Wenn jemand über physische Rollen den Weg ins Filmgeschäft gefunden hat, wie das bei Channing Tatum der Fall ist, sind die Neider und Ätzer nicht fern. Gewiss – der Anspruch in seinen ersten Filmen war nicht so hoch. So gab Channing Tatum sein Spielfilmdebüt in Coach Carter zwar an der Seite von Samuel L. Jackson, spielte aber ‘nur’ einen Basketballspieler. Und auch Step Up war kein filmischer Meilenstein. Doch trotz gelegentlicher Häme ob seines ausgeprägten Muskel- und begrenzten Mienenspiels hat Channing Tatum überraschend wenig Federn gelassen und sich dennoch gemausert: Der Pretty Boy Flynn aus Public Enemies konnte sich dank stimmiger Chemie in Für immer Liebe an der Seite von Rachel McAdams romantisch, neben Jonah Hill in 21 Jump Street komödiantisch überzeugen.
Die Zukunft des Channing Tatum sieht also so rosig aus wie ein Babypopo. Hier eine kleine Auswahl seiner kommenden Filme:
G.I. Joe: Die Abrechnung – Mehr als nur eine Actionfigur
Trotz eines eher mittelmäßigen Einspiels (bei einem Budget von geschätzten 175 Millionen Dollar gab es weltweit knapp 300 Millionen Dollar Gewinn zu vermelden) von G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra darf sich Channing Tatum 2013 wieder die Uniform des Ground Infanterist namens Joe überstreifen und sich so gewandet an der Seite von Actionveteran Bruce Willis und Dwayne Johnson ins Kampfgetümmel von G.I. Joe: Die Abrechnung stürzen.
The Bitter Pill – Alles andere als bittere Medizin
Auf Steven Soderberghs angekündigter Abschiedstournee hat der Regisseur Channing Tatum bei Haywire an Bord geholt und will ihn auch noch eine Station weiter mitnehmen: In Side Effects spielt Channing Tatum den Ehemann von Rooney Mara (Verblendung) und treibt sie kurz vor seiner Entlassung aus dem Gefängnis in die Sucht verschreibungspflichtiger Medikamente. Ob sie dabei seine kriminellen Connections nutzt, ist nicht überliefert. The Bitter Pill soll im Stile von Das Messer oder Basic Instinct sein, doch beim Genreumwandler Steven Soderbergh dürfen wir beruhigt auf eine ganz spezielle Annäherung an das Thema gespannt sein.
White House Down – Im Geheimdienst seines Präsidenten
Dass der Präsident der Vereinigten Staaten einen großen Stab an Mitarbeitern hat, ist bekannt. Dass er aber so schillernd zusammen gesetzt ist, erstaunt doch. In White House Down spielt Channing Tatum einen Secret Service Agenten, der nach einem Anschlag auf die Residenz des Präsidenten (gespielt von Jamie Foxx) selbigen mit seinem Leben zu verteidigen hat. Weitere Mitglieder des Sicherheitsdienstes werden dargestellt von Maggie Gyllenhaal, Richard Jenkins und James Woods. Das Ganze wird inszeniert mit garantiert großem Radau von Roland Emmerich.
Foxcatcher – Der mit den Füchsen fängt
Foxcatcher hört sich allein von seiner Prämisse her nach einem sehr interessanten Projekt an, so dass sich Channing Tatum hiermit in gänzlich anderes Fahrwasser begeben wird: Foxcatcher erzählt nämlich in der Form eines Dramas die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte des John du Pont (gespielt von Steve Carell), der an paranoider Schizophrenie litt und den Olympiawrestler David Schultz (Mark Ruffalo) tötete. Channing Tatum spielt dessen Bruder Mark Schultz. Die Kombination dieser drei so unterschiedlichen Schauspieler klingt zumindest sehr vielversprechend.
Jupiter Ascending – Mit Channing Tatum ins All
Als gäbe es kein Morgen, dreht Channing Tatum Film um Film. Nach den oben genannten drei Projekten wird 2014 wohl auch ein Tatum-lastiges Jahr. Mit Jupiter Ascending greift der dann 34-jährige gar nach den Sternen. Unter der Regie der Wachowski-Geschwister Andy und Lana spielt Channing Tatum einen Kopfgeldjäger, der auf eine russische Immigrantin (Mila Kunis) angesetzt wird. Diese lebt zwar unter den mittlerweile niedriger entwickelten Menschen, besitzt aber die Gene, um für die herrschende Königin des Universums eine ernstzunehmende Gefahr darzustellen. Neben einer Menge visuell atemberaubender Action verspricht die Konstellation Tatum-Kunis aber auch mehr als nur elektrostatisches Knistern.
Darüber hinaus ist Channing Tatum zukünftig auch als Produzent sehr umtriebig, etwa bei den Fortsetzungen 22 Jump Street sowie Magic Mike XXL. Ein weiteres Posen vor der Kamera sollte selbstverständlich sein. So selbstverständlich wie eine Dollarnote im String.
Wie mögt ihr euren Channing Tatum am liebsten?