alviesinger - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+23 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+23 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von alviesinger
Nach dem Ende der Highschool brechen drei Texas-Girls (die Zugeknöpfte, das Partygirl und das Küken) zu einem Trip nach Europa auf. Nach kurzem Zickenterror in Paris, erlebt das Tussi-Trio ausufernden Luxus und zärtliche Liebe bei den Monegassen. Diese Traumschnulze für Konsumgeile Mädels im Alter zwischen acht und 14 Jahren mit abgenutzter Verwechslungsprämisse wäre statt eines bundesweiten Kinostarts besser auf passenden TV-Spartenkanälen wie Super RTL oder Nickelodeon aufgehoben. „Plötzlich Star“ hat den (Nicht-)Anspruch einer Bravo-Foto-Lovestory. Randnotiz: Andie MacDowell ist als Mama einer der drei Mädels für fünf Minuten auf der Kinoleinwand zu sehen. Ihr Stern ist wohl endgültig verglüht.
Paul Giamatti, Burt Young, eine zerbrochene Familie, ein Altersheim und eine High-School-Ringermannschaft. Das stinkt extrem nach vermeintlich bodenstämmigen, amerikanischen Indie-Kino. Das schreit lauthals nach einer lobenden Erwähnung auf dem Sundance-Filmfestival. Tom McCarthy (Regie und Drehbuch) fragt in „Win Win“ nach der Doppelmoral in unserer Gesellschaft. Bevor wir anderen den Spiegel vor halten, sollten wir wohl erst einmal selbst unseren Keller nach Leichen absuchen. Diese Botschaft verpackt der Filmemacher in seinem langatmigen und risikoscheuen Moralstück nach Schema F, das mehr als nur einmal in das Sportfilm-Genre abdriftet. Dass die Produktion technisch völlig in Ordnung geht, in „Win Win“ dank bekannten Größen souverän gespielt wird, kann die Unstimmigkeiten in der Geschichte auch nicht übertünchen. Von einer Win-Win-Situation – bezogen auf die Produktion und die Kinobesucher – kann daher wirklich nicht die Rede sein. Dafür ist McCarthys Streifen zu sehr Wischi-Waschi. Und Paul Giamatti sollte seine Rollenwahl in Zukunft besser einmal überdenken. Sonst muss(!) er bald nur noch in solchen berechenbaren und überaus mittelmäßigen Mittelstandsdramen mitspielen. Und das will doch niemand.
Der „Saw“ James Wan bastelt sich eine überdeutliche „Poltergeist“-Kopie in bewusst unterkühlten Bildern zusammen. Die reichlich bescheuerte Geschichte besitzt indes nur Alibi-Funktion für Wans gewagten Schreckmomente-Weltrekordversuch: „Wie oft reiße ich mein Publikum aus dem Kinositz? Und wie viele kauen nervös während des Films ihre Nagelhaut blutig?“. Denn was der Filmemacher hier alles an heulenden Babys, dunklen Dachböden, kratzigen Schallplatten, vermeintlichen Spukhäusern, Zwillingsmädchen in uralten Klamotten und bösen Dämonen auffährt, ist fast schon monströs. Und neben einigen ausgeleierten Versuchen und des doofen Kakophonie-Orchesters sind in „Insidious“ viele fiese Schocker dabei, die beim Zuschauer Gänsehaut erzeugen werden. Das kann der Mann. Wan setzt nicht nur auf die dunklen Nächte, sondern zerrt auch bei den Tageslicht-Momenten im Film an den dünnen Nerven der Zuschauer. Zum Durchschnaufen kommt man somit kaum. Leider verkommt das Finale zu einer scheppernden Fahrt durch die abgewrackteste Geisterbahn, die der jährliche Kleinstadtjahrmarkt wohl abbekommen konnte. Diese ungewollte Trash-Comedy-Einlage hat „Insidious“ nicht verdient. Davon abgesehen: Wer sich ordentlich fürchten möchte, dabei auf Schauspielkunst oder eine kohärente Geschichte nicht den geringsten Wert legt, kann bei Wans altmodischem Schocker nichts falsch machen.
