stuforcedyou - Kommentare
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Alle Kommentare von stuforcedyou
1983. Sehr guter Jahrgang.
[...] Wenn man direkt am Höhepunkt beginnt, gibt es im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Eine herausfordernde und eine einfache. Herausfordernd ist es, die Qualität konstant zu halten. Einfach ist es, immer schwächer zu werden. Bei der britischen Serie „Misfits“ des Senders E4, wählten die Macher rund um Serienschöpfer Howard Overman den herausfordernden Weg, zumindest in den ersten zwei Staffeln. Danach stieg nicht nur mit Darsteller Robert Sheehan („Chroniken der Unterwelt – City of Bones“) alias Großmaul Nathan Young, das Aushängeschild der Serie, aus, auch die Serie setzte zum Tiefflug an. War Staffel 3 schon im Vergleich zu den Vorgängern enttäuschend, so war Staffel 4 einfach nur noch entsetzlich fade. Was nicht zwangsläufig daran lag, dass fast sämtliche etablierte Figuren die Serie verließen und gegen relativ blasse Neuzugänge ersetzt wurden [...]
[...] Das graphische Konzept des Vorgängers wird selbstverständlich beibehalten und nun via 3D „aufgehübscht“. Das Ergebnis ist ernüchternd. Die Virtuosität des Visuellen bleibt beharrlich auf der zweidimensionalen Ebene. Mehrwertig ist das 3D hier nicht. Überhaupt hätte der Look des Films keinerlei solcher technischer Schönheitskorrekturen nötig. Das Monochrome, das Düstere, das Schmutzige der Bilder braucht die Größe und Weite des Kinos, nicht deren Tiefe.
[...] Fügt man alle Qualitäten und Schwächen von „Sin City: A Dame to Kill For“ zusammen, hat sich die Frage, ob sich das Warten gelohnt hat, erübrigt. Die bessere Frage lautet wohl eher, ob die Fans einen zweiten Teil wollten? Die Antwort: Ja, sie wollten. Die noch viel bessere, weil wirklich richtige Frage ist aber dann doch, ob es wirklich ein Sequel gebraucht hätte? Das hat es nicht. Ein dritter Teil? Nein, vielen Dank. Nach dem desaströsen Start in den US-Kinos wird dies aber wohl so oder so ein fixes Hirngespinst bleiben. Gut so.
Sympathisch. Schade, dass der Film ne Katastrophe ist.
[...] „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ ist reinrassige, blinde, egozentrische Vereinfachung. Problembewältigung? Das bedeutet hier schmunzeln, schniefen, weiterreisen. An filmischen Versimpelung von Problemen ist natürlich erst mal nichts Falsches dran, so wird immerhin am konsumierbarsten etwas vermittelt, doch bei „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ geht es nur um den Konsum von Problemen ohne deren aufrichtige Verarbeitung. Es ist wie eine Spinkserei durch ein Schlüsselloch. Die Klinke wird dabei nie heruntergedrückt. Die Tür bleibt zu. Das interessanteste bei „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ ist deswegen auch nicht die Frage, was Glück ist (eine Frage die im Film dazu ihrer Individualität beraubt wird), sondern die, ob dem Film der Mut fehlte oder er glaubt den Zuschauern fehlt die Courage sich im Dunkeln des Kinos Tatsachen und Schicksalen zu stellen, die nicht via billigem Ein-mal-Eins des Glücks zu lösen oder gar zu begreifen sind [...]
https://www.youtube.com/watch?v=-6nSTRW5xBI
Nachrichten von Dario Argentos Anrufbeantworter während des Dreh zu "Dracula":
„Ey Dario, weißte wat geil wär, wenn da so ne richtige Monster-Heuschrecke die Treppe hochkommt. Komm, lass dat mal machen.“
„Sorry Senor Argento, wir werden die Effekte nicht rechtzeitig fertig bekommen. Noch sind sie im Workprint-Zustand. Wollen Sie die dennoch benutzen, könnte echt etwas dämlich aussehen.“
„Hallöchen Dario, der Rutger hier. Du die Dreharbeiten zu meinem neuen Film `Käskopp-Massaker` dauern länger als gedacht. Ist es schlimm, wenn du meine Rolle des Van Helsing etwas kürzt. Ist doch eh eine unwichtige Figur.“
„Guten Morgen Herr Argento. Folgendes: Wir haben ihnen zwar erlaubt ihren Film bei uns im Phantasialand zu drehen, aber sie haben sich schon wieder nicht an die Abmachung gehalten. Deswegen verwarne ich sie zum letzten Mal: keine barbusigen Frauen im Park. Beim nächsten Verstoß fliegen Sie raus, dann können sie ja schauen wo sie einen Ersatz für unser grandioses Schloss Schlotterschreck bekommen.“
„Hallo Papa, Asia hier. Hör mal, ich hab mir etwas vom Budget… so ¾ davon… gelieh, äh, genommen, und geh damit mal ordentlich Party machen. Geht klar, oder?“
Darios Reaktion, zumindest lässt der *prust* fertige Filme darauf schließen, war immer die folgende:
https://www.youtube.com/watch?v=0LyAey51CmQ
So warmherzig wie ehrlich und dabei herrlich unprätentiös. Genug gesagt.
