999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 02.05.2023, 20:52 Geändert 03.05.2023, 17:55

    Ginger Snaps II - Entfesselt (OT: Ginger Snaps: Unleashed / AT: Ginger Snaps 2 / Ginger Snaps 2: Unleashed / Ginger Snaps II: Unleashed) / CA / 2004

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Ginger Fitzgerald (KATHARINE ISABELLE) ist tot, dennoch muss nicht gänzlich auf sie verzichtet werden, da sie innerhalb von Visionen auftaucht. Ihre kleine Schwester Brigitte (EMILY PERKINS) wuppt nun den Hauptanteil und ist ebenso zerbrechlich wie entschlossen.

    Sie ist mit Lykanthropie infiziert und kämpft mit dem Extrakt des Wolf-Eisenhuts dagegen an. Als sie sich eine Überdosis verpasst, bricht sie zusammen und landet in einer Suchtklinik. Dort freundet sie sich mit Ghost (TATIANA MASLANY) an, einem Mädchen mit blühender Fantasie und einer Vorliebe für Horrorcomics. Manche könnten sie nervig finden, ich fand ihre schrullige Art sehr unterhaltsam.

    Gegen sexuelle Gefälligkeiten würde der Pfleger Tyler (ERIC JOHNSON) ihr das Extrakt geben. Dies lehnt Brigitte jedoch vehement ab. Unterdessen ist ein männlicher Werwolf Brigitte auf der Spur, um sich mit ihr paaren zu wollen. Brigitte und Ghost bleibt nichts anderes übrig, als aus der Einrichtung zu fliehen.

    Die Fortsetzung ist gelungen und setzt von Anfang an auf Dramatik und Düsternis. Der erste Teil switchte von einer schwarzen Komödie zu einem metaphorischen Horrordrama der Pubertät. Zwar besitzt auch die Fortsetzung weiterhin makabren Humor, das Drama und der Horror stehen aber diesmal im Vordergrund.

    Beim Original konnte man interpretieren, dass die Frauwerdung mit Animalität gleichgesetzt wurde. Es sprießen Haare, Blut fließt und der Sexualtrieb erwacht. Bei der Fortsetzung könnte man interpretieren, dass dies den Herren der Schöpfung auffällt, sie ihre Macht missbrauchen und um die Gunst und Paarungsbereitschaft buhlen. Selbstverständlich sind auch umfassendere psychologische und gesellschaftliche Motive möglich, aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

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      999CINEASTOR666 01.05.2023, 12:05 Geändert 05.05.2023, 12:20

      Escape Plan 2: Hades (AT: Escape Plan 2 / Escape Plan II) / CN/US / 2018

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Dass ARNOLD SCHWARZENEGGER nicht mehr dabei ist, ist ein herber Schlag für Fans der steirischen Eiche. Hat er doch den ersten Teil immens aufgewertet. Ein kleiner Trost hätte der charmante Muskelberg DAVE BAUTISTA sein können, allerdings spielt er nur eine kleine, unbedeutende Nebenrolle. Auch die Rolle von SYLVESTER STALLONE nimmt diesmal einen kleineren Part ein. Vermutlich weil Geld aus China in die Produktion geflossen ist, übernehmen nun XIAOMING HUANG und CHEN TANG die Hauptrollen und versuchen, aus dem High-Tech-Knast Hades auszubrechen. Aufgrund der Sprachbarriere, haben sie nur wenige Dialogzeilen. Dies ist der Figurenzeichnung natürlich nicht gerade zuträglich. Als größenwahnsinniger Gefängnisaufseher tritt nun TITUS WELLIVER in Erscheinung, der jedoch zu keiner Sekunde wirklich bedrohlich wirkt.

      Inhaltlich wurden leichte Veränderungen vorgenommen, doch letztlich gestaltet sich das Unterfangen spannungsarm und einfallslos. Einziges Highlight ist eigentlich nur die technologisch hochentwickelte Einrichtung. Überall sind Computer und Bildschirme. Es gibt einen Roboter-Arzt und Hologramm-Wände. Worauf der Plot aber am meisten Wert legt, ist die Kampfarena. Für ein paar Privilegien, bestreiten die Insassen dort Gladiatorenkämpfe. Freunde martialischer Künste kommen also auch auf ihre Kosten, sollten aber kein Problem mit Wackelkamera und wenig ausgefeilten Choreografien haben.

      Neben der mauen Handlung und Figurenzeichnung, schmiert die Inszenierung gehörig ab. Man wollte wohl besonders stylisch und cool sein, doch hat es regelrecht verschlimmbessert. Mäßige VFX, überbordende Neonbeleuchtung und Linsenreflexionen sowie die dominierenden Grün- und Blautöne sind auf Dauer unschön anzusehen und furchtbar anstrengend.

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        999CINEASTOR666 30.04.2023, 13:54 Geändert 06.12.2024, 00:00

        Deadly Games - Tödliche Spiele (OT: Deadly Games / AT: Death Killer - Der laute Tod / The Eliminator / Tödliche Spiele / Who Fell Asleep?) / US / 1982

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        Nachdem ihre Schwester auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist, kehrt die Journalistin Clarissa Jane Louise 'Keegan' Lawrence (JO ANN HARRIS) in ihren Heimatort zurück. Ihre Rückkehr dient allerdings nicht der Trauerbewältigung oder dem investigativen Journalismus, um den genauen Todesumständen ihrer nahen Verwandten auf den Grund zu gehen. Vielmehr verhält sich Keegan, wie eine aufmupfige, hormongesteuerte, unbedarfte und devote Teenagerin. Auffallend an diesem Machwerk ist ohnehin, dass Frauen ebenso sexistisch sind wie Männer.

        Hauptsächlich besteht der Plot nunmehr daraus, dass Keegan eine Beziehung mit dem verheirateten Polizisten Roger Lane (SAM GROOM) anfängt. Der im Vietnamkrieg verwundete Kinomitarbeiter Billy Owens (STEVE RAILSBACK) ist mit dem Polizisten befreundet und das fünfte Rad am Wagen. Ziemlich offensichtlich ist, dass mindestens einer von beiden der Täter sein muss. Die Dreiecksbeziehung führt zu solch spannenden (!) Szenen wie American Football im Park spielen, einen Film im Kino ansehen oder ein Brettspiel spielen.

        ... ist ein verkorkster und geschwätziger Genrebastard aus Slasher, Gruselkrimi und vor allem spätpubertärer Dreiecksbeziehungskiste. Das Schauspiel ist hölzern und die Interaktionen sind unglaubwürdig. Die wenigen Morde eines schwarz gekleideten sowie eine schwarze Sturmhaube und schwarze Lederhandschuhe tragenden Killers werden eher nebenbei eingebunden und geraten relativ blutarm. Das Ende kommt dann abrupt, bestätigt den Verdacht und lässt ein lächerliches Schlussbild zurück.