Es gibt noch Hoffnung: Zwischen all diesen seelenlosen Superhelden-Schinken, die reihenweise enttäuschen, nimmt J.J. Abrams die Zeitmaschine und reist mit uns zurück in eine Zeit, wo der Stempel Blockbuster noch kein Schimpfwort war. „Super 8“ ist ein spitzbübischer Mashup aus dem klassischen Blockbuster und dem Monsterkino der 1950er Jahre. Die charmannte B-Picture-Storyline und das nicht zu ausladende aber fantastisch anzusehende Effektgewitter lassen den Zuschauer dahin schmelzen und an längst vergangene Kinozeiten denken. Lasst den Mann doch Spielbergisches Monsterkino wie „Der weiße Hai“ und „Jurassic Park“ inszenieren oder auch Trash der Hausnummer „Im Land der Raketenwürmer“ mit ins Genre-Boot nehmen. Und wenn Abrams das noch mit 1980-ies-Abenteuerkino-Coming-of-Age-Verschmelzungen wie „Die Goonies“ oder „Stand By Me“ kreuzt, strahlt das Kind in mir. Ich jedenfalls brauche ab und zu miefige 1970er Jahre Stimmung, eine spießige Kleinstadt im Nirgendwo von Ohio, hässliche Monster und die fiese staatliche Exekutive. „Super 8“ bietet ganz genau das: Nostalgie, Charme, einen wunderschönen Score, Witz, tolle Sequenzen und Einstellungen für die Ewigkeit. Kurz: Eben all das, was andere Multimillionen-Dollar-Produktionen der Gegenwart missen lassen. Vielleicht verkläre ich Abrams Film zu sehr. Einmal abwarten ob „Super 8“ den Test der Zeit bestehen wird. Ich bin aber guter Dinge.
Judd Apatow hat „Brautalarm“ zwar nur produziert, trotzdem ist sein üblicher nicht immer Geschmackssicherer Cocktail aus Ekel-Gags, Schimpftiraden, dem Widerkauen popkulturellen Firlefanzes und Freundschaftstreueschwüren in diesem Catfight-Flick klar erkennbar. Der Schöpfer der Bromance-Erfolgswelle überträgt also sein überstrapaziertes Konzept auf das so genannte schwache Geschlecht. Allerdings ist „Brautalarm“ nicht ganz so schmutzig wie andere Apatow-Werke. Ja, es werden neue geschmackliche Tiefpunkte erreicht. Ja, es gibt furzende Frauen. Aber trotz aller Wir-schmieren-die-Kacke-über-die-ganze-Leinwand-Witze ist „Brautalarm“ wohl eher niedlich und wandelt auf altbekannten Romcom-Pfaden. Die Gags verkommen zu braven SNL-Sketchen, was ja auch zu Kristen Wiig passt, die als Protagonistin und Ko-Autorin leider nicht alle humoristischen Einlagen punktgenau liefern kann. Gut, dass Jon Hamm als Ober-Macho verpflichtet wurde. Noch besser als der „Mad Men“-Beau ist allerdings Chris O’Dowd – einer der Nerds aus „The IT Crowd“ –, der als Wiigs männlicher Counterpart vollends überzeugt. Paul Feigs Film war ein immenser Erfolg im Ami-Land und wurde mit völlig deplatzierten „Hangover 2“ mit/für Frauen-Etiketten versehen. Der Komödie eilt somit ein großartiger Ruf voraus. Dem wird „Brautalarm“ leider nicht ganz gerecht. Nett ist das Girly-Treiben trotzdem.
Man kannte den Auftritt des verfilzten Joaquin Phoenix bei David Letterman. Er war ja mittlerweile fast legendär. Man hatte mitbekommen, dass der preisgekrönte Schauspieler seine Karriere an den Nagel hängen wollte. Joaquin ist sick and tired von der seelenlosen Tretmühle namens Hollywood. Er wolle nun Rapper werden, sich selbst verwirklichen. Phoenix ließ seinen versuchten Actor/Musician-Wechsel von einer Kamera (Regiedebüt von Casey Affleck) begleiten. Ein Dokumentarfilm sollte entstehen. Das letzte filmische Werk des talentierten Darstellers sozusagen. Man las immer wieder über dieses kuriose Projekt und fragte sich, ob das alles echt ist oder im Stil von Sacha Baron Cohen inszeniert wurde. Und nach dem Ende der Mockumentary – Phoenix und Affleck haben mittlerweile erklärt, dass „I’m Still Here“ – ein Seitenhieb auf das Starsein und die Reality-Show-Manie sein soll – frage ich mich nur eins: Wer will das sehen? Joaquin spielt das egozentrische Arschloch, scheißt auf alles und jeden – ja, scheinbar auch auf sein Publikum. Mit „I’m Still Here“ zeigen Joaquin Phoenix und Casey Affleck Hollywood den Stinkefinger und lachen sich selbst verliebt ins Fäustchen. Dabei ist dieser Murks von Film berechenbar, hölzern und wirklich nicht der Rede wert. Wie man gekonnt und charmant mit den unvermeidlichen Auswüchsen der Unterhaltungsmaschine spielt, hätte sich das Duo lieber mal bei anderen Großmeistern wie etwa beim leider verstorbenen Andy Kaufman abschauen sollen. Und dabei wollte ich diesen Film wirklich mögen...
