TheNumber - Kommentare
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Alle Kommentare von TheNumber
Green Book ist ein sehr warmherziges und unterhaltsames, wenn auch überaus generisches, oscar-baity, based on a true story Biopic, das aber durch die Performances und die Chemie der beiden Hauptdarsteller vieles wett macht. Die Story ist zwar relativ vorhersbar und nicht bahnbrechend, aber doch interessant. Obwohl man ihm solch eine Rolle nciht unbedingt zugetraut hätte, Viggo Mortenson spielt einen Italo-Amerikaner, der es zwar mit manchen Regeln nicht so genau nimmt und schnell mal die Faust auspackt, um Erziehungsschellen zu verteilen, aber durch seine laissez-faire-Attitüde und sein Charisma schnell die Sympathie des Zuschauers gewinnt. Mahershala Ali hat eine starke Erfolgssträhne und spielt einen hochkultivierten Musiker und Einzelgänger, dessen Inneres vom Film erst nach und nach an die Oberfläche getragen wird. Die beiden entwickeln eine interessante Chemie und entgegen meiner Befürchtungen wird das keine "My Fair Lady" Dynamik, sondern eine, die beide Seiten weiterbringt und mit neuen Facetten konfrontiert. Ein kleines Manko des Films sehe ich in der Tatsache, dass der Film zwar entschieden gegen Stereotype argumentiert, aber selbst auf einige Klischees in seiner Narrative zurückgreift. Aber all das ist schnell vergessen, wenn die herzerwärmenden und teils sehr leichtfüßigen Bonding-Momente den Zuschauer zum Schmunzeln bringen, wo man dann Peter Farrellys Humor und Beteiligung merkt. Ich könnte mir vorstellen, dass es einerseits ein Publikumsliebling wird, aber andererseits bei Cineasten, die viel Ähnliches schon gesehen haben, wenig Anklang findet. Für mich trotzdem eine überaus unterhaltsame und kurzweilige Buddykomödie/Roadmovie.
Yorgos Lanthimos' wohl zugänglichster Film und trotzdem irgendwie weird. In seiner Inszenierung versinnbildlicht er den Exzess und die Kälte am britischen Hof zu dieser Zeit. Alle Sets und Kostüme sind abnorm prunkvoll, der regelmäßige Einsatz von Fischaugenlinsen lässt die ohnehin schon geräumigen Palasthallen grotesk riesig und leer wirken. Ebenso trägt der reduzierte, aber gute Score dazu bei, die angespannten Beziehungen hinter den Fassaden zu verdeutlichen.
Diese Intrigen und Fassaden stehen im Vordergrund dieser Geschichte. Olivia Colman, Emma Stone (mit ihrem bisher wohl artsiesten Film) und Rachel Weisz liefern tolle Performances und sind aber gleichzeitig abwechselnd Sympathie- oder Mitleidsträger oder ein abstoßender und hassenswerter Charakter. Letzteres, der Mangel an Idenfikationspotenzial, hat mir den Film emotional etwas vermiest, weil ich nicht so 100% auf diesen bitterbösen Humor stehe, den sich die Charaktere in den üppigen Dialogen gegenseitig an den Kopf werfen. Das Intrigenspiel um die Gunst der Regentin Anne macht aber grundsätzlich Spaß zuzuschauen und ist gleichzeitig zum Kopfschütteln. Die Dialoge sind stark geschrieben, bieten sehr subtile Beleidigungen, Witze und Doppeldeutigkeiten. Hin und wieder sind im Film auch Anachronismen versteckt, die aber nicht alle bei mir zünden. Dies gilt auch für das Ende, das ein bisschen aus dem Nichts kommt.
The Favourite ist ein Film, von dem ich im Rahmen des Awardrennen noch mehr erwartet hab; ein Film, den ich sehr respektiere, der mich aber nicht ganz so sehr wie gewünscht gepackt hat und sich mitunter etwas gezogen hat. Trotzdem eine absolute Empfehlung, denn sowohl Performances als auch Inszenierung haben einiges zu bieten.
Ein hervorragend inszenierter Film. Wir verfolgen die erstaunliche und inspirierende Geschichte von Private Doss, der seine Prinzipien und seinen Glauben konsequent umsetzt und alle Konsequenzen dafür in Kauf nimmt, ohne dabei belehrend oder moralischer-Zeigefinger-mäßig zu sein. Im ersten Akt erfahren wir, wie Desmond zu dem Mann wurde, der er später ist, und seine Beziehung zu Dorothy (eine von Teresa Palmers besten Leistungen), die durch eine süße Chemie erstaunlich gut funktioniert für die vergleichsweise kurze Screentime. Das ist soweit alles interessant und der zweite Akt handelt dann von der Ausbildung, in der Doss so viel Shit erleben muss, weil er an seinen Überzeugungen festhält, sodass der Payoff im dritten Akt umso befriedigender ist. Der dritte Akt ist gleichzeitig der längste und aufregendste, weil wir dann im Krieg sind und der Film schafft es verdammt gut, den Horror und den Schrecken des Krieges audiovisuell rüberzubringen. Zwischen Gefühlen von Beklemmtheit und Entsetzen ob der unfassbaren Explizität der Gewalt gibt es auch emotionale Gespräche, in der Sam Worthington (!) tatsächlich eine gute Performance abliefert. Der Film neigt manchmal dazu, die stark gefilmten Kriegsszenen etwas zu überinszenieren (Zeitlupen usw.), sodass man schnell den Vorwurf äußern kann, dass dieser Film über den Pazifist Gewalt verherrlicht; ich muss aber sagen, dass zu 95% die Gewalt eine absolut abschreckende Wirkung auf mich hatte und eigentlich nie glorifiziert wurde.