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          999CINEASTOR666 29.04.2023, 01:16 Geändert 30.04.2023, 19:47

          Unrated: The Movie / DE / 2009

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          Wenn sich TIMO ROSE und ANDREAS SCHNAAS zusammentun, müssten Fans von Splatterfilmen aus dem Amateurbereich Purzelbäume schlagen. Die Handlung ist an TANZ DER TEUFEL angelehnt. Das Buch der Albträume beschwört Dämonen, Zombies, einen Höllenhund und tote Templer. Es dauert aber in etwa 50 Minuten, bevor die Post abgeht. Davor zicken die notgeilen Darstellerinnen herum, während der untalentierte, vom Outfit an Raoul Duke (JOHNNY DEPP) aus ANGST UND SCHRECKEN IN LAS VEGAS erinnernde und in ANDREAS SCHNAAS verliebte Regisseur Frank (TIMO ROSE) nix hinkriegt, weil er Schiss vor Frauen hat.

          Garniert wird der Schmarrn mit saudämlichen und spätpubertären Slapstickeinlagen samt entsprechend albernen Soundeffekten und Erotik. Zum Beispiel wurde die deutsche Pornodarstellerin VIVIAN SCHMITT engagiert. Sie spielt einen Sukkubus, knetet ihre dicken Titten und verarscht Werbung von Telefonsex-Hotlines. Karl the Butcher (ANDREAS SCHNAAS) aus der Violent Shit-Filmreihe schlägt auch auf und legt erst einmal eine homoerotische Musicalnummer hin. Das Make-up der Zombies und die toten Templar sind Referenzen an die Living Dead und Blind Dead-Filmreihe. Zum Soundtrack hat ANDREAS SCHNAAS übrigens zwei Power Metal-Stücke und TIMO ROSE einen Rapsong beigesteuert.

          Obwohl zwei Koryphäen des deutschen Amateur-Splatters die Regie übernommen haben, kommt das Gematsche unerwartet kurz und wird durch eine seltsame Albtraumsequenz gestört. Abschließend ist zu sagen, dass ich wirklich das Gefühl hatte, dass man versucht hat, Filmkunst zu schaffen. Sogar einige Kamera-Spielereien hat man sich gegönnt.

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            999CINEASTOR666 28.04.2023, 19:58 Geändert 04.05.2023, 09:18

            Last Survivors / US / 2021

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            Der Film wurde im US-Bundesstaat Montana gedreht, der mit seinen verschneiten Weiten Eindruck schindet und wie gemacht für Naturbuschen und Aussteiger zu sein scheint.

            Die Geschichte beschäftigt sich, mit einem Vater-Sohn-Gespann, das nach dem dritten Weltkrieg weit weg vom Schuss in einer Waldhütte lebt. Als Troy (STEPHEN MOYER) von einem Eindringling verletzt wird, macht sich sein Sohn Jake (DREW VAN ACKER) zur nächstgelegenen Farm auf, um Medikamente zu besorgen. Jake erhält von seinem Vater die Anweisung, jeden Menschen sofort zu erschießen, der ihm über den Weg läuft. Als er jedoch Henrietta (ALICIA SILVERSTONE) begegnet, wird seine Welt auf den Kopf gestellt.

            Obwohl man dem Publikum zunächst weiß machen will, dass Jake von klein auf von seinem Vater sowohl indoktriniert als auch instrumentalisiert wurde und eigentlich ein misstrauischer, hasserfüllter, übervorsichtiger und schießwütiger Menschenfeind sein müsste, ist er sehr zu- und umgänglich, aufgeschlossen, neugierig und vielleicht auch leichtgläubig, als er auf Henrietta trifft. Das ist ein grober Schnitzer seiner Figurenzeichnung, aber für die Handlung notwendig, die an diesem Punkt jedoch immer durchschaubarer wird. Als aufmerksamer und mitdenkender Zuschauer, kommt einem das Ganze nämlich merkwürdig vor. An der Stelle will ich aber nicht zu viel verraten.

            Nachdem eine düstere Stimmung geschaffen ist, die raue Winterlandschaft zu begeistern wusste und die Kunst des Überlebens etwas zu ausgiebig bebildert wurde, huscht also diese Wendung herein, die den weiteren Verlauf eher überraschungsarm gestaltet. Der Endzeitfilm mausert sich dann zusehends zu einem Heranwachsenden-Drama. Das in Frage stellen der väterlichen Ideologie, die Entdeckung neuer Facetten des Lebens und die endgültigen Auseinandersetzungen lassen dramaturgisch jedoch zu wünschen übrig.

            Als Drama geht der Stoff psychologisch nicht genug in die Tiefe und als Thriller fehlt es schlichtweg an Spannung, aufgrund der Durchschaubarkeit und des über weite Strecken fehlenden Konfliktpotenzials. Zumindest liefern die drei im Fokus stehenden Mimen ordentliche Performances ab, insoweit es ihre Charakterisierungen zulassen.

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              999CINEASTOR666 27.04.2023, 23:54 Geändert 27.04.2023, 23:55

              Das komabrutale Duell (AT: The Coma-Brutal Duel) / DE / 1999

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              Erwartungen an diesen deutschen Amateur-Splatterfilm hatte ich keine. Habe aber dennoch gehofft, auf irgendeine eine Art und Weise unterhalten zu werden. Leider wurden meine Hoffnungen zerstört. Dass Technik und Handwerk bei solch einer Produktion grottig sind, ist eine Selbstverständlichkeit und sollte nicht mit voller Härte in die Bewertung einfließen. Im Grunde ist das Ganze aber nur eine Aneinanderreihung von Brutalitäten und Unmenschlichkeiten, ohne jedwedes Rhythmusgefühl. Irgendwann habe ich auch komplett den Faden und das Interesse verloren, da die Handlung weder Sinn noch Verstand hat und Monotonie expandiert. Auch wenn der Gewalt- und Härtegrad im Keller und Stadtpark hoch sind, sind die Effekte viel zu billig, um Gefallen an ihnen zu finden. Da alles total dilletantisch und unrealistisch ist, ist es echt lächerlich und absurd, dass der Schund bundesweit beschlagnahmt ist.

