ThomasCine - Kommentare

Alle Kommentare von ThomasCine

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    HAL 9000 ist mittlerweile ganz schön attraktiv geworden.

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      über Klute

      Mit dem im Text erwähnten Bild auch hier zu finden: https://thomasschroers.wordpress.com/2015/06/10/klute-alan-j-pakula-1971/

      „Also eigentlich weiß ich gar nicht was es soll oder was er an mir findet, oder… Aber er hat sich um mich gekümmert. Ich weiß nicht, wenn man es gewöhnt ist allein zu sein und dann taucht jemand auf und…und alles ist umgekehrt, dann ist es glaube ich doch irgendwie beängstigend. Ich bin wütend auf den der dieses Gefühl bei mir auslöst. Naja, teils nein, teils ja. Ich möchte ihn…beeinflussen, Macht über ihn haben. In jeder Beziehung, wie man Leute beeinflussen kann. Ich meine Macht über Männer zu haben ist ja ein Klacks, stimmts?“ Bree Daniel (Jane Fonda)

      Manchmal sind Dinge vordergründig etwas, aber dahinter etwas ganz anderes. Man kennt es aus dem eigenen Leben. Zunächst wird eine Situation oder Person auf eine bestimmte Art betrachtet und dann ändert sich diese Art. Die Wahrnehmung ändert sich und damit auch das Objekt der Betrachtung. Mit dem Filmklassiker, der heute Gegenstand dieses Textes ist verhält es sich ganz ähnlich. Im Jahre 1971 führte Alan J. Pakula bei einem Film namens „Klute“, mit Jane Fonda und Donald Sutherland in den Hauptrollen, Regie. „Klute“ ist ganz ein Kind seiner Zeit, erzählt von Paranoia und Prostitution und scheint rein vordergründig betrachtet ein klassischer Detektiv- und Mysterythriller zu sein. Innerhalb dieser klassischen Handlung berührt Pakulas‘ Film jedoch die verschiedensten Themen, unter anderem Jenes, welches das voranstehende Zitat vorstellt: Die Begegnung zweier Menschen und die Romantik, die sich zwischen ihnen entwickelt. Dieses Thema ist der Kern dieses Artikels.

      John Klute (Donald Sutherland) ist ein ehemaliger Polizist und Privatdetektiv aus einer Kleinstadt, ausgestattet mit dem typischen Trenchcoat und scharfen Verstand, den ein Charakter dieser Art besitzen muss. Sein neuester Fall führt ihn raus aus dem kleinen Nest ins große New York, wo er sich auf die Suche nach einem verschwundenen Mann begibt. Jegliche vorherige Bemühungen den Mann zu finden sind aufgegeben worden, doch Klute wittert seine Chance und folgt der Spur eines Callgirls namens Bree (Jane Fonda). Spätestens als er die geheimnisvolle Bree näher kennen lernt wird ihm klar, dass hinter der Angelegenheit mehr stecken muss, als nur eine Entführung.

      Werfen wir zunächst einen Blick auf die beiden Charaktere, ja die beiden Menschen, die sich in „Klute“ begegnen. Auf der einen Seite haben wir den titelgebenden Detektiv. John Klute ist ein wortkarger Einzelgänger, der sich zunächst unserer Einschätzung entzieht. Er repräsentiert in dieser Hinsicht die typische Figur eines Leinwanddetektives, der keinen genauen Hintergrund benötigt. Pakula bedient sich dieses Archetypus jedoch nur bis zu einem gewissen Maße. Interessant ist hier schon die Besetzung der Rolle, denn sowohl in der männlichen Hauptrolle, als auch in der Weiblichen ist den Machern wahre Perfektion gelungen. Donald Sutherland spielt den Detektiv und schon mit seinem Äußeren distanziert er sich von der klassischen Rolle. Sutherland ist schlaksig-groß, gut gebaut, aber nicht muskelbepackt und hat dieses längliche unorthodoxe Gesicht, welches bei Weitem nicht in das Bild des gängigen Kinohelden passt. Dennoch ist Sutherlands Klute genau das. Ein stiller Held, der das Richtige tun will, der nicht wertet oder gar abwertet, sondern einem einfachen Kodex und seiner Suche folgt. Sutherland entnimmt seinem Schauspiel dabei jegliches groß angelegtes Emotionieren. Sutherland nimmt sich zurück, spielt Klute mit einer glaubhaften Ruhe und gibt dem zunächst offensichtlichen Charakter so eine tolle Tiefe. Hier verschmilzt Melancholie mit Zielstrebigkeit zu einer ganz besonderen Art der Leichtigkeit und Sutherland gibt uns die Chance eine eigene Hintergrundgeschichte für Klute zu entwerfen.

      Auf der anderen Seite haben wir das Callgirl Bree. Auch sie stellt bis zu einem gewissen Maße einen Archetypus des Kinos dar. So sehr wir gewillt sein mögen, sie aus dem Blickwinkel ihres Berufes zu sehen, so sehr ist sie nicht was wir glauben. Bree ist ein unglaublich starker, aber gleichzeitig auch ein unglaublich verletzlicher Frauencharakter. Sie ist eine unabhängige, moderne Frau. Sie wohnt alleine, hat Geschmack und Verstand, weiß sich im Leben zu behaupten und weiß auch in den schwierigen Fahrwassern ihres Berufes zu bestehen. Doch da ist mehr in ihrem Charakter und hier distanziert sich Pakula zum zweiten Mal von dem vermeintlichen Archetypus, den wir erwarten. In dieser Hinsicht erlaubt er es Bree mehr zu sein, als nur die „starke“ Frau, denn er gibt ihr beide Seiten des Menschseins. Er gibt ihr eine rührende Verletzlichkeit. Immer wieder sehen wir Bree auf der Couch ihrer Psychaterin. Von dort aus kommentiert sie die Handlung, die wir sehen. Von dort stammt auch das Zitat am Anfang dieses Textes und von dort wird auch das Zitat am Ende meiner eigenen Worte stammen. Jane Fonda spielt diesen Mensch namens Bree. Jane Fonda, die heute blond ist und auf die Achtzig zugeht, ist damals noch brünett und eine junge Dame. Sie spielt Bree so als würde es um ihr Leben gehen und in gewisser Hinsicht muss es das ob einer solch wunderbaren Rolle auch. Sie ist sexy, betörend und verführerisch. Sie lächelt uns mit einer sagenhaften Unschuld an, wickelt uns und Klute um den Finger, gibt sich unnahbar und befindet sich trotzdem nie auf Distanz zu uns. Denn wir sind ganz nah bei ihr, wenn sie von ihrem Leben spricht. Wenn sie auf der Couch sitzt und sich wandelt. Wenn Jane Fonda jedes ihrer Gefühle berührend zum Ausdruck bringt. Derart holt sie uns ähnlich clever mit in das emotionale Boot wie zuvor Sutherland.

      Was passiert also, wenn sich diese beiden Menschen treffen? Die Antwort lautet ganz einfach: Dann wird aus einem guten Film ein Klassiker und für Manche auch ein Lieblingsfilm. Es gibt in „Klute“ eine Szene, die das Verhältnis der beiden Menschen wunderschön illustriert. Klute und Bree sind sich näher gekommen, sie haben sich kennengelernt und es beginnt etwas zwischen ihnen zu wachsen. Ist es Vertrauen? Ist es Freundschaft? Ist es Liebe? All dies und mehr möchte ich sagen, denn im Grunde ist es ihre Nähe zueinander, die wächst. Zurück zur Szene. Klute und Bree befinden sich auf einem Markt vor einem Obst- und Gemüsestand. Klute schaut sich die Ware genauer an und Bree steht ein wenig gedankenverloren in seiner Nähe. Vielleicht als Test, vielleicht aber auch aus einer unterbewussten Vergangenheit heraus nimmt Bree einen Apfel und lässt ihn in ihrer Tasche verschwinden. Klute sieht es, sagt nichts, aber sie sieht, dass er es sieht. Sie gehen ein Stück weiter und beinahe zufällig verringert sich die Distanz zwischen ihnen. Auch die Kamera nähert sich den beiden nun. Das Bild zeigt Klute im Vordergrund und Bree halb verdeckt dahinter. Er begutachtet weiter die Ware, während sie nah bei ihm steht und ihren Kopf so neigt, als wolle sie sich an seinen Rücken lehnen. Klute merkt es nicht, aber wir sehen es riesig vor uns. Wir sehen wie sie zusammen passen, sehen ihre Gefühle und Verlangen und sehen wortwörtlich die Nähe, die zwischen ihnen entsteht. Dann dreht Klute sich leicht und stößt gegen Bree. Blicke treffen sich. Wenig später legt er den Arm um sie und sie gehen Arm in Arm gemeinsam die Straße entlang zurück zu ihrer Wohnung. Romantik wird in „Klute“ auf kleine Art und Weise groß geschrieben. In seiner Inszenierung ist Pakula in dieser Hinsicht stets subtil und schafft es genau deswegen große Gefühle und wahre Romantik entstehen zu lassen.