Andrew Garfield spielt hier wohl die beste Rolle, die man bis dato von ihm gesehen hat; in Nebenrollen sieht man Hugo Weaving als seinen Vater, was ich stellenweise super und stellenweise etwas seltsam fand, und Vince Vaughn als sein Instructor, der mit steigender Laufzeit immer überzeugender wurde. Garfields Performance von Entschlossenheit, Mut und Resilienz machen das Finale zu einem absolut atemberaubend und ich musste mir zum Ende hin erst mal die Tränen abtrocknen. Der echt tolle Score unterstreicht diesen Eindruck. Mel Gibson ist definitiv back in business und schafft hier einen bombastischen wie emotionalen und inspirierenden Kriegsfilm, der wohl zu dem besten gehört, was dieses Genre in den letzten Jahren hervorgebracht hat.
Ralph breaks the Internet ist auf jeden Fall mehr das, was sich viele schon vom ersten gewünscht hätten: Mehr Referenzen und Verweise, was diesmal auch an der Internet-Thematik sowie der starken Nutzung der Disney-Lizenzen lag. Der erste Akt zieht sich ein bisschen, was auch an Ralphs übertriebener Tumbheit liegt, die bisschen nervig für erwachsener Zuschauer ist. Aber dann ist die Entdeckung des Internets sehr kreativ und mitunter auch ziemlich clever, obwohl kindgerecht, und bietet auch für Rewatches noch viel zu entdecken im Hintergrund, ohne krass überladen zu wirken. Der Teil ist super unterhaltsam und weiß auch nicht so ganz genau, in welche Richtung die Handlung steuert, was überraschend für das Genre ist. Nach einer Vielzahl an witzigen Beobachtungen, Referenzen und Witzen bezüglich des Internets kommt eine fantastische Sequenz in einer Art Disney World, wo Disney mal seine Muskeln spielen lässt und einen Kugelhagel aus Referenzen auf den Zuschauer einprasseln lässt, der mich sehr gefreut hat. Die ganze Sequenz ist eins der Highlights des Films, wobei die Prinzessinnen-Szene noch mal extra herausragt. Nach einem super unterhaltsamen zweiten Akt entwickelt sich Ralphs und Vanellopes Beziehung in eine interessante Richtung, die eine tolle und wertvolle Botschaft mit sich bringt, die man so noch nicht oft gesehen hat, sodass es gegen Ende auch mal kleine echt emotionale Momente gibt, obwohl das Finale insgesamt etwas zu lang und überladen war. Ralphs breaks the Internet schafft es, seinen Vorgänger zu übertreffen und lässt die Erfolgssträhne von Disney Animations weiter anhalten. Kein Überknüller in dem ohnehin starken Genre, aber definitiv ein sehenswerter und pädagogisch wertvoller Animationsstreifen voller (Meta-)Gags, die das Internet gut filmisch umsetzen und auch zünden.
Ein flotter Pokerfilm über eine erstaunliche und faszinierende (auch weil wahre) Geschichte. Ich wusste ja, dass in den oberen sozialen Gefilden krasse Sachen abgehen, aber diese perfiden Underground-Poker-Spielchen und die Zocksucht werden hier eindringlich und erschreckend dargestellt. Ebenso wie die Zocker die Kontrolle verlieren, fühlt man auch mit Molly Bloom mit, dass sie es irgendwann nicht mehr gehandelt bekommt. Aaron Sorkin liefert hier wieder ein sehr tightes Drehbuch, das von scharfsinnigen Beobachtungen und eloquenten Dialogen nur so wimmelt und ein rasantes Pacing aufweist. Ähnlich wie bei Social Network ist die Anhörung bzw. die Meetings mit ihrem Anwalt die Rahmenhandlung, die immer wieder geschickt zwischen die eigentliche Geschichte geschnitten ist. Aber Sorkin kann nicht nur schreiben, sondern auch inszenieren, denn neben dem Exzess wird vor allem die Schnelligkeit des Spiels und die Schnelllebigkeit von Erfolg spürbar auf die Leinwand gebracht, denn der Film ist super dynamisch und energetisch, es gibt kaum eine langweilige Minute und die 140 Minuten fliegen nur so vorbei. Auch der Poker-Jargon ist intelligent und anschaulich eingebunden und in Quick-Fire-Erklärungen eingewoben, ohne plakativ belehrend zu wirken. Jessica Chastain kann einfach nichts falsch machen, hier in einer sehr ähnlichen Rolle wie bei dem ebenso fantastischen Miss Sloane, und auch Idris Elba hat mir sehr gut gefallen. Aber das Skript ist nicht nur clever, sondern bietet einige emotionale Monologe und Dialoge, die den Film zum Ende hin schön abrunden. Chastain hat ein tolles Händchen für sehr starke und spannende weibliche Hauptrollen und man möchte nach dem Film noch mehr über die wahren Begebenheiten herausfinden, was ich immer als gutes Zeichen ansehe.
Toller und smarter Film, eins meiner Highlights aus 2018 und eine absolute Empfehlung, weil der gefühlt hierzulande sehr untergegangen ist.
