ThomasCine - Kommentare

Alle Kommentare von ThomasCine

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    Wenn sich die beiden Hauptcharaktere am Ende des Filmes in den Armen liegen, dann erfüllt Momoa endlich vollends das Potential, welches seine Geschichte abseits der konventionellen Racheelemente birgt. Dann erzählt er Zeitgeschichte.

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    • Etwas offensichtliches nocheinmal klar gestellt. Wer jetzt noch in die falsche Kategorie greift ist selber Schuld...

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        Auszug aus meinem Blogartikel "Beyond Bond: Das Daniel Craig Triple". In schönerer Fassung gibt es den vollständigen Artikel in meinem Blog, wo Vorbeischauen sich immer lohnt: https://thomasschroers.wordpress.com/2015/04/08/beyond-bond-das-daniel-craig-triple/

        Nicht nur wegen seines Titels weist „Enduring Love“ erstaunliche Parallelen zu den beiden anderen Filmen des Triples auf. Im Grunde sind es nicht nur Parallelen, sondern eine Kombination aus den Themen Beider. Zunächst liegt auch bei „Enduring Love“ der Ausgangspunkt der Geschichte in einem tragischen Ereignis. Joe (Daniel Craig) und Claire (Samantha Morton) sind zu einem romantischen Picknick auf das Land gefahren. Während sie noch den Korken aus der Weinflasche ziehen ereignet sich in nächster Nähe ein verheerender Unfall, bei dem Joe in Kontakt mit Jed (Rhys Ifans) kommt. Als wenige Tage nach diesem unglücklichen Zusammentreffen Jed erneut in Joes Leben tritt nehmen die Ereignisse ihren Lauf und es entwickelt sich ein dreieckiges, psychologisches Beziehungsdrama.

        Beleuchtete Michell in „The Mother“ noch das Geben und Nehmen der Liebe, so dreht „Enduring Love“ die Schrauben ein wenig fester und widmet sich dem Studium des Liebeswahns. Für „Enduring Love“ könnten wir das Wort Liebeswahn auch als eine Form des Überdenkens beschreiben. Im Rahmen der Beziehung der drei Charaktere manifestieren sich immer wieder verschiedene Formen dieses Überdenkens. Zum einen wäre dort Claire, die das Verhalten ihres Partners komplizierter sieht, als es im Grunde ist. Zum zweiten findet sich in Joe, der der Liebe ungewöhnlich kritisch gegenüber steht, aus diesem Grund ein zutiefst krampfhaftes Denken. Schließlich denkt Jed seine eigenen Emotionen so weit über, dass er in eine Sucht nach Liebe stürzt. All diese Denkweisen entwickeln sich zu einem fatalen Cocktail, der mehr und mehr zu brodeln beginnt, bis die Oberfläche zu kochen beginnt.

        Hinter dieser Beleuchtung irrationalen Denkens und seiner Auswirkungen steckt eine gemeinsame Suche, die sich in Craigs Hauptcharakter manifestiert. Die Suche nach einem Gleichgewicht. Zu Beginn des Filmes ist Joe derart in seinem Denken und seiner Suche nach dem Gleichgewicht gefangen, dass er sich erst wandeln muss um es zu finden. Dieser Wandel findet mit „Enduring Love“ statt und bewegt ihn von seiner ablehnenden Haltung gegenüber der Liebe hin zu einer romantischen Haltung. Zuletzt sieht und spürt Joe die Macht der Liebe und kann diese Macht so akzeptieren. Zuletzt kehrt Stille und Ruhe ein und die Fesseln die Wahn, Sucht und Überdenken uns auferlegen sind vergangen. Zuletzt herrscht ein Gleichgewicht in der Liebe.