Zwei Stunden lang schweigen sich die Protagonisten an. Zwei Stunden lang quälen sich die Figuren, sie können nicht miteinander aber auch nicht ohne einander. In Hugo Vieira da Silvas verstörend stillem Drama über mangelnde Kommunikationsfähigkeit, Entfremdung und Sehnsucht sind nicht nur die karg skizzierten Figuren hilflos. Da Silva lässt auch den Zuschauer bewusst in seinen unterkühlt-gestelzten Bildern hängen. Er beobachtet, verzichtet auf Erklärungen. Trotzdem setzt der Portugiese in seinem prätentiösen Zweitlingswerk neben auf bedeutungsschwanger getrimmten und trotzdem nur nebulösen Einstellungen auf gesellschaftliche Tabubrüche und verwechselt dabei mehr als nur einmal Interpretationsfreiraum mit aufgeblasener Langeweile.
Ungenießbar! Unter der Fuchtel der TV-Regisseurin SJ Clarkson („Whitechapel“, „House“) und nach der Autobiographie-Adaption vom „Billy Elliot“- Autor Lee Hall erzählt uns „Toast“ die trotz aller Widrigkeiten doch gelungene Karriere des britischen Starkochs Nigel Slater: Und beschränkt sich dabei auf die Kindheit und Jugend des Kochs, der es scheinbar ganz schwer hatte. Niemand förderte seine Talente. Niemand kochte mit ihm. Niemand liebte ihn. Außer seine Mama. Die starb aber früh. Und so kämpft sich das eigenbrötlerische Muttersöhnchen eben allein durch, wehrt sich gegen die böse Stiefmutti und hat es am Ende (als Jugendlicher) dann auch bald geschafft (beruflich). Die Figuren in „Toast“ sind überflüssigerweise völlig überzeichnet. Sympathie kommt zu keiner Zeit auf. Warum auch? Der kleine Nigel ist ein ordentliches Ekelpaket, sein Daddy ein selbstsüchtiger Kerl und Helena Bonham Carters (endlich einmal ohne Goth-Schick, denkt man anfangs) Charakter entspringt direkt einem Tageszeitungs-Comicstrip, obwohl sogar manchmal die gezeichneten Figuren mehr Tiefe besitzen. Bis auf die sehr schöne Ausstattung, die den typisch britischen Zeitgeist der 1960er/70er einfängt, hat diese verkitschte Komödie keine erwähnenswerten Aspekte zu bieten.
Ein alter Sack blickt auf sein Leben zurück. „Barney’s Version“ ist eine Romanverfilmung des kanadischen Schriftstellers Mordecai Richler. In Richlers Spätwerk steht das Leben des ewig untreuen Egomanen Barney im Fokus. Regisseur Richard J. Lewis bildet über 30 Lebensjahre des eifersüchtigen Scheusals ab. Wir lernen: Barney ist was zwischenmenschliche Beziehungen angeht ein echter Fuck-Up. Wir werden Zeuge des inneren und äußeren Zerfalls des Business-Ekels. In Rückblicken erfahren wir alles über seine gescheiterten Ehen, seinen Aufstieg zum Fernsehproduzenten, die Mordvorwürfe, seine kaum vorhandene Beziehung zum Judentum. Im Grunde ist „Barney’s Version“ einfach nur eine große, bunte Paul Giamatti-Show. Der Schauspielgroßmeister verkörpert wie immer in grandioser Art und Weise den Krakeeler, Charmeur, Familienvater, Säufer und eben das fiese Arschloch. Leider ist Lewis’ Film aber auch ein unspektakuläres Dramödchen. Nicht die Regie ist hier das Problem, sondern die belanglose in zahlreichen Episoden erzählte Romanadaption von Michael Konyves. Aus dem Erfolgsroman wird somit auf der Leinwand eine unstrukturierte Biographieverfilmung/Krimi/Liebesdrama/Studie, die chaotisch, beliebig und vollkommen ziellos Richtung Abspann irrt. Nach über zwei Stunden ist dann Schluss, Barney ist tot und alle gehen mit einem Schulterzucken nach Hause.
Our glory days are gone: Die weltweite Finanzkrise kostete Millionen Jobs. So stehen auch die wahnsinnig gut bezahlten Konzernmitarbeiter Ben Affleck, Tommy Lee Jones und Chris Cooper von einem auf den anderen Tag auf der Straße. Ihr Boss Craig T. Nelson verdient sich durch Massenfreisetzungen derweil eine goldene Nase. Ja, die Finanzwelt ist ein undankbarer Ort. Alles Schweine, ein oberflächlicher Haufen. Und das wird anfangs auch glaubwürdig und einfühlsam geschildert. Dann wird aber dick aufgetragen: Gut, dass es wenigstens noch ehrliche Amis gibt, die auf dem Bau mit Männerschweiß, Flaschenbier und Muckis den wohl verdienten US-Dollar nach Hause zu Mami bringen. Wie auch Kevin Costner im Holzfällerhemd, der Schwager vom Business-Ben Affleck. Der amerikanische Traum lebt scheinbar noch: Alte Kamellen werden aufgetischt - Wer es packen will, der packt es. Egal ob Rezession, fiese Konzernbosse oder riesige Schuldenberge. „Company Men“ gaukelt uns das jedenfalls vor. John Wells plattes Moralstückchen und das Schicksal seines Star-Ensembles berühren den Zuschauer jedoch keine Sekunde. Denn dieses verlogene Filmchen mit Hipster-Soundtrack (Future Islands, The National) wurde komplett am Zuschauer vorbei inszeniert.
