Andy78 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+31 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+19 Kommentare
-
You - Du wirst mich liebenThriller von Sera Gamble und Greg Berlanti mit Penn Badgley und Victoria Pedretti.+11 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+10 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later360 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning186 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina154 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt81 Vormerkungen
Alle Kommentare von Andy78
Der Tannöd-Hof, Schauplatz eines grausamen Verbrechens, dass nie umfänglich aufgeklärt wurde...Die trauernde Kathrin, welche nach dem Tod ihrer Mutter ins Dorf zurückkehrt, muss langsam erkennen, welche Ereignisse der Vergangenheit bis in die Gegenwart reichen, dort immer noch nachwirken und mehr mit ihr zu tun haben, als sie je geglaubt hätte...
Tannöd basiert auf dem Buch von Andrea Maria Schenkel, welches wiederum ein reales Verbrechen aus dem Jahre 1922 auf dem Einödhof Hinterkaifeck thematisierte und nun auch filmisch umgesetzt wurde.
Dies ist m.E. vorzüglich gelungen. Tannöd ist ein ungemein atmosphärischer Streifen, dem es gelingt mit weitgehend ruhigen Bildern und wenig Dialog eine Stimmung zu erzeugen, der man sich nur schwer entziehen kann.
Dabei macht es Bettina Oberli dem Zuschauer nicht leicht. So entschied man sich z.B. die grausamen Morde, die jedoch nie selbstzweckhaft abgefilmt werden, zu zeigen. Dabei ist allein die Hintergrundthematik, die ich nicht spoilern möchte, im Grunde bereits so abstoßend, dass es schwerfällt, sich auf sie einzulassen. Aber es lohnt.
Hinter dem vordergründigen Grauen über die unfassbaren Taten, das sich schleichend in spartanisch kalte Bilder gekleidet im Kopf festsetzt, wird man ebenso wie die Hauptprotagonistin Zeuge von tragischen Folgeereignissen. Diese wiederum werfen elementare Fragen zu Schuld, Sühne und Verdrängung innerhalb geschlossener Systeme mit Gruppendynamik auf.
Regie, Schnitt, Score, Kostüm und Besetzung arbeiten dabei erfolgreich Hand in Hand und beweisen, dass deutsche Filme auch abseits von Peinlichkomödien durchaus funktionieren können... Natürlich vorausgesetzt, dass man sich dem sperrigen Thema stellt.
Das Springen zwischen zwei Zeitebenen fordert von Beginn an zum Mitdenken heraus, bremst den Handlungsfluss jedoch nie aus, sondern überträgt den Albtraum intensiv in die filmische Gegenwart.
Tannöd entzieht sich bewusst einfach strukturierten Sehgewohnheiten und erlaubt dem Zuschauer weder ein vordergründiges Mitraten über evt. Mörder noch ein empathisches Einfühlen in die schroffen Figuren ohne klares Identifikationspotential.
Auch die Passivität der Handelnden, allen voran der von Julia Jentsch wunderbar dargestellten Kathrin, ist nur schwer auszuhalten.
Dafür bietet die Adaption etwas, das immer seltener wird: Sie regt zum Nachdenken an und wirkt nach...
Mein Fazit: Wer sich erwartungsfrei auf eine Reise ins trost- und hoffnungslose Tannöd einlässt, erhält einen unbequemen aber lohnenswerten Blick in die erschreckend dunklen Seiten der menschlichen Psyche, die infolge einer krankhaften Vergangenheitsbewältigung durch Verdrängung heraufbeschworen werden.
Und auch wenn die Zeiten sich oberflächlich deutlich geändert haben, bleibt die unangenehme Frage, inwiefern ähnliche selbstzerstörerische Abläufe noch heute möglich sind und wie sie unterbrochen werden können.
P.S. Am Ende des Films wird liebevoll an Monika Bleibtreu erinnert, die hier ihren letzten Film drehte.
P.S.II Allen, die das ursprüngliche Buch bereits widerwillig während ihrer Schulzeit lesen mussten, sei dringend vom Filmkonsum abgeraten. Es wartet noch immer kein kuschlig glatt poliertes, modern gefällig abgefilmtes Wohlfühlthema auf sie.;)
Ich hasse diese Überschrift ;)
Mit kleinen Spoilern.....
Ja, nicht alle Weihnachtswünsche gehen in Erfüllung. In diesem Sinne wurde die mir bisher relativ unbekannte Story vom gar fürchterlichen Krampus leider ohne zwingenden Grund in den Sand der Beleibigkeit gesetzt....
