Vic Mackey - Kommentare
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Alle Kommentare von Vic Mackey
Am Anfang des Films wird gesagt, beim Ansehen von "Movie 43" kann einem der Schwanz abfallen. Wer es jedoch schafft, ihn bis zum Ende zu schauen, dem winken Geld und Sex. Ganz ehrlich, nach einigen Minuten dachte ich über Option A nach. Nichts gegen derben Humor, nichts gegen dämlich-sinnlose Filme, aber wenigstens ein bisschen witzig sollte es doch sein. Exakt dreimal musste ich schmunzeln, einmal sogar wirklich lachen (zugegeben, der Hai war verdammt gut), der Rest jedoch ist peinliches Schweigen, ein einziges Fremdschämen. Ein Hugh Jackman mit Eiern am Hals ist eben noch nicht automatisch zum Lachen, da muss noch mehr (noch viel mehr) kommen, sowas wie eine Pointe, so blöd sie wohl auch wäre. Kommt aber nix, Jackman hat Eier, wo keine sein sollten, Kate Winslet findet's seltsam, Ende. Manch eine Episode kann zumindest mit einer guten Idee überraschen, vor allem die Erziehungsmethoden von Naomi Watts und Liev Schreiber hätten zumindest das Potential für einen gelungenen Sketch gehabt. Aber auch hier wird's am Ende versaut, bis dahin ist's aber wenigstens ein bisschen amüsant. Der Rest der Episoden handelt hauptsächlich von Kacke, Menstruation, abgerissenen Penissen... halt alles, was man so braucht, wenn man mal total provokant und tabulos drauflos drehen möchte. Es gibt wirklich einige Filme, bei denen ich über genau solche plumpen Dinge laut lachen musste, wenn all der Fäkalhumor allerdings so lieblos und nur auf den vermeintlichen Tabubruch bedacht daherkommt, bringen auch vereinzelt gute Ideen oder das enorme Staraufgebot nichts mehr.
Absolute Belanglosigkeit mit hohem Fremdschämfaktor... ich schreib's nicht gerne, aber da freut man sich ja fast auf "Scary Movie 5".
Da die Verleihung der "Goldenen Himbeere" im Zuge des Oscar-Fiebers gerne mal etwas untergeht, hier alle "Gewinner" der gestrigen Veranstaltung:
Schlechtester Film: "Twilight - Breaking Dawn Part 2"
Schlechtester Darsteller: Adam Sandler - "Der Chaos-Dad"
Schlechteste Darstellerin: Kristin Stewart - "Snow White and the Huntsman" & "Twilight - Breaking Dawn Part 2"
Schlechtester Nebendarsteller: Taylor Lautner - "Twilight - Breaking Dawn Part 2"
Schlechteste Nebendarstellerin: Rihanna - "Battleship"
Schlechteste Ensemble: Der gesamte Cast von "Twilight - Breaking Dawn Part 2"
Schlechtester Regisseur: Bill Condon - "Twilight - Breaking Dawn Part 2"
Schlechtestes Remake, Rip-Off oder Sequel: "Twilight - Breaking Dawn Part 2"
Schlechtestes Leinwandpaar: Taylor Lautner & Mackenzie Foy - "Twilight - Breaking Dawn Part 2"
Schlechtestes Drehbuch: David Caspe - "Der Chaos-Dad"
Vielen Dank an Moviepilot für die Freikarten! Keine Ahnung, ob ich den sonst im Kino hätte sehen müssen, falls nicht, hätte ich einen absolut sinnlosen, aber richtig spaßigen Film verpasst. "Hänsel und Gretel" ist Big Budget-Trash, schon allein aufgrund der Story keinesfalls ernstzunehmen und in mehr als einer Szene fast schon lächerlich dumm. Das ist den Machern auch jederzeit bewusst, hier geht's allein um den Spaß. Und mit den richtigen Erwartungen hat man den auch mit den zwei Hexenjägern, auch wenn es so leicht wäre, den Film in Grund und Boden zu stampfen. Das 3D ist wie so oft eigentlich komplett überflüssig (trotzdem siehts gut aus, besonders der Vorspann ist toll gemacht), manche CGI-Einlagen sehen arg billig aus und so mancher Nebenstrang (besonders die Lovestory) wirkt arg konstruiert und nahezu überflüssig. Und so witzig Edward, der Troll, auch war, was der da gemacht hat, ist mir noch immer nicht klar. Glücklicherweise kommt man während des Films kaum dazu, über solche Unzulänglichkeiten nachzudenken, zu amüsant, zu rasant gehts hier von Anfang an zur Sache. Jeremy Renner und Gemma Arterton sind mit sichtlicher Spielfreude bei der Sache und lassen die 90 Minuten, trotz ein, zwei Längen im Mittelteil, wie im Flug vergehen. Famke Janssen gibt eine tolle Oberhexe ab, lediglich Peter Stormare wird total verschenkt.
Natürlich geht es hier hauptsächlich um die Action, darum, möglichst kreativ möglichst viele Hexen zu schlachten. Und wie die Hexenjäger das anstellen, kann sich wirklich sehen lassen. Ohne größere Verschnaufspausen schnetzeln sich Renner und Arterton durch die Hexenbrut, immer einen witzig-plumpen One Liner auf den Lippen. Dabei werden keine Gefangenen gemacht, die Hexenjagd ist in Anbetracht der Jugendfreigabe überaus splattrig ausgefallen. Phasenweise ein Fest für Gore-Fans, leider jedoch, trotz massig Gewalt und meist gelungenen Masken, nahezu völlig ohne schaurige Atmosphäre. Zum Fürchten ist hier, wenn man von den Dialogen und so manchem Einfall der Autoren mal absieht, gar nichts.
Es bleibt ein trashiges Schlachtfest, besser als erwartet. Objektiv sicherlich kein herausragender Film, macht die Hexenjagd trotzdem mächtig Laune!
