Andy78 - Kommentare

Alle Kommentare von Andy78

  • Andy78 15.07.2018, 13:19 Geändert 15.07.2018, 13:20

    Ganz klar: Hitchcocks "Frenzy" aus dem Jahr 71. Selten hab ich einen grausamer in Szene gesetzen, widerlichen Sexualmord gesehen, der mich wohl tatsächlich ein Stück weit traumatisiert hat - obwohl kein Tropfen Blut fließt...Als ich diesen vor einigen Jahren zufällig im Vorabendprogramm von VOX oder RTL2 überraschend beim familiären Abendbrot entdeckte , fiel mir beinah das Messer auf die ketchupgetränkte Salamipizza. FSK 18 ist hier wohl eindeutig angebracht. Oder die Eltern können ihren Kleinen besonders einfühlsam erklären, was der böse Onkel mit der lustigen Tante macht und weshalb sie danach so frech die Zunge rausstreckt...

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    • Andy78 11.07.2018, 00:46 Geändert 11.07.2018, 00:49

      Ein wirklich leidenschaftliches Plädoyer für eine Serie, um die ich bisher nur unschlüssig herum geschlichen bin. Ich fühl mich überzeugt und werde ihr eine Chance geben. Gewalt und Jumpscares sind für mich ohnehin kein Qualitätsmerkmal...Ich danke!

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        Andy78 01.07.2018, 05:16 Geändert 01.07.2018, 05:34

        Die Leiche der Anna Fritz lebt von ihrer - nun ja - morbiden Grundidee, hat darüber hinaus aber nicht wirklich viel zu bieten. Und wenn man die bereits im Vorfeld kennt, so wie es den meisten Genrefans gehen dürfte, sollten Erwartungen dringend gedrosselt werden, um bescheidene Freude an dem kleinen Thriller zu haben.
        Obwohl eigentlich in allen Bereichen wenig bis nichts falsch gemacht wird, bleiben nachhaltige Überschungen, die das spanische Kammerspiel hätten deutlich kurzweiliger gestalten können, leider aus.
        Dank der kurzen Spieldauer reicht die Zeit aber glücklicherweise zumindest nicht, um sich zu langweilen, doch dass der plötzliche Schluss dann so arg vorhersehbar und brav gerät, hat mich fazittechnisch eher negativ gestimmt.
        Wie konnte man hier ungezwungen bei der guten Ausgangslage derart viel Potential verschenken? Ich kapier´s nicht.
        So bleibt der Hauruckrauswurf aus der Leichenhalle unterm Strich unbefriedigend. Das Ende, das ich mir ausgemalt habe, wäre jedenfalls deutlich dramatischer gewesen. Kein gutes Zeichen.
        Ebenso schnell, wie man den durchaus nicht unsympathischen Low Budget Thriller konsumiert, hat man ihn leider auch wieder vergessen. Und das bei der Thematik!

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        • Andy78 10.06.2018, 03:32 Geändert 10.06.2018, 03:36

          Ich empfinde die "Begründung" als reines Gelaber und Null plausibel...Als ob Michael jemals nur vorhersehbar Familienmitglieder getötet hätte! Die Wahrheit liegt wohl eher darin begründet, dass man einen Klon des Originals schaffen wollte und keine cleveren Ideen hatte, wie man Laurie wieder auferstehen lässt.
          Bei Resurrection hat man damals Michaels "Genesung" von der Köpfung für meinen Geschmack zumindest plausibel erklärt.
          Das Ignorieren ist der einfachste Weg...der mir überhaupt nicht gefällt. Da fiebert man all die Jahre mit...Ist dabei wie sich die Familiengeschichte entwickelt...und dann Pustekuchen..Wer soll das noch ernstnehmen... Ja, es ist auch ein Funfilm...Trotzdem ! Für mich ist sowas ein Verrat an den Charakteren...
          Die einzige Frage, die noch bleibt: Wer wird diesmal am Ende überleben? Da sich beide bereits wechselseitig besiegen durften, werden sie wohl zusammen beim Todeskampf sterben ...oder das Ende bleibt "kreativ" offen...