Bester Film (10 Nominierungen)
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Spider-Man: Into the Spiderverse
Avengers 3
Bohemian Rhapsody
Mission Impossible 6 - Fallout
A Quiet Place
Your Name
Three Billboards
Stronger
Lady Bird
Nur Gott kann mich richten
Beste Regie (10 Nominierungen)
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Bob Persichetti & Peter Ramsey (Spider-Man)
Christopher McQuarrie (MI6)
John Krasinski (A Quiet Place)
David Gordon Green (Stronger)
Martin McDonagh (Three Billboards)
Greta Gerwig (Lady Bird)
Bradley Cooper (A Star is Born)
Craig Gillespie (I, Tonya)
Spike Lee (BlacKkKlansman)
Damien Chazelle (First Man)
Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
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Spider-Man
Three Billboards
Lady Bird
I, Tonya
BlacKkKlansman
Call me by your Name
Molly's Game
Your Name
Stronger
Nur Gott kann mich richten
Bester Darsteller (10 Nominierungen)
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Jake Gyllenhaal - Stronger
John David Washington - BlacKkKlansman
Adam Driver - BlacKkKlansman
Edin Hasanovic - Nur Gott kann mich richten
Rami Malek - Bohemian Rhapsody
Ryan Gosling - First Man
Michael B Jordan - Black Panther
Josh Brolin - Avengers 3
Bradley Cooper - A Star is Born
Timothee Chalamet - Call me by your Name
Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
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Tatiana Maslany - Stronger
Saoirse Ronan - Lady Bird
Margot Robbie - I, Tonya
Jessica Chastain - Molly's Game
Emily Blunt - A Quiet Place
Rachel McAdams - Game Night
Claire Foy - First Man
Aubrey Plaza - Ingrid goes West
Allison Janney - I, Tonya
Emily Blunt - Mary Poppins 2
Kreativster/Ambitioniertester Film (5 Nominierungen)
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Spider-Man: Into the Spiderverse
Mission Impossible 6
A Quiet Place
Ready Player One
First Man
Bester Independentfilm (5 Nominierungen)
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Nur Gott kann mich richten
Three Billboards
I, Tonya
Lady Bird
BlacKkKlansman
Bester Animationsfilm (5 Nominierungen)
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Spider-Man: Into the Spiderverse
Incredibles 2
Bestes Design (5 Nominierungen)
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Spider-Man: Into the Spiderverse
Your Name
A Quiet Place
Game Night
Solo - A Star Wars Story
Bester Ton (5 Nominierungen)
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First Man
Spider-Man: Into the Spiderverse
A Quiet Place
Black Panther
Beste Musik (5 Nominierungen)
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Spider-Man: Into the Spiderverse
Nur Gott kann mich richten
Bohemian Rhapsody
Unsane
Greatest Showman
Bester Schnitt (5 Nominierungen)
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Avengers 3
Mission Impossible 6
Bohemian Rhapsody
Halloween
Game Night
Beste Effekte (5 Nominierungen)
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Avengers 3
Solo - A Star Wars Story
Spider-Man: Into the Spiderverse
Mission Impossible 6
First Man
Beste Kamera (5 Nominierungen)
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First Man
Mission Impossible 6
Spider-Man: Into the Spiderverse
Unsane
Florida Project
Größte Enttäuschung (5 Nominierungen)
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Mary Poppins 2
Roman J Izrael, Esq.
Venom
Blade of the Immortal
The Disaster Artist
Beste Serie (5 Nominierungen)
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Bad Banks
Sharp Objects
Atlanta
4 Blocks
The End of the F***ing World
Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
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Donald Glover - Atlanta
Lakeith Stanfield - Atlanta
Brian Tyree Henry - Atlanta
Kida Khodr Ramadan - 4 Blocks
Barry Atsma - Bad Banks
Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)
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Amy Adams - Sharp Objects
Paula Beer - Bad Banks
Jessica Barden - The End of the F***ing World
Eliza Scanlen -Sharp Objects
Patricia Clarkson - Sharp Objects
Beste Produktion (5 Nominierungen)
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The Walking Dead
Jack Ryan
Sharp Objects
4 Blocks
All or Nothing: Manchester City
Bad Banks - More like Bad Bankers. Bad Banks fängt direkt mit einer unmittelbar bevorstehenden Finanzkrise an, die apokalyptische Zustände auf den Straßen Frankfurt ausgelöst hat, und zeigt uns, wie wir dahin gekommen sind. Ein fantastischer Einstieg für eine tolle deutsche Serie und eine der besten Staffeln, die ich 2018 gesehen habe. Wie spannend die Charaktere sind, in diesem Hort von amoralischen karrieregeilen Ekelpaketen gibt es natürlich Personen, mit denen man sich mehr identifizieren kann, aber es gibt keine einzige Person, die man wirklich mag. Die starken Frauencharaktere Jana und Christelle, die als Frauen in diesem testosteronüberfluteten Business eine noch schwerere Rolle haben, sind genauso spannend zu beobachten wie z.B. Gabriel Fänger, der vom überragenden Barry Atsma mit enormen Charisma verkörpert wird. Viele würden Bad Banks als überspitzt bezeichnen, aber ich glaube, so weit weg von der Realität ist das gar nicht und ich hatte nicht das Gefühl, dass die Serie oder die Message holzhammermäßig wirkt. Ganz im Gegenteil, der Business-Sprech und der Enthusiasmus und die Intrigen stecken mitunter sogar ein bisschen an, bevor man sich wieder besinnt und sich darüber klar wird, was für verwerfliche Akte gerade von den Charakteren als Erfolg angesehen werden. Paula Beer spielt überragend und hatte hoffentlich ein kleines Breakout-Jahr. Die Serie bleibt durchgängig spannend, auch wenn nicht alles unvorhersehbar ist, und ist mit seinen 6 Folgen sehr kurzweilig und intensiv. Nur die letzte Folge hat mich nicht ganz so sehr überzeugt wie der Rest der Staffel, ohne schlecht zu sein, aber vielleicht lag das auch an den Gefühlen, die die Serie dabei in mir auslöste. Eine Serie, die sich absolut nicht vor internationaler Konkurrenz verstecken muss, (neben Babylon Berlin, Deutschland 83 und 4 Blocks) zu dem besten zählt, was die neuere deutsche Serienlandschaft hervorgebracht hat, und besser ist als vieles, was ich sonst so letztes Jahr gesehen habe. Eine absolute Empfehlung!
