TheNumber - Kommentare

Alle Kommentare von TheNumber

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    TheNumber 21.05.2018, 09:44 Geändert 21.05.2018, 15:38

    Deadpool 2 macht nicht den typischen Fortsetzungsfehler und macht komplett alles eine Nummer größer, sondern besinnt sich auf seine Stärken und schafft es, mit einer storytechnisch ungewöhnlichen Herangehensweise an eine Komödie eine durchaus zum Schreien komische und gleichzeitig auch rührende Geschichte zu erzählen, sodass der Film meiner Meinung nach seinen Vorgänger übertrifft.
    Auch wenn der Film in der ersten halben Stunde trotz einer gelungener Gags und Ideen etwas braucht, um in Fahrt zu kommen, ist es spätestens der erste Auftritt der X-Force, die mich überzeugt hat, was für ein super unterhaltsamer Film das werden wird. Es werden genauso sehr wie im ersten Teil Erwartungen subvertiert und horrende Gewaltszenen gezeigt, die zum Brüllen komisch sind, wobei gerade die Actionszenen durch mehr Setpieces und mehr Anarcho-Chaos mehr Spaß machen als im ersten, wo sie zusammen mit dem lahmen Bösewicht eher die Schwachstelle waren. Auch bezüglich des Antagonisten gibt es einige interessante Entwicklungen und Josh Brolin (der zweite grimmige Comic-Gegenspieler innerhalb eines Monats) macht hier, wie auch in Infinity War, einen tollen Job, auch weil er von den Autoren sehr gut aufgebaut und entwickelt wird. Generell entwickelt der Film die Charaktere besser, vor allem Deadpool wirkt wesentlich tiefer als noch im ersten. Der Film setzt noch eine ganze Schippe drauf auf die Meta-Ebene, doppelbödige WItze im Sekundentakt und enorm viele popkulturelle Referenzen, die allerdings nicht im Sinne eines "Schaut mal, wie clever wir sind" nerven, sondern auch einige sehr herzhafte Lacher hervorrufen konnten. Neuzugang Domino möchte ich noch positiv hervorheben, die echt einige super Actionszenen hat, die im Anbetracht ihrer erst mal öde klingenden Superkraft erstaunlich cinematic sind. Morena Baccarins Screentime wurde leider stark zurückgefahren, was leider der einzige Nachteil gegenüber dem ersten Teil ist: weniger Sex. Ryan Reynolds brilliert hier wieder in einer Rolle, die einfach für ihn geschaffen scheint; sein komödiantisches Timing, sein Charisma und seine zero-fucks-given-Attitüde heben den Film neben seiner Explizitheit (gewalttechnisch wie sprachlich) vom mittlerweile eher Einheitsbrei des Superheldenkinos ab.
    Ansonsten geht man aus dem Kino raus und denkt sich, ich muss den unbedingt noch mal sehen, weil die Gagdichte so unfassbar hoch ist, dass man unweigerlich nicht alles mitbekommen konnte. Wo der erste gerade in der zweiten Hälfte etwas abflaute und vor allem im Rewatch einiges an Unterhaltungswert verlor, hab ich hier das Gefühl, dass man noch so viel entdecken kann und dass einige Witze auch beim zweiten Mal noch genauso gut funktionieren (vor allem die fantastischen visuellen Gags/Slapstickmomente). Gehört für mich schon absolut zu den besten der Superheldenfilme, nicht zu den aller-allerbesten, aber definitiv zu den unterhaltsamsten.

    Hier noch etwas ausführlicher: https://cinematticsite.wordpress.com/2018/05/21/deadpool-2/

