alviesinger - Kommentare
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Alle Kommentare von alviesinger
Was will dieser Bastard aus Brachial-Comedy, Seifenoper-Dramatik und schwülstiger Romanze eigentlich vom Zuschauer? In „Waitress“ funktioniert nicht eine Szene – mal wirkt der Film wie ein überzogener und Laufen gelernter Comic à la „My name is Earl“, jedoch ohne dessen Timing und Kalauerdichte zu erreichen, dann stürzt sich „Waitress“ wieder in die Untiefen der Tragikomödie, die mit butterweichen Wegwerf-Pop überklimpert werden. Bei dem Drahtseilakt krachen Cast und Regie bereits nach vier Minuten auf den schmierigen Boden der Belanglosigkeit, auf dem die B-Schauspielertruppe um Keri Russell (hier leading role, ansonsten schon seit Jahren blasse supporting cast-rollen für Stars der Riege Tom Cruise oder Adam Sandler), Nathan Fillion (wird noch von Sci-Fi-Nerds wegen „Firefly“ geliebt und landet ansonsten einen Flop nach dem anderen), Cheryl Hines (nervt in „Curb your enthusiasm“ den armen Larry David, der sie dafür hinter ihrem Rücken Hitler schimpft) und Jeremy Sisto (der ewige Psycho dank „Six Feet Under“-Background) die restlichen 100 Minuten orientierungslos umherkrabbeln. Wer unbedingt biedere aber noch halbwegs unterhaltsame Diner-Romantik benötigt, sollte in diesem Subsubsub-Genre lieber „Pizza Pizza – Ein Stück vom Himmel“ aus dem Jahr 1988 schauen.
„Mean Girls“ für Erwachsene über zwei Freundinnen mit unterschiedlichen Attributen: Eigensinnig und gefühlskalt ist schon seit klein auf mit hilfsbereit und naiv befreundet. Der zu platzen drohende Traum der Traumhochzeit im Postkarten-schicken Manhattan wie man es aus besten „Harry und Sally“-Zeiten kennt, beschert dem Kinogänger einen ärgerlichen Zickenterror mit triefendem Zuckerguss. Vielleicht ein Heidenspaß für die auf Konsumgeilheit getrimmte „Sex and the City“-Generation, für den normalsterblichen Filmfreund hingegen ein weiterer anstrengend-aufgedrehter Feel Good-Streifen. Lärmend und unlustig!
Der Michael Dudikoff des neuen Jahrtausends, Jason Statham, wahrt mit „Transporter 3“ seinen Ruf als B-Movie-Überstar. Denn in diesem müden Action-Flick schart der durch seine vorangegangene Partizipation an der „Death Race“-Produktion (eine echte Offenbarung im Vergleich zum Transporter-Schmonz) immens aufgepumpte Brite eine stattliche Riege internationaler No-Name-„Schauspieler“ um sich. Im Film selbst wechseln sich Bourne-Möchtegern choreografierte Prügel-Szenen mit aufjaulenden und grottig geschnittenen Autoverfolgungsjagden der Marke Luc Besson-France-Action-Genre ab – Zoom in rasender Geschwindigkeit und bis zum Erbrechen aus das einzufangende Objekt und fade langsam raus. Trotz dieser zackig-merkwürdigen Schnitt-Technik kann die Produktion nicht über ihr schmales Budget sowie die Billigst-Drehorte in Ungarn und Weißrussland hinwegtäuschen. Waren die beiden Vorgänger der „Transporter“-Reihe bloß dumme Vehikel für abenteuerlustige Stunt-Männer der „Alarm für Cobra 11“-Truppe, nervt Teil drei obendrein mit der weiblichen Hauptdarstellerin Natalya Rudakova, die während der kompletten Spielzeit ununterbrochen schmollt oder Kochrezepte rausquäkt – da war der Papa wohl Executice Producer, Ölmafia-mäßig.