Nächtliche Streifzüge durch Wien wie in „Before Sunrise“ berühren Ihr Herz? Eine zarte Romanze am Themseufer wie in „Liebe auf den zweiten Blick“ ist genau Ihr Ding? Exotische Welten aus Sicht einer reifen Frau, die ihr Leben noch einmal komplett umkrempelt, wie in „Eat Pray Love“ ließen Sie dahin schmelzen? Und triefender Schmalz in schöner Urlaubskulisse wie „Briefe an Julia“ läuft in Ihrem DVD-Player auf Heavy-Rotation? Super. Jetzt gibt es aus diesem substanzlosen Kitsch-Universum – nicht zu verwechseln mit einem Liebesfilm - Nachschub: Die ewig mädchenhafte Patricia Clarkson vertreibt sich die Wartezeit auf ihren Mann, der für die UN im Gaza-Streifen arbeitet, im arg verklärten Kairo, das man auf diese Weise sonst wohl nur in geschönten Hochglanzurlaubskatalogen findet. Das Naivchen Clarkson geht auf ausgedehnte Sightseeing-Tour (Pyramiden von Gizeh, Feluken-Nilkreuzfahrt, Wasserpfeifenabend, Alabastermoschee), wird von einem wahren Gentleman aus dem Nahen Osten begleitet, erlebt Folklore und die Exotik einer ihrer fremden Welt. Untermalt wird dieser filmische Werbeprospekt des ägyptischen Fremdenverkehrsamtes von einem furchtbar aufdringlichen und melodramatischen Pianogeklimper-Score. „Cairo Time“ ist Kitsch der unangenehmen Sorte: so rührig, so romantisch und ausgelutscht. Das unterhält in keiner Weise, sondern langweilt durchgehend.
Im Zerstörungs-Genre (diesmal erwischt es Chicago) setzt Regisseur Michael Bay mit seiner Blech-Apokalypse neue Maßstäbe. Nach einem imposanten wie mitreißenden Opener beginnt die wie immer seltsame und unstimmige Mischung aus Robo-Rangeleien und überdrehter Kiddie-Komik inklusive vieler Oneliner zum Fremdschämen. Der Humor in „Transformers 3“ ist kein schelmisches Augenzwinkern, sondern eine alles mitreißende Schlammlawine. Subtilität, Mr. Bay? Fuck it. Wie bereits bei den Vorgängern vorhanden, scheppert, kracht und fetzt es an allen Ecken. Die Bayschen Action-Sequenzen sind top-notch und legen die Messlatte für die noch startende Genre-Konkurrenz verdammt hoch. Denn wer soll diesen Sommer mehr Krach, Rauch und Hubschrauber in Zeitlupe über die Köpfe seiner Darsteller hinweg fegen lassen? Wohl niemand. Gegen „Transformers 3“ wirkt selbst Action-Nonstop-Müll wie „World Invasion: Battle Los Angeles“ wie ein französisches Dreiecksdrama. Inhaltlich herrscht erwartungsgemäß Leerlauf: Gute Roboter (die Bunten!) kämpfen gegen böse Blechbüchsen, die die Menschheit versklaven wollen. Und nach krachenden zweieinhalb Stunden sowie sehenswerten Auftritten von gestandenen Schauspielgrößen in verdammt platten Rollen – was wohl der spaßige Partizipationsgrund neben der Kohle sein dürfte - wie von John Malkovich, Frances McDormand und John Turturro und weniger sehenswerten Darbietungen - die neue Megan Fox in blond und mit Schlauchlippen passt zum wie immer nichts sagenden Shia LaBeouf – liegt alles in Schutt und Asche. „Transformers 3“ hat den Charme eines Hochglanzwerbeprospekts mit der Botschaft: Love it or don’t buy it. Und das kann man Bay eigentlich schon wieder hoch anrechnen: Sein Action-Klamauk ist ein Publikumsspalter. Ist es nicht schön wenn ein Film nicht allen gefallen will und eben nicht als unsympathisches Konsensmonster herumschleimt, sondern die eine Zielgruppe, die auf dicke Titten, dumpfes Technikgelaber und derbe Action abfährt, für sich einnehmen möchte und den Rest der „anspruchsvollen“ und „meckernde“ Masse ausgrenzt? Find’ ich spitze. Und trotzdem kann ich Bays neue Robo-Runde als dämlich empfinden und den Film insgesamt als substanzlosen Millionenflop für Teenager voll schmalziger Radio-Rocksongs, geiler Bräute in kurzen Röcken, Karacho-Action und blöder Witzchen bezeichnen.