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    • 8

      Eine definitive Steigerung zu den eher mittelmäßigen Staffeln 3 und 4 und am Anfang der Staffel sah es noch nicht so ganz danach aus. Das neue Team Arrow war am Anfang eine ungewohnte Neuerung und irgendwie waren die Charaktere auch nicht gerade sympathisch. Auch die Flashbacks waren eher uninteressant, gerade zu Beginn, nachher war es thematisch gut mit dem aktuellen Zeitstrang verknüpft, aber man hat sich trotzdem nie auf die Flashbacks gefreut. Prometheus war ein ultra düsterer Bösewicht, der gerade im letzten Drittel der Staffel eine super düstere und spannende Wendung genommen hat, was die Staffel extrem aufgewertet hat. Die letzten Folgen waren super spannend, fühlen sich an wie eine Conclusio zu allem, was bisher geschehen ist, und die Charaktere wachsen zusammen und dem Zuschauer ans Herz. Ich muss auch sagen, dass ich als jemand, der nie großer Olicity-Fan war, hier meine Meinung gegen Ende der Staffel stark ändern musste, weil die Macher hier echt viel Fingerspitzengefühl bewiesen haben. Eine tolle Rückkehr zur Form der ersten beiden guten (bis sehr guten (S2)) Staffeln und ich bin gespannt auf mehr, was ich vor der Staffel nicht erwartet hätte.
      PS: Das Arrowverse-Crossover hätte ich mir etwas epischer vorgestellt.

      • 6

        Eigentlich hab ich mir den Film nur wegen Alycia Debnam-Carey angesehen, die ich für eine talentierte (und sehr attraktive) Schauspielerin halte. Die Idee des Films ist okay, als Parabel auf die dunkle Seite von social media zeigt er den Horror des Kontrollverlusts und des Verlusts von Beliebtheit, den die Protagonistin vorher so genossen durfte. Allerdings ist die Message etwas fragwürdig und es gab mir zu viel verstörendes, aber uninspiriertes dämonisches, okkultes Zeug. Neben einen effektiven Jumpscares und Schockeffekten und einer teilweise unangenehmen Atmosphäre wirken nach den ersten horrenden Toden die nächsten sehr repetitiv und auch das Ende ist ziemlich mäh. Die Dialoge sind fast lachhaft und wirken manchmal fast ironisch dadurch.
        Enttäuschender Horrorstreifen, der trotz der halbwegs neuen Idee wenig frischen Wind in das Genre bringt.

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        • 9

          The Handmaiden hat eine sehr geile narrative Struktur mit 3 sehr abwechslungsreichen Akten. Der Film nimmt einen überraschenden, interessanten Verlauf, in dem nur der letzte Akt ein kleines bisschen abfällt, weil man hier die merkliche Lauflänge etwas spürt. Die Schauspieler sind gut und es gibt viele bizarre Situationen, die manchmal echt komisch wirkten (und nur manchmal habe ich mich dabei unreif gefühlt als scheinbar einziger im Kino). Der Film ist sehr schön inszeniert, auch wenn der Film manchmal etwas voyeuristisch (Park Chan-Wook, der alte Lüstling) wirkt durch viele sehr explizite, aber meist sehr ästhetische Sexszenen. Die Aussage des Films wirkt etwas banal, aber der Film ist ein sehr spannendes Stück asiatisches Kino, das zu meinen Highlights 2017 gehörte.

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          • 8

            Die erste Hälfte ist überragend und schildert sehr stark das unfassbar krasse Heimweh und wie schwer, aber auch gleichzeitig wie aufregend das Auswandern in diese neue Welt Amerika sich anfühlt. Die Entwicklung der Romanze von Ellis und Tony ist wunderschön und die anschließende Heimkehr ist stark durch das Hin- und Hergerissensein zwischen den zwei Welten. Die Iren tun alles, damit sie bleibtt, und Domhnall Gleeson ist gewohnt in Ordnung und etwas zurückhaltend, aber keine auffällige Performance. Saoirse Ronan hingegen ist sehr stark und trägt die Emotionen des Films wunderbar und der Film war auch ihr richtiger Durchbruch, würd ich sagen. Schönes, gefühlsvolles period piece.

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            • 7

              Suffragette ist ein ziemlich deprimierender bzw. frustrierender Film und macht Männern, auch solchen, die durchaus im Bilde waren über die Thematik, eindringlich klar, wie beschissen es früher für Frauen waren, durch die akkurate Darstellung der Missstände und die sehr harsch wirkende Bestrafungen. Auch eine Szene mit Carey Mulligan, die das Stärkste an diesem Film ist, und ihrem Kind ist sehr schmerzhaft anzusehen und man ist erstaunt wie beeindruckt und erschrocken, zu welchen Mitteln gegriffen werden musste und was zurückgelassen.
              Es ist eine Frechheit, dass der Film mit Meryl Streep vermarktet wird, die gefühlt vielleicht 2 Minuten Screentime hat.
              Oscar-Bait, das durch leichte Langatmigkeit nicht so ganz überzeugen kann, aber einen durchaus nicht unwichtigen Bildungsauftrag für die Thematik erfüllt.