      Dieses subtile Inszenieren macht „Klute“ auch in seiner vordergründigen Thrillerhandlung zu einem spannenden Film. An mehreren Punkten dirigiert Pakula Spannungssequenzen erster Güte. Fernab heutiger Spannungsstile, gibt er diesen Sequenzen Raum zum Atmen. Er gibt ihnen Zeit und seine Kamera hat Geduld, beobachtet und folgt den Charakteren selbstlos durch diese Szenen. Getragen wird „Klute“ auch von dem Soundtrack, der rundum gelungen ist und die Atmosphäre jeglicher Momente und Emotionen zusätzlich zu verstärken weiß. Am Ende blicken wir in einen leeren Raum und obwohl nicht alles klar ist, ist alles klar. Es gibt immer diesen leeren Raum, der gefüllt werden kann, aber nicht muss. Hier wird nichts erzwungen. Hier wird das Leben akzeptiert und abgewartet was sich ergeben wird. In diesen Momenten, in denen nichts erzwungen wird, in denen es keine versteckte Agenda gibt, dort erblüht echte Romantik, denn dort herrscht echtes Verstehen und echtes Verständnis.

      „Ich wusste immer was ich tat und ich habe Theater gespielt, aber jetzt, da da…und es ist ja eben das Eigenartige dabei, dass ich gar kein Theater spiele, dass irgendetwas da ist. Ich meine sie werden ja wahrscheinlich wissen was das ist, aber ich, ich habe das Gefühl ja noch nie gehabt, es ist etwas Fremdes, Neues. Es ist eigenartig, dass etwas da ist, das irgendwie von mir aus ganz natürlich zu ihm fließt. Ohne, dass dabei irgendetwas verniedlicht wird oder, ich meine er hat mich doch schrecklich erlebt. Er kennt mich hässlich, er kennt mich gemein, er kennt mich als Hure und das scheint ihn überhaupt nicht zu stören. Er scheint mich zu akzeptieren.“ Bree Daniel (Jane Fonda)

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        Den Beitrag in schön und komplett, im Blog, wo noch mehr wartet: https://thomasschroers.wordpress.com/2015/06/03/weltkino-1-auf-brennender-erde-guillermo-arriaga-2008/

        „Auf brennender Erde“ beginnt in einem stickigen Zimmer und mit Sylvia (Charlize Theron), die Chefin eines Restaurants ist und sich in dem Labyrinth ihrer Gefühle und ihrer Vergangenheit verlaufen hat. Arriaga stellt sie uns vor und begibt sich von dort zu Mariana (Jennifer Lawrence) und Santiago (JD Pardo), die versuchen die Leben und Entscheidungen ihrer Eltern zu verstehen. Zusätzlich erzählt er von Maria (Tessa Ia), einem kleinen Mädchen, welches eine Reise von Mexiko in die Vereinigten Staaten unternimmt um ihre Eltern erneut zu vereinen. Schließlich webt Arriaga auch noch die Geschichte eines verbotenen Liebespaares, namens Gina (Kim Basinger) und Nick (Joaquim de Almeida), in das dichte Handlungskonstrukts. Wer nun vermutet, dass die einzelnen Handlungsstränge losgelöst voneinander passieren und nichts miteinander zu tun haben sei gewarnt. Desto weiter der Film voran schreitet, desto näher rücken die Personen in den Augen des Zuschauers zusammen.

        In den folgenden drei Abschnitten möchte ich drei Seiten der Liebe unterstreichen, die der Film in seine Handlung integriert.

        Liebe heilt

        Es ist interessant, wie Arriaga in seinem Film die gleichen Motive verschiedenen Charakteren zuschreibt. So findet sich in jedem der Erzählstränge das Element der heilenden Liebe. Heilende Liebe definiert hier die positive Kraft, die das Vorhandensein von Liebe auf ein Leben haben kann. Da wäre zum Beispiel die Ehefrau, die mit ihrem Mann und ihren Kindern zusammenlebt, aber nicht wirklich bei ihrer Familie ist. Nach schwerer Krankheit fühlt sie sich entstellt, nicht mehr gewollt und von ihrem Ehemann nicht mehr geliebt. Die heilende Wirkung der Liebe ist in diesen Beziehungen nicht mehr vorhanden, doch in ihrer Beziehung zu einem verheirateten Mann findet sie diese Wirkung wieder. Schon anhand dieses Erzählstranges ist klar, dass Arriaga sich nicht für richtig oder falsch interessiert. Er interessiert sich für die Emotionen seiner Charaktere und observiert diese bodenständig und ohne jede Wertung. Auch den Zuschauer lädt er nicht zum Werten, sondern zum Erleben ein. Mit Sylvia projiziert er uns zunächst ein weiteres Erlebnis der Nichtliebe auf die Leinwand. Sie befindet sich an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie sich nicht mehr an das Gefühl der Liebe erinnern kann. Fernab dieses Gefühls führt sie einen distanzierten Lebenswandel ohne richtige Beziehungen und mit stetig wechselnden Bettpartnern. Auch der Geschlechtsakt hat hier nichts mehr mit Liebe zu tun. Das Nichtvorhandensein der Liebe macht uns ihre heilende Kraft umso deutlicher. Wenn diese Kraft dann gegen Ende subtil und vorsichtig wieder in unsere Erfahrung und Sylvias Leben tritt, ist die Wirkung umso stärker. Mit „Auf brennender Erde“ betrachtet Arriaga nicht nur Liebe innerhalb eines Liebespaares. Vor allem mit der Geschichte von Maria berührt er eine zweite Art der Liebe, die sich zwischen Eltern und Kindern entfaltet. Diese Liebe ist anders als die eines Liebespaares, doch sie ist gleichsam heilend.

        Liebe befreit/erlöst

        Die zweite Wirkung die Liebe in Arriagas Film tätigt ist die der Absolution. Würde man diese Absolution negativ bewerten, könnte man an dieser Stelle von der Arroganz der Liebenden sprechen. Es wäre die Arroganz, die die Liebenden zu Taten befähigt, die sonst nicht stattfinden würden. Wieder ist es die Liebe der Ehefrau, die dies deutlich macht. Hier ist die Liebe der Katalysator, der die Frau von ihrem Alltag befreit. Ebenfalls ist sie der Mechanismus, der die Affäre erst rechtfertigt. Bei Arriaga begehen mehrere Charaktere schlimme Taten unter dem Banner der Liebe. Die Kraft der Liebe gibt ihnen dabei die Kraft diese Dinge zu tun. Vieles davon geschieht tatsächlich sogar „aus Liebe“ zu einer anderen Person. Stetig schauen die Charaktere in die Zukunft und erfahren immer wieder, dass es die Liebe ist, welche sie von den Taten der Vergangenheit und von der gemeinsamen Geschichte freispricht. Dieser Blick in die Zukunft steht auch am Ende des Handlungszyklus, wenn eine Katharsis stattfinden darf und die Liebe einmal mehr ihre erlösende Wirkung ausbreitet. War es zuvor Heilung durch Liebe, so kann nun Erlösung durch Liebe passieren.

        Liebe brennt

        „Auf brennender Erde“ erzählt eine Handlung die verschiedene Generationen von Menschen umfasst. Mit seinem dritten Verständnis der Liebe greift Arriaga diesen Generationen Aspekt besonders auf, unterstreicht er doch schon in seinem Drehbuch, dass Liebe brennt und sich einbrennt. Das Brennen kann hier auf verschiedene Arten verstanden werden. Zunächst ist die Liebe schmerzhaft. Diese Wahrheit erfahren alle Charaktere des Filmes, da sie sich ihrer jeweiligen Emotion verschrieben haben. Innerhalb dieses Schmerzes wird auch die Schwierigkeit der Liebe deutlich. Der Emotion zu folgen ist nicht einfach und auch diese Wahrheit müssen alle Charaktere erfahren. Doch neben dieser schwierigen Seite der brennenden Liebe gibt es eine vollkommen Einfache. Mit dem Bild eines von Innen brennenden Wohnwagens in der Wildnis findet Arriaga einen plastischen Weg diesen Aspekt zu beschreiben. Die Liebe entflammt das Innerste des Menschen, der sie spürt. Sie findet ohne Zweifel statt und setzt dieses Innerste in Brand. In dieser Hinsicht entflammt sie den Liebenden und lässt ihn das Unmögliche tun. Auch diese Lektion durchlaufen alle Charaktere. Das dieses Entflammen nicht kurzweilig ist und noch Jahre später nachzuwirken vermag, dass ist es wovon „Auf brennender Erde“ in letzter Instanz erzählt. Die Liebe brennt sich in Arm und Herz und es braucht Zeit sich gewahr zu werden und in Liebe zu leben. Für alle Charaktere und für uns ist das Leben in Liebe schließlich ein bedeutsames Ziel.

        Am Ende beschließt Arriaga seinen Film, der von einer ruhigen Inszenierung und tollen Schauspielern lebt, mit einer Montage, die auf eine einzelne Entscheidung hinausläuft. Es ist die Entscheidung, die wir immer wieder treffen wenn es um die Liebe geht. Schlussendlich ist Liebe nichts was wir nicht in der Hand hätten. Immer haben wir die Entscheidungsfreiheit ihr zu folgen oder nicht. Arriaga fragt zuletzt durch das kleine Mädchen Maria: „Are you coming?“. Doch eigentlich ist es die Liebe selbst die dort fragt und sagt: „Folgst du mir?“ Diese Frage müssen auch wir beantworten, wenn die Liebe an die Tür klopft und in unser Leben tritt. Sind wir, die Charaktere im Film und die Menschen in der Welt, bereit für ihre Wirkung? Sind wir bereit für die Heilung? Für die Erlösung? Für das entflammende Brennen?

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          What's not to love? Genug gesagt.