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        • 6 .5

          Auszug aus meinem Blogartikel "Beyond Bond: Das Daniel Craig Triple". In schönerer Fassung gibt es den vollständigen Artikel in meinem Blog, wo Vorbeischauen sich immer lohnt: https://thomasschroers.wordpress.com/2015/04/08/beyond-bond-das-daniel-craig-triple/

          Genau wie der erste Film dieses Daniel Craig Triples, dreht sich auch der Zweite um einen Liebenden. Präziser erzählt Jim Sheridan von Will (Daniel Craig) und Libby Atenton (Rachel Weisz), die nachdem Will aus seinem allgegenwärtigen Bürojob ausgestiegen ist, in ein neues Haus außerhalb der großen Stadt ziehen. Doch wie es so manche Genrekonvention vorgibt, ist dieses neue Haus nicht einfach nur eine glückliches Heim, sondern ein Ort, an dem sich ein dunkles Verbrechen und Geheimnis versteckt. Diese Ausgangssituation klingt stark nach „Schon hundertmal gesehen“ oder „Typischer Horrorfilm“ und obwohl sich der Film nicht auf der Ebene des Horrors, sondern auf der des Psychograms bewegt, muss man ihm vorwerfen sich wenig innovativ zu entfalten. Trotzdem kann „Dream House“ überzeugen, nicht unbedingt durch den Film den wir auf der Leinwand sehen, sondern durch die Ambition und die Fragen, die in ihm stecken.

          Hinter der recht offensichtlichen Wendung in der Handlung und hinter der unausgewogenen Erzählweise steckt schließlich ein fester Kern. Dieser Kern ist Daniel Craigs Charakter Will und das tragische Unglück, welches ihm wiederfährt. „Dream House“ ist eine Studie seiner Existenz und die Charakterstudie eines Trauernden und Liebenden. Allgemein gültige Gesetze und Realitäten halten vor Wills Verstand nicht länger zusammen und so lebt er in einem Stadium des permanenten Traumes. Im Grunde ist „Dream House“ der Versuch dieses Innenleben zu visualisieren und gleichzeitig seine Ursachen zu finden.

          Am Ende verabschiedet sich Sheridans Film von jeglicher Mystik und findet die handfeste Ursache für all seine Entwicklungen. Doch es ist nicht Will, der diese Ursache findet, sondern es ist nur der Zuschauer. Will ist sich der Ursache schon lange bewusst und kämpft im Laufe des Filmes nur mit einer Frage: Wie kann der Liebende den Verlust des Geliebten überwinden? Erneut manifestiert Craig in seinem Spiel die Motive des Filmes. Seine äußere Erscheinung und die offensive Art seines Schauspiels machen uns Schuld und Sühne, Wahnsinn und Trauer greifbar. In „Dream House“ ist Konfrontation die Antwort auf oben genannte Frage. Erst als Will seine Trauerbewältigung geradeaus konfrontiert kann er eine Art der Ruhe finden und den Zuschauer mit oben genannter, unvorstellbarer Frage in den Prozess des Nachdenkens entlassen.

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            Auszug aus meinem Blogartikel "Beyond Bond: Das Daniel Craig Triple". In schönerer Fassung gibt es den vollständigen Artikel in meinem Blog, wo Vorbeischauen sich immer lohnt: https://thomasschroers.wordpress.com/2015/04/08/beyond-bond-das-daniel-craig-triple/

            „The Mother“ ist einer dieser Filme, die sich viel zu schnell in der Schublade „Beziehungskiste“ wiederfinden. Erzählt wird in diesem britischen Drama die Geschichte einer älteren Frau namens May (Anne Reid), der titelgebenden Mutter. Diese Mutter findet sich in einem eng geknüpften Netz der Beziehungen wieder. Vor allem befinden sich in diesem Netz ihre beiden Kinder, eines männlich und eines weibliche und ihre jeweiligen Partner. Während ihr Sohn mit seiner Ehefrau zusammen lebt, führt ihre Tochter eine unsichere Beziehung mit einem (noch) verheirateten Mann namens Darren (Daniel Craig). Dieser verheiratete Mann ist Schreiner und trifft im Haus seines Freundes, dem Sohn der älteren Dame, auf ebenjene Dame, mit der er eine Affäre beginnt.

