Vitellone - Kommentare

Alle Kommentare von Vitellone

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      "Heute gibt es keinen Feierabend!" ist der zweite Film, der während Tarkowskis Studienzeit entstand. Wie schon in "The Killers" hat er mit seinem Studienkollegen Aleksandr Gordon zusammengearbeitet, wobei sie bei ihrem zweiten Werk deutlich mehr Budget hatten.Von der Genialität der späteren Tarkowski Werke ist hier zwar noch nicht viel zu bemerken, es sind jedoch schon einige gelungene Einstellungen dabei. Gleichermaßen erfrischend und ungewöhnlich ist es, die immer wieder kurz eingestreuten humorvollen Momente zu sehen, die man von Tarkowski nicht erwartet hätte. Interessant ist der Film wohl nur für diejenigen, die sich näher mit den Anfängen Tarkowskis beschäftigen wollen. Wer also Lust hat, findet den Film auf youtube mit englischen Untertitel.

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      • Der einzige Film, von dem ich noch gar nichts mitbekommen habe steht auf Platz 1. Schon irgendwie lustig. Ansonsten schöne Liste, vor allem die Top 7 gefällt mir gut.

        • Großartiger Kommentar, völlig verdient. Glückwunsch Dude! :)

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              • 641 im letzten Jahr? Starke Leistung. Ich bin gespannt wie viel es 2015 werden, deswegen: Abonniert!

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                  Ich öffne meine Augen und sitze hinter dem Steuer meines Wagens, aber ich fahre nicht wirklich. Ich rolle in einen Tunnel, bis ich schließlich hinten den Reihen anderer Autos zum stehen komme. Etwas stimmt nicht, ich schaue nach links und bemerke, dass die Frau in dem Wagen neben mir am Steuer schläft. Der Mann dahinter beobachtet mich mit einem durchdringenden Blick. Meine Scheibe fängt an zu beschlagen und ich reinige sie mit einem Tuch, plötzlich dringt Rauch in das Auto ein. Ich versuche mich zu befreien, doch es ist vergebens, die Türen öffnen sich nicht. Die Menschen um mich herum sitzen ruhig in ihren Autos, wirken fast so wie Puppen. Endlich schaffe ich es aus dem Auto, ich bin frei und schwebe durch die Luft. Doch das berauschende Gefühl der Grenzenlosigkeit hält nicht lange an, denn um mein Bein ist ein Seil gespannt. Ich will weg, aber kann es nicht. Ich bin gefangen. Die Schwerelosigkeit verblasst und ich falle. Ich schreie auf und erwache in meinem Bett. Ein Arzt kommt herein, mit ihm eine Krankenschwester. Irgendwas stimmt noch immer nicht. Ich wache wieder auf, dieses mal wirklich. Ich liege schweißgebadet in meinem Bett und nach einer Zeit wird mir klar, dass ich über den Anfang von "8 1/2" geträumt habe. Ich war Guido Anselmi, Marcello Mastroianni und Federico Fellini. Denn letztendlich sind sie in diesem Film nur eine einzige Person. Ein Regisseur, der in einer privaten und künstlerischen Krise steckt.

                  "Eminenz, ich bin nicht glücklich."
                  "Warum sollten Sie glücklich sein? Das ist nicht Ihre Aufgabe, mein Sohn. Wer hat Ihnen gesagt, dass man auf die Welt kommt, um glücklich zu sein?"

                  Inhaltlich gesehen gibt es in "8 1/2" drei Handlungsstränge. Zum einen haben wir die Haupthandlung, die sich in einem Kurort abspielt. Der Regisseur Guido hat sich dorthin zurückgezogen, weil er bei seinem neuen Film in einer Schaffenskrise steckt. Deshalb will er sich in diesem Kurort reinigen, um die nötige Inspiration für seinen Film zu finden. Er kommt jedoch nicht zur Ruhe. Mit der Zeit kommen nicht nur seine Frau und seine Geliebte zu diesem Kurort, sondern auch das komplette Produktionsteam des Films. Produzent, Agenten und zahlreiche Schauspieler wollen die Aufmerksamkeit von Guido. Sie wollen Informationen zum Film und fordern Entscheidungen, doch der Regisseur wimmelt sie immer wieder ab. Der zweite Handlungsstrang besteht aus Erinnerungen des Protagonisten. In Rückblicken erfahren wir von seinem Vater, der schon früh gestorben ist und von seiner Mutter, die eine einfache Frau gewesen ist. Außerdem sehen wir, dass er in einem Kloster streng katholisch erzogen wurde, aber schon als Junge Probleme mit den Ansichten der Kirche hatte. Die dritte und wohl interessanteste Ebene zeigt uns die Sehnsüchte und Ängste des Regisseurs. Es geht um seine Tagträume und Fantasien, aber auch um seine Alpträume. Fellini gelingt es, die Handlungsstränge so geschickt miteinander zu verweben, dass es auf den ersten Blick oft sehr schwer ist zu erkennen, ob das aktuelle Geschehen Traum oder Realität ist. Die Bilder und Szenen über die er träumt, sind Szenen in seinem Film. Dabei inszeniert Fellini mit einer gewissen Leichtigkeit und somit gibt der Film den Zuschauer ein Gefühl von Freiheit und Unbeschwertheit. Mit beeindruckenden schwarz-weiß Bildern erzählt er eine geniale Geschichte über sich selbst. Denn "8 1/2" kann, aber muss nicht, als autobiographisches Werk gesehen werden.