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                999CINEASTOR666 27.04.2023, 08:16 Geändert 27.04.2023, 08:35

                Lake Placid vs. Anaconda - Krokos am Dock. Schlangen im See. (OT: Lake Placid vs. Anaconda) / BG/US / 2015

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                Das Crossover ist mehr Lake Placid als Anaconda. Reba (YANCY BUTLER) ist nun der neue Sheriff in der Stadt, kuscht vor dem Bürgermeister, hat als Uniformierte generell an Biss verloren und plagt sich mit einem tölpelhaften Deputy herum.

                Horrorfilm-Legende ROBERT ENGLUND ist auch wieder mit von der Partie und trägt Augenklappe, einen Haken als Hand und eine Beinprothese. Obwohl er es besser wissen müsste, hilft er skrupellosen Wissenschaftlern des Geldes wegen, die Genexperimente an einem Krokodil und Anakondas durchführen. Die Reptilien büxen natürlich aus und durch eine Explosionen wird der Elektrozaun zerstört, wodurch auch die anderen Krokodile freie Bahn haben.

                Um die Viecher wieder einzufangen, erhält Reba Hilfe von Will „Tully“ Tull (CORIN NEMEC), einem Beamten vom U.S. Fish and Wildlife Service. Seine Teenager-Tochter tummelt sich derweil mit ihrer Schwesternschaft am See, um initialisiert zu werden.

                JOHN RHYS-DAVIES ist nicht mehr dabei. ANNABEL WRIGHT spielt nun seine Tochter und ist eine geldgeile und machthungrige Bitch, die sich mit einigen Söldnern auf den Weg macht, um die Tiere einzufangen und ein Serum zu entwickeln.

                Wie ihr lesen könnt, hat das Crossover einen Haufen Handlungsstränge. Es bleibt zwar übersichtlich und um alles unter einen Hut zu bekommen, ist das Tempo hoch, aber mir ist das Treiben dann doch zu sprunghaft. Ich bevorzuge, eine klare Linie.

                Der Schlingerkurs ist schade, da für mich gerade der Faktor Mensch bei den Reihen entscheidend gewesen ist. Der Großteil bleibt jedoch blass oder nervt sogar. Von den Angriffen der Panzerechsen und Kriechtiere kann man aufgrund der miesen CGI ja ohnehin nicht allzu viel erwarten. Auch wenn nicht gänzlich auf Gewalt und Action verzichtet wird, findet vieles diesmal auch im Off statt. Das Aufeinandertreffen von Krokodilen und Anakondas gerät alles in allem zu unspektakulär.

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                  999CINEASTOR666 25.04.2023, 12:57 Geändert 13.05.2023, 14:10

                  Hellblazers - Every Hell Has a Gate (OT: Hellblazers) / US / 2022

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                  Eine satanische Sekte beschwört einen menschenfressenden Dämon aus der Hölle. Die Satanisten und der Dämon machen sich nun über die Bewohner einer Kleinstadt her. Das ist auch eigentlich schon alles an Story.

                  Solch eine dünne Story kann für einen Horrorfilm durchaus ausreichen, wenn die Schwerpunkte richtig gelegt werden. Die Schwerpunkte können zum Beispiel Humor, nackte Haut, Gore, Splatter, Creature oder Body Horror sein. Vorliegendes Werk hält sich mit alledem jedoch vornehmlich zurück, wodurch die unoriginelle und uninspirierte Story in den Vordergrund rückt.

                  Der gehörnte Dämon macht sich derweil rar und tritt nicht ansatzweise grausam und blutrünstig genug in Erscheinung, weil seine Aktionen überwiegend im Off stattfinden. Die zahlenmäßig überlegenen Satanisten sind gesichtslose Kuttenträger und nicht mehr als Kanonenfutter und Bauernopfer.

                  Der Streifen soll im Übrigen nicht nur ein Horror-, sondern auch ein Actionfilm sein. Die Action besteht aus Erschießungen und vor allem Explosionen. Die Angriffe und Verteidigungen sind also auch repetitiv und monoton.

                  Warum man den Stoff in die späten Achtzigerjahre verlagert hat, ist eigentlich nur mit der Satanic Panic zu erklären, die jedoch nicht thematisiert wird. Trotz Wählscheibentelefon, Kassettenrekorder, großen Kopfhörern und Kaugummiautomat, will kein richtiges Achtzigerjahre-Feeling aufkommen. Ein Diner, eine Werkstatt und ein kleines Polizeirevier erzeugen zumindest ansprechendes Kleinstadtflair und die Kulissen werden bei Nacht atmosphärisch eingefangen.

                  Die Besetzungsliste beinhaltet einige interessante Namen. BILLY ZANE, BRUCE DERN, MEG FOSTER, ADRIENNE BARBEAU und TONY TODD werden allerdings für lächerliche und unbedeutende Nebenrollen verheizt. Ihre Gastauftritte wirken eher, wie ein tiefer Fall. Insbesondere BILLY ZANE betrübt, wenn er eine billige Perücke trägt und sich dem Overacting hingibt.

                  Dynamik und Spannung will bei alledem nicht so recht aufkommen, aber immerhin nimmt sich der Streifen nicht bierernst und schiebt ein paar Auflockerungen ein. Der Showdown gestaltet sich ebenfalls recht unspektakulär und eine Mid- sowie Post-Credit-Szene hinterlassen auch keinen bleibenden Eindruck.

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                    999CINEASTOR666 24.04.2023, 21:16 Geändert 24.04.2023, 21:18

                    Sea Fever - Angriff aus der Tiefe (OT: Sea Fever / AT: Angriff aus der Tiefe) / IR/GB/SE/BE / 2019

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                    ... ist das Langfilmdebüt der irischen Regisseurin NEASA HARDIMAN, die sich auch fürs Drehbuch verantwortlich zeichnet. Die Besetzung des Eco-Horrorthrillers ist gut gewählt und überzeugt auf ganzer Linie. HERMIONE CORFIELD hatte ich bisher nicht bewusst wahrgenommen. Sie spielt den Rotschopf Siobhán, eine introvertierte wie ehrgeizige Studentin der Meeresbiologie, die Verhaltensmuster und Anomalien untersucht. Menschen sind nicht ihr Ding, weshalb sie sich in die Arbeit stürzt. Um bei ihrer Doktorarbeit nicht durchzufallen, muss sie auf einen Fischkutter und einen Tauchgang absolvieren.

                    An Bord tut Siobhán, was sie immer tut, und zwar den Umgang mit Menschen meiden. Mit der Zeit taut sie jedoch ein wenig auf und kann zu einigen Vertrauen aufbauen. In ruhigen Bildern verfolgt man nun das Treiben an Bord, lernt die rauen Umgangsformen, das Personal und ihre Marotten besser kennen, bis das Schiff plötzlich unsanft abgebremst wird. Ein unbekannter Organismus hat sich an den Schiffsrumpf geklammert und frisst sich durch die Bordwand. Ein floureszierender Schleim dringt durchs Holz und beherbergt parasitäre Larven, die nach und nach die Besatzung befallen.

