stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

  • 5

    […] „John Wick“ ist reinrassiges Action-Konzentrat. Die Handlung ist dünn und unsinnig, versprüht deswegen und durch ihre glasklare Linie, die sich ans Genre anschmiegt wie ein Seidenschal, einen prolligen Charme, der sich vor allem immer dann zeigt, wenn die Action pausiert und das Drehbuch Dramatik und Emotionen vorsieht. Dann wird „John Wick“ vollends zum Panoptikum des Beschränkten. Frau tot, Hund tot, Auto weg, Waffen her. Das dabei entfachte Feuerwerk an physischer und ballistischer Action, die oft genug mit einander einhergehen, ist stets ansehnlich und gut choreographiert, es fehlt ihm aber dann doch noch das letzte Quäntchen Druck, der sich an allen Seiten entlädt […]
    „John Wick“ wird Actionfan problemlos sättigen und besitzt darüber hinaus infantile Anmut. Hinter der simplen Handlung und den noch einfacher gestrickten Figuren steckt durchaus auch eine comichafte Welt, die ihre ganz eigenen Regeln und somit auch Reize bietet. Dass sich Regisseur Chad Stahelski nur sekundär für diese interessiert ist die wohl größte Schwäche, bzw. Fehler des Films. So bleibt „John Wick“ reinrassige Action, der es an echter Wucht und Verve fehlt, die aber gewiss Fans des Genres zufrieden stellen sollte.

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    • 2 .5
      über Killers

      Fast 140 Minuten lang gelingt es den Mo Brothers auf fast schon faszinierende Weise einen solchen Reigen an beschränkter Dumpfbackigkeit im Emo-Modus vom Stapel zu lassen (selbstverständlich blutrot durchgetränkt), dass es wahrlich bedauerlich ist, dass das Gezeigte dann doch noch so freudlos transportiert wird, dass man dann leider doch nicht schallernd über diesen Mumpitz im Thriller-Pelz lachen kann. Immerhin mehrfach gesundes Gähnen ist möglich.

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        • 6

          [...] der erste Animationsfilm von Asterix ist der beste der Reihe seit dem höchst vergnüglichen Trickfilmklassiker „Asterix bei den Briten“ von 1986 [...]
          Wenn Julius Cäsar, um die verdammten Gallier endlich loszuwerden, auf die simple wie geniale Idee kommt, diese einfach zu vereinnahmen, in dem er das kleine Dorf eine Stadt mit römischen Bürgern und deren Kultur vor die Nase setzt, so ist die Kritik an der allgegenwärtigen Verschiebung, bzw. Reduktion des Mittelstands (hier präsentiert durch die urigen Gallier) überdeutlich. Diese wird dazu gewitzt wie clever fortgeführt und gipfelt schließlich in einer simplen wie effektiven Kapitalismus-Satire, die selbst die kleinen Zuschauer verstehen sollten. Als erwachsener Zuseher muss man sich zwar auch durch einige eher faule Witzelein quälen, dafür behalten Clichy und Astier immer ihre satirischen Spitzen im Visier. Nur gegen Ende verkommt „Asterix im Land der Götter“ dann doch zur reinrassigen Kanonade aus platten Ideen und Gag [...]

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          • 7

            [...] Wenn massakrierte Prostituierte an Brücken baumelnd, eine ganze Schulklasse ängstigen (dazu kommen noch ein paar Nonnen) ist der diebische Spaß am Zynismus, den Maas beim Drehen dieser Szene hatte, deutlich spürbar. [...] „Verfluchtes Amsterdam“ ist ein erstklassig inszenierter B-Movie. Ein europäischer Film, der sich seine Zutaten aus diversen Versatzstücken zusammenklaut. Dies macht er mit einer großen Liebe zu den einzelnen Genres und auch wenn Dick Maas' Thriller schon ein wenig Opfer der Zeit geworden ist und man oftmals die Logik besser komplett bei Seite lässt, ist das Endergebnis doch fesselnd und darüber hinaus auch als Liebeserklärung ans Thriller- sowie Horror-Genre zu verstehen.