                  "Sie sagen: Du bist frei. Du musst nur richtig wählen. Aber du hast nicht mehr viel Zeit. Du musst dich beeilen."

                  Auch thematisch beschränkt sich Fellini hauptsächlich auf drei verschiedene Themen, die auch sein echtes Leben geprägt haben. Zum einen hätten wir seine Beziehung zur Kirche. Die Kindheit des Protagonisten war stark von Religion geprägt, seine Wertvorstellungen und Regeln kamen von der Kirche. Deshalb ist es auch verständlich, dass er als erste Lösung die Religion in Betracht zieht. Doch die Gespräche mit den Würdenträgern führen zu nichts. Die Kirche lässt ihn in seiner Hoffnungslosigkeit allein, wie schon in seiner Kindheit, als sie ihm beibrachten, dass er seine Bedürfnisse unterdrücken soll. Er wurde praktisch zur Lüge erzogen, um somit Anerkennung zu bekommen. Das nächste Thema, dem er sich stellt, ist seine Beziehung zu den Frauen. Auch hier geht es wieder um die Lügen, die er sich selbst und den anderen erzählt. Dabei stehen seine Frau und seine Geliebte im starken Kontrast zueinander. Während letztere die sexuelle Begierde wiederspiegelt, scheint ihm seine Ehefrau eher auf geistiger Ebene zu erreichen. Doch Guido kann beides nicht miteinander verbinden, er lügt auf beiden Seiten und findet dadurch keine Lösung für sein Problem. Er kommt nicht zu Ruhe, weil jede seiner Lügen zu noch mehr Problemen führt. Seine sexuelle Begierde findet seinen Höhepunkt in der bekannten Harem-Sequenz in der alle Frauen, die er kennt, ihm zu Füßen liegen. In dieser Fantasie schafft er es seine vielfältigen Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, doch wird durch die surreale Sequenz schnell klar, dass dies in der Realität zu keiner Lösung führt. Der dritte und wichtigste Aspekt ist aber seine Beziehung zur Kunst, im speziellen zum Filmemachen selbst. Er weiß nicht, wie er mit dem Druck, der Ideenlosigkeit und seinen Problemen umgehen soll. Die erste Szene, die ich oben beschrieben habe, ist dabei schon eine Metapher auf Guidos Gefühlszustand. Er ist gefangen, kommt nicht vorwärts. Die Menschen um ihn herum sind teilnahmslos und ihm gegenüber gleichgültig. Er versucht zu entkommen, als ihm das schließlich gelingt stellt er fest, dass er noch immer gefangen ist. Das Seil an seinem Fuß holt in zurück zu Boden. Die Lage scheint aussichtslos und verzweifelt sucht er nach einer Lösung. Schlussendlich erkennt er, dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als alles zu beenden. Es ist schwer die Lösung für Guidos Problem zu finden, denn "8 1/2" kann und sollte nie 100-prozentig greifbar sein.

                  "Ich hatte auch so eine hübsche kleine Ansprache hier am Tischende vorbereitet. Das etwa wollte ich sagen: Meine Lieben! Das größte Glück besteht darin, dass man die Wahrheit sagen darf ohne jemanden weh zu tun."

                  "8 1/2" ist für den Zuschauer die Heilung, die der Protagonist des Films sucht. Er liefert die Antworten, die man braucht, wenn man vom Alltag gestresst oder von seiner Umwelt genervt wird. Fellini schuf einen Meilenstein der Filmgeschichte und für mich den besten Film aller Zeiten.

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                    "How can you've live for so long and still not get it? This self obsession is a waste of living. It could be spend in surviving things, appreciating nature, nurturing kindness and friendship, and dancing. You have been pretty lucky in love though, if I may say so."