Enttäuschender Polit-Thriller trotz Starbesetzung. Krampfhaft komplex mit fortwährendem Standortwechsel und mehreren Erzählsträngen, die im Grunde genommen völlig unnötig sind. US-Hardcore-Republikaner schreien Left Wing-Propaghanda während Europäer bei dieser Ansammlung von altbekannten Fakten über Fundamentalismus, unmoralischer Politiker und dem Treten von Menschenrechten fast eine Maulsperre vom Dauergähnen bekommen. Wahnsinnig ärgerlich wird es allerdings wenn uns Regisseur und Autor anhand eines niedlichen Poesiealbums zeigen, wie aus einem freundlichen Araber ein jähzorniger Gotteskrieger wird. Ansonsten ist diese liberale „24“ in Zeitlupe-Variante überraschungsarm und wenig unterhaltsam.
Wunderbar! Dieser Kunst beizuwohnen ist eine Wonne. Immer wieder schaffen es tumbe Actionfilme sich in ein systemkritisches und pseudo-subversives Kleid zu hüllen und dem Zuschauer Relevanz vorzugaukeln. Auch der Meister der schlechten SciFi-Action Paul W.S. Anderson („Resident Evil“ und „Alien Vs. Predator“) hat nun dieses Feld beackert und erzählt die bereits öfter herunter gebetete Geschichte der Verdummung der Menschen in Kooperation mit steigender Mediengeilheit, der die moralische Beschränkung abgeht. „Death Race“ ist eine krude Abwandlung des 70er Jahre Trash-Werkes „Herrscher der Straße – Frankensteins Todesrennen“. Dort hampelten schon der junge Sylvester Stallone und David Carradine als Future-Gladiatoren durch ein hanebüchenes Skript und veranstalteten ein Todesrennen quer durch die USA. Über die Jahrzehnte hinweg gab es heuchlerische Medienschelte, die mit „Running Man“, 1987, von Michael Paul Glaser wohl noch den glaubwürdigsten Vertreter dieses Sub-Genre aufzubieten hat. Andersons „Death Race“ ist indes nur eine extrem oberflächliche Gesellschaftskritik, die das Szenario als bloßes Vehikel für eine immens brutale Dauer-Action nutzt, in dem sich die Protagonisten und aufgemotzten Boliden schwindelig fliegen und krachen. Denn die zu Beginn geäußerte Kritik am Befriedigen der niederen Instinkte und dem damit einhergehenden Moralverfall werden im Verlauf des Films im besten Sinne der billigen Doppelmoral ständig als Aufhänger inszeniert. So bleibt eine äußerst anspruchslose und wilde Mischung aus dem erwähnten „Running Man“ und der TV-Produktion „Prison Break“ sowie einem Schuß „The Rock – Fels der Entscheidung“. Die Effekte sehen ansprechend aus auch wenn einem des Öfteren das Gefühl befällt „Mad Max“ wäre strafversetzt worden: aus der staubigen Wüste ins neblige Hafengelände.
Regisseur Griffin Dunne, der bereits mit romantischem Filmwerk wie „In Sachen Liebe“ sein Genre-Können bewiesen hat, hat bei „Zufällig verheiratet“ mit einem Drehbuch auf TV-Müll-Niveau zu kämpfen. Der Film hält sich mit zig Versatzstücken bekannter Liebeskomödien der letzten Jahre über Wasser. Und der anvisierte Charme der 30er Jahre Screwball-Komödien geht Dunnes Werk völlig ab. Denn Uma Thurman nervt die komplette Spielzeit von gerade einmal knapp 80 Minuten mit ihrem gewollt charmanten aber im Endeffekt nur hysterisch-übertriebenen Spiel. Wer jedoch auch bei der gefühlten zweihundertsten Kamerafahrt über die Wolkenkratzer New Yorks und einem „Pretty Woman“-ähnlichen Finale das Taschentuch zücken muss, wird mit „Zufällig verheiratet“ solide und schön berechenbar unterhalten.
Autor Knight zeigt die Russen als erwartbares Klischee – grimmig, feierwütig, grobschlächtig ohne einen Funken Humor. Eine spannende Geschichte, geschweige denn innovativ, hat er nicht parat. Sie ist ohne das voyeuristische Halsaufschlitzen ungefähr so aufregend wie ein Rotlichtfall der Soko Böblingen. So leidet das langweilige Skript obendrein noch an schwachen und teils ungewollt komischen Dialogen. Und der armselige Rettungsversuch namens überraschender Endtwist ist schier unglaubwürdig und sehr, sehr konstruiert. Knight verirrt sich einmal mehr in seiner eigenen dunklen Halbwelt. Das klappte schon anno 2002 in „Dirty Pretty Things“ nicht. Der Vorwurf eines unausgegorenen und mit Vorurteilen übersäten Skripts bleibt bestehen. Überzeugend ist in „Eastern Promises“ nur Viggo Mortensen. Er spielt, nein, lebt den wortkargen Russenrüpel. Aber das und Cronenbergs routiniert-stilisierte Inszenierung reichen nicht aus.