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              • 7 .5

                Flash Staffel 3 startet mit Flashpoint, was aus der sehr nervigen Entscheidung zum Ende der 2. Staffel resultiert. Es ist interessant, diesen alternativen Zeitstrang zu sehen, allerdings baut die Staffel ziemlich stark ab, nachdem Flash wieder im "normalen" Strang ankommt. Der neue Antagonist Savitar ist natürlich NOCH schneller als Flash und die anderen Speedster-Gegner, bietet aber zum Ende einige interessante Entwicklungen. Die Erklärungen des Ganzen sind vollkommen hanebüchen und bescheuert und mittlerweile blick ich nicht mehr besonders durch in der ganzen Zeitreisemechanik. Es wird sogar ein kleiner Meta-Kommentar gedropped, in dem ich mich bestätigt fühle: "That's the thing with time travel, Barry. The more you do it, the less the rules apply." Die Thematik rund um Iris in dieser Staffel baut eine Spannung auf, allerdings ist gerade ihre Rolle sehr dünn in dieser Staffel. Die Neueinführung von Julian (Tom Felton) entfaltet im Laufe der Staffel einiges an Potenzial im Charaktergeflecht, HR ähnlich. Mit Kid Flash bin ich noch nicht so ganz warmgeworden. Die Staffel wird richtig gut zum Ende hin, hat aber zwischendurch echt kleine Durchhänger mit der Grodd-Doppelfolge, dem enttäuschenden Musical-Crossover mit Supergirl und dem etwas unter Erwartung gebliebenen Invasion-Crossover des gesamten Arrowverse. Barry entwickelt sich sehr stark über die Staffel hinweg und zum Ende hin hat die Staffel doch einiges an Emotionen bei mir auslösen können, weil mir viele Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind durch ihre gute Chemie miteinander.

                  • 8

                    A Monster Calls erzählt eine starke Rahmengeschichte über Verlustängste, Schuldgefühle und Trauer und visualisiert diese Gefühle anhand dreier Geschichten. Die ungewöhnliche Herangehensweise, die starken Leistungen von dem kleinen Jungen sowie dem restlichen prominenten Cast, aus dem Felicity Jones etwas heraussticht, sowie der gelungenen Wechselwirkung zwischen metaphorischen Bildern und der Rahmenhandlung machen den Film zu einem heftigen Drama, bei dem auch die ein oder andere Träne fließen kann und das sehr menschlich und authentisch ist trotz des nicht unerheblichen fantastischen Touches. Sehr empfehlenswerter Film, dem mehr Aufmerksamkeit gebührt

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                    • 7
                      über Loving

                      Loving erzählt eine wichtige Geschichte, die allerdings vielleicht nicht so ganz geeignet für den Film ist. Im Gegensatz zu anderen ähnlichen based-on-a-true-story oscar-baitigen Filmen schafft es Loving nicht so ganz, dem Zuschauer das Gefühl der (himmelschreienden) Ungerechtigkeit zu vermitteln. Natürlich kann man mitfühlen, auch aufgrund starker Darstellungen von Edgerton und Negga, aber durch die ruhige Inszenierung von Jeff Nichols, den ich ja eigentlich ziemlich schätze, ist der Film selten so mitreißend, wie es die Geschichte vielleicht verdient. Aus pädagogischen Gründen ist es schon gut, dass es den Film gibt, aber rein filmisch ist Loving ein solider, aber auch recht typischer Film, der auf wahren Begebenheiten beruht.

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                      • 7 .5

                        Eine absolute Überraschung. Der Trailer sah unfassbar beschissen aus, aber die Richtung, in die der Film geht, war erfrischend und spannend. Anne Hathaway gefällt mir gut, weil sie recht gut in die Rolle passt, und Jason Sudeikis hat man so noch nicht gesehen, steht ihm gut. Die Story ist etwas durcheinander und man hätte sie vielleicht etwas straffen können, aber die Metapher funktioniert gut. Überraschend unterhaltsam und mitreißend, ein sehr solider Tipp, von dem wahrscheinlich nicht so viele was mitbekommen haben.

