Vic Mackey - Kommentare
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Alle Kommentare von Vic Mackey
An sich eine schöne Auswahl, auch wenn vor allem "Eden Lake" und "Martyrs" für mich nicht in diese Kategorie gehören. "Spannend finde ich besonders jene, die einen tieferen Sinn haben, ein Gespür für Ästhetik besitzen und bei denen die Gewalt nicht zum puren Selbstzweck verkommt"... dann sind es, laut Definition des sowieso fragwürdigen Begriffs, auch keine Torture Porns. ;)
"Rites of Spring" will viel. Er will Backwood-Terror sein, er will Entführungsthriller sein, er will Slasher sein. Er will all diese Genres clever zusammenführen und schaut man sich das völlig abrupte Ende an, so will er (vielleicht) auch der Beginn einer neuen Reihe sein. Regisseur Padraig Reynolds hat sich einiges vorgenommen, um dem Horrorgenre seinen Stempel aufzudrücken, und zumindest zum Teil ist ihm das auch gelungen. Er verliert keine Zeit, bereits nach fünf Minuten wähnt man sich in einem weiteren, ganz gewöhnlichem Folterstreifen. Glücklicherweise bedient Reynolds keineswegs typische Sehgewohnheiten und schwenkt, bevor es zu groben Gewalttaten kommt, zu einem, zunächst, völlig unabhängigen Erzählstrang über einer Familie, deren jüngstes Mitglied Opfer einer Entführung wird. Wie diese Storylines letztendlich zusammengeführt werden, hat durchaus seinen Reiz, ist aber auch nichts, was man nicht schon einmal gesehen hätte. Das Cover lässt an einen 08/15 Slasher denken, tatsächlich aber muss man sich eine knappe Stunde gedulden, bis der böse Mann mit der Axt Jagd auf seine Opfer macht. Ab diesem Moment zieht der Film die Spannungsschraube nochmal kräftig an und sorgt auch im Endspurt für die ein oder andere Überraschung. Allzu explizit wird es dabei (fast) nie, die Gewalt ist hart, aber in keinster Weise übertrieben dargestellt. In Anbetracht des kleinen Budgets ist "Rites of Spring" solide inszeniert, besonders die Kameraarbeit weiß zu gefallen. Auch die Darsteller machen einen guten Job, auch wenn die (wieder einmal) grausame deutsche Synchro das nur erahnen lässt. Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf, ohne Abspann läuft der Film gerade einmal knapp über 70 Minuten.
Wirklich neue Ideen hat Reynolds nicht zu bieten, zahlreiche Elemente aus anderen Filmen springen den Zuschauer förmlich an. Auch auf Logik sollte man keinen allzu großen Wert legen, mehr als einmal spielt der Zufall die Hauptrolle. Dennoch lohnt sich der Film für alle, die ihre Horrorkost gerne einmal etwas anders serviert bekommen. "Rites of Spring" ist überraschend, ohne wirklich innovativ zu sein, hart, ohne im Blut zu ersaufen und, angesichts sonst immer gleicher Blutspritzereien, einfach erfrischend.
Für den Mann hätte man mindestens eine Top 20 einführen müssen! ;)
Ich hab schon gedacht, ich wäre der Einzige, der mit Soderbergh nichts anfangen kann. "Erin Brockovich" war klasse, danach wirds schon eng. Was hält der Vincent denn von "Contagion"? Den fand ich, gemessen an seinen anderen Filmen, noch ganz gelungen.
Großartig, einfach nur großartig! Wenn ich auch nur annähernd so schreiben könnte, könnte der Text von mir sein. Wenn die Freundin "Pulp Fiction" als langweilig abtut und der beste Freund trotz perfektem Musikgeschmack plötzlich Unheilig hört, fühle ich mich bei deinem Kommentar sehr gut aufgehoben. ;)
"Texas Chainsaw" ignoriert sämtliche Fortsetzungen des Terrorklassikers "Texas Chainsaw Massacre" und knüpt nahtlos an dessen Ende an. Damit fängt die Katastrophe auch schon an. Zu Beginn sehen wir nochmal die einprägsamsten Momente des Originals. Als Sally schließlich entkommen kann, beginnt der neueste Ableger der Reihe... und geht auch sofort baden. Was 1974 verstörend und atmosphärisch endete, verkommt hier zu einer, obendrein mies inszenierten, 08/15 Schießerei, mit Protagonisten, die die Charaktere von damals verkörpern sollen, diesen aber nicht mal annähernd ähnlich sehen (und wo kommt der ganze Familienclan auf einmal her?). Ok, es liegen immerhin knapp 40 Jahre dazwischen, muss man also eigentlich nicht so eng sehen. Leider war hier wohl niemandem die Zeitspanne wirklich bewusst, permanent wird die Logik mit Füßen getreten, nichts passt zusammen. Die Hauptdarstellerin ist Anfang 20, war aber während den Ereignissen des Originals bereits im Babyalter. Der ganze Film ist voll von solchen Schlampigkeiten, worüber ich mich im Normalfall nicht wirklich aufregen würde, Logik wird im Slasher sowieso nicht allzu oft groß geschrieben. Da der Film sich aber als direkte Fortsetzung verkauft und auch Bilder des Klassikers nutzt, hört der Spaß da für mich einfach auf. Wären diese Kritikpunkte die einzigen, würde ich noch ein paar Punkte springen lassen, immerhin gehts hier um Leatherface. Aber auch die eigentliche Story ist ein einziges Ärgernis, absolut langweilig, bestenfalls mittelmäßig inszeniert und frei von jedweder Form von Atmosphäre, Spannung, Beklemmung... halt alles, was einen Terrorfilm eigentlich ausmachen sollte. Die Krönung ist der Endtwist, der an Blödheit nur schwer zu überbieten sein dürfte. Ich wusste nicht, ob ich lachen, weinen oder kotzen sollte. Die letzten 20 Minuten sind schon fast absurd dämlich. Man könnte dem Regisseur für seinen Mut beglückwünschen, mal etwas Neues auszuprobieren. Man kanns aber auch einfach lassen. Unnötig zu erwähnen, dass der Twist einhergeht mit weiteren gigantischen Logiklöchern. Die Darsteller passen sich der unterirdischen Regie tadellos an und verhalten sich in ihren Rollen dermaßen dumm, dass man es sehen muss, um es zu glauben, was keine Empfehlung sein soll. Wahrscheinlich hat Regisseur John Luessenhop hier eine geniale Parodie auf's Horrorgenre geschaffen und ich bin nur zu blöd, um's zu verstehen.