Preisgekröntes Familiendrama und Working Class-Milieustudie, die eine "heiße Kartoffel" anpackt, dabei realistisch-anstrengend und äußerst trocken abbildet. Wirkt retrospektivisch ziemlich hochgekocht und gegen Ende - trotz der viel zu langen Spielzeit - abgewürgt. Schauspielerisch auf sehr hohem Niveau - Brenda Blethyn sticht im komplett überzeugenden Cast heraus -, storytechnisch weder Fisch noch Fleisch.
Ähnlich wie in Finchers „Sieben“ nutzt der Autor und Regisseur Hong-jin Na eine Metropole – in diesem Fall Seoul – als anonyme Vorhölle, die in ihrem Dreck dank des Dauerregens zu ersaufen droht. Rein gewaschen wird hier nichts. Travis Bickle, der Protagonist aus Martin Scorseses „Taxi Driver“ wäre in diesem Moloch nur einer unter tausend gescheiterten Existenzen – selbstgerechte Individuen in einer Welt ohne Werte in der jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Erst die Kälte eines skrupellosen Serienkillers und seine schrecklichen Taten rütteln den Held wider Willen auf und machen ihn beileibe nicht zu einem besseren Menschen, sondern wecken nur ein Stückchen Humanität in ihm. Die Jagd durch die Nacht in „The Chaser“ mag vordergründig ein klassischer Suspense-Thriller sein, der sich bei amerikanischen Vorbildern bedient. Trotzdem gelingt Na die Verschmelzung aus Unterhaltungsfilm und Systemkritik. So wird dem Zuschauer die elendige Bürokratie und das anachronistische Hierachie-Prinzip inklusive der Korrumpierung des Staates ohne Blöße vor Augen geführt – und das macht er exzessiv in rohen Bildern. Am Ende gibt es keine Erlösung, sondern nur Schmerz und Wut ohne Ausblick auf Besserung. Realistischer geht es kaum.
Die ungeschönte Selbstjustiz gesponsort von NRA und Hardcore-Republikanern. Kevin Bacon hat das Schauspielern verlernt und gibt den gnadenlosen White-Collar-Daddy, der Frau und Kind verloren hat und gegen White Trash, Latinos und Afroamerikaner auf Rachefeldzug geht. Das Ergebnis ist ein weiterer menschenverachtender Scheißdreck von James Wan, dem einmal mehr monströse Einschusslöcher und wegfliegende Körperteile wichtiger sind, als das schrecklich-reaktionäre Bild, welches er seinem meist jungem Publikum vermittelt. Wans Charaktere eindimensional zu schimpfen wäre noch übertrieben und die abenteuerlichen Drehbuchlöcher mussten wohl reingehauen werden um die abstruse Story der Marke Stammtisch-Gerechtigkeit überhaupt stricken zu können. Die Folgen der blutrünstigen Taten blendet Wan einfach mal aus. Warum auch nicht? Denn die Minderheiten sind tot und das ursprüngliche USA der Hockey-Moms und Business-Dads hat gesiegt – auch wenn das Musterpaar Opfer bringen musste. Aber in Zeiten von Terrorismus und Co muss jeder seinen Teil zum Schutz der größten und besten Nation der Welt beitragen. Und dafür werden sogar Leih-Regisseure aus Malaysia aktiviert um diese lächerlich peinliche Homeland-Security-Auftragsarbeit zu schreiben und zu verfilmen.