Lebensbejahung gut und schön, aber was „A Long Way Down“ hier präsentiert spottet jeder Beschreibung. Diese Einfachheit, mit der hier teils existenzielle Probleme behandelt und gelöst werden, lasst den Gedanken aufkeimen, es handele sich entweder um einen sehr schrägen Sci-Fi-Film oder vielleicht sogar um eine gefratzte Groteske, die jedem Menschen mit suizidalen Gedanken feist kichernd und grinsenden den schmierigen Feel-Good-Stinkefinger entgegenstreckt, mit dem er sich kurz zuvor noch den Hintern abgewischt hat. „A Long Way Down“ ist ein perfider Film. Die Heiterei-Problembehandlung gleicht einer ekelerregenden Maskerade. Was sich dahinter verbirgt? Der widerliche, ätzende Versuch Selbstmord zu pauschalisieren. Das Einzige was hier wirklich vom Dach springt ist die Aufrichtigkeit. Kein Film zu liebhaben, sondern einer zum kotzen.
Das Elende an „The Purge“ und „The Purge 2“ ist nicht etwa, dass das Konzept der Säuberung so viel Sinn macht wie eine Frikadelle auf einer Schokotorte, sondern dass sich die Filme so verdammt ernst dabei nehmen und sogar eine gewisse Relevanz vorgaukeln. Mit „Anarchy“ weicht die Horror- und Home Invasion-Ausrichtung des Vorgängers einer actionreicheren Erzählung. Im Klartext bedeutet das, dass jetzt keine maskierten Killer mit Machete und Axt in ein Haus eindringen, sondern ein paar Pechvögel sich von maskierten Killern mit Gatling-Gun und Maschinengewehr durch eine ganze Stadt jagen lassen. Das ist ziemlich uninspiriert inszeniert und wird zusätzlich noch von meinungsprovozierenden Abziehbildern aus dem Billig-Katalog für moderne Gesellschaftskritik torpediert.
[...] Wer nur einen Matial-Arts-Snack sucht, wird zwar fündig, doch leider setzt Regisseur Clarence Fok zu häufig die falschen Schwerpunkte. Wer Donnie Yen noch nicht kennt, kann gerne einen Blick wagen, sollte sich vielleicht doch lieber zunächst an „Ip Man“ versuchen. Der ist kampfkünstlerisch um Weiten erstaunlicher, besitzt eine gut funktionierende Geschichte und auch Yen darf beweisen, dass er mehr kann [...]
Schon Charlie Chaplin wusste, dass es die Zeit ist, die aus der Tragödie die Komödie macht. Ich werde also irgendwann darüber lachen können, dass sich Robin Williams mit 63 Jahren dazu entschied seinem Leben ein Ende zu setzen? Eine Vorstellung, wie sie konfuser nicht sein kann. Immerhin ist einer der größten Sympathieträger Hollywoods tot. Ein Darsteller, der mit Werken wie „Jumanji“, „Mrs. Doubtfire“ und „Flubber“ großes, familientaugliches Erfolgskino machte, sein Talent aber auch für fokussiertere Werke wie Terry Gilliams „König der ‚Fischer“ oder Mark Romanek „One Hour Photo“ einsetzte. Kein guter Darsteller, sondern ein großartiger und ein über die Maßen begnadeter Komiker hinzu, der die Gabe besaß, auch politischen wie gesellschaftskritischen Witz so zu verpacken, dass nicht bloß der Oberstudienrat darüber lachen konnte.