Es ist, als hätten sich die Macher im Vorfeld überlegt, wie man den Fans des Originals am besten ins Gesicht pissen könnte. Ich kann nur gratulieren, ich fühlte mich beim Abspann mehr als besudelt.
Wie wohl die meisten "Tanz der Teufel" Fans war auch ich mehr als skeptisch (um nicht zu sagen, angepisst), als ich zum ersten Mal von den Plänen hörte, den Klassiker neu aufzulegen. Die überaus blutigen Trailer im Vorfeld waren allerdings mehr als vielversprechend und ließen auf eine gelungene Neuverfilmung hoffen. Und tatsächlich: Der neue "Evil Dead" ist ein Fest für alle Fans und für mich schon jetzt einer der besten Horrorfilme des Jahres! Regisseur Fede Alvarez ist sich jederzeit darüber bewusst, welch einzigartigen Film er hier neuverfilmt und geht höchst respektvoll mit der Vorlage um. Dabei geht er durchaus neue Wege, "Evil Dead" ist kein 1:1 Remake. Die Ausgangssituation ist etwas anders, natürlich gehts aber auch im Jahr 2013 im Endeffekt um fünf junge Menschen, die in einer Hütte im Wald von Dämonen heimgesucht werden. Damals sollten es einfach ein paar schöne Tage im Wald werden, diesmal geht es darum, eine junge Frau von ihrer Drogensucht zu befreien. Durch diese Veränderung bringt Alvarez ein wenig Tiefe in die Story, die man im Original lange suchen konnte. Auch sonst ist das Remake wesentlich ernster geraten. Auch Raimi's "Evil Dead" war, entgegen der weitläufigen Meinung, keine Horrorkomödie, ein Schmunzeln war durch die durchschaubaren Effekte und die grotesken Übertreibungen dennoch drin. Damit ist es nun vorbei, die Neuauflage besticht durch absolut kompromisslose Härte, die (bis auf ein, zwei Ausnahmen) völlig ironie- und humorlos zelebriert wird. Im Vorfeld beteuerte Alvarez, nicht einen einzigen CGI-Shot im Film zu haben. Diese Aussage erweist sich leider als falsch, einige Male wurde dann doch mit CGI nachgeholfen. Macht aber nichts, da wurde hervorragend getrickst und der Großteil der Effekte ist dann doch handgemacht. Doch ob CGI oder Handmade-Effekte, an Blut wurde hier keineswegs gespart. Dass "Evil Dead" in dieser Form in den Kinos startet, kann ich mir nur so erklären, dass die Prüfer die halbe Zeit panisch weggeschaut haben, ansonsten hätte ich das Kino wohl um die 10 Minuten früher verlassen. Wer aufgrund der leicht gekürzten R-Rated Fassung auf den Kinobesuch verzichten wollte, dem sei gesagt, dass hier nur im Framebereich gekürzt wurde. Auffällig ist da gar nichts, lange nicht mehr wurde auf der Leinwand dermaßen exzessiv geblutet, man leidet förmlich mit. Doch damit ist es nicht getan, Alverez hat mehr zu bieten als hemmungsloses Blutvergießen. Auch in Sachen Atmosphäre und Spannung kann "Evil Dead" absolut überzeugen, da hat das Original allerdings dennoch leicht die Nase vorn. Die Darsteller wissen ebenfalls zu gefallen, vor allem Jane Levy muss mit ihrer beängstigenden Leistung erwähnt werden. Viel auszusetzen gibts nicht, lediglich die ein oder andere Veränderung könnte so manchem Fan im ersten Moment missfallen. Dennoch ist "Evil Dead" ein ganz klares Muss für jeden Horrorfan. Verdammt, so hat ein Remake auszusehen!