Krieg als Abenteuerspielplatz, als wichtige Erfahrung, will man denn ein richtiger Mann werden. Fragwürdige Werte, völlig unreflektiert und frei von jeder Ironie dargeboten im wohl überflüssigsten Film 2012. Auch als großer Liebhaber des 80er Jahre Actionfilms, der so einiges an reaktionärem Schwachsinn bot, konnte ich mich nie mit dem Original "Die rote Flut" anfreunden. Damals wie heute heftig umstritten, ist der Film heute, wenn überhaupt, dank seiner damaligen Jungstars irgendwie erträglich. Ein Punkt, der dem dämlichen Remake vollkommen abgeht, heutzutage muss man sich mit der Wurst Chris Hemsworth begnügen. Dieser versucht, einen harten US-Marine darzustellen, der gerade rechtzeitig zur nordkoreanischen Invasion heimkehrt, mit letzter Kraft mit seinem Bruder und einigen Freunden in den Wald flüchtet und diese innerhalb von kürzester Zeit zu rücksichtslosen Soldaten ausbildet. War damals dumm, ist heute dumm. Trotz des grassierenden Remake-Wahns ist mir schleierhaft, warum ausgerechnet "Die rote Flut" mit einer Neuverfilmung bedacht wurde und diese dann auch noch die gleiche Story erzählt, ohne ironische Brüche, ohne sich der mehr als stumpfen Vorlage bewusst zu sein. Ok, damals waren es Russen, heute sind es die bösen Koreaner. In beiden Fällen sind es die tapferen Amerikaner, die in den Kampf ziehen, die selbstlos ihr Land verteidigen. Selbst, wenn man von der lächerlichen Aussage des Films absehen kann, "Red Dawn" ist auch für einen anspruchslosen Actioner viel zu simpel gestrickt und schreiend unlogisch. Da wird der Vater der Brüder vor deren Augen exekutiert, fünf Minuten wird geweint, dann ists vergessen und es wird weiter gekämpft und gelacht. "Red Dawn" ist voll von solchen Unzulänglichkeiten, wenigstens gibt es so hin und wieder ordentlich was zu lachen. Auch die Action ist einigermaßen solide inszeniert, nur für diese und für die unfreiwillige Komik gibts hier Punkte.
Das Original war dumm und überflüssig, das Remake legt gekonnt noch eine Schippe drauf. Wenigstens eine konsequente Neuverfilmung...
Während des Films fragte ich mich mehr als einmal, was wohl aus "Back in the Game" geworden wäre, hätte Eastwood auch hinter der Kamera Platz genommen. Hätte er aus dem faden, jederzeit völlig vorhersehbaren Drehbuch mehr rausholen können als Regiedebütant Robert Lorenz? Und mag er noch so ein Regiegott sein, ich glaub's fast nicht, bedient sich Eastwood's erster Auftritt als Darsteller seit dem meisterhaften "Gran Torino" doch sämtlichen Klischees, die Hollywood zu bieten hat. Dass der Film dennoch zumindest recht kurzweilig unterhält, verdankt er vor allem seinen Darstellern. Eastwood macht in seiner Paraderolle als mürrischer, alter Griesgram wie gewohnt eine gute Figur, spielt seinen Part allerdings auch etwas zu routiniert herunter. Auch der Rest der Schauspieler macht einen guten Job, an ihnen liegt es nicht, dass der Film nicht über's Mittelmaß hinauskommt. Vor allem Amy Adams begeistert einmal mehr und harmoniert perfekt mit ihrem Filmpapa. Die Nebenrollen sind mit John Goodman, Justin Timberlake und Robert Patrick ebenfalls namhaft besetzt, wobei besonders Patrick in seinen drei Szenen ein wenig verschenkt wirkt.
Das Ensemble sorgt dann auch für einige schöne Momente, die das Ansehen lohnen, die allerdings nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die Story völlig ohne Überraschungen abläuft und die Dramatik durch die allenfalls solide Inszenierung und den arg aufdringlichen Musikeinsatz ein wenig aufgesetzt daherkommt. Wenn Eastwood am Grab seiner Frau anfängt, "You are my Sunshine" zu singen/sprechen/was weiß ich, dann wirkt das eher erzwungen und ein wenig befremdlich als tatsächlich ergreifend. Ansonsten unterhält das Ganze ganz ordentlich, ohne jedoch wirklich mitzureißen. Der Vater-Tochter-Konflikt hält hauptsächlich dank seiner Darsteller bei Laune, inhaltlich kommt er ohne große Höhepunkte aus. Neben dem Familienzwist gehts natürlich auch um Baseball, bzw. um die mögliche Verpflichtung eines arrogant-unsympathischen Talents, das von Talentscout Eastwood beobachtet wird. Dieser vertraut keinen Statistiken und angeblich entscheidenen Computerwerten, spricht sich gegen die Verpflichtung aus und sorgt damit für den altbekannten "Technik gegen Erfahrung"-Konflikt. Prinzipiell propagiert der Film damit das genaue Gegenteil von "Moneyball", der kürzlich zeigte, wie man einen Baseball-Film weitaus packender umsetzen kann.
Es bleibt ein "ganz netter", aber harmloser und letztlich recht belangloser Film, der gerade am Ende alles auspackt, was Hollywood an Kitsch und Vorhersehbarkeit zu bieten hat. Einmal ansehen ist vollkommen ok, mehr aber auch nicht.
Da hat die Community mich ja ganz schön neugierig gemacht. Meisterwerk, absoluter Müll, der beste Genrevertreter seit "Shining", Zeitverschwendung... viel Platz dazwischen gibt's nicht, "The Innkeepers" stößt entweder auf überschwängliche Begeisterung oder totale Ablehnung. Ich positioniere mich dann mal ganz langweilig irgendwo in der Mitte. Denn als "uninteressant" oder gar "ärgerlich" empfand ich den Film nicht, ein Meisterwerk ist Ti West hier in meinen Augen aber auch nicht gelungen. Dass ich die zum Teil grenzenlose Begeisterung nicht teilen kann, liegt nicht an der Regie. West weiß genau, wie er das Hotel in Szene zu setzen hat, die grandiose Kameraarbeit sowie das unheimliche Sounddesign sorgen für eine bedrohliche Atmosphäre. Handwerklich ist das großes Kino!
