stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

  • 7 .5

    [...] Staffel 2 von „Miranda“ macht da weiter, wo der Vorgänger aufhörte. Als Zuschauer werden wir also erneut Zeuge, wie die 1m85 große Miranda tollpatschig durch ihr nicht gerade alltägliches Leben schreitet und versucht bei Gary, dem attraktiven Koch ihres Stammlokals, zu landen. Ganz dem Schemata einer Comedyserie folgend, löst dieser Prozess Unmengen von radikalen chaotischen Momenten aus, die von den Autoren der Serie (darunter auch Miranda Hart selbst) stetig, von Szene zu Szene, gesteigert wird. Das ist, wie bereits in Staffel eins, wirklich sehr vergnüglich, hat hier aber mit den ersten Ermüdungserscheinungen zu kämpfen. In Episode 5, wenn Miranda und ihre Mutter, die letztlich nur eine Art Running Gag auf zwei Beinen ist, zum Psychologen müssen, kennt die Serie keinerlei Halten mehr und pfeift auf komödiantische Progression. In gut 30 Minuten werden so viele charakterliche Eigenheiten der Figuren zur Schau gestellt und teils bis zur Unmäßigkeit durchexerziert, dass die Serie, die während der erste Staffel noch so charmant und unaufgeregt war, hier fast schon ein Opfer ihrer eigenen Maßlosigkeit wird. Trotzdem sollte nicht verschwiegen werden, dass diese Staffel immer noch hinreißende Momente besitzt [...]

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    • 5

      [...] Sergei Bodrov entfacht mit seinem Hollywood-Debüt ein konventionelles Fantasy-Spektakel, das sich großzügig bei bekannten Genre-Vorbildern bedient und dabei einen (angenehm) altmodischen Eindruck hinterlässt. Wer auf der Suche ist, nach dem legitimen Nachfolger von „Der Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“, ist hier falsch. „Seventh Son“ ist nicht mehr als eine Kleckerei mit den allgemeinen Erwartungen und Formungen des Genres. Das Ergebnis ist nicht gut genug um den Film wirklich weiterzuempfehlen, aber auch nicht so schlecht, um ihn auf Teufel und Verderb zu zerfleddern und wenn man bedenkt wie sehr sich das Fantasy-Genre auf den Konventionen des Epischen ausruht, ist „Seventh Son“ dann doch eine willkommene Abwechslung. Denn zwar beinhaltet er auch große Bilder, es scheint ihm aber irgendwie bewusst zu sein, dass deren wahre Gigantomanie eigentlich nur noch eine Erinnerung ist, an Zeiten, als Fantasy noch die Schönheit des Neuen, bzw. des Wiederentdeckten besaß.

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      • 7 .5

        [...] „Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte“ geht vielleicht ein wenig zu schwelgerisch mit seinem Thema um, aber die Dokumentation ist nun mal ein Liebesbeweis, ein dokumentarischer Liebesbrief ans nationale Kino und mal ehrlich, wer will schon einen rationalen Liebesbrief?

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        • 5

          Stallone mimt den Verbrechensdoktor mit Sonnenbrille, Laserpointer-Maschinenpistole und Zahnstocher im Mundwinkel. Kuriert werden Verbrechen jedweder Art: Mord, Vergewaltigung, Rechtsstaatlichkeit. „Rambo 2“-Regisseur George Pan Cosmatos dreht dabei den Eighties-Regler so wunderbar derbe hoch auf, dass „Cobra“ wohl bereits zum Kinorelease 1986 sogar dem größten Dekadenfreund zu 80erJahre war. Also, alles fönwellig im Schulterpolsterland? Nee, leider nicht. So ganz das Gelbe vom Zauberwürfel ist „Cobra“ dann doch nicht. Meist etwas zu bräsig, schleppt sich der Genre-Mix aus Action und Psychopathen-Spack von Showeinlage zu Showeinlage, macht dabei aber nur etappenweise Laune. Wenn er allerdings einmal etwas zu bieten hat, dann jedoch mit Karacho. Wer nach „Cobra“ seine Devotionalien zum Waffenreinigen (Ihr habt keine Waffe? Ihr seid so Nicht-80er!) nicht stilecht im Eierkarton aufbewahrt, dem ist nicht mehr zu helfen.