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            Tja, ich muss zugeben...dass was ich bisher sehen konnte, gefällt mir, obwohl sich der Trailer noch nicht wirklich in die Karten schauen lässt.
            Deutlich wird, dass man sich an dem Kunststück versucht eine Hommage zu sein, die eigene Akzente setzt. Ich finde das absolut richtig, weil eine nackte Kopie des Originals völlig überflüssig wäre. Die Farbgebung - oder sollte ich besser sagen die Grau in Grau Variation? - irritiert ein wenig, wenn man sich an den knallig bunten Bilderrausch der alten Version erinnert, aber sie hat ihren ganz eigenen spröden Charme.
            Dass Tilda Swinton zum Cast gehören würde, war mir neu. Eigentlich ein weiterer Faktor, der für Qualität bürgt und durchatmen lässt.

            Ich bin ein wenig froh, dass ich Suspiria erst so spät für mich entdeckt habe, dass es zu einer Heiligsprechung nicht gereicht hat, auch wenn ich den Film sehr mag und schätze. ;)

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              Andy78 11.05.2018, 00:36 Geändert 11.05.2018, 16:26

              Wer dem Film eine echte Chance geben möchte, sollte fairerweise im Originalton schauen, da die deutsche Synchro leider wieder einmal den Todesstoß versetzt...Gerade die Kinderstimme ist nicht wirklich passend...

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              • Allein der Trailer berührt und lässt ehrfurchtsvoll erstarren...Wenn nun auch noch die patriotische Heldenverklärung ausbleibt, ist der sicher richtig gut!

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                  Andy78 28.04.2018, 20:29 Geändert 31.01.2019, 02:25

                  Der ja bereits aus All Hallows' Eve bekanne Clown sieht tatsächlich wieder so unangenehm furchteinflößend aus, dass er bereits nach der Trailersichtung bei mir für Albträume gesorgt hat. Das Teil kann einfach nur gut werden.
                  P.S. Selten lag ich mit meiner Vorabeinschätzung weiter daneben...Ich habe lange keinen abstoßenderen Film gesehen...und ich meine das keineswegs positiv...:(

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                  • Endlich wird mal ein neuer Aspekt im ausgelutschten Genre beleuchtet, der sehr interessant klingt.

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                      Ein sehr verheißungsvoller Trailer, der mich in meinem Glauben bestärkt, dass die Vorschusslorbeeren diesmal völlig berechtigt vergeben wurden.

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                      • 8 .5
                        Andy78 08.04.2018, 03:30 Geändert 08.04.2018, 12:55

                        Nachdem ich lange um The Invitation herum geschlichen bin, weil mich das DVD Cover nicht sonderlich ansprach ( Ich hatte eine Art Catweazle Optik assoziiert/befürchtet, die der perfekt aufspielende Logan Marshall-Green dann zum Glück in keiner Weise verkörperte ) und ich Vorschusslorbeeren wie "Meisterhaft!" ohnehin mit Misstrauen begegne, ist es heute Nacht endlich geschehen: ich habe "Die Einladung" angenommen.

                        Karyn Kusamas Film fällt wohl unter die Kategorie: Entweder ist man hellauf begeistert oder aber gelangweilt, weil man mit ihm nichts anfangen kann. Tatsächlich deckt der Streifen beide Möglichkeiten ab, wobei auf mich erfreulicherweise definitiv die erstere Deutungsmöglichkeit zutrifft.