                    Der Überlebenskampf auf hoher See erinnert natürlich eine ähnlich gelagerte Filme, wie z. B. ABYSS - ABGRUND DES TODES; LEVIATHAN oder DEEP STAR SIX. Der Spannungsbogen wird weiterhin mit ruhiger Hand gespannt, Klaustrophobie und Paranoia weiten sich aus und die argwöhnische Crew verliert langsam aber sicher die Nerven. Nun schleichen sich auch Ähnlichkeiten mit DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT und ein bisschen CABIN FEVER ein. Was ich als recht erfrischend empfunden habe, ist aber, dass fast völlig auf Effekthascherei und Action verzichtet wird. Dadurch wirkt das Unterfangen umso realistischer und erwachsener. Letztlich geht es darum klug und rational zu handeln sowie Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen.

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                      999CINEASTOR666 23.04.2023, 19:45 Geändert 24.04.2023, 08:15

                      Murder Mystery 2 / US / 2023

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                      ADAM SANDLER hat viele Hater. Wer mit ihm nichts anfangen kann, sollte die Finger von Filmen mit ihm lassen. ADAM SANDLER und JENNIFER ANISTON stellen nun zum dritten Mal unter Beweis, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Dass die beiden blendend harmonieren, liegt daran, dass sie seit ihren frühen Zwanzigern im wahren Leben befreundet sind, den gleichen Sinn für Humor teilen und sich gegenseitig zum Lachen bringen. Dass der Stoff komplett auf seine zwei Stars zugeschnitten ist, checkt man im Nullkommanix.

                      Die Fortsetzung hält dem Original die Treue. Die Spitzes haben nun eine mäßig laufende Privatdetektei und werden vom Maharadscha zur Hochzeit geladen. Die bodenständigen New Yorker sind Fremdkörper inmitten der High Society und der Bräutigam wird während der Feierlichkeiten entführt. Die Spitzes fallen neben etlichen anderen wieder einmal unter den Kreis der Verdächtigen, was sie jedoch nicht davon abhält, auf eigene Faust ermitteln zu wollen. Allerdings betritt ein Stardetektiv die Bühne und reißt sich den Fall unter den Nagel. Die Kidnapper wollen allerdings, dass die Spitzes die Lösegeldübergabe in Paris übernehmen.

                      Die Story ist flott umgesetzt. Es ist ständig etwas los und Langeweile hat keine Chance. Das Bälle zuspielen ist sympathisch und hält bei Laune, aber leider zünden die wenigsten Gags. Das Whodunit gerät derweil eher kümmerlich und verräterisch, aber diesmal hat man tatsächlich einige Actionszenen eingebunden, die solide choreografiert sind und durchaus Schauwerte bieten. Das Original hat mir persönlich zwar besser gefallen, aber für die seichte Sonntagabend-Unterhaltung taugt die tempo- und actionreiche Krimikomödie schon.

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                        999CINEASTOR666 22.04.2023, 22:20 Geändert 15.04.2025, 11:02

                        Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick (OT: Marry Me) / US/CN/JP / 2022

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                        Leichte Kost fürs Herz, bei der Stardom, Glamourwelt und Social-Media-Auftritt auf Single-Dad-Dasein, Mathe-Olympiade und dem Leben des einfachen Technikmuffels treffen. Man könnte meinen, dass JENNIFER LOPEZ eine fiktionalisierte Version ihrer selbst spielt. Eine Geschichte darüber, wie sie vom Divenstatus eine Auszeit nimmt, um wieder Jenny from the Block zu werden. Okay, sie kehrt jetzt nicht in die Hood zurück, sondern ins Leben einer Normalsterblichen. Beim Clash beider Welten sind beiderseitige Überraschungen vorprogrammiert und der Plot nutzt diese natürlich für einige Witzchen.

                        Da JENNIFER LOPEZ einen berühmten Popstar spielt, gibt es viele Konzertszenen. Es ist demnach schon zum Teil auch ein Musikfilm. J.Lo bringt natürlich die entsprechende Bühnenpräsenz mit. Die ganz große Sängerin war sie nie, aber die Produktionen bzw. Kompositionen sind immer top und gehen ins Ohr. So wurden die Songs auch hier von ihr eingesungen und wissen zu gefallen. Prunkvolle Outfits und pompöse Bühnenbilder machen darüber hinaus ordentlich etwas her. Wenn man JENNIFER LOPEZ nicht ausstehen kann, kann man natürlich auch von Selbstbeweihräucherung sprechen.

                        JENNIFER LOPEZ und OWEN WILSON harmonieren ganz gut und ihr Zusammenspiel gerät überraschend sympathisch. Zweitgenannter bringt ein bisschen Würde und Anspruch in das seichte und vor allem klischeehafte Geschehen. Letztendlich hätte die Laufzeit von ca. 112 Minuten etwas gestrafft und auch in Sachen Humor eine Schippe draufgelegt werden können. Fans von NOTTING HILL oder MITTEN INS HERZ – EIN SONG FÜR DICH könnten aber eventuell Gefallen finden.

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                          999CINEASTOR666 22.04.2023, 17:18 Geändert 22.04.2023, 22:21

                          Shotgun Wedding - Ein knallhartes Team (OT: Shotgun Wedding) / US / 2022

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                          Locker-flockige R-Rated-Actionkomödie vor (philippinischer) Traumkulisse. Das Brautpaar um Darcy Rivera (JENNIFER LOPEZ) und Tom Fowler (JOSH DUHAMEL) kriegt kalte Füße, der Ex der Braut kreuzt überraschend auf und zwischen den lieben Verwandten herrscht Disharmonie. Als Piraten die Party crashen und die Hochzeitsgäste als Geiseln nehmen, liegt es an Darcy und Tom alle zu retten. Währenddessen kehrt die Erinnerung zurück, warum sie sich einst ineinander verliebt haben.

                          Piraterie und Geiselnahme lassen zum Glück nicht lange auf sich warten. Generell ist der Plot recht flott umgesetzt und lustige, romantische und actionlastige Szenen geben sich die Klinke in die Hand. Der Humor bleibt über der Gürtellinie, ist aber leider wenig feinsinnig. Kurzweilig, amüsant und sympathisch ist das Unterfangen allemal, aber herzhaft zum Lachen bringen konnte es mich nicht. Mit übermäßiger Spannung sollte man auch nicht rechnen, aber die Actionszenen sind auf jeden Fall unterhaltsam. Dass diese hauptsächlich harmlos ausfallen, sollte bei einer Altersgreigabe ab 12 Jahren nicht weiter verwundern. Die Besetzungsliste kann sich darüber hinaus sehen lassen, Glanzleistungen liefert aber niemand ab.