                    Vampire, schon immer war ich fasziniert von diesen Geschöpfen der Nacht. Wesen, die obwohl sie so menschlich sind, trotzdem unnatürlich und gespenstisch wirken. Während mich Werwölfe, Zombies und andere legendäre Gruselgestalten schon immer ziemlich kalt ließen, fand ich die Gestalt des Vampirs schon immer anziehend. Die Gier nach Blut, übermenschliche Kräfte und ein ewiges Leben zeichnen die gefürchteten Blutsauger aus. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ich schon seit seiner Ankündigung sehnsüchtig auf "Only Lovers Left Alive" gewartet habe. Ein Vampirfilm und noch dazu von Jim Jarmusch, einem Regisseur den ich sehr schätze. Dass der Film anders werden würde, war klar, und das war auch der Grund dafür, dass ich so auf den Film gespannt war. Um so größer war die Enttäuschung, als ich feststellen musste, dass der Film in meinem lokalen Kino nicht lief. Also musste ich wieder warten, aber es hat sich dann schließlich gelohnt. Jim Jarmusch liefert mit "Only Lovers Left Alive" ein kleines Meisterwerk ab, dass ich gestern schon zum zweiten, aber bestimmt nicht zum letzten Mal, gesehen habe.

                    So, dann kommen wir nach diesem deutlich zu lang geratenen Vorwort endlich zum Film selbst. Beginnen wir mit der Handlung. Wer Jarmusch kennt, weiß, dass seine Filme nie eine sonderlich komplexe, ausgefallene oder aufwendige Handlung haben. Bei "Only Lovers Left Alive" ist das nicht anders, man könnte sogar sagen, dass der Film überhaupt keine Handlung hat. Viel mehr sieht man zwei Stunden lang den beiden Hauptdarstellern zu, man verbringt Zeit mit ihnen und lernt sie kennen. Der Film setzt voraus, dass der Zuschauer eine gewisse Ruhe mitbringt und sich auf den Film einlassen kann. Wer also einen bestimmten Grad an Story braucht, ist hier falsch. Ebenso wird man wohl Probleme haben, wenn man einen der beiden Protagonisten nicht sonderlich sympatisch findet. Jeder Darsteller wurde perfekt ausgewählt. Tilda Swinton und Tom Hiddleston wirken so authentisch, als wären sie für diese Rolle geboren worden. Beide liefern in "Only Lovers Left Alive" die bisher beste Performance ihrer Karriere ab. Der Musiker Adam zeichnet sich durch einen Hang zur Melancholie aus und hat sein unsterbliches Vampirleben etwas satt, was vor allem an den Zombies (so nennt er die "normalen" Menschen) liegt. Seine Partnerin Eve genießt ähnlich wie er jede Art von Kunst. Sei es Literatur, Musik oder auch Film. Adam bewundert außerdem viele menschliche Wissenschaftler und hat in seiner Wohnung eine Wand voll mit Bildern von seinen Helden. Neben Philosophen und Wissenschaftlern finden sich auch Charlie Chaplin und Buster Keaton an der Wand wieder. Dabei bleibt offen, ob diese in der fiktiven Welt normale Menschen oder Vampire sind. Immer wieder stellt der Film bestimmte historische Ereignisse mit einem Augenzwinkern etwas anders da. Auch die Nebendarsteller wissen zu überzeugen. Sei es der alternde Vampir Marlowe, der von John Hurt verkörpert wird und eine väterliche Ausstrahlung besitzt, oder auch der menschliche Musiker Ian, der zahlreiche Erledigungen für Adam macht. Besonders im Gedächtnis bleibt außerdem die kleine Schwester von Eve. Sie wird von Mia Wasikowska gespielt und obwohl sie schon einige Jahrhunderte alt ist, verhält sie sich noch immer wie eine rebellische Jugendliche. Jarmusch gelingt es, Bilder und Musik zu einer Einheit zu verbinden. Der Soundtrack ist hervorragend und auch die Kameraeinstellungen sind extrem gelungen. Beides verschmilzt und erzeugt dadurch eine beeindruckende Atmosphäre, die den Zuschauer komplett fesselt und in den Film hineinzieht. Thematisch spricht Jarmusch wichtige Themen an, die man immer wieder in seinen Werken findet. Es geht um die Entfremdung des Menschen und seinen Wert in der aktuellen Welt. Jarmusch kritisiert, wie die Menschen mit der Welt umgehen und rückt die Menschheit dabei in ein negatives Licht. Jedoch ist nicht alles schlecht, er zeigt was Menschen schon Großartiges erschaffen haben. Außerdem weist er auf die Wichtigkeit und den Wert von Beziehungen hin.

                    In "Only Lovers Left Alive" zeigt Jarmusch Vampire von einer völlig neuen Seite. Der Film kombiniert starke Schauspielleistungen mit gelungenen Kameraeinstellungen und einem grandiosen Soundtrack.

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                        Dieser Kommentar ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2014 für Schlopsi. Die Weihnachtstage stehen vor der Tür und somit neigt sich auch die Wichtelaktion dem Ende entgegen. Deshalb wünsche ich allen einen frohen 4. Advent und eine schöne Weihnachtszeit.

                        ------Vierter Advent------

                        "Siddhartha Gautama, der Buddha, zeichnete mit roter Kreide einen Kreis und sagte: Wenn es vorherbestimmt ist, dass Menschen einander wiedersehen sollen, was auch immer ihnen geschieht, auf welchen Wegen sie auch wandeln, am gegebenen Tag werden sie einander unvermeidlich im roten Kreis begegnen."

