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Meine Top 250 Filme (Plätze 200-151)

21.06.2016 - 08:20 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Der Dingo lädt zum Filmfest ein
Public Domain; Martin Canine
Der Dingo lädt zum Filmfest ein
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Nicht nur aus großer Kraft oder großem Bizeps erwächst große Verantwortung, sondern auch aus großen Listen mit großen Filmen, auch wenn deren Helden kleine schießwütige Fellknäuel mit körpergroßen Wummen sind.

So, nun ist es soweit. Die epische Saga um meine Lieblingsfilme geht weiter. Da die gesamte Bevölkerung dieses und jedes anderen Planeten bereits sehnsüchtig diesen Tag herbeiģesehnt hat, will ich euch nicht länger auf die Folter spannen. Motivation und Regeln findet ihr bei den Plätzen 250-201.


200. James Bond 007 - Casino Royale

James Bond erhält den Auftrag, zu verhindern, dass ein Ganove in einem Casino einen hohen Geldbetrag gewinnt.

"Casino Royale" ist ein perfektes Reboot für die Reihe um Agenten 007, das perfekt ins 21. Jahrhundert passt. Ungewöhnlich hart und brutal fällt die Action aus, fast schon tarantinoesk sind die Dialoge und Stilisierungen, die Atmosphäre ähnelt einem Psychothriller.


199. Misery

Als ein berühmter Autor einen Unfall erleidet, nimmt ihn ein Fan mit zu sich. Obwohl sie sich zunächst um ihn zu kümmern scheint, wird bald klar, dass sie starke psychopathische Wesenszüge hat, die sich immer weiter steigern.

"Misery" ist ein Psychothriller mit einer exzellent klaustrophobischen Grundstimmung, bei der das Gefühl der Bedrohung selbst in scheinbar hellen Momenten durchgehend in der Luft liegt - was vor Allem an Kathy Bates' unnachahmlicher Leistung liegt.


198. Der große Gatsby

Ein wohlhabender, luxuriös lebender Neureicher, der für seine ausschweifenden Feste bekannt ist, sehnt sich nach der einen Frau, die er je geliebt hat.

Mit berauschenden, opulenten Bildern und hart gesetzten Kontrasten zwischen Alt und Neu in Bild und Ton wird der Literaturklassiker um den Mann, der alles besitzt, außer einer Person, mit der er sein Leben teilen kann, entsprechend exzessiv in Szene gesetzt, schlägt in den richtigen Momenten aber auch sanfte Töne an.


197. Niagara

Eine Femme Fatale beschließt, während eines Urlaubs bei den Niagarafällen ihren Mann zu ermorden, doch ihr teuflischer Plan nimmt eine unerwartete Wendung.

Hollywoodlegende Marilyn Monroe mimt eine verführerische, und gerade deswegen gefährliche Frau, die auf besonders hinterlistige Weise ihren wahren Intellekt versteckt, um sich Vertrauen zu verschaffen. In gewisserweise parodiert sie damit ihre Paraderolle als naives Blondchen und zeigt dabei ungewohntes Facettenreichtum. Die Niagarakulisse verleiht der Kriminalstory einen mystischen Touch.


196. Pi

Ein Mathematiker entdeckt auf seinem Computer eine Zahlenfolge, um deren vermeindliche Bedeutung sich sein Leben fortan zu drehen scheint, bis es zu einer krampfhaften Obsession wird.

Darren Aronofsky inszeniert mit "Pi" einen der experimentellsten Filme, die noch nicht in den Bereich der Experimentalfilme fallen. Mit extrem hart kontrastierten Schwarzweißbildern übersteugert er den Wahn des Protagonisten, dessen steigende Paranoia bezüglich der komplexen mathematischen Kodierung irgendwann religiöse und existenzialistische Ausmaße annimmt.


195. Chasing Amy

Das Leben einer gemischt hetero- und homosexuellen Clique von Comiczeichnern in den ausklingenden 90ern.

"Chasing Amy" besitzt wenig Handlung und viel Herz. Seine Figuren und Dialoge wirken lebendig und authentisch, die Szene der liberalen und weltoffenen Boheme der Generation X wird ausgesprochen sympathisch und hip eingefangen, wobei die sexuelle Neugier von allen Seiten die Gefühle auch mal auf den Kopf stellt.


194. Unbreakable - Unzerbrechlich

Ein Mann entdeckt langsam aber sicher, dass er unverwundbar ist und über Fähigkeiten verfügt, die über jene von normalen Menschen weit hinausgehen. Zu dieser Erkenntnis verhilft ihm sein Gegenstück: ein an den Rollstuhl gebundener Mann mit Glasknochen.