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          • 3

            Wow. Kampftechnisch geht der schon in Ordnung und auch das miese Script lass ich mir gefallen, aber die Anzahl von teils erstaunlichen Schnitt- und Anschlussfehlern innerhalb der Actionsegmenten sind wahrlich katastrophal. Irgendwie ist der Film dadurch fast schon liebenswert, auch weil er seine behinderten, pardon, besonderen Figuren fast ausschließlich durch optische Reize charakterisiert. Na, okay, der Film ist schon ziemliche Grütze und als Tekken-Spieler der guten, alten Zeit frage ich mich, ob der erste "Tekken" nicht schon schlimm genug war.

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            • 1 .5

              Was soll der ganze Aufstand? Bereits 1988 gab es eine tolle Version von "Fifty Shades of Grey" . Siehe hier: http://bit.ly/1zZ2Uqh (ab ca. 2:20)

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              • 3

                Was tat Wickie eigentlich nach der Pubertät? Wenn er mit anderen Wikingern Abenteuerurlaub auf Usedom gemacht hätte, wäre dies mit Sicherheit immer noch besser, als das was „Northmen“ zu bieten hat: Ein sperrig zusammengeschustertes Genre-Konstrukt aus Wikinger- und Mittelalterfilm, deren inhomogene Inszenierungsqualität eigentlich nur noch von den schablonenhaften Figuren überboten wird. Wäre das Ganze wenigstens noch ärgerlich, man hätte als Zuschauer immerhin noch etwas zu tun. So ist dieses Epos der Nichtigkeit einfach nur eines: Egøl.

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                • 7 .5

                  [...] „Kingsman: The Secret Service“ wirkt wie ein Spin-Off von „Kick-Ass“. Ob man Vaughn und Millar dies nun zugutehält, oder die Ausbeutung einer bekannten Rezeptur kritisiert ist neben der, schon sehr plakativ auf Skandal getrimmten, Amokszene die große Unsicherheit der Action-Komödie. Am Ende ist „Kingsman“ aber dann ein teurer Spaß, der pubertäre bis fast schon infantile Action- und auch Gewaltphantasien in comichafte Chuzpe kleidet und damit ein erfrischendes Erlebnis generiert. Mag sein, dass diese Frische durchzogen ist von verlogener Faulheit, aber es hilft dennoch nichts, es macht manchmal halt einfach Spaß einem Film zu sehen, der mit großer Liebe und Stolz zum (von langer Hand geplanten) moralischen Anecken durchzogen ist, dabei zeitgleich jedem der will den Stinkefinger präsentiert und trotz allem seinem Genre auf eine fast schon innige und sehr verbundene Weise huldigt. Ein Prolet im Maßanzug bleibt ein Prolet, aber dieser hier sieht wirklich verdammt gut darin aus.

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                  • 8

                    [...] „Supermensch – Wer ist Shep Gordon?“ gelingt es den Rummel rund um Geld, große Häuser, Klatsch, goldene Schallplatten, Skandale und was sonst noch alles zum medialen Zirkus des Ruhms gehört zwar zu benennen, es aber dennoch als inessentiell zu erachten. Das Ergebnis ist eine kurze wie erfrischend offenherzige Dokumentation über einen der effektivsten, erfolgreichsten wie wohl auch nettesten Männer, der lange Zeit am Steuerrad des Showgeschäfts saß und dabei nie das Menschsein vergaß. Weder bei den anderen, noch bei sich selbst. Sehr Beachtenswert. Noch mehr Beneidenswert.

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                    • 8

                      Alles im Film wirkt entspannt […] Entfachte Joaquin Phoenix in seiner letzten Anderson-Zusammenarbeit, „The Master“, noch eine infernal, bis zur Erschöpfung und Bedingungslosigkeit, geführte Schauspielleistung, agiert er hier gelöst und amüsiert. Wie ein Stahlwerker im wohlverdienten Urlaub. Dieses Losgelöste unterstreicht die karikaturhaften Züge der einzelnen Charaktere, auch wenn die meisten im Grunde nur Staffage oder Stichwortgeber sind […]

                      „Inherent Vice – Natürliche Mängel“ ist auch ein Grabgesang für zwei kulturelle Extreme […] Sie werden nach und nach von den Mühlen der Ökonomie vereinnahmt oder gleich verschluckt. Wie sinnbildlich erscheint da die Szene, in der Bigfoot Docs Marihuana–Vorrat vertilgt, als ob er wochenlang gehungert hätte. Diesen subjektiven Subtext, drängt „Inherent Vice – Natürliche Mängel“ allerdings niemanden auf. Die smoothe wie geschwätzige Krimikomödie funktioniert genauso gut als aussageloses Vehikel für hübsch bebilderte und aneinanderreihte Momente [...] Ein Rausch des Eigensinns […]

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                      • 2
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                          Ich hasse diesen Film.