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            • 8

              [...] Lawson behält dabei stets die Balance aus Liebenswürdig- und Schlüpfrigkeit, verzichtet auf einen allzu streng ausgerichteten moralischen Zeigefinger und entlässt sein Publikum nicht mit „Alles wird gut“-Plattitüden, sondern wagt es, seine Geschichten vereinzelt offen in den Abspann zu entlassen.

              [...] Ein Balanceakt an dem „Der kleine Tod. Eine Komödie über Sex.“ durchaus auch mit großen Getöse hätte scheitern können. Dank seiner lockeren aber niemals niveaulosen Umgangsform und seiner thematische Konzentration gelingt dem Autor, Darsteller und Regisseur in Personalunion ein vergnüglicher Episodenfilm [...]

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              • 8 .5

                [...] Tatum, Carrell und Ruffalo sind der Herzschlag von „Foxcatcher“. Wie Regisseur Bennett Miller sie leitet und welche Leistung sie erbringen, nötigt durchaus Respekt ab.

                [...] Auch wie er „Foxcatcher“ erzählt ist meisterlich: Ohne Hektik, mit ruhigen ganz in der Geschichte versunkenen Bildern, formt Miller die Katharsis, eine Zuspitzung bis zur Ausweglosigkeit, die sich durch eine drohende aber niemals selbstzweckhafte oder zu stark überdimensionierte beunruhigende Atmosphäre manifestierte. Dazu gelingt Miller eine Narration sowie Charakterisierung, die zwar auch mit Dialogen vorangetrieben wird, die aber dennoch nonverbal funktioniert. Miller hält sich am alte Leitsatz show don’t tell, zumindest weitestgehend. Leider scheint Miller nicht immer zu 100% darauf zu vertrauen und streckt seinen „Foxcatcher“ immer wieder mit erweiterten Epilogen zu bereits getätigten Argumenten. Auch wenn es im Gesamtbild nur Marginalitäten sind, so ist es doch bedauerlich, dass Miller anscheinend kein wirklich vollkommenes Vertrauen hatte auf eine stringentere wie offenere Erzählweise. Vielleicht fehlte ihm einfach das Vertrauen an sein Publikum?

                „Foxcatcher“ ist ein hinreißendes Drama über das Kämpfen. Dabei spielt der sportliche Kampf nur eine (wenn überhaupt) sekundäre Rolle. Im Zentrum steht das Ringen um Anerkennung und Respekt, ausgetragenen von zwei (scheinbar) verlorenen Seelen, die mit großer innerer Verbitterung feststellen mussten, das Gold vergänglich, bzw. nicht für alles ein adäquates Ersatzmittel ist. Diese charakterliche Konstellation, die mit Vertrauen und Hoffnung beginnt und sich immer weiter hochkonzentriert, bis es für einen der Figuren scheinbar nur noch einen Ausweg gibt, ist schlicht und ergreifend intensivstes Kino. Ein hochklassiger Film.

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                • 4

                  [...] „Unbroken“ wurde recht früh als heißer Oscar-Kandidat gehandelt. Mit Recht! Die Inszenierung ist gefällig, schiebt jede Menge Pathos und emotionale Gloria ins Zentrum der Geschichte und heroisiert eine amerikanische Kriegs- wie Sportlerlegende zum ewigen Posterboy der „Niemals aufgeben!“-Bewegung. Ein echter Standard-Oscar-Film eben: höchst unreflektiert und übersättigend. „Unbroken“ ist purer Ergriffenheits-Pomp.

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                  • 4

                    [...] So schön wie repetitiv. „Baymax - Riesiges Robowabohu“ ist leider hinter seiner Maskerade der Stil-Vereinigungen nicht mehr als fauler Disney-Standard. Ein - von der Firma selbst ernannter - Zauber, der immer wieder auf die eine oder andere Art und Weise gestreckt, gedehnt und umlackiert wird, um ihn dann als neues Produkt in die Läden, bzw. Kinos zu schmeißen. Vor allem bei „Baymax - Riesiges Robowabohu“ fliegt dieser faule Zauber auf, weil die dargestellte Welt zu mehr einlädt als dass, was er Film letztlich bietet. Die Geschichte vom Waisen Hiro und dem Roboter Baymax, der natürlich wie alles was Gut und Gerecht ist, süß und knuddelig aussieht, gehört selbstverständlich zum Teil einer charakterlichen Katharsis, an deren Ende eine moralische Belehrung steht. Diesem altgediegenen Konzept (welches natürlich nicht nur von Disney genutzt wird) fehlt aber bei „Baymax - Riesiges Robowabohu“ die frische Note. Gerade im Kontext mit dem futuristische Setting wirkt das Ganze eher piefig und abgestanden, wird den meisten aber wohl durch die süßlichen Figurenkonstellationen schmackhaft gemacht [...]