Sara Paxton und der launige Pat Healy geben dabei zu Beginn ein sympathisches Gespann ab, nach dem ersten Drittel allerdings ging mir vor allem Paxton (die ich eigentlich mag) mehr und mehr auf die Nerven. Wirkt sie am Anfang noch ein wenig schläfrig, so dreht sie mit zunehmender Laufzeit immer mehr auf. Jedes Erschrecken, Zucken, selbst das Rausbringen des Mülls wird zur großen, oftmals unfreiwillig komischen Geste. Schlecht gespielt ist das nicht unbedingt, das stellenweise völlig unpassende Rumgezappel riss mich aber mehr als einmal aus dem atmosphärischen Geschehen. Und so bedrohlich dieses Geschehen auch inszeniert ist, über weite Strecken passiert einfach gar nichts. So toll die Regie auch sein mag, inhaltlich kommt das Ganze zumindest die erste Stunde recht behäbig daher. Von Langeweile kann man da nicht unbedingt sprechen, bis auf ein, zwei gelungene Schockeffekte im Mittelteil muss man allerdings bis zum letzten Drittel warten, bis das Tempo mal richtig angezogen wird. Wenn's dann mal wirklich nervenzerrend spannend wird, ist der Film auch schon wieder so gut wie vorbei.
"The Innkeepers" ist dank West's Inszenierung und einigen passablen Schockmomenten durchaus sehenswert, die große Hoffnung im Horrorgenre habe ich aber nicht gesehen. Und die ständigen Vergleiche mit "Shining" empfinde ich als... naja, sagen wir mutig.
Ein Regisseur, der mir in noch keinster Weise positiv aufgefallen ist, so gut wie keine Kritiken vor Bundesstart... ich rechnete mit dem Schlimmsten, mit maßloser Enttäuschung. Ganz so schlimm ist es nicht gekommen, auch wenn "Ein guter Tag zum Sterben" natürlich nicht mal im Ansatz mit den ersten drei Teilen mithalten kann. War aber auch nicht anders zu erwarten. Konnten "Stirb Langsam" 1-3, und mit (großen) Abstrichen auch Teil 4, noch mit einer großen Portion Charme punkten, so verkommt McClane's fünftes Abenteuer zum stellenweise zwar toll gefilmten, aber eben auch seelenlosen Actionfutter für zwischendurch, das für sich genommen allerdings brachiale Unterhaltung bietet. Mit knapp 100 Minuten der mit Abstand kürzeste Teil der Reihe, hangelt der Film sich von einer Actionsequenz zur nächsten, hin und wieder mal unterbrochen von sowas wie einer Story, die im späteren Verlauf immer abstuser wird und im Kino mehr als einmal für unfreiwillige Lacher sorgte. Aber so sehr die Story auch an den Haaren herbeigezogen ist, die Action stimmt. Die wahnwitzige, sinnlose und schier endlose Autojagd zu Beginn ist dann auch das Highlight des Films, später gibts die obligatorischen Schießereien und Prügeleien, natürlich immer unterlegt mit den typischen McClane-Sprüchen, die auch dieses Mal wieder für ein Lächeln sorgen, mittlerweile aber etwas verkrampft und gezwungen daherkommen. Irgendwann hat man halt begriffen, dass McClane keine 30 mehr ist und der Sohnemann eigentlich gar nichts mehr vom Papa wissen will.
Willis' Streifzug durch Moskau ist zum Glück wieder etwas blutiger als der Vorgänger ausgefallen, vor allem gegen Ende gibt's die ein oder andere Gewaltspitze zu sehen, samt schönem "Last Boy Scout"-Gedächtnismoment. Leider häufen sich im Showdown nicht nur die Gewalteinlagen, auch übertriebene CGI-Einlagen kommen wieder zum Einsatz. Wie schon beim Vorgänger konnte man sich am Ende nicht zurückhalten und schießt mit völlig überzogenen und obendrein bestenfalls mittelmäßigen CGI-Effekten ein wenig über's Ziel hinaus.
Bruce Willis macht seine Sache gewohnt gut, rennt aber in weiten Teilen nur seinem Filmsohn hinterher, der hier keinen Sidekick mehr darstellt, sondern neben Willis die zweite Hauptrolle innehat. Prinzipiell geht das in Ordnung, echtes "Die Hard"-Feeling kommt dadurch allerdings nur selten auf, was auch an den Kulissen liegt, die eher an die neueste Seagal-Produktion erinnern als an den neuesten "Die Hard"-Teil.
Das alles liest sich negativer, als ich es im Endeffekt erlebt habe. Trotz dämlicher Story, erzwungenen Gags und Verweisen auf die Vorgänger und, abgesehen von Willis, recht austauschbaren Darstellern, bin ich mit einem breiten Grinsen aus dem Kino gekommen. Der Film lebt ausschließlich von seiner Action. Das macht ihn zu einem der schwächeren Vertreter der legendären Reihe, trotzdem bleibt ein solider Actioner, der in keiner Sekunde langweilt und handwerklich über weite Strecken absolut überzeugen kann.
Da freue ich mich monatelang wie ein kleines Kind auf das langerwartete Schwarzenegger-Comeback und der Verleih bringt es nur in leicht geschnittener Fassung ins Kino. Eigentlich war der Kinobesuch daher für mich gestorben, aber verdammt... es ist nun mal das Schwarzenegger-Comeback, die erste Hauptrolle seit knapp 10 Jahren. Muss ich einfach auf der Leinwand sehen! Und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn "The Last Stand" sicherlich nicht der ganz große Wurf ist. Keine gigantische Actionorgie wie zu Arnie's besten Zeiten, einfach ein sympathischer Film, der sich nie zu ernst nimmt. Erwartungsgemäß wurde die Story recht simpel gehalten, trotzdem muss man sich, von vereinzelten, kurzen Gefechten abgesehen, doch ein wenig gedulden, bis es richtig kracht. Dass es bis dahin dennoch kurzweilig und unterhaltsam bleibt, ist den sympathischen Darstellern zu verdanken. Allen voran natürlich Arnie, der hier endlich wieder einmal wirklich charismatisch auftritt. Nach seinen, in meinen Augen, größtenteils fast schon unterirdischen Auftritten in den beiden "Expendables"-Filmen (so schön es auch war, dass er dabei war) war ich ein wenig skeptisch, wie er sich nach langer Zeit in einer Hauptrolle machen würde. War aber unbegründet, Schwarzenegger ist voll da, zeigt sich selbstironisch und macht auch in den Actionszenen eine gute Figur, auch wenn diese größtenteils so gestaltet wurden, dass er sich körperlich nicht zu sehr verausgabt. Wer hier einen harten Kracher erwartet, könnte leicht enttäuscht werden, trotz relativ blutiger Momente ist "The Last Stand" im Grunde nichts anderes als eine Actionkomödie, bei der Johnny Knoxville, Luis Guzman und auch Arnie selbst für die größten Lacher sorgen.