Gar nicht so einfach, sich etwas zu „Oblivion“ aus den Fingern zu saugen. Vor 2 Tagen habe ich den Film gesehen, doch schon beim Abspann hatte ich wieder die Hälfte vergessen. Nichts bleibt hängen, nichts macht hier wirklich Eindruck. Dabei ist er nicht wirklich schlecht, nur leider völlig belanglos. Zu keinem Zeitpunkt war ich gefesselt, war ich richtig im Film „drin“. „Oblivion“ rauscht am Zuschauer vorbei, und zumindest ich verlor von Minute zu Minute mehr das Interesse. Dabei kann man Regisseur Kosinski eines nicht absprechen: Die Bilder sind schon ein Klasse für sich, zwar keineswegs so herausragend, wie es in vielen Kommentaren zu lesen ist, aber definitiv beeindruckend, mit einer ganz eigenen Ästhetik (irgendwo war die Rede vom „Apple“-Look, das triffts ganz gut). Aber so schön diese Bilder auch anzuschauen sind, diese Ästhetik hielt mich den kompletten Film durch auf Distanz, alles in „Oblivion“ wirkt einfach kalt und unheimlich steril. Dieser Eindruck wird durch die Darsteller noch verstärkt. Ich halte Tom Cruise für einen sehr guten Schauspieler, hier konnte er mich allerdings nicht so recht überzeugen. Zwar füllt er die Hauptrolle gewohnt gut aus, aber auch er schafft es nicht, wirkliches Interesse für den Fortgang der Handlung zu wecken. Der Rest der Darsteller ist eigentlich komplett austauschbar, selbst ein Morgan Freeman (kleiner SPOILER: quasi als Morpheus SPOILER ENDE) bleibt hier relativ blass. Die Story selbst beginnt relativ interessant, wird aber immer wirrer und klaut vor allem im späteren Verlauf hemmungslos bei zahlreichen Sci Fi Filmen. Lediglich der Soundtrack konnte mich uneingeschränkt überzeugen, der ist wirklich eine Wucht.
Was bleibt, ist ein gerade noch durchschnittliches Sci Fi Abenteuer, das nicht ganz so actionlastig daherkommt, wie es der Trailer vermuten ließ. Lediglich dank der gelungenen Optik sowie des großartigen Sounds lohnt sich, wenn überhaupt, der Gang ins Kino.
Bevor "Evil Dead" endlich startet, wollte ich mir nochmal das Original anschauen. Da ich "Tanz der Teufel" mittlerweile allerdings rückwärts im Schlaf singen kann, dachte ich mir, ich versuchs mal mit "Within the Woods", jenem Kurzfilm, den Sam Raimi 1978, drei Jahre vor seinem Klassiker, inszenierte. Das, was ich gesehen habe, hat mir auch durchaus gefallen, leider habe ich nicht allzuviel gesehen. Die Bildqualität ist schlichtweg grausig, böse Erinnerungen an einen gewissen "Violent Shit" kommen auf. Zum Glück nur, was das Bild angeht, das kann man wohl nicht genug betonen. Denn im Gegensatz zu deutschen Amateuren spürt man bei Raimi, trotz seiner arg begrenzten Mittel, jederzeit die Liebe zum Genre, auch die Inszenierung ist für einen Film, der vor 35 Jahren auf Super 8 gedreht wurde, mehr als beachtlich. Man merkt, dass Raimi diesen Film hauptsächlich drehte, um Geld für "Evil Dead" aufzutreiben, inhaltlich bewegt man sich auf sehr ähnlichen Pfaden wie der spätere Klassiker. Neben Bruce Campbell (diesmal noch nicht als Ash, sondern als.. naja, Bruce) entdeckt man auch die anderen Darsteller aus "Tanz der Teufel" (zumindest denke ich das, wie gesagt, Bildqualität). Wer diesen gesehen hat, dem wird hier, neben den bekannten Gesichtern, noch einiges andere bekannt vorkommen. Die wilden Kamerafahrten, die Schaukel am Anfang und viele weitere Details, die Raimi kurze Zeit später dann (fast) zur Perfektion brachte, auch seine Vorliebe für blutige Effekte lässt sich bereits hier erkennen, wenns auch natürlich noch nicht ganz so brachial zugeht.
Aus filmhistorischer Sicht ist "Within the Woods" für Fans sicherlich nicht uninteressant, aufgrund der wirklich miesen Qualität sollte man allerdings beide Augen zudrücken. Raimi's Talent lässt sich allerdings auch hier schon zumindest erahnen. Wenn ich irgendwann einmal eine restaurierte Fassung zu sehen bekommen sollte, sind auf jeden Fall mehr als 5 Punkte drin.
"Das Haus der lebenden Leichen"... klingt nach einem billigem Zombieschocker, ist aber ein billiger "Kaputter Kerl flambiert Frauen, weil er als Kind von Mama gequält wurde"-Schocker. "Don't go in the House" (Originaltitel) von Regisseur Joseph Ellison bedient sich fleißig bei Klassikern wie "Psycho" oder "Deranged", auch "Maniac" kommt einem im späteren Verlauf in den Sinn, der wurde aber wohl erst einige Monate später veröffentlicht. Die Klasse der mehr als offensichtlichen Vorbilder wird natürlich zu keinem Zeitpunkt erreicht, dafür kommt der Film einfach zu behäbig und unentschlossen daher. Dabei beginnt er relativ vielversprechend, es wird eine düstere Stimmung aufgebaut, schnell kommt man zum Wesentlichen und das erste Opfer lässt auch nicht lange auf sich warten. Nach dieser ersten Flammenwerferattacke (die doch etwas bescheiden aussieht, aber das sei einem billig produziertem Werk von 1979 verziehen) allerdings kommt die Handlung fast komplett zum Stillstand. Dass Ellison die Psyche des etwas verwirrten Hauptcharakters ergründen will (das unterstelle ich jetzt einfach mal), ist ja prinzipiell nichts Schlechtes, wenn man diesem dann aber ganze fünf Minuten beim Klamotteneinkauf zuschauen darf und auch sonst bis kurz vor Schluss so gut wie nichts mehr passiert, dann wirds einfach langweilig. Dazu gesellen sich bemühte, letztendlich dennoch meist schwache Darsteller und teils völlig verkorkste Dialoge ("Sie war eine sehr böse Frau! Du kannst jetzt alles tun, was du willst! Jetzt bist du frei! Ganz frei!“ - "Frei?... ähm... darf ich laute Musik spielen?"). Die Thematik ist sicherlich nicht neu, dennoch einigermaßen interessant, und zumindest zu Beginn und (mit Abstrichen) am Ende gelingt es dem Regisseur, Spannung aufzubauen. Die Längen im gesamten Mittelteil sind jedoch zu gravierend, um eine uneingeschränkte Empfehlung auszusprechen. Als wirklich misslungen kann man "Don't go in the House" nicht bezeichnen, Fans von kleinen, bösen Genrefilmen können durchaus einen Blick riskieren. Man verpasst aber auch nichts, wenn mans einfach bleiben lässt.