Robin Williams gelang es seinen Rollen immer das innere Kind einzuverleiben. Sogar bei ernsteren Figuren schaffte er es, die Unschuld eines Kindes zu implementieren. Das war seine größte Stärke. Williams war geboren für die Rollen, die Begeisterung brauchten, um lebendig zu werden. Ein „Good Morning, Vietnam“ ohne seinen Elan? Unvorstellbar. Ein „Mrs. Doubtfire“ ohne seine Keckigkeit? Hätte niemals funktioniert. Ein „König der Fischer“ ohne den liebenswürdigen Wahnsinn? Nicht machbar. Es mag sein, dass Williams nur selten Rollen spielte, die innerhalb eines antiquiert-wertenden Blickes als anspruchsvoll galten, aber er füllte sie aus, jede Einzelne. Selbst in seinen letzten Filmen, die die Qualität seiner früheren Werke leider nur noch erahnen ließen, schenkte er ihnen Leben.
Dass sich jemand wie Williams, der ewig Quirlige mit dem großen Herzen, sich letztlich das Leben nahm, birgt eine rigorose Fallhöhe. Denn es macht ihn menschlich. Vielleicht ist es so hart Robin Williams ziehen zulassen, weil auch ein Teil einer Illusion zerbrochen ist. Am Ende starb er, der große Komiker, Menschenfreund und Akteur, ganz allein. Die Lacher seines Publikums, die Auszeichnungen… letztlich waren sie egal. Letztlich war Robin Williams einfach nur ein Mensch wie du und ich, auch wenn man sich dies schwer vorstellen kann, ist sein Name doch untrennbar mit guter Laune und Optimismus verbunden.
Robin Williams war ein Held meiner Kindheit. Mit „Jumanji“ und „Hook“ errang er einen Platz in meinem Herzen. Mit „One Hour Photo“, „Good Will Hunting“ und „König der Fischer“ verfestigte sich dies. Heute Morgen, als ich die Nachricht von seinem Tod hörte, fühlte ich etwas, was sich sonst bei Todesmeldungen bekannter Künstler nicht fühle. Es war etwas undefinierbares, etwas Kaltes. Ich weiß nicht, wie ich es genau beschreiben soll. Es ist einfach etwas zerbrochen. Robin Williams fehlt! Schon jetzt. Was uns bleibt sind seine Filme, auch wenn einige davon ihm nicht ebenbürtig sind.
Zum letzten Gruß werde ich mich auf den Tisch stellen und „Captain, mein Captain“ brüllen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich hinfalle. Das wäre lustig. Wie gesagt, aus der Tragödie wird eine Komödie. Williams hätte seine Freude daran.
Mit „The Firm“, „The Football Factory“, „Rise of the Footsoldier“, “Hooligan” oder “Cass” ist das thematische Gesamtwerk von Filmen rund um Hooligans in den letzten Jahren massiv angewachsen. Selbstredend stammen diese Filme aus dem Land des Fußballs: England. Dort haben solche Art von Filmen mittlerweile schon so etwas wie eine Tradition, während es bis jetzt keines der oben genannten Werke offiziell auf eine deutsche Kinoleinwand schaffte. Wie der Filmzirkus nun mal so spielt, war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses britisch geprägte Sub-Genre seine filmische Parodie erhält. Mit „The Hooligan Factory“ ist diese nun da und – wie passend – auch diese hat es nicht in unsere Lichtspielhäuser geschafft. Dabei ist der Film von Nick Nevern – im Gegensatz zu anderen Filmparodien der letzten Jahre – keine Vollkatastrophe und bekommt es sogar hin, die atmosphärische Ausrichtung seiner Vorbilder zu plagiieren. [...]
leider fehlt „The Hooligan Factory“ dass, was eine gute Parodie am dringendsten benötigt: die ganz großen Lacher. Nevern gelingt es nicht, bzw. viel zu selten, das Zwerchfell erfolgreich mit big laughs zu beschießen. Der Humor der hier dargereicht wird, ruht sich leider Gottes zu sehr auf Anfangs eingeführte Maschen und Charakterisierungen aus. Er entwickelt sich nicht. Recht bald kann einem „The Hooligan Factory“ nichts mehr servieren, was man nicht schon vor wenigen Minuten vorgesetzt bekam.