                        "Vier im roten Kreis" beginnt mit diesem Zitat. Schon bevor der Film wirklich losgeht wird klar, dass eine Konfrontation unausweichlich ist. Egal was passiert, am Ende steht ein Konflikt, der von Angesicht zu Angesicht gelöst werden muss. Wenn man auf den deutschen Titel achtet wird ebenfalls schnell klar, dass es wohl vier zentrale Figuren in der Geschichte gibt. Der Originaltitel, der wörtlich übersetzt nur "Der rote Kreis" bedeutet, lässt diese Information noch offen. Doch um wen handelt es sich bei den Hauptfiguren des Films? Zum einen hätten wir Corey, ein Verbrecher, der zu Beginn des Films nach 5 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird. Auch wenn er wegen guter Führung vorzeitig entlassen wird zeigt sich, dass er sich im Knast keinesfalls gewandelt hat. Er ist ein gerissener Dieb, der vor nichts zurückschreckt. Verkörpert wird diese Figur von dem grandiosen Alain Delon. Er ist der typische Protagonist in einem Heist-Film. Ein gewiefter und cooler Typ, der seinen Gegenspielern immer einen Schritt voraus zu sein scheint und nie seine Ruhe verliert. Ihm zur Seite steht Vogel, ein Häftling, dem die spektakuläre Flucht aus einem fahrenden Zug gelingt. Durch Zufall treffen die beiden aufeinander und werden schnell zu Komplizen. Komplettiert wird das Trio von dem Scharfschützen und Ex-Polizisten Jansen, der bei weitem nicht so abgebrüht wie seine beiden Partner wirkt. Er leidet unter Angstzuständen, hervorgerufen durch eine Alkoholsucht. Ihnen gegenüber steht der Kommissar Mattei, der für die Flucht Vogels verantwortlich gemacht wird und deswegen vom Polizeichef dazu verdonnert wird, diesen aufzuspüren.

                        "Es gibt keine Unschuldigen. Die Menschen sind Verbrecher"

                        Die Story an sich ist ziemlich klassisch für einen Film dieser Art. Was "Vier im roten Kreis" zu etwas Besonderem macht, ist die technische Perfektion mit der Melville den Film umsetzte. Er ist vergleichsweise langsam inszeniert, baut dadurch aber eine subtile Spannung auf. Auch die Dialogarmut trägt ihren Teil dazu bei. Im Zusammenspiel mit der Kamera sorgt dies für eine kühle und enorm dichte Atmosphäre, die durch das gute Spiel der Darsteller weiter verstärkt wird. Auch für die musikalische Untermalung hatte Melville ein gutes Händchen, diese bleibt zwar eher dezent im Hintergrund, ist aber stets passend. Der Höhepunkt des Films, eine Einbruchsszene in einem Juweliergeschäft, zeigt das große Talent Melvilles. Obwohl sie, wie auch schon der Rest des Films, sehr langsam erzählt wird, schafft es der Regisseur die Spannungskurve immer weiter zu steigern. Dies gelingt durch ein perfektes Timing und gelungenen Kameraeinstellungen. Eine Szene, die man gesehen haben sollte.

                        "Hast du denn gar keine Angst?"
                        "Wovor denn?"

                        Mit "Vier im roten Kreis" schuf Melville einen atmosphärisch sehr dichten Film, der meiner Meinung nach zwar nicht ganz an seinen besten Film "Der eiskalte Engel" herankommt, aber trotzdem eine klare Empfehlung für alle Filmliebhaber ist.

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                          "The Killers" ist ein durchaus sehenswertes Frühwerk des genialen Regisseurs Andrei Tarkowski. Es entstand während seines Studiums in Zusammenarbeit mit einigen Kommilitonen und basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Ernest Hemingway. Wenn man bedenkt, dass Tarkowski nur sehr eingeschränkte Mittel zur Verfügung standen, so entstand hier eine gelungene Adaption, die auch dem Professor Tarkowskis gut gefiel. Zu behaupten, dass man schon bestimmte Motive oder Ähnlichkeiten zu seinen späteren Werken entdeckt, ist wohl etwas zu gewagt. Trotzdem ist er interessant für alle, die sich näher mit dem unvergleichlichen Regisseur beschäftigen wollen.
                          Der Film ist auf youtube mit englischen Untertitel leicht zu finden. Er ist zwar nichts Besonderes, falsch kann man mit diesem 20-minütigen Kurzfilm aber auf jeden Fall auch nichts machen.

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                          • Auch wenn ich mich über die Preise für "Ida" freue, ist es etwas schade, dass "Leviathan" und "Wintersleep" komplett leer ausgegangen sind.

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                                Dieser Kommentar ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2014 für MichaelX. Du hast dir einen Kommentar zu "Scream" gewünscht, viel Spaß damit.