            Während sich der Zuschauer noch fragt, wie all diese Beziehungen am Ende des Filmes kohärent aufgelöst werden sollen, betrachtet das Werk selbst ein anderes Thema. „The Mother“ ist eine Studie der Liebe. Genauer gesagt differenziert Roger Michell in seinem Film das Thema Liebe in gegebene Liebe und verweigerte Liebe. May befindet sich zu Beginn des Filmes in einer Beziehung von der sie ihr Leben lang mehr erwartet hatte, aber das gewisse Etwas nicht fand. Auch mit ihrem Sohn folgt auf derartige Zuneigungsverlangen nur Verweigerung. Im Gegensatz dazu scheint zwischen ihrer Tochter und ihr eine Verbindung zu bestehen, die vielleicht genau auf diesem Verlangen begründet ist. In ihrer Affäre mit Darren vereinen sich diese beiden Seiten. Während ihr Verlangen zunächst von ihm gestillt wird, so wird es ihr zuletzt verweigert. Auch Darren befindet sich in dieser Dualität, die ihn zu Beginn des Filmes nicht zufrieden stellen kann. Seine (Ex)frau ist hier das verweigernde Element und May das Gebende. Genau wie May fühlt Darren, obwohl es offensichtlich ist, dass es keine Zukunft für sie gibt, ein Verlangen nach ihr. Genau wie May spürt auch er eine Verweigerung in seiner direkten Umgebung und einen Druck, dem er nicht standhalten kann.

            Jeder der eingangs genannten Charaktere erlebt beide Seiten der Liebesdifferenzierung mit wechselnden Spiegelpersonen. Die Mutter ist in dieser Hinsicht der Dreh- und Angelpunkt der Handlung und der Beziehungen, doch sie ist in keiner Weise allein mit ihrem Problem. Daniel Craig spielt seinen Charakter erfrischend vielseitig. Zu Beginn wirkt er betont souverän, doch Craig schafft es im Laufe des Filmes mehr und mehr die verschiedenen Schichten seiner Persönlichkeit offen zu legen. Gegen Ende des Filmes kulminiert dieser Prozess des emotionalen Öffnens in einer Explosion, die Ende und Neuanfang zugleich bewirkt. Für den Zuschauer endet der Film an dieser Stelle, doch seine Kernfrage wirkt nach: Wollen wir nicht alle geliebt werden?

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              • Tom Hardy in einem hautnahen Esquire Portrait. Spannender Typ! http://www.esquire.co.uk/culture/film-tv/8074/tom-hardy-esquire-interview/

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                • Winnetou war Teil meiner Kindheit/Jugend und jedes Jahr ein absolut tolles Erlebnis.
                  RTL war für mich noch nie ein Teil von Irgendwas, wer hat denen eigentlich die Rechte verkauft.
                  Diese Neuverfilmung wird wenige Monate nach dem Erscheinen wieder verschwunden sein.

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                  • MI4 war meiner Meinung nach der beste Teil der Reihe. Diesen Teaser finde ich im Grunde ganz ordentlich. Mit McQuarrie sitzt ein ganz fähiger Mann hinterm Steuer.
                    Abgesehen davon tendiere ich dazu einem Film, der in Zeiten con CGI Action vermehrt auf reale Stunts setzt eine Art Vertrauensvorschuss zu spendieren. Obs ein Kinobesuch wird oder nicht entscheidet hier aber wohl trotzdem die Tageslaune.

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                      In schönerer Form gibt es diesen Artikel auf meinem Blog, wo Vorbeischauen sich immer lohnt: https://thomasschroers.wordpress.com/2015/03/18/cinderella-kenneth-branagh-2015/

                      Ist dies der perfekte Film? Mit dieser Frage möchte ich meine Besprechung des neuesten Werkes aus der Disney Märchenschmiede beginnen. Seit ich am Wochenende die neueste Version des titelgebenden Märchens auf der großen Leinwand erleben konnte habe ich über verschiedenste Dinge nachgedacht, die auf direkte oder indirekte Weise mit „Cinderella“ zusammenhängen. Nach einigen Tagen, die nun vergangen sind muss ich mir eingestehen, dass sich meine Gedanken eigentlich immer wieder im Kreis gedreht haben. Immer wieder gelangten sie zu jener Frage, die eigentlich nicht gestellt werden sollte. Jeder Film ist einzigartig, jeder Film hat seinen Wert, doch zum Teufel nochmal: Ist „Cinderella“ der perfekte Film?