Zur Kinofassung sei gesagt, dass für die FSK 16-Freigabe recht moderat geschnitten wurde (falls sowas möglich ist). Zwei oder drei Schnitte sind etwas auffällig, doch auch bei insgesamt 22 fehlenden Sekunden krachts, vor allem beim Showdown, ganz gewaltig. Prinzipiell unverzeihlich, dass hier die Schere angesetzt wurde, aber ebenso unverständlich, auch mit dem blauen Siegel gibts massenhaft blutige Einschüsse zu sehen. Zweifelhaft, ob ein paar Sekunden mehr den Film entscheidend härter machen. Naja, die alte Leier halt...
Ob sich der Film auch in dieser Fassung lohnt, muss jeder selbst wissen, ich zumindest bin froh, Arnie's spaßiges Comeback auf der Leinwand gesehen zu haben.
Immer wieder schön, wenn man von einem Film angenehm überrascht wird. Justin Timberlake in einem Science Fiction Film, das klingt für mich eigentlich nicht gerade nach einem Film, den ich unbedingt gesehen haben muss. Zu meinem Erstaunen aber wurde ich nicht nur bestens unterhalten, sondern war wirklich gefesselt, angesichts der hochinteressanten Thematik, die auch nach dem Abspann noch zum Nachdenken anregt. Man stelle sich vor, Lebenszeit ist die neue Währung. Für jeden Kaffee, für jede Mahlzeit geht ein Stück Lebensdauer drauf, die Uhr läuft gnadenlos runter, bei Null war's das. Nur mit harter Arbeit verdient man sich (wenn man nicht gerade zu den Superreichen gehört) das Recht auf seine Existenz, jeder Tag ist buchstäblich ein Kampf ums Überleben. Will Salas, ein einfacher Arbeiter, bekommt von einem dieser Superreichen, der des Lebens überdrüssig geworden ist, dessen gesamte Lebenszeit übertragen und wird fortan von "Timekeepers", die die Ordnung in diesem pervertiertem System wahren sollen, gejagt.
Salas wird von Timberlake verkörpert, der mir schon in "The Social Network" positiv aufgefallen ist. Timberlake ist sicherlich kein wirklich großer Schauspieler, hat aber durchaus Talent, kommt sympathisch rüber und schafft es, die Hauptrolle gut auszufüllen. Allzu viel wird aber von ihm auch nicht verlangt, einen großen Teil seiner arg begrenzten Zeit verbringt er mit Weglaufen. Obwohl "In Time" gerade in der zweiten Hälfte im Prinzip nur noch aus einer einzigen Hetzjagd besteht, kommt Regisseur Niccol weitestgehend ohne groß angelegte Actionsequenzen aus. Trotzdem bleibt's durchweg spannend, auch wenn nicht das gesamte Potential der eigentlich grandiosen Grundidee ausgeschöpft wurde. So bleibt die ein oder andere Frage am Ende unbeantwortet, so manche Aktion der Figuren konnte ich nicht immer ganz nachvollziehen und angesichts dieser doch beängstigenden Zukunftsvision hätte ich das ganze gerne noch etwas düsterer gesehen. Trotzdem absolut lohnendes Science Fiction Kino, das Gesellschaftskritik und Thriller gekonnt vereint und durchaus in Erinnerung bleibt.
Kleinstadtsheriff Dale Dixon hat in seinem Job meist nicht viel mehr zu tun, als Falschparker zu verwarnen oder Ehestreitigkeiten zu schlichten. Als er erfährt, dass zwei brutale Gewaltverbrecher auf dem Weg in seine Stadt sind, sieht er seine große Chance gekommen und bereitet sich darauf vor, den Gangstern entgegenzutreten...
"One False Move" ist ein mehr als sehenswerter Film aus dem Jahr 1991, der leider viel zu unbekannt ist und auch hier mit sehr überschaubaren 29 Bewertungen weit unter Wert verkauft wird. Woran das liegt, kann ich mir nicht wirklich erklären, denn Carl Franklin ("Out of Time") hat fast alles richtig gemacht und einen atmosphärischen, dicht inszenierten Thriller geschaffen, der sich viel Zeit für seine Protagonisten nimmt und so in weiten Teilen eher wie eine Charakterstudie daherkommt. Bill Paxton kann in der Rolle des leicht naiven, aber hoch motivierten Sheriffs restlos überzeugen und zeigt einmal mehr, wie schade es ist, dass er meistens lediglich für Nebenparts gecastet wird. Auch Billy Bob Thornton, der auch am Drehbuch mitschrieb und vor allem Michael Beach zeigen als rücksichtslose Psychopathen eine tolle Leistung. Sie sind dann auch für einige recht harte Szenen verantwortlich, die betont realistisch inszeniert wurden und durch ihre Kälte durchaus unangenehm daherkommen.
Das Hauptaugenmerk des Films liegt jedoch auf der sich immer weiter steigernden Spannung. Durch die Gewissheit, dass die Killer immer näher kommen, stellt sich trotz relativer Actionarmut niemals so etwas wie Langeweile ein, lediglich den Mittelteil hätte man vielleicht ein wenig straffen können. Das tut dem äußerst positiven Gesamteindruck aber keinen Abbruch.
"One False Move" ist ein empfehlenswerter Mix aus hartem Thriller und Road-Movie, leider viel zu unbeachtet, aber absolut sehenswert!