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                            999CINEASTOR666 20.04.2023, 10:41 Geändert 20.04.2023, 10:50

                            Offseason - Insel des Grauens (OT: Offseason / AT: Off Season) / US / 2022

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                            Um darüber zu entscheiden, was mit dem geschändeten Grab ihrer Mutter geschieht, reist eine junge Frau und ihr Freund auf eine Insel. Die Insel ist durch eine Klappbrücke befahrbar, die von einem Brückenwärter betrieben wird. Die Klappbrücke wird in der Nebensaison hochgeklappt und öffnet erst wieder im Frühjahr.

                            Der von MICKEY KEATING geschriebene und inszenierte Film wurde in New Smryna Beach, Florida, gedreht. Die größte Stärke des Films ist, dass er zutiefst atmosphärisch ist. Nebel und Dunst kriechen über das Eiland, Windböen peitschen den Sandstrand auf und beugen die Palmen, während die Straßen gespenstisch menschenleer sind. Das erinnert zuweilen an SILENT HILL und die Spookiness wird mit Sicherheit einige einlullen. Mir sind die Gruselmomente jedoch zu abgeschmackt und außerdem liegt mir eine gehaltvolle Handlung am Herzen.

                            Keine Ahnung, ob das Arthaus sein soll und alles metaphorisch zu verstehen ist und analysiert gehört, oder ob das einfach nur schick verpackter Nonsens ist. Frühe Siedler haben einen Deal abgeschlossen, mit dem Mann, der aus dem Wasser gekommen ist. Als Gegenleistung für ihre Sicherheit und Schutz vor Stürmen, tauschten die Siedler ihre Seelen ein.

                            Man könnte an einen Pakt mit dem Teufel oder einem Dämon denken. Ähnlich wie die Kreuzungsdämonen in SUPERNATURAL - ZUR HÖLLE MIT DEM BÖSEN. Allerdings kommt später eher lovecraftscher Horror dazu und am Ende bleibt das Geschehen interpretationsfähig. Es könnte auch alles Einbildung oder ein Albtraum gewesen sein. Oder die Insel ist tatsächlich eine Art Vorhölle. Ein Gefängnis, dessen Direktor die seelenfressende Kreatur ist. Auf der Insel wandeln nur die leeren menschlichen Hüllen umher und werden wie Marionetten gelenkt. Alle Wege führen auf die Insel zurück. Es gibt kein Entkommen.

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                              999CINEASTOR666 19.04.2023, 11:39 Geändert 21.04.2023, 10:04

                              Anacondas - Trail of Blood (OT: Anacondas 4: Trail of Blood / AT: Anacondas: Trail of Blood) / US/RO / 2009

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                              Die zweite und dritte Fortsetzung wurden auf einen Schlag gedreht. Dennoch setzt die Handlung unbestimmte Zeit später an. Auch dieses Sequel wurde fürs Fernsehen und den Direct-to-DVD-Markt produziert. Erneut ist JOHN RHYS-DAVIES als an Knochenkrebs erkrankter Milliardär mit von der Partie und auch CRYSTAL ALLEN gibt wieder die attraktive Herpetologin.

                              Abermals nutzt ein Wissenschaftler die Blutorchidee für ein Serum und züchtet eine Monsterschlange, die selbstverständlich ausbüxt und Chaos anrichtet. Das Kriechtier sieht nun besonders skurril aus und besitzt die Fähigkeit, sich zu regenerieren. Diese Ideen sind zwar lobenswert, aber die minderqualitativen CGI tun denen keinen Gefallen. Da ich schlechte Animationen aus den Vorgängern gewohnt bin, fallen sie jedoch nicht allzu sehr ins Gewicht.

                              Obwohl eine Menge Figuren durch den osteuropäischen Wald laufen, es mehrere Handlungsstränge gibt und eigentlich für Abwechslung und Tempo gesorgt wird, rührt meine mittelprächtige Bewertung vielmehr daher, dass die altbewährten Versatzstücke meines Erachtens nicht derart gekonnt und kurzweilig zusammengefügt wurden wie zuvor. Es läuft eben relativ unspektakulär und generisch ab. Auf seine Art ganz sympathisch, aber letztendlich dann doch nur Dutzendware.

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                                999CINEASTOR666 18.04.2023, 16:17 Geändert 21.04.2023, 10:05

                                Anaconda - Offspring (OT: Anaconda 3 / AT: Anaconda 3: Offspring / Anaconda 3: The Offspring / Anaconda III / Anaconda: The Offspring / US/RO / 2008

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                                Keine Ahnung, was die Leute von einer zweiten, fürs Fernsehen und den Direct-to-DVD-Markt produzierten Fortsetzung erwarten. Diverse altbewährte Versatzstücke des Tierhorrorfilms wurden kompetent zusammengefügt, sodass ein kurzweiliges Unterfangen entstanden ist.

                                Auch die Darsteller*innen sind allesamt solide. CRYSTAL ALLEN schaut man gerne zu und an, JOHN RHYS-DAVIES überzeugt als todkranker Geldgeber und DAVID HASSELHOFF rockt als machomäßiger Schlangenjäger.

                                Selbstverständlich sind die VFX nicht die Welt, aber das war zu erwarten und es geht um einiges schlechter. Unter den Gesichtspunkten eines Trashfilms betrachtet, gehen die Splatter-Effekte absolut in Ordnung.

                                Auch die Idee der Genmanipulation ist immer wieder gern gesehen. Dadurch hat die Anakonda nun einen Stachel am Schwanzende und spießt den einen oder anderen auf.

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                                  999CINEASTOR666 17.04.2023, 16:19 Geändert 19.04.2023, 15:22

                                  Coffin Baby - The Toolbox Killer is Back (OT: Coffin Baby / AT: Toolbox Murders 2) / US / 2013

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                                  TOBE HOOPER hat 2004 das Remake von DER KILLER MIT DER BOHRMASCHINE aus dem Jahre 1978 inszeniert. Hierbei handelt es sich nun, um die Fortsetzung der Neuverfilmung. Da die Verbindung sehr lose ist, könnte es aber auch ein eigenständiges Werk sein.

                                  Diesmal hat DEAN JONES die Regie übernommen. Bei der Produktion des Films gab es erhebliche Komplikationen, die man dem Endprodukt enorm anmerkt. Inhaltlich und formal ist es extrem unausgegoren und wirr. Slasher, Torture Porn, Kannibalismus, Okkultismus und Surrealismus werden ohne Sinn und Verstand in einen Topf geworfen. So etwas wie Polizeiermittlungen bzw. die Befragung eines Tatverdächtigen gibt es übrigens auch. Führt aber auch zu nichts.