Im Jahr 1945 ist Rosemary's Freund in Deutschland stationiert. Kurz vor Ende des Krieges hat sie genug davon, auf seine Heimkehr zu warten und beendet die Beziehung. Kurze Zeit später wird sie, zusammen mit ihrem neuen Freund, auf einem Abschlussball brutal ermordet. 35 Jahre später findet am gleichen Ort erstmals seit dem Doppelmord erneut ein Abschlussball statt und sofort gehen die Morde wieder los, weil... naja, ist halt Abschlussball.
"The Prowler" (oder auf deutsch ganz dramatisch "Die Forke des Todes") ist ein US-Slasher aus dem Jahr 1981, einer von zahllosen Slashern, die im Fahrwasser der "Freitag, der 13." Reihe entstanden. Joseph Zito, der drei Jahre später das vierte Crystal Lake-Gemetzel inszenierte, legte auch vor "The Final Chapter" keinerlei Wert auf Story oder talentierte Darsteller. Kann man im Genre auch nicht erwarten, dennoch sollte man schon einiges an Toleranz mitbringen, um dem Killer mit der Heugabel etwas abgewinnen zu können. Zito überspielte seine Defizite später gekonnt mit zahlreichen Morden, hier jedoch gibts so einiges an Leerlauf, gepaart mit sämtlichen Klischees, die der Horrorfilm so hergibt. Wenn der "Prowler" allerdings zuschlägt, dann richtig. Tom Savini war auch hier für die Effekte zuständig, fast ausschließlich seine Arbeit macht den Film irgendwie sehenswert. Hier wird nichts angedeutet, nichts nach wenigen Sekunden abgeblendet, hier spritzt das Blut gleich literweise. Ansonsten hat der Film nicht allzuviel zu bieten, seine Härte und dieser spezielle 80er Jahre Slasher-Charme retten "The Prowler" dennoch ins Mittelmaß.
Noch ein kurzes Wort zur deutschen Fassung... wer "The Prowler" auf deutsch sehen möchte, kann von meiner Bewertung gerne noch zwei bis drei Punkte abziehen. Die wirklich beschämende Garagensynchro killt auch den letzten Rest Atmosphäre, da würde auch der Mann mit der Forke weinen.
Ich wünsche all meinen MP-Kollegen frohe Ostern und schöne Feiertage!
Netter kleiner Anspieltipp für zwischendurch. In dem Kurzfilm "The Punisher: Dirty Laundry" kann der Punisher nicht einmal seine Wäsche waschen, ohne auf einen Haufen Gangster zu stoßen, die natürlich gewohnt kaltherzig dahingerafft werden. Thomas Jane übernimmt zum zweiten Mal nach 2004 die Rolle des verbitterten Rächers und macht deutlich, dass er damals wohl nur mit angezogener Handbremse agieren durfte. Zwar ist es etwas unglücklich, dass man bei gerade einmal 10 Minuten Laufzeit dann doch bis zum letzten Drittel warten muss, bis Jane endlich mal stinkig wird, dann allerdings wird es so blutig, wie ich das damals im Kino schon gerne gesehen hätte. Aber bei solch einer kurzen Laufzeit kommt selbstverständlich keine Langeweile auf, außerdem gibts im Mittelteil einen netten Gastauftritt von Ron Perlman, allein deshalb lohnt das Ansehen. So gelungen die letzte Verfilmung "The Punisher: Warzone" mit Ray Stevenson auch war, in dieser Form würde ich mich auch über eine weitere "Punisher"-Verfilmung mit Jane freuen!
Eigentlich wollte ich zu "Excision" gar nichts mehr schreiben, so mancher Kommentar hier trifft es genau auf den Punkt. Aber verdammt, seitdem ich Richard Bates' niederschmetterndes Regiedebüt gesehen habe, schwirrt es mir im Kopf rum, wollen manche Bilder da einfach nicht mehr raus. Es ist lange her, dass ein Film so eine Wirkung bei mir gezeigt hat, mir so einen Schlag versetzt hat. Dabei ist "Excision" trotz splattriger Momente kein Horrorfilm, eher eine äußerst bizarre Coming of Age-Story, eine zynische Satire auf sexuelle Prüderie und nicht zuletzt ein brutales Psychodrama. Annalynne McCord, eigentlich eine wahre Schönheit (zu sehen u.a. in "Nip/Tuck"), zeigt Mut zur Hässlichkeit und brilliert in der Rolle der Pauline, deren größter Traum es ist, einmal Chirugin zu werden, sich in immer blutigere Tagträume flüchtet und immer weiter dem Wahsinn verfällt. Durch ihr größtenteils bösartiges Umfeld wird der Zuschauer eine Zeit lang geschickt auf ihre Seite gezogen, bis zu einem gewissen Grad leidet man mit ihr, lacht über ihre zynische, dreiste Art und schaut fassungslos dabei zu, wie all ihre Hilferufe ungehört bleiben, bis es zum Schluss zur Katastrophe kommt. Ohne allzuviel zu spoilern, schon ewig nicht mehr hat mich ein Filmende so verstört zurückgelassen. Dabei kommt dieses gar nicht mal so unerwartet, lange Zeit deutet sich an, worauf das Ganze hinausläuft, und doch hofft man bis zuletzt, dass man sich irrt. Pauline's Wahnsinn wird verdeutlicht durch ihre bizarren Träume, die wirklich verstörend und sehr blutig in Szene gesetzt wurden, schön, dass die FSK das so durchgewunken hat. Neben McCord überrascht vor allem Tracy Lords, sonst eher bekannt für ihre Arbeiten im Bereich des Entspannungsfilms, als überaus strenge, prüde Mutter, die mit ihrer Tochter heillos überfordert ist. Lords zeigt eine wirklich tolle Leistung, die ich ihr nicht im geringsten zugetraut hätte. Auch die Nebenrollen sind mit Malcolm McDowell, Ray Wise und John Waters namhaft besetzt.