„The Hooligan Factory“ befindet sich direkt auf der weißen Linie zwischen sehens- und vergessenswert. Trotz aller Sympathie und größeren wie kleineren Stärken fehlt ihm dann doch der komödiantische Druck nach vorn. Wer sich allerdings mit den hier parodierten Werken auskennt, darf gerne einen Blick riskieren
[...] trotz einem Coming-of-Age-Experten wie Marco Petry, ist „Doktorspiele“ nicht mehr als eine graduell auf Schlüpfrig- und Peinlichkeiten ausgelegte Komödie, die scheinbar selbst nicht merkt, dass sie nicht nur ihre Figuren, sondern auch eine ganze Generation der Lächerlichkeit preisgibt. Vielleicht wird das Zielpublikum merken, dass „Doktorspiele“ sie relativ kaltschnäuzig von vorne bis hinten verarscht. Falls nicht, kommt diese Erkenntnis ja vielleicht mit den Jahren und der nötigen Reife. Es wäre wünschenswert. Keine Jugendgeneration verdient so einen Film, selbst nicht die sogenannte 'Generation-YouPorn'! [...]
Fazit:
„Was ragt so schön gen Himmel? Ach ja, das ist mein Pimmel.“
Na, gelacht? Falls ja, dann los, ab ins Kino und „Doktorspiele“ schauen. Alle anderen schauen lieber eine andere Teenie-Klamotte oder – noch viel bessere Idee – spielen einfach an sich selbst rum. Das ist günstiger, spart Zeit und es gibt etwas, was „Doktorspiele“ fehlt: Höhepunkte.
[…] „The Expendables 3“ muss in große Fußstapfen treten. Teil zwei war ohne Zweifel ein amüsantes Genre-Highlight. Doch es wird hier nicht mehr abgeliefert, als kapitales Sicherheitsdenken: Ein Film für erwachsene Actionfans, der auch jüngere Zuschauer ansprechen, bzw. erreichen, will und darüber hinaus versucht seinen gut eingespielten Cast mit uninteressanten Newcomern zu kombinieren. Beides fruchtlos, beides gescheitert. Wer nun der Schuldige dafür ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Regisseur Hughes jedenfalls dreht als nächstes das US-Remake von „The Raid“. Bleibt zu hoffen, dass er dies besser inszeniert als den dritten Teil der Söldner-Action […]
Der einzige Hollywood-Film, der sich während der WM in unsere Kino getraut hat. Wie unfair! Da interessiert man sich nicht für Fußball und wird dann auch noch mit solch einer unkomödiantischen Vollkatastrophe bestraft.
[...] Was hier wirklich fehlt ist - neben besser geschriebenen Figuren - vor allem eines: Ambivalenz. Graustufen. Doch scheinbar ist diese Art von (R)Evolution zu viel verlangt. Vielleicht ja im dritten Teil? Dann wird endgültig Krieg herrschen zwischen Affe und Mensch. Der perfekte Background um das sture wie einfache Gut-und-Böse-Konzept aufzubrechen. Ob die Macher dazu den Mut haben? Nach „Planet der Affen: Revolution“ darf dies bezweifelt werden [...]
Hinter dem Buhei der Kämpfe und Special Effects verbirgt sich eine Auseinandersetzung zum Thema Heldentum. Wenn Herkules zu Beginn gigantischen Fabelwesen den Gar ausmacht, sieht alles noch nach handelsüblicher Fantasyware im antiken Griechenland aus. Doch recht schnell durchleuchtet der Film die heroischen Taten: Ist Herkules wirklich ein Halbgott, der Sohn des Zeus, oder vielleicht doch nur ein Mensch? Das Hinterfragen von Herkules Heroisierung nimmt einen gewichtigen Punkt innerhalb des Spektakels eins. [...]
Dennoch ist und bleibt es Kino-Massenware. Ein groß bebildertes Epos was nicht so stupide ist wie erwartet, am Ende aber eben doch nur hauptsächlich auf die Einhaltung von Schauwerten bedacht ist. Erzählerisch wäre also immens mehr aus dem Film herauszuholen gewesen [...].
„Hercules“ bietet ansehnliche Actionsequenzen, einen Hauptdarsteller der wie die Olive zum Feta passt und eine wirklich ausfüllende Inszenierung. [...]