Was M. Night Shyamalans grandiose Filme (auf gut deutsch: alles vor seinem Wandel zum Mainstream-Fantasy/SciFi) ausmacht, ist die Behutsamkeit und Ruhe, mit die er an Themen herangeht, die andere mit viel Krawumms inszeniert hätten. In "Unbreakable" geht es somit nur indirekt um einen Superhelden, wichtiger ist das Innenleben mehrerer Figuren und wie sich diese mit ihren Schicksalen auseinandersetzen.


193. Misfits - Nicht gesellschaftsfähig

Eine Gruppe von Leuten, die mit dem geregelten Leben der Gesellschaft nichts anfangen können, machen einen gemeinsamen Ausflug, um Pferde zu fangen, doch die Lage eskaliert zunehmend.

Sowohl für Clark Gable als auch Marilyn Monroe war "Misfits" der letzte Film vor ihrem Tod. Besonders letztere konnte sich, wie sie es sich so oft wünschte, aber nur selten die Gelegenheit dazu bekam, als Charakterdarstellerin einer komplexen, sensiblen Figur beweisen, die zur Intensität des Filmes maßgeblich beiträgt.


192. Zwei glorreiche Halunken

Zwei Betrüger, die sich ihr Geld damit verdienen, dass einer den anderen an den Sheriff liefert, die Belohnung kassiert und ihn dann im letzten Moment vom Galgen schießt, erfahren von einem Schatz, der auf einem Friedhof vergraben liegen soll.

Der rau stilisierte Western von Sergio Leone gefällt insbesondere aufgrund seiner effektvollen Inszenierung, die zwar wesentlich direkter und bodenständiger herüberkommt als seine spätere Amerika-Trilogie, in der brütenden Hitze aber dennoch ein gewisses Gefühl einer epischen Erzählung vermittelt.


191. Rambo

Ein Kriegsveteran aus Vietnam kommt wieder in den USA an, ist vom Krieg aber sichtlich traumatisiert und beginnt, sich genauso zu verhalten, wie er es im Krieg gelernt hat.

Anders als die beiden unmöglich patriotischen Sequels zeigt "Rambo" noch die Folgen des Krieges, ein im Grunde gebrochener und verstörter Heimkehrer, der die Schrecken, die er in Vietnam erlebt hat, nicht verarbeiten kann.


190. Braveheart

Im 13. Jahrhundert begehrt ein Schotte gegen den englischen König auf, nachdem unter dessen Regentschaft seine Frau vergewaltigt und getötet wurde, und avanciert zum legendären Revolutionär.

Mel Gibson inszeniert den Epos "Braveheart" mit einer unaufhaltsamen Wucht, sodass man von der visuellen und inhaltlichen Gewalt schlichtweg umgehauen wird. Wie er es auch in seinen späteren Werken tun würde, legt er auch hier viel Wert auf Authenzität, wobei "Braveheart" auch durchaus noch als ein Revival der großen Hollywoodmonumentalfilme angesehen werden kann.


189. Balzac und die kleine chinesische Schneiderin

Während Maos Kulturrevolution werden 2 Söhne intellektueller Eltern in die Berge gechickt, um zu lernen, wie man als Bauern arbeitet. Wenngleich ihnen das intellektuele Denken ausgetrieben werden soll, stecken sie die Dorfbewohner damit an, insbesondere eine junge Schneiderin, der sie aus verbotenen Büchern vorlesen.

Der vom Autor der semi-autobiografischen Romanvorlage Sijie Dai selbst inszenierte Film behandelt mit einer für Tragikomödien üblichen Leichtigkeit den gescheiterten Versuch, zwei Jugendlichen ihr Wissen und ihren Freiheitsdrang auszutreiben. Im Grunde wird das Gegenteil erreicht: nur durch ihre Anwesenheit wird ein Mädchen verwestlicht und entwickelt den Drang, über ihren Horizont hinauszublicken.


188. American Beauty

Ein Mann mittleren Alters fühlt sich mit seinem Leben unzufrieden und versucht, sich nach Jahren selbstzuverwirklichen.

Wenngleich "American Beauty" vorrangig die Midlife-Crisis eines Mannes charakterisiert, sind es vor Allem die Nebenfiguren, die das Drama für alle nachvollziehbar und lebensnah machen: eine Hausfrau, die versucht, eine glückliche Fassade zu wahren, obwohl sie frustriert ist, eine Tochter, die sich missverstanden fühlt, ein künstlerischer liberaler Junge, der gegen seinen konservativen Vaters darstellt, eine Schönheit, deren Interessen rein oberflächlich sind. Sowohl Jung als auch Alt können sich in irgendeiner Figur wiederfinden - und alle werden entsprechend ernstgenommen.