                        Zur Prämisse: Ein Pärchen hat sich anscheinend schweren Herzens entschlossen, an einer Wiedersehensparty teilzunehmen, die - wie sich herausstellt - zeitgleich als eine Art Gruppentraumabewältigung fungieren soll. Doch bereits nach ihrer Ankunft kommt es zu kleinen mysteriösen Ereignissen, die nichts Gutes versprechen und die so dezent unangenehm sind , wie es sich eben für einen guten Psychothriller gehört. Und ich konstatierte positiv, dass im selben Ausmaß, wie in dem männlichen Hauptprotagonisten - trotz aller überschäumenden Freundlichkeit der Gastgeber - Unwohlsein aufstieg, auch mir zunehmend die Muffe ging.
                        Und wer von uns hat sie noch nicht erlebt? Die Feten wo die Stimmung umschlägt und es plötzlich rau, peinlich oder aggressiv zugeht und deren Beiwohnung man bitter bereut hat.
                        Das Faszinierende an The Invitation war für mich vorrangig das geschickte Spiel mit meiner Erwartungshaltung. Da man das Geschehen durch den psychisch labilen Will partizipiert , kann man nie sicher sein, ob es sich um eine waschechte Paranoia in seinem Hirn oder um ein reale Bedrohung, die nahezu "purge-eske" Ausmaße annimmt, handelt. Dieses unangenehme Gefühl , der eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen zu können, hat mich an den ebenfalls von mir geschätzten allerdings politisch verorteten Arlington Road erinnert... was sicher keine schlechte Voraussetzung für einen unterhaltsamen Filmgenuss darstellt.
                        Ja und an dieser Stelle hat mich der Streifen dann endgültig gekriegt: zum einen weil er es raffiniert geschafft hat, mich tendenziell in eine falsche Richtung zu lenken - zum anderen weil er sich für meinen Geschmack genau für die stimmungstechnisch "richtige" Auflösung entschieden hat, die ich an dieser Stelle nicht einmal gekennzeichnet spoilern möchte.
                        Nach gewissen Längen, die jedoch für das Kreieren der erforderlichen Grundatmosphäre, die es gerade in den letzten 15 min abrupt und wirkungsvoll zu durchbrechen galt, wohl unerlässlich waren, endet der Albtraum für mich als Genrefan mehr als nur versöhnlich. Und dazu bedurfte es weder überbordender Gewaltbilder noch tricktechnischer Spielereien.
                        Somit schließe ich mich beeindruckt all denen an, die The Invitation als verstörend intensive Bereicherung empfunden haben, bei der es sich nahezu verbietet, das sicherlich existente Haar in der Suppe zu suchen.
                        Endlich mal wieder ein rundum gelungener DVD Abend, der auch in der bunt zusammen gewürfelten Truppe funktionierte...Wohl auch deshalb , weil wir uns hinterher mit etwas anderen Augen sahen. ;)

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                          Andy78 04.04.2018, 02:35 Geändert 04.04.2018, 02:44

                          Und plötzlich war sie wieder da! Nach ihrem ersten Tatort-Auftritt hatte sich Heike Makatsch lange rar gemacht, um dann am Ostermontag wieder über die Bildschirme zu flimmern...In einer neuen Stadt, mit einem neuen Kollegen und natürlich mit einem neuen Fall... Allerdings gab sie sich gewohnt sperrig und gestresst. Ein Umstand, der mir gefiel, weil ihre spröde durchwurschtelnde Art authentisch wirkte und es nicht nötig hatte, sich beim Zuschauer anzubiedern. Obwohl der Tatort eine sehr gute Quote einfuhr, dürfte dies so manchen sensiblen Zuschauer trotzdem vor den Kopf gestoßen haben.

                          Angenehm geerdet auch der zu lösende Fall, der sich abseits der letzten Tatortexperimente auf klassisches Terrain begab.
                          Der unter Mordverdacht geratene Junge mit Asperger-Syndromsymptomatik ( überzeugend gespielt von Luis August Kurecki ), der zudem zur Familie der Kommissarin gehörte, forderte Ellen Berlinger bis zur Schmerzgrenze, obwohl diese als alleinerziehende Mutter bereits so voll ausgelastet war, dass anfänglich selbst der knuffige Kindergärtner anfänglich bei ihr auf Granit biss.

                          Klar, konnte man falsche Fährten irgendwie erahnen - aber trotzdem wurde Interesse geweckt, ob sich das Ganze stimmig auflösen würde...und das tat es. Ein Umstand der mir den neuen Fall noch sympathischer machte, als es die Tristesse angfänglich vermuten ließ.
                          Ein Beispiel dafür: Ich habe mich wiederholt gefragt, wie das Drehbuch es erklären, würde, dass der blutgetränkte belastende Pulloverbeweis ausgerechnet auffällig in der Altkleidersammlung gelandet ist. Erfreulicherweise blieb es die überzeugende Antwort darauf nicht schuldig.

                          Empathischen Konsumenten dürften auch die kleinen gefühlvollen Momente zwischen den Protagonisten nicht entgangen sein, die den eher ruhig - depressiven Ablauf immer wieder mit Leben erfüllten.