Das ist keine komplexe John Grisham-Verfilmung für Jurastudenten und schon einmal gar kein engagiertes Sydnet Lumet-Moralwerk. Auch wenn in dieser Michael Connelly-Verfilmung alles nach den guten, alten 1980/90er Gerichtsthrillern duftet, will die nostalgische Grundstimmung nicht so richtig in die Gänge kommen. Dafür sorgt einerseits die enttäuschende Ambivalenzgeschichte und andererseits die B-Besetzung mit dem ewig blassen Ryan Phillippe und dem Frauenliebling Matthew McConaughey, der in seiner Rolle als bauernschlauer Anwalt erneut beweist warum er nur ein Darsteller aus der zweiten Reihe ist und auch bleiben wird. Den die bekannte Nummer bestehend aus aalglatter Anwalt und vermeintlich unschuldigem Mandanten wurde bereits 1996 in Gregory Hoblits kleinem Meisterwerk namens „Zwielicht“ von Richard Gere und Edward Norton famoser dargeboten. „Der Mandant“ ist eben nur ein weiterer biedere Thriller, dem die Genre-Abnutzungseffekte deutlich anzumerken sind. Die wenigen Bonuspunkte sammelt der Film einzig durch William H. Macys Kurzauftritte und den stimmungsvollen Soundtrack.
Der nachdenkliche Abenteuerfilm des Routiniers Peter Weir weiß anfangs zu gefallen. Startet „The Way Back – Der lange Weg“ doch als gefälliger „Papillon“ im Schnee-Verschnitt. Berühmte Monumentalsätze des Steve McQueen und Dustin Hoffman-Klassikers wie „Blame is for God and small Children“ werden in Weirs und Keith Clarks Skript in „Grateful is for Dogs“ umgemünzt. Um es der heutigen Jugend oder denjenigen, die „Papillon“ aus unverständlichen Gründen nicht kennen, zu verklickern: Weirs Film ist zu Beginn eine russische „Prison Break“-Staffel 1 und 2-Variante. Es folgt die ewig lange Flucht – sprich Extremwanderung - durch Taiga, Tundra und das Himalaya-Gebirge. Und beim Zuschauer kommt so langsam das altbekannte „Sieben Jahre in Tibet“-Gefühl auf – auch als Langeweile mit schönen Naturaufnahmen-Syndrom bekannt. Das Wir rennen in die Freiheit-Strickmuster bestehend aus Hunger, Drauflosmarschieren, dabei noch Traumata aus der Vergangenheit bewältigen und die eigenen Grenzen ausloten wird bis zum ergreifenden Ende vom australischen Filmemacher überraschungsfrei durchgezogen. „The Way Back“ basiert auf einer wahren Begebenheit und lebt vom sympathischen Cast. Hollywood-Stars wie Ed Harris spielen neben rumänischen Vollblutschauspielern wie Dragos Bucur und Alexandru Potocean. Ein mies gelaunter Psycho-Colin Farrell und die großartige Saoirse Ronan, die kürzlich in „Wer ist Hanna“ gefiel, runden die Besetzung ab. Blöderweise leidet der über zwei Stunden andauernde Streifen an Weirs Detail- und Authentizitätsvorliebe, die der Australier bereits in „Master and Commander“ auslebte. Sie resultiert in überflüssiger Ausschmückung sowie fortwährender Wiederholung und geht somit voll auf Kosten des Unterhaltungsfaktors. Das Ergebnis: Der 4.000 Kilometer lange Marsch von Sibirien nach Indien wirkt bisweilen endlos und sehr, sehr, sehr eintönig.
Im Panda-Sequel wurde die Drehzahl erwartungsgemäß erhöht, die Durchschlagskraft der gewalttätigen Viecher vervierfacht. Trotzdem tritt das Werk etwas eintönig auf der Stelle. Die Gags und Action-Sequenzen funktionieren radikal nach dem Prinzip Wiederholung: Was einmal ordentlich kracht, wird immer und immer wieder mit anderen Hintergründen auf die Leinwand gebracht. Und die Witze regen eher zum gemütlichen Schmunzeln als zu berstenden Lachattacken an. Wie bereits beim Vorgänger erinnert auch diese Panda-Winzgeschichte an formelle No-Brainer-Prügelwerke des Asia-Kinos wie „Ip Man“. Gemessen an komplexen Genre-Geschichten wie etwa „Megamind“ oder „Rango“ wirkt „Kung Fu Panda 2“ somit wie eine Standard-Actionbombe der Marke Bruckheimer im Animationskosmos, das mit der Masse schwimmt und sich erzähltechnisch nicht gegen die Majorität der geradlinigen Werke aufzlehnen möchte. Trotz der Kritik ist „Kung Fu Panda 2“ durchaus nettes Kino, das besonders Heranwachsende ansprechen und bestens unterhalten dürfte. Animations-Allesverdrücker und –liebhaber werden den dicken Panda und speziell die auf krampfhaft niedlich gemachten Kindheitssequenzen in ihr süßes, kleines Herzchen schließen. Genre-Kostverächtern dürfte in diesem bunten Prügelkonsens-Machwerk hingegen so manches gegen den Strich gehen.