                                ------Dritter Advent------

                                "Was ist dein Lieblings-Horrorfilm?"

                                Wes Craven schaffte es 1996 ein weiteres mal das Horror-Genre zu revolutionieren. Nachdem er schon 1972 in seinem Regiedebüt "Das letzte Haus links" einen wichtigen Grundstein für das Genre geschaffen hat, brachte er 12 Jahre später eine Ikone des Horrorfilms auf die Leinwand: Freddy Krueger. Mit "Scream" lenkte Craven das Genre nochmals in neue Bahnen und löste eine Welle an neuen Horrorfilmen aus. Aber was macht "Scream" so besonders? Wodurch schafft es der Film sich von den hundert anderen Teenie-Slashern zu unterscheiden? Auf den ersten Blick könnte die Story klassischer nicht sein. Ein maskierter Killer schlachtet ein paar Schüler ab, bevor die Handlung dann auf einer Party ihren Höhepunkt findet. Doch bereits in der ersten Szene merkt man, dass "Scream" etwas anders macht. Der Killer, Ghostface, telefoniert mit seinem ersten Opfer und bald kommt die bekannte Frage, was denn ihr liebster Horrorfilm sei. Und das ist es, was den Film so besonders macht. Die Charaktere wissen genau, wie ein typischer Horrorfilm aufgebaut ist. Sie kennen die Tropen und Klischees, machen sich über Horrorfilme lustig. Herrlich selbstironisch nimmt sich "Scream" deshalb nicht besonders ernst und schafft dadurch einen gelungenen Misch aus Schocker und lustigen Elementen. Über den ganzen Film schwebt eine Metaebene, so dass der Film beinahe schon als Parodie durchgehen könnte. Die Auflösung zum Schluss ist hingegen etwas vorhersehbar. Auch wenn die Erklärung selbst gut durchdacht wurde, war die Identität von Ghost Face für mich leicht zu durchschauen. Die Schauspielleistungen sind nicht besonders, aber völlig ausreichend für den Film. Inszenatorisch wurde der Film ordentlich umgesetzt, besondere Kameraeinstellungen oder Schnitte sucht man jedoch vergebens. Alles in allem ein gut gemachter Horrorfilm, der durch seine Metaebene punkten kann. Die drei Nachfolger, die "Scream" nach sich gezogen hat, kann man sich getrost sparen.

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                                    "Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkel, nahe dem Thannhäuser-Tor. All diese Momente werden verloren sein...in der Zeit, so wie...Tränen im Regen."

                                    Wenn man sich die Filme von Ridley Scott in den letzten Jahren ansieht, könnte man fast vergessen, dass er seine Karriere damals mit Meisterwerken wie "Alien" und "Blade Runner" begonnen hat. Und wenn man sich "Blade Runner" ansieht, könnte man fast vergessen, dass der Film mittlerweile schon über 30 Jahre auf dem Buckel hat. Aus optischer Sicht ist "Blade Runner" nämlich überragend. Eine dystopische Zukunftsvision, Los Angeles im Jahr 2019...dreckig, düster und überlaufen...Tiere sind schon beinahe ausgestorben, von Natur keine Spur...grelle Lichter blinken überall, alles ist durcheinander. Kein Ort an dem man gerne Leben möchte, aufdringliche Werbungen sind allgegenwärtig, so auch ein Aufruf, dass man doch am Besten auf einen anderen Planeten umsiedeln soll. Doch wenn man sich die Wesen, die durch die Gassen streifen, so ansieht, dann kann man nicht recht glauben, dass sich irgendjemand die Flucht in eine neue Welt leisten kann. Mitten in diesem Setting steckt die Hauptfigur Deckard, die von Harrison Ford perfekt gespielt wird. Ein Charakter, der mindestens genau so heruntergekommen ist, wie die Stadt in der er lebt. Das geniale an der Figur des Blade Runners ist, dass er alles andere als ein klassischer Protagonist ist. Er ist nicht besonders charismatisch, bietet wenig Potential als Identifikationsfigur und ist sehr weit davon entfernt der Held der Geschichte zu sein, der alles zum Guten wendet. Ihm gegenüber steht ein nicht minder genialer Antagonist, der von Rutger Hauer verkörpert wird. Die Konfrontation der beiden Charaktere wird zum Höhepunkt des Films und liefert uns einen Kampf mit einem unerwarteten Ende. Untermalt werden die düsteren Einstellungen durch eine Musik, die ich zwar nicht als schön bezeichnen würde, die aber passender nicht sein könnte.

                                    "Ein Jammer, dass sie nicht leben wird. Aber wer tut das schon?"