Kein Film für reine Horrorfans oder schwache Nerven, wer aber schwere Kost nicht scheut, der bekommt mit "Excision" ein kontroverses, kompromisslos-schockierendes Drama, das noch lange nach dem Abspann nachwirkt!
Auch wenn ich Remakes mittlerweile nicht mehr ganz so skeptisch gegenüber stehe, Kurt Russell ist Snake Plissken, und kein anderer... und was hat Til Schweiger bitte auf Platz 2 zu suchen?....
Da ja demnächst der dritte Teil vor der Tür steht, wurde es für mich mal langsam Zeit, mir "Hatchet 2" anzuschauen. Eilig hatte ich es damit vorher nicht, wurde die Fortsetzung des Überraschungshits doch größtenteils böse verrissen. Zu blöd, zu zäh, selbst fürs Genre zu dämlich... naja, widersprechen fällt schwer, große Kunst sieht anders aus. Die konnte man allerdings auch nicht erwarten, schon der erste Teil nervte mit wahrlich grottigen Dialogen und Darstellern, denen man größtenteils schnell einen blutigen, qualvollen Tod wünschte. Glücklicherweise trat dieser dann auch äußerst unterhaltsam ein, auf kreativste und brutalste Weise wurden meist untalentierte Nervbratzen geschlachtet. Das alles wurde charmant und ohne jeden Ernst präsentiert, so dass "Hatchet" trotz seiner Mängel ein überaus sehenswerter Genrebeitrag bleibt. Der zweite Teil erzählt nun die Geschichte der einzigen Überlebenden weiter. Warum sie darauf besteht, mit einigen Jägern nochmal die Sümpfe von Lousiana aufzusuchen, bleibt ein wenig schleierhaft (Leichen bergen, naja...), trotzdem wurde sich zumindest ein wenig bemüht, die sowieso zweitrangige Story halbwegs plausibel weiterzuführen. Regisseur Adam Green verlässt sich auf das Erfolgsrezept des Originals, im zweiten Durchgang wirkt das Ganze allerdings nicht mehr halb so charmant, so ungezwungen. Auch der Bodycount wurde ziemlich unglücklich über den Film verteilt, nach einem einigermaßen gelungenen Beginn muss man fast eine Stunde warten, bis Victor Crowley richtig loslegt. Da bleibt die ein oder andere Länge trotz einer knackigen Laufzeit von gerade einmal 85 Minuten nicht aus. Namen wie Kane Hodder, Tony Todd oder Danielle Harris sorgen aber dafür, dass man trotzdem am Ball bleibt. Nach einer Stunde packt Crowley dann endlich die Kettensäge/Axt/Schleifmaschine aus und sorgt für Ruhe in den Sümpfen. Die Splatterszenen sind wieder richtig gelungen, handgemacht und maßlos übertrieben. In dieser Hinsicht legt "Hatchet 2" nochmal einige Schippen drauf. Sonstige Qualitäten kann man lange suchen, abgesehen von all den Matschereien bleibt ein bestenfalls mittelmäßiges Vergnügen. Diese allerdings sind wieder einmal eine Klasse für sich und machen den Film zumindest für Fans sehenswert.
Was immer es in den letzten 20 Jahren für Entwicklungen, für Veränderungen oder Trends im Actiongenre gegeben hat, Walter Hill scheißt drauf und präsentiert mit "Shootout" einen reinrassigen Actionthriller, wie er in der Form auch in den 80ern oder frühen 90ern hätte produziert werden können. Stallone ballert sich als Auftragskiller Jimmy Bobo durch einen blutigen Kracher, der sich ausschließlich auf seine Action und das auch im Alter unerschütterliche Charisma seines Hauptdarstellers verlässt. Stallone liefert eine amüsante, selbstironische und doch knallharte Performance, neben der die anderen Darsteller kaum eine Chance haben. Sly's Partner Sung Kang spielt solide, aber unauffällig, Christian Slater hat einfach zu wenige Szenen, Adewale Akinnuoye-Agbaje (ja, das musste ich abschreiben) nervt und Sarah Shahi als Bobo's Tochter ist halt schön anzuschauen. Einzig Jason Momoa schafft es, eigene Akzente zu setzen, zumindest physisch. Schauspielerisch ist da natürlich nicht viel zu holen, für einen beeindruckenden Bösewicht reicht's aber allemal.