Vom Fast-Nationalspieler und Hoffnungsträger ganz Fußball-Deutschlands zum ausgebrannten Kicker, der heute in Down Under ein relaxtes Sportlerleben führt. In Aljoscha Pauses Langzeitdokumentation verfolgen wir die in Deutschland kurze Profikarriere des grüblerischen Feingeistes Thomas Broich, der auf dem Rasen den tödlichen Pass spielen konnte, abseits des Bolzplatzes Klassik hörte und Camus las. Der Filmemacher und Journalist Pause verfolgt die Karriere von Broich – Spitzname Mozart - sieben Jahre lang. Äußerst bemerkenswert! Da kam viel Material zusammen. Immerhin kickte der Junge bei Wacker Burghausen, Borussia Mönchengladbach, dem 1. FC Köln und in Nürnberg. Szenekenner wie Johannes B. Kerner, Udo Lattek, Berti Vogts und Christoph Daum kommen im Film ausführlich zu Wort. Pause zeigt das Talent des Ausnahmesportlers, präsentiert den egozentrischen Jungstar, spricht Jahre später mit dem fast schon weisen Broich und lässt den Kerl fortwährend reflektieren. Und das sage und schreibe 133 Minuten lang! Die enorme Filmlänge ist somit auch das größte Manko des Films. Mehr als zwei Stunden sind für diese doch recht überschaubare Personality-Geschichte definitiv zu lang. Zudem bleiben die erwartbaren intimen Einblicke in das Profigeschäft aus. Denn dass das Millionen-Business namens 1. Bundesliga ein Haifischbecken und kein Ponyhof ist, wusste man auch schon vor „Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen“. Freundschaften schließt man an anderen Orten. Es zählt nur eines: Zwischen all dem Hauen und Stechen soll ordentlich Kohle verdient werden.
A hangover you don’t deserve: Todd Phillips hat das Unmögliche geschafft. Der Komödienspezialist hat trotz der unterhaltsamen Vorgängergeldmaschine und der Partizipation des Comedy-Gottes Zach Galifianakis seine Sequel-Schnitzeljagd an die Wand gefahren. Nach der unsagbar langweiligen ersten halben Stunde fragt man sich ständig eines: Wo sind die Witze? Denn außer verklemmten Anzüglichkeiten, nervigem Klosett-Jargon und vermeintlichen Tabubrechern fiel dem dreiköpfigen(!) Autoren-Team so gut wie nichts ein. Die Katerstimmung der Kreativen gipfelt in der Einführung eines doofen Affen, der in eine winzige Jeansweste mit The-Rolling-Stones-Aufnäher gepackt wurde und fortan drollige und für Affen so was von untypische Sachen machen darf. Dieser ausgelutschte Kram ist ungefähr so lustig wie die Faxen des dicken Orang Utans aus den „Auf dem Highway ist die Hölle los“-Machwerken. Am Ende des Films sorgte nur die Plot-erklärende Bilderschau während des Abspanns für Gelächter im Publikum. Dass „Hangover 2“ kein Meisterwerk werden würde, war klar. Dass Phillips Fortsetzung allerdings so mies geraten würde, überrascht dann doch.
Ein abgetakelter Schlagersänger leidet unter Gedächtnislücken. In einer Reha-Klinik bringt er sein verpfuschtes Privatleben wieder auf Vordermann. In diesem einfühlsamen Drama wird viel musiziert und gesungen. Wirklich bemerkenswert an dieser Produktion ist die liebevolle und sehr detailreiche Ausstattung: Stil-Freunde echauffieren sich über indiskutable Goldkettchen, brombeerfarbene Sakkos, jauchzen aber auch freudig aufgrund anachronistischer Wohnungseinrichtungen, die einem Softporno der 1970er Jahre entliehen sein könnte. Die Darsteller sind bemüht, wenn auch nicht immer auf der Höhe der Kunst. Denn Paul Kuhn ist Musiker, kein Schauspieler, dafür spielt Peter Lohmeyer als schroffer Schlagerfuzzi alles an die Wand. Leider lässt einen das märchenhaft-schmalzige Ende dieses manchmal nur Fernsehfilm-Niveau erreichenden Dramas innerlich etwas aufstöhnen. Trotzdem kann man Nicole Wegmanns bravem Streifen nicht richtig böse sein. „Schenk mir dein Herz“ eignet sich perfekt für Nostalgiker, die noch Jazz-Frühschoppen aufsuchen. Denen dürfte beim diesem gewollt angestaubten Stück Film das titelgebende Organ aufgehen.