                                    Inszenatorisch liefert Scott hier eine seiner besten Arbeiten ab. Vor allem die Beleuchtung sorgt für einige unglaublich gelungene Einstellungen. Doch nicht nur die melancholischen Bilder machen den Film zu einem Klassiker des Science-Fiction-Kinos. Die Thematik der künstlichen Intelligenz liefert zahlreiche philosophische Fragen. Worin unterscheiden sich die Replikanten von den Menschen, sind sie vielleicht eine neue und verbesserte Form? Wie weit darf man bei der Erschaffung künstliches Lebens gehen? All diese Fragen gipfeln in der letzten Szene, die dem kompletten Film einen noch dunkleren Unterton verleiht. "Blade Runner" zieht den Zuschauer in seinen Bann, nur schwerlich kann man sich von der unglaublichen Atmosphäre losreißen.

                                    "Das Licht, das doppelt so hell brennt, brennt nur halb so lang...und du hast für kurze Zeit unglaublich hell gebrannt, Roy."

                                    Da es zahlreiche Version zu "Blade Runner" gibt, möchte ich noch kurz auf die unterschiedlichen Fassungen eingehen. Ich habe die Kinoversion, den Directors Cut und den Final Cut gesehen. Von der Kinoversion würde ich abraten, da sind die anderen Beiden deutlich besser,
                                    Im direkten Vergleich hat der Final Cut dann noch etwas die Nase vorn, obwohl sich beide Versionen nicht all zu viel nehmen.
                                    In den meisten Umfragen steht auch der Final Cut an der Spitze. Das heißt wer "Blade Runner" noch nicht kennt oder auch mal wieder ansehen will, sollte zum Final Cut greifen.

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                                    • "Wintersleep" nicht mal nominiert für Best Foreign Language Film :(

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                                      • Hier mein Kommentar:
                                        http://www.moviepilot.de/movies/das-leben-des-brian/comments/1061858

                                        Ich wünsche euch allen einen frohen zweiten Advent :)
                                        Achja, einen Partner für nächste Woche suche ich auch gleich.

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                                          Dieser Kommentar ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2014. Mein ursprünglicher Partner Alex.de.Large musste leider aussteigen, da er zur Zeit kein Netz hat. Es hat mich aber sehr gefreut, dass er auf die Schnelle einen Ersatzpartner für mich organisiert hat: Friedsas, der auch sofort dazu bereit war mein spontaner Partner zu werden. Deshalb möchte ich diesen Kommentar gerne Friedsas & Alex.de.Large widmen.

                                          ------Zweiter Advent------

                                          "Always look on the bright side of life!
                                          Always look on the light side of life!
                                          If life seems jolly rotten, there's something you forgotten
                                          And that's to dance 'n smile 'n dance 'n sing!"

                                          Die Gekreuzigten fangen an zu singen. Das Lächeln, das ich schon den ganzen Film über im Gesicht trage, wird nochmal breiter und ab der dritten Zeile fange ich an zu pfeifen und leise mitzusingen. Der Höhepunkt eines Films, der so viele lustige und skurrile Höhepunkte hat. Viel zu viele lustige Zitate und Szenen, die man am liebsten alle erwähnen würde. Denn jede Szene wird von dem typischen Monty Python Humor geprägt, den ich schon als kleiner Junge kennen und lieben gelernt habe. Abgedreht, teilweise sinnlos und unglaublich witzig. Man denke nur an die Erwähnung der Skifahrer und der Wintersportindustrie gleich zu Beginn des Films...oder als Brian auf einmal an Bord eines Raumschiffs mit Alien unterwegs ist. Gerade weil es komplett an den Haaren herbeigezogen ist und überhaupt nicht zum Zeitgeist des Films passt, ist es so herrlich komisch, dass man einfach nicht anders kann als lauthals loszulachen. Auch wenn "Das Leben des Brian" enorm viel Spaß macht, wäre es zu simpel den Film nur darauf zu reduzieren. Es ist erstaunlich wie viel satirische Gesellschaftskritik in diesem 90-minütigen Klassiker steckt. Angefangen von der offensichtlichen Kritik an religiösem Fanatismus und Sektenbildung bis hin zu der Gleichberechtigung von Mann und Frau und zahlreichen weiteren politischen Themen. Eine Wunderkiste an humorvoller Kritik, die noch immer aktuell ist. "Das Leben des Brian" ist ein Film, über den man immer wieder lachen kann. Ich muss ihn wohl kaum noch jemanden empfehlen, Freunde des Humors von Monty Python kennen ihn bereits und diejenigen, die mit anderen Werken der Gruppe nichts anfangen konnten, werden auch hier keinen Spaß haben. Aber über Humor lässt sich ja bekanntermaßen nicht streiten. Deswegen will ich gar nicht zu viel Worte verlieren, sondern lieber noch ein paar meiner liebsten Zitate erwähnen. Liebhaber des Films bekommen dadurch vielleicht Lust sich "Das Leben des Brian" mal wieder anzusehen.