187. Gladiator

Als die Familie eines ehemaligen Generals gewaltsam getötet wird, beginnt er von Rom aus als Gladiator gegen das System und den Cäsar aufzubegehren.

"Gladiator" ist einer der letzten großen, epischen Monumentalfilme Hollywoods, die die Traumfabrik einst so riesig gemacht haben. Der Film erzählt mit unheimlich packenden Bildern und großem Schauspiel eine mächtig angelegte Geschichte um das Aufbegehren in grausamen Zeiten.


186. Spring Breakers

Eine Gruppe junger Mädchen fährt zum Spring Break, wo sie ein exzessives Feiern ihrer Freiheit mit viel Drogen und Sex genießen. Als sie einen Gangster kennenlernen, wird diese Zelebrierung zunehmend extremer.

Fragt man 10 verschiedene Leute, worum es in diesen Film geht, erhält man sicher 10 verschiedene Interpretationen. Er wurde als Exploitationfilm, Experimentalkino, Partyfilm, Satire auf die heutige Jugend oder gar als Softporno bezeichnet - die Meinungen schwanken zwischen Extremen. Für mich ist dieser zur Gänze mit Videoclipästhetik inszenierte Film eine Auseinandersetzung mit der Frage, bis zu welchem Grad ein Leben ohne Grenzen mit der Moral des Individuums vereinbar ist. Somit wird der Spring Break zum Selbstfindungstrip jeder der 4 Mädchen.


185. Die Eiskönigin - Völlig unverfroren

Als am Tage ihrer Krönung ans Tagelicht kommt, dass die Kronprinzessin übernatürliche Kräfte besitzt, flieht diese, nachdem sie das Königreich in einen ewigen Winter stürzt. Nun macht sich ihre Schwester auf, sie zurückzuholen.

"Die Eiskönigin" bringt mit neuer Technik völlig ungetrübt den Zauber der Disney Renaissance-Filme zurück, inklusive der dramatisch ernsten Geschichte, den starken und doch innerlich zerrissenen Figurwn und dem unverkennbaren Soundtrack, beides Attribute, die ich an Disney-Filmen dieser Ära so vergöttere - es fühlt sich auch in den 2010er Jahren so an, als hätte diese Epoche nie aufgehört.


184. No Country for Old Men

Als ein Mann unverhofft an einem Tatort eines offensichtlich geplatzten Drogendeals vorbeikommt, entwendet er einen Koffer voller Geld von der mit Leichen übersäten Szenerie, nichts ahnend, dass der Verursacher des Blutbades bereits auf dem Weg ist, sich die Summe zu holen - verfolgt von einem alternden Sheriff.

Das ist ein ausgesprochen rauer und brutaler Film, voller harter und kantiger Figuren, Einöden, Wort- und Gefühlskargheit und Waffen. Die Hitze von Texas tut ihr Übriges. Inmitten dieser Szenerie jagen sich ein kleiner Mann, der die große Chance auf Wohlstand sieht, ein gewalttätiger Sadist und ein rechtschaffender Sheriff mit Herz am rechten Fleck - eine überaus interessante Konstellation, die im Verständnis von Mitgefühl und Gnadenlosigkeit an unterschiedlichen Ecken stehen.


183. Shrek - Der tollkühne Held

Ein Oger zieht los, um eine Prinzessin zu retten, um im Gegenzug seinen Sumpf zurückzubekommen. Begleitet wird er dabei von einem plappernden Esel.

Ein zynischer Oger als Held, eine Qiasselstrippe als bester Freund wider Willen, eine emanzipierte Prinzessin mit Kampferfahrung, ein kleinwüchsiger Bösewicht - rückblickend fällt mir auf, wie Anti-Mainstream "Shrek" seinerzeit gewesen sein muss. Ich kenne den Film als ein sehr sehr witziges Animationsabenteuer mit brillanten Gags und wunderbar kultigen Figuren, die das Gemüt stets aufhellen.


182. Die Der Herr der Ringe-Trilogie

9 Gefährten aus Mittelerde sollen den "einen Ring" in den Vulkan werfen, der in der Lage ist, die anderen Ringe, die den Herrschern der Reiche gegeben wurden zu knechten, und müssen auf dem Weg der Versuchung widerstehen, die dem Ring innewohnt.

Der Dreiteiler "Der Herr der Ringe" von Peter Jackson ist ein monumentales Fantasy-Epos, das an Aufwändigkeit kaum zu überbieten ist. Hier sind von den bombastischen, durch eine Mischung aus Special Effects und den fantasievollen Landschaften Neuseelands erschaffenen Bildern angefangen über die hochkarätigen Schauspielleistungen bishin zum großteils in poetischem Sprachstil verfassten Drehbuch nur Superlative zu verwenden.