Klischees kommerziell ausschlachten: „Kusswechsel“ ist ein italienischer Ensemblefilm, der die unterhaltsamen Höhen des britischen Neo-Klassikers „Love Actually“ anvisiert, dabei aber bisweilen sogar „Männerherzen“-Niveau - das deutsche Pendant - unterschreitet. In Fausto Brizzis Komödie wird entweder in bester Volkstheater-Manier und selbstredend Klischee-überladen klamaukiert oder auf schleimiger Vormittagsseifenoper Art und Weise gelitten. Im Kino hat dieser diplomatisch formulierte wonnige und dermaßen leichtfüßige TV-Quatsch nichts verloren – auch wenn er im Stiefelland über zwei Millionen Kinobesucher mutmaßlich unterhielt.
War das nötig? 30 Jahre nach „Arthur“ kommt das gleichnamige Remake in unsere Kinos. Auf den nervig-charmanten Dudley Moore, der 1981 die Figur des Millionenschweren New Yorker Ekelpakets spielte, folgt der nervig-charmante Russell Brand. Der großartige John Gielgud als ehrwürdiger Hobson wurde durch die nicht weniger großartige Helen Mirren ersetzt und auch ansonsten tritt das Remake von Comdey-TV-Regisseur Jason Winer, der hier sein Spielfilm-Debüt abliefert, etwas verloren auf der Stelle. Brand kann im „Arthur“-Remake dort weitermachen, wo er nach der letzten Klappe am Set von „Get him to the Greeks“ aufhörte: Ein überdrehter Egozentriker ohne Taktgefühl – mehr Kind als Mann - lernt Verantwortung und die große Liebe kennen. „Arthur“ ist eine durchweg sinnfreie Nummernrevue, die voll auf den polarisierenden Brand ausgerichtet ist. Glücklicherweise wird der gegen Mitte des Films weichgespülte Romantikfaktor mit etwas Anarcho-Humor durchmischt. Mehr als Comedy-Mittelmaß kommt dabei am Ende aber nicht raus. Vielleicht wird sich das kommende „Arthur“-Remake – Release-Termin: Frühjahr 2041 – etwas mehr vom 1980er-Original distanzieren. Abwarten.
Super, die nächste Marvel-Verfilmung über einen Superhelden aus einer fernen Welt. Diesmal wird der mittlerweile einfach zu oft durchgekaute Kram mit etwas nordischem Mythos verschwurbelt und fertig ist ein weiterer dröhnender Fantasy-Quatsch. Ohne ein Fünckchen Eigenständigkeit, einem Hauptdarsteller, den man eher im Sports-Entertainment-Bereich als übermütigen WWE-Superstar ansiedeln würde, und müden Effekten, die nicht gerade State of the Art sind, versackt „Thor“ im undankbaren Segment der teuren und mittelmäßigen Blockbuster-Belästigung. Dabei weiß Kenneth Branaghs(!) Film in Teilen sogar zu gefallen. Einige Szenen auf Mutter Erde haben Charme und Witz. Aber der Fantasy-Unsinn auf Asgard - dieser verkitschten Version von Las Vegas und Dubai –, wo alle Beteiligten in doch recht amüsanten Kostümen und Hörnerkopfbedeckungen durch die am Computer generierten Prachtbauten stapfen, grenzt an Kulissen-CGI-Overkill der Marke „Star Wars – Episode 1“ und „Avatar“. Die „Thor“ Produktion leidet unter akutem FX-Durchfall. Während des Films wünscht man sich einen, nur einen einzigen, handgemachten Spezialeffekt. Vergebens. Der erste Auftritt des Donnergottes ist somit die Blaupause einer schalen Superheldenverfilmung. Der skandinavische Superman verbreitet Donner, der extrem schnell verhallt.
Proll-Kino vom Feinsten: Regisseur Justin Li lässt sein Genre-Starensemble durch Rio de Janeiro brausen, lässt die Hintern diverser Tuning-Tanten kreisen und inszeniert einmal mehr wahrhaft atemberaubende Action-Sequenzen. Diesmal fliegen ganze Busse durch die Luft, Schwertransporter krachen in fahrende Züge und ein mit Vollgas durch die City gezogener tonnenschwerer Safe zertrümmert die halbe Innenstadt der Zuckerhut-Metropole. Li gelingt eine weitere betont coole Zerstörungsorgie für die Rio und die dazugehörigen Favelas eine spektakuläre Kulisse liefern. Die für die Reihe früher so wichtigen illegalen Autorennen geraten weiter in den Hintergrund, dafür bedient sich Stammautor Chris Morgan großzügig beim Heist-Genre, namentlich bei „Ocean’s Eleven“ und schließt mit einem "Rocky III"-Ende. „Fast Five“ ist ein herausragender Hochglanz-Actionporno mit den üblichen Schauwerten, flachen Witzen und harten Kerlen. Fans werden bestens bedient.