                                  Zumindest wird versucht, die Gorehounds zufriedenzustellen. Wenn man zur unzensierten Version greift, stapeln sich die Leichen unaufhörlich und ein ekelerregender Gewaltexzess jagt den nächsten. Warum die Sarggeburt entstellt ist und wahllos Menschen zersägt, zerhackt und filetiert bleibt aber unbegründet. Ebenso, warum er eine Frau entführt, in einen Käfig sperrt, foltert und bei seinen Gräueltaten zusehen lässt. Scheinbar hegt er romantische Gefühle für sie, bezeugt seine Liebe auf eigentümliche Weise und will das Stockholm-Syndrom initiieren, während sie nach und nach den Verstand verliert und halluziniert.

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                                    999CINEASTOR666 16.04.2023, 16:49 Geändert 19.04.2023, 09:11

                                    The Toolbox Murders (OT: Toolbox Murders / AT: The Toolbox Massacre) / US / 2004

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                                    Hier haben wir die Neuverfilmung von DER KILLER MIT DER BOHRMASCHINE aus dem Jahre 1978. Auch wenn noch immer ein Unbekannter mit Sturmhaube und Werkzeugkasten vorrangig weibliche Personen in Apartments meuchelt, weicht die Neuverfilmung inhaltlich erheblich vom Original ab.

                                    Das historische Gebäude und seine skurrilen Bewohner*innen nehmen nun einen hohen Stellenwert ein. Das geschichtsträchtige Rattenloch mit den dünnen Wänden wird bemerkenswert schaurig und geheimnisvoll in Szene gesetzt. Da im Verlauf Okkultismus ins Spiel gebracht wird, fühlte ich mich tatsächlich ein klein wenig an ROSEMARIES BABY erinnert.

                                    Das Sequel bleibt aber in erster Linie ein düsterer Slasher. Auch um die Identität des Täters wird längere Zeit ein Geheimnis gemacht und zusätzlich wird ein Roter Hering zugeworfen. Wenn man den Red Herring aus dem Spiel nimmt, wird eigentlich kein wirkliches Whodunit ins Auge gefasst. Die Aufklärung der Identität des Täters geschieht daher eher beiläufig, weshalb diesbezüglich wenig Thrill zu verzeichnen ist.

                                    Die Morde sind brutal und blutig, ergötzen sich aber nicht an überzogener Gewaltpornografie. Der Härtegrad ist in Ordnung, doch meinetwegen hätten die Kills höher frequentiert und besser über die Spieldauer verteilt sein können. Die Erzählgeschwindigkeit ist nämlich bedächtig und mir sind vereinzelte Längen negativ aufgefallen. ANGELA BETTIS gibt derweil eine charismatische Hauptfigur ab, deren Motivation nachzuvollziehen ist.

                                    Dass TOBE HOOPER auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, bemerkt man zudem einige Male. Die Morbidität von BLUTGERICHT IN TEXAS kommt zum Beispiel zum Vorschein, als ganze Leichenberge entdeckt werden. Wenn der Killer an seinem Gesicht herumwerkelt, erinnert das außerdem an Leatherface. Rein optisch erinnert er mich aber vielmehr an Darkman.

                                    Der Streifen ist eine Zeit lang nicht der Knaller, aber das letzte Drittel macht einiges an Boden gut. An dem Punkt wird sich nämlich endlich dem Exploitation Cinema hingegeben, dem TOBE HOOPER einst einen Meilenstein gesetzt hat.

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                                      999CINEASTOR666 15.04.2023, 12:20 Geändert 15.04.2023, 12:21

                                      Tanz der Dämonen (OT: Demon Wind / AT: Tanz der Monster / Tanz der Zombies) / US / 1990

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                                      Mit hoher Wahrscheinlichkeit von einschlägigen Werken wie TANZ DER TEUFEL; TANZ DER TEUFEL 2 - JETZT WIRD NOCH MEHR GETANZT; DÄMONEN 2; DÄMONEN und NACHT DER DÄMONEN inspirierter Abklatsch. Das wäre ja kein Problem, wenn die in einem Satz zusammenfassbare Handlung nicht die meiste Zeit stinklangweilig sein würde. Auch dass die Darsteller*innen völlig unbegabt sind und ihre Charaktere strunzdumm und unsympathisch geraten, ist nicht von Vorteil. Dass sich mir die Verhaltensweisen nicht erschlossen haben, kann aber auch Teil der teils surrealen Atmosphäre sein. Wirklich erwähnenswert sind eigentlich nur die wirklich ekligen Make-up-Effekte. Für mehr als eine unterdurchschnittliche Bewertung, reicht es trotz alledem nicht aus.

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                                        999CINEASTOR666 14.04.2023, 22:00 Geändert 19.04.2023, 09:16

                                        Lake Placid 4 - Das Grauen hat ein Ende! (OT: Lake Placid: The Final Chapter / AT: Lake Placid 4) / US/BG / 2012

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                                        Die dritte Fortsetzung knüpft mehr oder weniger direkt am Ende des Vorgängers an. Obwohl es die taffe Reba (YANCY BUTLER) dazumal im Supermarkt zerrissen hat und ihre Gedärme herausquollen, ist sie jetzt nur leicht verletzt, stiefelt davon und tritt kürze Zeit später einen neuen Job an. Die gebürtige Düsseldorferin ELISABETH RÖHM ist nun der neue Sheriff in der Stadt, hat eine Teenager-Tochter als Anhang und ein Love Interest findet sich auch. Obendrein ist um den See jetzt ein Elektrozaun gezogen, da die Krokos unter Artenschutz stehen. Vom Aussterben bedroht sind aber vielmehr die Leutchen, die sich im, am und um den See herumtreiben.

                                        Es gibt also ein paar Neugestaltungen, von Originalität ist man aber weiterhin meilenweit entfernt. Selbstverständlich nimmt sich der Stoff auch diesmal nicht bierernst und die naive Umsetzung besitzt abermals Charme. Die Computeranimationen entsprechen dem shitty Qualitätsstandard des Vorgängers und versaubeuteln jedwede Fressattacke, die bei solch einer Art Film ja eigentlich zu den Schauwerten gehören sollten. Zum Glück wackelt die Kamera nicht mehr allzu doll, man kriegt POV-Shots der Krokos spendiert und wenn ich richtig gesehen habe, gibt es sogar ein paar eklige praktische Effekte.