Nach einem verheißungsvollen Start per drolligem Einkaufsk(r)ampf vor dem Heiligen Abend und Vorstellung der schrulligen Familienmitglieder, ging es relativ schnell bergab - obwohl es doch eigentlich richtig hätte fetzen müssen.
Leider kommt der KRAMPUS , er möge mir verzeihen, nach einem beeindruckenden ersten Auftritt ebenso wenig aus dem Allerwertesten, wie seine großen und kleinen Helfer. In Gremlinsmanier wird erschreckt und gekämpft, ohne dass wirkliche Opfer zu beklagen sind. Da Personen im wahrsten Sinn des Wortes lediglich aus der Story gezogen werden...
Während irrer Weihnachtsengel, tollwütiger Kuschelbär und Lebkuchenmännchen in Ordnung gehen, hat mir die billig maskierte The Purge-Lynchhorde deutlich weniger zugesagt.
Nach dem hundertsten ängstlichen Blick an die Decke und planlosem Hin-und Hergelaufe im Haus war für mich dann die Luft raus. Und wenn dann plötzlich 3 Erwachsene hintereinander mal eben so im Schneee versinken, nenne ich das einfallslos....Da wäre definitiv mehr möglich gewesen.
So setzt sich der KRAMPUS mit seinem breiten Hintern zwischen alle Stühle: für kleine Kinder zu gruselig und beunruhigend - für Erwachsene zu brav und oberflächlich vorhersehbar...
Nach Enthüllung des Antlitzes der gehörnten Kreatur komme ich ernüchtert nicht umhin einen weiteren der wohlwollenden Punkte abzuziehen. Ich hatte mir das Gesicht eher teuflisch oder tierisch statt wie das eines übermüdeten ungepflegten Weihnachtsmannes vorgestellt....
Ja, es gibt kleine atmosphärische Momente zum Schmunzeln und Mitfühlen, aber im Grunde ist der Weihnachtshorror nicht auf mich übergesprungen....Zumal sich am Ende ausgerechnet für die inhaltlich "billigste" Auflösung entschieden wurde...Buh.....
Dass man trotzdem nie so ganz sicher sein kann, deutete dagegen die letzte Szene an, die mich zumindest ein klein wenig mit der zwar ambitionierten aber im Verlauf lahmen Bebilderung der zu Recht angemahnten Achtung vor dem Weihnachtsfest versöhnte....
Dafür nett mit Schleifchen verpackte 5,5 Punkte.....
Wenn der murkelige Korbzwilling mittels drei redundanten Aufklärungsfilmen tatsächlich unterschwellig das ungerechterweise wohl nur Intellektuellen zugängliche ehrenhafte Ziel verfolgt, der kalten Gesellschaft den Toleranz-Spiegel vorzuhalten, ist ELMER der nächste Drogenbeauftragte der Bundesregierung....;/
Oha! "Carrie" in dicklich und als Junge - zur Abwechslung mal auf der Militärakademie..
Alle Hänsler, Disser und Mobber AUFGEPASST!!! : Unsere Rache wird grausam sein! Grunz...Grunz...Quiek...
Fazit: Bekloppt, aber voll kuscheliger Nostalgie...<3
Klingt für mich irgendwie etwas undankbar....Emmerich war sicher riesig enttäuscht....Wäre ich auch gewesen...Im Film habe ich Smith aber nicht wirklich vermisst...Sein XXL-Gemälde war ein absolut würdiger Vertreter...;)
Im Coolheitsvergleich wirkt Til Schweiger neben Mark Waschke wie ein plüschiger rosa Keinohrhase....;)
Ich bin bei moviepilot, weil es nötig ist, offensiv seine Meinung zu vertreten um verkannte oder vorschnell in typische Schubladen gesteckte Perlen bzw. verstaubte Klassiker zu wertschätzen - insbesondere wenn der Tenor von sich gegenseitig bis zum Abwinken oft reflexhaft zustimmenden kumpeligen Gruppenverrissen oder die Alleinherrschaft beanspruchenden Alphapiloten lautstark dominiert wird...Tja und weil ich nachts oft keine Lust zum Schlafen habe...;)
Eigentlich mag ich Tukur nicht als Kommissar...ebenso wenig seine recht depressive Hintergrundgeschichte um seinen Gehirntumor...Also denkbar schlechte Voraussetzungen für einen ohnehin nur widerwillig eingeschalteten Tatort. Nachdem dieser sich dann auch noch verdammt viel Zeit ließ, um in die Gänge zu kommen, konnten meine Augenlider den ein oder anderen Sekundenschlaf nach einigen betulichen Szenen entsprechend nicht mehr verhindern.