                          Ich gebe zu, alles was ich vorher über ihn gelesen und gehört habe, ließ mich schon vermuten, dass „American Sniper“ eher kein Film werden wird, der mich anspricht, aber Vermutungen sind nur Schall und Rauch. Nun ist es aber nicht so gekommen, dass mir der Film missfällt, sondern dass er regelrecht Wut in mir entfacht. Ich versuch jetzt einfach mal zu beschreiben, warum ich „America Sniper“ hasse.

                          Das Weltbild, welches „American Sniper“ propagiert und stolz wie ein goldenes Emblem vor sich her trägt, empfinde ich als verachtenswert und verlogen. Der tapfere Soldat, der in den Krieg zieht weil es halt einfach einer tun muss und selbst dann noch ans Credo „God. Country. Family“ (die Einhaltung der Reihenfolge ist immens wichtig) glaubt, wenn die Projektile um ihn herum einschlagen, Menschen verstümmeln oder sogar töten. Für „American Sniper“ sind Hintergründe nur Ballast, genau wie Wahrheiten und so wird aus dem Scharfschützen Chris Kyle - dessen Vita und Lebensende durchaus Reibungspunkte besitzt, die aus ihm einen Charakter machen, wenn für meinen Geschmack keinen sonderlich sympathischen - ein auf Hochglanz poliertes, populistisches Ideal von einem Soldaten.

                          Ich hasse „American Sniper“ für seinen Populismus, den der Film auch in meine Gedanken einpflanzte. Ich empfand nach dem Film nicht etwa, dass der Irakkrieg eine gute Sache ist, vielmehr zeigte sich ein anti-amerikanischer Populismus, den ich mittlerweile aber auch eher als verstörend, stupide und ermüdend empfinde. Amerikaner? Die sind alle dumm, glauben das Marokko eine Kaffeesorte bei Starbucks ist, halten sich für die Könige der Welt und frönen leidenschaftlich der Homophobie und dem Rassenhass. Nach Sichtung des Films will ich das denken, weil es so wunderbar einfach ist. Natürlich, diese Klischees werden immer wieder erfüllt und bestätigt, aber es gibt nun einmal mehr als diese Stereotype. Eastwoods Film hat es geschafft, dass ich genauso blindlinks und idiotisch alles und jeden über einen Kamm scheren wollte. Amis sind doof. Genau wie Araber entweder Opfer oder bestialische Killer sind. Es gibt keine Zwischenräume mehr. Wer braucht Zwischenräume wenn er Helden hat? Das hat sich vielleicht auch Regisseur Clint Eastwood gedacht und romantisiert das Sterben sowie den Krieg zur Pathos-Show. Ich weiß, technisch ist „American Sniper“ sauber gemachtes Kino, inhaltlich aber ist er verkrampfte Propaganda. „Arab Süß.“ Ein ernst gemeinter Waffen- und Kriegsporno, der mich glauben lassen will, dass Krieg okay ist, solange man die richtigen Leute dafür hat.

                          Clint Eastwood will mir erzählen was die guten Seiten eines Krieges sind und bleibt dabei voller Stolz und Überzeugung einseitig und fanatisch. Entschuldigung, aber da verlasse ich meinen Platz. Soll Eastwood weiter mit dem leeren Stuhl sprechen. Damit hat er ja schon Erfahrung.

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                          • 6

                            […] Was folgt ist die zügige Beseitigung des Personals. Die Human Ressourcing Abteilung verabschiedet sich mit Messern, Haken und elektrischen Sägen von den jungen Mitarbeitern und wünscht ihnen für ihren weiteren Berufsweg viel Erfolg.
                            Wer die tödlichen Kündigungsgespräche führt, das will „Bloodnight“ aufbauschen zur spannungsgeladenen Frage, doch eigentlich ist das Whodunit-Prinzip zweitrangig. Filialleiter Scott Spiegel hat dafür einfach zu viel Spaß die Gore-Gurus von KNB walten zu lassen, die sich auch gleich hemmungslos austoben und sogar Genre-Lieblinge wie Ted und Sam Raimi müssen den Supermarkt auf blutige Art und Weise vorzeitig verlassen. Wenn „Bloodnight“ dann seinen mörderischen Personalmanager präsentiert, dreht der Film erst so richtig auf, denn dann gibt’s die typischen Psychopathen-Klischees der Marke „Meine Mama hat mir als Kind den Kakao nicht warm gemacht, deswegen schlachte ich Menschen ab“. Aber gut, in den psychiatrischen Gutachten von heute wird morgen schon der Fisch eingewickelt […]

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                            • 6

                              Anerkennung ist nicht Liebe. Das bringt Iñárritu in einem bewundernswerten wie kunstvollen Durchmarsch auf den Punkt. „Birdman“ ist wirklich ein besonderer Film und doch wirkt er zu unberührbar, wie eine wunderschöne Frau, die man sich nicht traut anzusprechen und es so verpasst sie wirklich näher kennenzulernen.