Eine grobe Story ist durchaus vorhanden, prinzipiell gehts hier allerdings darum, in kurzweiligen 90 Minuten in möglichst viele Köpfe zu schießen. Wenn nicht gerade große Löcher in Köpfe gepustet werden, die Waffe kurzerhand unbrauchbar gemacht wurde oder halt zufällig zwei Äxte an der Wand hängen, gibt's auch mal einige Nahkämpfe zu sehen, die (vor allem am Ende) ziemlich brachial inszeniert wurden. Auch die üblichen Wortgefechte dürfen selbstverständlich nicht fehlen, wobei diese mal mehr, mal weniger witzig geraten sind. Für ein dauerhaftes Schmunzeln hat's bei mir allerdings gereicht. Zum einen, weil Hill nach dem völlig belanglosen "Undisputed" endlich mal wieder gezeigt hat, warum ich ihn bis heute als einen meiner favorisierten Actionregisseure bezeichne, zum anderen, weil sich dieser vergleichsweise bodenständige Thriller tatsächlich nach den guten, alten 80er Jahren anfühlt. Von dem finanziellen Flop nicht irritieren lassen, "Shootout" ist sicherlich kein Meisterwerk, macht aber einfach Spaß!
Der dritte und bisher letzte Teil "The Happy Finish" knüpft wieder einmal nahtlos an den Vorgänger an, im Endeffekt hat man es mit einem langen Film zu tun. Wie im Original werden die Protagonisten mittels Texteinblendungen vorgestellt, die auch wieder ganz witzig geraten sind, mittlerweile aber natürlich nicht mehr so originell daherkommen. Obwohl Teil 2 und 3 Back-to-Back gedreht wurden, wurde im Abschluss einiges besser gemacht. Auch "Feast 3" strotzt nur so vor geschmacklichen Entgleisungen, dennoch werden diese nicht mehr ganz so überstrapaziert wie im zweiten Teil. Natürlich spritzt das Blut trotzdem erneut in absurden Mengen, diesmal glücklicherweise mit weit weniger CGI, was den Film etwas härter wirken lässt als den völlig überzogenen "Feast 2". Hatte dieser wenigstens noch sowas ähnliches wie ein grobes Storygerüst, so kann man sich hier von jeder Art von Handlung sofort verabschieden. Die Überlebenden sind auf der Flucht, Ende. Auch im Endspurt gibts wieder den ein oder anderen Neuzugang zu verzeichnen, im Vergleich zum Vorgänger hat man sich da allerdings etwas zurückgehalten, der Großteil besteht aus den altbekannten Gesichtern (trotzdem... "Jean-Claude Segal" war einfach zuviel). Seit Teil 1 kümmert man sich einen Scheiß um Konventionen und lässt manch vermeintlichen Helden unerwartet über die Klinge springen, und auch im neuesten Aufguss braucht man, trotz des bekannten Rezepts, gar nicht erst zu tippen, wer das spaßig-bescheuerte Gemetzel am Ende überlebt.
Wer schon den Vorgänger mochte, der wird auch hier seinen Spaß haben, wem "Feast 2" schon zu doof war, der wird auch mit dem "Happy Finish" nicht glücklich werden. Unterm Strich bleibt eine größtenteils amüsante, gerade ab Teil 2 auch absolut krank-bescheuerte Trilogie, keinesfalls ernstzunehmen, aber nicht ohne Charme.
Nachdem man "Feast 2" gesehen hat, kommt einem der erste Teil plötzlich gar nicht mehr so derb vor. Was hier abgeht, kann man nun nur noch als geschmacklos bezeichnen, dennoch macht die ganze Chose noch immer einen Heidenspaß, wenn auch nicht mehr ganz so wie im ersten Durchgang. Die Story wird nahtlos weitererzählt, mehr soll dazu an dieser Stelle nicht gesagt werden. Zum einen ist sie schwer zu beschreiben, ohne den Vorgänger massiv zu spoilern, zum anderen ist sie auch vollkommen unwichtig. Geht es zu Beginn noch vergleichsweise (!) harmlos zu, so gehts im späteren Verlauf nur noch darum, mit soviel Blut, Schleim oder Kotze rumzuspritzen, wie es das wohl mickrige Budget zulässt. Wieder einmal wird auf übliche Konventionen geschissen, hier wird selbst vor einem Baby nicht haltgemacht. Da sollte man schon einen ganz speziellen Humor mitbringen. Kommt man mit dem ein oder anderen Tabubruch klar, kann man sich an den solide inszenierten Matschereien erfreuen, wobei dieses Mal, neben schönen Handmade-Effekten, leider auch mehr als mäßiges CGI zum Einsatz kommt, was man in Teil 1 noch gekonnt vermieden hatte. Der Schnitt ist wieder einmal ziemlich chaotisch geraten, hin und wieder kann man nur raten, wer da jetzt wie genau vergewaltigt, zerfetzt oder vollgekotzt wird. Die Figurenkonstellation ist noch ein gutes Stück abgedrehter als im Vorgänger, der potentielle Monsterfraß besteht nun neben so manchem Überlebenden (wobei mich interessieren würde, wie der Barkeeper das gemacht hat...) unter anderem aus einer leicht verspannten Frauen-Motorradgang sowie zwei kleinwüchsigen Wrestlerbrüdern.
Mehr als einmal wird hier übers Ziel hinausgeschossen, mit heruntergeschraubten Erwartungen kann man mit "Feast 2" trotzdem seinen Spaß haben. Hätte mich ja mal interessiert, wie dieses abartige Drehbuch bei "Project Greenlight" angekommen wäre...