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                        • 5
                          TheNumber 10.03.2018, 12:41 Geändert 10.03.2018, 12:42

                          Was für eine Schlaftablette. Nachdem Fluch der Karibik stetig abgebaut hat und spätestens mit Teil 4 ohne Orlando Bloom und Keira Knightley in der Bedeutungslosigkeit angelangt ist, setzt dieser Teil den Trend fort und ich hoffe, das wars jetzt. Nachdem die Eröffnungssequenzen noch recht spaßig sind und typische Fluch-der-Karibik-over-the-top-Chaos-Kämpfe und -Verfolgungsjagden bieten, die einen Teil des Reizes der ursprünglichen Trilogie ausmachten, ist der Rest des Films uuultra öde. Javier Bardem ist absolut verschenkt und die VFX seiner Haare sehen einfach nur komisch aus. Johnny Depp ist gelangweilt und schafft es, mich ein oder zwei zum Schmunzeln zu bringen. Die Geschichte ist unfassbar langweilig, visuell haut der Film auch wenig Neues raus. Die neuen Figuren sind eher mäh, einzig Kaya Scadelario ist noch ein kleiner Lichtblick, aber auch die bekannten Figuren wirken alle ausgelutscht. Hier und da sind die Intrigen und Wendungen noch das, was mich nicht zum Abschalten gebracht hat. Ein Film, den keiner gebraucht und gewollt hat, weil er niemanden interessiert hat und sehr langatmig ist. Der schlechteste Film aus 2017, den ich bisher gesehen hab.

                          • 8

                            Black Panther versammelt gefühlt alle talentierten schwarzen Filmschaffende Hollywoods und überzeugt mit einem fantastischen Cast. Gerade in den weiblichen Rollen schafft der Film starke Figuren, was definitiv eine Lücke im Superheldenkino war. Wakanda bietet eine nette Mischung zwischen höchstentwickelter Technologie und traditioneller afrikanischer Kultur und doch fühlte sich Wakanda oft wenig greifbar an. T'Challa ist leider ein nicht ganz so spannender Charakter und daher plätschelt der Plot hin und wieder vor sich hin und wenn man schon weiß, dass er in Infinity War eine Rolle spielt, verliert der Film stark an Spannungsmoment. Das wäre nicht so schlimm, denn das ist ja ein leidiges Thema in vielen Blockbustern, aber dann soll der Film nicht so sehr machen, als ob er jemals in Gefahr wäre. Dafür ist der Gegenspieler umso geiler, Michael B. Jordan hat eine krasse Präsenz mit einer Mischung zwischen Körperlichkeit und Swag/Arroganz. Er ist kein Weltenfresser, sondern hat eine nachvollziehbare Motivation und weicht etwas die Grenzen von Gut und Böse auf. Die Action kann leider vor allem nur in der ersten Hälfte überzeugen mit einer fantastischen Verfolgungsjagd in Korea und Kämpfen vor einem Wasserfall. Gegen Ende verliert der Film stark an Drive und wird etwas öde und generisch. Vor allem die finale Konfrontation hat mich völlig kalt gelassen.

                            Insgesamt ein solider Superheldenfilm, der dem Hype nicht ganz standhalten kann und etwas Potential verschenkt.
                            Ausführlicher hier: https://cinematticsite.wordpress.com/2018/03/01/black-panther/

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                            • 7 .5

                              Überragend in Szene gesetzt und mit starken schauspielerischen Performances zeigt uns Shape of Water eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die natürlich eine gute Message transportiert, aber sich leider viel zu schnell entwickelt und mich deswegen eher kalt gelassen hat. Auch zum Ende hin wird der Film echt etwas kitschig und übertrieben und aufgrund meiner mangelnden emotionalen Involviertheit konnte ich die märchenhafte Elemente dann nicht so ganz akzeptieren. Für einen Film, der für 13 Oscars nominiert ist, war ich eher enttäuscht, auch weil meiner Meinung nach ein wenig mehr Subtilität an manchen Stellen gut getan hätte. Ein netter Film, der durch del Toros Inszenierung und Sally Hawkins' Leistung sehenswert ist, für mich aber auch nicht mehr...