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            Da der folgende Kommentar ein wenig weiter ausholt, gibts ihn in schönerer Aufmachung in meinem Blog, wo Vorbeischauen sich (Trommelwirbel) immer lohnt: https://thomasschroers.wordpress.com/2015/05/27/howard-stern-und-private-parts-betty-thomas-1997/

            Selbstverständlich ist Howard Stern ein vollkommen Wahnsinniger. Er ist der selbsternannte „King of all Media“, der Meister des Humors weit unter der Gürtellinie und in vielerlei Hinsicht die Antithese des guten Geschmacks. Doch Howard Stern ist noch mehr. Er ist der vielleicht größte und talentierteste Radiomoderator aller Zeiten und ganz sicher ist er auch einer der besten Interviewer, die jemals mit Menschen gesprochen haben. Ich weiß nicht genau wie bekannt dieser Meister des Unterhaltungsfachs hier in Deutschland ist, doch in den USA ist er eine bekannte öffentliche Persönlichkeit. Dort wird er gefeiert wie ein Rockstar, von Millionen von Fans verehrt und mit wahnsinnig dotierten Verträgen (ca. 90 Millionen $ im Jahr) von Sendern bezahlt. Was er dafür tut? Er moderiert eine Radiosendung die keine Grenzen kennt. Mittlerweile, mit über 60 Jahren, sendet er nicht mehr fünf Tage die Woche, sondern nur noch dreimal, doch dies tut der Faszination keinen Abbruch.

            Ich habe Howard Stern, wie so vieles in meinem Leben, durch mein Interesse am Filmgeschäft kennengelernt. Vor ein paar Jahren, als der Film Spring Breakers in die Kinos kam, suchte ich auf unserer allseits geliebten Videoplattform Youtube nach „James Franco“, dem künstlerischen Multitalent und Nebendarsteller in oben genanntem Film. Im Rahmen dieser Suche stolperte ich über ein Video, welches um die anderthalb Stunden lang war. Ich klickte es an und vernahm die Stimme von Howard Stern, bei dem James Franco zu Gast war. Ich hörte eine Weile zu und begann in einem anderen Fenster Solitär zu spielen. So ging es die vollen anderthalb Stunden und was ich da hörte war für mich als nichts ahnenden Zuschauer revolutionär. Stern fragte Franco schlichtweg alles! In anderthalb Stunden erzählte Franco aus seinem gesamten Leben und Stern fragte nach den verrücktesten Dingen. Es ging um Francos Werdegang (auf ehrliche Art), seine aktuellen Projekte (auf ehrliche Art) und vor allem um eines von Sterns Lieblingsthemen: Sex. Wie steht’s mit der Freundin? Wie ist das wenn James Franco auf dem Campus auftaucht? Wie war die Sexszene in Spring Breakers? Wie läuft das Leben? Stern fragte und fragte und warf immer wieder auf unverschämt lustige Weise eigene Erfahrungen in die Runde. Anderthalb Stunden dauerte diese mäandernde Wanderung und am Ende wollte ich zum Teufel noch Mal wissen, was es mit diesem offenbar durchgeknallten Typen namens Howard Stern auf sich hat.

            Trotz der Tatsache, dass ich seit diesem ersten Interview unzählige weitere Beiträge aus dem Reich der Howard Stern Show gehört habe, habe ich erst vor wenigen Tagen eine Art vollständiges Bild von Howard Stern erlangt. Dann nämlich, als ich den Film „Private Parts“ sah, der aus dem Jahre 1997 stammt und Howard Sterns Geschichte von Anfang an erzählt. Anfang ist in diesem Fall seine Jugend. Die harte Hand des Vaters, das Außenseiterleben in Schule und Studium und die ersten Gehversuche beim Uni Radio in Boston. „Private Parts“ ist auch die erste große Liebesgeschichte des Howard Stern, der von 1978 bis 2001 mit Alison Berns verheiratet war, bevor er 2007 sein erneutes Eheglück mit Beth Ostrosky fand. Letzteres kann der Film „Private Parts“ selbstverständlich nicht wissen. Aus diesem Grund ist es Howards Werdegang als Moderator, der neben seiner Beziehung zu Alison im Vordergrund steht. Diese Handlung erstreckt sich aus den 70er Jahren bis in die 90er, in denen Howard Stern endgültig in den Unterhaltungsolymp aufstieg.

            Das Problem mit dem Film „Private Parts“ ist jenes, dem sich alle Biografie Filme unterwerfen müssen. Die Geschichte ist bekannt. Jeder Fan weiß, dass Stern mit dem was er am Mikrofon tut durchkommen wird und während die Episoden auf dem Weg dorthin sicher lustig und unterhaltend sind, spannend sind sie nicht. In dieser Hinsicht gibt es in Sterns schlüpfrigem Weg zu Ruhm immer wieder Hindernisse, aber es ist klar, dass keines dieser Hindernisse wirklich im Weg stehen kann. Das gute Ende ist Menschen die Stern kennen schließlich schon lange bekannt. Trotzdem hat „Private Parts“ als Film einen Wert. Die Zeitgeschichte der 70er Jahre und folgender Jahrzehnte ist passend in Szene gesetzt und die Gefühle Sterns werden dem Zuschauer stets offenbar. Beinahe mutet dieser Film dann auch an wie eine Dokumentation, was zu einem großen Teil daran liegt, dass Stern sich selbst spielt und auch weitere Stützpfeiler der Sternshow ihr Leinwandselbst verkörpern. Zu diesem dokumentarischen Stil passt dann auch wieder der bereits bekannte Ausgang der Geschichte. Dennoch ist es eine große Geschichte, denn Howard Sterns Geschichte ist auch die uramerikanische Aufsteigergeschichte. Hier haben wir einen Kerl, der nicht besonders gut aussieht, keinen finanziellen Hintergrund hat und einzig und allein durch sein Talent, harter Arbeit an sich selbst und Durchhaltevermögen an die Spitze gekommen ist. Dass die Selbstfindung des Howard Stern im Grunde auch noch durch die einfache Erkenntnis gezeichnet ist, dass Stern „On Air“ nur er selbst sein muss um erfolgreich zu sein, rundet diese Geschichte passend ab. Insgesamt ist „Private Parts“ so für Unwissende eine sternsche Einführung und für Fans eine Art Best Of.

            Interessanter ist folgende Frage: Woher stammt die Faszination Stern? Worin liegt sein Geheimnis und warum vermag er Millionen von Menschen zu berühren? Das Stern Prinzip lässt sich im Prinzip auf drei Dinge herunterbrechen. Drei Stützpfeiler, die Stern mit seiner Persönlichkeit und der simplen Tatsache, dass er er selbst ist und über alles redet aufrecht hält.

            Gleichheit: Schaut man sich Howard Stern an sieht man einen merkwürdigen Typen. Schlaksig bis an die Wolken, eine riesige Nase im Gesicht und Haare, die entfernt an einen Wischmop erinnern. Howard Stern sieht nicht aus wie ein Star oder Leinwandidol, er sieht aus wie ein verkorkster Punkrocker, der auf der Straße Gitarre spielt. In seiner Sendung umgibt er sich mit Gleichgesinnten. Unter dem Namen „Wack Pack“ (Verrückte Bande) vereint sich eine Gruppe annähernd wunderlicher Individuen, die ihrem Namen alle Ehre machen. Beinahe ist es eine Gruppe Aussätziger, die nirgendwo sonst jemals einen ähnlichen Aufmerksamkeitsgrat erreicht hätten, wenn sie nicht Teil der Howard Stern Show geworden wären. Howard Stern ist diesen Menschen unglaublich loyal und er gibt ihnen Chancen, die sie sonst nicht hätten. Auch auf der Gästecouch findet sich dieses Muster, denn die Couch der Howard Stern Show ist ein Hafen für alle Außenseiter. Desto verrückter desto besser könnte man sagen, aber was man damit eigentlich meint ist, dass bei Howard Stern Platz für jeden Charakter ist. Von einem Hollywoodproduzenten wie Harvey Weinstein bis zu einer Pornodarstellerin oder arbeitslosen Hausfrau, in Howard Sterns Show ist Platz für jedweden Charakter und derart zieht die Sendung auch jede Art von Zuhörer an.

            Interesse: Hört man bei den Interviews von Howard Stern genau hin, dann merkt man zwei Dinge. Auf der einen Seite hat Howard in der Interviewführung stets ein Interesse an guter Unterhaltung. Er möchte unberechenbar sein, springt von Frage zu Frage und hin und her und möchte jedem einzelnen Zuhörer jederzeit beste Unterhaltung bieten. Auf der anderen Seite kennzeichnet sich sein Interviewstil durch echtes Interesse und in dieser Hinsicht auch echten Journalismus. Oft passiert es in einem Interview, dass Stern merkt, dass er einer interessanten Geschichte auf der Spur ist. Wenn er an diesen Punkt kommt, dann gibt es kein Zurück mehr und Stern wird zu einem festgebissenen Terrier, der nicht mehr locker lassen kann, bis die Wahrheit ans Licht gekommen ist. Sowohl der Drang nach Unterhaltung, als auch der Drang nach der Wahrheit und einer wahren Emotion in der interviewten Person, kommen von einem Punkt der Ehrlichkeit. Hier merkt man schnell, dass Stern hinter all seiner Ungezämtheit ein echtes Interesse an den Menschen hat, die ihm gegenüber Platz nehmen.