Solide DVD-Standardware habe ich erwartet, einen spannenden, bis zum Ende durchgehend fesselnden Endzeit-Reißer habe ich bekommen. "Frontier(s)"-Regisseur Xavier Gens verliert keine Zeit und zeigt sofort in der ersten Einstellung des Films einen Nuklearangriff auf New York. Einige Bewohner eines Wohnkomplexes schaffen es mit letzter Kraft ins Untergeschoss, das vom Hausverwalter in einen Schutzbunker umgewandelt wurde. Schon nach kurzer Zeit liegen sämtliche Nerven blank und ein Kampf ums Überleben beginnt, der immer bizarrere Formen annimmt...
Gens zeigt diesen Kampf in schonungslosen Bildern, die im späteren Verlauf durchaus auf's Gemüt schlagen können. Was mit Streitereien um die knappen Essensrationen beginnt, endet mit psychischer und physischer Folter sowie anderen Grausamkeiten, die man so nicht immer kommen sieht. Zum Teil mag das alles zwar ein wenig überzogen sein, die stimmungsvolle Inszenierung und die größtenteils hervorragenden Darsteller lassen den Zuschauer allerdings gar nicht erst ins Grübeln kommen. Michael Biehn zeigt wieder einmal, dass er es immer noch drauf hat, die eigentliche Überraschung war für mich allerdings Milo Ventimiglia, der die beste Leistung zeigt, die ich bisher von ihm gesehen habe. Bisher konnte ich mit dem nie viel anfangen, hier zeigt er, dass er mehr kann, als den "Gilmore Girls"-Pseudorebellen raushängen zu lassen. "The Divide" kommt trotz einer Laufzeit von knapp 2 Stunden und nur einer Location völlig ohne Durchhänger aus, im Gegenteil, mit jeder Minute war ich mehr und mehr gebannt von den Ereignissen im Bunker und vor allem von den Wandlungen, die die ein oder andere Figur durchmacht.
Die gelungene Kameraarbeit sowie der tolle, melancholische Soundtrack runden den Film perfekt ab. Keine Ahnung, ob hier 8 Punkte gerechtfertigt sind, bei einem Film, der mich dermaßen gefesselt und so eiskalt erwischt hat, kommt für mich allerdings keine niedrigere Wertung in Frage.
Zum Schreien unlogischer, stellenweise einfach dämlicher, dabei aber kurzweiliger und spannender Thriller, der bei der richtigen Erwartungshaltung absolut gekonnt unterhält. Irgendwo zwischen "Rambo", "Kevin-Allein zu Haus" und diversen Home-Invasion Thrillern erzählt Regisseur Miller seine absurde Geschichte über eine Patchworkfamilie, die von Killern in ihrem neuen Zuhause überfallen wird, die dort ihr gestohlenes Geld vermuten. Der "verhaltensauffällige" Sohnemann setzt sich zur Wehr und dezimiert einen nach dem anderen.
Der kleine Aggro-Racker erweist sich dabei als äußerst einfallsreich und sorgt damit für einige amüsante Szenen, die durch den Einsatz von Messern und Nägeln ziemlich brutal ausgefallen sind, die den Film allerdings zum Teil nur haarscharf an der Lächerlichkeit vorbeischlittern lassen. Spätestens, wenn das angeschossene Psychobalg sich in bester "Rambo"-Manier notdürftig selbst operiert, ist es mit dem relativ ernsten Grundton, der zu Beginn etabliert wurde, vorbei. Der kleine Mann verweigert sich dabei fast jeder Form von Schauspiel und rennt permanent mit dem gleichen Psychoblick herum. Wenigstens hält er über die gesamten 85 Minuten konsequent den Mund. Auch sonst gibts darstellerisch nicht viel zu holen, die Schwester beschränkt sich auf's Weglaufen und Heulen, die Eltern bleiben recht unauffällig. Auf Seiten der Gangster gibts ein Wiedersehen mit Ray Wise ("Twin Peaks") und Derek Mears (Jason aus dem dummen "Freitag, der 13."- Remake).
Unterm Strich ein schön blutiger Thriller, der spannend umgesetzt wurde und nicht allzu ernst genommen werden sollte.
Nachdem ich endlich alle fünf Teile der berühmt-berüchtigten "Death Wish" Reihe gesehen habe, hatte ich eigentlich vor, zu jedem Teil einen kleinen Kommentar zu schreiben. Aber wie schreibt man fünf Kommentare zu einer Reihe, die zu keinem Zeitpunkt sowas wie eine Entwicklung durchmacht, die in jedem Teil die gleiche Story, nur mit jeweils leicht veränderter Ausgangssituation, erzählt? Keine Ahnung, von daher einfach an dieser Stelle ein paar Worte zur gesamten Reihe (mit einigen SPOILERN).
Zu Beginn jedes Films führt der Architekt Paul Kersey (Bronson) ein eigentlich glückliches Leben, bis ein ihm nahestehender Mensch vergewaltigt und/oder getötet wird. Da auf die Polizei kein Verlass ist, greift er selbst zur Waffe und säubert die Straßen fortan vom kriminellen Abschaum.
Der erste Teil markiert zugleich den Höhepunkt der Reihe. Paul Kersey's Frau und Tochter werden überfallen. Die Frau stirbt an den Folgen, die Tochter ist seitdem apathisch. Kersey greift zur Waffe und erledigt von nun an jegliches Gesindel, das sich nachts in den Straßen von New York rumtreibt. Das muss dann auch kein Mörder oder Vergewaltiger sein, auch ein Schläger oder Dieb hat in Kersey's Weltbild das Recht auf Leben verwirkt. Er hat aber auch Pech... ob im Park oder in der U-Bahn, der Kerl muss nur das Haus verlassen und wird sofort überfallen oder Zeuge eines Überfalls. Das alles kann man bedenklich finden, man kann es einfach doof finden, man kann sich allerdings auch einfach von Kersey's Rachefeldzug unterhalten lassen, auch wenn dieser fast völlig unreflektiert und relativ plump in Szene gesetzt wurde. Trotz fehlender Höhepunkte wird's nie langweilig, aber eben auch nie wirklich spannend. Die einzige Überraschung war für mich, dass die eigentlichen Täter, die Mörder von Kersey's Frau, nie wieder wirklich erwähnt werden und somit ungeschoren davonkommen... womit man bei Teil 2 wäre. Diesmal wird Kersey's Tochter vergewaltigt und getötet. Kersey heftet sich an die Fersen der Täter und erledigt einen nach dem anderen, was auch schon den einzigen (kleinen) Unterschied zu Teil 1 darstellt. Ansonsten wird mehr oder weniger die gleiche Story nochmal erzählt, nur etwas langatmiger als zuvor.