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                              • 7

                                Ganz nett. Der Film baut geschickt eine Anspannung der Atmosphäre auf durch allgegenwärtige Andeutungen der Fleischeslust. Ein talentierter Cast, gepickt mit up-and-coming Jungdarstellerinnen, gibt überzeugende Performances, aber der Film schafft es nicht, über die gesamte (ohnehin schon kurze) Lauflänge diese Anspanung aufrechtzuerhalten, ohne jemals richtig langweilig zu werden. Die Thematik ist wahrscheinlich auch nix für jedermann...

                                • 8 .5

                                  Ein smarter, spannender Politthriller, der fast schon wie ein Heist-Film ist. Miss Sloanes Genie mag hier und da etwas übertrieben sein und man hatte auch etwas mehr Subtilität und Ambiguität bezüglich der Meinungsbildung des Zuschauers vertragen können und man hätte diesen komplizierten Charakter auch noch etwas genauer beleuchten können, aber insgesamt ist der Film weitestgehend fesselnd, fordert die Aufmerksamkeit des Zuschauers und hat ein paar tolle Wendungen. Die Beleuchtung des Nitty-Gritty, wie in Washington agiert wird, ist interessant und fühlt sich frisch an und auch die Arbeit von Sloane und ihrem Team ist spannend. Jessica Chastain ist ja nie schlecht und liefert auch hier wieder eine starke Performance ab und bringt dem Zuschauer diesen zynischen, berechnenden, obsessiven Charakter echt ein wenig näher, ohne dass der Film suggeriert, ihre Mittel seien zu tausend Prozent legitim. Der Film hätte vielleicht 5-10 Minuten kürzer sein können, aber ich war ziemlich gut unterhalten und gerade nach dem Ende positiv überrascht.

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                                  • 6
                                    über Jungle

                                    Fühlt sich ein wie eine weitere dieser based-on-real-events-Survival-Geschichte. Die Charaktere sind recht uninteressant, um so eine Geschichte zu tragen, weswegen es mir eher schwer gemacht hat, super mitzufiebern, wenn Radcliffe und Konsorten versuchen im Dschungel zu überleben. Die Naturaufnahmen sind schön, es ist immer wieder schön Thomas Kretschmann zu sehen und es gibt eine extrem ekelhafte Szene, die mich komplett gekriegt hat. Aber gerade in der zweiten Hälfte verliert der Film extrem für mich an Drive und auch die merkwürdigen Halluzinationen von Radcliffe wirkten recht willkürlich für mich. Etwas langweiliger, generischer Film, der einige Sachen richtig macht, aber nicht genug bietet, um über die gesamte Lauflänge zu unterhalten.

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                                    • 7

                                      Ein sehr opulenter Sci-Fi-Film, der mit seiner bunten, abgedrehten, detailreichen Welt auch schon seine größte Stärke hat. Der Film sieht fantastisch aus und man kommt gar nicht hinterher, alles zu bestaunen. Leider sind die Charaktere eher blass, auch wenn Dane DeHaan und Cara Delevigne, die ja nach ihrem unsäglichen Auftritt in Suicide Squad einiges gutzumachen hatte, gar nicht so verkehrt spielen. Ihre Beziehung zueinander hab ich ihnen aber nicht so wirklich abgekauft. Auch die Handlung ist eher uninteressant und fühlt sich irgendwie belanglos an. Ein paar prominentere Kurzauftritte wirken auch eher merkwürdig als als wirkliche Bereicherung. Der Film ist nie langweilig, aber besonders fesselnd oder spannend ist er auch nicht. Das Universum ist ganz interessant und könnte an sich Potential für weitere Geschichten haben, aber nicht mit diesen Charakteren. Style over Substance, aber kann man sich ob der audiovisuellen Opulenz schon mal geben.

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                                      • 7

                                        Ein reines Guilty Pleasure. Was hier abgeht ist ganz grober Unfug, der aber auf eine weirde Art und Weise irgendwie unterhält. Nachdem Season 1 mit dem Konzept und den ganzen B-Charakteren aus dem Arrowverse irgendwie überraschte, aber klare Schwächen aufwies, dreht Staffel 2 den Regler noch weiter auf und wird völlig bescheuert. Irgendwie ist es witzig, dass die verschiedenen Epochen abgeklappert werden, und es macht mehr Spaß, weil das Team sich gefunden hat, allen voran von Sarah angeführt, und Hawkgirl endlich weg ist und der mega unsympathische Rip Hunter eine kleinere Rolle spielt. Die Gegenspieler, die in dieser Staffel hinzukommen, sind echt gut und unterhaltsam und auch die neuen Charaktere der Legends funktionieren. Die Dialoge sind hin und wieder witzig, aber auch oft etwas zu albern und auf den nächsten Spruch aus. Die Continuity im Arrowverse kann man mit dem noch verrückteren Zeitreisequatsch in dieser Staffel komplett in die Tonne treten, aber als davon gelöste Serie kann man damit Spaß haben, wenn man das Gehirn etwas abschaltet.