            Private Parts: Wer bei Howard Stern auf der Couch Platz nimmt, der muss sich vorsehen. Wie zuvor schon erläutert gibt es für Stern keine Taboos. Auf der Suche nach Unterhaltung und Wahrheit dringt er tief in die Privatsphäre der Menschen vor. Bei dieser Suche gibt es für Howard keinen Unterschied zwischen dem Hollywoodstar auf der Couch oder dem Junkie, der von der Ecke anruft. Es sind die privaten Dinge, die Stern wirklich interessieren und aus diesem Grund erzählt er seit jeher aus seinem eigenen Privatleben. Öffentlich führte er 2007 in der Sendung die Debatte, ob er seine damalige Freundin Beth heiraten soll. Öffentlich erzählt er von seinen Kindern, seinen Problemen, Ängsten und Träumen und oft genug auch von seinem letzten Geschlechtsverkehr. „Private Parts“ so lautet der Name des Filmes und in diesen Worten findet sich wohl das große Motto für Howard Stern. Das diese zwei Worte im Englischen auch, die Intimsten unserer Körperstellen beschreiben ist selbstverständlich kein Zufall. Am Ende geht es Howard Stern nur um die privaten Dinge, denn dort ist es wo wir wirklich leben. Dort ist auch Howard Stern, wenn er auf Sendung geht.

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            • Vielleicht hätte ich es geschafft diesen Film unwissentlich zu ignorieren. Jetzt kann ich es immerhin wissentlich tun.

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              • Sehr schade. An diesem Projekt hatte ich wirklich Interesse, denn King ist King und Fukunaga hätte damit einen weiteren Schritt zum Kinoking machen können. Wer könnte es sonst drehen? Schwierig zu sagen. Vielleicht jemand wie J.C. Chandor. Der hat bisher derart unterschiedliche Filme geschaffen, dass ein solcher Schritt zwar überraschend aber auch logisch und interessant erscheinen würde. Ansonsten fällt mir auch noch Richard Linklater ein, der bei der Projektwahl auch immer recht überraschend agiert und hier mit Sicherheit alles rausdirigieren könnte.

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                  über Chappie

                  Was für ein .... Film. Die Thematik wird derart abstoßend rausgehauen, dass Hugh Jackmans Charakter, der bei weitem nicht viel richtig macht, meiner Meinung nach der wahre Held des Films ist.

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                    In ansprechenderer Ausführung gibt es auch diesen Beitrag in meinem Blog, wo Vorbeischauen sich auch für nicht dem Wahnsinn verfallene lohnt: https://thomasschroers.wordpress.com/2015/05/21/mad-max-fury-road-george-miller-2015/

                    Zum zweiten Mal in diesem Kinojahr frage ich mich: Ist dies der perfekte Film, das perfekte Kinoerlebnis? Ganz im explosiven Stil von „Mad Max: Fury Road“ folgen an dieser Stelle eine Handvoll lose Gedanken und Assoziationen zu Geroge Millers Film. In aller Kürze erzählt dieser Film von einer gebrochenen Welt, in der ein (wahnsinniger) Mann namens Max (Tom Hardy) und eine Frau namens Furiosa (Charlize Theron) um jeden Preis überleben wollen.

                    - Vielleicht ist das Setting des Filmes derart auch schon in anderen Filmen vorgekommen, doch selten funktioniert eine Welt so gut wie in Mad Max. Miller platziert die Handlung in eine Art motorisierte Westernwelt und hat bei der Erschaffung dieser Welt eine unglaubliche Freude. Die Weite der Wüste, die Felsen die sich darin erheben. Alles springt förmlich aus der Leinwand (auch ohne 3D) und Miller zeigt sich als unglaublich detailverliebt. Besonders wird diese Detailfreude den Detailfreunden anhand der Ausstattung des Filmes auffallen. Von den durchgestylten Autos über die Kostüme der Charaktere, zu den Höhlen der verschrobenen Völker. Hier ist alles mit solch einer Hingabe gestaltet und ausgestattet, dass allein diese Details den Zuschauer bei Laune halten könnten. In „Fury Road“ kommt die Welt der Handlung derart definiert daher, dass ein Eintauchen unausweichlich wird.

                    - Klar, „Mad Max: Fury Road“ ist ein Actionfilm durch und durch, vermutlich ist es die neue Mutter des Actionfilmes, doch trotz all dem Getöse gibt es auch tolle Schauspielleistungen zu beobachten. Tom Hardy spielt Max zunächst mit einer getriebenen, fast schon animalischen Note und während sich Letztere im Laufe des Filmes ein wenig unter Kontrolle bringen lässt, so bleibt auch am Ende das Getriebene. Hardy ist für solch eine Aufgabe genau der richtige Mann, bringt er doch nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere des Charakters zum Vorschein. Hardy ist ein Schauspieler, der die Leinwand durch seine bloße Präsenz dominieren kann und damit ist er der perfekte Schauspieler für Mad Max. Neben ihm spielt Charlize Theron und gemeinsam sind sie Gold wert. Hier werden nicht viele Worte gemacht, sondern Blicke getauscht, die viel mehr sagen können. Beide spielen sie Charaktere der Tat und Tatkräftigkeit, die sich ebenbürtig sind. Theron spielt ihre Furiosa dabei stets mit einem gewissen Maß an Anmut und genau wie die Menschen im Film wird auch der Zuschauer durch diese Anmut auf ihre Seite gezogen.

                    - Eben schrieb ich das „Fury Road“ die neue Mutter des Actionfilmes sein könnte. Reden wir also über Action und Unterhaltung, den auch in letzterer Abteilung sucht dieser Film verzweifelt Gegner. Es gibt mehrere Punkte, die Mad Max‘ Action großartig machen. Zuallererst sei hier gesagt, dass man es wahrlich sieht, dass die Action nicht am Computer entstanden ist. (Wer hier ein paar Eindrücke von hinter den Kulissen erlangen möchte folge diesem Link: https://www.youtube.com/watch?v=p86oL3TbQvs) Die Dramatik ist greifbar und spürbar, der Zuschauer weiß stets was wo wie und mit wem passiert und Miller inszeniert die Action wie einen einzigen großen Faustschlag, der aus ganz vielen kleinen Schlägen besteht. Die Geschwindigkeit der Autos ist im Kinosaal genauso echt, wie die Explosionen oder Schüsse. „Fury Road“ ist eine Actionsymphonie des Wahnsinns und enthält auch in der Action viele kleine Details, die der Zuschauer mit Sicherheit erst bei mehrmaligem Sehen wirklich greifen und vielleicht sogar begreifen kann. Mit der Action kommt in „Fury Road“ die Unterhaltung. Dieser Film ist eine einzige große Verfolgungsjagd und wird dennoch nicht langweilig. Miller übertrifft sich immer wieder erneut, befindet sich aber nicht in einem größer, höher, weiter Wettbewerb mit sich selbst. Filme, die sich einem solchen Wettbewerb falsch hingeben verraten meist jedwede Ehrlichkeit. „Fury Road“ tut nichts dergleichen und schafft es so über die vollen zwei Stunden wunderbar unterhaltsam zu sein.

                    Die Charaktere sind nicht unbedingt neu, die Handlung ist geradlinig und einfach. „Mad Max“ erfüllt genau das, was er verspricht und versucht dem Zuschauer nicht krampfhaft eine tiefere Ebene aufzudrücken. Im Vordergrund möchte „Fury Road“ ein unterhaltsames Kinoerlebnis sein. Diese Mission ist auf bewundernswerte Weise geglückt. Das Schöne an „Fury Road“ ist, dass der Suchende trotzdem eine gewisse Tiefe finden kann. Da wären zum Beispiel die Ressourcen, die in der Welt des Filmes überlebenswichtig sind. Wasser und Benzin. In einer Zeit, in der große Teile der Weltbevölkerung ohne ausreichend Wasser auskommen müssen und in einer Zeit, in der wir ständig nach Öl und Energien suchen dreht Mad Max diese Wassernot und Suche nach Energie nur ein paar Stufen höher. „Fury Road“ erzählt auch von Frauen, die in der wahnsinnigen Welt zu reinen Nutztieren verkommen sind und sich auf dem Pfad der Befreiung befinden. Angeführt von Furiosa entsteht in der dreckigen Wüstenwelt so ein großer weiblicher Blickwinkel, der in der Blockbusterwelt, die zumeist von latextragenden, glattpolierten Supermännern bevölkert wird, so noch nie zu sehen war. Verbunden mit dieser Weltsicht berührt „Mad Max“ auch Abtreibungsdebatten und erhebt das ungeborene Leben und die Nachkommenschaft zum wichtigen Attribut des Überlebens. Schließlich erzählt Miller von Hoffnung. Hoffnung die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Hoffnung auf ein neues Leben, auf ein besseres Leben. Hoffnung auf einen grünen Ort innerhalb einer trockenen Welt. Wer sich in 2015 nur ein wenig umschaut erkennt solche Hoffnungen wieder. Flüchtlinge mit der Hoffnung auf ein neues Leben. Persönliche Hoffnungen auf ein gutes Leben innerhalb einer (mehr und mehr) grausamen Welt. Hoffnung ist omnipräsent.