Doch dann passierte es! Der erste Twist erweckte mich und mein Interesse glimmte auf.
Ja und dann hat mich die Story, die mich ein klein wenig an SAW-light erinnert hat, doch noch abgeholt und mich letzen Endes überzeugt.
Großen Anteil daran hatte nach meiner Einschätzung die zwar minimalistische, aber durchaus emotional starke Filmmusik, die gute Arbeit leistete.
Am Schluss habe ich mich dann auch gefragt, wie lebensbejahend der Täter mich nach einem Einbruch in meine Privatsphäre empfunden hätte. Eine unheimliche Vorstellung.
Ich hätte es nicht geglaubt, aber irgendwie hat mich das sperrige und trostlos ruhige Teil doch noch erfolgreich angetriggert...
Anders als erwartet, aber durchaus wirkungsvoll bei der Stange haltend....
Allen Schweiger Fans zum Trotz spendierte das Erste zum Tatortjubiläum einen eher ruhigen, aber dennoch hochdramatischen, solide geradlinigen Krimi, der eher in der Rubrik "klein, aber fein" einzuordnen ist.
Sympathisch wurde bereits durch die nostalgische Titelauswahl bewusst an den Start der Serie im Jahr 1970! erinnert.
Das psychologisch dichte Kammerspiel bestach dann auch mehr durch die spannende Interaktion der verschiedenen starken Charaktere, die letztendlich in einer wohl unausweichlichen Tragik mündete, anstatt mit Gewaltexzessen , "innovativer" Wackelkamera oder schrillen Effekten zu nerven.
Zwar gab es auch hier kleineren in meinen Augen überflüssigen Schnickschnack wie die Einblendung der Namen der Protagonisten, der wohl ein Zugeständnis an die junge Zielgruppe sein sollte, der jedoch nie wirklich störte.
Und mal unter uns...Wer parallel zu einem derart intensiven Film glaubt über das Gesehene twittern zu müssen, ist doch eh für jeglichen Filmgenuss verloren...
Obendrein gab es abrundend Gastauftritte früherer Kommissare sowie recht persönliche herzliche Worte zum Abschluss für Fans des Formats, die dem sehenswerten und absolut würdigen 1000.Tatort angenehm entsprachen.
Überlebenschance: 0-30 Tage.... Wieso war mir das nur schon vorher klar? ;/
"Die Zeitmaschine" von 1960....Als die Morlocks kamen, war ich panisch raus... ;O!!!
Was für einen wundervollen und ergreifenenden Film habe ich da gerade sehen dürfen?! Es hat mich wirklich umgehauen. Wieso habe ich ihn nur nie zuvor bewusst auf der filmischen Agenda gehabt? Egal...Wie heißt es doch ebenso platt wie zutreffend: Besser spät als nie!
Diese Intensität, diese Emotionen, diese Bildsprache, diese Symbolik ....Ich bin nicht weniger als völlig begeistert.
Geradezu meisterhaft gelingt es Del Toro Grusel, Drama, Politik und Poesie so miteinander zu verknüpfen , dass eine derart faszinierend stimmige Atmosphäre entsteht, die einen Szene für Szene in ihren Bann zieht.
Natürlich sollte man nicht mit der falschen Erwartung an den Film herangehen einen Horrorfilm zu konsumieren, auch wenn es diesen durchaus bis zum beinahe Unerträglichen zu sehen gibt. - Allerdings in Form der Schrecken des Krieges.
Pedro Almodóvar, der als Produzent an der Entstehung beteiligt war hat m.E. ebenfalls erneut sein gutes Gespür für außergewöhnliche Qualität und Mut zu großen Gefühlen bestätigt.
Ich persönlich finde selbst beim Suchen mit der Lupe keinen Kritikpunkt: der gesamte Cast - ja gerade auch die Kinderdarsteller - ist brilliant; die Filmmusik traumhaft; Schnitt, Regie, Kamera, Kulissen, Requisite arbeiten Hand in Hand und es gibt keinen Bereich, der nicht sein Bestes gibt und an der Entstehung dieser kleinen Perle keinen wertvollen Anteil hat. Für die deutsche Fassung sei ergänzt, dass auch die Synchronisation vorbildlich gelungen ist.