Eine Doku, die schon lange auf meiner Liste stand. Sie bietet heftige Einblicke in echt schlimme und gefährliche Situationen, darein, wie die Soldaten versuchen, mit den Einwohnern Beziehungen aufbauen, und was das mit den Soldaten macht. Auch wenn die Sinnlosigkeit dieses Einsatzes und des Krieges generell überaus deutlich wird, gab es bis auf den Höhepunkt und paar Interviews etwas zu wenig emotionale Momente für mich, um eine sehr gute Doku zu sein. Was schwer einzuschätzen ist, ist, inwiefern die Army hier und da zensiert hat. Eine gute Doku, die ein paar emotionale Spitzen hat, aber streckenweise nicht ganz meine Erwartungen erfüllen konnte.
Ziemlich intensiver Psychothriller, der geschickt spielt mit der Stalker-Thematik und diese durch Soderberghs Einsatz von iPhone-Kameras, den viele als Gimmick bezeichneten, gewinnbringend visuell dargestellt wird, durch paranoide Perspektiven und eine generelle Unruhe durch das Handheld-Format. Claire Foy kann im Moment nichts falsch machen und spielt die Paranoia, die Resilienz und die Selbstzweifel ziemlich gut; ich mochte auch ihren Kumpel und der Schauspieler von ihrem Stalker war angemessen creepy. Die Geschichte hat nur ein kleines Problem, dass Soderbergh zwei verschiedene Thematiken anreißt, die dann beide nicht so 1000% optimal vollendet werden. Einerseits geht es um das Gesundheitssystem und wie schnell man in eine absurde Maschinerie fällt und drin stecken bleibt und andererseits sehr eindrucksvoll mit den psychischen Folgen von Stalkern. Bei ersterem hätte man noch bissigere Kommentare einbauen können (wie bei dem Cameo eines Hollywood-Superstars in diesem Film) bzw. das Thema verliert in der zweiten Hälfte etwas seine Relevanz. Bei der Stalker-Thematik wird geschickt mit der unzuverlässigen Wahrnehmung gespielt, was man aber noch hätte mehr ausreizen können, um die Psychospielchen mit dem Zuschauer weiterzutreiben. Denn ab der Hälfte spätestens ist es ein relativ straightforward Thriller, bei dem nicht super viel Überraschendes passiert, der aber trotzdem intensiv und spannend ist (bis auf eine Länge im zweiten Drittel). Also für mich oft zu Unrecht abgewatscht, ich fand den Film durchaus gelungen, auch wenn er sein Potenzial nicht ganz ausschöpft.
Die Einblicke sind natürlich immer noch interessant und auch die Geschichte ist diesmal eine komplett andere als noch bei den Cardinals. Die Geschichten rund um den Umzug und die QBs ist interessant, das Handeln vom Misserfolg, es sind weniger cringy Privatstories dabei, sondern diesmal passen sie besser, aber es fehlt einfach das Charisma und die Gravitas von Bruce Arians und das Feuer und das Gemeinschaftsgefühl von den anderen Cardinals. Interessant fand ich wiederum den Umbruch nach der Saison, aber ich fand, in den 7 Folgen davor war mir das Behind the Scenes, das nichts mit dem Umzug zu tun hatte, etwas zu dünn, gerade was Manager usw. angehen. Ein deutlicher Abfall von der ersten Staffel mit den Cardinals, aber immer noch ziemlcih sehenswert.
Fantastische Einblicke hinter die Kulissen einer NFL-Mannschaften. Ich habe zuerst die Staffel zu Manchester City gesehen, deswegen bleibt der komplette Wow-Effekt aus, aber das Football-Geschäft ist noch mal ein gutes Stück anders und auch die Dramaturgie passt echt gut zu dieser Miniserie. Ich war ziemlich schnell gehooked, weil die Narration und die Auswahl der Szenen und Interviews echt stimmig sind und Lust auf mehr machen. Bruce Arians ist ein fantastischer Coach, der super authentisch rüberkommt und gerne auch mal flucht und kein Blatt vor den Mund nimmt, was die Serie durch das echte Feeling definitiv aufwertet. Auch wächst man mit dem Spielern zusammen, wie es im Team auch passiert, und man gönnt ihnen wirklich den Erfolg. Die Spiele sind erfolgreich in Szene gesetzt, mit einem sehr intelligenten Drehbuch und z.T. liegt es natürlich auch an der fantastischen und höchstspannenden Saison dieses Teams. Hin und wieder muss ich sagen, dass die Szenen aus dem Privatleben manchmal doch sehr kitschig waren, v.a. das mit dem Hund vom Besitzer des Klubs, manchmal aber auch den Charakteren mehr Tiefe gegeben.
Insgesamt also eine tolle Doku-Serie, die super spannend ist und hautnahe Einblicke erlaubt.