                    - „Mad Max: Fury Road“ ist ein technisches Meisterstück und in dieser Abteilung schlichtweg atemberaubend. Miller ist ein grandioser Virtuose, der die Kamera gemeinsam mit seinem Team durch die Wüste jagt, schleudert und fliegen lässt, dass es eine Freude ist. Dazu kommt die Musik, die mal wie ein Rockkonzert dröhnt, dann plötzlich einen Stilwandel vollzieht um sich zuletzt in epische Höhen aufzuschwingen. Die Unberechenbarkeit wird hier zum Motiv des Filmes, denn der Zuschauer weiß nie was ihn als Nächstes treffen wird. All dies wird vom Schnitt abgerundet. Im Schneideraum kommt der Film zusammen, alle Elemente greifen ineinander und „Fury Road“ wird zu einem einzigen donnernden Guss.

                    - Das ist Perfektion. „Mad Max: Fury Road“ ist ein euphorisierendes Kinoerlebnis und es ist ein Kinoerlebnis in absoluter Reinform. Wer diesen Film nicht zumindest einmal im Kino sieht, wird ihn nie ganz erleben können. Bei George Miller ist das Kino keine Nebenoption zu DVD, Blu Ray oder den populärer werdenden Streamingdiensten, es ist die einzige Option. Miller erschafft mit „Mad Max“ ein Kino, das zur unersetzbaren Erfahrung wird. Seine Liebe zum Kino und zum bewegten Bild ist es, die „Mad Max: Fury Road“ in all seiner Kraft zu einem großartigen Film macht. Mit diesem Film hat auch das Kino wieder Hoffnung. Alles andere verkommt hier zur Nebensache. Es ist Kino in Reinform. Es ist große Unterhaltung. Es ist absolut begeisternd, mitreißend und faszinierend.

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                      Mit nem flippigen Trailerlink gibt es den folgenden Artikel in meinem Blog, wo vorbeischauen sich immer lohnt: https://thomasschroers.wordpress.com/2015/05/13/the-red-road-aaron-guzikowski-2014/

                      Wir befinden uns in einem goldenen Zeitalter für Fernsehserien. Fernsehserien sind der Gesellschaftsroman des 21. Jahrhunderts.

                      Mittlerweile sind solche Aussagen nicht mehr Nischenprodukte, sondern flächendeckend in der Berichterstattung über das bewegte Bild angekommen. Tatsächlich, Fernsehserien sind noch nie so gut gewesen wie heute und es ist tatsächlich eine tolle Vielfalt, die sich dem interessierten Zuschauer präsentiert. Trotzdem kann ich nicht umhin einen negativen Aspekt in dieser so positiven Entwicklung zu sehen. Bei einer solch großen Menge an qualitativ hochwertigen Produktionen passiert es viel zu schnell, dass eines dieser Werke nicht wahrgenommen wird und kein seiner Qualität entsprechendes Publikum finden kann. „The Red Road“ ist solch ein Werk. In der Internet Movie Database (IMDB) haben nur rund 2600 Leute diese Serie bewertet. Auf moviepilot.de kommen nur ganze 20 Bewertungen zusammen und zum Zeitpunkt dieser Aufzeichnung nur ein einziger Kommentar. Ja, auch auf Amazon konnte diese Serie bisher nur ungefähr 20 Bewertungen verzeichnen und das obwohl sie für Amazon Prime Mitglieder momentan kostenlos verfügbar ist. Auf Facebook sind es immerhin knapp 80000 Menschen, die „Fans“ geworden sind. Ich kann nicht sagen warum „The Red Road“ derart unter dem Radar fliegt, doch ich kann hier und jetzt über diese vielseitige Serie schreiben und hoffen, dass der ein oder andere Leser hellhörig wird.

                      „The Red Road“ ist wie das leicht bekanntere „Rectify“ eine Eigenproduktion des amerikanischen Sundance Channels. Erzählt wird die Geschichte zweier Männer und ihrer jeweiligen Familien. Auf der einen Seite steht Harold Jensen (Martin Henderson), seines Zeichens Polizist, Ehemann und Vater zweier junger Töchter. Auf der anderen Seite steht Philip Kopus (Jason Momoa aka. Khal Drogo), der Mitglied des Indianerstammes ist, der seit jeher das Land auf dem Berg besiedelt an dem auch der Wohnort Jensens liegt. Im Laufe der Serie sind es immer wieder die Dynamik zwischen den beiden Gemeinschaften, auf der einen Seite die weißen Bewohner der Stadt und auf der anderen Seite die Nachfahren der Ureinwohner auf dem Berg und die Schwierigkeiten in ihren eigenen Familie, die Jensen und Kopus fordern und überfordern.

                      Mit Sicherheit ist „The Red Road“ nicht der innovativste Stern am weiten Serienhimmel. Im Grunde haben wir die Hauptcharaktere und ihre Familien in anderen Settings schon einmal gesehen. Auch die Tragödien und Schicksale um die sich die Handlungen der ersten beiden Staffeln entfalten sind nicht unbedingt neu. „The Red Road“ hat jedoch in dieser Beziehung einen Vorteil, denn diese Serie muss nicht von den vordergründigen Handlungen leben. Sie lebt von drei großen Themen, die ich im weiteren Verlauf dieses Textes skizzieren werde. Zunächst jedoch ein kurzer Blick auf die Formalitäten der Serie. „The Red Road“ wird geschrieben von Aaron Guzikowski, der zuletzt im Kino als Autor des großartigen Filmes „Prisoners“ Erfolge feiern konnte. Wie in „Prisoners“ schafft er es auch in Serienform eine eindringliche, spannende Atmosphäre zu beschreiben. Eine Atmosphäre, die seiner Geschichte Leben einhaucht, sehr spezifiziert, aber dennoch klar verständlich ist. Kamera und Musik tun in dieser Richtung das Übrige und ziehen den Zuschauer schnell in ihren Bann. Im Schauspielensemble vereint „The Red Road“ abgesehen von Momoa größtenteils Schauspieler, die der Zuschauer vermutlich noch nicht so oft gesehen hat. Das gesamte Ensemble spielt jedoch stets auf höchstem Niveau und es sind wie so oft die realitätsnahen Schauspieler, die die eintönigen Punkte der Handlung überdecken und ihre Stärken hervorarbeiten.

                      „The Red Road“ ist das was man ein Familiendrama nennt. Familie ist allgegenwärtig und es ist die Familie, die stets auf dem Spiel steht. Das Thema Familie ist auf diese Art und Weise in der oben beschriebenen Ausgangssituation verankert. Auf beiden Seiten der Gesellschaft wird die Familie als das höchste Gut angesehen. Ein Gut für das einige Charaktere die Grenzen der Legalität überschreiten und für das es sich immer zu kämpfen lohnt. Guzikowskis Familienerzählung lebt hierbei davon, dass sie uns die jeweiligen Familien aus möglichst vielen Blickwinkeln näher bringt. Hier schafft es „The Red Road“ nicht nur die Perspektiven der beiden Männer passend auszufüllen, sondern auch die ihrer Kinder, Geschwister, Eltern und Großeltern. Doch das Familienthema ist weiter gespannt als eine Blutsverwandtschaft. Jensen ist Polizist und auch seine Kollegen sind eine Art Familie für ihn, mit der er stetig Probleme hat, da sie ihn oft nicht in ihrer Mitte akzeptieren will. Für Kopus ist es ganz ähnlich, denn auch der Indianerstamm, dem er angehört ist eine Familie, die ein gestörtes Bild von ihm hat. Immer wieder erzählt Guzikowski innerhalb der Dualität seiner beiden Hauptcharaktere eine ähnliche Geschichte aus den beiden Blickwinkeln der Gesellschaften die diese Hauptcharaktere umgeben. Stets erzählt er hier von Familien und ihrem Zusammenleben.

                      Das zweite große Thema, dem sich „The Red Road“ verschrieben hat ist die Geschichte die hinter uns liegt und deren Einfluss auf unser gegenwärtiges Leben. Mit der Ausgangssituation zweier Völker, die eine unglaublich schwierige gemeinsame Geschichte aufzuweisen haben ist in der Handlung jede Menge Zündstoff gegeben. „The Red Road“ erzählt innerhalb seiner Mikrokosmen von diesem größeren Zündstoff, der die Amerikaner immer wieder beschäftigt. Was passiert, wenn sich ein Volk seit jeher von einem anderen Volk schlecht behandelt fühlt? Wie stehen sich die verschiedenen Menschen auf beiden Seiten dieser unsichtbaren Linie gegenüber? Was passiert, wenn diese Linie durch Liebe oder Tragik gebrochen wird? Guzikowski stellt hier Fragen über Fragen und seine Charaktere stellen sie mit ihm. Da auch dieses Thema nicht nur einseitig aufgegriffen wird sind es auch diese Charaktere, die immer wieder nicht nur mit ihrer kollektiven Vergangenheit umgehen müssen, sondern auch mit ihrer ganz persönlich. Auch hier entsteht eine Dualität. Gerade in der zweiten Staffel kann das Verhalten von Jensens Ehefrau, die sich den Dämonen ihrer Vergangenheit zu stellen beginnt, leicht auf einen größeren Zusammenhang übertragen werden. Guzikowski fragt mit Hilfe ihres Charakters nicht nur die Amerikaner, sondern auch die Australier, die Türken, die Deutschen oder auch mich ganz persönlich, ob wir uns nicht stets unserer Verantwortung und unserer Vergangenheit bewusst werden sollten.