Schon wieder mehräugige Kreaturen und ein visuelles Feuerwerk der Marke del Toro: „Hellboy“ ist zurück und dem erfolgsverwöhnten Mexikaner sowie dem Comic-Schöpfer Mignola gehen bereits im zweiten Teil die guten Ideen aus. Die Geschichte ist so blöde, dass sie auch für die „Chroniken von Narnia“ Verwendung gefunden hätte und erinnert zudem in Teilen an den Mainstream-Comic „Fables“. Und del Toros Markenzeichen – die schrillen Kreaturen – hat man in der jüngsten Vergangenheit des so genannten Visionärs auch schon öfter gesehen. Es überfällt einem beim Zuschauen öfter das Gefühl, dass sich einige Viecher verdammt ähneln und der Neo-Meister der Fantasy einfach mal fünf Armaugen vom vorigen Monster dem nächsten aufs Knie gepappt hat. Es mag vielleicht nicht stimmen: Aber hier tauchen immens viele Kreaturen auf, die eventuell für „Pan’s Labyrinth“ einfach zu schlecht und für die neuen Abenteuer des roten Dämons gut genug waren. Del Toro entwickelt sich so langsam zum neuen Jim Henson, der mehr Wert auf gelungene Masken legt und dabei die zwingend packende Story vergisst. Neben den bis auf den Schlusskampf wirklich gelungenen und für del Toro typischen Effekten, erschrecken die extremst uninspiriert choreografierten Kampfszenen. Mehr als den armen Stuntman fortwährend an ein Seil zu binden und ihn in hohem Bogen durch die Kulissen segeln zu lassen und nervigen „Karate Kid“ meets Rodriguez „Desperado“-Gesten gibt es nicht zu entdecken. Richtig fade ist der finale „Indiana Jones“-lastige Showdown, der sich in banaler Zahnraddauer-Action, die an alte „Mechwarrior“-Videospielzeiten erinnert, verliert. So bleibt zu attestieren, dass die Coolness des ersten Teils nur gestreift wird und eitriger Pathos sowie deplatzierte Dramatik dick hervorquellen. Del Toro zeigt hier überdeutlich, dass er für „The Hobbit“ goldrichtig ist, für den zweiten „Hellboy“ jedoch ein Fehlgriff war. Das filmische Endprodukt ist zwar ein rasantes aber auch verdammt eintöniges Pop-Filmchen: Del Toro hangelt sich von einer Monster-Sequenz zur nächsten. Einmal sind die Viecher niedlich-klein und computer-generiert, dann wieder riesengroß-abscheulich und Hellboy darf sie ohne Unterlass verprügeln oder zu Brei schießen – die schnöde Klaviatur der Einfallslosigkeit. Eigentlich schade, denn dieser Anti-Held hat deutlich mehr Facetten zu bieten. Del Toro soll jetzt endlich Richtung Mittelerde verschwinden. Ich bin ‘s überdrüssig.
"Wenn Ludwig ins Manöver zieht" und "Pepe der Paukerschreck"-Reloaded: Hier werden alle Bundeswehr-Klischees wie der EKG-Griff und die Feldjägerabholung wahr. Sogar für überflüssige Hitlerbart-Witzchen ist noch Platz. Keine frischen Ideen und zum Schluss noch ein dröger, langatmiger Showdown. Kriegsdienstverweigerer sollten dieses Machwerk meiden, Bundis könn(t)en sich im betrunkenen Zustand eventuell über winzige Details amüsieren.
Nach einer immens langen Wartezeit, die Myers-Fans mit langweiligen Shrek-Fortsetzungen, in denen der Star-Comedian dem grünen Oger seine Stimme lieh, überbrückte, ist „The Love Guru“ eine wahnsinnige Enttäuschung. Dabei macht Myers an sich alles richtig. Die typischen Versatzstücke seiner beiden Erfolgsreihen – der „Austin Powers“-Serie und „Waynes World“ – wie infantile Wortspiele, sexuelle Anzüglichkeiten und Witze über Minderheiten wie kleinwüchsige Menschen sind über die knappe Laufzeit von gerade einmal 80 Minuten gut verteilt. Leider wirkt dieses manchmal sehr peinliche Humor-Sammelsurium antiquiert. Seit Myers Auszeit hat sich das US-Comedy-Rad weitergedreht. Gags zielen heute fast alle unter die Gürtellinie und zwar ohne Reißleine. Soll heißen: Wo Myers noch abbremst und die letzten Moralschranken nicht durchbrechen will, stoppen Kollegen wie Kevin Smith oder Will Ferrell vor gar nichts mehr. Der ehemalige Comedy-Halbgott täuscht debile Schwanzwitze an und setzt die Punchline ängstlich aus. Wer allerdings dieses Niveau ansteuert, der muss in Tagen wie diesen auch von einem PG-Rating absehen und R anerkennen. Myers will das nicht und setzt lieber auf brav-klamaukige Musical-Nummern, die anachronistischer nicht sein können und denen der erforderliche Charme abgeht. Selbst die Gaststars sind bei den ganz Großen der Sparte von anderem Kaliber. Wo Stiller einen von der Maske verunstalteten Tom Cruise hervorzaubert, karrt Myers einen übergewichtigen und teigig aussehenden Val Kilmer (ohne Maske!) vor die Kamera. Und Kingsley als schielender Ghandi-Guru… schämen sie sich, Mr. Myers.