                          Ich persönlich würde mich freuen, wenn Makatsch auf ihren nächsten Einsatz nicht erneut so lange warten muss. Bereits im Vorfeld erklärte sie, dass sie zu einer Fortsetzung mit ihrem Filmpartner Sebastian Blomberg gern bereit wäre und nur auf ein passendes Drehbuch warten würde. Da die Kindermordserie weiter ungelöst geblieben ist, böte sich da ja bereits ein eine Anknüpfung an.

                          Mein Fazit: Zeit der Frösche - die Titelbedeutung wurde ebenfalls harmonisch integriert - war ein durchaus sehenswerter kleiner, aber feiner Beitrag zur Tatortreihe, der hauptsächlich durch eine starke Makatsch geprägt wurde, die in ihrer Rolle sicher weiterhin Entwicklungspotential bietet.

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                          • Andy78 29.03.2018, 23:32 Geändert 29.03.2018, 23:33

                            Gibt es bei Pro7 beliebte Ausstrahlungsplätze für Quotengranaten bzw. -garanten? Das muss mir bisher entgangen sein....;/
                            Ich wusste bisher nichts von einer Fortsetzung und bin gespannt, welche mehr oder weniger brisanten Themen sich im Jahr 2017 noch haben finden lassen....
                            Sie können beim Sender doch generell froh und dankbar über jedes gute Format sein.

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                                Zumindest hat der Trailer meine Vorfreude ordentlich gepusht!

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                                • 8 .5

                                  Ich glaube ja, dass der genau "mein" Ding sein könnte....Entsprechend hibbelig erwarte ich den Start voller Vorfreude! :)

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                                  • 8 .5
                                    Andy78 19.02.2018, 17:05 Geändert 19.02.2018, 17:11

                                    Es gibt sie also doch noch! Gelungene Tatortexperimente! Sperrig und spannend gestaltete sich der neue Haupstadtfall, der trotz einer knapp an der Grenze zur Überreizung balancierenden Film im Film Thematik durch eine raffinierte Sogwirkung mitreißen konnte.
                                    Dabei gestehe ich meine Skepsis während der gesamten Laufzeit durchaus ein. Irgendwie glaubte ich bis zum Schluss, dass das Drehbuch an einen Punkt kommen würde an dem es verkackt.
                                    Doch Pustekuchen! Es überzeugte im Grunde umfänglich.
                                    Auch die gegensätzlichen und gewöhnungsbedürftigen Ermittler Rubin ( rotzig/schlampig/herzlich ) und Karow ( cool/gestört/nackt) haben sich inzwischen sehr gut eingespielt.
                                    Die Qualität des Tatorts machten zudem viele intensive Szenen aus, die einfach auf den Punkt genau funktionierten. Beispielhaft seien die Momente angeführt, bei denen das spätere Mordopfer den im Verlauf abgeschnittenen Finger in einer Schweigegeste an die Lippen führt oder als Becker zeitgleich die selben Worte, wie ihr Pendant im fiktiven Film verwendet und erschrickt.
                                    Ja dieser Tatort hat die Messlatte wieder höher gelegt und wer sich über Mitdenkherausforderungen beschwert, sollte halt lieber alte Schweiger Folgen konsumieren. ;)
                                    Was am gestrigen Tatort subjektiv zu kritisieren ist, bleibt der Fakt, dass ich über den Plot von Taxi Driver gespoilert wurde. Aber letztendlich ist es ja meine eigene Schuld den Klassiker nicht längst gesehen zu haben. ;)
                                    Abschließend möchte ich unbedingt noch den tollen Score von Thomas Mehlhorn erwähnen, der die Drehbuchbilder herausragend stimmig transportiert hat und der in den Kritiken - wie gewohnt - durchgängig nicht erwähnt wird.

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                                    • Ein wunderschöner Trailer! Wow! :O!!! Vielleicht etwas anstrengend für die Augen über die gesamte Laufzeit...aber es hat was!

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                                        Anscheinend bin ich der Einzige hier, der die "Auflösung" heute wie damals als völlig hanebüchen bzw. einfach nur bekloppt empfunden hat...Da bleib ich doch lieber beim kuschlig warmen "Bösen unter der Sonne"....<3

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                                        • R.I.P. Ulli Lommel ...

                                          P.S. Nun wird es wirklich endlich Zeit den Boogey Man zu sehen ...