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                              • 1 .5

                                Könnte bitte mal jemand dem armen, alten Mann die Pistole wegnehmen. Nachher verletzt er sich damit noch selbst.

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                                • 7

                                  Schmutzig, unangenehm und zum Glück ganz weit entfernt von der ästhetisierten Kriegspropaganda eines „Lone Survivor“. „Herz aus Stahl“ ist ein starkes Stück Kino, welches die Unmenschlichkeit des Krieges wiederspiegelt und dabei Täter sowie Opfer auf beiden Seiten präsentiert.

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                                  • 3
                                    • Ich bin auch kein McCarthy-Fan, aber die Kommentare, die hier teilweise zu finden sind, sind so unterirdisch und scheiße, dass ich „Ghostbusters 3“ einen immensen Box-Office-Erfolg wünsche.

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                                      • Ich mag die Idee mit den weiblichen Geisterjägern, nur leider strapaziert Melissa McCarthys Humor so penetrant mein Nervenkostüm, dass ich mich dennoch nicht über die Besetzung freuen kann, auch weil ich einfach mal annehme, dass Regisseur Feig McCarthy genauso inszenieren wird, wie es es immer tut.

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                                        • 6

                                          […] Trotz narrativer Schredderei ist „Wild Card“ eine gut geschmierte Unterhaltungsmaschine. Das Publikum, welches hier einen Action-Overkill erwartet wird definitiv nicht bedient, dafür jenes, das in Jason Statham nicht nur den Arschtreter vom Dienst sieht, sondern ebenfalls eine markante, wenn vielleicht auch recht gefällige, Präsenzerscheinung, die jede einzelne Szene scheinbar mühelos für sich vereinnahmt […]

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                                          • 6

                                            [...] Mehr als nette Krimiunterhaltung bietet Staffel eins von „Dicte“ nicht. Wer aber auch nicht mehr verlangt, erhält fünf 90minütige Folgen, die Krimifans zufriedenstellen sollten. Besonders der feminine Einschlag steht der Serie gut zu Gesicht. Schade nur, dass „Dicte“ aber darunter leidet, dass der Aufbau der einzelnen Episoden oftmals doch etwas sehr stark nach Konstruktion stinkt.

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                                              [...] Dass der dandyhafte Psychopath Mika die Tochter von Matthew gefangen hält, lässt einen ähnliche kalt wie die verschneite Bergwelt, in der sich das Thriller-Drama gemütlich und faul am Gegenstand der Kindesentführung ergötzt und dabei immer spastisch zwischen versteifter Seriosität und fast schon epileptischem Genre-Überspitzungen umher irrt, ohne dabei aber jemals einen konstanten Punkt zu finden, um eine feste inszenatorische Linie zu ziehen. [...] Als wäre das nicht schlimm genug dichtet Regisseur Egoyan seinem Film auch noch Figuren an, die aus dem Kuriositätenkabinett stammen, zumindest im Kontext mit der doch sehr ernsten wie tragisch-bitteren Thematik [...]

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                                              • 3 .5

                                                Michael Manns Thriller, der versucht mit unseren Ängsten zu spielen [...], verkommt zum espritlosen Abgrasen seiner typischen Markenzeichen. Die Figuren und die Story können sich aus diesem einfachen Schema nicht heraus emanzipieren, auch weil sie dafür viel zu statisch geformt sind [...] „Blackhat“ besitzt alle Ingredienzien für einen gelungene, wenn auch vielleicht etwas formelhaften, Thrillers. Doch was Mann daraus zusammenbraut ist ein unfertig wirkende Nichtigkeit. Vielleicht sollte man von ihm als Regisseur nicht immer einen neuen „Heat“ erwarten, aber mehr als „Blackhat“ sollte es bitte schon sein.

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                                                • "Cap & Capper", am Sonntag, den 28. August 1988, im Kerpener Capitol (Saal 1, Reihe 4, Platz 7)

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                                                  • Hauptsache er kommt und kann mich auch nur annähernd so begeistern wie Teil 2.

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