„Pathology“ ist das stylish träge Hollywood-Debüt von Marc Schoelermann, der sich mit RTL-Schund wie „Der Clown“ und fiesen „Scooter“-Videos seine Fahrkarte gen Ami-Land verdiente. Gerechtfertigterweise bekam Schoelermann die undankbare Aufgabe ein notdürftiges Krankenkassen-Skript der „Crank“-Autoren zu verfilmen. Das wickelt er auch recht routiniert ab, überspielt die Löcher im Drehbuch durch andauerndes Löcherbohren und Rumhacken in leblosen Körpern und dem massiven Ausschütten von Kunstblut. Gute Idee, denn die unglaubwürdigen Charaktere, die alle nach einem straffen Schwarz/Weiß-Muster, das an jähe Jan De Bont-Flachproduktionen erinnert, und deren im ersten Akt nicht nachvollziehbaren Handlungen, helfen dem Film indes wenig. Eigentlich auch schnuppe, dass mit den ungeklärten Morden-und-ich-mach-da-jetzt-auch-mal-mit-Antrieb, denn im zweiten Akt stehen schwülstige Sex-Szenen – schön voyeuristisch und durch rasante Schnitte merkwürdig spießig von Schoelermann inszeniert, ja, da tritt die alte RTL-Schule hervor – im Mittelpunkt, während der dritte Akt nur der Mindestlaufzeit-Erfüllung und Blutdurststillung dient. Ein Film wie eine Abstellkammer im Kreiskrankenhaus: dunkel, schmierig und der bestens geeignete Ort für Ex-Sternchen wie Alyssa Milano und den überschätzten "Heroes"-Beau Milo Ventimiglia.
Randolph Scotts und Joel McCreas Ehrenrunde vor dem Abschied von der großen Leinwand. Da stimmt die Chemie und der Charme der alten Westerntage lebt noch einmal so richtig auf. Insgesamt windet sich "Ride The High Country" aber zu sehr zwischen Post-Western und Nostalgie und das altmodisch-moralisch trübe Skript tut dem Film auch keinen Gefallen. Kurz gesagt: eine nette Verabschiedung der beiden alten B-Westernhelden, ein Peckinpah-Frühwerk mit Schönheitsfehlern.
„Die Stiefbrüder“ ist vor allem eins: laut und ordinär – Ferrells verzweifelter Versuch seine Schmalspur-Idee zweier 40-jähirger Nerds, die immer noch Zuhause leben, etwas zu kaschieren. Zu allem Überdruss zünden nur wenige der inflationär hereinbrechenden infantilen Gags. Dank des R-Ratings scheißen Ferrell und McKay auf die Zensur und frönen ihrem abgedroschenen Pipi Kacka-Humor. Knallhart unter der Gürtellinie angesiedelt, der sehr anstrengt und das Wie-Wort geschmacklos neu definieret. Neben den vielen mauen Witzen prügelt oder kreischt, des Öfteren auch gerne in Kooperation, ständig eine der Figuren – voyeuristisches Chaos bei dem einem das Gefühl überkommt, das sogar der Regisseur den Überblick verliert. So muss sich der Zuschauer bei vielen Sequenzen fragen, ob er einen Spielfilm sieht oder der „Jerry Springer Show“ beiwohnt. Wer sich daran stößt, wird das Kino vielleicht schon nach 20 Minuten verlassen. Die hartgesottene Fraktion wird indes auch nur leidlich unterhalten. Ferrell-Freaks müssen viel Leerlauf ertragen, können sich aber an einigen wirklich lustigen, wenn auch verdammt dreckigen, Witzen erfreuen. Selbst die ansonsten hohe Gaststar-Quote wird in Adam McKays neuem Film nur mit einem netten Kurzauftritt von Seth Rogen gestreift. „Stiefbrüder“ ist keine Trash-Perle der Marke „Talledaga Nights“ und bestimmt kein „Blades Of Glory“. Im diesjährigen Nasty Comedy Sommer-Wettbewerb zieht der neue Ferrell-Film gegen „Tropic Thunder“ klar den Kürzeren, auch in Sachen Gastauftritte.