                                          "Also ich wollte sagen, dass etwa zu dieser Zeit die Verwirrung durch die ähm und die Verwirrung wird all jene verwirren, die nicht wissen...niemand wird wirklich genau wissen, wo diese kleinen Dinge zu finden sind, die verknüpft sind mit einer Art von Handarbeitszeug, das durch die Verknüpfung verknüpft ist; und zu der Zeit soll ein Freund seines Freundes Hammer verlieren und die Jungen sollen nicht wissen, wo die Dinge die jene Väter erst um 8 Uhr am vorhergehenden Abend dorthin gelegt hatten, kurz vor Glockenschlag."

                                          "Du bist der Messias! Und ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt!"

                                          "Ihr seid doch alle Individuen." -
                                          "Ja, wir sind alle Individuen." -
                                          "Und ihr seid alle völlig verschieden." -
                                          "Ja, wir sind alle völlig verschieden." -
                                          "Ich nicht!"

                                          "Zur Kreuzigung? Gut. Durch die Tür hinaus, zur linken Reihe, jeder nur ein Kreuz. Der Nächste."

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                                          • "Source Code" fand ich ziemlich durchschnittlich, auf Teil 2 kann ich also gerne verzichten.

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                                              Christopher Nolan versucht sich an Magie und Illusionen. Leider hat er es nicht geschafft mich komplett zu verzaubern. Im Kern der Geschichte geht es um zwei rivalisierende Zauberkünstler, deren Streit und Wettkampf im Laufe der Story immer mehr eskaliert. Darstellerisch ist der Film perfekt besetzt. Sei es Hugh Jackman, Christian Bale oder Scarlett Johansson...alle spielen ihre Rollen ausgezeichnet. Auch Nolans Dauergast Michael Caine gefällt mir mal wieder sehr gut. Auch inszenatorisch macht Nolan hier alles richtig, also woran liegt es, dass der Film mich nicht ganz so begeistert wie viele andere hier? Zum einen an der Charakterzeichnung, die beide Hauptcharaktere stur auf ihre Rivalität beschränkt. Man erfährt so gut wie nichts über sie, außer ihren tiefsten Wunsch den Konkurrenten auszustechen. Zum anderen liegt es an der Story, die mir zu konstruiert wirkt. Beim schauen sehe ich Nolan vor mir, wie er die Handlung auf einem Notizblock entwirft. Hauptsächlich ist es diesen beiden Punkten geschuldet, dass ich nicht komplett in den Film eintauchen konnte.
                                              Trotzdem bleibt "Prestige" ein sehr guter Film, weil er es schafft die menschliche Thematik der Rivalität in eine Welt der Illusionen zu verlagern und den Zuschauer immer wieder vor die Frage stellt, ob es das denn wirklich wert war.

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                                                Viele kennen das Gefühl, man hat eine Nacht durchgemacht und am nächsten Tag geht es einem dreckig. Man ist total müde, kommt nicht richtig in Schwung und hat zu gar nichts Lust. In Christopher Nolans "Insomnia" geht es Al Pacino als Detective Dormer nicht anders. Nur handelt es sich bei ihm nicht nur um eine, sondern gleich um mehrere Nächte. Zudem muss er noch einen Mord aufklären, da ist es klar, dass ein folgenschwerer Fehler nicht lange auf sich warten lässt.
                                                "Insomnia" ist ein Remake des norwegischen Films "Todesschlaf". Auch wenn Nolans Version interessant geschrieben, gut gespielt und fehlerfrei inszeniert ist, bietet sie im Vergleich zum Original keinen Mehrwert. Das Remake hält sich sehr stark an das Original, mit Ausnahme ein paar kleiner Änderungen für das amerikanische Publikum. Durch diese Änderung bringt es Nolan auf 30 Minuten mehr Lauflänge, obwohl die 90 Minuten des Originals locker gereicht hätten, um die Geschichte knackig und spannend zu erzählen. Auch bei der Atmosphäre kann das Remake nicht ganz mithalten. Es sind zwar bloß die kleinen Dinge, aber an das Original kommt Nolan nicht heran. Obwohl "Insomnia" ein guter Film ist, bleibt es trotzdem ein ziemlich unnötiges Hollywoodremake.
                                                Wer das Original kennt, kann sich diese Version sparen. Für alle anderen liefert "Insomnia" spannende Unterhaltung.

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                                                • Da hier schon alle fröhlich ihre Kommentare posten, hier ist meiner für kobbi88:
                                                  http://www.moviepilot.de/movies/m-eine-stadt-sucht-einen-moerder/comments/1057325#

                                                  Einen Partner für nächste Woche hab ich mit Alex.de.Large schon gefunden. ;)

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                                                    Dieser Kommentar ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2014 für kobbi88. Vielen Dank an dich und auch an JimiAntiloop, der die Aktion organisiert hat.

                                                    ------Erster Advent------

                                                    "Diese Bestie hat kein Recht zu existieren. Sie muss weg, ausgerottet werden, vertilgt. Ohne Gnade und Barmherzigkeit!"