Del Toro beweist mit nahezu minimalistischen Mitteln wie berauschend und nachhaltig Filme tatsächlich sein können, wenn sie es verstehen eine Verbindung zum Zuschauer aufbauen und ihn an Hirn und Herz zu berühren.
Auch ohne grenzaustestende Schockeffekte oder abstumpfende Gewaltzelebrierung wirkt The Devil´s Backbone zumindest beim offen mitfühlenden Betrachter lange nach...Und welcher Film kann diese Wirkung für sich beanspruchen?
Endlich mal wieder die Möglichkeit eine überzeugte "10" zu vergeben - auch wenn man sich hier Sehgewohnheiten widersetzt, Mitdenken einfordert und am Ende bedrückt zurück bleibt...
Ein ganz großer kleiner Film ...
Ich zitiere die wohl ehrlichste Filmstelle wie folgt:
"Sieht mir nach einer verdammt kranken Scheiße aus."
Die Überprüfung des Wahrheitsgehalts bleibt natürlich jedem vorbehalten. Ich trau mich nicht....;/
Irgendwie verdamme ich verwirrenderweise dieses "Remake" deutlich weniger als als andere Produktionen...Wie sich die Idee allerdings unter Seriengesetzmäßigkeiten schlagen wird, muss sich noch zeigen ...
Nett...
LEXX The Dark Zone....
Ich mag sowohl die Darstellerin sowie auch ihre Rolle...und würde mich entsprechend über ihre Rückkehr freuen...:)
Es gibt definitiv zu viele coole Monster für eine mickrige Top 7 ... ;)
Verständlicherweise überbewertete Nostalgie in stimmig-schönen Bildern, einem der attraktivsten Silberblicke der Filmgeschichte sowie einer wie immer wundervollen, aber unterforderten Bette Davis ... Unterm Strich bleibt ein cineastischer (eher harmloser ) Genuss - ohne stressenden Nervenkitzel, Gore, Wackelkamera oder Jumpscare-Schnichschnack ...Immerhin ...
Welch Freude immer noch gereifte Filme für sich völlig überraschend neu entdecken zu können, obwohl man ihnen eigentlich keine wirkliche Entfachung von Begeisterung zugetraut hat.
Nachdem mir meine DVD Box nach langem ungesehenen Herumstehen im Regal buchstäblich in die Hände fiel und sich so ins Bewusstsein brachte, erhielt ich diese Chance.
Mir war die Thematik von The Stendhal Syndrom grob vertraut und nach einigen Fehlgriffen Argentos befürchtete ich voreilig das Schlimmste bei der Aufarbeitung der geschändeten weiblichen Psyche.
Ein Misstrauen das im Nachhinein betrachtet völlig unnötig war.
Ehrlich gesagt habe ich das benannte Syndrom oberflächlich mit dem Stockholm Syndrom verwechselt und dachte ich wüsste was auf mich zukommt...Kretschmann entführt Argentos Tochter, quält diese bis zum Abwinken, aber sie verliebt sich skandalträchtigerweise trotzdem in ihn.
Nun durfte ich jedoch dazu lernen, dass es sich titelgebend um eine psychische Störung beim unkanalisierbaren Anschauen von Kunstwerken handelt, die nach einem französischen Schriftsteller benannt wurde.
Und so kam es anders, als befürchtet. Die interessante Thematik eröffnete - obwohl für den Handlungsverlauf wohl nicht wirklich wichtig - die Möglichkeit viel Kultur u.a. in Form von Gemälden, Skulpturen oder Graffiti einzubauen, mit denen sich optisch wundervoll spielen ließ, wenn es darum ging, die Wahnvorstellungen der Hauptakteurin lebendig werden zu lassen.
Als in der - ich schreib mal bescheiden - genialen, da sogartig mitreißenden Eröffnungssequenz, die Symptomatik bei einem Museumsbesuch surreal bebildert wurde, wähnte ich mich kurzzeitig in Dressed to Kill wo bereits die arme Angie Dickinson erleben musste, wie gefährlich während eines Rauschs gemachte Bekanntschaften sein können.
Ein perfekter Einstieg, der auf diesem Level zwar nicht dauerhaft gehalten wurde, aber das Interesse für den Stoff nachhaltig weckte.
Was mich, neben dem überzeugenden Spiel Asia Argentos und der diabolischen Performance von Thomas Kretschmann sofort faszinierte, war der beeindruckende Score von Ennio Morricone, der m.E. die eigentliche Hauptrolle spielt und den Streifen auch über durchaus vorhandene Längen trägt.