"Death Wish 3" ist sicher nicht der beste Teil der Reihe, dafür aber definitiv der unterhaltsamste. Konnte man mit viel (!) gutem Willen bei den Vorgängern noch ein wenig Kritik an Kersey's Handeln hineininterpretieren, so werden seine Rachefeldzüge ab jetzt gnadenlos abgefeiert. Jeder Punk mit gefärbten Haaren muss sterben, auch Oma und Opa jubeln, wenn Bronson zum Schluss einen ganzen Häuserblock auseinandernimmt. Herrlich anzusehen, aber hoffnungslos übertrieben und strunzdoof! Der Nachfolger schaltet wieder einen Gang zurück und präsentiert sich als reinrassiger Action-Thriller, in dem Bronson zwei rivalisierende Gangsterbanden gegeneinander ausspielt. Solider Film, aber nichts besonderes. "Death Wish 5" schließlich stellt mit seiner billigen TV-Optik leider keinen würdigen Abschluss dar. Ein altgewordener Bronson tötet sich durch einen belanglosen Langweiler, der durch seine "originellen" Morde (Säurebad, ferngesteuerte Fußball-Bombe!) eher an einen Slasher als an einen Actionfilm erinnert. Trotz Michael Parks als Bösewicht der schwächste Teil der Reihe.
Insgesamt bietet die "Death Wish"-Reihe ganz gute Unterhaltung, solange man nicht zuviel drüber nachdenkt. Reaktionär und vor allem unlogisch bis zum Anschlag, fragt man sich spätestens ab Teil 3, warum Kersey überhaupt noch vor die Tür geht. Oder neue Bekanntschaften schließt, er weiß doch, die gute Frau wird bald eh verstümmelt/ermordet/vergewaltigt. Nach jeweils ca. 20 Minuten scheint ihn das aber auch nicht mehr weiter zu kümmern, echte Trauer jedenfalls konnte ich, wenn überhaupt, nur im ersten Teil erkennen. Und auch da ging alles schnell wieder seinen gewohnten Gang, wenn man von den beiläufigen Schießereien im Park mal absieht. Also, Hirn aus, bloß nicht darüber nachdenken, dass man hier im Prinzip einen reinrassigen Psychopathen anfeuert, dann kann man zumindest mit den ersten vier Teilen nicht allzuviel falsch machen.
So sympathisch Kevin James auch sein mag, seine Filmographie ist doch mehr als durchwachsen. "Der Kaufhaus-Cop" war einfach nur schlecht, beim "Zoo-Wärter" war mir der Trailer schon zuviel. Vielleicht war das die größte Motivation, mir "Das Schwergewicht" dennoch einmal anzusehen... einfach mal sehen, wie James dafür so richtig auf die Fresse kriegt. Als wirklich gelungen kann man den Film erwartungsgemäß nicht bezeichnen, dafür aber wohl als die bisher mit Abstand erträglichste James-Komödie. Natürlich hat man es hier mit absoluter Hollywood-Standardkost zu tun. Große Überraschungen gibts nicht, die sich anbahnende Romanze zwischen James und Salma Hayek ist so überflüssig wie nervtötend, alles läuft nach Schema F und vereinzelt gibts Gags zum Fremdschämen. Diese halten sich allerdings, ganz im Gegensatz zu manch anderem Film des "King of Queens"-Stars, erfreulicherweise in Grenzen, hin und wieder wirds sogar mal richtig witzig. Das mag zum Teil auch an der Story liegen. Ein Lehrer, der, um seine Schule zu retten, in den Ring steigt, gibt natürlich erstmal mehr her als irgendein Trottel, der mit Tieren redet oder irgendein Trottel, der ein Kaufhaus bewacht. Und auch, wenn man immer ziemlich genau weiß, was gleich passiert und sich ein Klischee an das nächste reiht, bis auf ein, zwei Szenen wirds immerhin nie peinlich. Stattdessen wird man sogar ganz gut unterhalten und bekommt sogar einige Kämpfe zu sehen, die zwar nicht wirklich hart sind, die ich aber so in einem Kevin James-Film trotzdem nicht erwartet hätte.
Unterm Strich eine weitere Klischeenummer, die aber anständig unterhält und, anders als der "Kaufhaus Cop", nach dem Abspann immerhin nicht wehtut.