181. Die totale Erinnerung - Total Recall

Im ausklingenden 21. Jahrhundert beschließt ein Bauarbeiter, der sich ein Leben auf dem Mars nicht leisten kann, sich eine künstliche Erinnerung einpflanzen zu lassen, doch vorort erkennen die Zuständigen, dass sein Gedächtnis schon einmal verändert wurde.

Ein intelligenter SciFi-Thriller-Actionklassiker, der stets die Grenze von Schein und Sein verwischt lässt und den Zuschauer auch zum Mitdenken anregt. Auch die Gestaltung des Mars, inklusive seiner Slums und Rotlichtplätze zeugt von Paul Verhoevens Geschick, tiefergehende Gedanken in (wie es in den 80ern bzw. 90ern üblich war recht hartes) Popcornkino einzuflechten.


180. Sleepy Hollow

Ende des 18. Jahrhunderts: Eine Reihe von mysteriösen Morden in der Ortschaft Sleepy Hollow versetzt das Städtchen in Angst - die Opfer wurden allesamt enthauptet. Ein exzentrischer Ermittler macht sich auf, um die Geschehnisse aufzuklären und stößt darauf, dass an einer Legende vielleicht doch mehr dran ist, als es den Anschein hat.

Schwarzer Himmel, der unter dem ultradichten Nebel nur zu erahnen ist, blasse Farben, beinahe schwarz-weiß, und ein Wald, der wirkt, als wäre er durch schwarze Magie entstanden - das ist die Welt von "Sleepy Hollow". Das Schauermärchen von Tim Burton ist nicht nur überragend makaber designt, sondern auch spannend wie ein Kriminalthriller.


179. Zeit zu leben und Zeit zu sterben

Im 2. Weltkrieg findet ein deutscher Soldat das Heim seiner Eltern zerstört vor, von seiner Familie keine Spur. Er lernt ein schlagfertiges Mädchen kennen und verliebt sich in sie. Auc ihr Schicksal ist vom Regie gezeichnet, denn ihr Vater sitzt wegen nazifeindlicher Aussagen im KZ.

Der Antikriegsfilm von Douglas Sirk, selbst ein im Zuge des Krieges in die USA ausgewanderter Deutscher, bebildert anhand mehrerer Figuren diverse Archetypen der deutschen Bevölkerung mit unterschiedlicher Einstellung und Härte. Es werden keine Monster und Helden gezeichnet, sondern realitätsnahe Figuren, die sich mit dem Zeitgeist unterschiedlich arrangieren. Trotz der dramatisch aufgebauschten Liebesgeschichte ist der Film keineswegs daran interessiert, das Thema hollywoodfreundlich-trivial zu gestalten.


178. Fluch der Karibik

Ein tollkühner Schmied und ein exzentrischer Piratenkapitän machen gemeinsame Sache, um zum Schiff Black Pearl zu geladen. Der Eine, um es sich zurückzuholen, der Andere, um die darauf gefangene Frau zu retten.

Ein genial überdrehter Johnny Depp (diese Rolle hier noch frisch und unverbraucht), ein mutiger Orlando Bloom und eine emanzipierte Keira Knightley bilden ein tolles Grundgespann, dazu noch das in der Luft liegende Gefühl von großen Abenteuer, vollgefüllt mit Humor, Grusel und Spannung. Einer der Filme, bei denen ich wieder beginne, Blockbuster wie ein Kind zu bestaunen - einfach die perfekte Acherbahnfahrt an Feeling. Das ideale Hollywood-Fantasy-Adventure.


177. Catch Me If You Can

Die Biografie eines Scheckbetrügers, dem es bereits in jungen Jahren gelang, um Geld im Wert von mehreren Millionen zu betrügen und auf dem Weg durch geschickte Lügen selbst bei engen Bekannten nie in Verdacht geriet.

Leonardo DiCaprio verkörpert seine Figur mit einer exzellenten Leichtigkeit, wenngleich er in den richtigen Momenten eine tiefgehende Persönlichkeit durchscheinen lässt. Ein Film ist das, der dahinzuschweben scheint, locker und unbedarft seine verblüffende, weil wahre Geschichte erzählt, dabei aber nie vergisst, dass er verletzliche Figuren portraitiert.


176. Ghost - Nachricht von Sam

Ein glücklich verliebtes Paar wird unliebsam auseinandergerissen - als der Mann erschossen wird. Seine Seele wandelt als Geist immer noch auf Erden herum, doch nur ein Medium ist in der Lage, ihn zu hören.

"Ghost" bedient gleich mehrere Sparten des Unterhaltungskinos. So ist er neben einer ungewöhnlich zärtlichen Drama-Story stellenweise auch wahnsinnig witzig und in gewissen Augenblicken durchaus spannend. Whoopi Goldberg schafft sabei etwas fast unmögliches: das Comic Relief wird zu einem Höhepunkt des ansonsten ernsten Filmes.