Erzwungen außergewöhnliche Komödie über das Leben, das unvermeidliche Schicksal oder das Glück, das jeder selbst schmiedet. Die überaus nette Botschaft – Lebe dein Leben - wird von müden Gags und überflüssigen Animationen begleitet. Zudem wähnt sich der Autor Zach Helm zu sehr in den Gefilden eines Charlie Kaufmanns, dessen Tiefe und Einfallsreichtum jedoch an keiner Stelle erreicht werden. Dafür sind Helms Charaktere einfach zu plump und gewollt überzogen gegensätzlich angelegt, ihre Träume und Handlungen vom kreativen Drehbuch-Roundtable-Gespräch abgekratzt. „Schräger als Fiktion“ ist äußerst kurzweilige Familienunterhaltung mit hohlem Interpretationsraum für geschwätzige Flachnasen-Philosophen.
Was auf dem Papier wie grober Trash mit großem Spaßfaktor klang, entpuppt sich auf der Leinwand als bierernster Testosteron-Schinken mit schlechten Effekten und einem Jim Caviezel, dem immer noch die Leiden Christi im Gesicht stehen – will sagen: ein Mienenspiel geht dem Ex-Jesus-Darsteller gänzlich ab. Selbst die Vorhersehbarkeit des Skripts überrascht nicht. Denn wer „Predator“ mit „Herr der Ringe“ und „Der 13. Krieger“ zusammen verwurstelt, das Monster optisch an das Museums-„Relikt“ und Urmel aus dem Eis mit ner Lichterkette anlehnt, bekommt einen Schmachtfetzten für echte Männer mit grottigen Dialogen, einem Neo-Gandalf als Wikinger-König und viel zu viele Männer mit schlechten Langhaarfrisuren sowie unterwürfige Frauen, die nur dann das Maul aufreißen, wenn es den bärtigen Kerlen passt. „Outlander“ ist ein stupider Monster-Actioner mit der wahrscheinlichen dämlichsten Story des Jahres, der einfach formuliert so gut wie keinen Spaß macht – dabei schreit dieser Möchtegern-Blockbustermüll verzweifelt nach ironischen Zwischentönen - aber nicht mit König Pathos, der eisern die Standard-Hollywood-Rezeptur mit seiner Klischee-Check-Liste abarbeitet.
Ja, ja…nicht einmal im eigenen Haus ist man noch sicher. Der Terror ist überall, das Sicherheitsbedürfnis geht flöten…ach was, alles Quatsch. Denn dieser gelinde formulierte Formalhorror erschwindelt sich gleich zu Beginn ein Stück Seriosität durch die immer Ahs und Ohs erntende Einblendung „Basiert irgendwie auf Ereignissen, die ganz entfernt mit dem hier gleich Folgenden etwas zu tun haben". Was folgt ist die x-te Run&Hide-Nummer bei der lausige Trademarks wie die sich ständig wiederholende Schallplatte oder die quietschende Kinderschaukel nicht fehlen dürfen. Mal kreischt die Neo-Screamqueen Tyler im Haus, mal im Schuppen, dann wieder im Auto oder wahlweise im Vorgarten. „The Strangers“ ist ein weiterer austauschbarer Rummmms-Krach-Bumm-Streifen, in dem der Set-Praktikant im Tonstudio fortwährend zwei Bratpfannen aneinander schlägt, um die Zuschauer zwanghaft aus den Kinosesseln zu reißen. Denn eine Story gibt es nicht, braucht Autor und Regisseur Bertino auch nicht. Das ist ohne Erklärung alles viel, viel mysteriöser – und zudem basiert dieser Schocker-Schimmel irgendwo noch auf einer wahren Begebenheit. Auch eine Art der Rechtfertigung.