                      Da die Handlung des Filmes mit Sicherheit schon mit dem Hören des Namens klar ist, möchte ich die Beantwortung dieser Frage mit den rein filmischen Aspekten des Werkes beginnen. Genauer noch, da all diese Aspekte in einer Person zusammenlaufen muss ich mit dieser Person beginnen: Dem Regisseur Kenneth Branagh. Branagh ist in der Vergangenheit vor allem durch Shakespeare Verfilmungen aufgefallen und natürlich passt auch die klassische Cinderella Geschichte in diesen Kontext hinein. Auch Branagh selbst sieht diesen Zusammenhang, wenn er seinen Regieansatz für das vorliegende Märchen mit dem eines shakespeareschen Dramas vergleicht und in Interviews stets betont, dass es seine Pflicht als Regisseur ist, der einzigartigen Qualität der Vorlage nicht im Weg zu stehen. Durch dieses Beiseitetreten schafft er es die besonderen Qualitäten verstärkt herauszukehren und im Falle von „Cinderella“ spiegelt sich dies in jedem filmischen Aspekt wieder. So präsentiert uns Branagh ein Schauspielerensemble, welches in seinen Rollen aufgeht. Dies beginnt bei Lily James in der Hauptrolle und endet bei Helena Bonham Carters Kurzauftritt als gute Fee. Alle Schauspieler stellen sich ihren Rollen nicht in den Weg, sondern lassen die Kraft der Geschichte in jede ihrer Bewegungen fließen und scheinen eine Menge Spaß dabei zu haben. Branaghs Inszenierung steht dem in Nichts nach. Die Kamera schwebt in präzisen und traumhaften Bewegungen vom heimischen Hause hoch in die Lüfte, durch Wälder und stürzt sich wenig später in den großen Saal des Schlosses. Dort labt sie sich, wie den gesamten Film über an der exzessiven Ausstattung der Kulissen und schließlich minutenlang an den Bewegungen der Liebenden. Branagh treibt seine Geschichte mit dieser Kamera und einer wunderbaren Filmmusik kontinuierlich vorwärts und so gelingt ihm ein stetig fließender Film. „Cinderella“ ist wie aus einem Guss komponiert, inklusive Tempo- und Gefühlswechseln, die der Zuschauer mit Leichtigkeit spüren kann.

                      Doch „Cinderella“ ist viel mehr als nur ein technisches Feuerwerk. Auch inhaltlich besinnt sich Branagh auf die Stärken der Originalgeschichte und schafft so einen Film, der in unserer Zeit kaum noch existieren kann. Mit einer sicher führenden Hand ausgestattet kann Branagh zur Seite treten und das Märchen einfach Märchen sein lassen. Er muss nicht an der Geschichte schrauben, um sie düsterer und zeitgemäßer zu machen. Er muss keinen unterschwelligen Subtext einfügen, der unsere Zeitgeschichte kommentieren soll. Nein, die einzige Veränderung die er vornimmt gibt seiner Hauptfigur einen etwas stärkeren und für unsere Zeit natürlicheren Charakter. Da er das Märchen jedoch so lässt wie es nun einmal ist, kann er Cinderella als Mittelpunktscharakter zu einem besonderen Symbol erheben. In Zeiten des Zynismus, der Verdrossenheit und einer Unmenge an Geschichten, die sich um sogenannte „gebrochene“ Helden ranken, darf Cinderella hervorstechen. Cinderella ist derart Kenneth Branaghs Verständnis eines guten Menschen. In seiner Kindheit bekommt dieser gute Mensch, die beiden wichtigsten Tugenden mitgegeben, die auch viel später in seinem Leben Richtung und Kraft geben werden: Mut und Freundlichkeit. Cinderella verfolgt diese beiden Ideale mit eiserner Härte, besinnt sich in Momenten der Verzweiflung auf sie und erarbeitet sich mit ihrer positiven Beharrlichkeit schließlich die Möglichkeit weit mehr auszustrahlen, als nur blendende Schönheit.