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                                            Andy78 06.11.2017, 02:30 Geändert 06.11.2017, 03:06
                                            über Slasher

                                            Enthält leichte Spoiler...
                                            Nachdem meine Tränen über die so überflüssig versemmelte Chance ein neues Serienkillerformat zu etablieren getrocknet sind, versuche ich die resultierende Fassungslosigkeit in Worte zu fassen.
                                            In einer Kleinstadt beginnt eine Mordserie , die Parallelen zu zurückliegenden Verbrechen aufweist, deren Verursacher allerdings in Haft sitzt und die mehr mit der armen Sarah zu tun hat, als ihr lieb sein kann.
                                            Eine gute Ausgangsposition, eine ansprechende Maske, relativ brutale Kills und ein weibliche Titelheldin, die beginnt Doppelleben potentieller Mordopfer aufzudecken...Was kann da noch schiefgehen? So ziemlich alles!
                                            Es war nahezu schmerzhaft mitanzusehen, welche elementaren Fehler hier gemacht wurden, die schließlich dazu führten, dass Slasher schnell alle vorhandenen Vorschusssympathien verspielt.
                                            So erweist es sich z.Bsp. als recht ungünstig zum Wecken von Emotionen, wenn tatsächlich JEDER Charakter unangnehm, nervig und abstoßend rüberkommt. Klar, dürfen sie was auf dem Kerbholz haben, aber weshalb nur platte Arschlöcher versammeln? Wieviel interessanter wäre es gewesen, ernsthaft gebrochene Menschen zu sehen, die an ihren Taten verzweifeln, nachdem sie diese reflektieren - für die es jedoch trotzdem keine Gnade gibt.
                                            Hier ist man als Zuschauer geradezu froh, wenn man von den Abziehbildern, die wohl niemand in seiner Nachbarschaft haben will, erlöst wird.
                                            Ein weiteres Problem: emotionslose Unglaubwürdigkeit bis ins Lächerliche hinein.
                                            So sitzt die Titelheldin entspannt mit dem Mörder ihrer Eltern zusammen um zu plaudern. Tja und da gibt es eine Frage, die ihr anscheinend unter den Nägeln brennt. Sinngem.: "Du hast meine Eltern ausgeweidet und mich aus dem Bauch geschnitten, weil du glaubst sie wären nicht gut für mich. Wäre es nicht besser gewesen erst mit der Fürsorge zu sprechen?" AUTSCH!!! Nein, wir befinden uns nicht in einer weiteren Fortsetzung von Scary Movie!
                                            Auch schlimm: die Besetzung des altklugen Ursprungkillers, dem man das diabolisch Intellektuelle zu keiner Sekunde abnimmt. Ich mag Zitate im Horrorbereich, aber sie sollten nicht zu billigem Mumpitz verkommen. So wirkt der Hannibal Lecter für Arme eher wie ein peinliches Abziehbild seines großen "Vorgängers".
                                            Ein weiterer entsetzlicher Schwachpunkt ist neben dem unsäglichen Drehbuch wohl Katie McGrath, die optisch ansprechend durchaus kämperisch wirkt und alles mitbringt, um ein astreines Final-Girl abzugeben. Nur spielt sie leider kalt und berechnend wie ein Fisch, zu dem man keine näheren Gefühle aufbauen mag. So dauert Trauer über gewaltsam Verblichene, wenn überhaupt nur eine Szene lang. Dann wird zur Tagesordnung übergegangen. Ein Umstand, der alle dämlichen Figuren unrühmlich vereint. Ich behaupte: Wenn man letztendlich nicht mal mit der Serienheldin fühlen kann, ist wirklich alles verloren.
                                            Ätzend auch die Pseudomoral die immer wieder durchschimmert. So scheinen guter Sex oder gar Pornographie ( Huch!) bereits ausreichend, um nachvollziehbar die Todesstrafe zu verhängen. Ja, ich weiß: im klassischen Horror bedeutet Lust = Tod. Nur sind das im Allgemeinen erkennbar die kranken Ansichten der Mörder und nicht die der Autoren, die hier derart lieblos mit ihren erfundenen Figuren umspringen, wie ich es selten gesehen habe.
                                            EINEN Pluspunkt hat Slasher aber dann doch, wegen dem ich bei aller Verzweiflung bis zum Ende durchgehalten habe. Man will wissen, wer hinter der Maske steckt. Und ja...Man ahnte es eh: auch die Aufklärung bestätigt zum Abschluss dem horrorbegeisterten Zuschauer leider nur, was man ohnehin schon zu wissen glaubte.
                                            Mein Abschlussfazit: Ja, Slasher hat mich unterhalten. Aber ich habe gelitten. Nicht unter der nervenzerfetzenden Spannung bei der Tätersuche oder den recht brutal dargestellten Mordsequenzen. Sondern weil wieder einmal durchaus vorhandenes Potential stümperhaft verschenkt wurde.
                                            Harpers Island und Scream - Die Serie blieben sicher auch unter ihren Möglichkeiten, aber irgendetwas an ihnen hat mich erreicht, so dass sie herzlich in meine Sammlung aufgenommen wurden. Eine Ehre, die ich Slasher sicher nicht erweisen werde, was mir sicher mehr weh tut als ihm. ;/