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                    • 9

                      Ein Film (vermutlich) so ehrlich und aufrichtig wie die meisten seiner Bewertungen.

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                      • 5

                        [...] „Mr Hoppy’s Geheimnis“ bietet [...] wunderbare Stärken. Der Umgang mit der Alters-Thematik ist erfrischend und wird nicht nur auf Gebrechen und Tod reduziert. Wenn sich Dustin Hoffman wie ein Kind in Dame Judi Dench verliebt, so stillt dies ohne Weiteres unseren Wunsch nach alltäglicher Magie und Reinheit. Manchmal wirkt „Mr Hoppy’s Geheimnis“ ein wenig wie die Roald Dahl-Version von Andreas Dresen Liebesdrama „Wolke 9“. [...]

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                        • 5

                          Sehr parteiliche wie aber auch kurzweilige und stark auf Nostalgiehammer ausgerichtete Doku, die mehr ein Abfeiern der Industrie, derer Geschichte, bzw. Entwicklung, sowie Legenden und Mythen darstellt. Ist als Zocker zwar durchaus interessant, wenn prominente Spieler wie Spielemacher von ihrer Vergangenheit als Daddler erzählen und man einen Einblick hinter die Kulissen der Entwickler bekommt, aber „Video Games: The Movies“ bleibt dann doch zu oberflächlich und austauschbar.

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                          • 8

                            [...] die Trickfilmserie von Albert Barillé fand jedes Mal ihre Zuschauerschaft und baute sich somit nicht nur eine Fangruppierung auf, die mittlerweile erwachsen ist (oder zumindest glaubt es zu sein), sondern lehrte den begeisterten prepubertären auch etwas. Das erkannten dann auch die Schulpädagogen und viele erlebten „Es war einmal… der Mensch“ somit gleich zweimal. Einmal auf dem heimischen Sofa, ein anderes Mal in der Schule, bevorzugt in der Geschichtsstunde. Dass die Serie dabei nicht den Mief von Schulfluren und Hausaufgaben aufnahm zeigt, wie gut es Barillé verstand seinem Publikum mit Herzlichkeit, Erklärungsvermögen und Witz die einzelnen Thematiken näher zu bringen. [...]

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                            • 4

                              Das Ende ist schon ein echter Tränenzieher, was aber kein Verdienst des Films ist, sondern mehr an der tragischen Realität im Bezug auf den Hauptdarsteller liegt. Ansonsten bietet diese Dramedy nichts was das eigene Erinnerungszentrum aufnehmen muss. Ein Film ohne dramturgische Ecken und Kanten. Alles ist gepolstert oder abgeschleift. Wenn man so will das tragikomische Äquivalent zu Ikea-Sofas, Starbucks-Kaffee und aktueller Pop-Musik.

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                              • 8
                                • „Ist ihr Sohn ein Kommunist?“
                                  „Mein Homer ist kein Kommunist. Er ist vielleicht ein Schwein, ein Faulpelz und ein Kommunist, aber er ist ganz bestimmt kein Pornostar.“

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                                  • 1 .5

                                    [...] „Left Behind“ [...] ist hölzernes wie (fast schon verwegen) einseitiges und unspektakuläres Katastrophenkino, welches im Prinzip nur die Vorgeschichte preisgibt, die in der Romanreihe zu einem gigantischen Krieg gegen Satan wird. Wer nach „Left Behind“ aber wirklich noch den Willen verspürt, sich das antun zu wollen, muss wirklich besessen sein. Ob vom Teufel, lieben Gott oder einer anderen psychischen Krankheit spielt dabei dann absolut keine Rolle mehr, weil Wahnsinn halt immer Wahnsinn bleibt.