175. Die zwölf Geschworenen

12 Geschworene sollen sich beraten, ob ein wegen Mordes Angeklagter schuldig ist. Die Beweislage scheint klar gegen ihn zu sprechen, es ist wahnsinnig heiß und die Männer haben noch etwas vor. Doch nur 11 Jurymitglieder sprechen sich für "schuldig" aus - Geschworener Nummer 8 ist sich nämlich nicht eindeutig sicher.

"Die 12 Geschworenen" hat einen besonders großen Clou: Nr. 8 hält den Angeklagten nicht für unschuldig, er hält die Beweislage lediglich für nicht eindeutig. Erst dadurch wird verdeutlicht, wie wichtig es ist, nicht leichtfertig mit einem Leben umzugehen. Es handelt sich hier um ein intelligentes und intellektuelles Kammerspiel, bei dem die Anspannung der Figuren beklemmend spürbar wird.


174. Die Vögel

In einer kleinen Hafenstadt beginnen die Vögel, die Bewohner scheinbar grundlos zu attackieren. Eine Frau, ein Mann und dessen Familie versuchen, zu überleben.

Alfred Hitchcocks spannender Thriller besteht aus einer Mischung absolut perfekt inszeniertem Suspense und interpretierbarer Symbolik. Hitchcock zeigt viel und erklärt wenig, setzt aber extrem effektvoll in Szene und hinterlässt viele bewusst gesetzte "Spuren". Wahnsinnig genial: die Szene in dem Café, in der alle möglichen Charaktertypen und Reaktionen anzutreffen sind, die Extremsituationen hervorrufen.


173. Shining

Eine Ehepaar mit Kind soll den Winter über auf ein verlassenes Hotel aufpassen, doch in diesem scheint sich die Realität zu verzerren, desto länger sie anwesend sind.

Der geniale Stanley Kubrick inszeniert die Gruselgeschichte um das Overlook-Hotel als surrealen Alptraum, eine unwirkliche Aneinanderreihung bizarrer und unbehaglicher Eindrücke und Bilder, verstärkt durch die ohnehin schon groteske Raumgestaltung und den besonders irrsinnig spielenden Jack Nicholson.


172. Aliens - Die Rückkehr

50 Jahre nach den Ereignissen aus dem ersten Film erwacht Ellen Ripley aus dem Koma. Auf dem Planeten, auf dem sie einst die brutale Alienspezies aufsammelten, befindet sich nun eine Kolonie - doch der Kontakt ist abgebrochen.

Der zweite Teil der "Alien"-Reihe übertrifft den Vorgänger noch in vielerlei Hinsicht: anstatt auf klaustrophobische Atmosphäre setzt dieser Teil auf große Flächen und bietet Platz für mehr Action und mehr Ästhetik. Noch wichtiger ist allerdings die erweiterte Tiefe des Werkes: Ellen Ripley ist hier nicht "nur" eine mutige Heldin, sondern wird zu einer fürsorglichen Quasi-Mutterfigur, besitzt ihre Fehler wie etwa Vorurteile, die sie auch zu hinterfragen lernt.


171. Snatch - Schweine und Diamanten

Ein Ansammlung unfähiger Gauner streitet sich um einen wertvollen Diamanten, einige andere verdienen sich ihr Geld mit dem Austragen von Boxkämpfen.

"Snatch" ist ein flotter, frecher Film mit äußerst skurrilem, um nicht zu sagen schrulligem Humor, der jedoch nichtsdestotrotz etwas überaus Cooles an sich hat. Dabei ist er noch um einiges rasanter und ideenreicher als der ähnlich gestrickte Vorgängerfilm Bube Dame König GrAs.


170. George Lucas' Star Wars-Doppeltrilogie

Vor langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis kämpft eine kleine Rebellenflotte gegen das Imperium der Galaxie.

"Star Wars" hat sich zu einem multikulturellen Symbol entwickelt, wurde zu etwas, das größer ist als Kino selbst. Der Ausgang dieses Status sind bekannterweise 3 epische Science Fiction-Filme und deren später erschienene Vorgeschichte. Alles zusammen ist ein riesiges Universum, komplett anders als das unsere, und dennoch vollkommen.


169. L.A. Confidential

Drei Ermittler mit unterschiedlichen Methoden und Idealen versuchen individuell, ein Massaker aufzuklären und geraten in etwas noch viel Größeres.

"L.A. Confidential" ist ein vollendeter Neo Noir, welcher die größten Genrestärken, die den Stil bereits seit Anbeginn prägen, mit den Möglichkeiten, die das gewagtere 90er Kino bringt, verwebt. Dabei wirkt der Film besonders rau und schmutzig, da er Sex und Gewalt nebst Klatsch und Korruption auftischt, ganz wie in alten Zeiten. Dabei ist es jedoch gerade eine Prostituierte, die Wärme ausstrahlt.