The Dark Side Of A Con Life – Frears filmisches Gegenstück zu Genre-Klassikern wie “The Sting” oder “Maverick” mit einem überaus schlechten Cast, der überhaupt nicht harmonieren will. Eigentlich verwunderlich, da Juliet Taylor ansonsten ein Garant für stimmige Ensembles ist. Aber die Huston, der milchgesichtige Cusack, der mit seiner Rolle nur gegen sein Type-Casting als trübseliger Teenager ankämpfen wollte, und die Bening als totaler Early Nineties Meg Ryan-Klon spielen ständig gegeneinander an: krampfhaft, überdreht theatralisch und ohne jedes Gespür von Zusammenarbeit, dafür unerträglich selbst verliebt. Zudem ist auch die Story (Novel) von Thompson nicht stimmig, das Skript, welches sich stark am Buch orientiert, versandet somit zusehends in einer Ziellosigkeit, die aufgrund der begrenzten Aussage – Gier und Überlebenswille gehen über jegliche Moralvorstellung – äußerst schmal ist und dementsprechend ermüdend daherkommt. Frears hat für den Stoff keinerlei Gespür, die Coen-Brüder hätten vielleicht mehr herausgeholt.
Wenn der Zombie mit dem Teenager…wo Tarantino und Rodriguez noch das Road-Movie mit dem Splatter kreuzten, wagt Gregg Bishop die eigentlich recht nahe liegende Mischung aus High School-Komödie und Funsplatter. Gewollte Klischees, überzeichnete Charaktere und Schockeffekte, die schon bei „Halloween II“ angestaubt wirkten, machen „Dance Of The Dead“ zu einem schmucken und anachronistischen Genre-Darling, der trotz des wohl beschränkten Budgets und dem Billig-HD-Videolook die Wünsche und Ansprüche der Fans genauestens kennt und sie im Rahmen der Produktionsmöglichkeiten überaus engagiert befriedigt. Ein Stück Liebhaber-Genrekino – von Fans für Fans ohne Garantie auf eine anständige Halbwertszeit.
To und Wai sind auf ihre Idee der multiplen Persönlichkeit stolz wie Bolle und vergessen dabei die Kriminalgeschichte, die nach 60 Minuten eigentlich komplett gelöst ist, voranzutreiben. Lieber suhlt sich das Autorenteam in dem Wahn/der Gabe des Protagonisten („Identität“ anyone?), verfrachten den Showdown mit Spiegel der Seele-Klimbim und räumen der Logik mal so gar keinen Raum ein. Oder warum kann Bun manche Fälle durch Ertasten oder Nachspielen lösen und andere innerhalb weniger Sekunden anhand eines Blick auf den zugehörigen Zeitungsartikel? Bei „Mad Detective“ blitzen zwar an manchen Stellen Spannung und Kreativität auf, aber die Dramaturgie schlägt bisweilen Purzelbäume und zwar im negativen Sinne.
Am Ende wartet in diesem schauspielerisch bodenlos schlechten Thrillerlein ein extremst unglaubwürdiger Twist, der selbst in Bezug auf die Titel gebende self-fullfilling Butterfly-These arg hakt. Man fragt sich was der ganze Schmus soll und wozu der dämliche Wettlauf gegen die Eieruhr überhaupt veranstaltet wurde und warum der pensionierte James Bond urplötzlich Eintracht Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel optisch ähnelt. Diese und andere logische Fragen bleiben unbeantwortet und irgendwie fühlt man sich ziemlich verarscht, außer man kann sich auch an diesem schätzungsweise 13.583. sinnlosen Verzweiflungstwist ergötzen und damit solche Machwerke schönreden.
Starkomiker - Do you know me?
Ähem...der "Wanted"-Link führt zu einem gleichnamigen österreichischen Westerndrama(!) und nicht zu Bekmambetovs trashigen Grown Ups-Spaß.