                      Im vorherigen Abschnitt habe ich das dritte Thema von „The Red Road“ bereits angedeutet. In letzter Instanz erzählt diese Serie vom Zusammenleben der Menschen. In dieser Hinsicht entfaltet sich eine Sozialstudie über das gemeinsame Leben verschiedener Völker. Guzikowski stellt mit „The Red Road“ klar, dass es vor der Verantwortung des Zusammenlebens keine Flucht gibt. Immer wieder verwickelt er die beiden Hauptcharaktere in Handlungsbegebenheiten, die sie miteinander, sei es positiv oder negativ, verbinden. Ich komme nicht umhin in der immer wiederkehrenden freiwilligen oder unfreiwilligen Zusammenarbeit der beiden Charaktere eine einfache Nachricht zu lesen. Es ist die Nachricht, dass wir verbunden sind und miteinander auskommen müssen, ob wir wollen oder nicht. Es ist die Nachricht, dass wir uns auch nach langer Zeit die Hände reichen können um etwas gemeinsam zu erreichen. Es ist die Nachricht, dass es nicht nur die Option des Zusammenlebens gibt, sondern das es unsere Pflicht ist zusammen zu leben. Der titelgebende Begriff „The Red Road“ beschreibt ein modernes, spirituelles Konzept des richtigen Lebensweges, welches auf Traditionen der amerikanischen Ureinwohner basiert. Mit seinen verschiedenen Themen ist auch „The Red Road“ als Serie ein Konzept. Ein Konzept, welches uns zum Nachdenken über den richtigen Lebensweg einladen möchte.

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                        Wahnsinnig charmantes kleines großes Filmchen.

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                          Ein weiterer Film aus dem Hause Ghibli, der mich sehr fasziniert, irritiert, aber auch berührt.

                          Mehr als eine wirkliche Handlung scheint "Kaguya" am Ende von einem Gefühl zu erzählen. Sicher die titelgebende Legende ist eine alte Geschichte und im Vordergrund dieser Geschichte steht eine charakterliche Entwicklung und auch eine Erzählung, aber dennoch. Eigentlich scheint es hier um ein Gefühl oder einen Geisteszustand zu gehen. Derart erzählt Takahata von all Jenem, was passiert wenn wir des Nachts zum Himmel emporschauen. Sehnsucht, Freiheit, Größe und Kraft, all dies manifestiert sich in der Person Kaguya. Dann ist sie unsere Sehnsucht, unsere Freiheit, unsere Größe und unsere Kraft, denn all dies schöpfen wir, wenn wir uns dem Bild des Mondes hingeben. "Kaguya" ist unser Eingeständnis, dass es etwas Größeres geben muss, welches uns beobachtet und zu dem wir aufsehen können. Fernab jedweder allmächtiger Religionsfantasien kann dieses Größere ein lebendiger, fühlender Teil unserer Welt werden. Mit dem Auftauchen der Prinzessin ensteht eine Verbindung zwischen dem Größeren und unserer Welt. Eine Verbindung, die erneuert wird wenn wir diese Geschichte einmal mehr hören und anschließend den Blick zum Himmel wenden.

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                          • Wohl einer der vielseitigsten Künstler, der sich je mit dem bewegten Bild auseinander gesetzt hat. Im Moment sind es tatsächlich nicht so sehr seine Filme, die mich bewegen, sondern sein letztes Soloalbum "The Big Dream". Dabei ist die Musik ganz ähnlich wie seine Filme. Hochkomplex, vielseitig, emotional und ungemein atmosphärisch. Was ich damit sagen will: Hört da mal rein!

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                            • Abgesehen davon das der Trailer alles verrät, was sowieso schon vorhersehbar war war mir spätestens ab 1:40 klar. Jep Oscarnominierung für Streep gesichert.

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                              • Da wird man melancholisch. Für mich definitiv die am besten strukturierte und durchdachte Serie überhaupt.
                                Für noch mehr Melancholie empfehle ich allen Fans folgenden Link. Letztes Jahr haben sich einige der Darsteller und auch Showrunner David Simon auf dem Paleyfest zu einer fast anderthalbstündigen Podiumsdiskussion versammelt:
                                http://blogs.indiewire.com/shadowandact/everything-else-youve-wanted-to-know-about-the-wire-cast-reunites-for-hour-long-chat-20141020

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                                  Nach dem durchschnittlichen "Mozart in the Jungle" und dem herzerwärmenden "Transparent" ist "Alpha House" mein dritter und bisher bester Ausflug in die Amazon Studios.
                                  Ungefähr einen Monat habe ich mit unseren vier Senatoren im "House" gelebt und dabei jede Sekunde genossen. Ganz schnell wurde das "Alpha House" zu einem festen Bestandteil meines Lebens und so verabschiede ich mich am Ende der 2. Staffel auch ein wenig wehmütig in die Pause bis zur Dritten.

                                  "Alpha House" lebt von seinen Charakteren und fährt in dieser Beziehung auch gewaltig auf. Innerhalb der zwei Staffeln habe ich nicht nur die vier Hauptfiguren auf verschiedenste Art und Weise lieben gelernt, nein, ich habe auch noch ungefähr 15 weitere Figuren erlebt. Erlebt bedeutet in diesem Fall auch "kennengelernt", aber ich wollte das Wort nicht zweimal in einem Satz benutzen. Garry Trudeau (irgendwelche "Doonesbury" Fans hier?), der sich hauptverantwortlich für diese Serie zeigt gibt jedem dieser Charaktere ausreichend Raum sich zu entfalten. Auf dieser Art und Weise schafft er ein vielseitiges Ensemble, welches in keinster Weise wegen der Wohnsituation nur Männer anspricht. Tatsächlich ist es auch eine Serie der starken Frauen, denn jeder unserer vier Senatoren wird stetig von einer oder gleich mehreren weiblichen Charakteren gestützt und unterstützt, oft auch dominiert. Den Stil, den Trudeau hier an den Tag legt, erinnert mich dabei oft an Aaron Sorkin. Schnelle, präzise und messerscharfe Dialoge pfeifen dem Zuschauer um die Ohren.
                                  Hier liegt die zweite große Stärke dieser Serie: Die Drehbücher sind brillant. Trudeau schafft es mit "Alpha House" perfekt eine satirische Serie zu erschaffen, die ihre Umgebung detailgetreu analysiert, sich dabei selbst nicht zu ernst nimmt und dabei einen emotionalen Grundkern besitzt, mit dem sich der Zuschauer identifizieren kann. Unsere vier Hauptsenatoren sind aus diesem Grund auch weit mehr als stereotype Abziehbilder. Jeder von ihnen ist distinktiv ausgearbeitet.
                                  Die Ausarbeitung lebt hier selbstverständlich von den Schauspielern. Die vier Hauptdarsteller, angeführt vom schauspielerischen Hochfavoriten John Goodman, verkörpern ihre Rollen wunderbar und neben ihnen ist "Alpha House" bis zur letzten Person exzellent besetzt.

                                  Was soll ich noch sagen? Achja Bill Murray und Bob Balaban tauchen auch hier und dort auf. Abgesehen davon kommt jetzt ein Statement, welches manch ein Netflix Fan nicht hören will. Sicher, "Alpha House" direkt mit "House of Cards" zu vergleichen wäre vermessen, aber doch: Immer mehr bekomme ich das Gefühl, dass das politische Thema in einer Serie wie "Alpha House" deutlich interessanter funktioniert, als in einer Serie wie "House of Cards". Mir persönlich bleibt das "Alpha House" in jedem Fall länger im Kopf.

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                                    In geschmackvollerer Ausführung gibt es den folgenden Artikel in meinem Blog, wo vorbeischauen sich immer lohnt:
                                    https://thomasschroers.wordpress.com/2015/04/28/strange-days-kathryn-bigelow-1995/

                                    Hallo, mein Name ist Thomas und ich bin abhängig. Ich bin kein Alkoholiker und ich verzehre mich auch nicht nach Drogen oder Zigaretten. Ich bin abhängig von jener Welt, die sich in unseren Hosentaschen befindet. Ich muss mein Email Postfach überprüfen. Ich muss meine Facebook Startseite aktualisieren. Ich muss auch den aktuellen Twitterfeed sehen. Ich muss Wordpress, Moviepilot und Indiewire sehen und jegliche Informationen, die mich interessieren sofort konsumieren. Doch eigentlich bin das gar nicht ich. Es ist nur ein Teil von mir, der diese Sucht benötigt. Der wirkliche Teil befindet sich hier, in der Realität und ich schaffe es immer besser, mich nur auf diesen Teil zu konzentrieren.

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                                    Im Jahre 1995 hatte Kathryn Bigelow noch keinen Oscar auf dem Kaminsims stehen. Doch genau wie mit ihrem Gewinnerfilm „The Hurt Locker“ (2008), hielt sie auch damals schon ihre filmischen Finger auf das Handgelenk der Zeitgeschichte, um ihren Puls zu fühlen. Zwanzig Jahre ist es nun her, dass sie mit „Strange Days“ einen Science Fiction Film in den Kinos präsentierte, der unsere heutige Zeit derart präzise beschreibt, dass man meinen möchte, dass Frau Bigelow damals eine kleine Zeitreise unternommen hat. Eine Zukunftsvision ist „Strange Days“ heute nämlich schon lange nicht mehr.