                      Mit diesem Ideal des guten Menschen schafft Branagh umso mehr einen Film zur rechten Zeit. „Cinderella“ stellt sich in 2015 mit aller Kraft gegen die Negativität unserer Welt. „Cinderella“ ist im Jahre 2015 ein großes Plädoyer an die Kraft des Mutes, der Freundlichkeit, der Güte und des guten Menschen. Branagh ist es vollkommen egal, dass dies womöglich naiv daherkommen könnte, denn er ist sich bewusst, wie lange das Märchen schon existiert und wie viele Menschen die Geschichte schon berühren konnte. Aus diesem Grund tritt er zur Seite und erschafft dadurch einen Film, der in seiner Art und Weise das Potential hat auch das steinigste Herz zu berühren.

                      Um Festzustellen, ob dieses Potential wirklich besteht und ausgeschöpft wird muss ich mich nur an das Publikum erinnern, welches ich vor Beginn des Filmes in den Saal fließen sehen konnte. Neben mir saßen zwei junge Männer. Der eine war Asiate, der andere Deutscher und an ihren Reaktionen konnte ich merken, dass beide gleichermaßen vom Film gefesselt waren. Ein paar Reihen weiter vorne befand sich eine junge Familie, mit einer (vermutlich) märchenverliebten Tochter und einem Kleinkind, das unter Umständen zum ersten Mal im Kino gewesen sein könnte. Kann es einen besseren ersten Kinobesuch geben? Auf der anderen Seite des Saales konnte ich mehrere Muslime mit Kopftüchern finden, die gemeinsam mit ihren Familien gekommen waren. Was ich damit sagen will ist, dass sich vor der Leinwand ein sehr heterogenes Publikum versammelt hatte. Von klein bis groß und mit einem Querschnitt durch unterschiedliche Kulturen hatten alle Menschen in diesem Kinosaal doch eines gemeinsam: Sie wurden geeint von „Cinderella“ auf der großen Leinwand.

                      An diesem Abend gehörten wir alle zusammen, denn das Märchen und mit ihm das Kino vereinte uns, nahm uns in seinen Emotionen gefangen und flößte uns diesen besonderen, positiven Zaubertrank ein, den eine klassische Geschichte wie Cinderella besitzen kann. Auch dies stellt Branagh mit seiner Verfilmung der Cinderella Geschichte unter Beweis: Es ist kein Zufall, dass manche Geschichten immer wieder erzählt werden. Ob „Cinderella“ nun der perfekte Film ist vermag ich nicht zu sagen. Sagen kann ich jedoch, dass „Cinderella“ perfektes Kino ist. Perfektes Kino, da es ein Publikum aus allen Himmelsrichtungen in seiner Vision einen kann. Am Wochenende waren wir aus diesem Grund alle „Branaghs gute Menschen“ und vielleicht, wenn wir uns stetig weiter an dieses Erlebnis erinnern, können wir dies noch lange bleiben.

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                      • "Dark Places" kann schon vieles sein, aber ein "Fantasy-Drama" ist es wohl kaum.

                        • Super Folge. Neben Banks fand ich auch das Editing großartig, die Bilder fließen förmlich ineinander und mit ihnen verschränken sich Vergangenheit und Gegenwart nicht nur für Mike, sonderna auch für uns.

                          • Finde das Better Call Saul im Moment alles richtig macht. Die Geschichte von Walt und Jesse ist für mich abgeschlossen und großartig so wie sie ist. Ein Cameo wäre der erste Schritt zwei erstklassige Serien zu ruinieren.

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                            • Einst fand ich den ja super, was zum größten Teil daran lag, dass Prinz von Bel Air in meiner Jugendzeit einen andauernden Einfluss hatte. Mittlerweile ist "Einst" in ganz weite Ferne gerückt und ich kann absolut nichts mehr mit ihm anfangen. Es gibt wohl keine einzigen Film in seiner Filmographie, den ich gerne nochmal sehen würde. Denn Hand aufs Herz etwas wirklich Gutes findet man da eh nicht.

                              • Wunderbare Beschreibung. "Transparent" ist ein perfektes Beispiel für unaufgeregtes, wahrhaftiges, emotionales Erzählen.