Schön wieder in Woodsboro zu sein! Wes Craven und Kevin Williamson packen alle wichtigen Merkmale der Serie zusammen und orientieren sich im vierten „Scream“-Ausflug sowohl inhaltlich als auch szenisch stark am bahnbrechenden Erstling der Reihe aus den 1990er Jahren. Teil 4 verkommt so gewissermaßen zu einem eigenständigen Reboot im Sequel. Wie immer fordern die Filmemacher einiges an Nerd-Wissen, stellen neue Slasher-Regeln auf, verweisen auf alte Horrorperlen, schimpfen über Neo-Schrott wie „Saw“ und kleine asiatische Geistermädchen. Die gesamte Produktion weckt nostalgische Gefühle: Verspielte Details wie etwa, dass der mittlerweile zum Sheriff beförderte Geek Dewey Axel Fs „Beverly Hills Cop“-Theme als Klingelton hat, und die allseits präsente Ironie versüßen dem Genre-Fan den Filmgenuss. Die Ghostface-Killer-Attacken sind von Craven vorbildlich inszeniert und geschnitten. Selbst die finale Auflösung, die in Teil Zwei und Drei schwächelte, weiß nun wieder in ihrer Konsequenz des Vorigen zu überzeugen. Herausragend ist demnach Williamsons frisches Skript. Der Mann versteht sein Handwerk und hat sein Herzblut in den vierten Teil gesteckt. Das beweist allein die Eröffnungssequenz: As meta as it gets!
So gut können Action-Thriller sein! Fern aller doofen Bourne- oder „Kick Ass“-Vergleiche findet „Wer ist Hanna?“ die eigene Nische. Denn trotz der einfachen Geschichte weiß Regisseur Joe Wright durch eine nüchterne Bildsprache und einzigartige Drehorte dem Rache/Spion-Thriller neue Aspekte abzuringen. Die toll-dreisten Damen Saoirse Ronan als kleine, naive Kampfmaschine und Cate Blanchett als eiskalte CIA-Agentin tragen ihr Übriges zum positiven Gesamteindruck bei. Und so darf „Wer ist Hanna?“ auch an vielen Stellen unwahrscheinlich platt und überspitzt daherkommen, das stört nicht, denn die widersprüchlichen Comic-Figuren machen aus Wrights Film ein außergewöhnliches Potpourri, das den Kinobesuch lohnt. „Wer ist Hanna?“ kann man in der Tat viel vorwerfen, aber die heutzutage beliebte Abgegriffenheit und Gleichschaltung – dem Zuschauer bildsprachlich bloß nicht überfordern und dementsprechend das ewig gleiche Gewäsch überzustülpen - bietet der Streifen eben nicht. Diese überzeugende Sprunghaftigkeit in der Inszenierung, die musikalische Untermalung durch die Chemical Brothers lassen den Zuschauer federleicht durch die Welten gleiten: eben im Panoptikum, landet man nun im Märchen und schwuppdiwupp ist man in einen Tech-Thriller hineinkatapultiert worden. Großartig. Und Wright hat nach „Abbitte“ übrigens die nächste fabelhafte Plansequenz, diesmal mit Eric Bana im Mittelpunkt, zur Hand. Sieht schnieke aus. Insgesamt ist das ein cooles Ding – mit Abstrichen, aber gerade diese sorgen für die herausragende Stellung des Films. Einmal um die Ecke gedacht ist „Wer ist Hanna?“ das bessere „Alice im Wunderland“.
„127 Hours“, die Nächste. Wieder so ein überflüssiges Survival-Ding aber diesmal ohne einen visuellen Handwerker der Marke Boyle – aber auch wieder von realen Geschehnissen inspiriert: Ein riesiges, teils überflutetes unterirdisches Höhlensystem in exotischer Kulisse. Menschen sind darin gefangen. Sie wollen wieder raus. Verständlich. Die krabbelnden Abziehbildchen tauchen, klettern, streiten, sterben, tauchen, streiten, klettern und sterben. Mein Gott, ist diese ungewollte Höhlenexpedition überladen, öde und schlecht geschauspielert. Ohne den prominent platzierten James-Cameron-Produzentenverweis würde diese dröge Karabinerhakenmischung aus „The Descent“ und „Cliffhanger“ mit der hysterisch aufgedrehten Musik eigentlich die knallharte Ignoranz bekommen, welche sie fairerweise verdient hätte.