Nach meiner anfänglichen Skepsis muss ich sagen, dass Young Sheldon mich mit seiner ersten Staffel nach und nach überzeugt hat, um im letzten Drittel der Staffel doch wieder abzubauen. Wer schon nichts mit TBBT anfangen kann, wird hier erst recht nicht reinkommen, weil es ziemlich ähnlicher Humor ist. Sheldon ist hier ein wirkliches Kind und nicht nur im Geiste noch eins, und das sorgt für einige skurrile und dadurch witzige Situationen. Durch den herzlichen Umgang seiner Mutter und Meemaw mit ihm, die Ratlosigkeit seines Vaters und die "Was solls"-Einstellung seiner Geschwister und Bekannten gewinnt die Serie doch an Sympathie und man ist Sheldon selten böse, egal wie nervig er ist. Mein persönliches Highlight ist seine Schwester Missy, deren witzige Sprüche fantastisches Timing beweisen und mich echt beherzt zum Lachen gebracht haben. Auch wird hier und da die "Lore" der Mutterserie aufgegriffen und die Pekuliaritäten Sheldons werden erklärt, was in den meisten Fällen recht befriedigend ist und einen zum Schmunzeln bringt. Leider verfällt die Serie schon in der ersten Staffel gegen Ende in eine Art Formelhaftigkeit, sodass mir hinten raus echt ein bisschen die Lust verging, bzw. die Handlung wird doof und bisschen nervig. Als Idee und kleiner Spaß für zwischendurch ganz nett, aber bitte nicht so elendig lang ziehen wie Big Bang Theory. Selbst eine zweite Staffel müsste schon was Neues liefern, sonst bin ich eher raus, auch wenn von der ersten Staffel insgesamt ein positiver Eindruck zurückbleibt.
Anastasia ist ein eher unüblicher Disneyfilm, viel düsterer als manch andere und auch gerade in den Szenen mit Rasputin auch ein gutes Stück verstörender. Zwar historisch gesehen Humbug, aber eine nette Geschichte, v.a. in der ersten Hälfte mit der Identitätsfindung Anyas. Ich mag das Design von Rasputin und seinem kleinen Gehilfen und disneyüblich ist auch Anyas Hund ganz putzig. Eigentlich auch eine klassische Geschichte, mit einem typischen Disney Love Interest, aber irgendwie hat sie mich doch bekommen und ein paar der Songs sind auch ganz nett. Die zweite Hälfte ist leider ein bisschen schwächer, weil die Handlung einfach nicht so schnell vorankommt, aber dafür ist das Finale super spannend.
Ist für mich zu Unrecht ein wenig untergegangen.
Wow. Mir war vor dem Film nicht bewusst, dass ich Queen-Songs so mag bzw. dass die so viele Hits hatten und dass ich so viele davon kenne. Der Film ist so voll mit den Hits, dass zwei große Songs erst in die Credits passen. Und Leute beschweren sich noch, dass Bohemian Rhapsody nie ganz gespielt wird; der Film würdigt diesen Song genug mit den Dreharbeiten, der Reaktion des Studios sowie der Live-Aid-Version. Die große Stärke von Bohemian Rhapsody ist Rami Malek, der Mercury in den Dialog-Szenen sehr frech, paradiesvogelartig und verträumt spielt und sich in den Song-Szenen die Seele aus dem Leib lip-synct. Gleichzeitig wird Mercury aber nicht nur vergöttert, sondern er wird auch für eine ordentliche Portion des Films als richtiges Ekel dargestellt. Natürlich könnte man noch viel expliziter mit seinen Eskapaden umgehen und gegen Ende wurde die Wahrheit auch gehörig verdreht für eine bessere Narrative, aber von mir aus gerne, ich empfand das als sehr effektives Storytelling. Der FIlm handelt mehr von Mercurys Werdegang als von Queens Geschichte, was ich aber persönlich okay finde, auch weil der Film mich echt paar mal sehr emotional gemacht hat und weil so eine schillernde Persönlichkeit wie Freddie Mercury genug Screentime benötigt. Ich hätte Rami Malek auch noch eine Stunde länger zugucken können.
Und dann war da Live Aid. Ich hab selten so krass viel Gänsehaut im Kino verspürt und so lange am Stück feuchte Augen gehabt, selbst noch beim zweiten Gucken vergeht dieser Effekt nicht. Man wünscht sich einfach, bei dem Konzert dabei gewesen zu sein; ich habs mir auch nachträglich auf Youtube noch mal angeguckt und die Detailtreue ist beeindruckend. Dieses 20-minütige, epische Finale werd ich so schnell nicht vergessen.
Musikalisch ist der Film top, es wird zu manchen Songs ein bisschen HIntergrund geliefert und die Entstehung dargestellt, was sehr interessant ist, und auch sonst sind die Songs oft sehr effektiv eingesetzt. Den Soundtrack hab ich mir schon mehrfach seit dem Gucken angehört.
Der einzige Film, den ich dieses Jahr zwei mal im Kino gesehen habe. Für mich eins der emotionalsten Kinoerlebnisse ever und auch wenn mir bewusst ist, dass der Film einige Fehler hat, für mich deswegen ganz oben bei den Filmen des Jahres mit dabei.