                                    Dreh- und Angelpunkt der merkwürdigen Tage ist ein ehemaliger Polizist namens Lenny Nero (Ralph Fiennes). Dieser hat sich nach seinem Rausschmiss aus dem Dienst einer anderen Professur zugewendet und schlägt sich als kleinkrimineller Dealer von Daten CDs, die Erinnerungen und Gefühle beinhalten, über Wasser. Durch seine Beziehung zu seiner Exfreundin, Faith Justin (Juliette Lewis), gerät er während der letzten beiden Tage des Jahres 1999 ins Kreuzfeuer verschiedener weiterer Charaktere. Vertrauen kann er während seiner Bemühungen nach Luft zu schnappen nur in Lornette Mason (Angela Bassett) setzen, ihres Zeichens Limousinen Fahrerin und eine Art Schutzengel für Lenny.

                                    Die skizzierte Handlung des Filmes scheint auf den ersten Blick nicht unbedingt innovativ und tatsächlich ist die vordergründige Thrillergeschichte, inklusive Suche nach einem Killer, dies auch nicht. Dennoch setzt Bigelow die Geschichte blendend um und schafft es so uns das wirkliche Thema des Werkes auf verschiedenste Art und Weisen näher zu bringen. Der Schlüssel zu diesem Thema liegt in dem Gut, mit welchem Lenny handelt. Besitzt ein Mensch erst einmal eine seiner Discs, so kann er diese in eine Art Walkman einlegen und sich gleichzeitig ein elektronisches Haarnetz auf dem Kopf platzieren. Drückt der Mensch nun die „Play“ Taste am Gerät, so befindet er sich von einem Moment auf den Nächsten innerhalb der Erinnerung eines Dritten, der die Disc mit einer ähnlichen Apparatur angefertigt hat. Mithilfe der Discs kann eine solche Erinnerung oder Emotion immer wieder durchlebt werden. Für den Benutzer öffnet sich auf diese Art und Weise ein virtueller Raum.

                                    Aus heutiger Sicht ist es unmöglich diesen Raum nicht in unserem allgegenwärtigen Web 2.0 wiederzuerkennen. Selbstverständlich kann Kathryn Bigelow die Schritte, welche unsere Welt bis heute gegangen ist und in Zukunft gehen wird nicht schon Mitte der 90er Jahre gekannt haben. Dennoch hat sie es geschafft sie in „Strange Days“ abzubilden. Mit der Erschaffung des Discsystems hat sie eine große Metapher für die Virtualität und das Internet unserer Zeit geschaffen. Eine Metapher, bei der sich ein erneutes Ansehen des Filmes lohnt um verschiedenste Facetten unseres digitalen Raumes neu zu erkennen und zu verstehen.

                                    Zu Beginn des Filmes fährt Lenny in seinem Auto durch die Welt, die Bigelow für das Jahr 1999 entworfen hat. Es ist eine laute Welt. Eine raue Welt, überall gibt es Chaos und Aufruhr. Feuer lodern aus Autos und Polizisten und Militär stürmen mit Prügeln und anderen Waffen über die Straßen. In seinem Mercedes sitzend telefoniert Lenny und schaltet währenddessen verschiedene Sender im Radio durch. Allein mit dieser Szene deutet „Strange Days“ seine Thematik vorausschauend an, denn schon hier schaltet Lenny rasend schnell zwischen den verschiedenen Emotionen, die das Radio ihm vermittelt hin und her. Dieser Prozess des Umschaltens findet sich später in den Emotionen, die durch das Einlegen einer Disc hervorgerufen werden wieder und noch ein wenig später in einer Statusaktualisierung auf Facebook.

                                    Doch das Virtuelle besitzt in „Strange Days“ noch weitere Facetten. Eine dieser Facetten ist die Sucht, in die es einen Menschen hineinziehen kann. Obwohl das Benutzen und Dealen mit Discs eine Straftat ist, können sich die Menschen nicht helfen. Die Disc ist hier eine virtuelle Droge und auch Lenny ist ihr verfallen, kann er doch durch das Einlegen einer Disc wieder und wieder mit seiner geliebten Exfreundin zusammen sein. Die Welt, die eine Disc verspricht ist eine Verlockende, bietet sie doch eine Art der Grenzenlosigkeit und auch der Maßlosigkeit, der wir Menschen schnell verfallen. Fiennes ist der Verkäufer dieser Welt, die jener Welt, die wir heutzutage immer wieder aus dem Silicon Valley präsentiert bekommen, verblüffend ähnelt. Wörtlich heißt es in Lennys Verkaufsgesprächen:

                                    „See... I can get you what you want, I can. I can get you anything, you just have to talk to me, you have to trust me. You can trust me, 'cause I'm your priest, I'm your shrink... I am your main connection to the switchboard of the soul. I'm the magic man... Santa Claus of the subconscious. You say it, you think it, you can have it.”

                                    Eine weitere Dimension des Virtuellen ist der Voyeurismus, der durch die entsprechende Benutzung ausgelebt werden kann. Im Film werden immer wieder Leute mit Hilfe des verbotenen Mittels unter Beobachtung gestellt. Eine Beobachtung, die sich im Kleinen in unseren täglichen Aktivitäten im sozialen Netzwerk spiegelt und im Großen durch fortwährende Enthüllungen aus dem Hause Snowden oder Assange offenbar wird. In „Strange Days“ benötigen wir nur wenig Vorstellungskraft um uns die Nutzung der Discs für einen potentiellen Überwachungsstaat vorzustellen. Heute benötigen wir hierzu vermutlich gar keine Vorstellungskraft mehr. Einhergehend mit dem Voyeurismus kommt dann auch das virtuelle Verbrechen. Auf äußerst schmerzhafte Weise macht uns Bigelow hier in einer Ausreizung jeglicher filmischer Möglichkeiten selbst zu Voyeuren unheimlicher Gräueltaten. Im Jahre 1995 sagt sie uns: Das ist das neue Millennium. Dies wird die Kriminalität der Zukunft sein.

                                    Neben diesen äußerst bedenklichen Facetten der virtuellen Welt erkennt Bigelow aber auch das besondere Potential, welches in ihr lauert. Wenn Lenny einem Freund, der seine Beine verloren hat, eine bestimme Disc zum Milleniumswechsel schenkt, dann ist klar, dass dieser Freund durch das Erleben einer solchen Sequenz die gleiche Zugehörigkeit erfährt, die ein einsamer User im Web 2.0 erfahren kann. Trotzdem stellt „Strange Days“ auch die Frage, ob wir das Potential der Virtualität wirklich nutzen sollen. An dieser Stelle kommt die Welt des Filmes unserer Eigenen beinahe unheimlich nahe. Die Gesellschaft der merkwürdigen Tage ist fortwährend von Rassenunruhen geprägt. Immer wieder sehen wir Polizisten, die auf Straßen wüten. Wir sehen dunkle und helle Hautfarben und wir sehen, wie sie tödlich zusammenstoßen. Wie in Ferguson oder zuletzt in North Charleston wird auch in „Strange Days“ ein Dunkelhäutiger hinterrücks erschossen. Wie in unserer Welt landet diese Tat auch in der Welt des Filmes im virtuellen Raum. Ob es durch ein Handyvideo ist oder durch die Benutzung einer Disc; der virtuelle Raum schafft hier ein handfestes Beweismaterial. Selbstverständlich ist klar, dass in dieser Situation das Potential des virtuellen Raumes unbedingt genutzt werden muss. Doch Bigelow zeigt diese Situation emblematisch um uns die grundsätzlichere Frage in den Kopf zu setzen. Ist es gut, dass wir derart viel sehen können, derart viele Informationen finden können? Das Potential kann hier situationsabhängig in zwei Richtungen gehen.

                                    Am Ende trifft Lenny eine Entscheidung. Alles kommt in diesen Szenen zusammen. Die virtuose Kamera. Die guten Schauspieler, angeführt von einem erstklassigen Ralph Fiennes. Die detaillierte Ausstattung und Vision und auch die Musik, die der treibende Puls des Filmes ist. Alles kommt hier zusammen und für Lenny hat diese Entscheidung selbstverständlich mit der Macht der Liebe zu tun. 20 Jahre Zeit haben diesen Film zu einer Zukunftsvision gemacht, die keine mehr ist. Auf allen Ebenen spielt Kathryn Bigelow mit der Gegenwart wie wir sie kennen. Am Ende fühlt sich „Strange Days“ nicht mehr wie ein Science Fiction Film an, sondern eher wie eine traumhafte Erinnerung. Am Ende hat Lenny hinter die Virtualität geblickt und so kann er sich nur in eine Richtung entscheiden. Mit Lenny verstehen auch wir, dass nur real wirklich real ist. Wirkliche Emotionen befinden sich nicht in virtuellen Erinnerungen, ob auf Discs oder in digitalen Chroniken. Sie existieren nur in der Realität, wenn sich zwei Menschen, warum auch immer und wo auch immer, begegnen.

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                                    • Einer der ganz Großen und einer meiner Lieblingsschauspieler. Offenbar soll "The Gunman" leider nicht das halten, was ich mir erhofft und versprochen habe. Vielleicht wird es dann doch nur eine spätere Sichtung und kein Kinobesuch. Trotzdem: Gestern habe ich das erste Mal "This must be the place" gesehen, in dem Penn einmal mehr seine ganze Bandbreite zeigen konnte.
                                      Allen Interssierten sei auch noch dieser Link, ein großes Interview mit Penn von Mitte Februar, ans Herz gelegt: http://www.esquire.co.uk/culture/film-tv/7675/sean-penn-interview/

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                                      • Film interessiert mich nicht die Bohne, aber dieses Poster sieht kopfmäßig derart schlecht bearbeitet aus, dass sich das Klicken doch gelohnt hat.