168. Das fünfte Element

In einer weiterentwickelten Zukunft muss ein Taxifahrer, gemeinsam mit einer Außerirdiche und einem überdrehten TV-Moderator die Welt vor der Zerstörung retten.

"Das fünfte Element" ist ein Fest für Freunde von besonders ausgeflipptem Science Fiction; ein Abenteuer für das Kind in allen von uns. Die Farben und Formen so spacig wie nur möglich (ein tolles Wort, "spacig". War früher mal voll im Trend, aber das waren die 90er such mal), die Figuren überzeichnet und eine Heldengeschichte, die sich so aufgeblasen afühlt, dass man sie lieben muss.


167. The Green Mile

Ein Gefangener wird in den Todestrakt gebracht, da er angeblich ein Kindermörder ist. Einem der Wärter wird jedoch bald klar, dass es sich um eine gutherzige Person handelt, bei der man sich nicht vorstellen kann, sie würde ein so schweres Verbrechen begehen. Weiters scheint es so, als würden dem Inhaftierten überirdische Fähigkeiten innewohnen, die es ihm ermöglichen, in die Seelen der Leute zu blicken.

Das Geniale an "The Green Mile" ist dieser Kontrast zwischen Gut und Böse, bzw. wo dieser zu finden ist. Nicht alle Wärter oder alle Häftlinge sind schlecht oder reinen Herzens - nein, auf beiden Seiten gibt es beides. Darüberhinaus handelt es sich hier um einen facettenreichen Film, der zwischen sanft und hart pendelt, abstrakt und realistisch, ruhig und aufwühlend.


166. Antichrist

Nach dem Tod ihres Sohnes wird eine Frau manisch depressiv. Ihr Mann, ein Psychologe, möchte ihr die Angst nehmen, in dem er mit ihr in eine Hütte in den Wald fährt. Dort beginnt die Situation zu eskalieren, als der Wald und seine Frau beginnen, sich zu verändern.

"Antichrist" ist ein provokativer, brutaler, extremer und expliziter Film, der einen Einblick in die zerstörerischen Gedanken eines in höchstem Maße Depressiven gibt. Mit unheimlicher Bildgewalt in zweierlei Hinsicht schafft es Lars von Trier, qualitativ und poetisch hochwertig und mindestens genauso obszön das absolute Böse auf Film zu bannen.


165. Guardians of the Galaxy

Eine Gruppe von Kopfgeldjägern und Kleinkriminellen, die sich selbst nicht allzu gut ausstehen können, wird gezwungen, zusammenzuarbeiten, um die Welt zu retten.

Bekannterweise bin ich kein großer Fan vom Marvel Cinematic Universe, lediglich von den älteren Verfilmungen ihrer Comics, die nicht von ihrem Studio aus gedreht wurden. Doch "Guardians of the Galaxy" bildet die Ausnahme: ein Haufen von sympathischen Antihelden, viel Witz, knallige Action und kitschiger Pathos dominieren den Film. Es fühlt sich an wie um die Jahrtausendwende. Achja, und Rocket Raccoon ist 'ne coole Sau.


164. Der Elefantenmensch

Erzählt wird die Geschichte eines schwer missgestalteten Mannes im 19. Jahrhundert, der als Attraktion, als "Elefantenmensch" herumgezeigt wurde. Doch ein Mann erkennt, dass es sich bei dem ihm um eine zarte, intelligente Persönlichkeit handelt.

"Der Elefantenmensch" ist ein für David Lynch eher untypischer Film, da er vollkommen linear und unexperimentell abläuft. Feinfühlig und liebevoll inszeniert, erinnert das Drama an große Hollywoodbiografien des klassischen Kinos, und ist in der Lage, bei seinem Publikum große Emotionen hervorzurufen.


163. GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia

Die Geschichte eines Mafiagangsters, der bereits als junger Teenager unter die Fittiche eines großen Tieres der Branche genommen wird und in eine Welt voll skrupelloser Brutalität eingeführt wird.

Das ist nicht "Der Pate" - das hat weniger mit Ehre zu tun als mit einem schmutzigen, gewalttätigen Geschäft, dass den Tätern großen Respekt verschafft. Die epische Rise-and-Fall strotzt nur so vor Detailverliebtheit, Charakterschauspiel und kompromisslosen Bildern.


162. Trainspotting - Neue Helden

Die Geschichte eines Heroinsüchtigen und seines Umfelds voller exzentrischer, teils aggresiver, teils leicht naiver Personen, und seinem Umgang mit dem Leben.