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                                  Mein Blogeintrag zum Film:
                                  https://thomasschroers.wordpress.com/2015/03/04/the-interpreter-die-dolmetscherin-sydney-pollack-2005/

                                  An dieser Stelle folgen nur wenige Minuten nach dem Ende des Filmes ein paar lose Gedanken und Assoziationen zu Sydney Pollacks Thriller „The Interpreter“ aus dem Jahre 2005. In einem Satz zusammengefasst erzählt Pollack hier die Geschichte einer Übersetzerin und eines Secret Service Agenten, die gemeinsam in ein politisches Komplott um einen afrikanischen Diktator verwickelt werden.

                                  „Die Dolmetscherin“ erschien vor genau zehn Jahren, doch in der Zwischenzeit ist der Film nicht eine Sekunde gealtert. Nur an der Form der Mobiltelefone können wir sehen, dass dieser Film nicht hier und heute spielt. Schon mit einem kurzen Blick in die Zeitung (oder in ein Onlineportal) wird die Aktualität der Geschichte offenbar.

                                  Zentrales Motiv 1: Nicole Kidman spielt eine Übersetzerin im Gebäude der Vereinten Nationen in New York. Immer wieder verdeutlicht der Film den großen Stellenwert den Worte in dieser Welt haben sollten. In einer Szene sagt die titelgebende Dolmetscherin, dass schon Kriege wegen einer falschen Wortinterpretation angefangen wurden. Dieser Gedanke trägt den Film und geht weit darüber hinaus. Worte sind die große Macht. Die Worte, die Sean Penns Charakter mit ihr wechselt. Die Worte, die in der Biographie des Diktators stehen. Die Worte, die uns in Gedanken immer wieder durch den Kopf schießen. Die Worte, die gesprochen werden um zu täuschen. Die Worte, die wir im entscheidenden Moment richtig wählen müssen um verstanden zu werden. „The Interpreter“ ist in vielerlei Hinsicht eine Studie der Macht die in Wörtern liegt. Pollack erinnert uns an ihr Gewicht und natürlich ist deren Gewicht nicht nur in der Handlung des Filmes fassbar, sondern auch in unseren eigenen Leben.

                                  „The Interpreter“ ist unglaublich gut geschnitten. Hier haben wir ein Werk, welches mit jedem Schnitt und jeder Einstellung, jedem Übergang von einer Szene zur Nächsten und auch dem Sounddesign permanent einen stringent definierten Weg entlang geht. Pollack macht in diesem Bereich nicht einen einzigen Fehler und ganz wie in der Geschichte des Filmes hat jede seiner Entscheidungen Gewicht. Mit Hilfe des Schnitts erzeugt er sowohl gefühlsnahe Charaktermomente, als auch spannende Plansequenzen. Vom technischen Standpunkt her ist „The Interpreter“ eine wahre Meisterleistung.

                                  Zentrales Motiv 2: Dinge sind nicht was sie zu sein scheinen. Diese Feststellung ist mittlerweile nicht mehr neu, aber in diesem Fall spannend erzählt. Im Rahmen der Thriller Handlung spielt der Film verschiedenste Parteien gegen einander aus, lässt Beziehungen entstehen und sich verändern, hält Motive zurück und offenbart erst zum Schluss die tödliche Wahrheit, die heutzutage unser Tagesgeschäft definiert. Auch deswegen ist dieser Film so aktuell. Am Ende erzählt er auch die Geschichte eines Publicitystunts. In Zeiten, in denen wir weder der Presse noch irgendwelchen Politikern wirklich trauen können, entlarvt Pollack mit seinem Film dieses Dilemma. Man könnte, nicht zuletzt auch wegen den besonderen Drehgenehmigungen in den Gebäuden der Vereinten Nationen, sagen, dass er uns einen exklusiven Blick hinter die Kulissen gibt. Diesen Blick sollten wir nicht missen, denn ansonsten sehen wir nur Oberflächen, aber niemals eine Wahrheit.