Hier noch mal in ausführlich:
https://cinematticsite.wordpress.com/2018/11/10/bohemian-rhapsody-2018/
Ich war nach dem Kinobesuch sehr zwiegespalten. Einerseits bietet der Film natürlich viel echt tollen Fanservice für Harry-Potter-Fans (z.B. der Irrwicht in Dumbledores Unterricht) und baut die Welt in einer interessanten Art und Weise weiter aus. Auch die Liebe zum Detail ist da zu nennen und optisch und effekttechnisch ist der Film eine absolute Wucht. Jude Law ist eine fantastische Wahl für den jungen Dumbledore und auch Johnny Depp überzeugt mit Charisma als Grindelwald, der für mich eine der spannendsten Figuren im HP-Universum ist. Depp schafft es, nachvollziehbar zu machen, warum man sich ihm anschließt und wie mächtig er tatsächlich ist. Dazu trägt auch die fantastische und spannende Eröffnungssequenz bei.
Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte, die den Film eigentlich mehr Punkte Abzug beschert hätten, wenn ich kein so verkackter HP-Fanboy wäre. Die Hauptstory neben Grindelwalds Aufstieg, nämlich Credences Identitätssuche, ist eher uninteressant. Der ganze Film wirkt wie ein Zwischenstück, wie ein Appetizer auf das Aufeinandertreffen zwischen Dumbledore und Grindelwald, nicht wie ein eigenständiger Film. Nachdem ich dem ersten skeptisch gegenüber stand und erst beim Gucken nach und nach gewonnen wurde, hatte ich hier durch die Anspielungen auf Grindelwald und Dumbledore und das Potenzial der Geschichte sowie der Action (Magieduelle etc.) ziemlich hohe Erwartungen, die sich kaum erfüllt angefühlt haben. Das Aufeinandertreffen wird weiter hinausgezögert, die Action ist stellenweise underwhelming, manche Fanservice-Aspekte enttäuschen sehr oder machen gefühlt keinen Sinn (McGonagall), wie vor allem der finale Twist, der mich im Kino echt erbost hat. Mittlerweile bin ich gespannt, was sie draus machen, was sowohl für als auch gegen den Film spricht. Auch solche Sachen wie Leta Lestrange, die vielversprechend im ersten Teil angeteased wurde und hier teilweise das Potenzial nicht ausfüllen darf, oder Nagini, die gar keine eigene Funktion hat, fühlen sich eher wie Fanservice an und bringt den Film nicht weiter, sondern baut die Welt in einer suboptimalen Weise weiter aus. Auch die 4 Charaktere aus Teil 1 sind etwas underused. Die magischen Wesen sind ausreichend behandelt, aber der Film ist gleichzeitig zu vollgestopft mit allem Möglichen, sodass er für Outsider vielleicht überfordernd sein kann, und zu inhaltsleer mit interessanten Plotelementen.
Ich fand den Film etwas schwächer als Teil 1 und meine Meinung hängt auch ein bisschen ab, wie der finale Twist aufgelöst wird. Aber HP-Fans werden den Film wahrscheinlich ziemlich feiern, für alle anderen ist der Film überladen und zu uninteressant.
Für mich einer der meisterwartetsten Filme des Jahres, weil der Trailer mir schon emotionale Chills gegeben hat. Der Film bietet fantastische Performances von Jake Gyllenhaal und Orphan-Black-Star Tatiana Maslany, die hoffentlich bald mehr Kinorollen bekommt. Die Geschichte bietet mehrere interessante Aspekte: Die gefühlte Verpflichtung von Maslanys Charakter gegenüber Jeff Bauman, der Umgang mit dem Heldentum, in das Bauman gehievt wird, ob sich das verdient anfühlt, ob er sich bereit fühlt für die Auftritte in der Öffentlichkeit und was bringt ihm das, wenn er keine Beine mehr hat. Dabei ist der Beziehungsaspekt vor allem in den ersten beiden Akten im Vordergrund und das funktioniert einwandfrei. Durch die gute Chemie zwischen Maslany und Gyllenhaal und deren gutem Spiel kamen mir ein, zwei Mal Tränen in die Augen, vor allem bei der hochintensiven Streitszene im Auto, die mich schon im Trailer überzeugt hat und mir eindeutig im Kopf bleiben wird. Aber Bauman macht auch hier und da Witze und stellenweise ist die Beziehung auch echt schön, was für kurze bitter nötige Erleichterung sorgt in dem ganzen Drama. Hinten raus findet die patriotischere Note mehr Einzug und auch das funktioniert vor allem Richtung Ende einmal hervorragend, wenn man nicht komplett allergisch gegen Pathos ist. Stronger hat mich ziemlich überzeugt und gehört für mich zu den 10 besten Filmen, die ich 2018 gesehen habe.
Finde ich schwierig zu bewerten. Einerseits ein interessantes Biopic über Schachgenie Bobby Fischer, der am Rande des Wahnsinns wandelt und ein paar Mal darüber hinweg. Tobey Maguire spielt endlich mal wieder irgendwas Ordentliches und das auch ganz gut, sein Charakter ist aber ein sehr unangenehmer Zeitgenosse. Liev Schreiber hat mir sehr gut in seiner zurückhaltenden Rolle als Boris Spassky gefallen. Der Film braucht etwas, um in die Gänge zu kommen, und kriegt die Schachthematik aber ganz gut umgesetzt. Der unglaubliche, notwendige Fokus wird eindringlich dargestellt und verläuft gegen Ende des Films in paranoide Gedanken, die aber z.B. ein Beautiful Mind krasser darstellt. Auch Borg vs McEnroe stellt den amerikanischen unsympathischen Underdog besser dar. Das epische Aufeinandertreffen der beiden Schachgroßmeister nimmt zurecht einen größeren Teil des Films ein und zeigt den gegenseitigen Respekt sowie die eigene Arroganz, aber der Nachklapp mit einem der besten Schachduelle aller Zeiten ist nicht so stimmig mit der Inszenierung, die zwar ganz cool ist, aber diesem Nachklapp nicht so gerecht wird. Dafür, dass es ein Film über Schach ist, durchaus spannend und weniger langatmig als befürchtet (und ich mag Schach); finde auch die politische Komponente zum Glück nicht überbetont, ich frage mich nur, ob man sie überhaupt gebraucht hätte. Kann man sich gern mal geben, gutes Schauspiel und interessante Geschichte mit einem teils unfassbar nervigen Protagonisten.