Das immer wiederkehrende variierte Hauptthema ist einfach traumhaft schön.
Bei all dem Feingefühl dass Argento beweist, wirken seltsam auffällige Szenen , wie das Nachverfolgen geschluckter Tabletten beim Fallen durch die Speiseröhre dagegen umso überflüssiger.
Wer einen waschechten Giallo der Meisters erwartet, dürfte enttäuscht werden, da hier wohl eher auf Hitchcocks oder De Palmas Spuren gewandelt wird. Gewaltausbrüche werden zwar ausreichend heftig präsentiert, aber überschreiten nach meinem Empfinden dankenswerterweise nie die Grenze hin zum Aufdringlichen, so wie ich es erwartet hatte. Asche auf mein Haupt...
Das Ende kommt dann wesentlich weniger raffiniert daher, als es den Anschein wecken möchte. Von zwei Möglichkeiten wird halt eine ausgewählt, wobei die eine ebenso wenig überraschend wäre, wie die andere. Aber immerhin wird so die Dramatik noch einmal aufgefrischt, um das Gesehene noch länger nachwirken zu lassen.
Ja, irgendwann ging es mit Argentos filmischen Schaffen leider schleichend bergab. Für mich ist das nach dem Genuss dieses ebenso ruppigen wie charmanten und vor über 20 Jahren provokanten Films umso unverständlicher...
Hier gibt der Meister nochmals einen absolut solide überzeugenden Einblick in sein Schaffen, das ich wegen einiger traumhaft unwirklicher Szenen, der tollen Filmmusik und dem schicken 3D Cover meiner Sammelbox evt. sogar ein klein wenig mehr bewundere, als es es erforderlich wäre ...Aber auch nur eventuell...
Independence Day II ist dann letzten Endes entgegen meiner dicken Befürchtungen doch besser als sein Ruf rübergekommen...wie ich trotz mutigem Urlaubskauf einer Kinokarte mit 3D Zuschlag, der das Seherlebnis zumindest nicht negativ beeinträchtigt!, erfreulicherweise attestieren kann.
Klar bot der Film wenig Neues, aber mir reichten die nostalgischen Aspekte die mit überzeugenden modernen Effekten gepaart wurden durchaus aus, um kurzweilig unterhalten zu werden.
Tatsächlich hat mich auch die politische Wohlfühlbotschaft nach einer zusammenhaltenden Welt deutlich weniger gestört als das überschäumende nationale Heldenpathos im Original.
Schwachpunkt der Fortsetzung, die sich unterm Strich wie ein Remake anfühlt, sind die eher wenig emotional mitreißenden sterilen Einzelschicksale, die neben cool bemühten im Angesicht des Grauens unpassenden Auf die Kacke Hau Sprüchen und dem technischen Feuerwerk auf der Strecke bleiben. Dafür wurde den überraschten Zuschauern mal nebenbei mutig eine schwule Liebesgeschichte untergejubelt, die im Actiongenre nun nicht so unbedingt zur Tagesordnung gehört.
Untem Strich hat mir das Wiedersehen mit den bekannten Gesichtern und dem an unterschiedlichen Orten erfolgende ultimativenKampf gegen die diesmal häufiger zu sehenden Aliens sowie ihrer überzeugend gestalteten flinken Königin jedenfalls ausreichend Spaß gebracht, um mich den Kinobesuch nicht bereuen zu lassen...
Zum Filmende verließ der große Teil des Publikums dann auch das Kino ohne gebannt den Abspann abzuwarten, obwohl es dem Streifen zuvor über die XXL Laufzeit durchaus interessiert gefolgt ist und der eine oder andere Pinkelgang entsprechend unterdrückt wurde.
Ich schätze, dass es ihm ähnlich ergangen ist, wie mir: die knallbunte genretypische Blockbusteraufmachung bot uns immerhin oberflächliche Befriedigung die auch honoriert wurde - allerdings ohne lange im Gedächntnis zu bleiben...
Nach vereinzelten miesepetrigen virtuellen Kritiken, ging ich damals mit entsprechend geringer Vorfreude in den vierten Teil von F.D. und befürchtete das Schlimmste. Umso überraschter war ich dann von der noch immer aus dem Genre-Durchschnitt ragenden Horrorqualität.