                                        Die Besetzung hat auf mich erneut den Eindruck gemacht, Spaß am Spiel der Klischeefiguren zu haben. Man konnte sogar Horrorfilm-Legende ROBERT ENGLUND für den fürs Fernsehen produzierten Tierhorror-Trash verpflichten. Die Atmosphäre ist wiederholt idyllisch, aber manchmal wird es schon ungewohnt gruselig. Meiner Meinung nach der bis jetzt beste unter den Sequels.

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                                          999CINEASTOR666 14.04.2023, 13:52 Geändert 14.04.2023, 16:09

                                          Final Cut of the Dead - Der beste schlechteste Zombiefilm aller Zeiten! (OT: Coupez! / AT: Z (comme Z) / Final Cut) / FR/GB/US/JP / 2022

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                                          ... ist die französische Neuverfilmung des japanischen Films ONE CUT OF THE DEAD. Obwohl ich das Original schon damals als Geniestreich befunden habe, konnte ich mit dem japanischen Sinn für Humor überhaupt nichts anfangen und habe den Streifen mit einer mittelprächtigen Bewertung abgestraft und aus egoistischen Motiven Unrecht getan. Da ich generell ein Freund französischer Komödien bin, kommt die Neuverfilmung wie gerufen. Obwohl es auch hier mitunter hektisch, chaotisch und albern zugeht, komme ich mit dem Verve und Esprit viel besser klar und habe mich köstlich amüsiert.

                                          Ein Zombiefilm soll als 30-minütige Plansequenz gedreht und direkt live ausgestrahlt werden. In diese 30-minütige Plansequenz wird man auch direkt hineingeworfen und wundert sich. Das Ganze mutet wie Improtheater oder Mumblecore an. Die Darsteller*innen zelebrieren Overacting, die Kamera ist manches Mal auf Abwegen, die Dialoge wirken ausgedacht, die Musik scheint unpassend und setzt an seltsamen Stellen ein und aus, die Effekte sind billig und die Story weist Logiklöcher auf.

                                          Nach der 30-minütigen Plansequenz kriegt man näher gebracht, wie es überhaupt zu dem Projekt gekommen ist. Das Konzept war in Japan ein Erfolg und der Regisseur wird angeheuert. Die Probe findet statt und die Darsteller*innen sind Diven. Planung und Vorbereitung sind kein Zuckerschlecken, insbesondere, wenn man den Ansprüchen bzw. unrealistischen Vorstellungen der Produzenten gerecht werden will.

                                          Dann beginnen die Dreharbeiten. Das ist dann wie eine Art Making-of bzw. Behind-the-Scenes inklusive Bloopers. Die Not macht erfinderisch, schleunigst müssen Lösungen her, denn an aufgeben ist nicht zu denken. Daraus bezieht der Film seine absurde Komik und ist natürlich megamäßig meta. Es ist sowohl Hommage als auch Persiflage auf das Filmemachen mit geringem Budget. Vielleicht lernen Leute, die sonst nur Blockbuster anschauen, wie viel Aufwand hinter einer Low-Budget-Produktion stecken kann. Ich persönlich finde es immer wieder wahnsinnig interessant und faszinierend, wie man mit Ehrgeiz, Einfallsreichtum, Lösungsorientiertheit, Spontanität, Erfindergeist und Improvisationstalent aus wenig viel machen kann. Daher schaue ich fast ausschließlich B-, Indie-, Low-Budget-, Trash-, Exploitation- und Undergroundfilme. Man braucht ein gewisses Kunstverständnis, um diese Form des Filmemachens zu verstehen.

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                                            999CINEASTOR666 13.04.2023, 21:27 Geändert 13.04.2023, 21:28

                                            Lake Placid 3 - Vergiss dein Essen nicht! (OT: Lake Placid 3) / US/BG / 2010

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                                            Die Bestandteile sind die gleichen, wurden aber neu angeordnet. Das bringt ein wenig Schwung in die Kiste, von Originalität ist man aber weiterhin meilenweit entfernt. Zum Glück nimmt sich auch das zweite Sequel nicht bierernst, was abermals von Vorteil ist. Wie es schon beim Vorgänger der Fall gewesen ist, muss man übrigens zur Unrated Version greifen, um nackte Tatsachen zu Gesicht zu bekommen.

                                            Eigentlich sollten die CGI-Schnappis kein Grund zur Aufregung mehr sein. Diesmal sind die Animationen aber besonders shitty und versaubeuteln jedwede Fressattacke, die bei solch einer Art Film ja eigentlich zu den Schauwerten gehören sollten. Bei dynamischen Szenen wird obendrein die Wackelkamera ausgepackt und geht gehörig auf den Piss.

                                            Zumindest verleiht der Humor dem Ganzen erneut Charme und die naive Umsetzung des B-Stoffes ist ein weiteres Mal recht sympathisch. Die teils bekannte Besetzung hat auf mich zudem den Eindruck gemacht, Spaß am Spiel der Klischeefiguren zu haben. Die Atmosphäre ist wiederholt idyllisch, aber die Stimmung ist manches Mal ungewohnt dramatisch. Nichtsdestotrotz können sich weder spannungsgeladene Gefahren- oder intensive Schockmomente einstellen.

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                                              999CINEASTOR666 13.04.2023, 13:28 Geändert 13.04.2023, 13:29

                                              Der Killer mit der Bohrmaschine (OT: The Toolbox Murders / AT: Der Bohrmaschinenkiller / Der Bohrmaschinen-Killer / The Maniac Drill) / US / 1978

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                                              Das erste "Drittel" beeindruckt schon einmal. Es wird sleazy und ein gory Kill reiht sich an den nächsten, während die Polizei im Dunkeln tappt. Die Kameraarbeit, der Filmschnitt, die Filmmusik, die Farbdramaturgie, das Interieur, die leicht bis unbekleideten Damen sowie die Sturmhaube und die Lederhandschuhe des Werkzeugkasten-Mörders haben mich derweil signifikant an Gialli erinnert.

                                              Als Ruhe einkehrt, widerfährt der Handlung überraschend ein unorthodoxer Bruch. Mein Verdacht bestätigte sich, als unverhohlen die Identität des Täters preisgegeben wird. Das Ganze wandelt sich, zu einem dramatischen Entführungsthriller und tragischen Psychodrama.

                                              Manchen könnte es an der Stelle zu sperrig werden. Mich haben Trauma und Psychose aber weiterhin interessiert und fasziniert. Zwar sind auch diesbezüglich Wendungen vorhersehbar, aber als zum Schluss darauf hingewiesen wird, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, sitzt der Schock tief.