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                                        • 9

                                          Toller deutscher Genrefilm. Der Film passt sich nicht an die Sehgewohnheiten alter deutscher Mittelstandsbürger an, die auch mal was von diesem Milieu sehen wollen, sondern ist eher an die Leute gerichtet, die zumindest mal etwas von der Straße gesehen haben. Der Film fühlt sich dreckig an, was v.a. an der guten Inszenierung von Chiko-Regisseur Özgür Yildirim liegt, und wirkt recht authentisch (es mag sein, dass manche AKs in Deutschland nicht ganz so ernst nehmen können, aber erstens bin ich mir fast sicher, dass es auch das gibt, und zweitens ist das nur ein kleines Detail), gerade aufgrund der Dialoge. Die (oft improvisierten) Dialoge treffen den Sprech von der Straße echt gut und fühlen sich, im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Drehbüchern, nie fremdschämig oder gesteltzt an, sondern wirken wie echte Unterhaltungen anstatt zusätzlich noch Exposition zu betreiben. Es mag helfen, dass Bleibtreu der Straße nicht fremd ist, dass seine Figur so überzeugend rüberkommt; auch insgesamt überzeugt der Cast. Kida Khodr Ramadan und v.a. Edin Hasanovic sind stark und auch Birgit Minichmayr funktioniert super, weil sie einerseits als Theaterschauspielerin auf den ersten Blick fehl am Platz wirkt, ebenso wie ihre Figur im Gangster-Milieu, andererseits aber auch die Toughness gut verkörpern kann.
                                          Die Motivationen der Figuren sind nachvollziehbar, sodass eine stringente, straighte Gangstergeschichte entsteht, die fesselt und nie langweilig oder vorhersehbar wird, weil es eine Wendungen gibt. Auch die Spirale der Gewalt und Kriminalität wird organisch wie frustrierend eingebaut. Untermalt wird der energetische Film von einem hip-hop-lastigen Soundtrack, der passt, aber weder negativ noch besonders positiv auffällt.
                                          Ein toller deutscher Genrefilm, der kurzweilig und rau daherkommt, und leider viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält.

                                          PS: Wer mehr über den Film erfahren will, Bleibtreu redet ziemlich frei Schnauze bei Rocketbeans TV über den Film: https://youtu.be/JsTE0n8zpAA?t=44m36s

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                                          • 8

                                            Schwierig zu bewerten. The Last Jedi hat einige der besten Momente in der gesamten Star Wars Reihe und einige sehr schwache Momente und Sequenzen. Man kann Rian Johnson dafür loben oder kritisieren, dass er seine eigene Vision umsetzt, weil er einige erfrischende Elemente in das Franchise bringt, andererseits aber auch ein bisschen darauf pfeift, was in Episode 7 z.B. aufgebaut wurde. Man hat zum Beispiel kaum was über Supreme Leader Snoke erfahren, was einfach nur sehr schade ist.
                                            Der Film fängt mit einer überragenden Weltraumschlacht an, die mit zu dem besten gehört, was ich in dem Bereich jemals gesehen hab. Anschließend hat der Film zwei bis drei Storylines, von denen eine sehr stark ist, eine okay mit erheblichen Mängeln und dann war da noch der unsägliche Finn&Rose-Arc. Die ganze Sequenz im Space Casino war der letzte Rotz, da wollte man unbedingt das Universum erweitern sowie eine Cantina-ähnliche Szene haben, aber das war einfach langweilig und nervig und geht auch genauso weiter. Ich hatte sogar keine Probleme damit, aufs Klo zu gehen, und das habe ich seit bestimmt 10 Jahren nicht mehr im Kino gemacht. Zusammen mit dem unnötig komplizierten Plot um die Rebellion und deren Irrungen und Wirrungen gibt es ganz schön viel, was man hier kritisieren könnte.
                                            Allerdings hat der Film auch noch den Arc um Luke, Rey und Kylo, der schlichtweg super interessant ist. Man sieht Luke Skywalker hier in einem ziemlich anderen Licht, was Mark Hamill mit einer Career-best Performance noch mal aufwertet. Der ganze Konflikt zwischen den drei sowie der hellen und dunklen Seite der Macht ist packend und bietet einige überraschende und mitreißende Momente, die den Film dann spätestens in der letzten Stunde fast durchweg überragend machen.
                                            Ohne jetzt zu spoilern gibt es ein Aufeinandertreffen zwischen Rey und Kylo, das eine der Highlight-Szenen ist. Außerdem ist das Finale auf dem Salzplaneten audiovisuell wie emotional eine 11/10. Ich hab mich in den Sitz gekrallt, ich habe geweint, mir ist der Kiefer heruntergeklappt, das war einfach nur krass und dadurch verlässt man den Film mit einem sehr guten Gefühl, auch wenn er gerade im mittleren Drittel echt abflaut.
                                            Ich war überrascht von der Richtung, in der sich Poe entwickelt; Rey und Kylo sind weiterhin mit weitem Abstand die stärksten und faszinierendsten Figuren; Finn hatte nur Quatsch zu tun, deswegen ziemlich enttäuschend; Hux fand ich bisschen zu lächerlich; Carrie Fisher hat einen gebührenden letzten Auftritt mit diesem Film.