                                                    Man kann "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" wohl ohne Zweifel als einen absoluten Klassiker der Filmgeschichte bezeichnen. Fritz Lang schuf 1931 einen Meilenstein des deutschen Films, der von vielen immer noch als der beste deutsche Film aller Zeiten bezeichnet wird. Obwohl es Langs erster Tonfilm war, nutzte er die Möglichkeiten des neuen Mediums perfekt aus. Der ebenso simple wie auch geniale Kniff, dass sich der Täter durch ein unscheinbares Pfeifen selbst verrät, wäre einige Jahre zuvor nur schwer umsetzbar gewesen.
                                                    Die eigentliche Handlung von "M" ist schnell erklärt. In den Straßen Berlins treibt sich ein Kindermörder, ein Triebtäter herum. Obwohl die Polizei mit allen möglichen Kräften nach ihm fahndet, bleibt er mehrere Monate auf freiem Fuß und die Liste seiner Opfer wächst. Da die Organisation der Verbrecher durch das erhöhte Polizeiaufgebot immer mehr in ihrer Tätigkeit eingeschränkt wird, beschließen die kriminellen Ringvereine den Täter auf eigene Faust zu finden und zu richten.
                                                    Bis Fritz Lang mit dem Dreh des Films beginnen konnte, dauerte es aber seine Zeit. Das Drehbuch entstand in Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau und basiert auf sehr ausgiebiger Recherche. So besuchten sie nicht nur psychiatrische Einrichtungen und Gefängnisse um das Verhalten des Täters zu studieren, sondern stellten ebenfalls Kontakt zur Berliner Polizei her, um einerseits Akten einzusehen und um andererseits einen genaueren Einblick in die Vorgehensweisen der polizeilichen Ermittlung zu bekommen. Doch die lange Arbeit hat sich ausgezahlt. Eine der großen Stärken von "M" ist seine authentische Darstellung. So nimmt sich der Film viel Zeit um zu erklären, wie die Polizeiarbeit vonstatten geht und welche Maßnahmen ergriffen werden. Doch nicht nur die Polizei wird beleuchtet, wir bekommen auch einen Einblick in die Welt der Verbrecher. Während die Kleinkriminellen in einer Kneipe zusammengetrieben werden, treffen sich die Anführer der verschiedenen Organisationen zu einem Beratungsgespräch. Schnell wird deutlich, dass sie ihre Verbrechen nicht als Straftat ansehen, sondern als ihren ganz normalen Beruf, den sie ausüben. Außerdem distanzieren sie sich von dem Kindermörder, mit dem sie nichts zu tun haben wollen. Besonders sehenswert ist diese Szene, weil immer wieder zwischen einem Treffen der Polizei und dem Treffen der Kriminellen hin und her geschnitten wird. Wir sehen, dass sich beide Organisationen doch ähnlicher sind, als sie es zugeben wollen. Auch die Kriminellen beschließen den Täter zu jagen. Ab nun gilt, dass wirklich die ganze Stadt hinter dem Täter her ist. Enttarnt wird er dann ironischerweise von einem Blinden, durch eine weiße Markierung aus Kreide, dem namensgebenden M, kann der Mörder verfolgt und nach einer aufwendigen Aktion schließlich auch vor das Tribunal der Kriminellen gestellt werden. In dieser Szene pack Peter Lorre sein ganzes schauspielerisches Können aus. In Panik berichtet er davon, wie krank er ist und das er deswegen unschuldig sei. Er schildert das Grauen und den Horror in seinem Alltag und es wird klar, dass es sich um einen psychisch zutiefst kranken Menschen handelt. Alle Charaktere werden glaubhaft und authentisch dargestellt, die gelungene Charakterzeichnung ist eine große Stärke von Langs Film. Ebenfalls schafft er es perfekt das Bild einer Stadt zu zeigen, die ihn Panik versetzt ist. Überall hängen Fahndungsplakate, Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr alleine auf die Straße und in den Bürgern macht sich Misstrauen und Angespanntheit breit. Zweimal wird gezeigt, wie ein unschuldiger Bürger ohne Beweise für den Täter gehalten wird und schnell von einem wütenden Mob von Bürgern angegriffen wird. Eine ganze Stadt wird durch einen Täter ins Chaos gestürzt.
                                                    Es ist wohl Langs Regie zu verdanken, dass der Film auch noch heutzutage kurzweilig und fesselnd ist. Nach knapp 85 Jahren funktioniert der Spannungsaufbau immer noch hervorragend. Auch das Thema des Films ist noch immer aktuell, denn Selbstjustiz und die Panik der Bevölkerung sind Themen, die immer wieder in den Nachrichten auftauchen. Das alles macht "M" zu einem zeitlosen Klassiker, einem Meisterwerk, das auch noch zukünftige Generationen erreichen wird.

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