Während es in deutschen Castingshows eigentlich nur darum geht, irgendwelche unbedeutenden Hohlbrote zum Affen zu machen, gab es in den USA neben solch unsäglichen Formaten auch eine Sendung namens "Project Greenlight", u.a. mit Ben Affleck und Matt Damon, in der nach guten Drehbüchern für potentielle Filmhits gesucht wurde. Ein Gewinner dieser Show war das Drehbuch zu "Feast", und schaut man sich den fertigen Film an, so ist das Ergebnis angesichts der Entstehungsgeschichte doch recht bemerkenswert ausgefallen. Wer jedoch aufgrund des Castingerfolgs anspruchsvolle Unterhaltung erwartet, der dürfte sich schon nach den ersten Minuten entsetzt abwenden. "Feast" ist gute Splatterkost für zwischendurch, mehr nicht. Ein wilder Mix irgendwo zwischen "From Dusk Till Dawn", "Ritter der Dämonen" oder "Tremors". Die Klasse der Vorbilder wird natürlich nicht erreicht, das war aber auch nie das Ziel. Hier geht's einfach nur um Spaß, darum, in knackigen 80 Minuten möglichst viel Blut und Gedärm über dem Bildschirm zu verteilen. So dauert es dann auch gerade einmal 10 Minuten, bis irgendwelche Monster aus irgendwelchen Gründen irgendeine heruntergekommene Bar aufsuchen, um die Gäste (u.a. Henry Rollins und Jason Mewes) zu fressen. Diese werden zu Beginn mittels witziger Texttafeln vorgestellt, die auf amüsante Weise mit den Klischees solcher Filme spielen. Zwar werden diese Tafeln mit einem Tempo präsentiert, dass man fast den Überblick verliert, allerdings lichten sich die Reihen nach dieser Einführung so schnell, dass nach kurzer Zeit nur noch eine Handvoll Protagonisten übrig bleibt, also egal. Große Innovationen darf man nicht erwarten, so manche Szene kommt dann aber doch mehr als unerwartet. Sowas wie einen Helden gibts hier nicht, jeder einzelne kann zu jeder Zeit draufgehen. Zumindest in dieser Hinsicht spielt "Feast" auf clevere Weise mit den Erwartungen der Zuschauer. Ansonsten wird solide Standardkost serviert, schön blutig, stellenweise ziemlich eklig, allerdings immer mit einem dicken Augenzwinkern. Lediglich im handwerklichen Bereich macht sich hin und wieder das geringe Budget bemerkbar, gerade das wilde Kameragezappel kann nach einiger Zeit nerven. Auch die Dialoge (so selbstironisch sie auch sein mögen) tun zum Teil etwas weh, die hatten sicherlich keinen Einfluss darauf, dass letztlich dieses Drehbuch realisiert wurde. Solche Kritikpunkte sind im Fun-Splatter natürlich nebensächlich, für kurzweilige, spaßig-blutige Unterhaltung ist "Feast" genau das richtige.
Ihr könnt mich gerne schlagen, aber ich würde wesentlich lieber Seagal als Chan im dritten Teil sehen. Dudikoff wäre natürlich auch klasse, die ganzen Jungspunde sollen andere Filme drehen, Hemsworth hat schon im zweiten Teil nicht wirklich gepasst.
Jackson Pollock ist ein ambitionierter Maler, noch ohne große Erfolge, dafür mit großem Ehrgeiz und Talent. Als ihn die Künstlerin Lee Krasner entdeckt (und später heiratet), wendet sich sein Blatt, er wird der neue Star der Künstlerszene. Doch sein Jähzorn sowie seine ständigen Alkoholeskapaden stehen ihm, seinem Erfolg und seiner Ehe immer wieder im Weg...
"Pollock" ist die erste Regiearbeit von Ed Harris, der auch sofort die Hauptrolle übernahm. Und das macht er wie gewohnt großartig. Harris geht vollkommen in der Rolle des aufstrebenden Künstlers auf und zeigt hier eine seiner besten Leistungen, die vollkommen zurecht mit einer Oscar-Nominierung honoriert wurde. Man merkt deutlich, dass er sich jahrelang auf dieses Projekt vorbereitet hat, allein die Ähnlichkeit mit dem "echten" Jackson Pollock ist beeindruckend. Marcia Gay Harden als gebeutelte Ehefrau steht dieser Leistung in nichts nach, da hats dann auch für den Oscar als beste Nebendarstellerin gereicht. In weiteren Nebenrollen sind u.a. Val Kilmer und Jennifer Connelly zu sehen, die aber in ihren wenigen Szenen leider nicht die Chance bekommen, wirklich zu glänzen. Harris erweist sich als fähiger Regisseur, schafft es aber auch nicht, die fast schon typischen Probleme einer filmischen Biographie zu umgehen. So wirkt die Story oftmals ein wenig abgehakt. Gerade in der ersten Hälfte des Films beginnt eine Szene einige Male hochinteressant, nur um dann viel zu früh wieder abzublenden, weil die nächste Station im Leben des Künstlers ja schon wartet. Diese Vorgehensweise erweist sich als nur wenig überzeugend, da man Pollock die meiste Zeit eh nur beim Saufen, Toben oder Malen zeigt. Die Tiefe sowie die innere Zerrissenheit der Charaktere (besonders der Ehefrau) bleiben dabei mehr als einmal auf der Strecke und werden meist nur angedeutet. In der zweiten Hälfte kommt die Handlung phasenweise fast zum Stillstand, was in Verbindung mit der Laufzeit von 2 Stunden zu vereinzelten Längen führt, bevor der Film dann kurz vor Ende wieder Fahrt aufnimmt.