                                    Fazit: Erzreaktionäres Vehikel ohne einen Funken wirklicher Schauwerte. „Left Behind“ ist ein ärgerlicher Film. Ärgerlich, weil er unglaublich bräsig und träge ist und nicht weil er einen radikalen Glauben eine cineastische Propaganda-Bühne liefert. Ganz ehrlich, wer hier wach bleibt und dazu noch eine brauchbare Botschaft herausfiltern kann, ist eh nicht mehr zu retten. Amen.

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                                    • 4
                                      über WolfCop

                                      “The ‘Citizen Kane’ of werewolf-cop movies"? Wohl eher der “Purple Rain” davon.

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                                      • 5

                                        […] „Exodus: Götter und Könige“ ist kolossal, doch etwas wahrhaft Episches gelingt Ridley Scott nicht. Da können die Pharao-Bauwerke noch so größenwahnsinnig gen Himmel wachsen und die Adler noch so majestätisch durch die kargen Schluchten Ägyptens fliegen, „Exodus: Götter und Könige“ wirkt in seinem Streben nach Gigantismus zu standardisiert. Es ist wie die sture Einhaltung eines Rezepts, welches hier ohne sonderlich kreative Attribute abgearbeitet und erfüllt wurde. Das Ergebnis wälzt sich in der reinen Masse seiner visuellen Ingredienzien, bleibt aber insgesamt unbeeindruckend […]

                                        Eine […] Stärke von „Exodus: Götter und Könige“ ist, dass er im Gegensatz etwa zu Cecil B. DeMilles Technicolor-Mammut-Meisterwerk „Die zehn Gebote“ […] zwar Gottes Werk und Taten nicht wirklich verurteilt, aber dennoch einen gewissen Raum freilässt, um diese kritisch zu hinterfragen. […] Es liegt also am Zuschauer sich darüber selbst eine Meinung zu bilden und dass Gott hier nicht als heller Lichtschein oder alter, bärtiger Mann erscheint, sondern als Hirtenjunge, regt schon den Vergleich an, zwischen Gottes brutalen Taten und dem naiven Trotz eines Kindes […]

                                        Früher hatte Ridley Scott mal so etwas wie eine eigene Handschrift. Entweder hat er diese verloren oder sie ist bereits von der Maschinerie moderner Blockbuster so vereinnahmt wurden, dass sie nicht mehr weiter ins Auge sticht. „Exodus: Götter und Könige“ ist jedenfalls ein Epos von der Stange [...]

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                                        • 6

                                          [...] Die Serie hat in ihrer ersten Staffel eine nicht zu verachtende Qualität, überrascht immer wieder mit teils drastischen Entscheidungen, bietet facettenreiche Figuren und eine Handlung die sich stetig in ihrem Spannungsgrad steigert und dazu einen sezierenden Einblick bietet. Nicht nur hinter die Knastmauern, sondern auch ins ethische wie politische System eines Gefängnis. Alles ganz wunderbar. Doch Tom Fontana traute seinen Zuschauer damals wohl noch nicht allzu viel zu. Das Ergebnis ist nun, dass Staffel 1 trotz aller Stärken immer wieder kraftlose Passagen innehat, die dafür verschwendet werden Dinge zu definieren, die man als Zuschauer auch problemlos eigenständig heraufgefunden hätte. Durch dieses andauernde Gas geben und bremsen wirkt die Premierenstaffel unschön abgehakt und stotternd und dennoch lässt es sich nicht verleugnen, dass man nach den acht Episoden der erste Staffel mehr sehen und erfahren will. Auch deshalb weil die Season mit einer extrem starken Folge endet, die so einiges offen lässt. Also, her mit Staffel 2! [...]

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                                          • 0 .5

                                            [...] Ruft einen Exorzisten! Irgendjemand kann den Teufel vielleicht noch aus dem Genre der Parodie austreiben. Wenn nicht, vielleicht hilft es auch wenn man sie einfach sterben lässt und auf eine Wiedergeburt hofft. „Ghost Movie 2“ ist jedenfalls ein weiterer dreister Schänder eines Sub-Genres, welches sich seit Jahren im kräftezehrenden Todeskampf befindet.