"Trainspotting" ist in seiner Darstellung der Drogensüchtigen so neutral, dass es schwer ist, zu sagen, ob dieser Film eher Drogenbefürwortern oder Drogengegnern in die Hände spielt. Zum Einen werden extreme Höhenflüge gezeigt, zum Anderen auch ein Horrortrip oder der Tod eines Babies durch Vernachlässigung seiner drogensüchtigen Mutter.


161. Donnie Darko

Der junge Donnie Darko, ein psychisch labiler Schüler, trifft immer wieder auf Frank, eine Person in einem skelettartigen Hasenkostüm, die ihm voraussagt, wann die Welt untergehen wird.

"Donnie Darko" ist ein surreales, verschachteltes Abenteuer, welches Elemente aus Coming of Age, Psychothriller und Science Fiction / Psychological Horror ideal verbindet. Vielleicht msrkiert er am Idealsten die Schnittstelle zwischen Mainstream und Arthaus, und das auf ungeheuer atmosphärische Weise.


160. Der Pate


Die Geschichte des Mafiapaten Don Corleone, der das Geschäft anders als viele andere Dons als ehrenhaft ansieht, und seines Sohnes, der nicht vorhat, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Der Mafiafilm, der das komplette Genre definierte und Filmgeschichte schrieb. Zitate gingen in den Alltag über, selbst als Kind kennt man schon unzählige Szenen aus diesem Film, die parodiert werden oder andere Sequenzen oder Figuren inspiriert haben. Kein Wunder: die epische Erzählung wirkt bis ins letzte Detail vollkommen perfekt. Besonders Al Pacino ist ein Monument der Schauspielkunst.


159. Der Exorzist

Ein einst braves 12-jähriges Mädchen beginnt, sich zunehmend extremer zu verhalten. Als immer klarer zu werden scheint, dass ihre Tochter besessen ist, wendet sich die Mutter an einen Priester.

Es sind 2 Dinge, die "Der Exorzist" zu einem solch effektiven Filmerlebnis machen: zum Einen die intensive Gestaltung des besessenen Mädchens, die auch vor extremer Derbheit nicht zurückschreckt und besonders provokant inszeniert ist; zum Anderen die feine und gefühlsbetonte Ausarbeitung des jungen Pfarrers, die dem Film die nötige Tiefe verleiht.


158. Spider-Man-Trilogie

Der junge Peter Parker ist ein unscheinbarer Streber, der unsterblich in die gutherzige Mary Jane verliebt ist. Als er von einer genmutierten Spinne gebissen wird, erlangt er Superkräfte und wird zu Spider-Man.

Sam Raimi hat mit seinen drei Adaptionen des "Spider-Man"-Comics den idealen Genreverteter für Superheldenfilme geschaffen. Peter Parker ist ein hinreißender Nerd (als Nerdsein noch nicht so in war wie heutzutage), Spider-Man ein mutiger Held, Mary-Jane die ideale "Eine" und die Bösewichte gut gewichtet. Perfekt ausbalaciert sind auch die Unterhaltungswerte, die von tollen Effekten, leichten Trash-Anleihen, witzigem Comic-Relief, spannendem Plot, kitschiger Lovestory und gefühlvollem Coming of Age reichen und wirken, als hätte man ganz Hollywood in eine Tüte gepackt. Außerdem: Emo-Peter <3


157. Face/Off - Im Körper des Feindes

Ein Detective und sein Erzfeind, der einst sein Kind tötete, tauschen operativ ihre Gesichter. Der Eine, um undercover um Informationen zu gelangen, der Andere, um sich dafür zu rächen.

Ist es ein Thriller? Ist es ein Actionfilm? Wohl etwas von Beidem, allen voran aber ein kongeniales Schauspielduell der beiden Größen Nicolas Cage und John Travolta, die beide sowohl als Prota- als auch Antagonist brillieren. Außerdem ein Meisterwerk an Symbolik, Spiegelungen und Ironie des Schicksals.


156. Zwielicht

Ein Priester wird überaus grausam ermordet. Die Spur führt zu einem Messdiener, welcher zunächst wie ein unschuldiger, höflicher Junge wirkt, dem jedoch, wie sich bald herausstellt, noch ein zweites, aggressives Ich innewohnt.

"Zwielicht" ist ein unterschätzter Psychothriller, der auf überdurchschnittlich spannende Art und Weise in die Abgründe der Kirche blickt, und dabei besonders stark vom genial abwechslungsreichen Spiel von Edward Norton profitiert.


155. Pocahontas

Die Briten fahren nach Amerika, um dieses für sich zu erobern. Doch John Smith, einer von ihnen, lernt die Ureinwohnerin Pocahontas kennen, die ihm vieles über den Einklang mit der Natur beibringt.