                                            Insgesamt bei weitem nicht so schlecht, wie er vielerorts gemacht wird. Für mich war Episode VII trotzdem insgesamt der bessere Film und ich verließ das Kino euphorischer. Allerdings gab es in Ep. VII wenig, was mich so vom Hocker gehauen hat, wie die letzte Stunde in Ep. VIII.

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                                            • 9

                                              Wann kriegt Andy Serkis endlich seinen Oscar? Was der Typ mit Caesar über drei Filme hinweg angestellt ist, da kann man nur den Hut ziehen. Dass ich in allen Filmen mit diesem Affen und seiner Geschichte mitfühle, liegt neben seiner fantastischen Performance-Capture-Leistung auch an den digitalen Effekten, die hier noch mal ein Benchmark setzen. Gerade im Schnee brillieren die VFX und man kann teilweise nicht mal wirklich den Unterschied erkennen.
                                              Storytechnisch bietet der Film mit Woody Harrelson einen interessanten Gegenspieler und vom Feeling bietet der Film auch eine Abwechslung von den anderen beiden (ohne spoilern zu wollen). Der Film ist nicht grad kurzweilig, weil etwas zu lang und vom Pacing her auch eher ruhig, aber ziemlich interessant und größtenteils spannend und meiner Meinung nach auch der stärkste Teil der Reihe, auch wenn sich die Teile qualitativ nicht viel geben, weil ich alle ähnlich stark sehe.

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                                                Als großer Fan von der Kombination Millar-Vaughn und damit des ersten Teils war ich ziemlich gespannt auf die Erweiterung des Kingsman-Kosmos und ich muss sagen, das funktioniert auch. Die überragenden Action-Sequenzen sind weiterhin toll choreographiert, herrlich comichaft-übertrieben und ultra dynamisch gefilmt. Eggsy funktioniert weiterhin als Geheimagent mit Gewissen und ist eine sympathische wie witzige Hauptfigur. Mark Strong ist für mich eine absolute Überraschung, da er hier etwas mehr wichtige Screentime bekommt und sie absolut nutzt. Der Film hat einige halbwegs emotionale Momente, was bei dem Action-Wahnsinn gar nicht so einfach ist. Julianne Moore hat sichtlich Spaß in ihrer Rolle und mimt eine unangenehm ruhige, psychopathische Antagonistin. Die Einführung der Statesman sorgt für einige Lacher und bietet einige netet Performances. Jeff Bridges war jetzt weniger stark, aber Channing Tatum war ziemlich witzig und auch Pedro Pascal hat mir ganz gut gefallen. Es gibt einige nette, wenn auch teilweise hanebüchene Verbindungen zum ersten Teil (aber beide Filme sind ziemlich over-the-top, da geht das schon in Ordnung). Genauso harter, abgedrehter Comic-Action-Wahnsinn, der nicht ganz an die Freshness des ersten Teils rankommt, aber nichtsdestotrotz super unterhält.