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                                              Andy78 31.10.2017, 00:04 Geändert 15.04.2018, 12:19
                                              über Jigsaw

                                              Tja, das war es nun: mein Wiedersehen mit dem zwar von edlen Motiven getriebenen, aber irreversibel gestörten John Kramer. Und ich gebe es zu: Ich habe ihn vermisst.
                                              Und wer der SAW Reihe die Treue gehalten hat, wird auch in der mittlerweile 8.Folge die Rückkehr des kranken Bastelgenies abfeiern.
                                              Tatsächlich wirkt alles angenehm vertraut. So begann bereits beim Eindrehen des blutigen Stacheldrahtes als Logoteil mein Herz freudig zu hüpfen.
                                              Der unnachahmliche mit hohem Wiedererkennungswert versehene Score, die düsteren Bilder, verzweifelte Opfer die selbst Dreck am Stecken haben, neue Fallen, Schweinemaske, Jigsaw und selbstverständlich Billy auf seinem Deirad - sämtliche Elemente, die den Fortsetzungen zum Erfolg verhalfen, wurden entsprechend den Fansehnsüchten angenehm routiniert eingebaut.
                                              Das ist toll, aber gleichzeitig auch problematisch. So lässt sich leider auch rein gar nichts finden, das man nicht bereits aus frühreren SAW-Filmen kennt.
                                              Insofern bleiben wirkliche Schreckeffekte, die einen aus dem Kinosessel katapultieren leider aus.
                                              Mir war es weniger wichtig, aber bevor es zu Enttäuschungen führen könnte folgender Hinweis: Auch in Sachen Gewaltlevel setzt die Forsetzung keine neuen Maßstäbe. Im Gegenteil: mag es an der eigenen Abstumpfung liegen oder daran, dass bewusst nicht weiter an der Perversionsspirale gedreht wurde - die Mordspiele bleiben eher moderat, wenn auch weiter konsequent tödlich.
                                              Dafür haben die entstellten Leichen ihren Schauwert nicht verloren, wenn man das so sagen kann, ohne als gewaltgeil einsortiert zu werden ;).
                                              Leider bleibt die clevere Auflösung, die von mir nicht erahnt wurde, da es einfach zu viele Alternativen gab, die zudem mit hohem Tempo präsentiert wurden, hinter den Mindfucks der meisten Plots zurück. Auch hier sind es halt die üblichen Puzzleteile, deren Zusammenfügung eine typische SAW Wendung erst möglich machen.
                                              Irgendwo fehlte mit persönlich die geniale Kettenreaktion, deren Stoppen durch frührere nachträglich auf der Hand liegende Entscheidungen, theoretisch erreichbar gewesen wäre.
                                              Auch wenn dass größte Grauen heute Abend aufflackerte, als mir bewusst wurde, wie schnell die letzten Jahre seit dem angeblichen Mörderpuzzle- Finale vergangen sind, so hat mich SAW 8 trotzdem kurzweilig unterhalten.
                                              Der Nachschlag hat somit für Fans durchaus seine Berechtigung. Schon allein um zu erfahren, weshalb sich Kramer ausgerechnet einer eher unkonventionellen Schweinemaske bedient. Allerdings sollte man dem Killer-MacGyver nach dem Verklingen des Abspanns zukünftig nun wohl doch seine verdiente Ruhe gönnen...
                                              Unverzichtbarer Teil meiner Sammlung wird Jigsaw bei aller Kritik selbstverständlich trotzdem. Definitiv...;)