                                        • Wüsste nicht, was dieser Film dem Thema noch hinzufügen könnte. Im Grunde vollkommen überflüssige Produktion.

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                                            In schönerer Ausführung gibts diesen Artikel und alle bisherigen Teile meiner "Inside the Coen Brothers" Reihe auf meiner Blogseite, wo Vorbeischauen sich immer lohnt:
                                            https://thomasschroers.wordpress.com/2015/04/15/inside-the-coen-brothers-teil-4-barton-fink-1991/

                                            Was ist das für ein Leben, welches die Coen Brüder Anfang der 1990er Jahre geführt haben müssen? Mit drei höchst unterschiedlichen Filmen katapultierten sie sich damals in die Feuilletons dieser Welt. Zu Beginn einer Karriere kommt jeder Erfolg überraschend und mit Sicherheit empfanden auch die Coen Brüder große Überraschung ob der Lobpreisungen, die sie erhielten. Doch ihr nächster Streich sollte nicht lange warten und es ist sicher nicht vermessen zu sagen, dass sie im Jahre 1991 mit „Barton Fink“ ihr bis dato persönlichstes Werk ablieferten. Während des Betrachtens dieses Filmes kommen wir nicht umhin zu vermuten, dass hier zwei Künstler ein Zeitbild ihres damaligen Lebens anfertigen.

                                            „Barton Fink“ erzählt von einem mitteljungen, jüdischen Autor (John Turturro), der mit seinem letzten Theaterstück einen großen Triumph in New York feierte. Mit diesem Erfolg im Rücken beschließt er, im Grunde widerwillig, einen Vertrag von einem großen Filmstudio aus Hollywood anzunehmen. Alsbald macht er, der sich dem Porträtieren des gewöhnlichen Menschen verschrieben hat, sich auf den Weg in das gelobte Land der Filmwelt. Dort angekommen, quartiert er sich in ein Hotel ein und trifft schnell auf seinen Vorgesetzten, der ihm den Auftrag gibt ein Drehbuch für einen Wrestling Film zu schreiben. Im Laufe seiner Versuche diesen Auftrag zu stemmen und nicht in eine völlige Schreibblockade zu verfallen, begegnet er unter anderem einem undurchschaubaren Nachbarn (John Goodman), einem schnellredenden Produzenten (Tony Shalhoub) und einem versoffenen Autor (John Mahoney) samt seiner hinreißenden Frau (Judy Davis).

                                            Betrachten wir nach dieser Inhaltsangabe erneut die Biografien der Gebrüder Coen, so werden einige Parallelen schnell augenscheinlich. Jenen, denen dies noch nicht reicht sei gesagt, dass das Drehbuch zu „Barton Fink“ entstand als die beiden Brüder sich in einer Schreibblockade während des Verfassens des Vorgängerfilmes „Millers Crossing“ befanden. Ganz augenscheinlich scheint eine Schreibblockade für Künstler ihres Formates kein Hindernis darzustellen, denn mit ihrem vielschichtigen Drehbuch zu „Barton Fink“ behandeln sie genau die potentiellen Ängste die ihnen das Filmgeschäft zu jener Zeit einzuflößen schien.

                                            So stellen sie uns in „Fink“ ein wunderbares Charakterkabinett vor. Beeindruckend an diesen Charakteren ist besonders, dass sie, obwohl sie klar als Archetypen angelegt sind, funktionieren. Manche dieser Charaktere möchte ich beinahe als simple Klischees abtun, aber trotz dieser Einfachheit besitzen sie eine Ehrlichkeit, die mich verblüfft. Diese Ehrlichkeit liegt in der einen, kleinen Entscheidung begründet, die den gesamten Film dirigiert. Schon ganz zu Beginn, wenn wir die Tapete in Bartons Zimmer sehen oder wenn wir mit ihm erstmals Menschen begegnen, stellt die Kamera glasklar, dass dieser Film ausschließlich aus seiner Perspektive erzählt werden wird. Diese Perspektive macht die erfolgreiche Verwendung der typisierten Charaktere möglich. Alle Personen, die Barton begegnen sind schließlich Abziehbilder seiner eigenen Emotionen.

                                            „Barton Fink“ ist derart ganz klar die Studie eines einzigen Charakters. Doch nicht nur das, denn mit diesem, ihrem vierten Film, fertigen die Coens auch eine Studie der Furcht, des Lebens und einer Lebenssituation an. Und auch das ist ihnen noch nicht genug, denn „Barton Fink“ erzählt schließlich ganz vordergründig auch von dem Prozess des kreativen Schaffens und beschreibt wie Kreativität funktionieren kann. Da ist die Angst, die für Barton mit der Kreativität zusammenkommt. Da ist die unglaubliche Freude, die er empfindet, wenn sich die Worte auf seinen Papieren stapeln. Da ist auch der Rhythmus und Kampf des Kreativen. Schließlich ist dort auch die Sehnsucht, eine Sehnsucht die Barton eingeschlossen in seinem Hotelzimmer immer wieder empfindet. Für Barton verlaufen diese Emotionen als Horrorvision und diese Vision kann auf verschiedene Weisen gedeutet werden. Vielleicht so könnten wir vermuten ist es tatsächlich alles nur eine einzige Vision, die sich im Moment der Entscheidung für den Hollywood Vertrag in Barton abspielt. Vielleicht ist es aber auch, ganz plastisch gesehen der Prozess den ein Künstler durchlaufen kann. Geliebt, frustriert, verzweifelnd, hoffnungsvoll, zufrieden, gehasst. Wie auch immer dieser Film gedeutet wird ist schlussendlich jedem selbst überlassen und im Großen und Ganzen nicht relevant. Viel wichtiger ist, dass wir uns mit den dargestellten Emotionen befasst haben.

                                            Wie in den vorangegangenen Teilen dieser Coen Brüder Studie, möchte ich auch in Bezug auf „Barton Fink“ ein paar ihrer besonderen Manierismen hervorheben. Einmal mehr haben die Beiden einen großen Spaß daran den Zuschauer mit Hilfe von schwergewichtigen Männern anzuschreien. Unter den Schauspielern, die diese Aufgabe mit Bravour lösen, findet sich auch der großartige John Goodman, der zum Coen Universum gehört, wie kein Zweiter. Coen Kino, das ist auch Schauspiel Kino und so helfen die Brüder John Turturro in der Hauptrolle zu einer fesselnden Leistung. Weiterhin zu erwähnen ist der außergewöhnliche Einsatz von Geräuschen. Ob ein besonderer Windzug beim Öffnen und Schließen der Zimmertür oder das Summen einer Mücke, bei den Coens steckt hinter jedem Motiv eine Idee, die die Geschichte voran bringt. Neben der Welt der Geräusche und der Musik ist auch die Kamera erwähnenswert. Zum ersten Mal bei einem Coen Brüder Film ist es der große Roger Deakins, der hier die Zügel präzise in der Hand hält.

                                            Es ist etwas Schönes eine derart elegant verwobene Geschichte zu erleben wie in „Barton Fink“. Mit ihrer Eleganz verwirklichen die Brüder schließlich auch die Mission, die sich ihr Hauptcharakter so fest vorgenommen hat. Sie erreichen mit ihrer Geschichte den einfachen Menschen. Mit Witz, Spannung und Intensität präsentieren sie eine Geschichte, die in ihren Grundzügen für jeden von uns ablaufen kann. Es muss nicht das Schreiben eines Drehbuches sein. Es kann jedwede Prüfung sein, die wir im Alltag bewältigen müssen. Die Coen Brüder wissen dies und in letzter Instanz berührt „Barton Fink“ nur deswegen. Wenn Barton am Ende gefragt wird, „Was ist in dieser Box?“, dann ist eigentlich, „Was ist in diesem Leben?“ gemeint. Die Coen Brüder erzählen von diesem Leben, dass sie mit uns teilen, doch zu guter Letzt überlassen sie uns die endgültige Beantwortung der Frage, denn vollständig heißt es in „Barton Fink“: „Was ist in dieser Box? Ist es nicht deine?“

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                                                  "The early years" heißt mittlerweile "Youth" und hat seinen ersten Teaser bekommen: https://www.youtube.com/watch?v=r9Q43XozHoE

                                                  Sieht einmal mehr sehr interessant aus, auch wenn ich ein wenig von Michael Caines "Jep Gambardella" Aussehen irritiert bin.

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                                                  • Atmosphärisch gesehen läuft in diesem kleinen Teaser schon sehr viel richtig. Die Art und Weise wie der Ort der Handlung eingefangen wurde, war bei Staffel 1 extrem wichtig und ich denke das Kalifornien hier ebenso viele Möglichkeiten bietet, wie Louisiana.
                                                    Anfreunden kann ich mich definitiv mit Farrell und McAdams. Ersterer passt wunderbar in die Rolle des etwas schmuddeligen Cops hinein. Letztere hat schauspielerisch bereits bewiesen, wie vielseitig sie ist.

                                                    Nicht so ganz anfreunden kann ich mich mit Vaughn, aber vielleicht steckt da ja mehr hinter als nur das aufgesetzt böse Gesicht und ein müder Schubser.
                                                    Auch Kitsch muss mir erst noch seine Qualitäten beweisen. Vom Äußerlichen erinnert er mich hier sofort an Mcconaughey aus der letzten Staffel. Hoffentlich erschafft Pizzolatto hier nicht nur ein Abziehbild.

                                                    Wie auch immer. Es gibt keinen Grund nicht einzuschalten.