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                                            • 3 .5

                                              […] Bei „Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere“ geht es nicht mehr um die Zwerge, den Hobbit, Gandalf oder ganz allgemein Mittelerde. Es geht wirklich nur darum Erwartungen zu erfüllen. Das Spektakel zu erzeugen, was viele mit der Reihe verbinden. Das Ergebnis: Es sieht aus wie Mittelerde, es fühlt sich aber so ungewohnt leer, kalt und bürokratisch an […]

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                                              • 5

                                                [...] Immer wieder verheben sich die Macher mit ihren Geschichten, finden keine richtige narrative Dynamik und geben sich letztlich damit zufrieden die serientypsichen Cutaway-Gags (also Einspieler) in immenser Stückzahl vom Stapel zu lassen. Dass dabei auch ein paar im Zuschauergedächtnis hängen bleiben ist klar, noch viel mehr gehen aber unter und sind so affektierte Selbstläufer, die „Family Guy“ und natürlich die Fans längst zu Running Gags auserkoren haben wie etwa Peters schlagfertigen wie langgezogenen Disput mit einem Riesengockel. „Family Guy“ ist einfach eine Trickserie die sich akut nicht von ihrem Podest erhebt. Im Vergleich zu „South Park“ fehlt MacFarlanes krassem „Die Simpsons“-Epigone der Mut auch einmal mehr sein zu wollen als ein Comedy-Panzer, der ungehemmt über alles drüber prescht ohne die Chance zu nutzen sich wirklich mit den verschiedenen Thematiken einer Episoden auseinanderzusetzen. Selbst die altersschwache, gelbe Familie aus Springfield besitzt innerhalb ihrer eher verzichtbaren letzten Staffeln mehr gesellschaftskritische Chuzpe als „Family Guy“. [...]

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                                                  Die besten Kritiker für Kinderfilme sind Kinder. Wer hat nicht schon einmal als Erwachsener einen Film für die Kleinen gesehen und konnte mit dem Dargebotenen wenig anfangen? „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ ist allerdings auch für Zuschauer mit Haarwuchs unter den Achseln eine Empfehlung […]

                                                  Durch seine […] Darstellung von Oskars Welt, die im eigentlichen Sinne nur aus dem Mehrfamilienhaus sowie ein paar Straßenzügen besteht, wirkt der blonde Junge schon etwas schräg. Der Film lässt ihn dabei gewähren, urteilt nicht über ihn und stilisiert ihn letztlich als Helden, was natürlich auch als Botschaft für die kleinen Zuschauer zu verstehen ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderfilmproduktionen trichtert „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ dies seinem Publikum aber mit großer Freude am Anderssein ein und verrät dazu, dass die Welt der Erwachsenen auch im Prinzip nur aus seltsamen Gestalten besteht: Die einen sind liebenswert, die anderen unausstehlich. So gesehen sind Oskar und Riko keine Außenseiter, sondern gehören mit zu diesem Kollektiv des Menschseins dazu. Anders gesagt: Die Welt ist bunt und vielfältig […]

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                                                  • 5

                                                    [...] Wenn der Film und damit auch das Festival sich dem Ende neigen, stellt sich schon ein kleines Gefühl der Wehmütigkeit ein. Gerne wäre man noch etwas länger geblieben. Die Festivalbesucher haben das nächste Wacken-Festival, als unbeteiligter Zuschauer bleibt die Hoffnung, dass sich die nächste Dokumentation zum Thema etwas mehr mit den Menschen im Vorder- und Hintergrund beschäftigt. Der Film „Full Metal Village“ hat dies einst versucht, wirkte aber eher wie eine überlange, hüftsteife Reportage fürs Lokalfernsehen. Dieses Problem hat „Wacken 3D “ übrigens nicht. Die Dokumentation ist sichtbar fürs Kino produziert. Vielleicht erreichen die dargebotenen Emotionen ja dort auch diejenigen, die nicht dabei waren, damals auf Wacken [...]

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