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                                              • Andy78 26.09.2017, 22:35 Geändert 26.09.2017, 22:36

                                                Warum eigentlich nicht? : Ich bin ehrlich begeistert... :) ( von Optik und Botschaft )

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                                                • Andy78 12.09.2017, 00:40 Geändert 12.09.2017, 00:46

                                                  Ja, auf jeden Fall ...Obwohl man sich evt. schon denken kann, wohin der Hase läuft...Aber wer weiß...;)

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                                                  • Andy78 22.07.2017, 01:21 Geändert 22.07.2017, 01:32

                                                    1. Kann man ohne Kunst leben?

                                                    Unmöglich, da ja heute wirklich jeder Mist zu Kunst erhoben wird. Insofern kann man ihr nicht entkommen...

                                                    2. Ab wann wird Leidenschaft zur Besessenheit?

                                                    Wenn man sich rund um die Uhr mit etwas beschäftigt. Keine Steuerungsmöglichkeiten mehr zur Verfügung hat. Beim Entstehen von nicht kontrollierbaren Leidensdruck.

                                                    3. Glauben Sie, dass der Austausch mit Künstlern tatsächlich so bereichert, wie es immer heißt?

                                                    Hab ich noch nie gehört. Wer behauptet das?!

                                                    4. Macht uns Kunstgenuss zu besseren Menschen?

                                                    Genau so, wie uns Pornofilme zu besseren Liebhabern machen...

                                                    5. Schärft es die Sinne, Kunst zu betrachten?

                                                    Könnte nicht behaupten, dass ich auf meine Brille verzichten kann, nachdem ich begonnen habe Comics zu lesen.

                                                    6. Was gefällt Ihnen besser: eine Ausstellung allein zu erleben oder gemeinsam mit anderen?

                                                    Jeder für sich allein...Und im Anschluss ein gemeinsamer Austausch.

                                                    7. Wie verändert die Geburt eines Kindes die Empfindsamkeit gegenüber Kunst, Musik oder anderen Menschen?

                                                    Wenn ich ein Kind geboren habe, werde ich Auskunft geben.

                                                    8. Kann ein Song lebensverändernd wirken?

                                                    Mal frei von jeglicher Ironie: Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so sein kann.

                                                    9. Alte Meister oder lieber Post-Internet-Artists?

                                                    Post Internet was??? Die Lochis oder wer? Jedem das seine...

                                                    10. Allein mit Buch oder allein mit Buch und Drink?

                                                    Allein mit Softdrink...Sonst klappdt dit nich mmit de Rezzzeptiohnn...

                                                    11. Ist es nicht enorm anstrengend, ein diszipliniertes Leben zu führen?

                                                    Natürlich. Aber chaotisch wird es auch nicht leichter.

                                                    12. Schon mal gelogen, dass sich die Balken bogen?

                                                    Nö, noch nieeeeeeeee. Ich schwööööre....Zwinker, zwinker...

                                                    13. Sind Männer raffinierter, als man denkt?

                                                    Nö.... Sie sind genau so raffiniert, wie man vermutet.

                                                    14. Sind Frauen durchschaubarer, als man annimmt?

                                                    Oh ja...Trotzdem bleiben sie rätselhaft unverständlich.

                                                    15. Können Frauen „auch nur Männer“ sein, wie es Hellmuth Karasek einmal formulierte?

                                                    Nachdem Karasek in einer Kritk die schlappernde Strapse an Ute Lempers Beinen bemängelte, habe ich ihn zur Klärung von Fragen zwischen den Geschlechtern nicht mehr zu rate gezogen.

                                                    16. Ist es von Nachteil, ohne Katze zu leben?

                                                    Für Allergiker wie mich sicher nicht.

                                                    17. Welche Fremdsprache müssen Sie unbedingt noch lernen?

                                                    Ich muss überhaupt nichts lernen, wenn ich nicht will!

                                                    18. Was tun, wenn der Partner schnarcht?

                                                    Mich trennen!

                                                    19. Was tun, wenn der Partner schnarcht und auch noch fremd geht?

                                                    Mich schnell wieder versöhnen, weil er so wieder interessant wird.

                                                    20. Ab wann wird viel Kaffee zu viel Kaffee?

                                                    Wenn du die Scheißerei kriegst und es nicht mehr bis zur Toilette schaffst.

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