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                                                • 6

                                                  Na ja. Als Nichtkenner der literarischen Vorlage noch des Originalfilms kannte ich die Story nicht und fand den Film trotzdem weder besonders spannend noch die Story besonders geil. Die Auflösung ist ja wohl voll der Witz, mega lame, und der Weg dorthin war aufgrund blasser Charakterzeichnung auch nicht gerade ein Nägelkauen. Hauptsache, Branagh inszeniert sich selbst als Poirot mit viel zu viel Screentime. Poirot ist natürlich ein interessanter Charakter und wird hier ausreichend beleuchtet, dafür fällt aber einiges anderes dann ab. Einige Schauspieler sind ziemlich verschwendet in ihren Nebenrollen. Der Film sieht hübsch aus und die Zeit geht auch irgendwie ok rum, aber von all den Filmen aus 2017, die ich gesehen habe, war Mord im Orient Express einer der schwächsten und insgesamt eher eine enttäuschende Angelegenheit.

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                                                  • 6 .5

                                                    Hat mich positiv überrascht. Ich bin ja ein kleiner DC-Apologet und finde nicht alles so scheiße wie das Internet, aber war trotzdem vorsichtig nach dem überladenen BvS sowie dem Dreck, der sich Suicide Squad schimpft. Justice League ist natürlich auch ziemlich überladen, aber schafft es zumindest, die (meisten) neuen Charaktere in Grundzügen einzuführen; gewissermaßen setzt er aber voraus, dass man zumindest die Basics der Figuren kennt. Aquaman wird herrlich arrogant und machomäßig von Jason Momoa verkörpert, bleibt aber ziemlich one- oder two-note. In den Kampfszenen kickt er kurz paar Ärsche, aber ansonsten ist er recht nützlich abseits seiner Sprüche, die mich öfters zum Lachen gebracht haben. The Flash wird wohl die Gemüter spalten, ich fand Ezra Miller auch etwas anstrengend, aber ich mochte den hyperaktiven, nervösen, unerfahrenen Barry Allen mit seinen albernen Witzen größtenteils. Cyborg ist völlig underwritten und er ist weder cool noch hat er besonders viel Screentime; er wurde für den (ziemlich bescheuerten) Plot gebraucht und ansonsten tritt er kaum in Erscheinung. Steppenwolf als Bösewicht ist sehr lame, weil er einfach ein CGI-Gott ist, der völlig overpowered ist (bis zu einem gewissen Punkt) , und auch null Charakter hat.
                                                    Ich mag die Verbindungen zwischen den DCEU-Filmen, die jetzt hier ins Spiel kommen, und die bereits etablierten Charaktere funktionieren auch am besten. Ben Affleck als Batman ist weiterhin solide, aber in diesem Team wirkt Batman echt ziemlich nutzlos ehrlich gesagt. Wonder Woman ist das beste am ganzen Film, da sie sowohl eine Anführerrolle übernimmt und gleichzeitig ihre Aufrichtigkeit und simultane Selbstsicherheit eine erfrischende Note in das Team bringen. Henry Cavill als Superman mag ich ja eh, auch wenn er nicht besonders viel Varianz in seinem Spiel auf die Leinwand bringt. Er ist immer noch super inszeniert; seine AKtionen haben Impact und er passt ins Team.
                                                    Man meint, erkennen zu können, welche Sprüche von Whedon stammen, was den Film schon auflockert, aber auch nicht alles unbedingt besser macht. Snyders Vision der von Steppenwolf verwüsteten Welt bleibt erhalten und lässt den Film stellenweise etwas CGI-lastig und in dem apokalyptischen rotbraunen Ton etwas einfarbig erscheinen. Die Action ist größtenteils ganz nett inszeniert, reißt aber auch nicht unbedingt vom Hocker. Mir gefällt der Effekt, den sie für Flash verwenden, und das Wonder Woman-Speedramping funktioniert immer noch.

                                                    Insgesamt ein ziemlich doofer, aber solider und spaßiger Film, der nicht an Jenkins' Wonder Woman rankommt, aber nach Man of Steel an dritter Stelle im DCEU-Ranking anzusideln ist. Er erreicht nicht die Lowlights von BvS, hat aber auch nicht ganz die Highlights, die BvS zweifelsohne zu bieten hatte.

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