Sehr schön (mal wieder). Hab mir den Podcast gleich auf meinen USB-Stick gezogen. Hoffe mein kleines Hirn hält das aus. :)
[...] „Veronica Mars“ ist, abseits der Entstehungsgeschichte und TV-Vergangenheit, ein wohltuend einfacher Film. Konzentriert auf seine Figuren sowie dem Kriminalplot, versehen mit smarter Komik und gut aufgelegten Darstellern, füllt er nicht bloß die Lücke, die nach dem offenen Ende der letzten Staffel entstanden ist, sondern rückt den klassischen Krimi, einhergehend mit den Stilmitteln des Film Noir wieder ein wenig ins Bewusstsein. Den stilistischen wie erzählerischen Schick sowie Nachdruck eines „Brick“ erreicht „Veronica Mars“ zwar zu keiner Zeit, aber Rian Johnsons Meisterwerk hat auch eine andere, künstlerisch anspruchsvollere Gewichtung. Man könnte sagen, „Veronica Mars“ ist ein hervorragender Appetizer [...]
[...] In den letzten Jahren versorgte uns die amerikanische Filmindustrie mit diversen R-Rated-Comedys. Aber egal ob „Wir sind die Millers“, die „Hangover“-Trilogie oder zuletzt „Bad Neighbors“, letztlich war das alles nur Malen-nach-Zahlen. Das Befolgen eines standardisierten Protokolls. „21 Jump Street“ und „22 Jump Street“ arbeiten und narren mit dieser Liste von Zuschauerwartungen, die abgehakt werden sollen. Alleine dieses eigene Bewusstsein verschafft den beiden Filmen eine ganz persönliche, wohltuende Note. Die kecke Beiläufigkeit, mit der die Erwartungen dann erfüllt oder eben mit großem Buhei ins Feuer geworfen werden ist launig, wird aber sicherlich das Kinopublikum spalten. Für die einen eine wohltuende Abrechnung, für andere eine laute, grölende Dummheit. Aber egal ob man jetzt vergnügt oder genervt den Abspann erreicht, den sollte sich jeder angucken. Wer selbst dort nicht die parodistische Absicht hinter „22 Jump Street“ erkennt, der hält wohl selbst „Hangover 2“ für große Komödienkunst [...]
56: Weil Sonse ihm zum Geburtstag eine echt tolle Ansammlung von Fun & Facts zusammengestelt hat.
Witzig aber dennoch dem Genre gerecht werden. Nur wenigen Horrorkomödien gelingt dieser Drahtseilakt. Regisseure wie Joe Dante oder John Landis haben mit ihren Filmen wie „American Werwolf“ oder „Meine teuflischen Nachbarn“ die Messlatte für dieses Sub-Genre, welches heutzutage in den Multiplexkinos leider fast nur noch durch miserable Spoof-Movies vertreten wird, also äußerst hoch gelegt. „Hellbenders“ versucht nun Exorzismus und Anarcho-Ulk zu kreuzen. Die Ausgangsidee ist dabei nicht sehr clever aber genügsam und zumindest auf dem Papier recht amüsant. Im Film allerdings beschränkt sich Regisseur J.T. Petty auf schnell durchschaubare Witzchen, die allesamt den Kontrast aus Sünde und Glaube nutzen, sich jedoch nie wirklich weiterentwickeln. Es ist Petty aber hoch anzurechnen, dass er nicht versucht Größen wie „Der Exorzist“ zu referieren, sondern probiert, so gut es geht, eigene Akzente zu setzen. Diese funktionieren jedoch nicht. Ganz einfach deswegen, weil seine Erzählung von sündigen Geistlichen, einem dämonischen Widersacher und Problemen mit dem neuen Papst mehr schlecht als recht ineinandergreifen. Eine gute Horrorkomödie verbindet die Extreme des Lachens und der Furcht zu einer homogenen Masse. „Hellbenders“ versucht dies auch, eine Emulsion will dabei aber nicht entstehen. Dass dazu deutlich zu viele Figuren (u.a. auch Andre Royo, bekannt als Bubbles aus der vermutlich besten Serie aller Zeiten: „The Wire“) um die Aufmerksamkeit des Publikums buhlen, macht aus Pettys „Hellbenders“ letztlich recht verzichtbares Teufelszeug.
Faszinierend. "Nekroromantik" im Poesiebuchformat.
Da hat sich wohl ein montagliches Fehlerteufelchen eingeschlichen. Ich glaube nämlich, dass es nur zehn Tage, nicht zehn Jahre sind.