Ein schön intensiver Film, der Daniel Radcliffe in Höchstform zeigt und durch seine Undercover-Thriller-Thematik auch viele sehr angespannte Situationen erzeugt. Die übergreifende Handlung ist aber auch recht interessant, gerade weil es nicht so leicht ist, das Milieu zu infiltrieren und das Vertrauen zu gewinnen. Dadurch ist der Film super spannend und kurzweilig, nur hinten raus geht ihm etwas die Luft aus. Kleiner Geheimtipp, wenn auch nicht der ganz, ganz große Wurf, auch weil er das Rad gewiss nicht neu erfindet.
Ein fantastischer Cast wird hier verschenkt in einer Story, die nicht viel für mich/mit mir tut, wo die Charaktere z.T. nicht nachvollziehbar handeln, die aber ein cooles Subgenre, das der korrupten Polizisten, bedient. Der erste Heist ist kreativ und interessant, auch visuell mit dem roten Pulver, und dann sind einzelne Storystränge ganz gut (Mackies und Casey Afflecks, Woody Harrelsons) und manche kratzen den Zuschauer eher weniger (Ejiofor, aber vor allem Aaron Paul). Kate Winslet ist sehr außerhalb ihres gewöhnlichen Bereichs gecastet, aber ist auch nur deswegen und weniger wegen ihrer Figur interessant. Manche Actionsequenzen sind noch ziemlich cool (Schießerei mit dem Schild), aber zum Beispiel ist das Finale auch eher unterwältigend und der Weg dahin ist etwas länger, als einem lieb ist. Durchschnittlicher Thriller, der viel Potenzial verschenkt, aber jetzt auch keine Vollkatastrophe ist.
Auch schwierig zu bewerten: Irgendwie macht der Film wenig wirklich katastrophal falsch, aber auch nicht so viel überragend gut. Aquaman ist ein spaßiges See-Abenteuer, das sich selbst nicht zu ernst nimmt (über große Strecken zumindest). So weit, so gut. Jason Momoa passt immer noch fantastisch in die Rolle und ist als cooler ironischer Surfer Dude ein charismatischer Hauptcharakter, den man gern verfolgt. Auch sein Love Interest Mera, gespielt von Amber Heard, die ich ziemlich mag und auch hier gut finde, interagiert gut mit ihm. Leider hört es hier auch schon fast auf mit interessanten Charakteren: Nicole Kidman als Queen Atlanna ist noch ok, aber Sidekick Willem Dafoe ist super lame und auch irgendwie fehlbesetzt und auch Patrick WIlsons Antagonist hat mich wenig interessiert. Die Story ist relativ generisch und sehr chaotisch, braucht bisschen, um in die Gänge zu kommen, was im Sinne des Worldbuildings und der Origin-Story-Beleuchtung ziemlich verschmerzbar ist, und ähnelt dann mehr einer Schnitzeljagd mit Actionsequenzen an jeder Station. Diese sind einerseits ganz schön farbenfroh inszeniert, aber für einen Aquaman hätte ich mir viel mehr verrückte und kreative Action gewünscht, gerade bei den ziemlich 08/15-Kämpfen gegen Ende, und der Film verkommt auch manchmal dazu, die Action und seinen Helden zu überinszenieren, denn die häufig frequentierten Slo-Mos und die übercoole Inschausetzung von Aquaman kollidieren tonal mit dem selbstironischen Vibe, den man vom Rest des Films bekommt (das hat Thor 3 z.B. konsistenter hinbekommen). Deswegen zieht sich der Film nach hinten raus auch ein Gutes Stück.
Mir persönlich hat Justice League besser gefallen, was vielleicht an dem Teamup-Aspekt lag, aber ich würde Aquaman dennoch als noch soliden DC-Film bezeichnen, der DCEU-Gegner nicht überzeugen wird, weil er storytechnisch ziemlich schwach ist und auch in der Rangliste bei mir ziemlich weit unten liegt, aber für DC-Interessierte durchaus ein großer Spaß sein kann, weil Momoa und Heard überzeugen und James Wan durchaus etwas verrückt werden darf (ich sag nur schlagzeugender Oktopus), gerade in opulenten, kunterbunten und kurzweiligen Actionsequenzen, v.a. zu Beginn.
Mary Poppins Returns setzt Jahre nach dem Original an. Die Banks-Kinder sind inzwischen erwachsen geworden und Michael steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Ben Whishaws Charakter ist einerseits recht glaubwürdig und ein besserer Vater als sein Vater in Teil 1, aber irgendwie hat mich der Charakter nicht so ganz gepackt. Auch seine Schwester, gespielt von Emily Mortimer, fand ich bisschen drüber. DIe Kinder sind ultra frühreif und sehr wohlerzogen und es geht ein bisschen vom ursprünglichenZauber verloren, auch weil sie sich keine Nanny wünschen, sondern Mary Poppins deus ex machina mäßig vorbeikommt. Aber diese Entscheidung hat den Vorzug, dass sich alles nach einer großen Geschichte anfühlt, was sich zum Ende raus positiv auswirkt, und dass es nicht zu ähnlich zu Teil 1 ist. Wie auch immer, die Kinder können sich natürlich trotzdem wunderbar auf die Fantasiereisen einlassen, die teilweise animiert und teilweise zum Glück auch gezeichnet sind. Diese sind weiterhin ein Highlight des FIlms, der mich leider in der Mitte etwas verloren hat, weil die Geschichte etwas dünn für die Lauflänge ist und dadurch im zweiten Akt etwas langatmig wird. Was mir auch nicht so gefallen hat, waren die Songs, von denen nichts hängen geblieben ist, und auch Lin-Manuel Miranda als Bert-Pendant bleibt eher blass.