Sehr sympathisches Interview... dass "Pulp Fiction" nach einem Sequel schreit, muss ich allerdings entschieden verneinen. ;)
Zuerst einmal vielen Dank an Sonse für die tolle Schrottwichtelaktion. Und auch herzlichsten Dank an den edlen Spender, der mir mit "Ticker" einen weiteren Grund gegeben hat, mein Dasein als bekennender Seagal-Fan noch einmal zu überdenken. ;)
Steven Seagal, Tom Sizemore, Dennis Hopper... für ein B-Movie liest sich der Cast eigentlich nicht schlecht. Leider nahm auf dem Regiestuhl ein gewisser Albert Pyun Platz, der mir zwar mit "Cyborg" einen kleinen Kultfilm meiner Jugend schenkte, ansonsten aber fast ausschließlich Trash der untersten Schublade inszenierte. "Ticker" ist da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Konsequent wird hier an allen Ecken und Enden versagt. Die zahlreichen Explosionen und diverse andere Actionszenen wurden mehr als lausig gefilmt, allerdings darf man Pyun dafür keinen Vorwurf machen, schließlich hat er sie nicht gedreht. Stattdessen wurden die meisten dieser Szenen einfach aus anderen Filmen geklaut und auf billigste Weise mit neuem Material zusammengeschnitten. Nicht weniger auffällig ist, dass Seagal wohl kaum mehr als zwei oder drei Tage am Set war. Obwohl er eine recht große Rolle erwischt hat, ist er nur selten einmal mit den anderen Hauptdarstellern in einer Einstellung zu sehen, meistens reichts nur für Nahaufnahmen. Solche Peinlichkeiten ist man von einem großen Teil seiner anderen Filme schon gewohnt (genau wie das mehr als offensichtliche Double, dass gerade gegen Ende, wenn "Seagal" dann auch mal kämpfen darf, zum Einsatz kommt), so offenkundig verarscht wie hier wurde man allerdings selten. Für ein skurriles Highlight (oder Tiefpunkt, je nachdem) sorgt er dann aber in der Barszene, als er, getarnt mit Hut, Sonnenbrille und grausam angeklebtem Bart in einer glorreichen Doppelrolle einen Song zum besten gibt. Ich konnte nicht mehr, allein dafür gibts schonmal einen Punkt. Das wars dann aber auch fast schon mit der Geberlaune, denn ansonsten gibts hier eigentlich nichts, was auch nur eine Wertung im unteren Mittelfeld rechtfertigen würde. Die Darsteller hatten allesamt offensichtlich überhaupt keinen Bock, die Story ist für Direct to DVD-Action soweit ganz ok, wurde aber von Pyun dermaßen dilettantisch und lieblos runtergekurbelt, dass dieses Trauerspiel nach kurzer Zeit nur noch langweilt, scheißegal, wie oft hier irgendwas in die Luft fliegt.
Was den Film zwar nicht rettet, aber auf seine Weise erträglich macht, ist dann auch sein Unvermögen an allen Fronten. Die grottige Regie, Seagal's Philosophiestunden, die total tragische Sterbeszene am Anfang ("Mir ist so kalt!"), Hopper's unwürdiges Schauspiel... als Actionfilm eine Gurke hoch zehn, als Trash an dunklen Tagen dann aber irgendwo doch zu gebrauchen.
Als ich die ersten Trailer zu "Dredd" sah, wurde ich in meiner Euphorie doch ein wenig gebremst. Viel zu CGI-lastig, zu künstlich sah das Ganze aus, die angekündigte "Old School"-Action konnte ich nicht wirklich erkennen. Nachdem ich nun aber den Film gesehen habe, muss ich sogar sagen, ich hätte gerne noch den ein oder anderen CGI-Effekt mehr im Film gehabt. Diese wurden nämlich wider Erwarten einigermaßen sinnvoll integriert und sehen einfach klasse aus. Auch die nahezu pausenlose Action kann voll und ganz überzeugen und ist derart brachial und blutig ausgefallen, dass der in dieser Hinsicht recht maue Stallone-Kompromiss aus den 90ern nur noch überflüssiger erscheint. Die Story ist zu vernachlässigen: Dredd nimmt in einem Hochhaus einen Junkie fest, Haus wird abgeriegelt, Dredd schießt alle tot. Dabei werden keinerlei Kompromisse gemacht, auf's PG-13 wird geschissen, Dredd's Streifzug durch die Stockwerke kommt erstaunlich düster daher.
Karl Urban macht dabei eine erstaulich gute Figur. Obwohl die Rolle natürlich nicht allzuviel hergibt und er durchgehend mit nahezu bedecktem Gesicht agiert, gibt er eine recht charismatische Vorstellung ab. Olivia Thirlby als angehender Judge kann da, trotz hübschem Gesicht und ein, zwei etwas emotionaleren Szene, nicht ganz mithalten, sieht aber gut aus und stört nicht... außerdem hatte Stallone seinerzeit Rob Schneider an der Backe, also beschwer ich mich nicht.
Ob der Film als Comicverfilmung gelungen ist, kann ich nicht sagen, da mir die Comics unbekannt sind, der Film an sich unterhält jedoch bestens, wirkt trotz seiner (gelungenen) CGI-Spielereien erstaunlich dreckig und kann jedem Fan von harter Action nur wärmstens empfohlen werden!
Sehr schöner Text, der mir in weiten Teilen aus dem Herzen spricht, auch, wenn ich zu denen gehöre, die den Film "ganz nett" fanden. Nach dem Kommentar kriegt er aber auf jeden Fall nochmal eine Chance!
Auf genau den Artikel hab ich schon lange gewartet.;) Schöne Würdigung zu einer brillianten Serie, die ihr hohes Niveau über 7 Staffeln halten konnte und, wie weiter unten schon angesprochen, mit dem wohl besten Serienfinale aufwartet.
Der Name sagt alles! Wo andere deutsche Splatterprolls wie Ittenbach oder Schnaas (denen ich hier keinesfalls so etwas wie Talent unterstellen möchte) hin und wieder wenigstens versuchen, sowas ähnliches wie eine Story zu heucheln, da geht "Regisseur" Zeglarski den "konsequenten" Weg und zeigt einfach, wie Menschen 80 Minuten läng gequält, zerhackt oder sonstwie malträtiert werden. Selbst das einfachste Storygerüst hat der Herr nicht nötig, plumpe Tabubrüche müssen reichen, die dumpfe Splattergemeinde wird bei Kastrationen und zertrümmerten Babys schon jubeln. Dass die Effekte absolut miserabel umgesetzt sind, spielt in diesem Fall keine Rolle, auch gute Effekte hätten hier rein gar nichts gerettet. Gerade im Splatterbereich muss ich nicht immer ein Meisterwerk vorgesetzt bekommen, mit 14, 15 Jahren konnte ich mich auch an minderwertigem Schund wie "Black Past" erfreuen. Aber dieser "fucking Nightmare" ist in jeder Hinsicht eine einzige Frechheit. Ob ich diese Beleidigung von Film, diesen widerlichen Dreck ohne jede Daseinsberechtigung vor 15 Jahren auch abgefeiert hätte? Ein erschreckender Gedanke...