"Pocahontas" ist ein Disney-Film aus ihrer Renaissance-Zeit und einer der besten Beweise, warum diese so genial sind. Eine starke Heldin, eine ernste Message, viel Dramatik und ein unverwechselbarer Soundtrack - ein zauberhaftes Märchen, wunderschön liebevoll erzählt. Ich mag es ja, dass die Filme dieser Disney-Ära ihre Geschichten mit dem nötigen Ernst auf die Leinwand brachten.


154. In den Wind geschrieben

Das Leben von 4 Personen vor dem Hintergrund einer Öldynastie. Ein reicher Sohn des Unternehmensleiters leidet an starken Alkoholproblemen, seine Schwester ist promiskuitiv, jedoch verliebt in seinen besten Freund. Dieser, ein aufrichtiger Mann aus einfachen Verhältnissen, verliebt sich in seine Frau, welche versucht, mit den Problemen ihres neuen Mannes klarzukommen.

"In den Wind geschrieben" zeigt eine überaus interesdante Konstellation aus Personen, die diverse Gesellschaftsbilder der 50er Jahre darstellen. Douglas Sirk inszeniert mit atemberaubenden Bildern dieses Drama als Entlarvung einer scheinbar wohlhabenden Sippe, die im Grunde jedoch voller Probleme und Fehler steckt.


153. Die X-Men-Trilogie

Die Mutanten sind unter uns - scheinbar gewöhnliche Bürger, die durch ein verändertes X-Chromosom Superkräfte entwickelt haben. Von einigen werden diese Kräfte für das Gute eingesetzt, andere missbrauchen sie oder kommen sich überlegen vor. Manche können sie nicht kontrollieren, oder verstecken sie, um nicht aufzufallen - denn die Menschen haben Angst vor ihnen.

Die "X-Men"-Reihe gehört zu den tiefgründigsten Superheldencomicverfilmungen, da sie die "Helden" hier als Teil einer Minderheit darstellen, die genauso wie jede auch damit zu kämpfen habt, wie die Welt sie wahrnimmt. Sie treffen auf realistische Konsequenzen, wie etwa Diskriminierung, aber auch auf Befürworter. Das geniale dabei ist, dass sie universell für jede Minderheit stehen können. Nichtsdestotrotz ist die Reihe auch flotte SciFi-Action, die das eher an Popcornkino interessierte Publikum durch Effekte, Kampfchoreografien, flotte Sprüche und Coolness genauso begeistern kann.

Anm.: ich werte hier die ursprüngliche X-Men-Reihe, welche ohne Spin-Offs oder Prequels in sich abgeschlossen war. Diese beinhaltet die Filme X-Men - Der Film, X-Men 2 und X-Men: Der letzte Widerstand. Für mich qualitativ gleichauf, abgeschlossen und linear chronologisch erzählt.


152. Die besten Jahre unseres Lebens

Nach dem 2. Weltkrieg kehren 3 Veteranen zurück in die Staaten, doch sie haben schwere Probleme, sich wieder in die Gesellschaft einzufügen. Einer hat seine Hände verloren, einer versucht die Erinnerungen an den Krieg in Alkohol ertränken und einer stellt fest, dass die Frau, die er vor dem Krieg kurzerhand geheiratet hat, ihn und seine traumatischen Erlebnisse nicht ernst nimmt.

"Die besten Jahre unseres Lebens" entstand unmittelbar nach dem Weltkrieg und macht auf ein damals sehr relevantes, wie auch brisantes Thema aufmerksam: die problematische Wiedereingliederung heimgekehrter Veteranen. Nicht nur werden Traumata des Erlebten im Film zur Sprache gebracht, auch andere Aspekte, die einem heutzutage nicht sofort einfallen, etwa das Problem der Berufsfindung, oder aber, wie das im Krieg vermittelte Moralverständnis im Widerspruch zu dem steht, was man in ihren neuen Berufen von ihnen erwartet.


151. Forrest Gump

Forrest Gump, der unterdurchschnittlich intelligent und kindlich ist, wohnt, teils ohne es zu merken, einer Vielzahl historischer Ereignisse der jungen anerikanischen Geschichte bei, während seine Freundin unweigerlich abstürzt.

"Forrest Gump" kontrastiert auf emotional überwältigende Weise ein Leben, welches, ohne dass die Person es mitbekommt, alles Positive dieser Welt erfährt, mit einem, welchem alles Negative zuteil wird. Sieht man diesen Film, so überkommt einem das Gefühl, etwas unheimlich Großes und Überdimensionales zu sehen. Es ist einer der Filme, bei der spürbar wird, wo Hollywood seinen Beinamen Traumfabrik herbekommen hat.

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