                                  Sean Penn und Nicole Kidman besitzen (überraschenderweise) ausgezeichnete Chemie auf der Leinwand. Ihre Portraits sind eindringlich und emotional, obwohl sie nicht mit gängigen Konventionen brechen oder weit über diese hinausgehen. Trotzdem schaffen sie es den beiden vielschichtigen Personen Leben einzuhauchen und sie dem Zuschauer greifbar zu machen. Sean Penn zeigt dabei einmal mehr, warum er einer der größten Darsteller unserer Zeit ist. „The Interpreter“ funktioniert, in Spannung und Tiefe, nur, weil der Zuschauer sich mit den beiden Hauptfiguren identifizieren kann. Penn und Kidman sei Dank.

                                  Zentrales Motiv 3: So legt man eine Waffe nieder. Sowohl die Auflösung der Spannung als auch die Auflösung des Films geschehen nicht durch Kugeln aus einer Waffe. An dieser Stelle atmen wir aus, denn das ist es nachdem sich jeder Mensch sehnt. Der Konflikt wird ohne eine weitere Leiche und mit berührender Gefühlskraft gelöst. Pollack gönnt seinen gebeutelten Charakteren diesen Moment, weil er um seine Kraft weiß. Weil er in diesem Film an die einfache Wahrheit glaubt, dass Menschen nur zusammen kommen müssen und es dann die Chance auf Frieden gibt. Indem „The Interpreter“ zwei Hauptcharaktere zusammenbringt gibt es die Hoffnung auf ein gutes Ende. Jeder der Beiden hat konkrete Auswirkungen auf den Anderen und in diesen Auswirkungen liegt ebenfalls die Hoffnung zweier Nationen. Hier bildet der Film eine Wirklichkeit ab, die uns auch heute, zehn Jahre nach seiner Erscheinung, sehr fern liegt. In unserer Wirklichkeit hat es dazu bisher nicht gereicht. Überall auf der Welt gibt es weiterhin unnötige Tote. Menschen, die sterben. Am Ende des Filmes werden diese Toten genannt. Mit vollem Namen und den Ursache ihres Ablebens. Es ist gut, dass dies passiert, denn nur dann können wir uns an sie erinnern. Im Jahre 2015 ist die Welt wie wir sie vor uns sehen ein stetiges Blutbad. Menschen sterben während ich diese Zeilen schreibe und sie werden weiter sterben wenn ich morgen wieder aufwache und zur Arbeit fahre und auch wenn irgendwer diese Worte liest. Sie sterben auf allen Kontinenten, denn auf allen Kontinenten gibt es Jene, die die Chance, die in der Begegnung zweier Menschen liegt nicht nutzen. Wenn „The Interpreter“ eines sagen kann, dann das es doch funktionieren kann und wird. Begegnen wir uns also richtig.

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                                  • Wird Zeit, dass Kollege Mendelsohn mal vollkommen durchstartet. Vielleicht demnächst mit der Serie "Bloodline"?

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                                    • Better Call Saul hat eine derart einzigartige Stimmung, die ich nicht wirklich beschreiben kann, aber die mir sehr imponiert. Wie schon bei Breaking Bad schaffen es die Macher erstklassig ihre ausgefallen Figuren nicht bloßzustellen. Da ist eine riesige Zuneigung zu den Personen. Jederzeit ist die Serie auf der Suche nach der Wahrheit hinter den Gesichtern.

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                                      • Brauch ich nicht. Auch und vielleicht sogar gerade von dem fähigen Villeneuve nicht.

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                                          • Der gute Sean ist nur 54 Jahre alt.
                                            Abgesehen davon düfte der Film wohl nicht nur in die gleiche Kerbe schlagen wie Taken, sondern deutlich komplexer sein.

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                                            • Vor ein paar Tagen bei Esquire erschienen: Das wohl beste und intimste Sean Penn Gespräch, welches ich jemals las: http://www.esquire.co.uk/culture/film-tv/7675/sean-penn-interview/

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                                              • Gefällt mir sehr gut bisher. Eine wöchentliche Ladung Odenkirk tut jedem gut.

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                                                • Ich würde gerne all die Filme von ihm sehen, die es nicht in die Moviepilot Datenbank geschafft haben. Kann da jemand helfen?

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                                                    Es ist gut, dass Anderson auf irgendeine Art für den Oscar nominiert ist, aber es ist schade, dass es für diesen Film sein muss. Definitiv kein "Bester Film".

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