24-History-Redaktion diesen schreiben und der Brieftaubenverein „1951 Die alten Falter e.V.“ aus Gammelrath an der Au diesen inszenieren würde, dann käme wohl so etwas Ähnliches wie „Hans Kloss“ dabei heraus. Die Filmversion einer beliebten, ost-europäischen Serie. Werbestimme dazu: „der rote James Bond“. Nun, während 007 seinen Martini geschüttelt, nicht gerührt genießt, isst der polnische Power-Hansel seine Käsestulle am liebsten mit Butter statt mit Margarine. Okay, muss ja nicht immer alles übertrieben sein. Es gibt ja auch wahrlich tolle Agentenfilme ohne Gadgets, Girls und große Töne, nur leider will „Hans Kloss“ genau dahin. Er versucht sich selbst in eine Nische zu zwängen, die er sich selbst aus der Genre-Wand ausgekratzt hat. Er hätte mal länger kratzen sollen oder es bleiben lassen. „Hans Kloss“ ist ein Agentenfilm so aufregend wie Mecklenburg-Vorpommern bei leichten Nieselregen, so exotisch-verführerisch wie die MP-Profilseiten vorm letzten Update und so unterhaltsam wie Omas erklärende Rede, warum Onkel Manfred schon wieder einen schlimmen Zeh hat.
Die Filme von Alex de la Iglesias sind für mich immer wie solche Gabba-Clubs. Ich steh' draußen vor der Tür und denke mir, wie toll es doch wäre reinzugehen. Wenn ich dann die Türschwelle überschreite ist es mir aber zu laut, zu stickig und die Drogen, die da genommen werden, scheinen auch von einem fremden Planeten zu kommen. Bei "Witching & Bitching" verblieb ich aber recht gerne bis zum Abspann des Films. Es mag daran liegen, dass de la Iglesia Kanzlerin Merkel bereits im Vorspann zur Hexe erklärt, oder dass seine schwarzhumorige Horror-Fantasy-Sause wie aus einem, schmierigen Guss wirkt, aber es wird wohl einfach nur daran liegen, dass "Witching & Bitching" mich größtenteils amüsiert und bei Laune gehalten hat. Hexerei, vermutlich.
Peter Hyams, Regisseur und Kameramann, erschuf im Laufe seiner Karriere einige, kleinere Genre-Perlen wie etwa „Das Relikt“, „Narrow Margin“ oder „Outland – Planet der Verdammten“ mit Sean Conery in der Hauptrolle. Mit Jean-Claude Van Damme inszenierte Hyams, während Van Dammes großer Kinozeit, zwei seiner erfolgreichsten Filme, nämlich „Timecop“ und gleich danach den gelungenen „Die Hard“-Epigonen „Sudden Death“ [...] In „Enemies Closer“ fungiert Peter Hyams nun wieder als Regisseur und Kameramann in Personalunion. Das Ergebnis ist ein kurzweiliger, nicht fehlerfreier Actionsnack, in dem Hyams seinen Star Van Damme vollends von der Leine lässt. Dieser dankt es ihm mit einer Performance, die am ehesten mit dem Wort „wahnsinnig“ zu beschreiben ist […]
Eigentlich verbindet „Enemies Closer“ auch nur altbekannte Muster, Ansätze und Formen, wertet diese aber alleine durch die Darstellung des Bösewichts auf. Am Ende des Tages ist auch „Enemies Closer“ kein Film für die Ewigkeit. Schuld daran sind zu viele Leerläufe innerhalb der Geschichte. Aber alleine der Umgang mit dem Licht (Peter Hyams ist eben auch Kameramann) macht „Enemies Closer“ besser und visueller als so manch anderen Actionschnellschuss aus den Videothekenregalen. Das Van Damme mit durchaus selbstreferenziellen Ausdruck spielt und damit einen Actiontypus karikiert ist eine personelle Stärke, die man sich durchaus auch einmal von einem Steven Seagal wünschen würde.
Frische Lebendware, direkt zusammengezimmert mit Hilfe des Bausatzes für handelsübliche R-Rated-Comedys. "Los, lutsch' meinen Schwanz!" Na dann, auf gute Nachbarschaft.
Miller und Lord haben es geschafft. Sie inszenierten den wohl nettesten und sympathischen Werbespot der Kinohistorie.
Kurt Sutter lässt die Abrissbirne kreisen. Die vierte Staffel reißt gnadenlos alles nieder was zu Beginn der Serie noch gut und (im Sinne der Sons) richtig erschien. Aus dem Schutt entsteigen alte sowie neue Intrigen, frische Feinde und geänderte Regeln. Das ist nervenzerreißend fesselnd und macht süchtig.
Opium fürs Volk. Fleisch für die Massen. Die forsche Direktheit, mit der Regisseur Tobe Hooper alle Erwartungen ans Kettensägen-Sequel zerbricht oder gleich keck umkehrt, verdient Respekt und Anerkennung. "TCM 2" hat etwas von einem Mittelfinger-zeigenden Geniestreich. Widerlich komisch und komisch widerlich. Eine Mordsgaudi.
[...] Vielleicht würde Begos Film besser funktionieren, wenn es sich selbst nicht so ernst nehmen würde? Vielleicht würde das Schlachtfest unterhaltsam sein, wenn es sich mehr einem trashigen Charme hingeben würde? Vielleicht dies, vielleicht das. Ach, eigentlich lohnt sich „Almost Human“ nicht mal für solche Gedankenspiele [...]
Herzlich Willkommen.
Meisterwerk.
Es ist Dashboard-Zeit.
Warum?
Weil alles nach Dashboard schreit.
Pardon, musste meine Freude kurze zum Ausdruck bringen. :)
Nee danke.
Sat1, morgens um 08:30. Frühstücksfernsehen. Während gerade noch das Horoskop vorgetragen wurde (Fische sollte lieber Merkur-geborene meiden), nippt der gut gelaunte Moderator jetzt an seinem Kaffee und leitet über zu einem Experten. Kein Experte für die Rente oder den Weltfrieden, sondern fürs Internet. Genauer gesagt ein Experte für den korrekten Umgang mit sozialen Netzwerken. Und er erzählt dann ohne Unterlass von ganz schlimmen Dingen und noch bevor die Werbepause beginnt, schüttelt der Moderator fassungslos mit dem Kopf und sagt mit dem Tonus eines Zeit-Reporters mit Hawaiihemd: „Es ist schlimm, was alles passieren kann, wenn man online geht und nicht aufpasst.“
Ja, das Internet ist schon ein Teufelsding. Zum Glück gibt es ja diese Experten, die gefühlt alle 3 Tage in Sendungen wie „Volle Kanne“, „taff“, „Brisant“, „DAS!“, „Explosiv“ oder auch „Panorama“ den Zuschauer davor warnen, dass man Leuten, die man nicht kennt, besser kein Foto schicken sollte, auf dem man seine Genitalien mit Weihnachtsschmuck verziert hat. Und auch wenn PuppyDoll101 im Chat immer so nett und vertrauenswürdig erscheint, wäre es doch ratsam ihr nicht Mutters Kreditkartennummer zu geben.
Wer diese dunkelroten Warnungen der Experten immer noch nicht kennt, oder gar glaubt, es wären nur Ammenmärchen, für den ist „Disconnect“ sicherlich ein einziger Reißer von Aufklärungsfilm. Ansonsten ist es nur ein ziemlich einfach gestrickter Episodenfilm, der dem Thema viel zu blauäugig nur in eine (negative) Richtung folgt. Aber okay, besser ein gut besetzter Film als schon wieder ein Experte im TV.