Trotz dieser Kritikpunkte bleibt "Pollock" sehenswert. Harris bietet einen interessanten Einblick in die Künstlerszene der 40er/50er Jahre und fesselt vor allem in den Szenen, die Pollock beim Erschaffen seiner Bilder zeigen. Auch seine zahlreichen Ausbrüche bleiben dank Harris' grandioser Darstellung in Erinnerung. Einiges hätte man wohl besser machen können, eine gelungene Biographie ist "Pollock" dennoch ohne Wenn und Aber.
Es gibt Filme, die bleiben einfach im Gedächtnis. Filme, die man vielleicht schon einige Jahre nicht mehr gesehen hat, die aber aufgrund bestimmter Sequenzen unauslöschlich im Gehirn verankert sind. "Cannibal Holocaust" ist da für mich ein Paradebeispiel. Habe den Film gestern das erste Mal seit Ewigkeiten mal wieder gesehen und doch kam sofort beim Vorspann wieder diese Beklemmung, hervorgerufen vom so wunderschönen wie beunruhigenden Soundtrack. Keine Kritik, kein Kommentar, nichts kann den Zuschauer auf das flaue Gefühl im Magen vorbereiten, das sich im Laufe des Films einstellt. Gerade das gefundene Filmmaterial, das die zweite Hälfte des Films ausmacht, schockiert mit einer barbarischen Härte, die durch die ekelhaft-realistischen Effekte auch den ein oder anderen Splatterfreund in die Knie zwingen dürfte. Das hat in weiten Teilen nicht mehr allzuviel mit Unterhaltung zu tun, mehr als einmal muss man sich wirklich zwingen, weiter hinzuschauen.
Man sollte aber nicht den Fehler machen, "Cannibal Holocaust" auf diese widerwärtigen Szenen zu beschränken. Atmosphärisch ist das großes Kino, vor allem der Found Footage-Stil wurde auch danach nie wieder so gekonnt, so eindringlich eingesetzt. So realistisch, dass es weh tut, werden grausamste Taten gezeigt, begangen sowohl von den Eingeborenen als auch den angeblich zivilisierten Großstädtern. Diese Gesellschafts-/Medienkritik ist zum Teil arg oberflächlich geraten, verfehlt allerdings nicht ihr Ziel, wühlt auf, verstört und lässt den Zuschauer zum Schluss mit einem dicken Kloß im Hals zurück. Das liegt jedoch nicht nur an der dargestellten Kritik, sondern auch an den zumindest fragwürdigen Mitteln, mit denen hier gearbeitet wurde.
Definitiv nichts für einen gemütlichen Filmabend, trotzdem der wohl beste Vertreter des Kannibalengenres, das sonst fast ausschließlich Schund hervorgebracht hat. Zusammen mit "Men behind the Sun" und "Salo" wahrscheinlich die unangenehmste Filmerfahrung, die man machen kann.
Eigentlich kann ich es ja nicht mehr hören. Jeder Gangsterfilm, jeder Film mit überzogener Gewalt oder ausufernden Dialogen wird sofort mit Tarantino verglichen oder als billiger Tarantino-Klon abgestempelt. Im Falle von "Sushi Girl" kommt man allerdings nur schwer an diesem Vergleich vorbei, zu oft fühlt man sich an des Meisters ersten Film "Reservoir Dogs" erinnert. Die ganze Story (Suche nach Juwelen nach missglücktem Raub), die Rückblenden, die nach und nach Licht in die Sache bringen... "Sushi Girl" klaut, wo es nur geht, hält sich auch sonst an altbekannte Klischees und zeigt, abgesehen vom ungewöhnlichen Setting, eigentlich erst gegen Ende etwas Eigenständigkeit, wobei der "überraschende" Twist auch nur bedingt überzeugen kann. Klingt aber alles schlimmer, als es ist. Auch wenn man wirklich zahllose Szenen so oder ähnlich bei Tarantino schon besser gesehen hat, man wird über die komplette Laufzeit gut unterhalten. Die Besetzung kann sich mehr als sehen lassen, vor allem Mark Hamill überrascht als schmieriger Sadist (ich als absoluter "Star Wars"-Laie musste echt dreimal hinschauen). Die Auftritte von Jeff Fahey, Michael Biehn und Danny Trejo (natürlich mit Machete) sind ganz nett, allerdings nach ca. 30 Sekunden auch schon wieder vorbei.
Der Film kommt, abgesehen von einigen Rückblenden, mit einem Handlungsort aus. Dort soll in Erfahrung gebracht werden, wer die Juwelen aus einem früheren Coup versteckt hat. Schnell ist der Verdächtige gefunden. Als dieser nicht auspacken möchte, greifen die anderen zu rabiaten Mitteln... das geht natürlich nicht ohne die mittlerweile üblichen Foltereien, die stellenweise ziemlich fies ausgefallen sind. Auch sonst gibts hier kaum Überraschungen, sondern nur die gewohnten Zickereien, Anschuldigungen und ein wenig Blutvergießen. Eventuell kleiner SPOILER: So schön es auch war, dass da bis kurz vor Ende 'ne nackte Japanerin mit Sushi garniert rumliegt, ich habe mich dann doch irgendwann gefragt, was das soll. Die Auflösung schließlich ist ganz solide, kam mir aber ein bisschen an den Haaren herbeigezogen vor. SPOILER ENDE.
"Sushi Girl" eignet sich bestens als netter Zeitvertreib für zwischendurch, trotz der Besetzung sollte man aber nicht zuviel erwarten.
Auch als großer Tarantino-Fan kann ich diese Euphorie leider nicht uneingeschränkt teilen. Sehr guter Film (8 Punkte), aber für mich, auch abgesehen von "Pulp Fiction", bei weitem nicht Tarantino's bester Film. Egal, der Kommentar ist trotzdem klasse. ;)