Über zehn Jahre lang hatte ich mich geweigert, mir "Driven" anzusehen. Zu uninteressant erschien mir die Thematik, zu angsteinflößend die Mitwirkung deutscher Pseudo-Promis. Letztendlich war meine Neugier aber doch größer als erwartet, als großer Stallone-Fan sollte man ja jeden seiner Filme mal gesehen haben. Dass der Film eine einzige Enttäuschung ist, war dann auch abzusehen, wie lächerlich der Film allerdings in jeder Hinsicht ist, war dann doch eine zumindest kleine Überraschung. Stallone wird hier als Hauptdarsteller geführt, welche Rolle er aber genau ausfüllen soll, wurde mir während der gesamten 115 Minuten nicht wirklich klar. Hauptsächlich gehts um den Konkurrenzkampf zwischen dem vielversprechenden Nachwuchsrennfahrer Jimmy Bly und der Nr.1 Beau Brandenburg (!). Als Bly bei einigen Rennen schwächelt, soll der ehemalige Fahrer Joe Tanto (Stallone) ihn wieder motivieren. Sly war hier auch für das Drehbuch verantwortlich, hat es aber nicht geschafft, seiner Rolle sowas wie einen echten Sinn zu geben. Im Prinzip hat er nicht viel mehr zu tun, als völlig unpassende Durchhalteparolen zu schwingen, die für die "Rocky"-Reihe wohl zu peinlich waren. Das gesamte Drehbuch suhlt sich regelrecht in peinlichsten Klischees, Soap-Elementen und lächerlichen Einfällen, wobei die nächtliche Verfolgungsjagd durch den Straßenverkehr (mit Rennwagen!) sicherlich einen traurigen Höhepunkt darstellt.
Also, die Story ist zweifellos für die Füße. Wenn denn wenigstens das Handwerk stimmt, vergebe ich dann hin und wieder trotzdem einige Punkte, wenn ich gute Laune habe... hab ich aber nicht, und das schreibe ich dem Film zu... und selbst, wenn's anders wäre, auch die Regie versagt an allen Ecken und Enden. Harlin schafft es nicht, die Rennen auch nur halbwegs ansprechend zu gestalten. Stattdessen zerstört er jeden Anflug von Atmosphäre mit grottigen CGI-Effekten und hektischen Schnitten. Auch die Songauswahl während des gesamten Films kann nur als völlig unpassend bezeichnet werden und macht nur noch mehr deutlich, dass hier in wirklich jeder Hinsicht schlampig gearbeitet wurde. Die Darsteller spielen ihre Parts lustlos runter, da war wohl jedem klar, dass hier nichts Gutes bei rauskommt.
Da hilft auch kein Sly-Bonus mehr. "Driven" ist einfach nur furchtbar misslungen und zählt zweifellos zu den schlechtesten Stallone-Filmen!
Ich wünsche all meinen MP-Kollegen ein frohes Weihnachtsfest! Lasst euch alle reich beschenken und genießt die Feiertage!
"Du bist ein lebloses, beschissenes Objekt!"
Brillianter Schauspieler, Happy Birthday!
Der sofort auf DVD veröffentlichte 4. Teil einer Reihe, die schon im ersten Durchgang zwar überzeugte, aber letztlich auch nicht viel mehr als anspruchslose Action bot. In den meisten Fällen ein Grund zum Weglaufen, hier jedoch die Genre-Überraschung des Jahres. Regisseur John Hyams inszenierte bereits den dritten Teil der Reihe, der zwar mit seinen Ostblock-Locations enttäuschte, aber mit seinen knallharten und meist toll gefilmten Actionsequenzen durchaus in Erinnerung blieb. Mit "Universal Soldier: Day of Reckoning" legt Hyams jetzt noch einige Schippen drauf. Die Story ist vielleicht nicht ganz so anspruchsvoll, wie sie es wohl gerne wäre, hebt sich aber dennoch angenehm vom üblichen DVD-Standard ab. Sowieso gehts hier nicht darum, was erzählt wird, sondern, wie es erzählt wird. Hyams holt wirklich alles aus seinem geringen Budget und setzt auf eine völlig humorlose Inszenierung, die durch die pessimistische Grundstimmung einen völlig anderen Ton als das Original anschlägt.
Auch die Action weiß restlos zu überzeugen und ist extrem wuchtig und sehr brutal ausgefallen. Zerschmetterte Köpfe und weitere Splatterspitzen machen den Film zum blutigsten Teil der gesamten Reihe. Van Damme und Lundgren sind, wie schon im Vorgänger, leider nur in Nebenrollen zu sehen, sorgen aber dennoch für so manchen erinnerungswürdigen Moment.
In der Hauptrolle ist Scott Adkins zu sehen, der wohl nie ein großer Schauspieler werden wird, sich aber alle Mühe gibt und neben den zwei Actionikonen durchaus bestehen kann. Das Hauptaugenmerk wird natürlich sowieso auf seine Martial Arts-Fähigkeiten gelegt. In seinen Kampfszenen beweist er dann auch, dass er in "The Expendables 2" nur einen Bruchteil seines Könnens gezeigt hat.
"Day of Reckoning" ist vielleicht nicht das ganz große Meisterwerk, für das es in einigen Kritiken gehalten wird, auf jeden Fall aber eine große Überraschung und eines der Actionhighlights 2012!
Keineswegs ein unnötiger "Aufreger", auch wenn mit "Der Hobbit" bzw. "Der Herr der Ringe" wirklich keine guten Beispiele genannt wurden. Ich zumindest möchte, trotz Kenntnis der Kinoversionen, keine Minute der "Herr der Ringe"-Extended Editionen missen.
Was mich dagegen immer wieder aufregt, sind die zahlreichen "Extended"-Fassungen, die lediglich zusätzliches Filmmaterial enthalten, die vom Regisseur ganz bewusst nicht verwendet wurden. Solche Editionen sind tatsächlich in den meisten Fällen pure Abzocke, vor allem, da diese Szenen oft bei früheren Veröffentlichungen als "Deleted Scenes" schon im Bonusmaterial enthalten waren, wo sie auch hingehören (z.B. "Gladiator", "Der Patriot").
Auch Filme, die als "Extended Version" beworben werden, dabei aber lediglich die normale, ungeschnittene Fassung enthalten ("The Punisher") stellen für mich immer wieder ein Ärgernis da.
Durchaus ein guter Aufreger, mit Peter Jackson hats allerdings den Falschen getroffen.