Nach dem unerreichten ersten Teil, der durch seine beängstigende neue Grundidee in vollem Umfang überzeugte, einem überraschend guten Nachfolger, der auch durch die Rückkehr der bezaubernden Ali Larter zu erfreuen wusste und einem lahmen dritten Aufguss, ist es gelungen, die Spannungsschraube wieder anzuziehen. Der Streifen ist temporeich, und erhielt zumindest 2009 ;) durch die verwendete 3D-Technik einen zusätzlichen Kick.
F.D.4 konzentriert sich selbstbewusst oberflächlich voll auf actiongeladene Spannungsmomente während er auf ausgewalzte Dialoge verzichtet. Die verzweifelte Lösungssuche und die schrittweisen Erkenntnisgewinne potentieller Opfer bleiben erfreulich kurz. Zumal sie eh denen der Vergangenheit gleichen.
Enthält kleine Spoilerandeutungen:
Die treffend besetzten Haupt- und Nebendarsteller überzeugen nicht nur optisch, sondern bieten zum Teil durchaus Mitfühlpotential beim Todeskampf. So wie das Hauptpaar, das verspricht zusammen zu bleiben, obwohl der Tod sie so schneller erwischen könnte.
Oder der nach auf sich geladener Schuld lebensmüde Farbige, der im Kampf gegen den Sensenmann den Sinn des Lebens wieder schätzen lernt.
Als kleine moralische Aussage darf wohl verstanden werden, wenn auch ein tumber Rassist sein Fett weg bekommt.
Ein zusätzliches Plus: die Figuren nerven nicht so debil wie in anderen Horrorstreifen, in denen man sich als Zuschauer freut, von ihnen erlöst zu werden. Die Todesarten bleiben fies, sind jedoch durch eine ironische Überhöhung nicht so angelegt, einem den Magen umzudrehen. Ein genüsslich krampfhaftes Bemühen, eine neue Ekeldimension zu durchbrechen, bleibt außen vor.
Wohltuend ist, dass das Konzept nicht von der genialen Grundidee abweicht. Und es zieht sich immerhin ein dünner roter Faden zu den Vorgängern. Beispielsweise gilt dies für den mitreißenden bekannten Soundtrack.
Klar, der Handlungsablauf bleibt nahezu identisch, aber die neuen unkonkreten Todesvisionen führen durchaus auch mal auf eine falsche Spur. Und wer F.D. schätzt, möchte doch auch nichts anderes serviert bekommen.
Dass der Tod ausgerechnet im 3D-Kino seine Opfer sucht, entbehrt nicht einer gewissen Komik, zumal hier für den Zuschauer Fiktion und Realität unbeschwert ineinander übergehen.
Bleibt noch den kreativ witzigen Vorspann zu erwähnen, der beweist, dass man sich hier von Anfang bis Ende ehrlich bemühte Vieles richtig zu machen.
Mein gnadenlos subjektives Fazit: Wenn man Teil 1 und 2 mochte und Teil 3 immerhin akzeptierte, dann wird man wiederum nicht enttäuscht.
Ja, es wird viel gemeckert, aber so eine dritte Variation eines bekannten Grundkonzeptes muss man erstmal hinbekommen!
Einziger Kritikpunkt bleibt für mich, nach einem kurzweiligen Gruppenkinoabend, das zumindest konsequent zynische Ende, welches ich für meinen "Seelenfrieden" lediglich als neue warnende Vision vor dem Tod interpretiere, da es mich sonst zu sehr deprimieren würde...;)
P.S. Zu dem nicht unsympathischen Teil 5, der ja dankenswerterweise Tony Todd wieder ins Team holte, sei kurz erwähnt, dass er einen wirklich runden bzw. cleveren Abschluss der Reihe bildet..Natürlich nur vorläufig, da die neuen Dreharbeiten wohl demnächst beginnen werden...
Sicher wird der eine oder andere bei dieser Ankündigung ganz blass werden, aber meine Bäckchen äh Wangen bleibe infolge kindlicher Vorfreude rosig frisch...;)
Kommt mir persönlich dann doch zu quotenfeministisch rüber ... ;)
Interessantes Thema!
Scream, SAW, Fight Club, Butterfly Effect, Planet der Affen, Identity, The Sixth Sense, Inside, Reeker, The Pact - Manche Türen sollten nie geöffnet werden...,The Village und aktuell: The Boy...
Aber da gibt es sicher erfreulicherweise noch so viel mehr...:)
Ein Twist der mich zwar"umgehauen" hat , den ich aber als negativ empfunden habe, wurde in Housbound geboten...;(