Wer hingegen auf voller Linie glänzen kann, ist die tolle Emily Blunt (woran ich nie Zweifel hatte), die sichtlich Spaß an ihrer Rolle hat und alle Facetten des Charakters souverän und enthusiastisch auf den Bildschirm bringt. Auch die Endsequenz ist doch spannender als vermutet und auch optisch interessant inszeniert. Die Botschaft ist sehr schön und entlässt den Zuschauer zufrieden aus dem FIlm, den ich als gelungene Fortsetzung bezeichnen würde, die viel Nostalgie für Teil 1 erweckt, und zwar auf eine positive und sogar storytechnisch gewinnbringende Art und Weise, und gleichzeitig ein paar neue Kniffe bereithält, die ihn insgesamt trotz einiger Längen in Akt 2 und etwas enttäuschenden Songs sehenswert machen.
Nicht ganz so fantastisch, wie ich es mir von diesem Klassiker erhofft habe, aber dennoch absolut froh, diese Bildungslücke geschlossen zu haben. Ich habe ambivalente Gefühle zu diesem Film. Einerseits verzaubert er einen mit einer super sympathischen Julie Andrews (wobei der Honest Trailer das Bild schon ein bisschen in ein anderes Licht rückt :D ), goldigen Kinderschauspielern, einer tollen Zeichentrick-Fantasie-Sequenz und ein paar sehr eingängigen Musical-Liedern. Andererseits ist der Film ultra lang, und leider auch streckenweise langatmig, was zum Teil an dem sehr dünnen Plot liegt, der durch viel zu lange und oft wenig mitreißende Musicaleinlagen sehr gestreckt wirkt, auch weil die Musicaleinlagen den Plot in meinen Augen nicht so wirklich weiterbringen oder die Charaktere näher beleuchten. Ich konnte auch nicht immer über das Musical-Syndrom des Random-Anfangen-zu-Singen hinwegsehen, wobei mir das bei anderen Musicals, die mir besser gefallen, durchaus kann. Weiterhin find ich das Ende in der Bank bisschen überrissen. Dass der Film arg plakativ ist, schieb ich getrost mal auf das Alter. Ein Film, auf den man sich einlassen können muss, aber das ist ja Teil der Botschaft. Gehört wohl zum Allgemeinwissen und ich denke, gerade seinen Kindern sollte man diesen Film schon zeigen, aber diesen enormen Legendenstatus kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Irgendwie weiß ich nicht so ganz, was ich von dem Film halten soll. Einerseits liefert Washington hier souverän eine ziemlich starke Performance ab und der Charakter ist auch irgendwie ziemlich interessant, aber der Film hat mich nicht so wirklich gepackt und mitunter wusste ich nicht, was der Film mir sagen soll. Ich bin trotzdem irgendwo froh, den Film gesehen zu haben, auch wenn er teilweise schon Sitzfleisch abverlangt und mich etwas ratlos zurückließ.
Das war eine wahre Überraschung. Eine super spaßige amerikanische Komödie, die ein Faible von mir aufgreift, nämlich wenn alles außer Rand und Band gerät und die Charaktere nicht mit dem gefühlten Kontrollverlust umgehen können. Der Cast ist super, Rachel McAdams kann selten was falsch machen, Jason Bateman ist gewohnt sympathisch und Jesse Plemons liefert einen der erinnerungswürdigsten Charaktere des Jahres. Der Film nutzt die Prämisse aber nicht nur storytechnisch, sondern es finden sich auch einige schöne, verspielte Kameraperspektiven und Schnittkniffe. Die Story ist echt spannend, der Humor stimmt, die Charaktere sind interessant, das war super kurzweilige Unterhaltung. Das war für mich die unterhaltsamste amerikanische Komödie seit einer ganzen Weile und für mich landet der Film in meinen Top 20 dieses Filmjahres.
Für viele einer der besten Liebesfilme und ich kann nachvollziehen, wo das herkommt. Der Film ist ziemlich kurzweilig und mitreißend, sodass ich komplett drin war und einen jungen Ryan Gosling beim lässig und süß Sein zugucken konnte sowie eine junge Rachel McAdams beobachten konnte, die eine super Chemie mit Gosling hat und ungemein sympathisch und enthusiastisch daherkommt. Der Film zeigt eine schöne Geschichte, umklammert von einer sehr vorhersehbaren Rahmengeschichte, die nichtsdestotrotz ganz süß ist. Man kann die Entwicklung der beiden nachvollziehen und zu gewissen Teilen auch mitfühlen, allerdings fehlten mir bei mir als Zuschauer zum Ende etwas die starken Gefühle wie Herzflattern oder Tränen, was ich mir vom vermeintlichen Genreprimus schon erwartet hätte. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn der Rest ist schön (bis auf die etwas beängstigende Thematik in der Rahmenhandlung und die etwas arg idealisierte Darstellung der 40er) und ein perfekter Film für zu zweit auf der Couch.