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                                                999CINEASTOR666 12.04.2023, 23:40 Geändert 12.04.2023, 23:40

                                                The Open Door / US / 2008

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                                                Highschool-Schülerin Angelica Watson (CATHERINE MUNDEN) ist stinksauer. Ausgerechnet in der Nacht, als die größte Party des Jahres steigt, kriegt sie Hausarrest aufgebrummt, während ihre Eltern außer Haus sind. Als sie frustriert das Radio einschaltet, stößt sie auf den Piratensender „The Open Door“. Dieser läuft nur alle 29 Tage an einer Vollmondnacht auf der Frequenz 99.9. Es wird zum Anruf aufgefordert. Man soll sein Herz ausschütten, damit das „Orakel“ die Herzenswünsche erfüllen kann. An einem bestimmten Punkt greift die Teenagerin zum Hörer und wünscht ihren Eltern und Schulkameraden nichts Gutes.

                                                Eigentlich gar keine so schlechte Idee, einen teuflischen Rachepakt am Telefon abzuschließen. Allerdings lässt man sich bis zur dämonischen Heimzahlung unverschämt viel Zeit. Bis es soweit ist, werden flache und witzlose Klischeefiguren etabliert. Durch Machogehabe, Großspurigkeit, Wichtigtuerei, Eifersuchtsdramen sowie Intrigen- und Machtspielchen, streichen diese keine Sympathiepunkte ein.

                                                Nach dem Telefonat werden die typischen Geisterbahn-Schocker aufgefahren. Scheinbar wollte man in Richtung Evil Dead-Reihe gehen. Das Böse kommt in Egoperspektive angeschossen und ergreift Besitz. Besessene kriegen weiße Augen, einen starren Blick und werden mordlustig. Eine Splatterorgie hat man aber leider nicht initiiert und die wenigen Effekte sind auch nicht die Besten.

                                                Die Story ist also unoriginell umgesetzt und eigene Ideen sucht man mit der Lupe. Die Besetzung empfiehlt sich nicht für Größeres, ist aber auch kein Totalausfall. Handwerklich geht die Chose schon in Ordnung, aber zu wenig Horror, Spannung und Tempo drücken den Unterhaltungswert. Das Finale macht ein wenig Boden gut, gesehen haben muss man den Streifen aber nicht.

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                                                  Lake Placid 2 / US / 2007

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Inhaltlich und formal unterscheidet sich die fürs Fernsehen produzierte Fortsetzung eigentlich kaum vom Original. Das ist dann auch das eigentliche Problem. Die Story hat schon damals das Rad nicht neu erfunden, weshalb es schwachsinnig ist, diese noch einmal aufzuwärmen. Zum Glück nimmt sich das Sequel ebenfalls nicht bierernst, wodurch wiederum Wasser auf die Mühlen gegossen wird.

                                                  Der trockene Humor und Sarkasmus verleihen dem Ganzen Charme und die Schnappis beißen sich vorzugsweise durch Körper spärlich bekleideter Damen. Dass die Killerkrokos erneut computergeneriert sind, finde ich zwar weiterhin nicht toll, aber qualitativ geht es weitaus schlechter.

                                                  Die naive Umsetzung des B-Stoffes ist recht sympathisch und der Cast hat auf mich den Eindruck gemacht, Spaß am Spiel der Klischeefiguren zu haben. Da Atmosphäre und Stimmung idyllisch und locker-flockig sind und sich früh abzeichnet, wer zwischen die CGI-Kiefer gerät und wer nicht, stellen sich jedoch weder spannungsgeladene Gefahren- oder intensive Schockmomente ein.

                                                  Es ist halt eine trashige Tierhorrorkomödie und legt zumindest ein ordentliches Tempo vor. Wem gelegentlich leere Kalorien genügen, kann seinen Hunger kurzzeitig stillen. Da es sich im Grunde um eine (billige) Kopie des Vorgängers handelt, kann ich allerdings nicht mehr Punkte springen lassen.

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                                                    999CINEASTOR666 11.04.2023, 18:32 Geändert 11.05.2023, 11:05

                                                    The Slumber Party Massacre (AT: Don't Open the Door / The Overnight Massacre / Sleepless Nights / Slumber Party / Slumber Party Massacre / Slumber Party Murders / The Slumber Party Murders / Slumberparty Massacre / The Slumberparty Massacre) / US / 1982

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Dieser preisgünstig von ROGER CORMAN produzierte Pyjamaparty-Slasher begeht einen fatalen Fehler. Der Täter kriegt weder einen profunden Hintergrund noch eine Grundlage. Auch aus seiner Identität wird kein Geheimnis gemacht. Sein Gesicht wird von Anfang an offen gezeigt. Ein Rätselraten ist demnach ausgeschlossen und Spannung kann sich nur mühevoll entwickeln.

                                                    Hinzu kommt, dass der Täter wie ein Normalo aussieht und keine Alleinstellungsmerkmale aufweist, die im Idealfall Furcht einflößend anmuten. Er ist gewöhnlich und austauschbar. Einzig sein bevorzugtes, phallisches Mordwerkzeug ist nicht alltäglich. Mit einem überdimensionalen Drillbohrer verpasst er vorrangig jungen, hübschen Ladys weitere Löcher.

                                                    Auf den Morden liegt auch der Fokus. Alles andere ist auf ein Minimum reduziert, weshalb Längen leider nicht ausbleiben. Der Kill Count ist entsprechend hoch und die Effekte sind natürlich handgemacht. Besonders abwechslungs- und einfallsreich gestalten sich die Kills zwar nicht, aber einige sind ebenso zeigefreudig wie die schmucken Teenagerinnen.

                                                    Eine Besonderheit dieses Slashers ist übrigens, dass sich sowohl für Drehbuch als auch Regie Frauen verantwortlich zeichnen. AMY HOLDEN JONES feierte hiermit ihr Langfilm-Regiedebüt und die Drehbuchautorin RITA MAE BROWN ist Feministin, Bürgerrechtlerin und Aktivistin der lesbischen Frauenbewegung. Ihr Drehbuch war eigentlich als Parodie auf das Subgenre des Slashers gedacht, allerdings mussten die feministischen und satirischen Absichten heruntergeschraubt werden, um den Ansprüchen von ROGER CORMAN gerecht zu werden.

                                                    Eigentlich kann man den Feminismus und die Satire nur mit dem entsprechenden Hintergrundwissen ausmachen. Wenn man es nicht weiß, könnte man auch denken, dass Männer am Werk gewesen sind, denen man Sexismus, Frauenfeindlichkeit, Sadismus und Gewaltverherrlichung vorwerfen kann. Als der Bohraufsatz zerstört wird, ist der Symbolismus der Entmannung allerdings offensichtlich.

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